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Erfurter Wappenbuch Teil 2
Erfurter Wappenbuch Teil 2
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Erfurter Wappenbuch Teil 2

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About this ebook

Das Buch umfasst eine Sammlung von ca. 500 Wappen in Erfurt tätiger bürgerlicher und adliger Personen und Familien mit Schwerpunkt auf dem 14. - 17. Jahrhundert. Dazu zählen die Wappen der Mainzer Kurfürsten, kurmainzischen Statthalter, Rektoren und andere Angehörige der alten Erfurter Universität von 1392 bis 1816 sowie in Dokumenten und auf Epitaphien vorkommende Ahnenwappen. Zusätzlich werden kurze Informationen zu einzelnen Personen bzw. Familien sowie Stammfolgen aufgeführt, sofern diese verfügbar waren.
LanguageDeutsch
Release dateJan 9, 2015
ISBN9783738686418
Erfurter Wappenbuch Teil 2
Author

Rolf-Torsten Heinrich

Der Autor, geboren 1968 in Erfurt, lebt und arbeitet heute in Dresden.

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    Erfurter Wappenbuch Teil 2 - Rolf-Torsten Heinrich

    Bild 1: Peterstor der Zitadelle Petersberg (1664 - 1669)

    Inhaltsverzeichnis

    1 Vorwort zum 2. Teil

    2 Einteilung

    3 Die Wappen sonstiger Personen

    3.1 Die Mainzer Kurfürsten

    3.1.1 Von 1545 bis 1647

    3.1.2 Von 1647 bis 1803

    3.2 Die kurmainzischen Statthalter von Erfurt

    3.3 Die Erfurter Weihbischöfe

    3.4 Die Wappen der Rektoren der Universität Erfurt

    3.5 Sonstige Personen

    4 Wappen der Vorfahren von Bürgern der Stadt Erfurt

    4.1 Bekannte Ahnenwappen

    4.2 Unbekannte Ahnenwappen

    4.3 Weitere Ahnen der Agnes Catharina von Marnholz

    4.4 Weitere Ahnen des Heinrich Volrad Graf von Stolberg

    5 Stammfolgen

    6 Bildbeschreibung und Bildnachweis

    7 Quellenverzeichnis

    7.1 Heraldische Quellen

    7.2 Kunsthistorische und fotografische Quellen

    7.3 Genealogische Quellen

    7.4 Handschriftliche Quellen

    7.5 Steinerne Quellen

    7.6 Sonstige Quellen

    8 Abkürzungsverzeichnis

    8.1 Allgemeine Abkürzungen der Quellen

    8.2 Spezielle Abkürzungen der Teilbücher des Neuen Siebmacher

    Tabelle 4:Wappen der Mainzer Kurfürsten, Statthalter und Weihbischöfe

    Tabelle 5: Erfurter Weihbischöfe (chronologisch)

    Tabelle 6: Rektoren der alten Universität Erfurt 1392 – 1816 (chronologisch)

    Tabelle 7: Wappen der Rektoren der alten Universität Erfurt 1392 –1816 (alphabetisch)

    Tabelle 8: Wappen sonstiger Personen

    Tabelle 9: Ahnenwappen

    Stammfolgen Tafel

    Wappentafeln Tafel

    Bilder Tafel

    Index

    1 Vorwort zum 2. Teil

    Willkommen zum 2.Teil dieser Sammlung von Personen- und Familienwappen der Stadt Erfurt. Während im ersten Teil die Wappen derjenigen zu finden sind, welche als Erfurter Bürger bekannt sind (sei es durch den Ratstransitus, Wappenabbildungen an Häusern oder auf Grabsteinen / Epitaphien bzw. in der Universitätsmatrikel), widmet sich der zweite Teil der Sammlung „dem Rest" – Wappen der Rektoren der Universität, die nicht aus Erfurter Familien stammen, Kurfürsten und Erzbischöfe von Mainz und Kurmainzische Statthalter nach der Erbhuldigung von 1664, Wappen von Geistlichen, Scholaren, Weihbischöfen, Ehefrauen, Ahnen und anderen nicht näher spezifizierbaren Personen, wobei durch das kontinuierliche Wachsen des Bestandes auch Wappen von in Erfurt heimischen Personen letztendlich in diesem Teil 2 Eingang gefunden haben. Dabei handelt es sich meist um Wappen, die in irgendeiner Form in Erfurt dokumentiert sind, wobei die Universitätsmatrikel eine nicht unbedeutende Quelle darstellt. Neben den vielen bürgerlichen Wappen, die zum Teil in keiner anderen heraldischen Quelle erscheinen, gibt es auch eine Anzahl an Wappen des Adels, die sich in ihrer Urform oder einer zur heutigen Sichtweise abweichenden Frühform darstellen.

    Unter den in der Universitätsmatrikel dargestellten Wappen gibt es einige zusätzliche Wappen, die entweder Ehefrauen, Ahnen oder die Herkunft des entsprechenden Rektors repräsentieren – also Städteoder Herrschaftswappen. Auch diese habe ich unter den „Zusatzwappen" mit aufgenommen, obwohl es keine Personenwappen sind.

    Als Quellen für die Stammtafeln der adligen Familien habe ich vor allem die alten Quellen des 18. Jahrhunderts genutzt. Zum Einen, weil man an die neueren Quellen (aus dem 19. und 20. Jahrhundert) nur schwer herankommt und diese auch noch unter Urheberrecht stehen, zum Anderen, da ich ja eigentlich nur einen Überblick geben will, wie alles zusammenhängt.

    Natürlich bin ich mir dessen bewusst, dass sich zum Beispiel Hattstein in seinem eigenen Werk widerspricht. Und dass sowohl Hattstein als auch König nur bestimmte Teile einzelner Familien veröffentlicht haben. Auch Zedler gibt hin und wieder nur Teile der Erbfolge wieder. Nimmt man nun als neue Quelle Stoyans WW-Person hinzu, stößt man auf eine weitere Beschränkung: er hat nur den höheren Adel in seine Datenbank aufgenommen. Und auch hier gibt es Differenzen zu Zedler oder Hattstein. Auch GeneAll.net ist (aus welchem Grund auch immer) zum Teil unvollständig, bzw. es fehlen zum Teil Verknüpfungen, die an anderen Orten leicht ersichtlich sind, sodass man auch hier „basteln" muss. Die bei Genealogy.net eingestellten Stammfolgen sind meist von Privatpersonen eingepflegt und oftmals als reine Ahnenreihe vorhanden, sodass auch hier oft große Lücken klaffen und zum Teil Fehler enthalten sind. Das Gothaische Genealogische Taschenbuch beschränkt sich, wenn es denn überhaupt Familienangaben vor dem 17. Jahrhundert enthält, hauptsächlich auf die Stammreihe, wodurch meist weder Nebenlinien noch Angaben zu weiblichen Vertretern der Familie zu finden sind. Damit sind die dort wiedergegebenen Angaben für die Zeiten nach 1800 meist sehr umfangreich, für die Zeiten, die mein Interesse wecken, jedoch ungenügend. Leider muss ich aus Kapazitätsgründen die geplanten Ahnentafeln in den zukünftigen Teil 3 verschieben.

    Ich bin mir des geringen künstlerischen Wertes dieser Arbeit bewusst, jedoch habe ich die schon im ersten Teil verwendeten Wappenschablonen weiter verwendet und erweitert.

    Finden sich bei den Beschreibungen die Worte „rechts oder „links, so sind diese im heraldischen Sinne gemeint (also so gesehen, als ob man hinter dem Schild stünde).

    Dresden, den 30.10.2014

    Rolf-Torsten Heinrich

    2 Einteilung

    Teil 1:

    Teil 2:

    Teil 3:

    3 Die Wappen sonstiger Personen

    3.1 Die Mainzer Kurfürsten

    Nominell gesehen stand Erfurt rund 1000 Jahre lang unter Mainzer Vorherrschaft. Rein praktisch hatten sich aber die Erfurter Bürger im 14.Jahrhundert eine annähernde Autonomie erkämpft, die in der Errichtung der Römersäule – im Erfurter Volksmund „Der Roland" genannt – im 17. Jahrhundert ihren öffentlichen Ausdruck fand. Freilich ist diese Statue kein Roland im klassischen Sinne, war Erfurt doch nie Reichsfreie Stadt – trotz aller Bemühungen, diesen Status zu erlangen. Der Niedergang der Stadt war zu diesem Zeitpunkt aber bereits nicht mehr aufzuhalten. Nicht nur, dass eines der wichtigsten Handelsgüter der Stadt, der Färberwaid, nicht mehr gefragt war. Der Dreißigjährige Krieg und die Pest taten ihr Übriges, um der Politik den Weg zur Übernahme zu ebnen: Kurmainz brachte seine Ansprüche auf Erfurt nach allen Regeln der Kunst zur Anwendung und 1664 zog der Mainzer Kurfürst Johann Philipp von Schönborn in der Stadt ein. Als sichtbares Zeichen der Kurmainzischen Macht wurde der Petersberg zur Festung ausgebaut. Die am Ausbau beteiligten Kurfürsten haben ihre Wappen an den Bastionen hinterlassen. Lothar Franz von Schönborn hat mehrere öffentliche Bauten errichten lassen, und für Friedrich Carl Josef von Erthal wurde sogar ein Gedächtnis-Obelisk auf dem Domplatz errichtet.

    3.1.1 Von 1545 bis 1647

    Diese Kurfürsten haben in Erfurt keine Wappen hinterlassen, allerdings werden alle zugehörigen Familien (außer der Familie von Heusenstamm) in diesem Band behandelt, sei es als Statthalter, Ahnen oder sonstige Personen.

    Eine Beschreibung dieser Kurfürstenwappen wird jeweils im zur Familie zugehörigen Artikel gegeben, das Wappen mit bei den Wappentafeln der Kurfürsten aufgeführt.

    1. Heusenstamm

    Wappen:Tafel 114, 149Stammfolge:Tafel 46

    Sebastian von Heusenstamm (1508 – 1555) war Kurfürst und Erzbischof von Mainz von 1545 bis 1555.

    Die Familie von Heusenstamm erscheint erstmals mit Eberhard Waro (von Hagen), der 1211 die Burg Heusenstamm als Afterlehen erhält. Von 1548 bis 1803 stellt die Familie die Erbmarschälle von Mainz.

    Stammwappen nach dem Alten Siebmacher, Teil 1, Tafel 122, Rheinländische:

    Kurfürstenwappen:

    Wappen:Geviert: In 1 und 4 Erzbistum Mainz, in 2 und 3 das Familienwappen.

    Auf dem Wappen ein roter Kurhut, hinter dem Wappen Schwert und Bischofsstab gekreuzt.

    3.1.2 Von 1647 bis 1803

    Ich führe hier alle für Erfurt relevanten Mainzer Kurfürsten von 1664 bis 1803 auf – eine Komplettliste aller Erzbischöfe inklusive Wappen (so vorhanden) findet sich bei Wikipedia.

    Die Wappen der Erzbischöfe in ihrer Funktion als solche sind im Allgemeinen mit einem Kurhut bedeckt, Helme und Helmzieren werden nicht dargestellt. Eine Ausnahme ist das Wappen des Kurfürsten Johann Philipp von Schönborn am Kommandantenhaus der Festung Petersberg, hier werden nicht weniger als sechs Helme mit Helmzieren dargestellt. Die Kurfürstenwappen beinhalten im einfachsten Fall das Familienwappen und das Wappen des Erzbistums Mainz. Zusätzlich fließen noch die Wappen anderer Ämter mit ein. Dies sind in der Regel: Das Bistum Würzburg, das Bistum Worms und das Bistum Bamberg. Die Bistumswappen sind im Alten Siebmacher, Teil 1, Tafel 9 dargestellt.

    Interessant fand ich, dass die Familien aller Kurfürsten von Mainz seit mindestens 1555 (Daniel Brendel von Homburg) miteinander in einfacher oder mehrfacher Beziehung verwandt waren – mit Ausnahme von Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg. Ebenso verhält es sich mit allen Statthaltern von Erfurt. Familiäre Beziehungen existieren auch zu den Kurfürsten von Trier – sechs der sechzehn Erzbischöfe von Trier zwischen 1511 und 1801 stammen aus den oben genannten Familien und Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg gab das Amt des Erzbischofs von Trier auf, um Erzbischof von Mainz zu werden.

    A. Erzbistum Mainz

    Wappen:Tafel 112

    Nach dem Alten Siebmacher Teil 1, Tafel 9:

    Bei Darstellung mit Helm (Alter Siebmacher, Teil 1, Tafel 3: Kurfürst Johann Schweikhard von Cronberg (1604 – 1626)):

    B. Erzbistum Köln

    Wappen:Tafel 112

    Nach dem Alten Siebmacher Teil 1, Tafel 9:

    C. Erzbistum Trier

    Wappen:Tafel 112

    Nach dem Alten Siebmacher Teil 1, Tafel 9 (hier nicht dargestellt):

    Bei Darstellung mit Helm (Alter Siebmacher, Teil 1, Tafel 3: Kurfürst Lothar von Metternich (1599 – 1623)):

    D. Gefürstetes Bistum Bamberg

    Wappen:Tafel 113

    Nach dem Alten Siebmacher Teil 1, Tafel 9:

    Bei Darstellung mit Helm (auf Darstellungen des Fürstbischofs Johann Gottfried I. von Aschhausen nach Dr. Bernhard Peter):

    E. Gefürstetes Bistum Speyer

    Wappen:Tafel 112

    Nach dem Alten Siebmacher Teil 1, Tafel 9:

    Bei Darstellung mit Helm (nach Dr. Bernhard Peter, hier nicht dargestellt):

    F. Gefürstetes Bistum Worms

    Wappen:Tafel 113

    Nach dem Alten Siebmacher Teil 1, Tafel 9:

    In allen anderen Darstellungen sind es goldene Schindeln oder Rauten. Bei Darstellung mit Helm (Wappen des Johann Philipp von Schönborn) :

    Die Helmzier kann auch folgendermaßen aussehen (Wappenstein des Bischofs Wilhelm von Effern am Treppenturm des Bischofshofes in Ladenburg):

    Helmzier:Ein sechseckiges schwarzes Schirmbrett mit goldenem Rand, darauf das Wappenbild, fünf der sechs Ecken besteckt mit einer Pfauenfeder.

    G. Gefürstetes Bistum Würzburg

    Wappen:Tafel 113

    Nach dem Alten Siebmacher Teil 1, Tafel 9:

    Bei Darstellung mit Helm (Wappen des Johann Philipp von Schönborn bzw. nach Dr. Bernhard Peter):

    H. Kloster Weissenburg

    Wappen:Tafel 122 Nach Dr. Bernhard Peter:

    2. Breidbach zu Bürresheim, von

    Wappen:Tafel 116, 127Stammfolge:Tafel 7

    Emmerich Joseph Freiherr von Breidbach zu Bürresheim (1707 – 1774) war Erzbischof und Kurfürst von Mainz von 1763 bis 1774. Im Jahre 1763 wurde er Mitglied der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt.

    Die Familie von Breidbach gehört zum alten Adel. 1477 kaufte Gerlach von Breidbach die Burg Bürresheim in der Eifel, sodass sich die Familie fortan von Breidbach-Bürresheim nannte. Mit dem Tod des letzten Erben Franz Ludwig von Breidbach-Bürresheim starb die Familie 1796 aus.

    Familienwappen nach dem Alten Siebmacher, Teil 5, Tafel 129:

    Kurfürstenwappen:

    Wappen:Geviert: In 1 und 4 Erzbistum Mainz, in 2 und 3 Bistum Worms, als Herzschild das Familienwappen.

    Bei Seyfarth, Der durchlauchtigen Welt vollständiges Wappenbuch, Bd. 1, Tafel 25, findet sich das Wappen anders (hier nicht dargestellt, da falsch):

    Hinter dem Schild ein Schwert und ein Bischofsstab gekreuzt, der Schild gehalten von zwei roten, golden bekrönten Drachen.

    3. Dalberg, von

    Wappen:Tafel 114, 116, 132Stammfolge:Tafel 10 – 15

    Karl Theodor Maria Cämmerer von Worms Freiherr von Dalberg (1744 – 1817) war der letzte kurmainzische Statthalter von Erfurt (1771 – 1802) und der letzte Kurfürst von Mainz (1802 – 1803). 1803 wurde der Mainzer Erzbischofssitz auf die Domkirche von Regensburg übertragen, so dass er nun Erzbischof von Regensburg war. 1806 wurde er von Napoleon zum Fürstprimas von Deutschland ernannt und er wurde Vorsitzender des Rheinbundes. 1810 erfolgte die Ernennung zum Großherzog von Frankfurt. Von diesem Amt zog er sich 1813 zurück. Er war außerdem von 1799 bis 1817 Bischof von Konstanz und von 1802 bis 1803 Bischof von Worms.

    Bereits von 1582 bis 1601 war ein Wolfgang (Cämmerer von Worms, genannt) von Dalberg Erzbischof und Kurfürst von Mainz.

    Die Familie von Dalberg ist eine alte rheinländische Adelsfamilie, die allerdings schon im 14. Jahrhundert ausstarb. Der Name wurde von den nächsten Verwandten, den Kämmerern von Worms übernommen, die ihr Amt zum Namen gemacht hatten, sie hießen fortan Cämmerer von Worms genannt von Dalberg (siehe auch Alter Siebmacher, Teil 1, Tafel 122: Die Kämmerer von Dalburgk). Die Familie starb erst 1979 aus.

    Familienwappen nach dem Alten Siebmacher:

    Familienwappen nach dem Aschaffenburger Wappenbuch:

    Variante 1: Wie im Alten Siebmacher, nur Helmzier ohne Krone

    Variante 2 (nach Hattstein für die Cämmerer von Worms, Freiherren von Dalberg):

    Nach Hattstein und Zobel Ist die Helmzier des 2. Helmes ein offener goldener Flug mit schwarzem Kreuz, durchaus auch auf einem Wulst in Schwarz und Gold. Nach dem Hessischen Wappenbuch, Tafel 5, ist die Helmzier des 1. Helmes ein halber blauer Flug, belegt mit sechs goldenen Lilien und goldenen Randfedern, die des zweiten Helmes ebenfalls ein offener Flug. Im Neuen Siebmacher, Preußischer Adel (Teil 1), Tafel 42, bestehen beide Helmzieren aus je einem halben Flug mit Wappenbild.

    Kurfürstenwappen Wolfgang Cämmerer von Worms, genannt von Dalberg:

    Kurfürstenwappen Karl Theodor Maria Cämmerer von Worms Freiherr von Dalberg:

    4. Eltz, von

    Wappen:Tafel 116, 134Stammfolge:Tafel 21 – 27

    Philipp Karl von Eltz-Kempenich (1665 – 1743) war Kurfürst und Erzbischof von Mainz von 1732 bis 1743.

    Außerdem war ein Jacob von Eltz(-Rübenach) Kurfürst und Erzbischof von Trier von 1567 – 1581.

    Die Familie von Eltz ist eine alte Adelsfamilie. Der Stammsitz ist die Burg Eltz in der Eifel. Noch vor 1268 teilte sich die Familie in die drei Stämme Eltz-Rübenach, Eltz-Kempenich und Eltz-Rodendorf. Die Linie Eltz-Kempenich existiert heute noch (Dr. Karl Graf und Edler Herr von und zu Eltz-Kempenich genannt Faust von Stromberg). Nach Absterben der Familie Faust von Stromberg im Jahre 1729 übernahmen die Grafen von Eltz als nächste Anverwandte deren Wappen und Namen.

    Nach Zedler fand aber schon vor 1268 eine Teilung der Familie in die Linien „mit dem weißen Löwen und „mit dem gelben Löwen statt. Alle heute noch lebenden Mitglieder der Familie gehören zur Linie „mit dem gelben Löwen, die Linie Eltz-Rübenach gehörte zur Linie „mit dem weißen Löwen.

    Familienwappen nach dem Alten Siebmacher, Teil 1, Tafel 123, und dem Neuen Siebmacher, Nassauischer Adel, Tafel 1 („Linie mit dem gelben Löwen"):

    Nach dem Aschaffenburger Wappenbuch hat der Löwe eine blaue Zunge, nach Hattstein und im Neuen Siebmacher ist der Hut hermelingestulpt. Beides auch bei Zobel, Tafel 91. Bei Wikipedia sind die Decken des Stammwappens Rot/Gold.

    Kurfürstenwappen:

    Wappen:Geviert: In 1 und 4 Erzbistum Mainz, in 2 und 3 das Familienwappen.

    Nach den Fenstern des Mainzer Domes sind die Löwen nach innen gerichtet (einander zugewendet).

    Stammwappen der Familie von Eltz-Rübenach nach Zobel, Tafel 91 („Linie mit dem weißen Löwen"):

    Nach dem Neuen Siebmacher, Nassauischer Adel, Tafel 6, ist der Hut weiß gestulpt, die Farbe der Zunge ist nicht erkennbar.

    5. Erthal, von

    Wappen:Tafel 116, 136Stammfolge:Tafel 28 Bilder:Tafel 202, 203

    Friedrich Carl Joseph Reichsfreiherr von Erthal (1719 – 1802) war Kurfürst und Erzbischof von Mainz von 1774 bis 1802. Außerdem war er seit 1774 Fürstbischof von Worms und Mitglied der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt. Die Erfurter hatten ein recht inniges Verhältnis zu ihm und errichteten 1777 zu seinen Ehren einen Obelisken aus Sandsteinquadern auf dem Erfurter Domplatz, der dort heute noch zu finden ist. Neben einer Inschriftentafel und einer Portraitkartusche gibt es eine Initialenkartusche und eine mit seinem Wappen, welches von dem auf den Fenstern des Mainzer Domes abweicht, denn dort ist das Wappen mit den Insignien eines Hoch- und Deutschmeisters versehen, was jedoch nirgendwo erwähnt wird.

    Die Familie von Erthal war ein altes fränkisches Adelsgeschlecht, dessen Stammreihe mit Heinrich von und zu Erthal 1170 begann. Stammsitz war Untererthal, heute ein Stadtteil von Hammelburg. Die Familie gehörte zur Reichsritterschaft. Mit dem Tod des Bruders des Kurfürsten Friedrich Carl Joseph von Erthal, Lothar Franz Michael von Erthal, starb diese Familie 1805 im Mannesstamm aus.

    Familienwappen nach dem Alten Siebmacher, Teil 1, Tafel 104:

    So auch im Hessischen Wappenbuch, Tafel 19, allerdings sind die Decken links Blau/Weiß und rechts Rot/Weiß.

    Kurfürstenwappen nach dem Obelisken auf dem Domplatz:

    Wappen:Geviert: In 1 und 4: Erzbistum Mainz, in 2 und 3: Bistum Worms. Darauf als Herzschild das Familienwappen.

    Kurfürstenwappen nach den Fenstern im Mainzer Dom (nicht dargestellt):

    Wappen:Geviert: In 1 und 4: Erzbistum Mainz, in 2 und 3: Bistum Worms. Auf der Teilung ein schwarzes Tatzenkreuz belegt mit einem goldenen Lilienkreuz, darauf ein Herzschild: In Gold ein schwarzer Adler (Deutscher Orden), belegt mit einem weiteren Herzschild: das Familienwappen.

    Demnach müsste der Kurfürst auch Hoch- und Deutschmeister des Deutschen Ritterordens gewesen sein, oder zumindest ein hohes Amt im Orden besessen haben, jedoch habe ich dazu bislang keine Aussage gefunden.

    6. Ingelheim, von

    Wappen:Tafel 115, 153Stammfolge:Tafel 51 – 53 Bilder:Tafel 197, 204

    Anselm Franz Freiherr von Ingelheim (1634 – 1695) war von 1675 bis 1679 kurmainzischer Statthalter von Erfurt und von 1679 bis 1695 Kurfürst und Erzbischof von Mainz. Unter seiner Herrschaft wurde die von Johann Philipp von Schönborn begonnene Zitadelle Petersberg weiter ausgebaut. Sein Kurfürstenwappen befindet sich an den Bastionen Michael, Franz und Johann sowie am Ravelin Anselm. Ein weiteres Wappen dieses Kurfürsten findet sich an der Stuckdecke des Großen Sprechzimmers im Ursulinen-kloster und in der Universitätsmatrikel (siehe Artikel im Kapitel 3.4).

    Die Familie von Ingelheim zählt zum Uradel mit dem Stammhaus Ober-Ingelheim (Kreis Bingen). 1680 wurde sie in den Reichsfreiherrenstand erhoben, 1737 in den Reichsgrafenstand. Die Familie existiert heute noch als Grafen von Ingelheim genannt Echter von und zu Mespelbrunn, die ein Kombinationswappen führen. Nach dem Aussterben der Familie Echter von Mespelbrunn übernahm die Familie von Ingelheim als nächste Anverwandten den Namen und das Wappen.

    Das Wappen derer zu Ingelheim ist im Alten Siebmacher, Teil 1, Tafel 124 falsch angegeben (Silber statt

    Gold).

    Familienwappen nach dem Aschaffenburger Wappenbuch, Tafel 21 :

    Im Neuen Siebmacher, Preußischer Adel (Teil 1), Tafel 235, findet sich das Wappen wie folgt (hier nicht dargestellt):

    Familienwappen Variante 1: von Ingelheim, genannt Echter von Mespelbrunn nach dem Neuen Siebmacher, Nassauischer Adel, Tafel 2:

    Im Neuen Siebmacher, Hessischer Adel, Tafel 15, findet sich das Wappen der Grafen von Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn mit drei Helmen, wobei das Wappen der Echter von Mespelbrunn falsch dargestellt ist (hier nicht dargestellt):

    Im Neuen Siebmacher, Preußischer Adel (Teil 1), Tafel 14, ist das Wappen der Grafen in den korrekten Farben wiedergegeben.

    Kürfürstenwappen (an der Zitadelle Petersberg):

    Wappen:Geviert: In 1 und 4: Erzbistum Mainz, in 2 und 3: in Schwarz ein Rot und Gold geschachtes schwebendes Balkenkreuz (Ingelheim).

    Auf dem Wappen ein Kurhut, hinter dem Wappen ein Schwert und ein Bischofsstab gekreuzt.

    Das Balkenkreuz ist in den meisten Darstellungen nicht symmetrisch, sondern ein „christliches" Kreuz mit einem verlängerten Unterbalken. Auch ist die Anzahl des Schachs unterschiedlich, gleich ist nur, dass es zwei Reihen bzw. zwei Spalten bildet.

    Kürfürstenwappen (im Ursulinenkloster):

    Hinter dem Schild ein Bischofsstab und ein Schwert gekreuzt.

    7. Leyen, von der

    Wappen:Tafel 115, 158 Stammfolge: Tafel 56, 57

    Damian Hartard von der Leyen (1624 – 1678) war Kurfürst und Erzbischof von Mainz von 1675 bis 1678. Gleichzeitig war er Bischof von Worms. Während seiner Regierungszeit wurde die Bastion Gabriel gebaut. Sein Wappenstein befand sich dort, wurde aber bei Rekonstruktionsarbeiten entfernt und ins Angermuseum verbracht. Seit November 2008 ist der Wappenstein in der Ausstellung zur Festungsgeschichte (im Kommandantenhaus der Festung) untergebracht. Für das Wappen wurde ein alter Grabstein der Familie von Denstedt „wiederverwendet".

    Johann von der Leyen war Kurfürst und Erzbischof von Trier von 1556 bis 1567.

    Karl Kaspar von der Leyen war Kurfürst und Erzbischof von Trier von 1652 bis 1676.

    Die Familie von der Leyen ist ein von der Mosel stammendes Adelsgeschlecht. Im 17. Jahrhundert hatte es den Reichsfreiherrenstand erreicht, im Jahre 1711 wurde ein Karl Kaspar von der Leyen (1655 – 1739) in den Reichsgrafenstand erhoben. 1806 wird Philipp Franz Wilhelm Ignaz von der Leyen in den Fürstenstand erhoben. Die Familie existiert heute noch.

    Familienwappen nach dem Alten Siebmacher, Teil 1, Tafel 126:

    Nach Seyfarth, Bd. 2, Tafel 16, führten die Grafen in der Helmzier einen Wulst in Blau und Weiß anstatt der Krone. Nach dem Neuen Siebmacher, Die mediatisierten Fürstengeschlechter, Tafel 10, war auf dem Helm weder Krone noch Wulst.

    Kurfürstenwappen:

    Wappen:Geviert: In 1 und 4: Erzbistum Mainz, in 2 und 3 Bistum Worms, darauf als Herzschild das Familienwappen.

    Auf dem Wappen ein roter Kurhut, dahinter ein Schwert und ein Bischofsstab, gekreuzt.

    8. Metternich-Burscheid, von

    Wappen:Tafel 115, 162 Stammfolge: Tafel 62 Bilder: Tafel 197, 205, 213

    Lothar Friedrich von Metternich-Burscheid (1617 – 1675) war Kurfürst und Erzbischof von Mainz von 1673 bis 1675. Gleichzeitig war er von 1652 bis 1675 Bischof von Speyer und 1673 bis 1675 Bischof von Worms. Unter seiner Herrschaft wurde die Bastion Johann der Zitadelle Petersberg beendet. Sein rekonstruierter Wappenstein mit der Jahreszahl 1673 befindet sich noch vor Ort. Außerdem findet sich sein Wappen in Stuck an der Decke der Kapelle der Schwestern im Ursulinenkloster.

    Die von Metternich sind ein altes rheinisches Dynastengeschlecht. Dieses teilte sich unter anderem in die Linie der Freiherren von Metternich-Burscheid (im luxemburgischen), die Grafen und Fürsten von Metternich-Winneburg und Beilstein (im Erzstift Trier), die Freiherren von Metternich-Müllenarck (im Herzogtum Jülich) und weitere Linien. Die Freiherren und Grafen von Wolf-Metternich (zur Gracht) gehören jedoch nicht zu dieser Familie (nach Wikipedia). Die Familie von Metternich wurde 1664 in den Freiherrenstand erhoben.

    Stammwappen nach dem Alten Siebmacher, Teil 1, Tafel 187:

    Im Neuen Siebmacher, Die mediatisierten Fürstengeschlechter, Tafel 38, und Die Fürsten des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, Tafel 194, ist die folgende Variante abgebildet (hier nicht dargestellt):

    Kurfürstenwappen:

    Wappen:Geteilt und zweifach gespalten: In 1 und 6: Bistum Worms (gewendet), in 2 und 5: Erzbistum Mainz, in 3: In Blau ein weißes in der Mitte geteiltes Balkenkreuz (Bistum Speyer), in 4: In Rot eine weiße Burg mit zwei Türmen, darüber eine goldene Krone (Kloster Weißenburg), auf allem als Herzschild das Familienwappen.

    Auf dem Wappen ein roter Kurhut mit Kreuz, dahinter ein Schwert und ein Bischofsstab gekreuzt. Im Ursulinenkloster wird der Schild begleitet von zwei Füllhörnern, aus denen je ein Schwanenhals wächst.

    9. Metternich-Winneburg, von

    Wappen:Tafel 115, 162Stammfolge:Tafel 63

    Karl Heinrich von Metternich-Winneburg (1622 – 1679) war von Januar 1679 bis zu seinem Tod im September 1679 Erzbischof und Kurfürst von Mainz und Bischof von Worms. Einer seiner Vorfahren, Lothar von Metternich (1551 – 1623) war von 1599 bis 1623 Erzbischof von Trier. Durch ihn kamen die Herrschaften Winneburg und Beilstein in die Familie. 1635 wurde diese Linie in den Freiherrenstand erhoben, 1679 in den Grafenstand. 1803 erfolgte die Erhebung in den Fürstenstand. Diese Linie ist die einzig noch blühende der Familie von Metternich.

    Familienwappen der Grafen von Metternich-Winneburg und Beilstein nach dem Alten Siebmacher, Teil 6, Tafel 14, und dem Neuen Siebmacher, Die Fürsten des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, Tafel 195:

    Nach dem Neuen Siebmacher, Die mediatisierten Fürstengeschlechter, Tafel 39, ist das Wappen wie folgt:

    Kurfürstenwappen:

    Wappen:Geviert: In 1 und 4: Erzbistum Mainz, in 2 und 3 Bistum Worms, als Herzschild das Familienwappen.

    Eine Darstellung des Wappens in Erfurt existiert meines Wissens nicht.

    10. Ostein, von

    Wappen:Tafel 116, 167Stammfolge:Tafel 66

    Johann Friedrich Karl von Ostein (1669 – 1763) war Kurfürst und Erzbischof von Mainz von 1743 bis 1763 sowie Bischof von Worms von 1756 bis 1763. Er war ein Verwandter des früheren Mainzer Erzbischofs Lothar Franz von Schönborn und des Mainzer Großhofmeisters Anton Heinrich Friedrich von Stadion.

    Die Familie von Ostein stammt wohl ursprünglich aus dem Oberelsass, ist aber später hauptsächlich im Rheingau zu finden. Der Vater des Erzbischofs war Reichsfreiherr. Der letzte Graf von Ostein starb 1809.

    Familienwappen nach dem Alten Siebmacher, Teil 5, Tafel 129:

    Nach dem Neuen Siebmacher, Die erlauchten Grafengeschlechter Deutschlands, Anhang, Tafel 55, hat der Hund im Stammwappen ein goldenes Halsband, erst nach dem Reichsgrafendiplom von 1712 ist das Halsband rot.

    Kurfürstenwappen:

    Wappen:Geviert: In 1 und 4: Erzbistum Mainz, in 2 und 3: Bistum Worms, darauf als Herzschild das Familienwappen.

    Auf den Fenstern des Mainzer Domes ist der Herzschild mit einem silbernen (!) Windhund mit silbernem Halsband (!) dargestellt. Eine Darstellung des Wappens in Erfurt existiert meines Wissens nicht.

    11. Pfalz-Neuburg, von

    Wappen:Tafel 116, 169Stammfolge:Tafel 68, 69xs

    Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg (1664 – 1732) war Kurfürst und Erzbischof von Mainz von 1729 bis 1732. Außerdem war er Fürstbischof von Breslau, Kurfürst und Erzbischof von Trier (diese Würde gab er auf, als er Kurfürst von Mainz wurde!), Bischof von Worms, Fürstprobst von Ellwangen, Hochmeister des Deutschen Ordens und Reichserzkanzler des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Er starb 1732 überraschend in Breslau und wurde auch dort beerdigt.

    Aufgrund der vielen Ämter, die sich in seinem Wappen widerspiegeln, ist dieses schwer zu beschreiben. Zudem gibt es verschiedene Darstellungen (die am Deutschordenshaus in Weinheim von 1710 ist anders als die in den Fenstern des Mainzer Domes). Eine Darstellung des Wappens in Erfurt gibt es meines Wissens nicht. Ich beschreibe hier die Darstellung in den Fenstern des Mainzer Domes.

    Die Herzöge von Pfalz-Neuburg gehörten zu den sieben Kurfürsten. Vor 1214 führten die Mitglieder verschiedener Familien den Titel Pfalzgrafen bei Rhein, ab 1214 nur noch

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