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102 neue Unorte in Frankfurt
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102 neue Unorte in Frankfurt

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Unangepasst, unberührt, unerwähnt
Auch im zweiten Band zu Frankfurts unglaublichsten Unorten geht es hoch her. Frank Berger und Christian Setzepfandt haben aus ihrem unerschöpflichen Vorrat weitere Unorte ans Tageslicht gebracht und im neuen gemeinsamen Band veröffentlicht. Die Rede ist von Überschwemmungen, brennenden Hochhäusern, Krawallen, Ruinen, Hinrichtungsstätten, Gemetzel, Selbstmord, Gefängnissen, Verwüstung, Zerstörung und Liebesleid. Doch auch unbekannte, unbelebte und nicht uninteressante Stellen unserer Stadt werden wieder zum Thema. Freuen Sie sich unter anderem auf das Pfennig-Denkmal an der Taunusanlage, das Fettmilchplätzchen in der Altstadt und das Fallbeil in Preungesheim. Mit "102 neue Unorte in Frankfurt" zeigen beide Autoren einmal mehr, dass Frankfurt unbegreifbar vielseitig ist. Der reich bebilderte Band lädt zum Schmökern, Schmunzeln, Schmachten und Ausflugspläne Schmieden ein!
LanguageDeutsch
Release dateFeb 23, 2012
ISBN9783955420314
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    102 neue Unorte in Frankfurt - Christian Setzepfandt

    Alle Rechte vorbehalten • Societäts-Verlag

    © 2012 Frankfurter Societäts-Medien GmbH

    Umschlaggestaltung: Nicole Ehrlich, Societäts-Verlag

    Satz: Nicole Ehrlich, Societäts-Verlag

    eBook: SEUME Publishing Services GmbH, Erfurt

    ISBN 978-3-95542-031-4

    Bildnachweis:

    Soweit nicht anders angegeben Frank Berger, Christian Setzepfandt

    Seite 70 „Pavillon Heimat": Christian Schmidt, Oliver Donnerecker

    Seite 69 „Pik Dame": Ulrich Mattner

    Seite 162 „Kühhornshof": Wikipedia

    Seite 186 „Künstler Zimmer": Prof. Klaus Jaeger, Filmtheaterbetriebe Frankfurt

    Inhaltsverzeichnis

    Unvermeidlich

    Das Vorwort

    Literatur

    Die Autoren

    Unvermeidlich

    Das Vorwort

    Es geht weiter mit den Unorten. Ein zweiter Band also. Warum das? Ganz einfach: Die „101 Unorte in Frankfurt haben erstaunlicherweise vielen Menschen gefallen. Dabei waren diese 101 Stellen gar nicht so besonders malerisch. Doch die lieben Leserinnen und Leser baten uns darum, mit weiteren „102 Unorten herauszurücken. Kein Problem. Wir haben ja sonst nichts zu tun. Hier sind sie nun. Viel Spaß damit!

    Noch zu viel bleibt unentdeckt, unsichtbar, unterschätzt, unbekannt, unsäglich, unglücklich und unglaublich. Auch diese zweite Kollektion der Unorte handelt von einem Frankfurt, das die Bürger, Einheimische wie Eingeplackte, so nicht kennen. Deshalb blieben wir beiden Freunde Frankfurts nicht untätig. Wir haben uns über weitere 102 Orte unserer kleinen Metropole verständigt und eine Anzahl erklärender Berichte dazu geschrieben. Jeder die Hälfte. Dazu ein schönes Foto. Das Ergebnis, unausgewogen und unverfroren, verantworten wir wieder gemeinsam. Für die Bilder gilt das Gleiche.

    Die 102 Unorte verstehen sich, wie zuvor schon die 101 Unorte, als Anregung für Körper und Geist. Der geneigte Leser soll Neues über seine Heimatstadt erfahren. Und er soll die Orte suchen und sie sich selbst ansehen. Aus der Verbindung benachbart gelegener Unorte kann sich eine veritable Exkursion ergeben. Also, die Stadt ruft – zu einer Exkursion!

    1. Unbeeinflussbar

    Hans Giese

    Westend, Hansaallee 7

    Als Hans Giese 1950 ein Schild an der Haustür der Hansaallee 7 für sein Institut für Sexualforschung anbrachte, war die Aufregung groß. Denn für die prüden Zeitgenossen der Nachkriegszeit konnte dies nur bedeuten, dass sich dahinter mindestens ein Bordell befand. Gieses Institut hatte damit allerdings nicht viel zu tun. Sein Institut war die erste Forschungseinrichtung, die sich nach dem Krieg in Deutschland mit der Sexualität wissenschaftlich auseinandersetzte.

    Hans Giese wurde 1920 im Frankfurter Westend geboren. Gieses Vater war Rechts-, Kirchen- und Staatswissenschaftler und Professor an der Frankfurter Universität. Trotz seiner bekannten Homosexualität wurde er 1942 in die NSDAP aufgenommen. Er lernte den homosexuellen Schauspieler Gustaf Gründgens kennen und pflegte engere Verbindungen zu einigen Größen des Dritten Reichs.

    Nach dem Krieg, am 1. November 1950, machte er eine erste Eingabe bei der Bonner Regierung zur teilweisen Abschaffung des § 175, der Sexualität zwischen Männern unter Strafe stellte.

    Es ist Giese zu verdanken, dass die Sexualwissenschaft in Deutschland als eigenständige Fachrichtung innerhalb der Medizin anerkannt wurde. 1956 war Hans Giese wissenschaftlicher Berater am Film „Anders als Du und Ich (§175)" mit dem Regisseur Veit Harlan. Die Wiesbadener Freiwillige Filmselbstkontrolle hatte das Filmende neu drehen lassen, weil man eine zu positiv werbende Darstellung der Homosexualität befürchtete. Vor den Kinos wurde 1957 gegen den Film protestiert. Am 22. Juli 1970 verstarb Giese unter ungeklärten Umständen in Saint-Paul de Vence.

    2. Unbehaart

    Struwwelpeters Geburtshaus

    Innenstadt, Mainkai 2

    Kurz vor Weihnachten 1844. Der Arzt Heinrich Hoffmann war Lehrer für Anatomie am Senckenbergischen Institut in der Bleichstaße, dem heutigen Bürgerhospital. Einmal pro Woche arbeitete er einen Tag gratis in der Armenklinik. Am Affenstein auf dem heutigen Universitätsgelände wurde auf seine Veranlassung eine moderne Anstalt für Geistes- und Epilepsiekranke erbaut, deren Direktor er wurde.

    Hoffmann wohnte in der Stadt am Mainkai 2 hinter der Fahrtorwerft, direkt unterhalb der Alten Brücke. Zu Weihnachten suchte er in den Buchhandlungen ein passendes Bilderbuch für Carlchen, seinen dreijährigen Sohn, fand aber keines. So kaufte er nur ein leeres Schreibheft. Im kalten Dezember saß er dann in seiner Wohnung und zeichnete das Kinderbuch selbst. Das Carlchen hatte seine Freude an dem Buch.

    Vor allem aber waren die Erwachsenen, die das Buch durchlasen, begeistert. Sie rieten zum Druck. Hoffmann blieb skeptisch, schließlich war er Arzt und kein Kinderschriftsteller. Doch schon 1845 erschien es unter dem Pseudonym „Reimerich Kinderlieb. Der Titel lautete zunächst „Lustige Geschichten und drollige Bilder für Kinder von 3–6 Jahren, ab der vierten Auflage hieß es dann „Der Struwwelpeter".

    Das Buch wurde ein Weltbestseller. Bei Erscheinen betrug die Startauflage 3.000 Stück zu 48 Kreuzer; sie war nach wenigen Monaten ausverkauft. Bei den 5.000 Exemplaren der zweiten Auflage betrug der Preis schon 57 Kreuzer. Denn mehr als einen Gulden, darauf bestand der Autor, durfte das Buch nicht kosten.

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