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KÖLN 2014

ARMENISCHE KULTURTAGE 2014 IMPRESSUM »Armenische Erzählungen«


24. Oktober 2014 – 5. Dezember 2014

Herausgeber
Kulturausschuss der Diözese der Armenischen Kirche in Deutschland
Allensteiner Straße 5 | 50735 Kön-Niehl

Ansprechpartner
Kulturausschuss:
Serope Odabasyan | 02203.53489 | serope@msn.com
Katholisches Bildungswerk Köln:
Rainer Will | 0221.92584758 | RWill@Bildungswerk-Koeln.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Sandy Zurikyan | 0221.3400512 | sandy-fazli@t-online.de

Gestaltung Programmheft
Karin Kaçi
Kulturausschuss der Diözese der Armenischen Kirche in Deutschland
Gestaltung Logo
Haik Dawidjan Katholisches Bildungswerk Köln
ARMENISCHE KULTURTAGE 2014
LIEBE GÄSTE
Die Armenischen Kulturtage Köln finden zum 11. Mal statt!
Am Vorabend des 100. Gedenkjahres des Genozids an den Armeniern, er-
zählen die Armenier immer noch. Weil Erzählen Überwinden ist. Weil Erzählen
Aufarbeiten ist. Wir erzählen, um Partnerschaft zu finden – um Freude zu teilen,
aber auch, um schwere Lasten gemeinsam zu tragen. Bei den diesjährigen
Armenischen Kulturtagen können Sie unterschiedliche Facetten des Erzählens
erleben – mal von der dritten Generation vorgetragen, mal von der vierten.
Sona Barseghyan und Hayrapet Arakelyan, zwei musikalische Talente aus Ar-
menien, finden sich in Deutschland zusammen und erzählen durch Noten. Sie
wurden in einem unabhängigen Armenien geboren und repräsentieren die ers-
te Künstlergeneration der heutigen Republik.
Das „Buch des Flüsterns“ von Varujan Vosganian schildert eine wahre Bege-
benheit. Es erzählt von den armenischen Familien, die sich über die Welt zer-
streuten: nach Argentinien, in die USA, nach Armenien oder Rumänien. Der in
Deutschland geborene Schauspieler Saro Emirze liest aus diesem epochalen
Werk und wird dabei von Armine Manasyan am Klavier begleitet.
„Anduni“ ist ein armenischer Begriff, der für „Heimatlosigkeit“ steht und die
Armenier an die Zeiten des Genozids erinnert. Im gleichnamigen Spielfilm er-
zählt die Kölner Drehbuchautorin Karin Kaçi von einer in Deutschland lebenden
armenischen Familie aus der Türkei, die sich auf die Suche nach ihrer Heimat
begibt. Was dramatisch klingt, erzählt die Regisseurin Samira Radsi auf lie-
benswürdige Weise – von Menschen, die Halt durch Zusammenhalt finden.
Erstmals nach seiner Amtsübernahme besucht der armenisch-katholische Erz-
bischof von Istanbul, Prof. Dr. Levon Zekiyan, Deutschland. Gemeinsam mit
ARMENISCHE KULTURTAGE 2014 Prof. Dr. Hacik Gazer berichtet er über die Geschichte der armenischen Kirche
und des armenischen Volkes vor und nach 1915.
Eine Mutter und eine Rechtsanwältin suchen nach Gerechtigkeit, ein Journalist
nach der Wahrheit. Sie schildern und diskutieren die Lebenslagen, in denen
sich die heutigen Türkei-Armenier befinden.
Awak Bedrosyan, Kultfigur der armenischen Oper, wurde im Jahr 2012 zu sei-
nem 100. Geburtstag geehrt. Er war Teil der ersten Künstlergeneration, die
Sowjetarmenien hervorbrachte. Kein Opernsänger wurde je so beliebt wie
Bedrosyan. Er trug die Opernlieder auf die Straße, lange bevor andere Künstler
dies taten. Wir und die Musiker Miniona Bedrosyan, Ara Bedrosyan, Libarid
Awedisyan, Sargis Bazhbeuk-Melikyan und Lusine Ghazaryan gratulieren ihm
mit einer Hommage im Belgischen Haus.
Nicht fehlen dürfen auch in diesem Jahr altbewährte Traditionen: der Auftritt
des Komitas Chors der Armenischen Gemeinde Köln, Hasmik Hakobjans Ar-
menischunterricht und der Besuch eines armenischen Gottesdienstes.
Eine Besonderheit gibt es diesmal für die Kleinen: Ein buntes Programm am
Tag der offenen Tür für Kinder.

Wir laden Sie herzlich ein!

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ARMENISCHE KULTURTAGE 2014 ERÖFFNUNG ARMENISCHE KULTURTAGE 2014 SPRACHKURS
Freitag | 24. Oktober 2014 | 19:30 Uhr | Domforum Samstag | 8. November 2014 | 11:00-14:00 Uhr | Domforum
Eintritt: 10,– Euro / Kinder ab 6 Jahren: 5,– Euro in Raum 5.6 / Treffpunkt: im Foyer des Domforums

»Armenische Klänge« »Hayeren sorwe – Lerne Armenisch!«


Klassikkonzert Schnuppersprachkurs

Ein Klassikkonzert und der Komitas Chor der Armenischen Gemeinde Köln ma- Auch während der diesjährigen Kulturtage haben Sie wieder die Gelegenheit,
chen den Auftakt! Zur Eröffnung der Kulturtage begrüßt Sie Karekin Bekdjian, sich mit der armenischen Sprache zu beschäftigen. Ob Anfänger oder Anfän-
Erzbischof der Armenischen Kirche in Deutschland, Rainer Will vom Katholi- ger mit Vorkenntnissen – Lehrerin Hasmik Hakopjan freut sich auf Sie!
schen Bildungswerk Köln und Kulturausschuss-Mitglied Serope Odabasyan.

Sona Barseghyan (Klavier), 1989 in Yerewan/Armenien geboren, begann mit Armenisch


13 Jahren an der Tschaikowski-Musikfachschule ihre Karriere und heimste Armenisch ist eine wunderschön klingende Sprache, die heute von fast sieben
internationale Preise ein. Von 2000 bis 2007 war sie Stipendiatin der Spiva- Millionen Menschen gesprochen wird. Sie gehört zum Zweig der indogerma-
kov-Stiftung. Am Yerewaner Staatskonservatorium Komitas erweiterte sie als nischen Sprachen und hat dort vor allem Ähnlichkeiten mit dem Griechischen
Schülerin von Sergey Saragyan ihr Können. Ihr Repertoire umfasst Werke eu- sowie Lehnwörter aus dem Persischen. Die Sprache teilt sich in Ost- und
ropäischer und armenischer Komponisten, sie spielt weltweit sowohl Solo- als Westarmenisch. Während Ostarmenisch die Amtssprache der Republik Ar-
auch Ensemble-Konzerte. Nach Meisterkursen u. a. bei Norma Fischer, Vagram menien ist und zudem im Iran, in Georgien, Russland und allgemein in den
Saradjan und Vladimir Krainev studiert sie seit 2012 an der Hochschule für Mu- ehemaligen Staaten der Sowjetunion verbreitet ist, war das Westarmenische
sik und Tanz in Köln bei Prof. Nina Tichman. 2013 wurde sie eine der Künstlerin- ursprünglich im heutigen Anatolien beheimatet und wird nach der Vertreibung
nen bei „Weltklassik am Klavier“, was ihr viele Auftritte in Europa ermöglichte. der Armenier von dort immer noch in der Türkei und der armenischen Diaspora
Barseghyan wurde mit zahlreichen armenischen und internationalen Preisen Sona Barseghyan Hasmik Hakopjan (USA, Europa, Libanon etc.) gesprochen.
ausgezeichnet, u. a. beim Int. Karl Robert Kreiten Wettbewerb (Köln) und mit
dem „Jugendpreis für Erfolge in der Darbietung klassischer Musik“ (Armenien). Schnupperkurs
Der kostenfreie Einführungskurs richtet sich an Anfänger mit oder ohne Vor-
Hayrapet Arakelyan (Saxophon), 1991 in Yerewan geboren, besuchte die Mu- kenntnisse – an alle, die gerne einen ersten Einblick in die armenische Sprache
sikschule Nr. 1 (Alexander Spendiarjan) als Schüler von Prof. Alexander Manuk- erhalten möchten.
jan. Seit 2005 studiert er an der Musikhochschule Köln in der Klasse von Prof.
Daniel Gauthier. Meisterkurse absolvierte er u. a. bei Jean-Marie Londeix und Und für alle, die mehr möchten: Hasmik Hakopjan bietet seit September 2014
Vincent David. Bereits mit 21 Jahren spielte er am Moskauer Konservatorium, in auch Kurse an der VHS Köln an!
der Carnegie Hall, der Berliner Philharmonie und der Esplanade Hall, Singapur.
Er war Stipendiat der Spivakov-Stiftung für Hochbegabte und der Deutschen Kursleiterin Hasmik Hakopjan ist in Yerewan geboren. Sie ist Absolventin
Stiftung Musikleben. Er wurde bei zahlreichen int. Wettbewerben ausgezeichnet der Brjusov-Fremdsprachen-Hochschule und war zunächst im armenischen
sowie beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ und mit einem Sonderpreis Schuldienst, dann für das Deutsche Rote Kreuz als Übersetzerin tätig. Seit
der Deutschen Stiftung Musikleben. 2010 war er Vertreter Deutschlands beim 1991 ist sie Dozentin an der VHS Düsseldorf. 2003 starteten dort die Arme-
Finale des Eurovision Young Musicians Wettbewerbs. Er bestritt unzählige Auf- Hayrapet Arakelyan Armenische Buchstaben nischkurse, seitdem gibt Hasmik Hakobjan regelmäßig Unterricht für Ostarme-
tritte, ob als Solist, im Orchester oder im Duo mit dem Pianisten Gleb Koroleff nisch, seit 2014 auch an der VHS Köln.
– von Paris über Wien, New York, St. Petersburg, Zürich, Berlin bis Singapur.
Seine Debüt-CD „French Connection“ erschien 2012 bei Ars Produktion.

Komitas Chor der Armenischen Gemeinde Köln Armenischkurs bei den Kulturtagen 2013

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ARMENISCHE KULTURTAGE 2014 MESSE ARMENISCHE KULTURTAGE 2014 LITERATUR
Sonntag | 9. November 2014 | 11:00 Uhr | Armenische Kirche Donnerstag | 13. November 2014 | 19:30 Uhr | Domforum

»Badarak« »Buch des Flüsterns«


Heilige Liturgie Lesung mit Musik

Wir laden Sie herzlich ein, mit uns die armenische Heilige Liturgie zu feiern. Das „Buch des Flüsterns“ von Varujan Vosganian schildert eine wahre Bege-
Die Messe findet in der Surp-Sahak-Mesrop-Kirche in Köln-Niehl statt, sie be- benheit aus der armenischen Diaspora. Der Schauspieler Saro Emirze verleiht
ginnt um 11:00 Uhr und endet um circa 13:30 Uhr. ihr heute seine Stimme. Musikalisch wird er begleitet von Armine Manasyan.

Buch des Flüsterns


In Foçsani, einer Provinzstadt in Rumänien, scheinen sich die Wege des aus
seiner Heimat vertriebenen armenischen Volkes zu kreuzen: Da ist Sahag, der
von seiner Mutter für einen Sack Mehl verkauft wurde, und Siruni, die von den
Russen nach Sibirien deportiert wurde. Und da ist Großvater Garabet, der wei-
se die Fäden dieser so wunder- wie grausamen Saga zusammenhält.
Varujan Vosganian breitet einen fein gewebten Teppich an Geschichten und
Figuren vor uns aus. Eine fremde und ferne Welt, voll von phantastischen Ge-
schichten und von tragischer Geschichte – das Schicksal des Volkes von Ar-
menien als epochaler Roman. (Paul Zsolnay Verlag)

Varujan Vosganian, geboren 1958 in Craiova/Rumänien und in Foçsani auf-


© Paul Zsolnay Verlag gewachsen, studierte nach dem Besuch der Akademie für Wirtschaftsstudien
an der Universität Bukarest, Fakultät für Mathematik. Der Doktortitel der Wirt-
schaftswissenschaften wurde ihm 1998 an der Wirtschaftsakademie verliehen,
es folgte der Associate Professor der Akademie für Wirtschaftsstudien. Vosga-
nian bekleidet(e) zahlreiche politische Ämter, er war u. a. von 2006 bis 2008 ru-
mänischer Finanz- und Wirtschaftsminister, seit 2013 ist er wieder Wirtschafts-
minister. Seit 2007 ist er Vize-Präsident der Nationalliberalen Partei. Zudem ist
er Präsident der Union der Armenier in Rumänien. Neben Auszeichnungen aus
Armenien, wie der Goldmedaille für Kultur, wurden ihm u. a. der Ehrendoktor
Der Erzbischof der Armenischen Kirche in Deutschland bei der Fußwaschung am Gründonnerstag Varujan Vosganian der Universität Vasile Goldis und der Rumänische Akademie-Preis für Beiträge
© Paul Zsolnay Verlag zur Entwicklung der rumänischen Wissenschaft verliehen.

Saro Emirze, 1977 geboren, lebt in Berlin, Hamburg, Köln und München. Von
1999 bis 2003 besuchte er die Hochschule für Musik und Theater Felix Men-
delsohn Bartholdy Leipzig in der Fachrichtung Schauspiel. In dem Workshop
„Sogkraft im Close-up“ mit Tim Garde und einem Intensiv-Workshop mit Gre-
ta Amend in Kooperation mit dem Actors Space Berlin bildete er sich weiter.
Emirze ist sowohl für Film und TV als auch am Theater tätig. Eine Liste seiner
Rollen finden Sie unter www.saroemirze.com.
Saro Emirze
© Tanya Davidow Armine Manasyan, 1989 in Yerewan/Armenien geboren, absolvierte 2006 die
Klavierklasse der Musikfachmittelschule Tschaikowski in Yerewan. Von 2006
bis 2010 studierte sie am Yerewaner Konservatorium Komitas in der Klasse
von Prof. Igor Yavryan. Sie bestritt Auftritte bei zahlreichen Musikfestivals,
Konzerten und Ensemble-Konzerten sowohl in Armenien als auch in Deutsch-
land und international. Seit 2011 studiert Armine Manasyan an der Hochschule
für Musik und Tanz Köln in der Klasse von Prof. Josef Anton Scherrer.

Madlen Odabasyan begrüßt Sie zu diesem Literaturabend.


Saghmos Kloster aus dem 13. Jahrhundert (Armenien) Armine Manasyan

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ARMENISCHE KULTURTAGE 2014 KINDERTAG ARMENISCHE KULTURTAGE 2014 VORTRAG
Sonntag | 16. November 2014 | 15:00 Uhr | Gemeindehaus Samstag | 22. November 2014 | 19:30 Uhr | Domforum

»Tag der offenen Tür für Kinder« »Die Geschichte der armenischen Kirche«
Buntes Programm Vorträge

Das ist neu! Ein Tag extra für Kinder und Jugendliche. Die Vorsitzende der Erstmals nach seiner Amtsübernahme besucht der armenisch-katholische Erz-
Armenischen Gemeinde Köln, Minu Nikpay, begrüßt alle Kleinen und Mittel- bischof von Istanbul, Prof. Dr. Levon Zekiyan, Deutschland. Gemeinsam mit
großen, die ihre eigenen Kulturtage erleben möchten. Prof. Dr. Hacik Gazer berichtet er von der Geschichte der armenischen Kirche
und des Volkes vor und nach 1915. Die Redner und die Gäste werden begrüßt
durch Karekin Bekdjian, Erzbischof der Armenischen Kirche in Deutschland.

Ab 15.00 Uhr geht‘s los! Für Moderation, Betreuung, Spaß und das leibliche Wohl Prof. Dr. Levon Zekiyan besuchte von 1955 bis 1959 das Mekhitarist „Dpre-
der Kinder ist gesorgt. Drei Stunden lang heißt es nun: vank“ Seminar in San Lazzaro Venedig und absolvierte anschließend die Pon-
singen, malen, basteln, schminken, vorlesen, stylen, tanzen, raten, quatschen tificia Università Gregoriana in Rom. 1962 erhielt er den Master in Philosophie,
1966 in Theologie. Von 1966 bis 1968 spezialisierte er sich dort in der Orien-
Im Kinderchor kann man sich mit Artak Voskanyans Hilfe (Leitung Komitas Chor talischen Theologie und Spiritualität. Den Doktorgrad in Philosophie erhielt er
der Armenischen Gemeinde Köln) im Singen erproben. Danach lernt man, wie 1973 an der Universität Istanbul. Zekiyan lehrte u. a. in Istanbul, Venedig sowie
man sich profimäßig – oder auch etwas wilder – für den nächsten Auftritt schmin- am American Armenian International College of the University of La Verne, Ka-
ken und frisieren kann. Wer mag, malt lieber Bilder an, anstatt sein Gesicht. Aus lifornien. Seit 1976 hält er eine Professur für Armenische Sprache und Literatur
Pappmaché werden dann viele „Berge“ gebastelt – Kunstwerke, die später in an der Universität Venedig, seit 1988 für Armenische Kircheninstitutionen am
der Gemeinde ausgestellt werden. Die Jugendlichen treffen sich derweil unter Pontifical Institute of Oriental Studies in Rom. Zudem ist er seit 1996 Dozent
sich und gestalten ihr eigenes „Gedankenwerk“ auf einem Banner. Nach einer Prof. Dr. Levon Zekiyan am Istituto Ecumenico San Bernardino in Venedig. Weltweit ist er als Gastdo-
kleinen Stärkung kann man sich mehr Inspiration in der Märchenstunde holen. zent tätig. Er ist Verfasser und Herausgeber zahlreicher Schriften und Werke.
Die Wissbegierigen kommen in der Quizshow zum Zuge. Wer da nicht punktet, Zudem ist er als Förderer der armenischen Sprache, Kultur und Kunst verant-
kann bei einem kindgerechten Rundgang durch die Kirche dazulernen. Und zum wortlich für eine Vielzahl an Symposien, Kursen und Initiativen. Seit Juni 2014
Abschluss wird getanzt! ist Zekiyan der armenisch-katholische Erzbischof von Istanbul.

Tamar Kasparyan führt die Kleinen und Großen durch das bunte Programm. Prof. Dr. Hacik Gazer absolvierte von 1983 bis 1986 das Studium der Evan-
gelischen Theologie an der Kirchlichen Hochschule in Bethel, anschließend
in München, hier zudem das Studium der Orthodoxen Theologie und des Alt-
armenischen. 1993 schloss er das Studium der Ev. Theologie sowie die Pro-
motion an der Ev.-Theo. Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen ab.
Nach Forschungsaufenthalten in Beirut, Yerewan, Istanbul, Paris und Wien leg-
te er 2001 seine Habilitation vor und erhielt die Lehrbefugnis für das Fach Kir-
chengeschichte an der Theo. Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wit-
Prof. Dr. Hacik Gazer tenberg. Es folgte von 2003 bis 2005 ein Lehrauftrag für Kirchengeschichte an
der Technischen Universität Dresden, Institut für Evangelische Theologie, und
2006 eine Professur für Geschichte und Theologie des Christlichen Ostens an
der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Sevada Grigoryan: www.sevada.am Amtseinführung von Prof. Dr. Levon Zekiyan als armenisch-katholischer Erzbischof von Istanbul, Juni 2014

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ARMENISCHE KULTURTAGE 2014 FILM ARMENISCHE KULTURTAGE 2014 GESPRÄCH
Mittwoch | 26. November 2014 | 17:00 Uhr | Domforum Sonntag | 30. November 2014 | 16:00 Uhr | Gemeindehaus
Eintritt: 5,– Euro Das Gespräch findet auf Armenisch statt und wird ins Deutsche übersetzt.

»Anduni – Fremde Heimat« »Armenier in der heutigen Türkei«


Filmvorführung Podiumsgespräch

Was ist Heimat? Mit dieser Frage setzt sich der tragikomische Kinospielfilm Mit Gästen aus Istanbul: Aris Nalci (Journalist), Luiz Bakar (Rechtsanwältin) und
„Anduni – Fremde Heimat“ auseinander, der seine Uraufführung beim Max- Ani Balikci (Lehrerin und die Mutter des 2011 in der Türkei ermordeten Arme-
Ophüls-Preis 2011 feierte und dort den Förderpreis der DEFA-Stiftung erhielt. niers Sevag Sahin Balikci)

Anduni – Fremde Heimat Aris Nalci, 1980 in Istanbul geboren, absolvierte dort die armenischen Schulen
(D 2011, 91 Min., mit Irina Potapenko, Florian Lukas, Tilo Prückner, Berrin Alganer-Lenz, Günay Köse, Merametçiyan und Getronagan. An der Technischen Universität Yildiz in Istan-
Regie: Samira Radsi, Buch: Karin Kaçi, Produktion: elsani film, Köln / WDR / Paul Thiltges, Luxemburg) bul schloss er ein Studium als Maschinenbau-Ingenieur ab. Ab 1998 arbeitete
er zunächst als Redakteur, dann als Chefredakteur und zuletzt als verantwortli-
Belinda ist vor der Enge ihrer armenischen Familie geflüchtet und verliert sich nun in der Weite ihres cher Chefredakteur bei der armenischen Zeitung „Agos“ in Istanbul. Seit 2011
deutschen Lebens. Ihr vernachlässigtes Studium diente ihr nur als Alibi, um unverheiratet aus ihrem produziert und moderiert er für den Sender IMC TV die erste Fernsehsendung
Elternhaus ausziehen zu können. Von den großfamiliären Strukturen ist ihr einzig die warmherzige Be- in der Türkei, die die Minderheiten thematisiert: „Gamurc“ (Brücke). Seit 2013
ziehung zu ihrer Mutter geblieben. Gerade als sie auf der Schwelle zur eigenen Kleinfamilie steht und ist er Chefredakteur des Kanals. Zudem dreht Aris Nalci Dokumentarfilme, da-
mit ihrem Freund Manuel zusammenzieht, bricht ihre Stagnation auf. Ihr Vater stirbt. Belinda muss sich runter „Avtobus“ (2012) und „on.dokuz“ (2013).
mit einer Hinterbliebenenrente, einer Änderungsschneiderei und ihrer Herkunft auseinandersetzen, um
wirklich ihren Weg zwischen den Kulturen zu finden – und um offen zu Manuel stehen zu können. Eine Aris Nalci
Suche nach dem richtigen Platz im Leben beginnt, für sie, aber auch für die anderen: Manuel balanciert
zwischen Selbstverwirklichung und Familie; Belindas Mutter, ihr Onkel Levon und ihre Tante Arsine gera-
ten als in Deutschland lebende Armenier aus der Türkei mit ihrer Identität ins Schwanken. Sie alle spüren Luiz Bakar, in Istanbul geboren, besuchte die Schulen Mikhitaryan, Saint Be-
das tiefe Bedürfnis nach Verankerung, nach Heimat, und gleichsam die Notwendigkeit der Veränderung. noit und Notre Dame de Sion. Sie absolvierte ein Jurastudium in Grenoble.
Als Rechtsanwältin beschäftigt sie sich immer wieder mit den Problemen der
Als weiterer Beitrag zu einem sich gerade herausschälenden „Kino der Migration“ in Deutschland liefert armenischen Gemeinden. Sie ist Vereinsvorsitzende des Mikhitaryan-Schul-
„Anduni – Fremde Heimat“ einen mit Abstrichen überzeugenden Beitrag, dessen Balance zwischen Ko- vereins sowie Gründerin der armenischen Zeitung „Nor San“. Ab 1993 war sie
mik und Ernsthaftigkeit für einen neuen Ton innerhalb der kinematographischen Debatte sorgt. (Kino-Zeit) die Pressesprecherin des armenischen Patriarchats in Istanbul unter Mesrop
Mutafyan; als dieser erkrankte, legte sie ihre Tätigkeit nieder. 1996 war sie
Mit kraftvollen Bildern und einer experimentellen Kameraführung erzählt Samira Radsi die tragikomi- Mitbegründerin der armenischen Zeitung „Agos“ in Istanbul. Heute arbeitet sie
sche Geschichte einer zwischen ihren armenisch-türkischen Wurzeln und der eigenen Selbstverwirk- als Rechtsanwältin.
lichung stehenden Frau. Sensibel thematisiert sie die Schwierigkeit, zwei unterschiedliche Kulturen
miteinander zu vereinbaren, aber auch den Mut zur Veränderung, den man braucht, um seinen Platz im
Leben zu finden. (DEFA-Förderpreis) Luiz Bakar

Tamar Kasparyan begrüßt Sie zu diesem Filmabend. Ani Balikci, in Istanbul geboren, besuchte die Schulen Makruhyan und Anarat
Highutyun. Sie absolvierte ein Pädagogikstudium. 35 Jahre lang war sie als
Lehrerin an verschiedenen armenischen Schulen tätig. Mit ihrem Mann Ga-
rabed Balikci hatte sie zwei Kinder: Lerna und Sewag. Ihr Sohn Sewag Sahin
Balikci wurde am 24. April 2011 während seines Militärdienstes in der Türkei
ermordet. Die Behörden behaupten, dass es sich hierbei um einen Unfall han-
deln würde. Familie Balikci bestreitet dies.

Das Gespräch wird von Serope Odabasyan moderiert und von Minu Nikpay ins
Deutsche übersetzt.
© Filmlichter / Barnsteiner Film / elsani fIlm Ani Balikci

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ARMENISCHE KULTURTAGE 2014 KONZERT ARMENISCHE KULTURTAGE 2014
Freitag | 5. Dezember 2014 | 19:30 Uhr | Belgisches Haus MIT DANK AN UNSERE UNTERSTÜTZER
Eintritt: 10,– Euro / Kinder ab 6 Jahren: 5,– Euro Armenische Gemeinde Köln
Dr. Katharina Berndt
»100 Jahre Awak Bedrosyan« Sevada Grigoryan
Silva Kaputikian Frauenverein
Konzert
Garbis Karakavaf
Filor Kol
Zum Abschluss der Armenischen Kulturtage 2014 ein Konzert: Die Musiker Schuschan Malikyan
Miniona Bedrosyan, Ara Bedrosyan, Libarid Awedisyan, Sargis Bazhbeuk-Me- Eileen Maydali
likyan und Lusine Ghazaryan feiern mit uns eine Hommage an Awak Bedrosyan! Madlen Odabasyan
Paul Zsolnay Verlag
Awak Bedrosyan ist eine Kultfigur der armenischen Oper. Er war Teil der ers-
ten Künstlergeneration, die Sowjetarmenien hervorbrachte. Kein Opernsänger
wurde je so beliebt wie Bedrosyan. Er trug die Opernlieder auf die Straße, lange UND UNSERE SPONSOREN
bevor andere Künstler dies taten. Der Tenor wurde 1912 in Gyamrez/Armenien
geboren und verstarb 2000 in Yerewan. Er hatte zahlreiche Engagements an Muat Akyaüz
der Nationaloper und am Ballett-Theater, gab internationale Konzerte mit mehr Aram Aykazyan
als 200 Liedern – von Klassik bis Folk – und wurde vielfach ausgezeichnet. Albert Sevinc
Miniona Bedrosyan (Klavier), 1984 als Enkelin von Awak Bedrosyan geboren, Miniona Bedrosyan
Aral Tankstelle Riehlerstraße, Köln
absolvierte die Tschaikowski-Musikschule und mit Auszeichnung das Komitas
Konservatorium Yerewan als Solistin, Klavierbegleiterin und Klavierlehrerin so-
wie ein Klavierstudium am Conservatoire Supérieur de Musique de Genève. Sie
ist am Conservatoire Populaire de Musique, Danse et Théâtre als Dozentin tätig.
UND BESONDEREM DANK FÜR SPENDEN
Ara Bedrosyan (Klavier), 1952 in Yerewan geboren, absolvierte ein Klavierstu-
Diözese der Armenischen Kirche in Deutschland
dium am Komitas Konservatorium Yerewan und am Tschaikowski Konservatori-
IBAN: DE 24370501980010912483
um Moskau. Er arbeitete in Moskauer und Yerewaner Opernhäusern und unter-
BIC: COLSDE 33
nahm Konzertreisen, u. a. nach Bulgarien, Griechenland, Frankreich und Indien.
Sparkasse Köln/Bonn
Libarid Awedisyan (Tenor), 1990 in Yerewan geboren, studierte von 2008 bis
Verwendungszweck: Kulturausschuss
2011 am Tschaikowski Konservatorium Moskau, anschließend am Komitas Kon-
Ara Bedrosyan
servatorium bei Prof. Raphael Hagopyan. Seit 2013 ist er Mitglied des Yerewaner
Opernhauses. Er trat u. a. in Großbritannien, Italien, Belgien und China auf.
Sargis Bazhbeuk-Melikyan (Bassbariton), 1990 in Yerewan geboren, begann
sein Musikerleben an der Sayat-Nova-Musikschule an der Violine. Während
seines Architekturstudiums wurde er parallel am Komitas Konservatorium auf-
genommen. Er trat u. a. mit dem Armenischen Symphonischen Orchester auf.
Lusine Ghazaryan (Sopranistin), in Yerewan geboren, studierte dort und in
Mannheim Gesang. Während des Studiums trat sie in zahlreichen Opern und
Konzerten auf. Sie war Solistin des Chors im Kloster Gheghard (Armenien), Mit-
glied des int. Opernstudios am Opernhaus Zürich und Chorsopran am Thea-
ter Dortmund. Seit 2011 ist sie Mitglied des Opernchors des Theater Bremen. Libarid Awedisyan
Eileen Maydali und Araz Kegham Vartanian führen durch den Abend.
DIÖZESE DER ARMENISCHEN KIRCHE IN DEUTSCHLAND
WWW.ARMENISCHE-KIRCHE.DE

100 Jahre Awak Bedrosyan Lusine Ghazaryan Sargis Bazhbeuk-Melikyan

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Sevada Grigoryan: www.sevada.am Drei Heilige Könige

ARMENISCHE KULTURTAGE 2014 ARMENISCHE KULTURTAGE 2015


VERANSTALTUNGSORTE INTERESSE?

DOMFORUM
Domkloster 3 | 50667 Köln Sie beschäftigen sich mit armenischer Kultur, sind vielleicht Musiker, Künst-
(direkt am Dom) ler, Filmemacher, Wissenschaftler oder Literat? Sie sind all dies nicht und
haben dennoch eine Idee für die Armenischen Kulturtage Köln? Wenn Sie
GEMEINDEHAUS und KIRCHE Interesse haben, die kommenden Kulturtage durch einen Vortrag, einen
DER ARMENISCHEN GEMEINDE KÖLN Film, ein Konzert, eine Ausstellung, eine Führung oder dergleichen mitzuge-
Allensteiner Straße 5 | 50735 Köln stalten, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren!
(Niehl, Bahn-Station Nesselrodestr., Linie 16)
Kulturausschuss der Diözese der Armenischen Kirche in Deutschland:
MAISON BELGE – BELGISCHES HAUS armenische_dioezese@hotmail.com
Cäcilienstraße 46 | 50667 Köln
(Innenstadt, Bahn-Station Neumarkt) Wir freuen uns über Ihre Teilnahme und Ihre Anregungen!

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