Aktualisierte Lerntheorien aus Sicht um anno 2000
By Nina Onawa
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Die klassisch vertrauten Lerntheorien beziehen sich auf ein Individuum, jedoch steht der Mensch in wechselseitigem Kontakt zu Gruppen.
Dieses Buch stellt v.a. Konditionierungen, Banduras Lernen und Kollektives Lernen gegenüber, bzw. verknüpft sie. Kritische Überlegungen werden mit neuzeitlichen wie neurologischen Erfahrungen eingebracht.
Anhand der Fragestellung "Was ist Lernen?" werden "Wann, Wie und Wo" in Bezug zum Lernen analysiert bis allmählich eine Schablone entsteht.
Diese Arbeit ist ein Teil einer Bachelorarbeit im Studiengang Psychologie, in der es zur Anwendung der Schablone im Feld kam - ohne Bestandteil dieses Buches zu sein.
Nina Onawa
Nina Onawa, Jahrgang 1967, ist in Hannover geboren. Sie schloss zunächst eine Ausbildung zur Bankkauffrau in einer Hypotheken-bank ab. Es folgten Weiterbildungen zur Bankfachwirtin und EDV-Kauffrau mit anschließender Programmiertätigkeit in einem Rechenzentrum für Sparkassen. Nach der Geburt des ersten Kindes wuchs das Interesse für die Lern-Entwicklung von Kindern und an Wahrnehmungsprozessen. 2002 absolvierte sie die Ausbildung zur Sozialassistentin und ihre Familie nahm Pflegekinder auf. Ab 2008 arbeitete Nina Onawa nach Abschluss der Ausbildung zur Ergotherapeutin als Schulbegleitung von autistischen und ADHS-Kindern. Weiterhin führte sie neben-beruflich Kurse im Kindergarten zur Sprechförderung und Aufmerksamkeit sowie LRS-Hilfe durch. 2014 schloss sie ein Studium in B. Sc. Psychologie zum Thema "Lerntheorien" ab. 2016 hat sie die Ausbildung zur Steuerfachangestellten zweijährig mit guten bis sehr guten Noten abgeschlossen. Seit Juli 2018 hat sie die Erlaubnis als Heilpraktikerin beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie tätig sein zu dürfen.
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Aktualisierte Lerntheorien aus Sicht um anno 2000 - Nina Onawa
Autorin
Nina Onawa, Jahrgang 1967, ist in Hannover geboren. Sie schloss zunächst eine Ausbildung zur Bankkauffrau in einer Hypothekenbank ab. Es folgten Weiterbildungen zur Bankfachwirtin und EDV-Kauffrau mit anschließender Programmiertätigkeit in einem Rechenzentrum für Sparkassen. Nach der Geburt des ersten Kindes wuchs das Interesse für die Lern-Entwicklung von Kindern und an Wahrnehmungsprozessen. 2002 absolvierte sie die Ausbildung zur Sozialassistentin, und ihre Familie nahm Pflegekinder auf. Ab 2008 arbeitete Nina Onawa nach Abschluss der Ausbildung zur Ergotherapeutin als Schulbegleitung von autistischen und ADHS-Kindern. Weiterhin führte sie nebenberuflich Kurse im Kindergarten zur Sprechförderung und Aufmerksamkeit sowie LRS-Nachhilfe durch. 2014 schloss sie ein Studium in B. Sc. Psychologie ab. Seit 8/2014 befindet sie sich in der Ausbildung zur Steuerfachangestellten.
Von Nina Onawa sind bei BoD erschienen oder noch in Arbeit:
Mutismus: Erwachsene ohne spontane, impulsive Intuitivsprache
Begleitung eines Asperger-Kindes im Setting Grundschule
Mami hat mich durchschaut, so’n Mist!
Na siehst’e, Mama! - Geschichten und Gedichte zum Nachdenken und Schmunzeln
Ideen-Pool bei LRS
Für konstruktive Kritik erreichen Sie mich unter nina.onawa@t-online.de.
Allein wegen der flüssigeren Lesbarkeit steht im Text die maskulin gewählte Form für eine neutrale Form, wenn eine geschlechtsunspezifische nicht möglich war.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Einleitung
Glossar
Theorien - Literaturarbeit: Auswahl von Merkmalen zu „Was ist Lernen?"
Allgemeine Definitionen
1.1 Wann hat man gelernt?
1.2 Wie bzw. wann kann gelernt werden und warum wird gelernt?
1.3 Wo kann gelernt werden?
1. Version: End-Auswahlen von Merkmalen aus den allgemeinen Definitionen zu „Was ist Lernen?"
Lern- und Handlungstheorien
3.1 Allgemein
3.2 Warum gibt es Lerntheorien?
3.3 Auswahl von Merkmalen zu einzelnen Theorien
3.3.1 Klassisch Konditionieren (KK)
3.3.2 Lernen am Erfolg
3.3.3 Operant Konditionieren (OK)
3.3.4 Lernen durch Einsicht
3.3.5 Nachahmung
3.3.6 Banduras Lernen am Modell
3.3.7 Differenzierung: Formen von Beobachtungslernen
3.3.8 Kollektives Lernen
3.4 Modelle des Handelns
3.5 Kritische Anmerkungen
End-Version: Was ist Lernen?
Entwicklungs-Konstruktion der Lerntheorien: chronologisch und zukünftig
Fazit
Ausblick und Diskussion
Quellenverzeichnis
Vorwort
Im Rahmen meiner Bachelorarbeit/BA im Studiengang Psychologie an der FernUniversität Hagen habe ich Lerntheorien analysiert, diese zu einer Schablone zusammengefasst und im Feld angewendet. Mein Anliegen in der BA war, zu untersuchen, ob Gruppen unter Kritiken im kulturellen Feld lernen bzw. Lerneffekte herauszuarbeiten. Thema der BA, eingereicht am 29.10.2013: „Artefakt-Weiterentwicklung im Feld als Lernverhalten in Bezug zu Lerntheorien. Eine Analyse konkurrierender Casting-Shows „Deutschland sucht den Superstar
im Vergleich zu „The voice of Germany" und den Kritiken. In diesem Buch liegt der Fokus auf die Lerntheorien, die ich überarbeitet habe.
Einleitung
Mit dem Thema „Lernen" muss sich jede gesellschaftliche Epoche womöglich sogar jede Generations-Ära immer wieder neu befassen, einfach schon deshalb, weil sich die Sprache (Ausdrucksweise, Auswahl von Wörtern) kulturell zeitlich verändert.
Die klassisch vertrauten Lerntheorien beziehen sich auf ein Individuum, jedoch steht der Mensch in wechselseitigem Kontakt zu Gruppen. Lassen sich Lerntheorien auf eine Gruppe anwenden? Nach Schimank (2000) sind alle sozialen Strukturen durch das Zusammenwirken von handelnden Akteuren reziprok bestimmt und nicht Gottes Wille oder Wille der Natur, wie früher angenommen. So wird Kultur nur gemeinsam geschaffen. Viele gesellschaftliche Akteure sind in der Freizeitunterhaltung unter Wechselbeziehung beteiligt: Auf der Makroebene Ämter mit rechtlichem Charakter, auf der Mesoebene Organisationen, Moderatoren mit background-Team und Medien und auf der Mikroebene Individuen als Darsteller, Publikum und Kritiker.
Menschen zeigen bereits seit Jahrtausenden durch Spielen, Singen, Tanzen und Humoristisches neben besonderen Kommunikationsformen, in ihrer Kultur beeinflusst zu werden; auch kritisch: So war das Buch bzw. Schriftliches von Sokrates abgelehnt worden. Sich gemeinsam zu amüsieren hat einen hohen Stellenwert. Ebenso ist Kooperation nach Tomasello (2010) für das Zusammenleben relevanter als Rivalität. Dennoch scheint Rivalität, wie durch Kritiken und Konkurrenzsituationen Kooperationen zu fördern. Welche Kritiken nehmen Jury-Mitglieder bzw. die Sender von Casting-Shows zur Findung von Singstars an? Was ahmen sie nach, was nicht? Ist Nachahmung von einer Beobachtung abhängig?
Durch wissenschaftliche Studien und Felddaten im Internet sind Meinungen und Reaktionen als Lernverhalten u.a. auf Kritiken öffentlich beobachtbar, recherchierbar und diskutierbar. Es wird sicherlich Lerneffekte
geben, die jedoch durch emotionale Geschmackszuschreibungen nicht erkannt werden.
Glossar/Begriffe: Merkmale bzw. Teildefinitionen
Reiz (S = Stimulus)
Ein Reiz ist, wenn ein Sinnesorgan durch Energie erregt wird (Schorr, 1999). Jeder Vorgang, der von innen oder außen vom Organismus so wahrnehmbar ist, dass eine Reaktion erfolgt oder erfolgen könnte, ist ein Reiz (Der Brockhaus - Psychologie, 2001). Der Reiz muss eine bestimmte Intensität haben, um bemerkt zu werden; ist die Stärke zu hoch, kann ein Schmerzempfinden entstehen (Bodenmann, Perrez & Schär, 2011).
Reaktion (R)
Eine Reaktion ist eine Bewegung von Muskeln oder Drüsen. Mehrere Reaktionen bilden eine Handlung. (Schorr, 1999). Eine Reaktion ist ein ausgelöstes Verhalten durch innere oder äußere Reize (Der Brockhaus - Psychologie, 2001).
Reiz und Reaktion beim Klassischen Konditionieren
NS (neutraler Stimulus): Ein bisher dem Organismus unbekannter Reiz, dem keine biologische Reaktion als angeborener Reflex folgen würde.
UCS (unkonditionierter Stimulus): Reiz, der eine bestimmte angeborene Reaktion erwartet auslöst.
UCR (unkonditionierte Reaktion): Bestimmte in der Situation ungelernte Reaktion auf einen bestimmten Reiz.
CS (konditionierter Stimulus): Der NS, der mit einem UCS gepaart wird, erhöht die Stärke einer erwarteten Reaktion auf den UCS. Der NS, der nach Wiederholungen der Paarung für eine kurze Zeit die Reaktion ohne Paarung mit dem UCS nun alleine auslösen kann, wird zum CS.
CR (konditionierte Reaktion): Der gelernte Reiz (CS) führt alleine zur selben Reaktion (UCR) nach dem UCS und wird zur CR.
UCS: Futter → UCR: Speichel
UCS: Futter + NS: Ton → UCR: Speichel (stärkere Intensität als 1.)
CS: Ton → CR: Speichel (nicht langfristig, schwächt sich ohne UCS ab)
oder
CS: Ton → CR: Speichel → Futter
Reflex
Reflexe sind bei Menschen nur in den ersten Lebenswochen angeboren wirksam, danach werden sie durch Lernen erworben und aufrechterhalten (Bodenmann, Perrez & Schär, 2011). Nach Pawlow (1973) können Instinkt und Reflex kaum getrennt werden; zog das Wort „Reflex dem Wort „Instinkt
vor und stellte die Wahl ebenso anderen frei. Nach Thorndike (1930/1970) spricht man meist vom „Instinkt", wenn die Situation komplexer, die Reaktion nicht eindeutig bestimmbar und deren Verbindung modifizierbar ist. Pawlow