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Explosive Engineering EE - angewandte Explosivstofftechnik

Gernot Peroutka Sprengtechnik - Pyrotechnik - Kampfmittelräumung


Sachverständiger für Pyrotechnik Durchführung - Ausbildung - Beratung - Gutachten
8605 Kapfenberg, Grazer Straße 54 phone : +43/ 664/ 27 91 389
www.sprengschule.at e-mail: office@explosive-engineering.at

Pyrotechnik
Schulungsunterlagen
(Pyrotechnik Grundkurs)

Abbrennen von Feuerwerken


der Klassen I bis IV und
losen pyrotechnischen Sätzen

Die Sprengschule von


Explosive Engineering - Gernot Peroutka
gewerbliches Sprengunternehmen
A-8605 Kapfenberg, Grazerstraße 54

Ausgabe II/09

D amit auch I hr F euerwerk ein voller E rfolg wird!

Explosive Engineering – Gernot Peroutka, Gewerbe- u. Rechnungsanschrift: 8641 St. Marein im Mürztal, Dr. Karl-Renner-Strasse 2, Büro: 8605 Kapfenberg, Grazer Strasse 54.
Betriebsart: Nicht protokolliertes Einzelunternehmen, geschäftsführender Inhaber Gernot Peroutka. Gerichtsstand ist Graz. DVR 1004697. Rechnungen: UID-ATU44148702, FA- Bruck an
der Mur, Steuer-Nr.: 136/2543. Telefon +43/ 664/ 27 91 389, e-mail: office@explosive-engineering.at, info@sprengschule.at, Internet: www.explosive-engineering.at, www.sprengschule.at.
Bankverbindung: Steiermärkische Bank und Sparkassen AG, BLZ: 20815, Konto-Nr.: 000.005.333.49, BIC: STSPAT2G, IBAN: AT86 2081 5000 0053 3349.
Tätigkeiten: Angewandte Explosivstofftechnik. Durchführung von Fach- und Ausbildungsseminaren im Bereich Explosivstofftechnik. Sachverständiger für
die gesamte Pyrotechnik (ausg. Herstellung). Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen (inkl. Durchführen von Feuerwerken). Gewerblicher Sprengunternehmer
für alle Sprengarbeiten. ADR-Gefahrgutbeauftragter. Brandschutzbeauftragter. Nationale und Internationale zivile humanitäre Kampfmittelbeseitigung (IED/EOD).

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Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und


Verarbeitung, sowie Übersetzung bleiben vorbehalten. Kein
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auszugsweise, darf in irgendeiner Form z.B. durch Kopie,
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Engineering - Gernot Peroutka reproduziert werden.
Dieses Lehrmaterial und sein Inhalt wurden nach bestem
Wissen und Gewissen erarbeitet, jedoch wird für die
Richtigkeit, sowie für Änderungen und Irrtümer keine Gewähr
und Haftung übernommen.

Dieses Lehrmaterial wurde erarbeitet und zusammengestellt


von

Gernot Peroutka, Sachverständiger für Explosivstofftechnik.


Redaktionsdatum 01. 04. 2009

Ausgabe: II/09

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Inhaltsverzeichnis
Seite
4 Vorwort
76 Die pyrotechnischen
6 Einleitung Gesetzeskunde Gegenstände
Art & Wirkungsweise
8 Das Pyrotechnikgesetz 74 Klassen I, II, III, IV und weitere
Gesamtausgabe mit pyrotechnische Gegenstände
Hervorhebung der Klasse IV Effektnamen der gebräuchlichsten
Großfeuerwerkbomben Arten
20 Behördenansuchen
Der Weg zum Feuerwerk
95 Herrichten von
Nachweis der persönlichen
Fachkenntnisse Feuerwerkskörpern
Feuerwerksbescheid Kl. III u. IV Herstellen von Zündleitungen
Handel mit pyrotechnischen Artikeln Verbindungen für Zündleitungen
Fertigen und verladen von Bombetten
und losen pyrotechnische
25 Der Handel mit pyrotechnischen Gegenständen
Artikeln
Gewerbeordnung 100 Die Zündmethoden
Pyrotechnikunternehmen Verordnung Händische Zündung
Leitfeuerzündung
32 Arbeitsschutzbestimmungen Elektrische Zündung
Aus der Sprengarbeitenverordnung
Arbeitnehmerinnenschutzgesetz 108 Ausrüstungen
Feuerwerksgestelle
39 Lagerung von pyrotechnischen
Raketengestelle
Gegenständen Mörser / Abschussrohre
Pyrotechnik Lagerverordnung Werkzeug und Equipment

54 Gefahrenguttransport / ADR 114 Sicherheitsabstände


in freigestellten Mengen Schutzabstände
Sicherheitszonen

67 Fachkunde 118 Projektieren eines Feuerwerks


Lokalaugenschein
Informationen über die Veranstaltung
68 Explosionsgefährliche Stoffe in
Behördenverfahren
der Pyrotechnik (Pyrochemie) Konzeptierung
Begriffsbestimmungen
Funktionsweisen der Sätze
Reaktionsabläufe
123 Anhang
Chemikalienkunde
Erste-Hilfe-Löschkurs
Div. Muster & Formulare
Behördenansuchen
Meldungen
Transportpapiere
u.v.m.
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Vorwort
Sehr geehrte Seminarteilnehmerin,
sehr geehrter Seminarteilnehmer!

Sie haben sich entschlossen sich im Bereich der angewandten Explosivstofftechnik


Aus- und Fortzubilden. Wir wollen Ihrem Ziel Rechnung tragen und haben diese
Schulungsunterlagen mit größter Sorgfalt, immer an Regel und dem Stand der Technik
sowie an den aktuellen Rechtsbestimmungen angepasst ausgearbeitet.
Wir bitten um Verständnis dass auf Grund der Fülle von Gesetzen, Regeln und
Innovationen und deren laufenden Änderungen es eine Herausforderung ist diese
Unterlagen für Sie immer am aktuellen Stand zu halten und es dadurch immer wieder
Nachlässigkeiten bei der Aktualisierung gibt. Bitte weisen Sie uns auf diese Umstände
hin und wir werden dies bei der nächsten Ausgabe gerne berücksichtigen.

Diese Schulungsunterlagen sind versehen mit Originaltexten, sinngemäßen


Wiedergaben, Anschauungsbeispielen sowie kommentierten und interpretierten Texten
des Autors.
Sie haben die Möglichkeit diese Schulungsunterlagen als Lehrbuch, Nachschlagewerk
und Leitfaden zu verwenden. Sie enthalten die alle wichtigen Informationen welche Sie
zum sicheren Umgang sowie für das Abrennen von Feuerwerken der Klassen IV
benötigen.

Fort- und Weiterbildung ist eine der wichtigsten Grundlagen um sich zu entwickeln. Die
in diesen Unterlagen und im Seminar dargebrachten Fachkenntnisse spiegeln nur die
Grundlagen der Pyrotechnik zum Abbrennen von Feuerwerken wieder.
Ständiges Lesen und Lernen (zB von Fachliteratur oder aus dem Internet), die überaus
wichtige aktive Teilnahme an Praxisfeuerwerken, legen den Grundstein für ein
gefahrloses selbständiges Arbeiten als Pyrotechniker in der Zukunft.

Wir hoffen Ihnen einen Einblick in die Pyrotechnik öffnen zu können und freuen uns sie
in den nächsten Jahren bei Ihrem Studium begleiten zu dürfen.

Mit feurigen Grüßen

Ihr Gernot Peroutka


Explosive Engineer

Ausgabe: I/08

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die gesamte Pyrotechnik (ausg. Herstellung). Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen (inkl. Durchführen von Feuerwerken). Gewerblicher Sprengunternehmer
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Einleitung Gesetzeskunde

Basis der Ausbildung, Rechtliche Grundlage


Grundsätzlich gibt es in Österreich, im Gegensatz zu Deutschland, keine
Ausbildungsvorschriften für die Ausbildung von Pyrotechnikern. Eben so gibt es
keine Prüfungen und staatlich anerkannten Lehrgänge wie bei unseren Deutschen
Nachbarn. Aber es gibt eine Reihe andere Gesetz und Bestimmungen wie zB
insbesondere Arbeitnehmerschutzbestimmungen, welche eine grundsätzliche
Ausbildung, als auch Berufspraxis gemäß dem Stand der Technik vorschreibt. In
Ermangelung definitiver österreichischer Bestimmungen halten wir uns an den Stand
der Technik, wie dieser zB in Deutschland in den staatlich anerkannten
Grundlehrgang für das Abbrennen für Großfeuerwerke.
Daher beträgt die Lehrgangsdauer mindestens 32 Unterrichtseinheiten (UE), wobei
wir als qualifizierter Schulungsbetrieb standardmäßig meist 40 UE durchführen. Die
in Deutschland geforderte aktive Teilnahme an mindestens 26 Praxisfeuerwerken ist
in Österreich im Anhang zum Pyrotechnikgesetz (alt) mit 10 Feuerwerken als Soll-
Wert angegeben in den Arbeitnehmerschutzbestimmungen wird generelle eine
Berufspraxis (mind. 2 Jahre) festgestellt.

Angeführte Gesetze, Verordnungen, Richtlinien und Bestimmungen


Die Durchführung von Abbrennen von Großfeuerwerken gemäß diesen Unterlagen
richtet sich nach
dem Österreichischen Pyrotechnikgesetz von 1974,
der Pyrotechnik-Lagerverordnung,
der Gewerbeordnung mit der Pyrotechnik-Unternehmerverordnung
dem ADR Gefahrgutbeförderungsgesetz
und
den Arbeitnehmerschutzbestimmungen.

Es werden weiters aus den folgende Gesetze angeführt:


der Sprengarbeitenverordnung von 2006 und der Fachkenntnisverordnung,
Schieß- und Sprengmittelgesetz mit der -Monopolsverordnung,
Dem deutschem Sprenggesetz mit der 1. u. 2 Sprengverordnung,
den einschlägigen Richtlinien der deutschen Berufsgenossenschaften,
den deutschen Unfallverhütungsvorschriften
und
den Richtlinien der BAM, den EU-Richtlinien sowie internationalen Standards

Seminarabschluss, Prüfung
Das Seminar schließt mit einer, in Form einer schriftlichen und mündlichen
Überprüfung ausgeführter, gründlicher Befragung durch einen Sachverständigen,
über die im Seminar theoretischen und praktisch vermittelten Themen ab. Diese
enthält insbesondere die Qualifikationen gemäß §6 Pyrotechnikgesetz, sowie die
einschlägigen Arbeitnehmerschutzbestimmungen über Arbeitsicherheit,
Unterweisung von Mitarbeitern, Dokumentation und sonstigen pflichten des
Arbeitgebers zur unfallfreien Durchführung gegenständlichen pyrotechnischen
Tätigkeiten zum Durchführen und Abbrennen von Großfeuerwerken

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Qualifikation
Der Teilnehmer des mindestens 36 Unterrichtseinheiten (in der Regel 40UE)
umfassenden Seminar „Abbrennen von Feuerwerken der Klasse III und IV“ erwirbt
die persönlichen Fachkenntnisse
zum Besitz und Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen gemäß § 6
Pyrotechnikgesetz 1974 für die Durchführung von Großfeuerwerken zum Nachweis
der einschlägigen Fachkenntnisse bei der Sicherheitsbehörde.
Diese schließt die Fachkenntnisse gem. §§ 2, 3, 4, 5 und 7 ein und umfasst somit
gesamt die Klassen I, II, III, IV und lose pyrotechnische Sätze für das Abbrennen von
Feuerwerken.

Seminarinhalte
Teil I – Rechtskunde Teil III – Pyrotechnik
Einführung in die Pyrotechnik Pyrochemie und Pyrophysik
Pyrotechnikgesetz(e) pyrot. Gegenstände / Warenkunde
Bescheidansuchen Herrichten von Feuerwerkskörpern (Theorie)
Gewerbeordnung / Zündmethoden
Pyrotechnikunternehmerverordnung Ausrüstungsgegenstände für Feuerwerke
ArbeitnehmerInnenschutzbestimmungen Herrichten der Feuerwerkskörper (Praxis)
Pyrotechnik-Lagerverordnung Aufbau eines Feuerwerks
ADR Gefahrguttransport in Freimenge Praxisvorführungen und mit Belehrungen
weitere Gesetze, Verordnungen Erlässe und Praktische Übungen der Teilnehmer
Richtlinien (zB Schieß- u. Sprengmittelgesetz) Abbrennen des Feuerwerks
Versager und Blindgängerbehandlung
Teil II – Sicherheitskunde Abbau des Feuerwerks
Unfallverhütung und Gefahren bei Feuerwerken Evaluierung des abgebrannten Feuerwerks
Brandschutz und Erste Hilfe
Sicherheitsabstände Teil IV – Sachkundebefragung
Projektieren von Feuerwerken Wiederholung und Vertiefung des gesamten
Kommissionierung und Evaluierung eines Lehrstoff als Prüfungsvorbereitung
Abbrandplatzes schriftliche Überprüfung
Einweisen und Unterweisung von mündliche Überprüfung
Pyrotechnikgehilfen am Abbrandplatz
Einteilung der pyrotechnischen Arbeiten

Weitere Fortbildungen
Im Anhang des Seminars (Abends) finden zusätzliche freiwillige Pyro-Workshops statt, zB:
wirtschaftliche Kalkulation von Feuerwerken
Der unterhaltungspyrotechnische Marktplatz / Mitbewerber
Pyrotechnik-Lieferanten und Preisgestaltung
Werbung, Marketing, Kundengruppen
(Haftpflicht-) Versicherung von Feuerwerke
Sozial- und Unfallversicherung von Pyrotechnikern und Pyrotechnikgehilfen
Pyrotechnik in Deutschland (SprengG mit SprengVO, BAM-, BG-, UVV-Richtlinien,…)
Europäische Pyrotechnik-Richtlinie
u.v.m.

Weiters finden jedes Quartal ein bis zwei Pyrotechnik-Workshops in ganz Österreich
zur laufenden Fortbildung der Pyrotechniker zu verschiedenen aktuellen Themen statt.

Zielsetzung
Ziel ist es, den Seminarteilnehmer auf die umfangreiche Tätigkeit des Abbrennens von
Großfeuerwerken im rechtlichen, sicherheitstechnischen und fachlichen Sinn
vorzubereiten und Ihm ein Werkzeug für die weitere autodidaktische Ausbildung
(lebenslanges Lernen) mitzugeben. – Wir wünschen viel Erfolg!
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Gernot Peroutka Sprengtechnik - Pyrotechnik - Kampfmittelräumung
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Gesetzeskunde

Ausgabe: I/06

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Pyrotechnikgesetz 1974
Bundesgesetz vom 3. Mai 1974, BGBl.: Nr.: 282,
mit dem polizeiliche Bestimmungen über pyrotechnische
Gegenstände und das Böllerschießen getroffen werden
(Pyrotechnikgesetz 1974).
(mit der Änderung vom 17.02.94, Stk. 36, BGBl. Nr.: 106)

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Bundesgesetz vom 3. Mai 1974, mit Klasseneinteilung
dem polizeiliche Bestimmungen über
pyrotechnische Gegenstände und das § 2. Die pyrotechnischen Gegenstände
Böllerschießen getroffen werden für Unterhaltungszwecke werden
(Pyrotechnikgesetz 1974) entsprechend ihrer Art und Wirkung
eingeteilt in:
Der Nationalrat hat beschlossen:
Klasse I Feuerwerksscherzartikel,
Erster Abschnitt Feuerwerksspielwaren 0 - 3g
PYROTECHNISCHE GEGENSTÄNDE Klasse II Kleinfeuerwerk 3 - 50g
Klasse III Mittelfeuerwerk 50 - 250g
Begriffsbestimmungen Klasse IV Großfeuerwerk > 250g

§ 1. Pyrotechnische Gegenstände im Zum § 2 ist Anzumerken, dass die


Sinne dieses Bundesgesetzes sind pyrotechnischen Gegenstände in keiner
Unterhaltungs- oder technischen Weise wie hier angeführt ist in Art und
Zwecken dienende Erzeugnisse, die Wirkungsweise, sonder nur nach der
Sätze (Stoffe oder Stoffgemenge) Grammatur eingeteilt sind.
enthalten, bei deren willkürlicher Dies kann zu schwerwiegenden
ausgelöster chemischer Gefährdungen führen, sind aber
Zustandsänderung bestimmte insbesondere in der praktischen
Bewegungs-, Licht-, Knall-, Rauch-, Durchführung ein großes Problem im
Nebel-, Druck- oder Reizwirkung Gegensatz zur tatsächlichen
hervorgerufen werden sollen. Handhabung.
Angeführt sei das Sprüheffekte
Bezüglich der Begriffsbestimmungen des wesendlich weniger gefährlich sind als
Pyrotechnikgesetzes darf auch auf die zB Knaller oder Bomben. Jedoch sind
Begriffsbestimmung des ADR Gefahrgut- Knaller, Bomben und Raketen mit 50g
beförderungsgesetz bzw. der EU- (großes Gefahrpotenzial) für „Otto
Richtlinien hingewiesen werden. Normalverbraucher“ erlaubt,
Sprüheffekte zB im Vulkane im
Verbundfeuerwerk mit relativ sehr
Zweiter Abschnitt geringer Gefahr verboten.
PYROTECHNISCHE GEGENSTÄNDE Ebenso wie die Verwendung der
FÜR UNTERHALTUNGSZWECKE klassischen Tortensprüher/-Fontänen
und Sternspritzer welche jeder zu Hause
Es ist festzustellen, dass im Rahmen des verwendet als Klasse II in Innenräumen
Pyrotechnikgesetzes nur in der Klassen- verboten sind.
einteilung (§2), sowie in den
Überschriften des zweiten Abschnittes
(§§ 3, 4, 5 und 6) das Wort „Feuerwerk“ Feuerwerksscherzartikel,
und da nur in verbundener Form wie Feuerwerksspielwaren
Kleinfeuerwerk, Großfeuerwerk, usw.
vorkommt. Grundsätzlich wird der Besitz § 3. (1) Zur Klasse I gehören
und die Verwendung von pyrotechnische Gegenstände mit einem
pyrotechnischen Gegenständen Gesamtsatzgewicht (Anfeuerungs-,
angesprochen. Treib- und Effektsatz) von nicht mehr als
Ausgenommen jedoch ist der Nachweis 3g.
einer Bescheinigung einer Sicherheits-
behörde über die Fachkenntnisse zum (2) Einfuhr, Überlassung, Besitz
Abbrennen von Großfeuerwerken gem. und Verwendung von pyrotechnischen
§6(5) -> siehe diese.

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Gegenständen der Klasse I, die einen weder besessen noch verwendet
Pfeifsatz oder die als Knallsatz mehr als werden.
a) 0,5g Nitrozellulose (in Form von
Kollodiumwolle oder Kollodiumwatte) (4) Die Verwendung von pyrotechnischen
oder Gegenständen der Klasse II im
b) 2,5mg Knallsilber (Silber-Fulminat) Ortsgebiet ist verboten. Der
oder Bürgermeister kann jedoch mit
c) 7,5mg Phosphor-Chlorat-Gemenge Verordnung bestimmte Teile des
oder andere als die unter a) bis c) Ortsgebietes von diesem Verbot
angeführten Knallsätze enthalten sind ausnehmen.
verboten.
(5) Pyrotechnischen Gegenständen der
(3) Einfuhr, Überlassung, Besitz und Klasse II dürfen in geschlossenen
Verwendung von pyrotechnischen Räumen nicht verwendet werden.
Gegenständen der Klasse I unterliegen,
sofern sie nicht unter die Verbote des Zusammenfassung Klasse II:
Abs. 2 oder des vierten Abschnittes
fallen, keiner Beschränkung. nicht lauter als 120dB in 8 Meter für
Knallsätze - Prüfzeichen,
mind. 18 Lebensjahr
Verwendung im (StVO)-Ortsgebiet
Das Pyrotechnikgesetz regelt, wie in den
verboten - mit Ausnahmeverordnung
§§ 3, 4, 5, 6, (7), 8, (10), 11, (12), (25),
des Bürgermeisters möglich
(26) festgehalten ist die Einfuhr,
in geschlossenen Räumen verboten.
Überlassung, Besitz und Verwendung
von den im jeweiligen § angeführten
pyrotechnischen Gegenständen.
Mittelfeuerwerk

§ 5. (1) Zur Klasse III gehören


Kleinfeuerwerk
pyrotechnische Gegenstände mit einem
Gesamtsatzgewicht (Anfeuerungs-,
§ 4. (1) Zur Klasse II gehören
Treib- und Effektsatz) von mehr als 50g
pyrotechnische Gegenstände mit einem
bis 250g.
Gesamtsatzgewicht (Anfeuerungs-,
Treib- und Effektsatz) von mehr als 3g
(2) Besitz und Verwendung von
bis 50g.
pyrotechnischen Gegenständen der
Klasse III sind nur auf Grund einer
(2) Einfuhr, Überlassung, Besitz und
besonderen Bewilligung zulässig; diese
Verwendung von pyrotechnischen
Gegenstände dürfen nur dem Inhaber
Gegenständen der Klasse II, die einen
einer solchen Bewilligung überlassen
Metallsatz oder einen Knallsatz mit
werden. Als Bewilligung im Sinne dieser
Schwarzpulver enthalten, sind nur
Bestimmung gilt auch eine Bewilligung
zulässig, wenn bei ihrer Verwendung aus
nach § 6 Abs. 2.
einer Entfernung von acht Metern die
Lautstärke 120dB(A)I nicht übersteigt
(3) Auf Grund einer Bewilligung nach
und sie mit einem entsprechenden
Abs. 2 dürfen auch zulässige
Prüfzeichen versehen sind (lt. BGBl.
pyrotechnische Gegenstände der Klasse
36/1994).
II verwendet werden.
(3) Pyrotechnischen Gegenständen der
(4) Die Bewilligung nach Abs. 2 ist auf
Klasse II dürfen Personen unter 18
Antrag Personen zu erteilen, die
Jahren nicht überlassen und von diesen
a) das 18. Lebensjahr vollendet
haben und
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b) die Annahme rechtfertigt, dass sie
pyrotechnische Gegenstände nicht (3) Auf Grund einer Bewilligung nach
missbräuchlich oder leichtfertig Abs. 2 dürfen auch zulässige
verwenden werde, mit solchen vorsichtig pyrotechnische Gegenstände der Klasse
und sachgemäß umgehen und diese bis II und III verwendet werden.
zu Ihrer Verwendung sorgfältig
verwahren werden, sofern unter (4) Die Bewilligung nach Abs. 2 ist auf
Bedachtnahme auf Ort und Zeit der Antrag Personen zu erteilen, die
beabsichtigten Verwendung der a) das 18. Lebensjahr vollendet
pyrotechnischen Gegenstände haben,
gewährleistet ist, dass b) die Annahme rechtfertigt, dass sie
Sicherheitsgefährdungen und pyrotechnische Gegenstände nicht
unzumutbare Lärmbelästigungen missbräuchlich oder leichtfertig
vermieden werden. verwenden werde, mit solchen
vorsichtig und sachgemäß umgehen
(5) die Behörde hat Ort und Zeit der und diese bis zu Ihrer Verwendung
Verwendung der pyrotechnischen sorgfältig verwahren werden,
Gegenstände im Bewilligungsbescheid c) nachweisen, dass sie über
anzuführen und mit diesem die zur entsprechende Fachkenntnisse auf
Vermeidung von dem Gebiet der Pyrotechnik verfügen,
Sicherheitsgefährdungen erforderlichen sofern unter Bedachtnahme auf Ort und
Anordnungen (z.B. Art der Lagerung vor Zeit der beabsichtigten Verwendung der
der Verwendung, Beförderung, pyrotechnischen Gegenstände
Vorschreibung von gewährleistet ist, dass Sicherheits-
Sicherheitsabständen, Behandlung von gefährdungen und unzumutbare
Versagern) zu treffen. Lärmbelästigungen vermieden werden

(6) Einfuhr, Überlassung, Besitz und (5) Als Nachweis der Fachkenntnisse im
Verwendung von pyrotechnischen Sinne des Abs. 4 lit. c gilt insbesondere
Gegenständen der Klasse III mit einer die Vorlage einer Urkunde über die
Steighöhe von mehr als 100m sind Berechtigung zur Erzeugung
verboten. pyrotechnischer Gegenstände oder einer
Bescheinigung einer Sicherheitsbehörde
Im § 5 kommen bereits wesendliche darüber, dass festgestellt wurde, dass
Anwendungsbestimmungen zum Tragen die betreffende Person die notwendigen
welche in dieser Unterlage sodann Fachkenntnisse für das Abbrennen eines
gemeinsam im § 6 Behandelt werden. Großfeuerwerkes besitzt.

Großfeuerwerk (6) Die Behörde hat Ort und Zeit der


Verwendung der pyrotechnischen
§ 6. (1) Zur Klasse IV gehören Gegenstände im Bewilligungsbescheid
pyrotechnische Gegenstände mit einem anzuführen und mit diesem die zur
Gesamtsatzgewicht (Anfeuerungs-, Vermeidung von
Treib- und Effektsatz) von mehr als 250g. Sicherheitsgefährdungen erforderlichen
Anordnungen (z.B. Art der Lagerung vor
(2) Besitz und Verwendung von der Verwendung, Beförderung,
pyrotechnischen Gegenständen der Vorschreibung von
Klasse IV sind nur auf Grund einer Sicherheitsabständen, Behandlung von
besonderen Bewilligung zulässig; diese Versagern) zu treffen.
Gegenstände dürfen nur dem Inhaber
einer solchen Bewilligung überlassen (7) Einfuhr, Überlassung, Besitz und
werden. Verwendung von pyrotechnischen

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Gegenständen der Klasse IV mit einer (2) Die Beschränkung nach Abs. 1 gelten
Steighöhe von mehr als 200m sind nicht für Bengalfeuer und Schellackfeuer
verboten. sowie für solche losen pyrotechnischen
Sätze, die zum Pflanzenschutz oder zur
Hier ins wesendendlich, dass die Schädlingsbekämpfung in der Land und
Verwendung und der Besitz von Forstwirtschaft bestimmt sind; sie dürfen
pyrotechnischen Gegenständen der jedoch von Personen unter 15 Jahren
Klasse IV (eingeschlossen II & III, sowie nicht überlassen und von diesen weder
losen pyrotechnischen Sätzen -> siehe besessen noch verwendet werden.
diese) nur mit einem Bewilligungs-
bescheid nach (2) gestattet ist, für Der § 7 wesendlich, da lose
welchen entsprechenden Fachkenntnisse pyrotechnische Sätze insbesondere das
nach (4) lit. c nachgewiesen werden Schwarzpulver und das Bengalpulver ein
müssen. wesendlicher Bestandteil in der
Als Nachweises der erforderlichen Feuerwerkerei sind.
Fachkenntnisse kann nach (5) statt Anzündmittel wie E-Anzünder,
einer Erzeugerberechtigung auch eine Zündschnüre udgl. sind keine losen
Bescheinigung einer Sicherheitsbehörde pyrotechnischen Sätze
über die Fachkenntnisse zum Abbrennen
von Großfeuerwerken dienen.
Dritter Abschnitt
Für die Erteilung einer solchen PYROTECHNISCHE GEGENSTÄNDE
Bescheinigung hat ein Antrag an die FÜR TECHNISCHE ZWECKE
zuständige Sicherheitsbehörde zu
erfolgen, welche die persönlichen Achtung, hier beginnt der dritte Abschnitt
Fachkenntnisse nachweisen, wie die des Pyrotechnikgesetzes für technische
Feststellung eines Sachverständigen, Zwecke. Dies hat mit dem zweiten
dass der Antragsteller über die Abschnitt Unterhaltungspyrotechnik zB
entsprechende Fachkenntnis verfügt. Klasseneinteilung nach Gewicht usw.
Siehe dazu im Anhang des nichts zu tun. Es gelten eigene
Pyrotechnikgesetzes die Erläuterungen. Bestimmungen.

Es ist dringend anzuraten für den Fall


einer Verhinderung (Krankheit, Unfall,…) Reiz-, Rauch- oder Nebel erzeugende
einen Stellvertreter in den Bescheid pyrotechnische Gegenstände
aufnehmen zulassen um im Fall des
Falles vertreten zu sein. Manche § 8. (1) Einfuhr, Überlassung, Besitz und
Behörden verlangen sogar das Namhaft Verwendung von Reiz erzeugenden
machen eines befähigten Ersatz- pyrotechnischen Gegenständen sind
pyrotechnikers. verboten.
(2) Von den Verboten des Abs. 1 sind
jene Reiz erzeugenden pyrotechnischen
Lose pyrotechnische Sätze Gegenstände ausgenommen, die zum
Pflanzenschutz oder zur
§ 7. (1) Lose pyrotechnische Sätze Schädlingsbekämpfung in der Land- und
dürfen ungeachtet ihres Gewichtes nur Forstwirtschaft bestimmt sind; sie dürfen
Personen, die zum Besitz von jedoch Personen unter 15 Jahren nicht
pyrotechnischen Gegenständen der überlassen und von diesen weder
Klassen III und IV berechtigt sind, besessen noch verwendet werden.
überlassen und nur von solchen (3) Rauch- oder Nebel erzeugende Reiz
besessen und verwendet werden. erzeugenden pyrotechnischen
Gegenstände dürfen Personen unter 15

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Jahren nicht überlassen und von diesen (2) Besitz und Verwendung von
weder besessen noch verwendet Hagelabwehrraketen sind nur auf Grund
werden. einer besonderen Bewilligung zulässig;
Hagelabwehrraketen dürfen nur dem
Hochinteressant ist, dass Rauch und Inhaber einer solchen Bewilligung
Nebelerzeugende pyrotechnische überlassen werden.
Gegenstände bereits ab 15 Jahren frei
besessen und verwendet werden dürfen. (3) Die Bewilligung nach Abs. 2 ist auf
Antrag Personen zu erteilen, die
a) das 18. Lebensjahr vollendet
Pyrotechnische Signalmittel haben,
b) die Annahme rechtfertigen, dass
§ 9. Pyrotechnische Signalmittel dürfen sie Hagelabwehrraketen nicht
Personen unter 15 Jahren nicht missbräuchlich oder leichtfertig
überlassen und von diesen weder verwenden werden, mit solchen
besessen noch verwendet werden. vorsichtig und sachgemäß umgehen
und diese bis zu ihrer Verwendung
Ebenso ist die Verwendung von sorgfältig verwahren werden, und
Signalmitteln frei. c) einen Bedarf an Hagelabwehrraketen
Über die Art der Verwendung der Rauch nachweisen,
und Nebelerzeugenden pyrotechnischen sofern unter Bedachtnahme auf Ort und
Gegenstände sowie der Signalmittel ist Zeit der beabsichtigten Verwendung
nichts gesondert angeführt. Hagelabwehrraketen gewährleistet ist,
dass Sicherheitsgefährdungen
Böllerpatronen vermieden werden.

§ 10. (1) Böllerpatronen dürfen Personen (4) Die Behörde hat den Ort (das
unter 18 Jahren nicht überlassen und von Gebiet) der Verwendung der
diesen nicht besessen werden. Hagelabwehrraketen im
(2) Für die Verwendung von Bewilligungsbescheid anzuführen und mit
Böllerpatronen gelten die Bestimmungen diesem die Vermeidung von
des siebenten Abschnittes. Sicherheitsgefährdungen erforderlichen
Anordnungen (z.B. Art der Lagerung vor
Hier ist nur der Besitz der Böllerpatronen der Verwendung, Beförderung,
geregelt, welch zum Unterschied zu Vorschreibung von
Feuerwerkskörper der Klasse IV auch Sicherheitsabständen, Verwendung,
ohne Bewilligungsbescheid, ab 18 Behandlung von Versagern) zu treffen.
Jahren möglich ist. Die Verwendung wird
erst im §26 des Pyrotechnikgesetzes (5) Sofern die Beschaffung und
geregelt. Verteilung von Hagelabwehrraketen
durch Hagelabwehrorganisationen (z.B.
Hagelabwehrgenossenschaft,
Hagelabwehrraketen Hagelabwehrvereine) erfolgt, bedarf es
zur Überlassung von
§ 11. (1) Die Einfuhr von Hagelabwehrraketen an diese und zum
Hagelabwehrraketen ist nur Personen Besitz der selben durch diese keiner
erlaubt, die nach den gewerberechtlichen Bewilligung nach Abs. 2.
Vorschriften zur Erzeugung von
pyrotechnischen Gegenständen befugt (6) Einfuhr, Überlassung, Besitz
sind. und Verwendung von
Hagelabwehrraketen mit einer Steighöhe
von mehr als 1500m sind Verboten.

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Vierter Abschnitt
SONSTIGE VERBOTE
Knallraketen und Knallpatronen zur
Starenabwehr Nichtgewerbsmäßige Herstellung

§ 12. (1) Besitz und Verwendung von § 14. Die Nichtgewerbsmäßige


Knallraketen und Knallpatronen zur Herstellung von pyrotechnischen
Starenabwehr sind nur auf Grund einer Gegenständen und losen
besonderen Bewilligung zulässig; diese pyrotechnischen Sätzen ist verboten;
Gegenstände dürfen nur dem Inhaber ausgenommen von diesem Verbot ist die
einer solchen Bewilligung überlassen Herstellung von pyrotechnischen
werden. Gegenständen und losen Sätzen zu
Lehr- und Forschungszwecken.
(2) Die Bewilligung nach Abs. 1 ist
auf Antrag Personen zu erteilen, die Unter Herstellung von pyrotechnischen
a) das 18. Lebensjahr vollendet Gegenständen fällt das Erzeugen dieser
haben, aus chemischen Grundstoffen (zB
b) die Annahme rechtfertigen, dass Vermengen einzelner Bestandteile wie
sie Knallraketen und Knallpatronen zur Holzkohle, Schwefel und Salpeter zu
Starenabwehr nicht missbräuchlich Schwarzpulver) oder das Nassmischen
oder leichtfertig verwenden werden, oder Pressen von Stoffen und
mit solchen vorsichtig und sachgemäß Stoffgemengen, (auch das Drehen von
umgehen und diese bis zu ihrer Raketentreibern für Modelraketen usw.),
Verwendung sorgfältig verwahren sowie das Verändern von losen
werden, und pyrotechnischen Sätzen fällt unter die
c) einen Bedarf an Knallraketen und Herstellung.
Knallpatronen zur Starenabwehr Das Vermengen, Verfüllen (nicht das
nachweisen. Einpressen), Einführen udgl. von fertigen
pyrotechnischen Sätzen fällt nicht unter
(3) Einfuhr, Überlassung, Besitz Herstellung.
und Verwendung von Knallraketen und Das „Herstellen“ zB von offenen
Knallpatronen zur Starrenabwehr mit Feuertöpfen stellt keine Herstellung das,
einer Steighöhe von mehr als 100m sind Abfüllen von geschlossenen
verboten. Kugelbomben jedoch sehr wohl.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen


das die Verwendung dieser Gemeinsame Zündung
Knallpatronen bzw. –Raketen zum
Böllerschießen (Hochzeitsschießen) nicht § 15. Pyrotechnische Gegenstände der
gestattet ist! Klassen I und II dürfen nicht anders als
einzeln gezündet werden; dieses Verbot
gilt nicht hinsichtlich pyrotechnischen
Gegenständen der Klasse II, die auf
Gültigkeitsdauer der Bewilligungen Grund einer Bewilligung nach § 5 Abs. 2
§ 13. Bewilligung gemäß § 11 Abs. 2 verwendet werden.
oder § 12 Abs. 1 sind für die Dauer von
zehn Jahren zu erteilen. Da ist die klassische Frage aufzuwerfen
was unter einzelne Zündung fällt.
Der Gesetzgeber wollte damit Verhindern
das zB durch Zusammenkleben mehrerer
Knaller ein zerstörerischer Superböller
gebaut wird.

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Das Verleiten mit Zündschnur sehen verspricht und der Gegenstand dafür
manche Sachverständige als auch geeignet ist, sofern Sicherheits- und
gemeinsame Zündung, vor allem wenn andere Rechtsbestimmungen davon
dabei auch das Gesamtsatzgewicht aller unberührt bleiben.
verbundenen Gegenstände in die Das Verwenden der Großfeuerwerks-
nächste Klasse fallen (zB 3x20g Klasse II Blitzknallbomben als Böller,
= 60g = Klasse III). Starenschreck oder gar in Erdlöchern zur
Andere Sachverständige sehen darin Wühlmausbekämpfung ist auf jeden Fall
kein Problem, solange jeder einzelne widmungswidrig und daher verboten.
pyrotechnische Gegenstand wenn auch
verleitet in der Wirkung jeweils für sich
spricht (zB 3 Vulkane Klasse II einzeln
gezündet sprühen nicht Höher, Weiter, Verwendung unter besonderen
Gefährlicher als wen sie mit einer Umständen
Zündschnur verleitet sind).
Verbundfeuerwerk (in Deutschlandklasse § 17. Die Verwendung pyrotechnischer
II) das mehr als 50g Gesamtsatzgewicht Gegenstände in unmittelbarer Nähe von
hat ist in Österreich demnach trotzdem Kirchen und Gotteshäusern sowie von
Klasse III da der Einzelne Gegenstand Krankenanstalten, Kinder-, Alters- und
nicht als Klasse II Gegenstand Eingeteilt Erholungsheimen ist verboten.
ist. Pyrotechnische Gegenstände der Klasse
Das Blackboxx-System bildet hier eine II dürfen überdies innerhalb bzw. in
spannende Ausnahme, denn jeder unmittelbarer nähe größerer
einzelne pyrotechnische Gegenstand ist Menschenansammlungen nicht
in der Klasse II eingeteilt, jeder verwendet werden.
Gegenstand zündet zwar durch anfeuern
des vorigen abgebrannten Gegenstand, Der § 17 stellt nicht fest was in
jedoch einzeln einer nach dem anderen. unmittelbarer Nähe bedeutet. Auch hier
Das Rohrsystem zum Abschuss der sind wieder verschiedene Ansichten
einzelnen Effekte stellt keinen gängige von Behörden und
gemeinsamen Gegenstand dar. Sachverständigen angemerkt:
Auch das Anzünden mittels elektrischem Als unmittelbare Nähe gilt nach manchen
Anzünder ist, auch wenn der Meinungen einfacher Art der im Umkreis
Stromimpuls für mehrere Zünder zugleich von 200m um benannte Bereiche.
erfolgt, jeweils eine einzelne Zündung. Es wird hier zum Beispiel die Art und
Weise der pyrotechnischen Gegenstände
Widmungswidrige Verwendung zB Tortensprüher und Sternspritzer nicht
berücksichtigt, welche sicherlich kein
§ 16. Die widmungswidrige Verwendung Problem in der Verwendung darstellen,
von pyrotechnischen Gegenständen ist wie zum Beispiel auch leise
verboten. Bodenfeuerwerke.

Die widmungsgemäße Verwendung geht Grundsätzlich ist von der Behörde im


in erster Linie einmal aus der Einzelfall zu entscheiden, zB durch
Zweckbestimmung des betreffenden einholen einer Stellungnahme von
Gegenstandes hervor. eventuell Betroffenen.
Weiters kann ein pyrotechnischer Bei den Angeführten Gebäude wie
Gegenstand auf Grund seiner Art einer Krankenanstalten, Alten- und Erholungs-
bestimmten Verwendung zugeführt heime kann es sich Grundsätzlich auf die
werden, welche zwar nicht der Lärmbelästigung von Knallerzeugenden
eigentliche Zweck ist, aber den pyrotechnischen Gegenstände beziehen.
gewünschten zu erzielenden Erfolg

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Daher ist mit der Nähe zweifellos die Kennzeichnung
Lautstärke der zur Verwendung
kommenden pyrotechnischen § 20. (1) Pyrotechnische Gegenstände
Gegenstände zu beurteilen. der Klassen I bis IV dürfen nur
Göttehäuser können auch aus religiöser überlassen werden, wenn darauf die
Rücksicht darunter fallen, es kann daher Bezeichnung, die Klassenzugehörigkeit
beim zuständigen Pfarrer, Rabbi, Imam sowie allfällige Abgabebeschränkungen
entsprechend nachgefragt werden. an Jugendliche in deutscher Sprache
Interessant dazu ist auch das ersichtlich gemacht sind.
Böllerschießen im Rahmen der
Brauchtumspflege (Salutschießen für (2) Lose pyrotechnische Sätze und
verstorbene Kameraden bei pyrotechnische Gegenstände für
Beerdigungen) in Kirchenbereichen, technische Zwecke dürfen nur
welche eine gängige Praxis, ja sogar ein überlassen werden, wenn darauf die
wichtiges Volkskulturelles Erbe im Bezeichnung des betreffenden Artikels in
ländlichen Bereich darstellt. deutscher Sprache ersichtlich gemacht
ist.

Knallkorke und Stinkbomben (3) Ist die Anbringung der nach


dem Abs. 1 und 2 vorgeschriebenen
§ 18. Einfuhr, Überlassung, Besitz und Angaben auf den einzelnen Artikeln nicht
Verwendung von Knallkorken und möglich, so sind sie auf der kleinsten
Stinkbomben sind verboten. Verpackungseinheit anzubringen.

Es wäre ein wirklicher Fortschritt wenn


dies insbesondere bei Gegenständen der
Fünfter Abschnitt Klasse III, IV und losen pyrotechnischen
KONTROLLE DER ÜBERLASSUNG, Gegenständen eingehalten werden
DES ERWERBES UND DER würde. Meist hat der Pyrotechniker auf
VERWENDUNG VON Grund erfolgten Bestellung und seiner
PYROTECHNISCHEN Fachkenntnisse zu Bestimmen um
GEGENSTÄNDEN; KENNZEICHNUNG; welchen Gegenstand es sich handelt.
GEBRAUCHSANWEISUNG

§ 19. Der Bescheid, mit dem eine Sechster Abschnitt


Bewilligung gemäß § 5 Abs. 2, § 6 Abs. AUSNAHMEBESTIMMUNGEN
2, § 11 Abs. 2 oder § 12 Abs. 1 erteilt
wurde, ist beim Erwerb pyrotechnischer
Gegenstände, auf die er lautet, § 22. (1) Die Bestimmungen des zweiten,
demjenigen, der solche Gegenstände dritten und vierten Abschnittes finden
überlässt, vorzulegen und von diesem keine Anwendung auf Organe von
mit seinem Namen, seiner Anschrift und Gebietskörperschaften und von
dem Datum der Überlassung zu Feuerwehren, soweit sie sich in
versehen. Der Erwerber hat diesen Ausübung ihres Amtes oder Dienstes mit
Bescheid bei der Verwendung der solchen Gegenständen zu befassen
pyrotechnischen Gegenstände haben.
Sicherheitsorganen über deren
Verlangen vorzuweisen. (2) Auf das Bundesheer finden
überdies die Bestimmungen des
siebenten Abschnittes keine Anwendung.

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Da die Bestimmungen des zweiten Siebenter Abschnitt
dritten und vierten Abschnitts auch nicht BÖLLERSCHIESSEN
auf Feuerwehren im Rahmen Ihres
Dienstes, worunter auch Übungen fallen
anzuwenden sind, brauchen diese nach Begriffsbestimmungen
Pyrotechnikgesetz auch keinen
Fachkundenachweis und Bewilligungs- § 24. Unter Böllerschießen im Sinne
bescheid gem. § 6 Pyrotechnikgesetz dieses Bundesgesetzes ist das Zünden
zum Besitz und zur Verwendung von von Pulverladungen zur Erzeugung einer
pyrotechnischen Gegenständen der Knallwirkung zu verstehen.
Klasse IV, usw.
Das Abbrennen von Feuerwerken zB im Schießbedarf
Rahmen von Feuerwehrfesten fällt
jedoch nicht in diese Ausnahme und § 25. (1) Das Böllerschießen ist nur unter
daher ist das Gesetz sinngemäß zu Verwendung von Böller(Salut)Kanonen
erfüllen. mit Böllerpatronen sowie von
Sicherheitsböllern mit einer Pappehülle,
die einen Knallsatz von nicht mehr als 7g
§ 23. Die Bestimmungen des zweiten Schwarzpulver enthalten und eine
und dritten Abschnittes gelten nicht für Zündschnur mit einer Brenndauer von
die Überlassung an und den Besitz durch mindestens 6 Sekunden aufweisen,
Personen, die nach den gestattet.
gewerberechtlichen Vorschriften
a) zur Erzeugung von und zum (2) Die Verwendung anderer
Handel mit solchen Gegenständen, Vorrichtungen, wie Pöller
b) zur Beförderung und Aufbewahrung (Schießbecher), ist verboten.
von Gütern
befugt sind, sowie für die bei diesen Bewilligung
beschäftigten Personen, soweit dies im
Rahmen ihrer Berufsausübung § 26. (1) Das Böllerschießen ist nur auf
erforderlich ist. Grund einer besonderen Bewilligung
zulässig.

Gebrauchsanweisung (2) Die Bewilligung nach Abs. 1 ist


zu feierlichen oder festlichen Anlässen,
§ 21 Pyrotechnische Gegenstände und bei denen das Böllerschießen Brauchtum
lose pyrotechnische Sätze dürfen nur mit darstellt, auf Antrag zu Personen zu
einer in deutscher Sprache verfassten erteilen, die
Gebrauchsanweisung überlassen a) das 18. Lebensjahr vollendet
werden. haben und
Bei pyrotechnischen Gegenständen der b) die hierzu erforderlichen
Klasse II ist die Gebrauchsanweisung auf schießtechnischen Kenntnisse
dem Gegenstand selbst anzubringen. besitzen,
sofern unter Bedachtnahme auf Ort, und
Oft fehlt die ordnungsgemäße Zeit des beabsichtigten Böllerschießens
Gebrauchsanweisung gänzlich. Ist diese gewährleistet ist, dass
Vorhanden ist diese meist unvollständig Sicherheitsgefährdungen und
oder Mangelhaft. unzumutbare Lärmbelästigungen
vermieden werden.

(3) Die Behörde hat Ort und Zeit


des Böllerschiessens im

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Bewilligungsbescheid anzuführen und mit § 30. Der Rechtsweg für Berufungen
diesem die zur Vermeidung von gegen Bescheide der Behörde endet bei
Sicherheitsgefährdungen erforderlichen der Sicherheitsbehörde zweiter Instanz.
Anordnungen (z.B. Vorschreibungen der
Sicherheitsabstände) zu
treffen. Zehnter Abschnitt
STRAFBESTIMMUNGEN
Für das Böllerschießen sind eigene
schießtechnische Kenntnisse
nachzuweisen. Die Fachkunde gem. §§ 5 § 31. Wer gegen Bestimmungen dieses
und 6 ist nicht die erforderliche Bundesgesetzes oder gegen
Fachkunde für das Böllerschießen. Anordnungen eines auf Grund dieses
Bundesgesetzes erlassenen Bescheides
verstößt, begeht eine
Verwaltungsübertretung und ist, sofern
Achter Abschnitt das Verhalten keinen gerichtlichen
ALLGEMEINE BESTIMMUNGEN strafbaren Tatbestand darstellt, von der
Bezirksverwaltungsbehörde, im
Besitz Wirkungsbereich einer
Bundespolizeibehörde von dieser, mit
§ 27. Die in diesem Bundesgesetz einer Geldstrafe bis zu 2180,- Euro oder
enthaltenen Bestimmungen über den mit einer Haftersatzstrafe bis zu sechs
Besitz von pyrotechnischen Wochen zu Bestrafen. Beide Strafen
Gegenständen und losen Können auch nebeneinander verhängt
pyrotechnischen Sätzen gelten auch für werden.
die Innehabung derselben.
§ 32. (1) Pyrotechnische
§ 28. Bewilligungen, die auf Grund Gegenstände, lose pyrotechnische Sätze
dieses Bundesgesetzes erteilt wurden, und für das Böllerschießen bestimmter
sind zu widerrufen, wenn die Schießbedarf, die den Gegenstand einer
Voraussetzungen für die Erteilung nach diesem Bundesgesetz strafbaren
weggefallen sind. Handlung bilden, sind für verfallen zu
erklären, wenn sie dem Täter oder
Ein Fachkundenachweis kann von der Mitschuldigen gehören oder ihre Herkunft
Behörde entzogen werden, wenn diese nicht feststellbar ist.
der Meinung ist, dass zB die
Fachkenntnisse (auf Grund bestimmter (2) Kann keine bestimmte Person
Vorfälle) nicht mehr gegeben ist oder die verfolgt werden, so ist der Verfall
geistige oder körperliche Eignung fehlt. selbständig zu erkennen, wenn im
übrigen die Voraussetzung hierfür
Neunter Abschnitt vorliegen.
BEHÖRDEN UND VERFAHREN
(3) Die verfallenen Gegenstände gehen
in das Eigentum des Bundes über.
§ 29. Behörden im Sinne dieses
Bundesgesetzes ist die
Bezirksverwaltungsbehörde, im
Wirkungsbereich einer
Bundespolizeibehörde diese.

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Elfter Abschnitt
SCHLUSSBESTIMMUNGEN Kreisky
Häuser Rösch
3. Mai 1974
§ 33. (1) Dieses Bundesgesetz tritt am 1.
Juli 1974 in Kraft. Das Pyrotechnikgesetz ist bereits über
34 Jahre alt und entspricht nicht mehr
(2) Verordnungen auf Grund dem aktuellen Stand der Technik. Im
dieses Bundesgesetzes können bereits Jahr 2007 wurde die EU
vor dessen Inkrafttreten erlassen werden; Pyrotechnikrichtlinie erlassen welche ab
sie treten jedoch frühestens gleichzeitig 4. Jänner 2010 auch in Österreich durch
mit diesem in Kraft. ein neues Pyrotechnikgesetz
entsprechend umgesetzt sein muss.
§ 34. Mit der Vollziehung dieses
Bundesgesetzes ist der Bundesminister
für Inneres betraut

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Explosive Engineering EE - angewandte Explosivstofftechnik
Gernot Peroutka Sprengtechnik - Pyrotechnik - Kampfmittelräumung
Sachverständiger für Pyrotechnik Durchführung - Ausbildung - Beratung - Gutachten
8605 Kapfenberg, Grazer Straße 54 phone : +43/ 664/ 27 91 389
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Behördenansuchen
Fachkundenachweis

Ausgabe: I/08

Explosive Engineering – Gernot Peroutka, Gewerbe- u. Rechnungsanschrift: 8641 St. Marein im Mürztal, Dr. Karl-Renner-Strasse 2, Büro: 8605 Kapfenberg, Grazer Strasse 54.
Betriebsart: Nicht protokolliertes Einzelunternehmen, geschäftsführender Inhaber Gernot Peroutka. Gerichtsstand ist Graz. DVR 1004697. Rechnungen: UID-ATU44148702, FA- Bruck an
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Tätigkeiten: Angewandte Explosivstofftechnik. Durchführung von Fach- und Ausbildungsseminaren im Bereich Explosivstofftechnik. Sachverständiger für
die gesamte Pyrotechnik (ausg. Herstellung). Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen (inkl. Durchführen von Feuerwerken). Gewerblicher Sprengunternehmer
für alle Sprengarbeiten. ADR-Gefahrgutbeauftragter. Brandschutzbeauftragter. Nationale und Internationale zivile humanitäre Kampfmittelbeseitigung (IED/EOD).

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Der Weg zum Feuerwerk
Um ein Feuerwerk der Klasse IV gemäß Pyrotechnikgesetz durchführen zu dürfen,
ist nachfolgender Weg zu beschreiten:

Schritt 1 Ausbildung
nicht verpflichtende Ausbildung Fachausbildung gem.
gem. Pyrotechnikgesetz Pyrotechnik-Unternehmerverordnung
Pyrotechnikseminar * (Chemiestudium und einschlägige Praxis*)

Schritt 2 Fachkundenachweis
Nachweis der persönlichen Fachkunde Gewerbeschein für Erzeugung (nicht
durch gründliche Sachkundebefragung, auf den Handel eingeschränkt) von
Nachweis von 10 Praxisfeuerwerken*, pyrotechnischen Gegenständen.
mind. 18 Lebensjahr und verlässlich.
Ansuchen bei einer Sicherheitsbehörde
um eine Bescheinigung über die
Fachkenntnisse zum Abbrennen von Feuerwerken
mit Erteilung der behördlichen Fachkundebescheinigung,
wenn das Ermittlungsverfahren
keine Ausschließungsgründe ergeben hat

Schritt 3 Ansuchen für das Großfeuerwerk,


Formloses Ansuchen
mit Ort, Zeit, Datum, des geplanten Feuerwerks unter Beibringung
behördlichen Fachkundebescheinigung Gewerbeschein für Erzeugung
„§-6 Bescheinigung“
sowie Beibringung weiter Unterlagen wie, Grundstücksgenehmigung,
Grundstücksplan/-skizze, Versicherungsbestätigung, Artikelaufstellung,….

Schritt 4 Behördenbescheid
Wenn keine Sicherheitsbedenken seitens der Behörde vorhanden sind,
erfolgt nach abgeschlossenem Ermittlungsverfahren,
die Ausstellung des behördlichen Bescheides (mit/ohne Auflagen) für das Feuerwerk.
Das Feuerwerk darf erst mit dem Innehaben des Bescheides Abgebrannt werden.

Schritt 5 Abbrennen des Feuerwerkes

*Anmerkung: Gemäß Arbeitnehmerschutzbestimmungen ist eine Fachausbildung


(gemäß Stand der Technik), sowie eine zweijährige Berufspraxis nachzuweisen,
dies überprüft jedoch nicht die Sicherheitsbehörde im Rahmen der Fachkenntnisse
nach Pyrotechnikgesetz. Dafür wäre das Arbeitsinspektorat (Arbeitsgericht)
zuständig, welches derzeit nur bei Unfällen im Nachhinein ermittelt und handelt.

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Behördenansuchen

Der Bescheid für das Besitzen und Verwenden von pyrotechnischen


Gegenständen der Klassen III, IV und losen pyrotechnischen Gegenstände
Bewilligung gem. § 6 Absatz 2, (§5 Absatz 2) Pyrotechnikgesetzes 1974.

Der §6 (2) des Pyrotechnikgesetzes legt fest, das der Besitz und die Verwendung
von pyrotechnischen Gegenständen der Klasse IV nur auf Grund einer besonderen
Bewilligung zulässig ist und pyrotechnische Gegenstände nur dem Inhaber einer
solchen Bewilligung überlassen werden dürfen.

Diese Bewilligung wird jenen Personen erteilt, die einen Antrag an eine zuständige
Sicherheitsbehörde (Bezirks- oder Bundespolizeibehörde) stellen und die in §6 (4)
angegebenen Auflagen erfüllen.

Der Antrag hat mindestens folgende Punkte zu enthalten:

Grund des Antrages


Ansuchen um die Bewilligung gem. § 6 Pyrotechnikgesetzes 1974,
zum Abbrennen eines Großfeuerwerkes der Klasse IV.
Name und Adresse des Antragstellers
Max Mustermann
8888 Musterstadt, Feuerwerksstraße 10
Ort des Feuerwerkes
8605 Kapfenberg, Lorettohügel 1 (Oberkapfenberg)
Grundstücksnummer 12345/67, KG Kapfenberg
Datum des Beginn und Ende des Besitz der pyrotechnischen Gegenständen
Tag der Abholung beim Lieferanten bis zur Rückgabe eventueller Restbestände
Montag 21. September bis Montag 28. September 2009
Datum der Verwendung Ersatztermin
Donnerstag, den 24. September 2009 Freitag, den 25. September 2009
Uhrzeit der Verwendung Dauer der Verwendung
von 10.00 Uhr bis 23.00 max. 15 Minuten
Verantwortlicher Pyrotechniker:
Herrn Max Mustermann mit der Bewilligung der BPD - Linz
Stellvertreter ist Herr Fred Feuerstein mit der Bewilligung der BH- Bruck an der Mur

Beilagen
§6 Bescheinigung - Nachweis der Fachkunde gem. § 6 (5) Pyrotechnikgesetz 1974
Grundstücksgenehmigung - Unterschrift des/der Verfügungsberechtigten zur erlaubten
Grundstücksbenutzung auf welchem das Feuerwerk abgebrannt wird, bzw. der Anrainer im
Sicherheitsbereich.
Grundstücksplan/-skizze - GIS-Luftbild-/Katasterplan bzw. Skizze des Abbrandplatz
im Umkreis von mind. 200Meter mit allen wesentlichen Inhalten (Abbrandplatz, Publikum, Objekte,…
Versicherungsbestätigung - Nachweis einer Haftpflichtversicherung,
welche das Risiko Feuerwerke abdeckt (mind. 750.000,- Euro)
Artikelliste - Über die zur Verwendung beabsichtigten pyrotechnischen Gegenstände

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Ermittlungsverfahren

Auf Grund des eingereichten Antrages führt die zuständige Sicherheitsbehörde


(Bundespolizeidirektion, Bezirkshauptmannschaft) ein Ermittlungsverfahren durch.

Die Behörde überprüft dabei ob die Voraussetzungen für die Durchführung eines
Feuerwerks gemäß Ansuchen zur besagten Zeit am besagten Ort gegeben sind.

Dabei spielen in erster Linie sicherheitspolizeiliche Belange eine große Bedeutung.


Wie Überprüfung des Pyrotechnikers auf seine Verlässlichkeit (Verkehrsdelikte,
Alkohol am Steuer, Vergehen nach dem Waffen-, Pyrotechnik-,
Sprengmittelgesetz,…).

Ferner wird geprüft ob aus sicherheitstechnischer Sicht (erforderliche


Sicherheitsabstände für die gewählte Kalibergröße, Art der pyrotechnischen
Gegenstände,…) Einschränkungen bestehen. Es ist eine Liste der zu verwendenden
pyrotechnischen Gegenstände gemäß Ihrer Art (Kaliber, Steighöhe, Klasse,…)
beizufügen.
Es kann auch ein qualifizierter Sachverständiger für Pyrotechnik (statt für Brandschutz)
zur Bestimmung der Sicherheitsrelevanten Punkte herangezogen werden.

Die Behörde prüft ferner ob der Lärm des Feuerwerks der in der Nähe wohnenden
Bevölkerung zugemutet werden kann. Dabei spielt die Entfernung zu den nächsten
Wohngebäuden, die Art der verwendeten Feuerwerkskörper (Blitzknallbombern oder
Bodenfeuerwerk ohne Knall) ein Rolle. Auch die Anzahl der Veranstaltungen welche
die dort Wohnende Bevölkerung binnen eines Jahres belastet.
Die Art der Veranstaltung ist auch sehr wesendlich. So werden Feuerwerke welche
generell im öffentlichen Interesse stehen (Silvester, öffentliche Großveranstaltungen
[Stadtfeste] auch vom Zeitrahmen und Größe des Feuerwerks großzügiger bei Dauer
und Abbrandzeit bemessen.
Wogegen Privatveranstaltungen im Winter aus Lärmschutzgründen (außer Silvester)
um 22.00 Uhr und in den Sommermonaten um 23.00 Uhr beendet sein sollen.

Zum Schutz der unmittelbaren Anrainer und zur Wahrung der Eigentumsrechte, ist
von allen Grundstückseigentümern (Mietern, Pächtern, Verwalter) jener Grundstücke
welche im Sicherheitsbereich liegen eine Grundstücksgenehmigung einzuholen.
Insbesondere von jenem Eigentümer auf dessen Grundstück das Feuerwerk
abgebrannt wird.

Kommissionierung des Abbrandplatzes


Wurde auf einem vom Pyrotechniker gewählten Abbrandplatz noch nie ein
Feuerwerk veranstaltet, bzw. reichen die eingereichten Unterlagen der Behörde nicht
aus um sich ein korrektes Bild des Abbrandplatzes zu machen wird seitens der
Behörde ein Lokalaugenschein vor Ort festgelegt. Dazu werden meist folgende
Parteien bzw. Vertreter folgender Organisationen geladen:
Verhandlungsleiter der Behörde örtliche Feuerwehr / Feuerpolizei
Verantwortlicher Pyrotechniker örtliche Polizeiinspektion
Sachverständiger für Pyrotechnik Austro Controll Luftfahrtbehörde
Der Grundstückseigentümer (event. betroffene Anrainer)
sowie Vertreter des Naturschutzreferat, Denkmalschutz, Schifffahrts- u.
Wasserrechtsbehörde (an der Donau), Statiker (bei Abschuss von Gebäuden),…

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Der persönliche Fachkenntnisnachweis
Bescheinigung gem. §6 Abs.4 c, bzw. gem. §6 Abs. 5 PyrotechnikG 74

Hier muss nachgewiesen werden, dass der Antragsteller über entsprechende


Fachkenntnisse auf dem Gebiet der Pyrotechnik verfügt.

Fachkenntnisse

Als Nachweis der Fachkenntnisse gilt eine Berechtigung zur Erzeugung von
pyrotechnischen Gegenständen oder die Bescheinigung einer Sicherheitsbehörde die
festgestellt hat, dass die betreffende Person die notwendigen Fachkenntnisse zum
Abbrennen eines Großfeuerwerkes besitzt.

Kann ein Antragsteller seine Qualifikation (Erzeuger) auf diese Weise nicht nachweisen,
kommt auch eine entsprechende Bescheinigung einer Sicherheitsbehörde in Betracht, die
ihm Auszustellen ist, wenn er sich einer gründlichen Befragung über Großfeuerwerke in
Betracht kommenden pyrotechnischen Gegenstände durch einen Sachverständigen
erfolgreich unterzogen hat.
Auszug: Erlass PyrotechnikG, §6, Pkt. 5, Abs. 2

Bescheinigung

Für die Ausstellung einer Bescheinigung zum Fachkenntnisnachweis ist ein Antrag an die
zuständige Sicherheitsbehörde zu richten.
Der Antrag hat die Daten des Antragstellers zu enthalten, sowie entsprechende Beilagen
(Zeugnisse, Bestätigungen) mit denen er seine Sachkenntnisse nachweisen kann.
Außerdem ist eine entsprechend Fachpraxis (Teilnahme an 10 Großfeuerwerken)
nachzuweisen

In einem Ermittlungsverfahren überprüft die Behörde den Antrag und beim Fehlen von
Ausschließungsgründen (keine Praxis, strafrechtliche, oder gesundheitliche Gründe) wird
die Bewilligung/Bestätigung über das vorhanden sein von Fachkenntnissen erteilt.

Die Bewilligung enthält den Namen, Geburtsdatum, -ort und Wohnort des Inhabers sowie,
dass der Bewilligungsinhaber gemäß §6 Abs. 4 lit. c Pyrotechnikgesetz 1972, 282.
Bundesgesetz vom 3.5.1974, die für das Abbrennen von Großfeuerwerken (Klasse IV)
notwendigen Fachkenntnisse besitzt.

Die behördliche Fachkenntnisbescheinigung kann bei Wegfall der Voraussetzungen


wieder entzogen werden.

Anmerkung: Die behördliche Fachkenntnisbescheinigung gemäß Pyrotechnikgesetz stellt


insbesondere auf die sicherheitspolizeilichen Voraussetzungen ab. Daher gilt dieser
Fachkenntnisnachweis nicht unbedingt als Nachweis gemäß ArbeitnehmerInnen-
Schutzbestimmungen.

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Handel mit
pyrotechnischen Artikeln

Ausgabe: I/06

Explosive Engineering – Gernot Peroutka, Gewerbe- u. Rechnungsanschrift: 8641 St. Marein im Mürztal, Dr. Karl-Renner-Strasse 2, Büro: 8605 Kapfenberg, Grazer Strasse 54.
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Tätigkeiten: Angewandte Explosivstofftechnik. Durchführung von Fach- und Ausbildungsseminaren im Bereich Explosivstofftechnik. Sachverständiger für
die gesamte Pyrotechnik (ausg. Herstellung). Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen (inkl. Durchführen von Feuerwerken). Gewerblicher Sprengunternehmer
für alle Sprengarbeiten. ADR-Gefahrgutbeauftragter. Brandschutzbeauftragter. Nationale und Internationale zivile humanitäre Kampfmittelbeseitigung (IED/EOD).

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Handel mit pyrotechnischen Artikeln

Der Handel mit pyrotechnischen Artikeln ist in Österreich ein reglementiertes Gewerbe.
Das Bedeute, dass der Handel mit pyrotechnischen Artikeln an bestimmte rechtliche
Voraussetzungen gebunden ist.

Handel mit pyrotechnischen Artikeln der Klasse I

Der Handel mit pyrotechnischen Artikeln der Klasse I ist an keine spezielle
Gewerbeberechtigung gebunden. Jeder der berechtigt ist ein Handelsgewerbe
auszuführen, ist auch berechtigt ohne weiteren Nachweis von Fachkenntnissen oder
besonderen Fähigkeiten pyrotechnische Artikel der Klasse I (Feuerwerksspielwaren und
Feuerwerksscherzartikel) zu verkaufen.

Bewilligung für den Handel mit pyrotechnischen Artikeln der Klasse II

Aufgrund der gesetzlichen Lage (Gewerbe- und Pyrotechnik-Unternehmer-Verordnung)


ist an die zuständige Gewerbebehörde (bei Bezirkshauptmannschaft bzw. Magistrat) ein
Ansuchen um Nachsicht über die Befähigung zum Handel mit pyrotechnischen Artikeln
der jeweiligen Klassen zu stellen.

Im Folgenden ist ein Ansuchen um die Bewilligung für den Handel mit pyrotechnischen
Artikeln der Klasse II zu stellen in dem nachgewiesen werden muss, dass man die
kaufmännischen und fachlichen Voraussetzungen zum Handel mit pyrotechnischen
Artikeln besitzt.

Da die fachlichen Voraussetzungen (gem. Pyrotechnik-Unternehmerverordnung) meist


fehlen, werden an den Wirtschaftskammern der Länder eine Prüfung („Befragung“) zur
Feststellung der fachlichen Voraussetzungen für den Handel mit pyrotechnischen
Artikeln der Klasse II abgenommen.

Mit positiv abgelegter „Befragung“ erhalten Sie eine Bestätigung der Wirtschaftskammer
die ihnen nun die eingeschränkten Fachkenntnisse für den Handel mit pyrotechnischen
Artikeln der Klasse II bestätigt und welche zur Vorlage bei der Gewerbebehörde zum
Nachweis der fachlichen Voraussetzungen dient.

Möchten Sie mehr als den Handel mit pyrotechnischen Artikel der Klasse II erwerben
(bzw. III und IV), legen Sie die Fachkundebestätigung zum Abbrennen von
Großfeuerwerken bis Klasse IV (gem. § 6 Pyrotechnikgesetz 74) dem Ansuchen bei.
Sie können die Klassenerweiterung der auch zu einem späteren Zeitpunkt nachholen.

Eine Erteilung der gewerblichen Handelsberechtigung ohne „Befragung“ und Bestätigung


durch die Wirtschaftskammer, nur alleine auf Grund der Fachkenntnisse zum Abbrennen
von Feuerwerken der Klasse IV gem. § 6 Pyrotechnikgesetz 74 ist nicht zulässig.

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Gewerberechtliche Bestimmungen

§ 94. Folgende Gewerbe sind reglementierte Gewerbe:


18. Erzeugung von pyrotechnischen Artikeln sowie von Zündmitteln und sonstigen
Sprengmitteln, die nicht dem Schieß- und Sprengmittelgesetz unterliegen, und Handel
mit diesen Erzeugnissen (Pyrotechnikunternehmen).

Erzeugung von pyrotechnischen Artikeln sowie von Zündmitteln und sonstigen


Sprengmitteln, die nicht dem Schieß- und Sprengmittelgesetz unterliegen und Handel
mit diesen Erzeugnissen (Pyrotechnikunternehmen)

§ 107. (1) Einer Gewerbeberechtigung für das Gewerbe der Pyrotechnikunternehmen (§


94 Z 18) bedarf es für:

die Erzeugung von pyrotechnischen Artikeln sowie von Zündmitteln und sonstigen
Sprengmitteln, die nicht dem Schieß- und Sprengmittelgesetz unterliegen, und
den Handel mit den in der Z 1 genannten Erzeugnissen.

(2) Keiner Gewerbeberechtigung für das Gewerbe der Pyrotechnikunternehmen bedarf


es für den Handel mit pyrotechnischen Scherzartikeln, die bei widmungsgemäßer
Verwendung keinen Schaden anzurichten geeignet sind (harmlose pyrotechnische
Scherzartikel).

(3) Der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit hat im Einvernehmen mit dem
Bundesminister für Inneres durch Verordnung jene pyrotechnischen Scherzartikel zu
bezeichnen, auf die wegen ihrer Beschaffenheit insbesondere im Hinblick auf die in ihren
Sätzen enthaltene Energie die im Abs. 2 angeführten Umstände zutreffen.
(4) Die Bestimmungen des Schieß- und Sprengmittelgesetzes werden durch die
Bestimmungen dieses Bundesgesetzes nicht berührt.

(5) Die Erteilung einer Gewerbeberechtigung für das Gewerbe der


Pyrotechnikunternehmen erfordert zusätzlich zur Überprüfung der Zuverlässigkeit (§ 95),
dass die Gewerbeausübung vom Standpunkt der Aufrechterhaltung der öffentlichen
Ruhe, Ordnung und Sicherheit keinen Bedenken begegnet. Im Anmeldungsverfahren (§
339) ist die örtlich zuständige Sicherheitsdirektion zur Frage des Vorliegens der im ersten
Satz genannten Voraussetzungen zu hören.

(6) Hat der Inhaber einer Gewerbeberechtigung für das Gewerbe der
Pyrotechnikunternehmen Anzeigen über die Ausübung des Gewerbes in einer weiteren
Betriebsstätte oder die Verlegung des Betriebes in einen anderen Standort oder die
Verlegung des Betriebes einer weiteren Betriebsstätte in einen anderen Standort
erstattet, so hat die Behörde dies mit Bescheid zur Kenntnis zu nehmen oder bei
Nichtzutreffen der Voraussetzungen gemäß Abs. 5 die Gewerbeausübung im neuen
Standort zu untersagen. Der Gewerbetreibende darf mit der Ausübung des Gewerbes im
neuen Standort mit Rechtskraft des Bescheides, der die Anzeige zur Kenntnis nimmt,
beginnen. Im Anzeigeverfahren ist Abs. 5 anzuwenden.

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Gewerbliche Tätigkeiten außerhalb von Betriebsstätten
§ 50. (2) Der Versandhandel mit Giften, Arzneimitteln, Heilbehelfen, Verzehrprodukten,
Waffen und Munition sowie pyrotechnischen Artikeln an Letztverbraucher ist unzulässig.
Dieses Verbot gilt auch für den Absatz von aus eigener Erzeugung stammenden Waren
oder von zugekauften Waren in der Art des Versandhandels an Letztverbraucher.
(GRNov 1997Abschn 1 Art 1 Z 28; GewONov2002 Art I Z 47.1)

Aufsuchen von Privatpersonen


§ 57. (1) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zwecke des Sammelns von
Bestellungen auf Waren ist hinsichtlich des Vertriebes von Verzehrprodukten, Giften,
Arzneimitteln, Heilbehelfen, Uhren aus Edelmetall, Gold-, Silber- und Platinwaren,
Juwelen und Edelsteinen, Waffen und Munition, pyrotechnischen Artikeln, kosmetischen
Mitteln, Grabsteinen und Grabdenkmälern und deren Zubehör sowie Kränzen und
sonstigem Gräberschmuck verboten. Hinsichtlich dieser Waren sind auch in
Privathaushalten stattfindende Werbeveranstaltungen einschließlich Werbe- und
Beratungspartys, die sich an Privatpersonen richten verboten, gleichgültig, ob die
Werbeveranstaltung von Gewerbetreibenden selbst oder von jemand anderem
organisiert wird. Weiters verboten ist das Aufsuchen von Privatpersonen, wenn hierbei in
irgendeiner Form der Eindruck erweckt wird, dass das für die bestellten Waren
geforderte Entgelt zumindest zum Teil gemeinnützigen, mildtätigen oder kirchlichen
Zwecken zugute kommt.
(GRNov 1997 Abschn 1 Art I Z 29; (GewONov 2002 Art 1 Z 51)

Betriebsstättengenehmigung
Ab einer gewissen Art bzw. Größe der Betriebsstätte ist für den Handel und die Lagerung
von pyrotechnischen auch eine Betriebsstättengenehmigung erforderlich.
Die entsprechenden Vorgaben dazu sind in der Pyrotechnik-Lagerverordnung geregelt.

Verbraucherinformation
Der Verkäufer hat den Kunden über die Verwendung, die Verwendungs-beschränkungen
und über die Gefahren der erworbenen pyrotechnischen Artikel zu informieren.
Dem Kunden ist eine Verbraucherinformation mit den Gefahrenhinweisen und Hinweisen
gemäß Chemikaliengesetz mitzugeben. Darauf müssen unter anderem auch Name und
Adresse des Inverkehrbringers in Österreich (Hersteller/Importeur) vermerkt sein.

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Pyrotechnikunternehmer-Verordnung

Verordnung des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit über die


Zugangsvoraussetzungen für das reglementierte Gewerbe der Erzeugung von
pyrotechnischen Artikeln sowie von Zündmitteln und sonstigen Sprengmitteln, die nicht
dem Schieß- und Sprengmittelgesetz unterliegen, und Handel mit diesen Erzeugnissen
(Pyrotechnikunternehmen-Verordnung)

Auf Grund des § 18 Abs. 1 der Gewerbeordnung 1994, BGBl. Nr. 194, zuletzt geändert
durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 111/2002, wird verordnet:

§ 1. (1) Durch die im Folgenden angeführten Belege ist die fachliche Qualifikation
für das Gewerbe der Erzeugung von pyrotechnischen Artikeln sowie von
Zündmitteln und sonstigen Sprengmitteln, die nicht dem Schieß- und Sprengmittelgesetz
unterliegen, und Handel mit diesen Erzeugnissen (Pyrotechnikunternehmen) (§ 94 Z
18 GewO 1994) als erfüllt anzusehen:

1. Zeugnisse über den erfolgreichen Abschluss der Studienrichtung Chemie oder der
Studienrichtung Technische Chemie oder eines fachlich einschlägigen Fachhochschul-
Studienganges oder
2. Zeugnisse über den erfolgreichen Abschluss einer Berufsbildenden höheren Schule
oder deren Sonderformen mit Schwerpunktsetzung im Unterrichtsgegenstand Chemie
oder technische Chemie oder
3. Zeugnisse über den erfolgreichen Abschluss einer Berufsbildenden mittleren Schule
mit Schwerpunktsetzung im Unterrichtsgegenstand Chemie oder technische Chemie
oder
4. Zeugnisse über eine ununterbrochene sechsjährige einschlägige Tätigkeit als
Selbstständiger oder als Betriebsleiter oder
5. Zeugnisse über eine ununterbrochene dreijährige einschlägige Tätigkeit als
Selbstständiger oder als Betriebsleiter, wenn für die betreffende Tätigkeit eine vorherige
Ausbildung wie in Z 1, 2 oder 3, sofern die gesamte Ausbildung eine mindestens
dreijährige Dauer hatte, oder eine vorherige mindestens dreijährige Ausbildung mit
vergleichbarer Schwerpunktsetzung nachgewiesen wird, oder
6. Zeugnisse über eine ununterbrochene dreijährige einschlägige Tätigkeit als
Selbstständiger, wenn für die betreffende Tätigkeit eine mindestens fünfjährige
einschlägige Tätigkeit als Unselbstständiger nachgewiesen wird, oder
7. Zeugnisse über eine ununterbrochene fünfjährige fachspezifische Tätigkeit in
leitender Stellung, davon eine mindestens dreijährige Tätigkeit mit technischen
Aufgaben und mit der Verantwortung für mindestens eine Abteilung des Unternehmens,
wenn für die betreffende Tätigkeit eine vorherige Ausbildung wie in Z 1, 2 oder 3, sofern
die gesamte Ausbildung eine mindestens dreijährige Dauer hatte, oder eine vorherige
mindestens dreijährige Ausbildung mit vergleichbarer Schwerpunktsetzung
nachgewiesen wird.

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(2) Der Kleinhandel mit pyrotechnischen Artikeln sowie mit Zündmitteln und
sonstigen Sprengmitteln, die nicht dem Schieß- und Sprengmittelgesetz unterliegen, ist
außer auf Grund der in Absatz 1 genannten Ausbildungen auch bei Vorlage folgender
Belege zulässig:

1. Zeugnisse über eine ununterbrochene dreijährige einschlägige Tätigkeit als


Selbstständiger oder als Betriebsleiter oder
2. Zeugnisse über eine ununterbrochene zweijährige einschlägige Tätigkeit als
Selbstständiger oder als Betriebsleiter, wenn für die betreffende Tätigkeit eine vorherige
Ausbildung wie in Abs. 1 Z 1, 2 oder 3 oder eine vorherige Ausbildung mit vergleichbarer
Schwerpunktsetzung nachgewiesen wird, oder
3. Zeugnisse über eine ununterbrochene zweijährige einschlägige Tätigkeit als
Selbstständiger oder als Betriebsleiter, wenn für die betreffende Tätigkeit eine
mindestens dreijährige einschlägige Tätigkeit als Unselbstständiger nachgewiesen wird,
oder
4. Zeugnisse über eine ununterbrochene dreijährige einschlägige Tätigkeit als
Unselbstständiger, wenn für die betreffende Tätigkeit eine vorherige Ausbildung wie in
Abs. 1 Z 1, 2 oder 3 oder eine vorherige Ausbildung mit vergleichbarer
Schwerpunktsetzung nachgewiesen wird.

(3) Der Großhandel mit pyrotechnischen Artikeln sowie mit Zündmitteln und sonstigen
Sprengmitteln, die nicht dem Schieß- und Sprengmittelgesetz unterliegen, ist außer auf
Grund der in Absatz 1 genannten Ausbildungen auch bei Vorlage von Zeugnissen über
eine dreijährige einschlägige Tätigkeit als Selbstständiger oder als Betriebsleiter
zulässig.

(4) Die im Abs. 1 Z 4 und 6, Abs. 2 Z 1 und 3 und in Abs. 3 geregelten Tätigkeiten dürfen,
vom Zeitpunkt des Einlangens der Gewerbeanmeldung an gerechnet, nicht vor mehr als
zehn Jahren beendet worden sein.

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„Gewerbe“ - Abbrennen von Feuerwerken
Das öffentliche Abbrennen von Feuerwerken stellt unbestrittener Maßen ein „öffentliche
Belustigung“ dar und fällt als solches zur Gänze in die Kompetenz der Bundesländer (Art.
15 Abs. 3 B-VG).
Die Gewerbeordnung nimmt die „öffentliche Belustigung“ ausdrücklich vom
Anwendungsbereich der Gewerbeordnung aus (s § 2 Abs. 1 Z 17 GewO 1994 idgF).

Das Abbrennen von Feuerwerken im Rahmen von Veranstaltungen als auch als eigene
Veranstaltung unterliegt den landesrechtlichen Bestimmungen. Daher ist auch eine
Gewerbeanmeldung für eine derartige Tätigkeit nicht möglich.

Zusammenfassend gesagt: Den Gewerbeschein für das Abbrennen von Feuerwerken


und das Durchführen von Feuerwerksveranstaltungen gibt es nicht.

Das Abbrennen von Feuerwerken ist Gewerbeschein frei!

„Gewerbeschein frei“ ist nicht mit „freiem Gewerbe“ zu verwechseln.


Auch in der neuen Kleingewerberegelung, welche auch aus sozialversicherungs-
rechtlicher Sicht (SVA) 144 neue „freie Gewerbe“ auflistet, ist das Abbrennen bzw.
Veranstalten von Feuerwerken nicht enthalten.

Einzelne landesrechtliche Bestimmungen

Da im Grunde für die Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen eine Bewilligung


gemäß den §§5 Abs.4 und 6 Abs. 3 Pyrotechnikgesetz 74 vorliegen muss in der alle
Auflagen für die sichere Durchführung von pyrotechnischen Darbietungen seitens der
zuständigen Sicherheitsbehörde aufgelegt sind,
werden in den veranstaltungsrechtlichen Bestimmungen der einzelnen Bundesländer
bezüglich der Durchführung von Feuerwerken der Klassen III und IV im wesendlichen
keine zusätzlichen Regelungen getroffen.

Einzelne Regelungen welche zum Beispiel das Abbrennen von Feuerwerkskörpern ohne
einer Bewilligung gem. Pyrotechnikgesetz betreffen, beziehen sich hauptsächlich auf
Verbote für das Abbrennen von Feuerwerkskörpern durch Privatpersonen bei
Veranstaltungen.

Gemäß dem § 31 des Wiener Veranstaltungsstättengesetzes ist ein


Genehmigungsverfahren erforderlich, in dessen Rahmen über die Eignung des
Veranstaltungsortes bzw. die erforderlichen Sicherheitsauflagen zu verhandeln ist.
In anderen Bundesländern gibt es ähnliche Regelungen. Diese Regelungen betreffen vor
allem pyrotechnische Gegenstände welche in Veranstaltungsstätten abgebrannt werden
sollen und betreffen meist auch feuerpolizeiliche Bestimmungen.

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Explosive Engineering EE - angewandte Explosivstofftechnik
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ArbeitnehmerInnen-
schutzbestimmungen

Ausgabe: I/06
Explosive Engineering – Gernot Peroutka, Gewerbe- u. Rechnungsanschrift: 8641 St. Marein im Mürztal, Dr. Karl-Renner-Strasse 2, Büro: 8605 Kapfenberg, Grazer Strasse 54.
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für alle Sprengarbeiten. ADR-Gefahrgutbeauftragter. Brandschutzbeauftragter. Nationale und Internationale zivile humanitäre Kampfmittelbeseitigung (IED/EOD).

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Einschlägige Bestimmungen aus Richtlinien des
Arbeitnehmerschutzgesetz, Sprenggesetz und Verordnungen
welche auf die Pyrotechnik übertragbar sind.

Der Pyrotechniker

Aufgaben des Pyrotechnikers

Der Pyrotechniker hat die pyrotechnischen Arbeiten mit entsprechender Umsicht unter
Beobachtung der erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen auszuführen. Er ist hinsichtlich
der Ausführung von pyrotechnischen Arbeiten allein anordnungsbefugt, und seinen
Weisungen ist Folge zu leisten.
Dies gilt für alle Personen im mittelbaren (=Abbrandplatz und Wirkbereich) und
unmittelbarem Gefahrenbereich
(= gesamte Veranstaltungsstätte).

Auf Grund rechtlicher Bestimmungen soll der Pyrotechniker die folgenden Arbeiten
unbedingt persönlich durchführen

Unterweisung u. Überwachung der Pyrotechnikgehilfen.


Einweisung der Absperrposten.
Aufsicht über pyrotechnische Gegenstände.
Prüfen der elektrischen Zünder auf Stromdurchgang.
Prüfen der Zünderdrähte auf richtigen Anschluss.
Prüfen des schussfertigen Zündstromkreises auf den Gesamtwiderstand, Neben- &
Kurzschlüsse mit dem Ohmmeter.
Verbinden der Zündleitung mit der Zündmaschine.
Prüfen der Zündmaschine.
Verwahren des abnehmbaren Zündmaschinenschlüssels.
Festlegen der Sicherheitszonen, wenn dieser nicht bereits durch andere Vorschriften
bestimmt ist.
Untersuchung des Abbrandplatzes und des Wirkbereiches nach dem Abbrennen.
Aufsuchen, Kennzeichnen und Beseitigen oder Vernichten von Blindgängern.
Entschärfen oder Abtun übriggebliebener Ladungen.

Verantwortung & Haftung


Als verantwortliche Person gilt der leitend Pyrotechniker gemäß Bescheid der Behörde.
Alle anderen Personen die beim Aufbau eines Feuerwerks tätig sind, auch Pyrotechniker
welche über ein Fachkenntnisbescheinigung gemäß §6 Pyrotechnikgesetz verfügen
gelten als Pyrotechnikgehilfen.

Der verantwortliche Pyrotechniker ist für die Einhaltung aller Gesetze und Vorschriften
alleine voll verantwortlich und persönlich für alle Belange voll haftbar.

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Der Pyrotechnikgehilfe

Voraussetzungen
Der Pyrotechnikgehilfe muss körperlich und geistig geeignet, sowie verlässlich sein und
das 18. Lebensjahr vollendet haben.
Der Dienstgeber hat dafür zu sorgen, dass der Pyrotechnikgehilfe vor seiner Verwendung
vom Pyrotechniker über die Durchführung der pyrotechnischen Arbeiten und sein
Verhalten bei diesen Arbeiten unterwiesen und überwacht wird.

Aufgaben des Pyrotechnikgehilfen


Der Pyrotechnikgehilfe darf nur die ihm vom Pyrotechniker übertragenen Arbeiten
durchführen und hat hierbei mit entsprechender Umsicht und unter Beachtung der
erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen vorzugehen.

Im Wesentlichen können dem Pyrotechnikgehilfen die nachstehenden Arbeiten


übertragen werden:

Mithilfe bei der Lagerung und Ausgabe von pyrotechnischen Gegenständen.


Transport von pyrotechnischen Gegenständen, innerhalb der Sicherheitszonen.
Ladearbeiten (Herrichten der pyrotechnischen Gegenstände)
Verbinden der Zünderdrähte.
Absperren der Sicherheitszonen.
Anzünden der Zündleitungen.
Mithilfe bei der Vernichtung pyrotechnischen Gegenständen.

Pyrotechnische Arbeiten

Als pyrotechnische Arbeiten werden folgende Tätigkeiten bezeichnet


Der Transport von pyrotechnischen Gegenständen aus dem Betriebslager zur
Verwendungsstelle und zurück (Nicht der Transport gem. ADR)
Lagerung bzw. Verwahrung von pyrotechnischen Gegenständen bei der
Veranstaltungsstätte / Abbrandplatz
Herrichten und Laden
Fertigmachen zum Zünden
Abbrennen der pyrotechnischen Gegenstände
Versagerbeseitigung
Vernichtung von pyrotechnischen Gegenständen

Allgemeine Verbote bei pyrotechnischen Arbeiten


Die Verwendung von offenem Licht und das Rauchen sind verboten!
Im Freien darf bei aufsteigenden Gewittern die elektrische Zündung nicht mehr weiter
aufgebaut werden. Die Schutzzonen sind so lange abgesperrt zu halten, bis keine
Gefahr einer Zündung durch Blitzschlag mehr besteht.

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Abbrennen von Großfeuerwerken
Schäden durch Großfeuerwerke
Bei der Durchführung von pyrotechnischen Arbeiten können im Wirkbereich Schäden
auftreten, die im Wesentlichen die folgenden Ursachen haben.

Schlechtes Befestigen des pyrotechnischen Gegenstandes bzw. der


Abbrandvorrichtungen.
Ungenügende Schutzmaßnahmen .
Fehlende Abdeckungen.
Einrichten des pyrotechnischen Gegenstandes in eine falsche Richtung.
Explodieren des pyrotechnischen Gegenstandes.

Festlegen der Schutzzonen


Der Pyrotechniker hat vor jedem Feuerwerk zu prüfen, ob und wodurch eventuell
Personen oder Sachen zu schaden kommen könnten, und er hat dagegen die jeweils
erforderlichen Maßnahmen zu treffen.

Die Schutzzonen können auf folgende Arten festgelegt werden:


durch den Pyrotechniker
durch Vorschreibung der Behörde
auf Grund gesetzlicher Bestimmungen

Festlegung der Schutzzonen durch den Pyrotechniker


Durch den Pyrotechniker werden die Schutzzonen überall dort festgelegt, wo keine
besonderen Vorschriften über dessen Ausmaß bestehen (Gesetze, Bescheid).
Das Ausmaß des Absperrbereiches richtet sich nach der Gebrauchsanweisung des
verwendeten pyrotechnischen Gegenstandes, und nach der Abbrandrichtung, nach
Größe des Abbrandplatzes und nach den örtlichen Verhältnissen.

Zur Sicherung der Schutzzonen hat der Pyrotechniker jedoch auch ohne behördliche
Vorschreibungen die entsprechenden Maßnahmen durchzuführen und einzuhalten.

Das Festlegen der Schutzzonen basiert auf:


auf der Fachkenntnis des Pyrotechnikers,
dem verwendeten pyrotechnischen Gegenstand (Gebrauchsanweisung),
den Möglichkeiten gemäß dem Brandschutz
der Einschränkung durch Gelände, baulichen Gegebenheiten, veranstaltungsbedingte
Änderungen
Einfluss von Erfahrungswerten Dritter (Feuerwehr, Veranstalter, Behörde, Akteure,...).

Innerhalb der unmittelbaren Schutzzone (bedingt auch im Wirkbereich) dürfen sich


ausnahmslos nur der Pyrotechniker sowie eingeschulte Personen (Akteure) befinden.

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ArbeitnehmerInnenschutzgesetz
(gekürzte Sinngemäße Fassung)

§ 3 Arbeitgeber sind verpflichtet, für Sicherheit und Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer


in Bezug auf alle Aspekte der, die die Arbeit betreffen zu sorgen.
Arbeitgeber haben Maßnahmen zum Schutz des Lebens der Gesundheit und zur
Verhütung von Gefahren, zur Information und zur Unterweisung sowie Bereitstellung
einer geeigneten Organisation und der erforderlichen Mitteln zu treffen.

§ 4 Arbeitgeber sind verpflichtet, die für die Sicherheit


und Gesundheit der Arbeitnehmer bestehenden Gefahren ermitteln und zu beurteilen.
Gestaltung und Einrichtung des Arbeitsplatzes
Gestaltung und Einsatz und Arbeitsmittel
Verwendung von Arbeitsstoffen
Gestaltung von Arbeitsverfahren und Arbeitsvorgängen und deren Zusammenwirkung
Stand der Ausbildung und Unterweisung der Arbeitnehmer

§5 Arbeitgeber sind verpflichtet,


Gefahren in entsprechender Weise zu ermitteln und zu beurteilen sowie
Maßnahmen zur Gefahrenverhütung schriftlich Festzuhalten (Sicherheits- und
Gesundheitsschutzdokumente).
Ist dies aus Gründen der Gefahrenverhütung erforderlich, ist diese Dokumentation
arbeitsplatzbezogen vorzunehmen.

§12 Arbeitgeber sind verpflichtet,


für eine ausreichende Information der Arbeitnehmer über die Gefahren für Sicherheit und
Gesundheit sowie über die Maßnahmen zur Gefahrenverhütung zu sorgen.
Die Information muss vor Aufnahme der Tätigkeit erfolgen, regelmäßig wiederholt
werden, zB bei neuen Erkenntnissen auf dem Gebiet der Sicherheit
alle Arbeitnehmer, die einer Gefahr ausgesetzt sein können, über diese Gefahr und die
getroffenen oder zu treffenden Schutzmaßnahmen zu informieren.
Die Information muss in verständlicher Form erfolgen. Arbeitgeber haben sich zu
vergewissern, dass die Arbeitnehmer die Informationen verstanden haben.
Den Arbeitnehmern sind erforderlichenfalls zur Information geeignete Unterlagen zur
Verfügung zu stellen. zB Bedienungsanleitungen, Gebrauchsanweisungen,
Sicherheitsdatenblätter, Schulungsunterlagen,...

§ 14 Arbeitgeber sind verpflichtet,


für eine ausreichende Unterweisung der Arbeitnehmer über Sicherheit und
Gesundheitsschutz zu sorgen.
Die Unterweisung muss nachweislich erfolgen. Für die Unterweisung sind
erforderlichenfalls geeignete Fachleute heranzuziehen.

Die Unterweisung muss in regelmäßigen Abständen, mindestens aber einmal jährlich,


erfolgen. Eine Unterweisung muss jedenfalls erfolgen
vor Aufnahme der Tätigkeit,
bei einer Versetzung oder Veränderung des Aufgabenbereiches,
bei Einführung oder Änderung von Arbeitsmitteln,
bei Einführung neuer Arbeitsstoffe,
bei Einführung oder Änderung von Arbeitsverfahren und
nach Unfällen oder Ereignissen, die beinahe zu einem Unfall geführt hätten, sofern
dies zur Verhütung weiterer Unfälle nützlich erscheint.

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Die Unterweisung muss auf den Arbeitsplatz und den Aufgabenbereich des
Arbeitnehmers ausgerichtet sein. Sie muss an die Entwicklung der Gefahrenmomente
und an die Entstehung neuer Gefahren angepasst sein.

Die Unterweisung muss dem Erfahrungsstand der Arbeitnehmer angepasst sein und in
verständlicher Form erfolgen. Arbeitgeber haben sich zu vergewissern, dass die
Arbeitnehmer die Unterweisung verstanden haben.

Die Unterweisung kann auch schriftlich erfolgen. Erforderlichenfalls sind den


Arbeitnehmern schriftliche Betriebsanweisungen und sonstige Anweisungen zur
Verfügung zu stellen.

§ 40 Gefährliche Arbeitsstoffe sind


explosionsgefährliche,
brandgefährliche und gesundheitsgefährdende Arbeitsstoffe…

(Abs. 2) Brandgefährliche Arbeitsstoffe sind Arbeitsstoffe, die


brandfördernde, hochentzündliche, leicht entzündliche oder
entzündliche Eigenschaften aufweisen.
Für die in Abs. 2 genannten Eigenschaften sowie für die Eigenschaft
,,explosionsgefährlich'' gelten die entsprechenden Begriffsbestimmungen des
Chemikaliengesetzes in der Fassung BGBl. Nr. 326/1987.

§ 44 Soweit die Art des Arbeitsstoffes oder die Art des Arbeitsvorganges dem nicht
entgegenstehen, müssen Arbeitgeber dafür sorgen, dass
gefährliche Arbeitsstoffe so verpackt sind, dass bei bestimmungsgemäßer oder
vorhersehbarer Verwendung keine Gefahr für Leben oder Gesundheit der
Arbeitnehmer herbeigeführt werden kann.
Arbeitgeber müssen dafür sorgen, dass
gefährliche Arbeitsstoffe entsprechend ihren Eigenschaften mit Angaben über die
möglichen Gefahren, die mit ihrer Einwirkung verbunden sind, sowie
Über notwendige Sicherheitsmaßnahmen gut sichtbar gekennzeichnet sind, soweit die
Art des Arbeitsstoffes oder die Art des Arbeitsvorganges dem nicht entgegenstehen.

Bei der Lagerung von gefährlichen Arbeitsstoffen müssen Arbeitgeber dafür sorgen, dass
alle auf Grund der jeweiligen gefährlichen Eigenschaften dieser Stoffe gebotenen
Schutzmaßnahmen getroffen werden und vorhersehbare Gefahren für die
Arbeitnehmer vermieden werden.

§ 62 Fachkenntnisse und besondere Aufsicht


Zu Arbeiten, die mit einer besonderen Gefahr für die damit beschäftigten oder für andere
Arbeitnehmer verbunden sind, dürfen nur Arbeitnehmer herangezogen werden, die
1. hiefür geistig und körperlich geeignet sind,
2. über einen Nachweis der erforderlichen Fachkenntnisse verfügen und
3. über die erforderliche Berufserfahrung verfügen.

Das gilt für die Durchführung von Taucherarbeiten, das Führen von bestimmten Kranen
und Staplern, die Beschäftigung im Rahmen eines Gasrettungsdienstes, die
Durchführung von Sprengarbeiten sowie sonstige Arbeiten mit vergleichbarem Risiko.

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Zusammenfassung Gesetzeskunde:
Was sind technische pyrotechnische Gegenstände gemäß Pyrotechnik-Gesetz?
Pyrotechnische Gegenstände sind (-> unterhaltungspyrotechnische
unterhaltungszwecken dienende Erzeugnisse, Gegenstände)
bei deren willkürlicher ausgelöster Zustandsänderung (-> die bei willkürlicher Auslösung)
bestimmte Licht-, Bewegungs-, Rauch,- Nebel- Knall-,
und Druckwirkung hervorgerufen werden können.

Welche Voraussetzungen muss eine Person gemäß Pyrotechnikgesetzt und Arbeitnehmer-


Innenschutzgesetz zum Umgang mit pyrotechnischen Gegenständen oder Stoffen mit
vergleichbarer Gefahr mindestens erfüllen?
mindestens das 18. Lebensjahr vollendet haben,
geistig und körperlich geeignet sind,
die Annahme rechtfertigen, dass pyrotechnische Gegenstände nicht missbräuchlich oder
leichtfertig verwenden werden und mit solchen vorsichtig und sachgemäß umgehen
werden, also kurz zuverlässig sind
sich einer gründlichen Befragung durch einen Sachverständiger über die Fachkenntnisse
unterzogen haben (Fachkundeprüfung).
Die (für eigenverantwortliche Tätigkeit über 2 Jahre) Praxis verfügen.

Nennen Sie einige Pflichten des Arbeitsgebers


Unterweisungspflicht
Dokumentationspflicht
Evaluierungspflicht
Bereitstellung einer Sicherheitsorganisation (zB durch Sicherheitsfachkräfte)
Bereitstellung von PSA (Persönlicher Schutzausrüstung)
Bereitstellung geeigneter Betriebsmittel (Werkzeuge, Geräte, Equipment,…)
Breitstellung einwandfreier Arbeitsmittel (zu verarbeitende Produkte und Stoffe,…)

Wann und wie muss eine Unterweisung gemäß


Arbeitnehmerschutzgesetzt erfolgen?
1. nachweislich erfolgen.
2. erforderlichenfalls geeignete Fachleute heranzuziehen.
3. in regelmäßigen Abständen,
4. mindestens aber einmal jährlich, erfolgen.
5. vor Aufnahme der Tätigkeit,
6. bei einer Versetzung oder Veränderung des Aufgabenbereiches,
7. bei Einführung oder Änderung von Arbeitsmitteln,
8. bei Einführung neuer Arbeitsstoffe,
9. bei Einführung oder Änderung von Arbeitsverfahren und
10. nach Unfällen oder „Beinaheunfällen“
11. Arbeitsplatz und den Aufgabenbereich des Arbeitnehmers bezogen
12. An die Gefahrenmomente und an die Entstehung neuer Gefahren angepasst sein.
13. dem Erfahrungsstand der Arbeitnehmer angepasst sein
14. in verständlicher Form erfolgen.
15. Arbeitgeber haben sich zu vergewissern, dass die Arbeitnehmer die Unterweisung
verstanden haben.
16. schriftlich erfolgen.
17. Verfügung stellen von schriftliche Betriebsanweisungen und sonstige Anweisungen
(Schulungsunterlagen, Gebrauchsanweisungen, Sicherheitsdatenblätter Infos,…).

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Die Pyrotechnik-
Lagerverordnung

Ausgabe: I/06

Explosive Engineering – Gernot Peroutka, Gewerbe- u. Rechnungsanschrift: 8641 St. Marein im Mürztal, Dr. Karl-Renner-Strasse 2, Büro: 8605 Kapfenberg, Grazer Strasse 54.
Betriebsart: Nicht protokolliertes Einzelunternehmen, geschäftsführender Inhaber Gernot Peroutka. Gerichtsstand ist Graz. DVR 1004697. Rechnungen: UID-ATU44148702, FA- Bruck an der Mur,
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Tätigkeiten: Angewandte Explosivstofftechnik. Durchführung von Fach- und Ausbildungsseminaren im Bereich Explosivstofftechnik. Sachverständiger für
die gesamte Pyrotechnik (ausg. Herstellung). Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen (inkl. Durchführen von Feuerwerken). Gewerblicher Sprengunternehmer
für alle Sprengarbeiten. ADR-Gefahrgutbeauftragter. Brandschutzbeauftragter. Nationale und Internationale zivile humanitäre Kampfmittelbeseitigung (IED/EOD).

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BUNDESGESETZBLATT
FÜR DIE REPUBLIK ÖSTERREICH
Jahrgang 2004 Ausgegeben am 17. Juni 2004 Teil II

252. Verordnung: Pyrotechnik–Lagerverordnung 2004 – Pyr-LV 2004

252. Verordnung des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit über die Lagerung pyrotechnischer
Gegenstände in gewerblichen Betriebsanlagen 2004 (Pyrotechnik–Lagerverordnung 2004 – Pyr-
LV 2004)
Auf Grund des § 69 Abs. 1 und des § 82 Abs. 1 der Gewerbeordnung 1994, BGBl. Nr. 194/1994 in der Fassung
des Bundesgesetzes BGBl. I Nr. 48/2003 und der Kundmachung BGBl. I Nr. 109/2003, wird im Einvernehmen mit
dem Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft verordnet:

1. Abschnitt
Allgemeine Bestimmungen
Geltungsbereich und Begriffsbestimmungen
§ 1. (1) Diese Verordnung gilt für genehmigungspflichtige und nach Maßgabe des § 20 für
bereits genehmigte gewerbliche Betriebsanlagen, in denen pyrotechnische Gegenstände im Sinne
des Pyrotechnikgesetzes 1974, BGBl. Nr. 282/1974, idgF, gelagert werden, mit Ausnahme von
gewerblichen Betriebsanlagen, die der Erzeugung pyrotechnischer Gegenstände dienen, sowie nach
Maßgabe des § 4 auch für nicht genehmigungspflichtige gewerbliche Betriebsanlagen, in denen
pyrotechnische Gegenstände im Sinne des Pyrotechnikgesetzes 1974 gelagert werden.

(2) Eine Lagerung im Sinne dieser Verordnung liegt auch vor, wenn pyrotechnische
Gegenstände kurzzeitig vorrätig gehalten, zur Schau gestellt oder zum Verkauf bereitgehalten
werden.

(3) Mehrere Lagerungen pyrotechnischer Gegenstände innerhalb einer Betriebsanlage gelten,


unabhängig davon, ob die Räume, in denen diese Gegenstände gelagert werden, miteinander in
räumlicher Verbindung stehen, als eine gemeinsame Lagerung, wenn die Räume nicht
brandbeständig (Abs. 5 Z 3) voneinander getrennt sind. Die Lagermenge einer solchen
gemeinsamen Lagerung errechnet sich aus der Summe der Lagermengen aller Teillagerungen.

(4) Im Sinne dieser Verordnung sind bzw. ist

1. Verkaufsräume: Räume, in denen pyrotechnische Gegenstände oder neben anderen Waren


auch pyrotechnische Gegenstände zum Verkauf bereitgehalten werden;
2. Vorratsräume: Räume, die der Lagerung von pyrotechnischen Gegenständen und der
Lagerung anderer Waren dienen;
3. Lagerräume: Räume, die der Lagerung ausschließlich von pyrotechnischen Gegenständen
dienen;
4. Verkaufscontainer: im Freien aufgestellte begehbare Behälter aus nicht brennbaren
Materialien, die dem Verkauf ausschließlich von pyrotechnischen Gegenständen dienen;
5. Verkaufsstände: im Freien aufgestellte begehbare Einrichtungen ohne besonderer
Brandschutzanforderung (zB Holzhütte), die dem Verkauf ausschließlich von pyrotechnischen
Gegenständen dienen;

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6. Lagercontainer: im Freien aufgestellte begehbare Behälter aus nicht brennbaren Materialien,
die der Lagerung ausschließlich von pyrotechnischen Gegenständen dienen;
7. Lagergebäude: Gebäude aus nicht brennbaren Baustoffen, die der Lagerung ausschließlich
von pyrotechnischen Gegenständen dienen;
8. Brandabschnitt: Teil eines Gebäudes, der durch mindestens brandbeständige (Abs. 5 Z 3)
Wände und Decken begrenzt ist;
9. Schutzzone: ein Gebiet, in dem sich kein anderes Gebäude befinden darf und das von
Lagerungen, Abstellungen von Fahrzeugen und von dürrem Bewuchs freizuhalten ist;
10. Brandschutzmauer: eine öffnungslose, brandbeständig in Massivbauweise hergestellte
Mauer, die den Lagercontainer oder das Lagergebäude gemäß § 10 um mindestens 50 cm allseitig
überragen muss;
11. Prallwand: eine in Massivbauweise hergestellte und entsprechend gegründete Mauer, die im
Falle einer Explosion des Lagergutes der zu erwartenden Druckwelle und allfällig daraus
resultierenden Wurfstücken standhält.

(5) Im Sinne dieser Verordnung ist ein Bauteil

1. brandhemmend, wenn er der Feuerwiderstandsklasse EI 30 oder REI 30 gemäß der in


Anhang 1 wiedergegebenen ÖNORM EN 13501-2 (“Klassifizierung von Bauprodukten
und Bauarten zu ihrem Brandverhalten - Teil 2: Klassifizierung mit den Ergebnissen aus
den Feuerwiderstandsprüfungen, mit Ausnahme von Lüftungsanlagen”, herausgegeben am
1.1.2004) oder der Feuerwiderstandsklasse EI2 30-C gemäß der in Anhang 2
wiedergegebenen ÖNORM B 3850, (“Feuerschutzabschlüsse”, herausgegeben am
01.10.2001),

2. Hochbrand hemmend, wenn er der Feuerwiderstandsklasse EI 60 oder REI 60 gemäß


ÖNORM EN 13501-2 oder der Feuerwiderstandsklasse EI2 60-C gemäß ÖNORM B 3850
und

3. brandbeständig, wenn er der Feuerwiderstandsklasse EI 90 oder REI 90 gemäß ÖNORM EN


13501-2 oder der Feuerwiderstandsklasse EI2 90-C gemäß ÖNORM B 3850

entspricht und aus nicht brennbaren Baustoffen besteht.

(6) Sofern nicht ausdrücklich anderes bestimmt ist, beziehen sich Masseangaben in dieser
Verordnung auf die Bruttomasse. Bruttomasse bzw. Gesamtbruttomasse im Sinne dieser
Verordnung ist die Masse eines bzw. mehrerer pyrotechnischer Gegenstände samt der Masse der
Ursprungsverpackung.

(7) Nettomasse im Sinne dieser Verordnung ist die Summe der Massen des Anfeuerungssatzes,
des Treibsatzes und des Effektsatzes eines pyrotechnischen Gegenstandes (Gesamtsatzgewicht).

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§ 2 Allgemeine Lagerbestimmungen

(1) Es dürfen nur pyrotechnische Gegenstände gelagert werden, die


dem Pyrotechnikgesetz 1974 entsprechen.

(2) Pyrotechnische Gegenstände dürfen nur in den


Ursprungsverpackungen der Hersteller gelagert werden.

(4) In Räumen, in denen pyrotechnische Gegenstände gelagert


werden, sind das Rauchen und das Hantieren mit offenem Licht und
Feuer verboten; auf diese Verbote muss durch Anschlag gemäß
Kennzeichnungsverordnung - KennV, BGBl. II Nr. 101/1997, deutlich
sichtbar hingewiesen sein. Nicht unter diese Verbote fällt der Betrieb von
Öfen in Verkaufsräumen gemäß § 5.

(5) Türen aus Räumen, in denen pyrotechnische Gegenstände


gelagert werden, müssen in Fluchtrichtung aufschlagen und mindestens
brandhemmend sein; von letzterem sind Türen, die aus Verkaufsräumen
oder Vorratsräumen direkt ins Freie führen, Türen von Lagercontainern oder
Lagergebäuden gemäß § 10 und Türen von Verkaufscontainern oder
Verkaufsständen ausgenommen.

(6) In Räumen, in denen pyrotechnische Gegenstände gelagert


werden, mit Ausnahme von Verkaufsräumen gemäß § 5, dürfen keine Öfen
für feste, flüssige oder gasförmige Brennstoffe sowie keine elektrischen
Heizkörper mit freiliegenden Glühdrähten verwendet werden; zur
Erwärmung dieser Räume sind nur Heizkörper zulässig, deren
Oberflächentemperaturen 120 Grad C nicht überschreiten.

(7) Für die Erste Löschhilfe muss in oder vor jedem Raum, in dem
pyrotechnische Gegenstände gelagert werden, ein funktionsfähiger
Tragbarer Feuerlöscher (Nasslöscher mit einer Mindestfüllmenge von
9 l, geeignet für die Brandklasse A, gemäß der ÖNORM EN 2 …
gut sichtbar und leicht erreichbar bereitgehalten werden.

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§ 3. Lagerungsverbote

(1) Die Lagerung von pyrotechnischen Gegenständen ist verboten

1- 4 . in Stiegenhäusern, in Stiegenhausvorräumen, in der Nähe von


Ausgängen aus Stiegenhäusern, unterhalb von Stiegen,

5. in der Nähe des einzigen Ausganges eines


Aufenthaltsraumes, von Notausgängen und auf Fluchtwegen,

6. in Lagerräumen (für Gefahrstoffe wie) für brennbare


Flüssigkeiten …, für brennbare oder ätzende Gase, für ätzende
Flüssigkeiten, für sonstige ätzende Stoffe, für Druckgaspackungen …,
oder für sonstige explosionsgefährliche, brandfördernde,
hochentzündliche, leicht entzündliche, entzündliche oder ätzende
Stoffe oder Zubereitungen …,

7. in Heizräumen und Brennstofflagerräumen, Triebwerksräumen,


Technikräumen, Pufferräumen und Schleusen, Garagen, Lüftungs-
und Klimazentralen,

8. in Tankstellen einschließlich Servicebereiche und Shop und

9. in Betriebsanlagen, bei denen mit großen


Menschenansammlungen zu rechnen ist und die mehr als 2000 m²
...Fläche aufweisen; davon ausgenommen sind Betriebsanlagen, bei
denen … die Lagerung von pyrotechnischen Gegenständen
ausschließlich … im Freien erfolgt.

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2. Abschnitt
Lagerung von pyrotechnischen Gegenständen in nicht genehmigungspflichtigen gewerblichen
Betriebsanlagen
§ 4. In nicht genehmigungspflichtigen gewerblichen Betriebsanlagen dürfen nur
pyrotechnische Gegenstände der Klasse I und II nach Maßgabe der §§ 2, 3, 5, 6 gelagert werden.

3. Abschnitt
Lagerung von pyrotechnischen Gegenständen der Klassen I und II

Lagerung von pyrotechnischen Gegenständen der Klasse I


mit einer Gesamtbruttomasse bis zu insgesamt höchstens 20 kg
in Verkaufsräumen und Vorratsräumen
§ 5. In Verkaufsräumen und Vorratsräumen dürfen jeweils bis zu 10 kg pyrotechnische
Gegenstände der Klasse I unter folgenden Voraussetzungen gelagert werden:

1. In einer Betriebsanlage dürfen höchstens ein Verkaufsraum und ein Vorratsraum für den
Verkauf und die Lagerung pyrotechnischer Gegenstände verwendet werden.

2. Die pyrotechnischen Gegenstände müssen von Öfen für feste, flüssige oder gasförmige
Brennstoffe sowie von deren Rauch- oder Abgasfängen mindestens 2 m entfernt gelagert
werden.

Lagerung von pyrotechnischen Gegenständen der Klassen I und II


mit einer Gesamtbruttomasse bis zu insgesamt höchstens 60 kg
in Verkaufsräumen und Vorratsräumen

§ 6. In Verkaufsräumen und Vorratsräumen dürfen jeweils bis zu insgesamt 30 kg


pyrotechnische Gegenstände der Klassen I und II unter folgenden Voraussetzungen gelagert
werden:

1. In einer Betriebsanlage dürfen, soweit § 8 nicht anderes bestimmt, höchstens ein


Verkaufsraum und ein Vorratsraum für den Verkauf und die Lagerung pyrotechnischer
Gegenstände verwendet werden.
2. Die Begrenzung (Wände und Decken) des Verkaufs- und des Vorratsraumes zu anderen
Gebäudeteilen muss mindestens Hochbrand hemmend und die Türen in diesen Wänden
müssen mindestens brandhemmend sein.
3. Als Verbindungen zu betriebsfremden Gebäudeteilen sind nur Türöffnungen zulässig;
sonstige Öffnungen wie für Lüftungsleitungen, Installationsschächte und dergleichen sind
verboten.
4. Im Vorratsraum müssen die pyrotechnischen Gegenstände auf eigenen, entsprechend
bezeichneten Regalen und von sonstigen leicht brennbaren Materialien getrennt gelagert
sein.
5. Im Verkaufsraum und im Vorratsraum muss im Zugangsbereich und im Ausgangsbereich
eine funktionsfähige Sicherheitsbeleuchtung vorhanden sein.

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Lagerung von pyrotechnischen Gegenständen der Klassen I und II
mit einer Gesamtbruttomasse bis zu insgesamt höchstens 120 kg
in Verkaufsräumen und Vorratsräumen
§ 7. In Verkaufsräumen dürfen nicht mehr als insgesamt 40 kg pyrotechnische Gegenstände der
Klassen I und II, und in Vorratsräumen nicht mehr als insgesamt 40 kg pyrotechnische
Gegenstände der Klassen I und II unter folgenden Voraussetzungen gelagert werden:

1. In einer Betriebsanlage dürfen, soweit § 8 nicht anderes bestimmt, höchstens ein Verkaufsraum
und zwei Vorratsräume für den Verkauf und die Lagerung pyrotechnischer Gegenstände
verwendet werden.
2. Die Begrenzung (Wände und Decken) des Verkaufsraumes und der Vorratsräume zu anderen
Gebäudeteilen muss mindestens brandbeständig und die Türen in diesen Wänden müssen
mindestens brandhemmend sein.
3. Der Verkaufsraum und die Vorratsräume dürfen keine direkten Verbindungen zu
betriebsfremden Gebäudeteilen aufweisen.
4. In Vorratsräumen müssen die pyrotechnischen Gegenstände auf eigenen, entsprechend
bezeichneten Regalen und von sonstigen leicht brennbaren Materialien getrennt gelagert sein.
5. Im Verkaufsraum und in jedem Vorratsraum muss im Zugangsbereich und im Ausgangsbereich
eine funktionsfähige Sicherheitsbeleuchtung vorhanden sein.

Lagerung von pyrotechnischen Gegenständen der Klassen I und II


mit einer Gesamtbruttomasse bis zu 100 kg in Lagerräumen
§ 8. Pyrotechnische Gegenstände der Klassen I und II mit einer Gesamtbruttomasse von bis zu
insgesamt 100 kg dürfen zusätzlich zu den gemäß den §§ 6 und 7 zulässigen Lagerungen in einem
Lagerraum unter folgenden Voraussetzungen gelagert werden:

1. In einem Gebäude sind höchstens drei Lagerräume zulässig; in einem von mehreren Betrieben
genutzten Gebäude oder einem Wohngebäude ist nur ein Lageraum zulässig.
2. Der Lagerraum muss als eigener Brandabschnitt mit mindestens brandbeständigen Wänden und
mindestens brandbeständiger Decke sowie mindestens Brand hemmenden Türen ausgeführt
sein.
3. Es dürfen keine Türen oder sonstigen Öffnungen zu betriebsfremden Gebäudeteilen vorhanden
sein.
4. Es dürfen keine Türen oder sonstigen Öffnungen zu betriebseigenen Räumen, durch die der
einzige Fluchtweg aus anderen Betriebsräumen führt, vorhanden sein.
5. Der Lagerraum muss direkt ins Freie lüftbar sein. Die Lüftungsöffnungen müssen so ausgeführt
sein, dass keine brennenden Gegenstände eingeworfen werden können.
6. Im Lagerraum muss im Zugangsbereich und im Ausgangsbereich eine funktionsfähige
Sicherheitsbeleuchtung vorhanden sein.
7. Außerhalb des Lagerraumes muss auf oder neben der Zugangstüre folgender Anschlag gemäß
Kennzeichnungsverordnung deutlich sichtbar angebracht sein: “Lagerraum für pyrotechnische
Gegenstände der Klassen I und II; Höchstlagermenge: 100 kg”.
8. Die Elektroinstallation im Lagerraum muss den einschlägigen elektrotechnischen
Bestimmungen entsprechen und mindestens die Schutzklasse IP 5X aufweisen.
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Lagerung von pyrotechnischen Gegenständen der Klassen I und II
mit einer Gesamtbruttomasse bis zu 100 kg
in Verkaufscontainern oder Verkaufsständen
§ 9. In Verkaufscontainern oder Verkaufsständen dürfen pyrotechnische Gegenstände der
Klassen I und II bis zu 100 kg unter folgenden Voraussetzungen gelagert werden:
1. . Zwischen dem Verkaufscontainer oder dem Verkaufsstand und Ausgängen von Gebäuden
muss ein Abstand von mindestens 10 m eingehalten werden. Öffnungen des
Verkaufscontainers oder des Verkaufsstandes dürfen nicht auf Ausgänge von Gebäuden
weisen, die weniger als 20 m vom Verkaufscontainer oder Verkaufsstand entfernt und
Hauptausgänge oder der einzige Fluchtweg aus diesem Gebäude sind
2. Um den Verkaufscontainer oder den Verkaufsstand muss eine Schutzzone von mindestens 5
m eingerichtet sein. Diese Schutzzone ist wirksam abzuschranken (zB durch Ständer und
dazwischen gespannte Ketten).
3. An der Außenseite der Zugangstüre des Verkaufscontainers oder des Verkaufsstandes muss
folgender Anschlag gemäß Kennzeichnungsverordnung deutlich sichtbar und dauerhaft
angebracht sein: “Lagerung pyrotechnischer Gegenstände der Klassen I und II;
Höchstlagermenge: 100 kg”.
4. Die Elektroinstallation im Verkaufscontainer oder Verkaufsstand muss den einschlägigen
elektrotechnischen Bestimmungen entsprechen und mindestens die Schutzklasse IP 5X
aufweisen.
5. Kunden ist das Betreten des Verkaufscontainers oder des Verkaufsstands zu verbieten.

Lagerung von pyrotechnischen Gegenständen der Klassen I und II mit einer


Gesamtbruttomasse bis zu 800 kg in Lagercontainern oder Lagergebäuden
§ 10. In Lagercontainern oder Lagergebäuden dürfen pyrotechnische Gegenstände der Klassen
I und II bis zu insgesamt 800 kg unter folgenden Voraussetzungen gelagert werden:

1. Der Lagercontainer oder das Lagergebäude muss fensterlos sein.


2. Um jeden Lagercontainer oder jedes Lagergebäude muss eine Schutzzone von mindestens
5 m eingerichtet sein. Diese Schutzzone ist wirksam abzuschranken (zB durch Ständer und
dazwischen gespannte Ketten). Diese Schutzzone darf an höchstens zwei Seiten durch eine
Brandschutzmauer um höchstens 50 % verringert werden; befindet sich unmittelbar
angrenzend an die verringerte Schutzzone ein Gebäude, das höher oder breiter als der
Lagercontainer oder das Lagergebäude ist, so ist die Größe der Brandschutzmauer
abweichend von § 1 Abs. 4 Z 10 im Einzelfall festzulegen.
3. An der Außenseite der Zugangstüre des Lagercontainers oder des Lagergebäudes muss
folgender Anschlag gemäß Kennzeichnungsverordnung deutlich sichtbar und dauerhaft
angebracht sein: “Lagerung pyrotechnischer Gegenstände der Klassen I und II;
Höchstlagermenge: 800 kg”.
4. Die Elektroinstallation im Lagercontainer oder Lagergebäude muss den einschlägigen
elektrotechnischen Bestimmungen entsprechen und mindestens die Schutzklasse IP 5X
aufweisen.
5. Im Lagercontainer dürfen sich keine Beheizungseinrichtungen befinden. Lüftungsöffnungen
müssen so ausgeführt sein, dass keine brennenden Gegenstände eingeworfen werden
können.

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Lagerung von pyrotechnischen Gegenständen der Klassen I und II
mit einer Gesamtbruttomasse bis zu 5000 kg in Lagergebäuden

§ 11. In Lagergebäuden dürfen pyrotechnische Gegenstände der Klassen I und II bis zu


insgesamt 5000 kg unter folgenden Voraussetzungen gelagert werden:
1. Pyrotechnische Gegenstände der Klassen I und II mit einer Gesamtbruttomasse bis zu 5000
kg dürfen nur in eigenen, ebenerdigen, nicht überbauten und in Massivbauweise errichteten
Lagergebäuden mit höchstens fünf Lagerräumen gelagert werden. In diesen Lagergebäuden
dürfen sich keine Räume befinden, die dem ständigen Aufenthalt von Personen dienen.
2. In einem Lagerraum dürfen pyrotechnische Gegenstände der Klassen I und II mit einer
Gesamtbruttomasse von höchstens 1000 kg gelagert werden.
3. Jeder Lagerraum muss als eigener Brandabschnitt mit mindestens brandbeständigen
Wänden und mindestens brandbeständiger Decke sowie mindestens Brand hemmenden
Türen oder Toren ausgeführt sein.
4. Die Lagerräume müssen direkt ins Freie lüftbar sein. Die Lüftungsöffnungen müssen so
ausgeführt sein, dass keine brennenden Gegenstände eingeworfen werden können.
5. Die Lagerräume dürfen miteinander nicht in direkter Verbindung stehen, dürfen keine
Fenster haben und jeder Lagerraum muss mindestens eine Ausgangstür direkt ins Freie
aufweisen.
6. An den Zugangstüren des Lagergebäudes und der Lagerräume muss auf das Lagergut
(Pyrotechnische Gegenstände der Klassen I und II) und die jeweils zulässige
Höchstlagermenge durch Anschläge gemäß Kennzeichnungsverordnung deutlich sichtbar
hingewiesen sein.
7. Lagergebäude für pyrotechnische Gegenstände müssen zueinander und zu Gebäuden, die
dem ständigen Aufenthalt von Personen dienen, unbeschadet der Z 8 einen Abstand von
mindestens 10 m aufweisen.
8. Der in Z 7 angeführte Abstand kann an höchstens zwei Seiten eines Lagergebäudes um
höchstens 50 % verringert werden, wenn die Wände des Lagergebäudes an diesen Seiten
öffnungslos sind.
9. Vor Gebäudeöffnungen des Lagergebäudes muss eine Schutzzone von mindestens 10 m
eingerichtet und gekennzeichnet sein.
10. Unbefugten muss der Zutritt zum Lagergebäude und zu den Lagerräumen verboten sein.
Darauf muss durch Anschlag gemäß Kennzeichnungsverordnung hingewiesen sein. Der
Zugang zum Lagergebäude und zu den Lagerräumen muss versperrt gehalten oder ständig
überwacht sein.
11. Im Lagergebäude muss eine funktionsfähige Sicherheitsbeleuchtung vorhanden sein.
12. Die Elektroinstallation im Lagergebäude muss den einschlägigen elektrotechnischen
Bestimmungen entsprechen und mindestens die Schutzklasse IP 5X aufweisen.
13. Das Lagergebäude muss mit einer Blitzschutzanlage ausgestattet sein.
14. Der Tragbare Feuerlöscher gemäß § 2 Abs. 7 muss außerhalb jedes Lagerraumes
unmittelbar neben dem Zugang bereitstehen.

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4. Abschnitt

Lagerung pyrotechnischer Gegenstände der Klasse III

§ 12. Pyrotechnische Gegenstände der Klasse III dürfen unter folgenden Voraussetzungen
gelagert werden:

1. Pyrotechnische Gegenstände der Klasse III mit einer Gesamtbruttomasse bis zu 2000 kg
dürfen nur in eigenen, ebenerdigen, nicht überbauten und in Massivbauweise errichteten
Lagergebäuden mit höchstens fünf Lagerräumen gelagert werden. In diesen Lagergebäuden
dürfen sich keine Räume befinden, die dem ständigen Aufenthalt von Personen dienen. Eine
Zusammenlagerung mit pyrotechnischen Gegenständen der Klassen I und II ist zulässig,
wenn dadurch die Gesamtbruttomasse von 2000 kg nicht überschritten wird.
2. In einem Lagerraum dürfen pyrotechnische Gegenstände der Klassen I bis III mit einer
Gesamtbruttomasse von höchstens 400 kg gelagert werden.
3. Jeder Lagerraum muss als eigener Brandabschnitt mit mindestens brandbeständigen
Wänden und mindestens brandbeständiger Decke sowie mindestens Brand hemmenden
Türen oder Toren ausgeführt sein.
4. Die Lagerräume müssen direkt ins Freie lüftbar sein. Die Lüftungsöffnungen müssen so
ausgeführt sein, dass keine brennenden Gegenstände eingeworfen werden können.
5. Die Lagerräume dürfen miteinander nicht in direkter Verbindung stehen, dürfen keine
Fenster haben und jeder Lagerraum muss mindestens eine Ausgangstür direkt ins Freie
aufweisen.
6. An den Zugangstüren des Lagergebäudes und der Lagerräume muss auf das Lagergut
(Pyrotechnische Gegenstände der Klasse III) und die jeweils zulässige Höchstlagermenge
durch Anschläge gemäß Kennzeichnungsverordnung deutlich sichtbar hingewiesen sein.
7. Lagergebäude für pyrotechnische Gegenstände müssen zueinander und von Gebäuden, die
dem ständigen Aufenthalt von Personen dienen, unbeschadet der Z 8 einen Abstand von
mindestens 20 m aufweisen.
8. Der in Z 7 angeführte Abstand kann an höchstens zwei Seiten eines Lagergebäudes um
höchstens 50 % verringert werden, wenn die Wände des Lagergebäudes an diesen Seiten
öffnungslos sind.
9. Vor Gebäudeöffnungen des Lagergebäudes muss eine Schutzzone von mindestens 10 m
eingerichtet und gekennzeichnet sein.
10. Unbefugten muss der Zutritt zum Lagergebäude und zu den Lagerräumen verboten sein.
Darauf muss durch Anschlag gemäß Kennzeichnungsverordnung hingewiesen sein. Der
Zugang zum Lagergebäude und zu den Lagerräumen muss versperrt gehalten oder ständig
überwacht sein.
11. Im Lagergebäude muss eine funktionsfähige Sicherheitsbeleuchtung vorhanden sein.
12. Die Elektroinstallation im Lagergebäude muss den einschlägigen elektrotechnischen
Bestimmungen entsprechen und mindestens die Schutzklasse IP 5X aufweisen.
13. Das Lagergebäude muss mit einer Blitzschutzanlage ausgestattet sein.

14. Der Tragbare Feuerlöscher gemäß § 2 Abs. 7 muss außerhalb jedes Lagerraumes
unmittelbar neben dem Zugang bereitstehen.

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5. Abschnitt
Lagerung von pyrotechnischen Gegenständen der Klasse IV
Lagerung von pyrotechnischen Gegenständen der Klasse IV mit einer
Gesamtbruttomasse bis zu 500 kg in Lagergebäuden.

§ 13. Pyrotechnische Gegenstände der Klasse IV mit einer Gesamtbruttomasse


bis zu 500 kg dürfen unter folgenden Voraussetzungen gelagert werden:
1. Pyrotechnische Gegenstände der Klasse IV mit einer Gesamtbruttomasse bis
zu 500 kg dürfen nur in eigenen, ebenerdigen, nicht überbauten und in
Massivbauweise errichteten Lagergebäuden mit höchstens fünf Lagerräumen
gelagert werden.
In diesen Lagergebäuden dürfen sich keine Räume befinden, die dem
ständigen Aufenthalt von Personen dienen.
Eine Zusammenlagerung mit pyrotechnischen Gegenständen der Klassen I bis
III ist zulässig, wenn dadurch die Gesamtbruttomasse von 500 kg nicht
überschritten wird.
2. In einem Lagerraum dürfen pyrotechnische Gegenstände der Klassen I bis IV
mit einer Gesamtbruttomasse von höchstens 100 kg gelagert werden.
3. Die Wände des Lagergebäudes und der Lagerräume müssen mindestens
brandbeständig und so ausgeführt sein, dass bei einer Explosion im Inneren
eines Lagerraumes die Übertragung des Brandes oder der Explosion nach
außen verhindert wird.
Türen oder Tore in diesen Wänden müssen nach außen aufschlagen und den im
Explosionsfall auftretenden Drücken standhalten.
4. Das Dach des Lagergebäudes und die Decken der Lagerräume müssen aus
nicht brennbaren Baustoffen und leicht abhebbar (maximaler Widerstand von
10 kN/m²) ausgeführt sein.
5. Die Lagerräume müssen direkt ins Freie lüftbar sein.
Die Lüftungsöffnungen müssen so ausgeführt sein, dass keine brennenden
Gegenstände eingeworfen werden können.
6. Die Lagerräume dürfen miteinander nicht in direkter Verbindung stehen,
dürfen keine Fenster haben und jeder Lagerraum muss mindestens eine
Ausgangstür direkt ins Freie aufweisen.
7. An den Zugangstüren des Lagergebäudes und der Lagerräume muss auf das
Lagergut (Pyrotechnische Gegenstände der Klasse IV) und die jeweils
zulässige Höchstlagermenge durch Anschläge gemäß
Kennzeichnungsverordnung deutlich sichtbar hingewiesen sein.
8. Lagergebäude für pyrotechnische Gegenstände müssen zueinander und zu
Gebäuden, die dem ständigen Aufenthalt von Personen dienen, einen Abstand
von mindestens 100 m aufweisen.
9. Vor Gebäudeöffnungen des Lagergebäudes muss eine Schutzzone von
mindestens 30 m eingerichtet und gekennzeichnet sein.

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10. Unbefugten muss der Zutritt zum Lagergebäude und zu den Lagerräumen
verboten sein. Darauf muss durch Anschlag gemäß
Kennzeichnungsverordnung hingewiesen sein. Der Zugang zum Lagergebäude
und zu den Lagerräumen muss versperrt gehalten oder ständig überwacht sein.
11. Im Lagergebäude muss eine funktionsfähige Sicherheitsbeleuchtung
vorhanden sein.
12. Die Elektroinstallation im Lagergebäude muss den einschlägigen
elektrotechnischen Bestimmungen entsprechen und mindestens die
Schutzklasse IP 5X aufweisen.
13. Das Lagergebäude muss mit einer Blitzschutzanlage ausgestattet sein.
14. Der Tragbare Feuerlöscher gemäß § 2 Abs. 7 muss außerhalb jedes
Lagerraumes unmittelbar neben dem Zugang bereitstehen.
15. Das Betriebsgelände, auf dem sich das Lagergebäude befindet, muss durch
Einzäunung gegen den Zugang Unbefugter geschützt sein.
16. Vor Ausgangstüren aus Lagerräumen müssen Prallwände aufgestellt sein, wenn
sich vor diesen Türen Hauptverkehrswege oder sonstige stark benützte Wege
befinden.

Lagerung von pyrotechnischen Gegenständen der Klasse IV


mit einer Gesamtbruttomasse über 500 kg in Lagergebäuden
§ 14. Pyrotechnische Gegenstände der Klasse IV mit einer Gesamtbruttomasse
über 500 kg dürfen unter folgenden Voraussetzungen gelagert werden:
1. Pyrotechnische Gegenstände der Klasse IV mit einer Gesamtbruttomasse über
500 kg dürfen nur in eigenen, fensterlosen, überschütteten Lagergebäuden aus
nicht brennbaren Baustoffen gelagert werden.
In diesen Lagergebäuden dürfen sich keine Räume befinden, die dem
ständigen Aufenthalt von Personen dienen.
Eine Zusammenlagerung mit pyrotechnischen Gegenständen der Klassen I bis
III ist zulässig, wenn dadurch die zulässige Höchstlagermenge nicht
überschritten wird.
2. Die Überschüttung muss, mit Ausnahme des Zugangsbereiches, allseitig
mindestens 1 m betragen und aus feinkörnigem Material (Sand oder steinfreier
Erde) bestehen.
Der Zugangsbereich muss durch einen Vorwall, dessen Scheitelhöhe und
Breite den Zugang mindestens 1 m überragen, gesichert sein. Der Vorwall
kann durch eine standsichere Prallwand ersetzt werden.
3. Das Lagergebäude muss lotrecht nach oben oder zum Vorwall weisend direkt
ins Freie lüftbar sein. Die Lüftungsöffnungen müssen so ausgeführt sein, dass
keine brennenden Gegenstände eingeworfen werden können.

4. Um das Lagergebäude müssen Abstände zu benachbarten Gebäuden


eingehalten sein, die sich gemäß der Formel

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D=Fx
M1/3

errechnen. Dabei ist D der Abstand in [m], M die Nettomasse (Summe der
Anfeuerungs-, Treib- und Effektsätze) der gelagerten pyrotechnischen Gegenstände
in [kg] und F der Faktor (in Abhängigkeit der benachbarten Gebäude oder Flächen)
nach folgender Tabelle:

betriebsfremde Nachbargebäude F = 22
öffentliche Verkehrsflächen F = 15
erdüberschüttete Lagergebäude F = 0,8
betriebseigene Produktionsgebäude für F = 2,5
pyrotechnische Gegenstände
alle anderen betriebseigenen Gebäude F = 8
(Anm: 1000 Kg NEM x F 22 = 220 Meter)

6. An der Zugangstür des Lagergebäudes muss auf das Lagergut


(Pyrotechnische Gegenstände der Klasse IV) und die jeweils zulässige
Höchstlagermenge durch Anschlag gemäß Kennzeichnungsverordnung
deutlich sichtbar hingewiesen sein.
7. Unbefugten muss der Zutritt zum Lagergebäude verboten sein. Darauf muss
durch Anschlag gemäß Kennzeichnungsverordnung hingewiesen sein. Der
Zugang zum Lagergebäude muss versperrt gehalten oder ständig überwacht
sein.
8. Im Lagergebäude muss eine funktionsfähige Sicherheitsbeleuchtung
vorhanden sein.
9. Die Elektroinstallation im Lagergebäude muss den einschlägigen
elektrotechnischen Bestimmungen entsprechen und mindestens die
Schutzklasse IP 5X aufweisen.
10. Der Tragbare Feuerlöscher gemäß § 2 Abs. 7 muss außen unmittelbar neben
dem Zugang bereitstehen.
11. Das Betriebsgelände, auf dem sich das Lagergebäude befindet, muss durch
Einzäunung gegen den Zugang Unbefugter geschützt werden.
12. Ist im Betriebsgelände Gefahr für die Lagerung zu erkennen, so muss das
Betriebsgelände unverzüglich von Personen geräumt sein.

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6. Abschnitt
Lagerung von losen pyrotechnischen Sätzen
§ 15. (1) Die Lagerung von losen pyrotechnischen Sätzen (§ 7 Pyrotechnikgesetz 1974) mit
Ausnahme von Bengalfeuer und Schellackfeuer muss gemäß § 14 erfolgen.
(2) Lose pyrotechnische Sätze in Form von Bengalfeuer und Schellackfeuer müssen
entsprechend den Bestimmungen für pyrotechnische Gegenstände der Klasse II mit der Maßgabe
gelagert sein, dass ihre Lagerung nur in Lagerräumen, Lagergebäuden oder Lagercontainern
zulässig ist.

7. Abschnitt
Lagerung von pyrotechnischen Gegenständen für technische Zwecke
Allgemeine Bestimmungen
§ 16. (1) Für die Lagerung von pyrotechnischen Gegenständen für technische Zwecke ist die
Nettomasse (Summe der Anfeuerungs-, Treib- und Effektsätze) maßgeblich. Ist die Nettomasse
eines pyrotechnischen Gegenstandes für technische Zwecke nicht bekannt, dann ist es bei einer
Bruttomasse bis 50 g mit 20 % der Bruttomasse, bei einer Bruttomasse über 50 g bis 250 g mit
50 % der Bruttomasse und bei einer Bruttomasse über 250 g mit 100 % der Bruttomasse
anzunehmen.
(2) Eine gemeinsame Lagerung von pyrotechnischen Gegenständen der Klassen I bis IV mit
pyrotechnischen Gegenständen für technische Zwecke ist zulässig. Dabei darf die jeweilige
Höchstlagermenge gemäß den §§ 17 bis 19 nicht überschritten werden.
(3) Rauch- oder Nebel erzeugende pyrotechnische Gegenstände müssen unabhängig von der
Nettomasse des Einzelgegenstandes gemäß § 17 gelagert sein.
(4) Reizerzeugende pyrotechnische Gegenstände müssen unabhängig von der Nettomasse des
Einzelgegenstandes gemäß § 18 gelagert sein.
(5) Hagelabwehrraketen dürfen nur getrennt nach Sprengköpfen und Raketenrohren gelagert
werden, wobei sich Sprengköpfe und Raketenrohre in verschiedenen Lagerräumen befinden
müssen.

Lagerung von pyrotechnischen Gegenständen für technische Zwecke mit einer Nettomasse
bis zu 50 g je Einzelgegenstand
§ 17. Pyrotechnische Gegenstände für technische Zwecke mit einer Nettomasse bis zu 50 g je
Einzelgegenstand, müssen
1. gemäß den Bestimmungen des § 6 gelagert sein, mit der Maßgabe, dass die
Höchstlagermenge auf 8 kg (je 4 kg im Verkaufsraum und im Vorratsraum; Nettomasse)
beschränkt ist;
2. gemäß den Bestimmungen des § 7 gelagert sein, mit der Maßgabe, dass die
Höchstlagermenge auf 12 kg (je 4 kg im Verkaufsraum und in den beiden Vorratsräumen;
Nettomasse) beschränkt ist;
3. gemäß den Bestimmungen der §§ 8 oder 9 gelagert sein, mit der Maßgabe, dass die
Höchstlagermenge auf 20 kg (Nettomasse) beschränkt ist;
4. gemäß den Bestimmungen des § 10 gelagert sein, mit der Maßgabe, dass die
Höchstlagermenge auf 160 kg (Nettomasse) beschränkt ist;
5. gemäß den Bestimmungen des § 11 gelagert sein, mit der Maßgabe, dass die
Höchstlagermenge auf 1000 kg (je 200 kg in fünf Lagerräumen; Nettomasse) beschränkt ist.

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Lagerung von pyrotechnischen Gegenständen für technische Zwecke
mit einer Nettomasse über 50 g bis 250 g je Einzelgegenstand
§ 18. Pyrotechnische Gegenstände für technische Zwecke mit einer Nettomasse von über 50 g
bis 250 g je Einzelgegenstand müssen gemäß den Bestimmungen des § 12 gelagert sein, mit der
Maßgabe, dass die Höchstlagermenge auf 1000 kg (je 200 kg in fünf Lagerräumen; Nettomasse)
beschränkt ist.

Lagerung von pyrotechnischen Gegenständen für technische Zwecke


mit einer Nettomasse über 250 g je Einzelgegenstand
§ 19. Pyrotechnische Gegenstände für technische Zwecke mit einer Nettomasse über 250 g je
Einzelgegenstand müssen
1. gemäß den Bestimmungen des § 14 gelagert sein, mit der Maßgabe, dass die
Höchstlagermenge auf 500 kg (Nettomasse) beschränkt ist,
2. gemäß den Bestimmungen des § 15 in einer Menge über 500 kg (Nettomasse) gelagert sein.

8. Abschnitt
Übergangs- und Schlussbestimmungen
§ 20. (1) Im Zeitpunkt des In-Kraft-Tretens dieser Verordnung bereits genehmigte gewerbliche
Betriebsanlagen müssen den §§ 12 bis 19 bis spätestens fünf Jahre nach In-Kraft-Treten dieser
Verordnung entsprechen.
(2) Im Zeitpunkt des In-Kraft-Tretens dieser Verordnung bereits genehmigte gewerbliche
Betriebsanlagen müssen dem § 3 Abs. 1 Z 8 und 9 bis spätestens sechs Monate nach In-Kraft-
Treten dieser Verordnung entsprechen.
§ 21. (1) Die Verordnung BGBl. Nr. 514/1977 tritt, soweit Abs. 2 nicht anders bestimmt, mit
dem Zeitpunkt des In-Kraft-Tretens dieser Verordnung außer Kraft.
(2) Für die Lagerung von pyrotechnischen Gegenständen der Klassen III und IV, die Lagerung
von pyrotechnischen Gegenständen für technische Zwecke und die Lagerung von losen
pyrotechnischen Sätzen in Betriebsanlagen gemäß § 20 ist § 9 der Verordnung BGBl. Nr. 514/1977
bis zu dem in § 20 Abs. 1 vorgesehenen Zeitpunkt weiter anzuwenden.
§ 22. Die in dieser Verordnung enthaltenen Personenbezeichnungen sind als geschlechtsneutral
zu verstehen.
§ 23. Diese Verordnung wurde unter Einhaltung der Bestimmungen der Richtlinien 98/34/EG
über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften, welches
das Verfahren nach der Richtlinie 83/189/EWG kodifiziert, unter der Notifikationsnummer
2003/352/A notifiziert.
Bartenstein

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ADR-Gefahrgutbeförderung
in freigestellten Mengen

Ausgabe: I/08

Explosive Engineering – Gernot Peroutka, Gewerbe- u. Rechnungsanschrift: 8641 St. Marein im Mürztal, Dr. Karl-Renner-Strasse 2, Büro: 8605 Kapfenberg, Grazer Strasse 54.
Betriebsart: Nicht protokolliertes Einzelunternehmen, geschäftsführender Inhaber Gernot Peroutka. Gerichtsstand ist Graz. DVR 1004697. Rechnungen: UID-ATU44148702, FA- Bruck an der Mur,
Steuer-Nr.: 136/2543. Telefon +43/ 664/ 27 91 389, e-mail: office@explosive-engineering.at, info@sprengschule.at, Internet: www.explosive-engineering.at, www.sprengschule.at. Bankverbindung:
Steiermärkische Bank und Sparkassen AG, BLZ: 20815, Konto-Nr.: 000.005.333.49, BIC: STSPAT2G, IBAN: AT86 2081 5000 0053 3349.
Tätigkeiten: Angewandte Explosivstofftechnik. Durchführung von Fach- und Ausbildungsseminaren im Bereich Explosivstofftechnik. Sachverständiger für
die gesamte Pyrotechnik (ausg. Herstellung). Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen (inkl. Durchführen von Feuerwerken). Gewerblicher Sprengunternehmer
für alle Sprengarbeiten. ADR-Gefahrgutbeauftragter. Brandschutzbeauftragter. Nationale und Internationale zivile humanitäre Kampfmittelbeseitigung (IED/EOD).

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Einleitung
Das Gefahrgutbeförderungsgesetz GGBG/ADR
Die Beförderung für gefährliche Güter auf öffentlichen Strasse unterliegt in Österreich
dem nationalem GGBG (Gefahrgutbeförderungsgesetz) und den internationalem ADR
(Accord européen relatif au Transport International des Marchandises Dangereuses par Route).

Der Gefahrguttransport innerhalb der Betriebsstätte, im freiem Gelände und freien


Feld ist vom Transport gem. ADR nicht betroffen und kann unter Einhaltung
einschlägiger Arbeitsschutzbestimmungen und Richtlinien, in feuersicher Weise, vor
ungebührlichem Stoß und vor Reibung geschützt, u.s.w. durchgeführt werden.

Das GGBG/ADR ist laufenden Änderungen unterworfen (ADR2003/ 05/ 07/ 09…) so
gelten nun seit 01.01.2009 (Inkrafttreten mit 30.06.2009) neue ADR-Regelungen, welche
auch Neuerungen in der Klasse 1 - dem Transport von Explosivstoffe gebracht haben.

Wesendlich für uns ist der Vorteil des für uns wichtigen Gefahrguttransports in
Kleinmengen, der sogenannte freigestellten Menge:

ohne ADR-Lenkerausbildung
ohne zugelassenem Gefahrgutfahrzeug (EX/II oder EX/III)
ohne besondere Gefahrgutausrüstung, ausgenommen Feuerlöscher
keine Sicherung gem. Kapitel 1.10 (Gefahrgutbeauftragter, Wachpersonal,…)

Für Transporte in Mengen über den Freigrenzen sind eine gesonderte


ADR-Lenkerbescheinigung sowie speziell zugelassene Fahrzeuge erforderlich.
Kenntnisse darüber vermitteln die eigens dazu erforderlichen ADR-Ausbildungen.

Überblick über das ADR


Die Gefahrgüter werden in neun („dreizehn“) verschieden Klassen eingeteilt
Klasse 1 Explosive Stoffe und Gegenstände mit Explosivstoff
Klasse 2 Gase
Klasse 3 Entzündbare flüssige Stoffe
Klasse 4.1, 4.2, 4.3 Entzündbare, Selbstentzündliche mit Wasserentzündbare Stoffe
Klasse 5.1, 5.2 Entzündend wirkende Stoffe, Organische Peroxyde
Klasse 6.1, 6.2 Giftige und Ansteckungsgefährliche Stoffe
Klasse 7 Radioaktive Stoffe
Klasse 8 Ätzende Stoffe
Klasse 9 verschiedne gefährliche Stoffe und Gegenstände

Weiters erhält jeder Gefahrenstoff von den Vereinten Nationen (UNO) eine sogenannte
UN-Nummer mit der Zuteilung zu einem bestimmt charakterisierten Gefahrstoff. Alle
Explosivstoffe der Klasse 1 beginnen mit der Ziffer 0… wie zB

UN 0028 SCHWARZPULVER 1.1 D


UN 0335 FEUERWEKRSKÖRPER, Großfeuerwerksbombe 1.3 G
UN 1202 DIESELKRAFTSTOFF, HEIZÖL 3
UN 1942 AMMONIUMNITRAT 5.1

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Die Einteilung der Explosivstoffe und Gegenständen
mit Explosivstoff gemäß Klasse 1
Die Klasse und Unterklassen
Auf Grund der unterschiedlichen Gefährlichkeit werden Explosivstoffe der Klasse 1 in
Unterklassen von 1.1 bis 1.6 eingeteilt,
wobei nach Gefährlichkeit die Reihung 1.1, 1.5, 1.2, 1.3, 1.4, 1.6 gilt.
(Anmerkung: 1.5 ist wie 1.1 nur unempfindlicher = schwerer zündbar.)

1.1 Stoffe und Stoffgemenge, die Massenexplosionsfähig sind.


Das bedeutet, dass die gesamte Lademenge fast gleichzeitig von einer Umsetzung
erfasst wird.
1.2 Stoffe und Stoffgemenge, die beim Umsetzen Splitter, Spreng- und Wurfstücke bilden
aber nicht Massenexplosionsfähig sind.
1.3 Stoffe und Stoffgemenge, die Feuergefährlich sind und die Entweder eine
geringe Gefahr durch Luftdruck, Splitter-, Spreng- und Wurfstücke oder eine
Kombination dieser aufweisen und nicht Massenexplosionsfähig sind.

1.4 Stoffe und Stoffgemenge, die im Fall einer Entzündung eine geringe
Explosionsgefahr aufweisen, wobei die Auswirkung im wesendlichen auf das
Versandstück beschränkt bleibt.
1.5 Stoffe und Stoffgemenge, die sehr unempfindlich sind.
1.6 Stoffe und Stoffgemenge, die extrem unempfindlich sind.

In der Unterhaltungspyrotechnik kommen fast ausschließlich nur


die Unterklassen 1.1, 1.3 und 1.4 vor.

Verträglichkeitsgruppen
Die Verträglichkeitsgruppe sagt aus, welche Explosivstoffe welcher Zuordnung (in
Buchstaben eingeteilt) miteinander reagieren und sich daher nicht bzw. vertragen.
Die in der Feuerwerkerei transportierten Gruppen sind

D Sprengstoffe (detonierender Sprengstoff und Schwarzpulver)


G pyrotechnischer Gegenstand
S Stoff oder Gegenstand, bei welchem die Reaktion im wesendlichen auf das
Versandstück beschränkt bleibt (Feuerwerksspielwaren u. [Pistolen-]Munition).

UN 0028 SCHWARZPULVER 1.1 D


UN 0335 FEUERWEKRSKÖRPER, Großfeuerwerksbombe, 1.3 G
UN 0105 SICHERHEITSZÜNDSCHUR, Sicherheitsanzündschnur, 1.4 S

Klassifizierungscode
Der sogenannte Klassifizierungscode ist die Kombination der
Klasse, der Unterklasse und dem Buchstaben der Verträglichkeitsgruppe 1.3 G

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Kennzeichnung und Bezettelung
Sofern nicht anderes im ADR bestimmt, ist jedes Versandstück gut sichtbar, deutlich,
lesbar und dauerhaft mit der UN-Nummer und der offiziellen Bezeichnung des enthaltenen
Gutes zu kennzeichnen und ein Gefahrzettel entsprechend anzubringen.

Benennung und Beschreibung


Die offizielle Benennung oder Beschreibung des Stoffes ist in Großbuchstaben zu
schreiben. Nach der offiziellen Benennung kann ein beschreibender Text, für die Klasse 1
der Handelsname oder Militärische Bezeichnung ergänzt werden.
UN 0028 SCHWARZPULVER
UN 0333 FEUERWEKRSKÖRPER, Blitzknallbombe
UN 0335 FEUERWEKRSKÖRPER, Großfeuerwerksbombe

Gefahrzettel
Gefahrzettel für 1.1, 1.2 und 1.3 enthalten in der oberen hälfte eine
Sprengbombe und in der unteren hälfte Unterklasse und
Verträglichkeitsgruppe.

Gefahrzettel für 1.4, 1.5 und 1.6 enthalten die Unterklasse in der
oberen Hälfte und die Verträglichkeitsgruppe in der Unterhälfte.

Die Klassenangabe „1“ befindet sich klein im unterm Eck der aufgestellten Raute.

Verpackungsgruppe
Die Verpackungsgruppen gelten im Besonderen für andere Gefahrstoffe mit der
Ausnahme, dass die Verpackungen für Explosivstoffe der Klasse 1 der
Verpackungsgruppe II zu entsprechen haben.

Beförderungskategorien
In der freigestellten Menge werden gefährliche Güter in die Beförderungskategorien
0, 1, 2, 3 oder 4 eingeteilt.
Die entsprechenden Beförderungskategorien entnehmen Sie bitte der später noch
folgenden Tabelle für den Freimengentransport.

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Besondere Bestimmungen beim Transport der Klasse 1

Feuer und offenes Licht (Rauchen)


Die Verwendung von Feuer und offenem Licht ist auf Fahrzeugen die Stoffe und
Gegenstände der Klasse 1 befördern, in ihrer Nähe sowie beim Beladen und Entladen
dieser Stoffe verboten.

Überwachung der Fahrzeuge


Fahrzeuge mit einer Klasse 1-Beladung von mehr als 50 Kg müssen überwacht werden.

Ohne Überwachung dürfen Sie in einem Lager oder Werksbereich parken wenn dabei
ausreichende Sicherheit gewährleistet ist. Sind solche Parkmöglichkeiten nicht vorhanden,
darf das Fahrzeug, nach dem geeignete Sicherheitsmaßnahmen getroffen wurden,
abseits an einem Parkplatz geparkt werden, der folgenden Bedingungen entspricht:
a) ein Parkplatz von einem Beauftragtem, der über die Art der Ladung und Aufenthaltsort
des Fahrzeugführers unterrichtet werden muss, bewacht wird;
b) ein öffentlicher oder privater Parkplatz, auf dem für das Fahrzeug wahrscheinlich nicht
die Gefahr besteht, durch andere Fahrzeuge beschädigt zu werden, oder
c) eine abseits von öffentlichen Hauptverkehrswegen oder öffentlichen Wohngebieten
gelegene geeignete Fläche, die normalerweise nicht als öffentlicher Durchgangs- oder
Versammlungsort dient.
Parkplätze nach b) dürfen nur benutzt werden wenn, solche nach a) nicht vorhanden sind
und nach c) wenn solche nach a) und b) nichtvorhanden sind.
Außerdem müssen diese Stoffe und Gegenstände der Klasse 1 ständig überwacht
werden, um jede böswillige Handlung zu verhindern und den Fahrzeugführer sowie die
zuständigen Behörden im Falle von Verlusten oder Feuer zu alarmieren.

Tunnelbeschränkungen für Klasse1


Die Tunnelbeschränkung gilt nicht für Transporte im Rahmen der Freimengen gemäß
1.1.3 befördert werden (1.1.3.1 (Privat, Handwerker), 1.1.3.6 (Freigestellte Menge)).

Straßenbeschränkungen
Es können spezielle Straßenabschnitte generell für den Gefahrguttransport gesperrt sein,
welches dann gesondert zB durch Verkehrsinformationstadeln angezeigt wird.
Aber es können auch bestimmte Gebiete (zB Stadt Graz) für das Durchfahren mit
Gefahrgütern, gilt jedoch nicht für Ziel- und Quellfahrten, verboten sein. Diese Verbote
wurden in den entsprechenden Gesetzesverlautbarungsorganen (zB Wiener Zeitung,
Grazer Zeitung) kundgetan und sind leider nicht für den fliesenden Verkehr ersichtlich
bzw. als einfache Information abrufbar.

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Transport in freigestellten Mengen (Kleinmengentransport)
Freistellungen in Zusammenhang mit Mengen, die je
Beförderungseinheit befördert werden (gem. 1.1.3.6)

Beförderungs- Explosive Stoffe oder Gegenstand mit Explosivstoff Höchstzulässige Gesamtmenge Faktor
Kategorie Klasse 1 in kg je Beförderungseinheit
0 1.1A, 1.1L, 1.2L, 1.3L, 1.4L, UN-Nummer 0190 0 (keine Freistellung)
a) a)
1 1.1B - 1.1 J (1.1D 1.1G) 1.2B - 1.2J 1.3C, 1.3G, 1.3H, 1.3J, 1.5D 20 50
2 1.4B bis 1.4G und 1.4N 333 3
3 -- (keine Stoffe der Klasse 1) -- --
4 1.4S unbegrenzt 0
a) für die UN-Nummern 0081, 0082, 0084, 0241, 0331, 0332, 0482
beträgt die höchstzulässige Gesamtmenge je Beförderungseinheit 50 20
Als höchstzulässige Gesamtmenge je Beförderungseinheit gilt die Nettoexplosivstoffmasse in Kg.

Maximale Transportmenge
Gefährliche Güter dürfen befördert werden, wenn diese die Höchstmenge gemäß der
Tabelle (1.1.3.6.3) Spalte 3 nicht überschreiten.
Gefährliche Güter laut Tabelle dürfen gemeinsam je Beförderungseinheit transportiert
werden, wenn:
a) die Summe der jeweiligen Beförderungskategorie mit ihrem Faktor multipliziert wird und
b) die Gesamtsumme aller gefährlichen Güter zusammen den Wert 1000 nicht überschreitet.

Vorteil der des Transport in Kleinmengen


keine ADR-Lenkerausbildung
kein zugelassenes (EX/II oder EX/III) Gefahrgutfahrzeug
keine besondere Gefahrgutausrüstung (außer Feuerlöscher)
keine Sicherung gem. Kapitel 1.10 (Gefahrgutbeauftragter, Wachpersonal,…)

Einzuhalten beim Transport von Kleinmengen


Das Mitführen von:
Beförderungspapier,
Schriftliche Weisung (Unfallmerkblatt),
2kg Pulverlöscher für die Brandklassen A, B, C
mit nächstem Prüfdatum (binnen 1 Jahr)
Der Transport hat zu erfolgen:
im zugelassenem Transportbehältnis (nur Versandstücke)
mit mindestens gedecktem Fahrzeug (zB im Kofferraum)
gem. den Zusammenladeverbote der Verträglichkeitsgruppen

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Das Beförderungspapier
Das Beförderungspapier ist bei jedem Transport in der Freimenge (1.1.3.6.) mitzuführen.
Je Beförderungseinheit und je Stoff ist ein eigenes Beförderungspapier mitzuführen.
Jede Änderung (wie zB Anzahl der Stückgutes, Gewicht, Abfahrts- Ankunftsort,…)
ist im Beförderungspapier zu ändern oder es ist neu auszustellen.

Name und Anschrift des Absender und Empfänger


Bei mehreren Empfängern die nicht bekannt sind,
darf der Vermerk: >Verkauf bei Lieferung< angegeben werden.

Allgemeine Angaben:
Angaben über den Stoff oder Gegenstand Beispiel:
UN-Nummer UN 0335
offizielle Benennung Feuerwerkskörper
Bezeichnung (Handelsname) Großfeuerwerksbombe
Klassifizierungskode mit 1.3
Verträglichkeitsgruppe G

Angaben über Versandstücke


Anzahl 1 Versandstück
Beschreibung Kiste aus Pappe (4G)*
(*UN-Verpackungscodes dürfen nur als Ergänzung zur Beschreibung angegeben werden)

Angabe der Gesamtmenge der gefährlicher Güter


Nettomasse (bei Explosivstoffen), 12 Kg
getrennt nach UN-Nummern und verschiedenen offiziellen Benennungen.

Angabe über die freigestellte Mengen bzw. der Beförderungskategorie


Beförderungskategorie BK 1
Angabe in welche Beförderungskategorie (BK) das Gut in der „Freimenge“ fällt.

Freimengenvermerk
Bei Transport freigestellter Mengen ist im Beförderungspapier zu vermerken:
„BEFÖRDERUNG OHEN ÜBERSCHREITUNG DER IN
UNTERABSCHNITT 1.1.3.6. FESTGETZEN FREIGRENZEN“

Erklärung gemäß der entsprechenden Sondervorschriften (Klasse 1)


Bei Verpackungsvermerk gemäß P101:
„Verpackung von der Zuständigen Behörden in (BRD/A) zugelassen“

Bei Feuerwerkskörper der UN-Nummern 0333, 0334, 0335 0336 und 0337:
„Klassifizierung von der zuständigen Behörde in (BRD/A) anerkannt“

Freiwillige Ergänzungen R bzw. S – Sätze


R 2 Durch Schlag, Reibung, Feuer oder andere Zündquellen explosionsgefährlich
S 33 Maßnahmen gegen elektrostatische Aufladungen treffen.

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Musterbeispiel:

Absender

Empfänger

Ort, Datum

BEFÖRDERUNGSPAPIER
für den ADR Straßen- / RID Schienen- Transport

Anzahl und Art UN Nummer Bezeichnung des Klasse/Untergruppe/ Verpackungs- Faktor Punkte
der Transport- gefährlichsten Gutes Verträglichkeitsgruppe gruppe (maximal 1000)
Behältnisses (freiwillige Information über Inhalt und Beförderungs- Nettoexplosivstoff-
Ergänzung über untergeordnetes Gut) kategorie masse in Kg

1 Karton UN 0333 Feuerwerkskörper 1.1 G I Y 1,140 Kg 50 57


(Kiste aus Pappe) (4 Blitzknallbomben a 285g)

1 Karton UN 0335 Feuerwerkskörper 1.3 G II Y 12,850 Kg 50 643


(Kiste aus Pappe) (50xKal.75er a122g, 10x100er a315g, 3x125er a750g, 1x150er 1,440Kg)

1 Karton UN 0335 Feuerwerkskörper 1.3 G II Y 2,7 Kg 50 135


(Kiste aus Pappe) (sowie verschiedene pyrotechnische Gegenstände
der Klassifizierungen 1.3 G, 1.4 G und 1.4 S [Zündmittel, Zündschnüre, Verzögerer,…)

1 Karton UN 0336 Feuerwerkskörper 1.4 G II Y 15,750 Kg 3 48


(Kiste aus Pappe) (12 Vulkane 525g, 15 Fontänen 75g, 27 Fontänen 275g, 2 Sonnen 450g,)

3 Karton UN 0336 Feuerwerkskörper 1.4 S IV Y 90 Kg unbegrenzt


(Kiste aus Pappe) ( 120 Stück Bengalfackeln a 750g)

Gesamt
7 Karton UN Diverse Feuerwerkskörper 122,44 Kg NEM 883 Punkte
(Kiste aus Pappe)

Vermerke:
„Beförderung ohne Überschreitung der in Randnummer 1.1.3.6. (ADR)
festgelegten Freigrenzen“

„Das Gut ist in Österreich / BRD zum Transport zugelassen“

Beförderung gemäß ADR / RID.

Sonstige Hinweise:

Anmerkung für den Empfänger: Der Besitz und die Verwendung sind nur mit einer
behördlichen Bewilligung gemäß § 6 Pyrotechnikgesetz 1974 gestattet.
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Tätigkeiten: Angewandte Explosivstofftechnik. Durchführung von Fach- und Ausbildungsseminaren im Bereich Explosivstofftechnik. Sachverständiger für
die gesamte Pyrotechnik (ausg. Herstellung). Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen (inkl. Durchführen von Feuerwerken). Gewerblicher Sprengunternehmer
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SCHRIFTLICHE WEISUNGEN

Maßnahmen bei einem Unfall oder Notfall


Bei einem Unfall oder Notfall, der sich während der Beförderung ereignen kann, müssen
die Mitglieder der Fahrzeugbesatzung folgende Maßnahmen ergreifen, sofern diese
sicher und praktisch durchgeführt werden können:

Bremssystem betätigen, Motor abstellen und Batterie durch Bedienung des


gegebenenfalls vorhandenen Hauptschalters trennen;
Zündquellen vermeiden, insbesondere nicht rauchen und keine elektrische Ausrüstung
einschalten;
die entsprechenden Einsatzkräfte verständigen und dabei soviel Informationen wie
möglich über den Unfall oder Zwischenfall und die betroffenen Stoffe liefern;
Warnweste anlegen und selbststehende Warnzeichen an geeigneter Stelle aufstellen;
Beförderungspapiere für die Ankunft der Einsatzkräfte bereit halten;
nicht in ausgelaufene Stoffe treten oder diese berühren und das Einatmen von Dunst,
Rauch, Staub und Dämpfen durch Aufhalten auf der dem Wind zugewandten Seite
vermeiden;
sofern dies gefahrlos möglich ist, Feuerlöscher verwenden, um kleine Brände/
Entstehungsbrände an Reifen, Bremsen und im Motorraum zu bekämpfen;
Brände in Ladeabteilen dürfen nicht von Mitgliedern der Fahrzeugbesatzung bekämpft
werden;
sofern dies gefahrlos möglich ist, Bordausrüstung verwenden, um das Eintreten von
Stoffen in Gewässer oder in die Kanalisation zu verhindern und um ausgetretene Stoffe
einzudämmen;
sich aus der unmittelbaren Umgebung des Unfalls oder Notfalls entfernen, andere
Personen auffordern sich zu entfernen und die Weisungen der Einsatzkräfte befolgen;
kontaminierte Kleidung und gebrauchte kontaminierte Schutzausrüstung ausziehen und
sicher entsorgen.
Anm: Dieses Unfallmerkblatt / Schriftliche Weisung wurde von Gernot Peroutka auf Grundlage gemäß Unterabschnitt 5.4.3.4 ADR, nach
Vorlage der von der UNECE bereitgestellten und freigegeben [Source: Government of Austria/Government of Germany, received on
12.02.2009] Formatvorlage erstellt. Es wird keine Haftung und Gewährleistung auf Fehler bzw. Richtigkeit der Angaben übernommen.

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die gesamte Pyrotechnik (ausg. Herstellung). Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen (inkl. Durchführen von Feuerwerken). Gewerblicher Sprengunternehmer
für alle Sprengarbeiten. ADR-Gefahrgutbeauftragter. Brandschutzbeauftragter. Nationale und Internationale zivile humanitäre Kampfmittelbeseitigung (IED/EOD).

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Zusätzliche Hinweise für die Mitglieder der Fahrzeugbesatzung
über die Gefahreneigenschaften von gefährlichen Gütern nach Klassen und
über die in Abhängigkeit von den vorherrschenden Umständen zu ergreifenden Maßnahmen
Gefahrzettel und Großzettel (Placards) Gefahreneigenschaften Zusätzliche Hinweise
(1) (2) (3)
Explosive Stoffe und Gegenstände mit Kann eine Reihe von Eigenschaften und Schutz abseits von Fenstern
Explosivstoff Auswirkungen wie Massendetonation, suchen.
Splitterwirkung, starker Brand/Wärmefluss, Bildung
von hellem Licht, Lärm oder Rauch haben.
Schlagempfindlich und/oder stoßempfindlich
und/oder wärmeempfindlich.

1 1.5 1.6
Explosive Stoffe und Gegenstände mit Leichte Explosions- und Brandgefahr. Schutz suchen.
Explosivstoff

1.4
Entzündbare Gase Brandgefahr. Explosionsgefahr. Kann unter Druck Schutz suchen.
stehen. Erstickungsgefahr. Nicht in tief liegenden
Kann Verbrennungen und/oder Erfrierungen Bereichen aufhalten.
hervorrufen. Umschließungen können unter
Hitzeeinwirkung bersten.

2.1

Nicht entzündbare, nicht giftige Gase Erstickungsgefahr. Schutz suchen.


Kann unter Druck stehen. Nicht in tief liegenden
Kann Erfrierungen hervorrufen. Bereichen aufhalten.
Umschließungen können unter Hitzeeinwirkung
bersten.

2.2
Giftige Gase Vergiftungsgefahr. Notfallfluchtmaske
Kann unter Druck stehen. verwenden.
Kann Verbrennungen und/oder Erfrierungen Schutz suchen.
hervorrufen. Nicht in tief liegenden
Umschließungen können unter Hitzeeinwirkung Bereichen aufhalten.
bersten.
2.3
Entzündbare flüssige Stoffe Brandgefahr. Schutz suchen.
Explosionsgefahr. Nicht in tief liegenden
Umschließungen können unter Hitzeeinwirkung Bereichen aufhalten.
bersten. Auslaufende Stoffe am
Eintreten in Gewässer oder in
die Kanalisation hindern.
3
Entzündbare feste Stoffe, selbstzersetzliche Stoffe Brandgefahr. Entzündbar oder brennbar, kann sich bei Auslaufende Stoffe am
und desensibilisierte explosive feste Stoffe Hitze, Funken oder Flammen entzünden. Eintreten in Gewässer oder in
Kann selbstzersetzliche Stoffe enthalten, die unter die Kanalisation hindern.
Einwirkung von Hitze, bei Kontakt mit anderen Stoffen
(wie Säuren, Schwermetallverbindungen oder Aminen),
bei Reibung oder Stößen zu exothermer Zersetzung
neigen. Dies kann zur Bildung
4.1 gesundheitsgefährdender und entzündbarer Gase oder
Dämpfe führen.
Umschließungen können unter Hitzeeinwirkung
bersten.
Selbstentzündliche Stoffe Gefahr der Selbstentzündung bei Beschädigung von
Versandstücken oder Austritt von Füllgut.
Kann heftig mit Wasser reagieren.

4.2
Stoffe, die in Berührung mit Wasser entzündbare Bei Kontakt mit Wasser Brand- und Explosionsgefahr. Ausgetretene Stoffe sollten
Gase entwickeln durch Abdecken trocken
gehalten werden.

4.3
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Gefahrzettel und Großzettel Gefahreneigenschaften Zusätzliche Hinweise
(Placards) (1) (2) (3)
Entzündend (oxidierend) Zünd- und Explosionsgefahr. Vermischen mit entzündbaren oder brennbaren
wirkende Stoffe Gefahr heftiger Reaktion bei Kontakt mit Stoffen (z.B. Sägespäne) vermeiden.
entzündbaren Stoffen.

5.1
Organische Peroxide Gefahr exothermer Zersetzung bei erhöhten Vermischen mit entzündbaren oder brennbaren
Temperaturen, bei Kontakt mit anderen Stoffen (z.B. Sägespäne) vermeiden.
Stoffen (wie Säuren, Schwermetallverbind-
ungen oder Aminen), Reibung oder Stößen.
Dies kann zur Bildung gesundheitsgefährden-
5.2 der und entzündbarer Gase oder Dämpfe
führen.
Giftige Stoffe Vergiftungsgefahr. Notfallfluchtmaske verwenden.
Gefahr für Gewässer und Kanalisation.

6.1
Ansteckungsgefährliche Stoffe Ansteckungsgefahr.
Gefahr für Gewässer und Kanalisation.

6.2
Radioaktive Stoffe Gefahr der Aufnahme und der äußeren Expositionszeit beschränken.
Bestrahlung.

7A 7B

7C 7D
Spaltbare Stoffe Gefahr nuklearer Kettenreaktion.

7E
Ätzende Stoffe Verätzungsgefahr. Auslaufende Stoffe am Eintreten in Gewässer oder
Kann untereinander, mit Wasser und mit in die Kanalisation hindern.
anderen Stoffen heftig reagieren.
Gefahr für Gewässer und Kanalisation.

8
Verschiedene gefährliche Stoffe Verbrennungsgefahr. Auslaufende Stoffe am Eintreten in Gewässer oder
und Gegenstände Brandgefahr. in die Kanalisation hindern.
Explosionsgefahr.
Gefahr für Gewässer und Kanalisation.

Bem. 1. Bei gefährlichen Gütern mit mehrfachen Gefahren und bei Zusammenladungen muss jede anwendbare Eintragung beachtet werden.
2. Die oben angegebenen zusätzlichen Hinweise können angepasst werden, um die Klassen der zu befördernden gefährlichen Güter und die
Beförderungsmittel wiederzugeben.

Anm: Dieses Unfallmerkblatt / Schriftliche Weisung wurde von Gernot Peroutka auf Grundlage gemäß Unterabschnitt 5.4.3.4 ADR, nach
Vorlage der von der UNECE bereitgestellten und freigegeben [Source: Government of Austria/Government of Germany, received on
12.02.2009] Formatvorlage erstellt und ergänzt. Es wird keine Haftung und Gewährleistung auf Fehler bzw. Richtigkeit der Angaben
übernommen. © Gernot Peroutka

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Gernot Peroutka Sprengtechnik - Pyrotechnik - Kampfmittelräumung
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Ausrüstung für den persönlichen und allgemeinen Schutz


für die Durchführung allgemeiner und
gefahrenspezifischer Notfallmaßnahmen,
die sich gemäß Abschnitt 8.1.5 des ADR
an Bord des Fahrzeugs befinden muss

Die folgende Ausrüstung muss sich für alle Gefahrzettel-Nummern an


Bord der Beförderungseinheit befinden:
ein Unterlegkeil je Fahrzeug, dessen Abmessungen der
höchstzulässigen Gesamtmasse des Fahrzeugs und dem
Durchmesser der Räder angepasst sein müssen;
zwei selbststehende Warnzeichen;
Augenspülflüssigkeit a)
a) Nicht erforderlich für Gefahrzettel der Muster 1, 1.4, 1.5, 1.6,…

und für jedes Mitglied der Fahrzeugbesatzung:


eine Warnweste (z.B. wie in der Norm EN 471 beschrieben);
ein tragbares Beleuchtungsgerät;
ein Paar Schutzhandschuhe und
eine Augenschutzausrüstung (z.B. Schutzbrille).

Für bestimmte Klassen vorgeschriebene zusätzliche Ausrüstung:


– an Bord von Fahrzeugen für die Gefahrzettel-Nummer 2.3 oder 6.1 muss sich für jedes Mitglied der
Fahrzeugbesatzung eine Notfallfluchtmaske b) befinden;
– eine Schaufel c);
– eine Kanalabdeckung c);
– ein Auffangbehälter aus Kunststoff c).

a) Nicht erforderlich für Gefahrzettel der Muster 1, 1.4, 1.5, 1.6, 2.1, 2.2 und 2.3.
b) Zum Beispiel eine Notfallfluchtmaske mit einem Gas/Staub-Kombinationsfilter des Typs A1B1E1K1-P1
oder A2B2E2K2-P2, der mit dem in der Norm EN 141 beschriebenen vergleichbar ist.
c) Nur für Gefahrzettel-Nummern 3, 4.1, 4.3, 8 und 9 vorgeschrieben

Anm: Dieses Unfallmerkblatt / Schriftliche Weisung wurde von Gernot Peroutka auf Grundlage gemäß Unterabschnitt 5.4.3.4 ADR, nach
Vorlage der von der UNECE bereitgestellten und freigegeben [Source: Government of Austria/Government of Germany, received on
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Freistellungen in Zusammenhang mit der Art der
Beförderungsdurchführung (gem. 1.1.3.1)

Für alle unter nachführenden Bedingungen transportierten Gegenstände (Klasse 1


Explosivstoffe) gelten die besonderen Bestimmungen des ADR nicht, sofern auch die
freigestellten Mengen gemäß 1.1.3.6. nicht überschritten werden.
Das bedeutet, dass auch das Mitführen von Beförderungspapieren, ADR-
Transportkartons, Feuerlöscher, u.s.w. nicht erforderlich ist.
Diese in der Freistellung transportierten Gegenstände und Mengen sind auch nicht auf die
gemäß ADR transportierten Mengen (zB der freigestellten Menge) zuzurechnen.

Privatpersonen
a) Beförderung von Gefährlichen Gütern die von Privatpersonen durchgeführt werden,
sofern diese Güter einzelhandelsrechtlich abgepackt sind, und für den persönlichen
häuslichen gebrauch oder für Freizeit und Sport bestimmt sind, vorausgesetzt es werde
Maßnahmen getroffen, die unter normalen Beförderungs-Bedingungen ein Freiwerden
des Inhaltes verhindern.
Gefährliche Güter in Großpackmittel, Großverpackungen, Tanks gelten nicht als
einzelhandelsrechtlich verpackt.

„Handwerkerregelung“
c) Beförderungen, die von Unternehmen in Verbindung mit Ihrer Haupttätigkeit
durchgeführt werden, wie Lieferungen oder Rücklieferungen von Baustellen… …und
maximal 450l pro Verpackung bzw. die Höchstmenge gemäß Unterabschnitt 1.1.3.6. nicht
überschreiten. Es sind Maßnahmen zu treffen, die unter normalen
Beförderungsbedingungen ein Freiwerden des Inhalts verhindern.
Beförderungen die von solchen Unternehmen zu ihrer internen oder externen Versorgung
durchgeführt werden fallen nicht unter diese Ausnahmeregelung.

Einsatzkräfte
d) Beförderung, von Einsatzkräften oder unter deren Überwachung…

Notfälle
e) Notfallbeförderungen zur Rettung menschlichen Lebens oder zum Schutz der
Umwelt…

Weitere Freistellungen für explosive Gegenstände die nicht dem ADR unterliegen
Explosive Stoffe oder Gegenstände mit Explosivstoff welche im Transportfahrzeug
verbaut sind (Airbag, pyrotechnische Aktivatoren,…)
Rettungsmittel welche zur Ausstattung des Fahrzeuges vorgesehen werden
(Signalmittel, Bengal-Licht als Notsignal oder Notbeleuchtung,…)

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www.pyrotechnikschule.at Engineering
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Fachkunde

Ausgabe: I/06

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Die Pyrochemie
und Pyrophysik

Ausgabe: I/06
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Die Pyrochemie -
Explosionsgefährliche Stoffe in der Pyrotechnik

Begriffsbestimmungen

Explosivstoffe
sind Anzündstoffe, Zündstoffe, pyrotechnische Sätze, Sprengstoffe, usw. ...

Anzündmittel
sind Gegenstände die Explosivstoffe enthalten die zum Auslösen eines Abbrandes oder
einer Deflagration eines Anderen Explosivstoffes bestimmt sind.

Zündmittel
sind Gegenstände die Explosivstoffe enthalten die zum Auslösen einer Detonation
anderer Explosivstoffe bestimmt sind.

Abbrand
ist die chemische Umsetzung von Explosivstoffen mit Flammbildung, deren lineare
Fortpflanzungsgeschwindigkeit kleiner als 100m/s.

Deflagration
ist die chemische Umsetzung von Explosivstoffen mit Flammbildung, die schneller als der
Abbrand jedoch langsamer als eine Detonation abläuft. (>100 m/s - <1000m/s)

Detonation
ist die chemische Umsetzung von Explosivstoffen, die mit unter Bildung einer Stoßwelle
abläuft. (>1000m/s)

Verpuffung
ist eine chemische Reaktion von Explosivstoffen mit geringer Intensität, z.B. als Folge zu
geringer Zündtemperatur oder nicht ausreichender Initiierung entsteht und mit niedriger
Geschwindigkeit abläuft.

Pyrotechnische Sätze
(gem. ADR) sind Stoffe oder Stoffgemische, mit denen eine Wirkung in Form von Wärme,
Licht, Schall, Gas, Nebel oder Rauch oder eine Kombination dieser Wirkungen als Folge
nichtdetonativer, selbstunterhaltender, exothermer chemischer Reaktion erzielt werden
soll.

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Der pyrotechnische Satz
Der pyrotechnische Satz ist eine Mischung oder eine Gemenge energiereicher Stoffe
(Chemikalien)

Die Energie kann bei Bedarf, durch eine willkürlich ausgelöste Zustandsänderung,
freigesetzt werden.

Die Zustandsänderung kann durch erwärmen oder durch eine mechanische Auslösung
wie Reibung, Stoß und Schlag, ausgelöst werden. Es kommt zu einer sogenannten
Reaktion.

Bei dieser Reaktion wird Energie freigesetzt, die als Bewegung, Licht, Knall, Rauch,
Nebel, Druck oder einer Kombination dieser Eigenschaften in Erscheinung tritt.

Um eine Reaktion in einem pyrotechnischen Satz zu erzielen, muss es zu einer


Verbrennung (Oxidation) kommen. Dafür werden einerseits ein Brennstoff
(Reduktionsmittel) und der zur Verbrennung notwendige Sauerstoff (Oxidationsmittel)
benötigt.
Zusätzlich sind noch sogenannte Katalysatoren, Binder und Produktionshilfsmittel im
pyrotechnischen Satz enthalten.

Oxidationsmittel
Nitrate: Kalium-, Natrium-, Barium-, Ammoniumnitrat,...
Chlorate: Kalium-, Barium-, Strontiumcholrat,...
Perchlorate: Kalium-, Ammoniumperchlorat,...
Peroxide: Bariumperoxid,...
Oxide: Magandioxid, Eisen III-oxid

Reduktionsmittel
Metalle: Magnesium, Aluminium, Eisen, Cadmium
Nichtmetalle: Phosphor, Silicium,..
sowie: Sulfide, organische Verbindungen wie Zucker, Gallsäure...

Hilfsmittel
Abbrandhilfen, Sensibilatoren,…: Schwefel, Stärke,…
Binder: Stärke, Gummi arabicum, Polystyrol, Harze (Epoxid- oder Polyesterharze),...
Verarbeitungshilfen: Graphit, Talk,...

Schwarzpulver
Oxidationsmittel: Reduktionsmittel : hilfsmittel (Sensibilator):
15 % Holzkohle (C) 75% Kaliumnitrat (KNO3) 10% Schwefel (S)
Reaktionsgleichung
16 C + 4 S + 10 KNO3 15 CO + K2CO3 + 4 K2SO3 + 5 N2
Kohlenmonoxyd Kaliumsulfat
Kalciumcarbonat Stickstoff
1 Kg Schwarzpulver ergibt ca. 250 bis 350 Liter Gasvolumen,
Die Umsetzungsgeschwindigkeit beträgt (von 400 bis) ca.600 m/s.
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Funktionsweisen der verschiedenen Sätze
Feuerwerkssätze sind deflagrierende, aus Sauerstoff und Brennstoffen
zusammengesetzte Mischungen, die zur Abgabe von gefärbten Licht, von Rauch, zur
Erzeugung von Wärme und Bewegung sowie von akustischen Effekten (Knall, Pfeif,
Heulsätze) dienen.

Leuchtsätze
Durch langsames abbrennen von Natrium-, Barium-, Strontium- und Kupfersalzen werden
Farblichteffekte erzeugt..
Licht pflanzt sich in elektromagnetischen Wellen fort, sichtbares Licht hat eine
Wellenlänge von 400 nm bis 700nm diese entstehen in pyrotechnischen Sätzen bei
Temperaturen die über 500°C liegen.

Treibsätze
In einer Brennkammer (Treibladungshülse) entstehen, durch eine rasche chemische
Umsetzung Gase, die durch eine Düse entweichen.
Die Abbrandgeschwindigkeit wird durch die Faktoren, Druck, Temperatur, Verdichtung,
Körnung und Form des Satzes, Anordnung des Satzes in der Treibladungshülse und der
Formgebung der Düse bestimmt.
Durch das Austreten der Gase aus der Brennkammer wird der Treibsatz nach dem
Rückstoßprinzip angetrieben.

Pfeif- & Heulsätze


Beim Abbrennen eines Pfeifsatzes wird die Luftsäule über der Abbrandfläche in
Schwingung versetzt, dadurch entsteht ein Pfeifton. Der Abbrand ereignet sich
Intervallartig, diese Schwingungen können zwischen 2 bis 5000 mal pro Sekunde
stattfinden..

Knallsätze
Werden durch fast explosionsartiges abbrennen verursacht. Momentane Ausdehnung der
Abbrandgase.

Die Erzeugung von pyrotechnischen Gegenständen ist nur Personen mit einer
entsprechenden Gewerbeberechtigung gestattet oder im Rahmen einer schulischen
Tätigkeit nur im erforderlichen Maße zu Veranschaulichungszwecken.

Das Licht
UV BLAU GRÜN GELB ROT
In (nm) 400 430 486 530 680
Feuerwerk besteht zu 90% aus bunten Lichteffekten, diese werden durch Metallsalze
hervorgerufen, die den Satzmischungen beigemengt werden.

Flammenfärbung
Rot Sr (Strontium) Orange Ca (Calcium)
Gelb Na (Natrium) Grün Ba (Barium)
Blau Cu (Kupfer) Blauviolett K (Kalium)
Das farbige Licht entsteht durch das Wechselspiel von Aufnahme und Abgabe der
Energie in den einzelnen Atomen der Metalle.

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Sauerstoffspender Brennstoff
Chlorate Kohlenstoff
Nitrate Metallpulver
Peroxide Schwefel etc.

Wärme

Reaktion
(Umsetzung)

Reststoffe

Rauch
Rauchsätze
Farbnebelsätze
Energie

Licht Wärme Gasdruck


Leuchtsätze Zündlitzen Antriebsbränder
Stoppinen Ausstoßsätze
Verzögerungssätze Knallsätze
Übertragungssätze Pfeif- und Heulsätze
Anfeuerungssätze

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CHEMIKALIEN
Dieses Kapitel beschreibt die in der Pyrotechnik häufig verwendeten Chemikalien. Es gibt
noch viele weitere gebräuchliche Stoffe. Man unterscheidet die Komponenten eines
pyrotechnischen Satzes in Oxidationsmittel (Sauerstoff-Lieferant), Reduktionsmittel und
Hilfsstoffe (Farbgeber, Katalysatoren, Binder etc.).
Aus Sicherheitsgründen müssen die Ausgangsstoffe für pyrotechnische Sätze sehr rein
sein und sollen keine Fremdstoffe enthalten. Aus dem gleichen Grund dürfen einige
Chemikalien nicht mit bestimmten anderen gemischt werden, da sonst unerwünschte
Reaktionen mit eventuell katastrophalen Folgen einsetzen können. Leider sind in der
Pyrotechnik die besten und brillantesten Mischungen oft die gefährlichsten.

ALUMINIUM Al - Brennstoff
Wird häufig für eine intensiv weiße Flamme, silberne Funken oder in Blitzknallsätzen
verwendet. Die Oberfläche der Teilchen ist meist durch eine dunkle Aluminiumoxid-
Schicht vor weiterer Oxidation geschützt. Chlorat-Aluminium-Gemische sind extrem
instabil und gefährlich. Deshalb sind sie heutzutage weitgehend aus der Pyrotechnik
verbannt. Bei Aluminium-Nitrat-Gemischen ist der pH-Wert kritisch: das Gemisch kann
sich bei Feuchtigkeitskontakt aufheizen. Zur Stabilisierung kann Borsäure zugegeben
werden. Es gibt verschiedene Körnungsgrade und Kornformen.

BARIUMNITRAT Ba(NO3)2
Oxidationsmittel, Farbgeber
Giftig. Mit Aluminium ist der pH-Wert bei Feuchtigkeit leicht kritisch; das Gemisch kann
sich aufheizen. Besitzt relativ hohe Zünd- und Verbrennungstemperaturen. Schwacher
grüner Farbgeber. Wird deshalb häufig zusammen mit chlorierten Kunststoffen (PVC,
Parlon) zur Farbverbesserung verwendet. Auch für brillant silberne Leucht- (z.B.
Wasserfälle) und Knall-Sätze.

BARIUMSULFAT BaSO4 - Farbgeber


Ungiftig. Wird für grüne Blinkeffekte und Leuchtsterne verwendet; ausgenommen sind
Chloratsätze.

BLEI(III,IV)OXID (MENNIGE) Pb3O4 - Oxidationsmittel


Feines rotes Pulver. Giftig! Blei(III,IV)oxid spaltet bereits bei ca. 400°C Sauerstoff ab und
wirkt mit Metallpulvern extrem explosiv. Für Knallsterne (Crackling-Microsterne).

CALCIUMCARBONAT CaCO3
Stabilisator und Farbgeber für orangerote Leuchtsätze und Sterne.

CALCIUMSULFAT CaSO4 - Farbgeber


Für orangerote Blinkeffekte und Leuchtsterne; ausgenommen sind Chloratsätze.

DEXTRIN - Binder
Weißes oder gelbliches, feines Pulver. Stärke und Bindemittel (neutral löslich in Wasser)
für Sterne und Wunderkerzen.

EISEN Fe - Brennstoff
Feines bis grobes Pulver oder Feilspäne für goldene Funken z.B. in Fontänen.

EISEN(III)OXID Fe2O3 - Katalysator


Rotes Pulver. In Glitter-Effekten, als Zündhilfe und Hitzelieferant in Sternmänteln oder als
Katalysator bei Pfeifsätzen.

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GRAPHIT C - Trennmittel
Graues feines Pulver zum Polieren (→ Herabsetzen der Hygroskopie-Neigung) von
körnigem Schwarzpulver.

GUMMI ARABICUM - Binder


Wasserlöslicher Binder, wird z.B. für Schwarzpulver-Stoppinen verwendet.

HOLZKOHLE C - Brennstoff
Schwarzes Pulver. Wird sehr häufig, besonders als Hauptbestandteil von Schwarzpulver
und ähnlichen Brandsätzen verwendet. Die Qualität und Herkunft der Holzkohle ist
entscheidend für das Abbrandverhalten von Schwarzpulver. In den meisten Fällen ist fein
gepulverte Holzkohle erforderlich ('airfloat'), nur in einigen Sätzen wird etwas gröberes
Pulver ('granular') für lang glühende Goldfunken eingesetzt.

KALIUMCHLORAT KClO3 - Oxidationsmittel


Kaliumchlorat gibt seinen Sauerstoff sehr leicht ab. Mischungen mit Kaliumchlorat und
brennbaren Stoffen sind daher meist sehr reib- und schlagempfindlich. Kaliumchlorat darf
niemals mit Schwefel, Sulfaten, Sulfiden (z.B. Antimontrisulfid), Metallpulvern oder diese
Stoffe enthaltenden Sätzen gemischt werden. Als Verunreinigung darf es weder
Ammonium-Verbindungen noch Schwermetalle enthalten, da beide Stoffe mit Chloraten
sehr instabile und explosive Verbindungen bilden.
Gemische mit Lactose oder anderen organischen Brennstoffen haben niedrige
Zündtemperaturen (ab 195°C).

KALIUMNITRAT KNO3 - Oxidationsmittel


(Kali-)Salpeter, wichtigstes Oxidationsmittel in der Pyrotechnik, besonders in
Schwarzpulver und ähnlichen Brand- und Treibsätzen. Der pH-Wert ist wie bei allen
Nitraten zusammen mit (feinem) Aluminium-Pulver kritisch: das Gemisch kann bei
Feuchtigkeit Hitze entwickeln! Bei der Herstellung von Schwarzpulver und
Raketentreibsätzen werden Eisenwerkzeuge vermieden (Funkenbildung).
Kaliumnitrat-Gemische haben eine niedrige Zündtemperatur und finden als Treib-,
Leucht-, Zünd- und Knallsätze Verwendung.

KALIUMPERCHLORAT KClO4 - Oxidationsmittel


Bildet explosive und hochenergetische Gemische mit Brennstoffen; mit feinen
Metallpulvern besonders gegenüber Elektrostatik empfindlich. Trotz des höheren
Sauerstoffgehaltes ist Kaliumperchlorat in pyrotechnischen Gemischen sicherer und
stabiler als Kaliumchlorat. Es sollte dieses wo immer möglich ersetzen. Kaliumperchlorat
wird in der Pyrotechnik sehr häufig für farbige Sterne und in Blitzknall- und Heulsätzen
verwendet.

KUPFEROXID CuO, Cu2O - Farbgeber, Katalysator


Giftig. Schwarzes bzw. rotes Pulver. Erzeugt blauen Farbsaum bei Leuchtsternen oder
dient als Zündverbesserer.

LACTOSE C12H22O11 * H2O - Brennstoff


Milchzucker. Brennstoff für Niedrigtemperatur-Flammen (z.B. blau) und Rauch-
Mischungen.

MAGNESIUM Mg - Brennstoff
Erzeugt eine blendend weiße Flamme, verbrennt mit Oxidationsmitteln sehr heiß und
heftig. Magnesium-Gemische, besonders mit Ammoniumperchlorat, können sich bei
Feuchtigkeitskontakt zersetzen.

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Wird häufig mit Kaliumdichromat gegen Korrosion stabilisiert. Magnesium wird besonders
in Nitrat-Leuchtsätzen für brillante Hochtemperatur-Farben in verschiedenen
Feinheitsgraden und Kornformen verwendet. Atomisiertes Magnesium ist weniger reaktiv
als Magnesium-Grieß.

NATRIUMHYDROGENCARBONAT (NATRON) NaHCO3 - Farbgeber,


Stabilisator Für orange-gelbe Farben und als Verzögerer bei Glitter-Effekten.

NATRIUMNITRAT NaNO3 - Oxidationsmittel, Farbgeber


Chile-Salpeter, als Oxidationsmittel ähnlich Kaliumnitrat. Durch die starke Hygroskopie-
Neigung nur eingeschränkter Einsatz. Besonders in Magnesiumsätzen für hohe
Lichtintensitäten.

NATRIUMSULFAT Na2SO4 - Farbgeber


Für orangegelbe Blinkeffekte und Leuchtsterne; ausgenommen sind Chloratsätze.

NITROCELLULOSE C6 H7 O2 (ONO2)3
Treibmittel, Brennstoff, Binder
Ausgangsstoff für rauchloses Schießpulver. Schieß-Baumwolle und Pyroschnur wird sehr
häufig als Treibmittel für Indoor-Feuerwerkskörper und -Effekte verwendet. 2 bis 10%ige
Lösung in Aceton als wasserfester Binder besonders bei Magnesium-Sternen.

SCHWEFEL S - Brennstoff
Gelbes, feines Pulver. Zusammen mit Chloraten darf Schwefel wegen möglicher saurer
Reaktionen (Entzündungs- und Explosionsgefahr) nicht verwendet werden. Wichtiger
Bestandteil von Schwarzpulver und ähnlichen Brandsätzen.

SILICIUM Si - Brennstoff
Dunkelgraues Pulver als Hitzelieferant, z.B. in Zünd-Mänteln von Sternen.

STRONTIUMCARBONAT SrCO3
Farbgeber, Stabilisator
Häufigster roter Farbgeber. Auch Verzögerer in Glitter-Effekten.

STRONTIUMNITRAT Sr(NO3)2
Oxidationsmittel, Farbgeber
Hygroskopisch, als Oxidationsmittel ähnlich Kaliumnitrat. Bester roter Farbgeber.

STRONTIUMSULFAT SrSO4 - Farbgeber


Farbgeber in roten Blinkeffekten und Leuchtsternen; ausgenommen sind Chloratsätze.

ULTRAMARIN Na3S2 * 3NaAlSiO4 - Farbgeber


Feines blaues Pulver. Stabiler als andere gelbe Farbgeber.

Achtung!
Diese Chemikalienaufzählung dient ausschließlich dem Verständnis der Pyrochemie.
Der Versuch pyrotechnische Sätze selbst herzustellen ist lebensgefährlich!

Die nicht gewerbsmäßige Herstellung von pyrotechnischen Gegenständen ist


verboten! (§14 PyrotechikG 74)

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Die pyrotechnischen
Gegenstände

Ausgabe: I/09

Explosive Engineering – Gernot Peroutka, Gewerbe- u. Rechnungsanschrift: 8641 St. Marein im Mürztal, Dr. Karl-Renner-Strasse 2, Büro: 8605 Kapfenberg, Grazer Strasse 54.
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die gesamte Pyrotechnik (ausg. Herstellung). Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen (inkl. Durchführen von Feuerwerken). Gewerblicher Sprengunternehmer
für alle Sprengarbeiten. ADR-Gefahrgutbeauftragter. Brandschutzbeauftragter. Nationale und Internationale zivile humanitäre Kampfmittelbeseitigung (IED/EOD).

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Die pyrotechnischen Gegenstände

Pyrotechnische Sätze
Begriffsbestimmung

Der Anfeuerungssatz
dient zur Aufnahme der Zündflamme für die „Inbetriebnahme“ des pyrotechnischen
Artikels (zB Anzündschnur, Reibsatz,…)

Der Treibsatz
ist durch seine Rückstoßkraft für die Bewegung von Sonnenrädern oder den Flug von
Raketen zuständig (zB Raketentreibsatz,…).

Der Effektsatz
ergibt den gewünschten Licht-, Knall-, Blitz-, Rauch-, usw,.. oder Kombinationseffekt.

Der Verzögerungssatz
ist für die zeitlichen Abläufe wie Überbrückung der Flugzeit, Entfernung aus dem
Gefahrenbereich, oder für den Effekt bedingte Zeitabläufe eingerichtet (zB Zündschnüre,
Steckverzögerer,…).

Der Ausstoßsatz
dient zum Auswurf von pyrotechnischen Gegenständen (zB Kugelbombern aus dem
Feuerwerksrohr) oder direkt der Effektladung (zB bei Römischen Lichtern,…).

Die Zerlegerladung
Hier wird wieder unter direkter Zerlegerladung, Zentralladung und der Auswurfladung
unterschieden.

Die direkte Zerlegerladung ist als loses („Metallknall-„) Pulver um die Sterne in der
Effektsatzhülle eingefüllt. Der Zerlegeeffekt erfolgt durch die Verdämmung der
Effektsatzhülle, das Bild ist meist sehr unsymmetrisch (zB. für Blinkereffekte,…).

Bei der Zentralladung sind die Sterne (der Effektsatz) um die Zentralladung angebracht
und werden in Kugelbomben symmetrisch in alle Richtungen zerlegt (zB Rundes Bukett in
Chrysathemen, Ringbomben,…).

Bei der Auswurfladung (welche zB in bestimmten Raketen vorkommen), wird der Effekt in
eine vorgegebene Richtung geworfen (zB für Regeneffekte,...) .

Umhüllungen
Die pyrotechnischen Sätze befinden sich, entsprechend dem Verwendungszweck des
pyrotechnischen Artikels, in aus Karton oder Kunststoffen geformten Umhüllungen.
Treibladungshülsen, Stoppinenpapier, Plastikformen für Ring - Amorces, Kartonrohre für
Knall, Effekt, Verzögerer, usw, ...

Zusatzkomponenten
Raketenstäbe, Leitwerke, Fallschirme, Schutzkappen, Montagehilfen usw,..

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Allgemeine Richtlinien über pyrotechnische Gegenstände

Pyrotechnische Gegenstände der Klasse I und II (müssen) so beschaffen sein(EU-


Richtlinie), dass diese bei bestimmungsgemäßer Verwendung handhabungssicher sind.
Für den Verwender bei Klasse I dürfen auch bei falscher Handhabung keine bzw. nur
geringste Verletzungen auftreten.
Für den Verwender von Klasse II Gegenständen dürfen auch bei falscher Handhabung
nur geringe bis kleine (keine schweren) Verletzungen auftreten.

Pyrotechnische Gegenstände der Klasse I bis III müssen in Ihrer Beschaffenheit so sein,
dass von einer Person keine Änderungen (wie zB. Anbringen von Ausstoßladungen,
Zündschnüren, verladen in Rohren, einbringen von fertigen Sätzen) mehr durchgeführt
werden sollen (müssen).
Dazu gibt es aber jedoch noch immer im Pyrotechnikhandel entsprechende Produkte am
Markt, da dies nach österreichischem Pyrotechnikgesetz nicht eingeschränkt wird bzw.
die EU-Richtlinie trotz gesetzlicher Verpflichtung (noch) nicht umgesetzt wird.

Unter pyrotechnische Gegenständen der Klasse IV fallen (EU-Richtlinie) auch jene


pyrotechnischen Gegenstände die weniger als 250g Gesamtsatzgewicht haben, wobei
jedoch (von einer fachlich qualifizierten Person / Pyrotechniker) noch Ergänzungen (wie
zB. Anbringen von Ausstoßladungen, Zündschnüren, verladen in Rohre, einbringen von
fertigen Sätzen) durchgeführt werden müssen.

Pyrotechnische Gegenstände müssen so widerstandsfähig sein oder durch die


Ursprungsverpackung des Herstellers so geschützt sein, dass durch Beanspruchungen,
denen sie üblicherweise beim Umgang und Verkehr ausgesetzt sind, ihre
Handhabungssicherheit nicht beeinträchtigt wird.

Die Art der Anzündung eines pyrotechnischen Gegenstandes (Klasse I bis III) muss
deutlich erkennbar oder aus der Beschriftung (in deutscher Sprache) ersichtlich sein und
die Anzündstelle muss deutlich sichtbar sein.

Pyrotechnische Gegenstände (der Klassen I bis III) müssen gegen unbeabsichtigte


Anzündung durch Schutzkappen oder gleichwertige Vorrichtungen, durch die Art und
Form der Verpackung oder durch die Konstruktion des Gegenstandes gesichert sein.
Diese Forderung gilt als erfüllt, wenn die Gegenstände in ungeöffneter
Ursprungsverpackung des Herstellers (bei Klasse IV der vorgeschriebene
Transportkarton) vertrieben werden.

Pyrotechnische Gegenstände dürfen bei bestimmungsgemäßer Verwendung keine


gefährlichen Splitter bilden.

Die Sätze pyrotechnischer Gegenstände dürfen nicht selbstentzündlich sein.

Raketen, Feuertöpfe, Feuerwerksbomben, Römische Lichter und Batterien und


Kombinationen, in denen diese Gegenstände enthalten sind, müssen gemäß
Qualitätsrichtlinie) die in ihnen enthaltenen pyrotechnischen Bauteile und Effektladungen
so hoch ausstoßen, dass deren Rückstände nicht brennend auf die Erde fallen. Dies gilt
auch für Feuertöpfe die vom Pyrotechniker selbst aus losen pyrotechnischen
Gegenständen gefertigt werden.

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Pyrotechnische Gegenstände der Klasse I

Amorcesbänder und Ring-Amorces


Knalleinlagen für Spielzeugpistolen, entweder aus Plastik in
runder oder Streifenform oder aus aufgerollten Papierstreifen.

Knallerbsen
Kügelchen, welche durch das „auf-den-Boden-werfen“
mit einem Knall zerplatzen.

Aschenbecherschreck (Pyrowatte)
Watte, welche bei Berührung mit heißer Zigarettenasche
im Aschenbecher mit einem Knallgeräusch schnell abbrennt.
Darf auch in Räumen verwendet werden.

Rauchbälle
Kugeln, welche beim Anzünden farbigen Rauch absondern.

Tischbomben (Partyknaller)
Wirft mit einem Knall diverse Effekte aus zB. Konfetti,
Papierschlangen, Scherzartikel...
Diese werden laut Beschreibung auf einen festen
Untergrund (Teller) gestellt und dürfen auch in Räumen
verwendet werden.

Bengalzünder
Zündhölzer mit hellem Bengallicht, diverse Farben.
Brennen meist über eine längere Zeit.

Schnurkracher
Eine zirka 30 Zentimeter lange Schnur
in deren Mitte sich ein kleiner Knallsatz befindet.
Durch rasches auseinanderzieht der Schnurenden
zerplatzt der Knallsatz.

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Zimmerfontänen
Sprüheffekt für Innenräume mit ca 30 bis 50 cm
hoher Sprühfontäne (Traumsterne, Eisfontäne).
In der Ausführung „Lebensmittelecht“ auf für Torten geeignet.
Erinnerung Kl I. 0-3g Kl. II 3 -50g in geschlossenen Räumen verboten

Sternwerfer, Sternspritzer, Spritzkerzen,...


Dies sind die bekannten Sternspritzer am Weihnachtsbaum (erlaubt), welche auch bei
Konzerten (verboten) verwendet werden, oder zB bei Hochzeiten mit Gasluftballons
gegen Himmel geflogen lassen werden (verboten).

Erinnerung Kl I. 0-3g Kl. II 3 -50g in geschlossenen Räumen verboten

Babyraketen (ohne Effekt)


Kleine Raketen welche mit zischen ohne weiterem Effekt abheben.

Gruselfeuer, Klabautermann, Powerballs, Flashlight,…


Diverse Feuerwerksspielwaren welche verschiedenste
Effekte Produzieren,
Mit Knister-, Knatter-, Surr-, u. Poppinggeräuschen,…
Blitzlichtern, Bengalfeuern, Farbverwandlungen….

Pyro-Wirbel, Schwirrer, Flotte Biene,


Gegenstände welche sich ziellos(gefährlich!) durch die Luft bewegen.

Regeneffekte
zB Goldregen, welcher mit Reibfläche versehen wie ein Petard-
Kracher (Pirat) zu zünden ist, jedoch ohne Geräusch und
Explosion einfach einen Goldenen Funkenregen aus der Hülle
rieseln lässt.

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Pyrotechnische Gegenstände der Klasse II

Knallartikel
Nur im Freien zu verwenden. Nach dem Anzünden sofort wegwerfen!

Lady-Cracker (Stribsis,...)
Werden in Reihen geliefert und können in einzelne Stücke
getrennt werden. An Zündschnur anzuzünden. Leiser Knall.

Piraten, Petrat, Kracher,...


Werden mittels Reibfläche einer Zündholzschachtel oder
speziellen Reibflächen am Reibsatz angerieben.
Lauter Knall.

Böller, Donnerschlag,...
Extrem lauter Knall.

Knallfrösche
Mehrere laute Knalle, springt bei jedem Knall
am Boden wild umher.

Luftpfeifer oder Heuler


Extrem lautes Pfeif- oder Sirenengeräusch.
Meist in der Luft wild umherfliegend.

Wilde Hummel, Silberwirbel, Satellit, (Pyro-Wirbel), usw...


Steigen mittels einer Treibladung mit einer Drehbewegung
auf. Eventuell mit Pfeif-, Knatter-, Rattergeräusch.
Achtung! Dieser Gegenstand fliegt meist wild umher!

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Verbundfeuerwerk
Sind pyrotechnische Gegenstände (Würfel, Boxen) aus denen mehrere Effekte mit
einmaliger Zündung zugleich oder Nacheinander abbrennen (zB.: Komplettfeuerwerk,
Schussbox, China-Cake,...).

Verbundfeuerwerk gilt in Deutschland als Klasse II, wenn das Gesamtsatzgewicht


insgesamt nicht mehr als 210g beträgt und jeder einzelne Effekt nicht mehr als 50g
(Raketen 20g) beträgt. Achtung:

Verbundfeuerwerk wird auch in Österreich auf Grund der deutschen Beschreibung als
Klasse II Gegenstand angeboten. In Österreich gilt 50g bis 250g als Klasse III !

Raketen, Römische Lichter, Feuerwerksbomben bis 50 g Gesamtsatzgewicht


Viele pyrotechnische Gegenstände kommen in verschieden Klassen vor, da das
österreichische Pyrotechnikgesetz nicht auf die Art und Wirkung des Gegenstandes
sondern nur auch das enthaltene Gesamtsatzgewicht eingeht.
(daher siehe bei Klasse IV)

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Gegenstände der Klassen III

Vulkane
Stoßen eine Fontäne (Standard 3 - 10 m) mit
verschiedenen Effekten aus.
Mit Knattergeräusch, Sternblitzen,
in verschiedenen Farben.
Auf festen Untergrund stellen.
Lange Abbranddauer: 30 bis 90 Sekunden.

Vulkan Bränder
Antriebsbrände oder Treiber
Bränder funktionieren nach dem
Rückstoßprinzip (Raketenantrieb)
und sind zur Herstellung von verschiedenen
Effekten geeignet, wie z.B. Sonnenräder,
Springbrunnen, steigende Kronen,..

Wasserfallbränder
Wasserfälle gibt es in verschieden Falltiefen.
Aus optischen Gründen sollten Wasserfalbränder relativ
eng nebeneinander (zirka 30 cm bis 50 cm) angebracht
werden um einen dichten schönen Funkenvorhang zu
gewährleisten.
Die Fallhöhe sollte für den optoischen Effekt mindestens
6 Meter betragen. Es gibt Qualitätswasserfallbränder
welche durchaus bis 50 Meter abregnen.

Es gibt Wasserfallbränder welche bereits zum mehreren (6 – 20) Stück fertig an einem
Seil hängend mit einer Stoppine zur Zündung verleitet sind. Es empfiehlt sich aber die
Bränder fest auf eine Holzlatte zu montieren, da diese sonst lose am Seil hängend
„umher tanzen“ und das Feuer auch unkontrollierter abregnen lassen. Auch das Seil
hängt auf Grund des Gewichtes sehr durch. Beides sieht auch nicht sehr schön im Bild
aus. Wasserfallgestelle gegen umfallen (Winddruck, loser Untergrund) sicher Abspannen.
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Sonnen
Bestehen aus einem bis ein Duzend oder mehreren Antriebsbränden, die kreisförmig an
einem Rad oder eine Latte (Mühlflügelsonne) angeordnet sind. In der Mitte des Rades /
Latte befindet sich eine drehbare Aufhängung zur Befestigung in einer vertikalen Stellung.
Durch das Anzünden der Bränder (Treiber) erfolgt eine Drehbewegung, welche ein
Feuerrad mit weit auswerfenden Feuerfunken ergibt. Die Bränder werden mit einer
Stoppine miteinander verbunden.

Springbrunnen
Hierbei wird eine "Sonne" horizontal befestigt. Zusätzlich werden
nach oben noch ein Bränder oder Vulkan gerichtet. Gut gebaut sieht
der Effekt nach untern wie ein Damenrock aus barocker Zeit aus.

Steigende Kronen
Wiederum das Prinzip einer Sonne. Zusätzlich
werden Antriebsbrände, die nach unten gerichtet
sind befestigt.
Die Krone steigt senkrecht in den Himmel.
Sehr große Schutzräume festlegen, nicht
berechenbar. Am besten nur mit einer Seilführung
verwenden, welche zwischen zwei Punkten straff
gespannt ist.
Römisches Licht Bombettenrohr
Römische Lichter
Ein Kartonrohr, aus dem nacheinander Leuchtsterne
in die Luft geschossen werden.
In verschiedenen Größen (Kalibern = Durchmesser),
Längen und je nach Größe zwischen zB 5 bis 30
Leuchtsternen in verschiedenen Farben erhältlich.
Nur färbige Leuchtsterne ohne weiteren Effekt.

Römische Lichterbündel
Mehrere zu einem Bund zusammengeschnürte
Römische Lichter. Dient zur Erhöhung der Kadenz.

Bombettenrohre
Funktionieren wie Römische Lichter haben aber
kleine Bombetten geladen, welche sich am
Himmel zu einer Figur / einem Bild zerlegen.

Kometenrohre
Die Effekte steigen mit einem langem dichten Schweif gegen Himmel meist ohne oder nur
ganz kleiner Effektladung. Den Haupteffekt bildet der Schweif = Komet mit Blinker, Knister
oder vielen weiteren Effekten.
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Schussbatterien, Schussboxen, China-Cake, Komplettfeuerwerk,...
Mehrere aneinander gereihte Kartonrohre mit je einem Schuss Effektsatz. In
verschiedenen Größen und Längen, zwischen zB 7 bis 300 oder mehr Rohren.
Die Leuchtsterne oder Bombetteneffekte werden nacheinander mittels einer Ausstoßladung
ausgestoßen.
Es sind dabei viele Kombinationen wie zB Kometenschweife mit Knister-, Knatter-, Pfeif-,
und Rauschgeräuschen sowie alle Bukettarten möglich.
Schussbatterien können auch als komplettes Feuerwerk fertig choreographiert sein.

Kl. II, III und IV Boxen Blackboxx-System Komplettfeuerwerk

einfache Schussbox Blackboxx-System

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Feuerwerksraketen
Durch Ihre verschiedensten Effekte und ihre relativ
einfache Handhabung, sind sie für Jedermann leicht
zu verwenden und daher gehr beliebt. Nur in
Richtung der geringsten Gefahr schißen, da die
Raketenstäbe mit hoher Geschwindigkeit wieder zu
Boden fallen. Die Sicherheitsabstände bei Klasse III
und IV sind das 200 Meter in Schussrichtung und
125 Meter in alle anderen Richtungen.

Funktionsweise
Raketen werden mittels Treibsatz im
Rückstoßprinzip angetrieben. Sie befördern einen in
einer Hülle befindlichen Effektsatz. Der Leitstab
bzw. die Flosse ist für die Stabilität, und Einhaltung
der Flugbahn verantwortlich.

Nach Abbrennen des Treibers wird circa am


Kummulationspunkt (höchster erreichter Punkt) der
Effektsatz gezündet und mittels Ausstoßladung oder
Zentralladung ausgestoßen.
einfacher Treiber Qualitätstreiber
Bei den Raketentreibern gibt es verschiedene
Qualitäten, zB Treiber mit hoher Qualität verfügen
über eine sogenannte Seele und eine Düse. Diese
können mehr Startschbub erzeugen und mehr
Raketengewicht tragen. Bei Treibern geringer
Qualität ist der Treibsatz einfach nur in eine
Kartonhülle gepresst.

Bedienung
Raketen aus einem sicheren Abschussgestell
abschießen. Für Klasse I und II Raketen reicht ein
einfaches feststehendes Rohr (Elektromontagerohr)
aus.

Für Kasse III und IV ist unbedingt ein sicher feststehendes Raketengestell zu verwenden.
Die Raketen müssen sich leicht führen lassen, der Raketenstab darf sich nicht verkanten
können. Bei Raketen mit schwerem Kopfteil empfiehlt sich unbedingt ein Rohr welches
beim Abschuss der gesamten Leitstablänge eine sichere Führung gibt.

Gefahren
! Raketen zum Abschuss nicht in den Boden oder Schnee stecken. Die Anfangskraft des
Treibers könnte beim Start nicht ausreichen und die Rakete daher stecken bleiben.
! Achtung Raketenstäbe kommen mit hoher Geschwindigkeit mit der Spitze voran
unkontrolliert wieder zum Boden zurück.
! Leitstäbe sind sicherer als Leitflossen, daher sind bei Raketen mit Leitflossen größere
Sicherheitsabstände einzuhalten.
! Bei Raketen, deren Effektsatz an einem Fallschirm hängt, ist auf Windverfrachtungen
Rücksicht zu nehmen (Brandgefahr).
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Großfeuerwerksbomben
Dies sind die "eigentlichen“ Großfeuerwerkskörper der Klasse IV.

Bombenarten
Klassisch sind die Kugelbomben welch mit einem Schlag am Himmel aufgehen
Weiters werden auch Zylinderbomben, welche meist auch Mehrschlagbomben
(Etagenbomben) sind verwendet.

Kugelbomben
Der Effektsatz ist entweder um eine direkte Zerlegerladung
(zB für Wasserfall oder Regenbomben mit schwacher
Zerlegerladung) oder um eine Zentralladung für
symmetrisch runde Effekte (zB Chrysanthemen Ringbomben)
Kugelbomben großen Kalibers, welche mehrere Kugelbomben
kleineren Kalibers in sich tragen, also Mehrschlagbomben sind,
nennt man Shell-of-Shells.

Zylinderbomben
Je nach Art des Aufbaus und der des gewünschten Effekts kommen hier Ausstoßladung
und Zentralladung zur Anwendung.

Etagenbomben / Mehrschlagbomben
Zylinderbomben können aus zwei oder
mehr Etagen bestehen.
Diese haben mehrere Effekte geladen,
die hintereinander oder auch nebeneinander zugleich
zum Einsatz kommen.
Vorteil: ein Schuss, mehrere Effekte.
Nachteil: große Sicherheitsabstände, Rohrsicherheit.

Der Abschuss
Die Bombe wird aus einem Abschussrohr (Mörser)
mittels einer Treibladung (Schwarzpulverausstoßsatz)
abgeschossen.

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Der Aufbau
Der hauptsächlich verwendete Anzündsatz einer Kugel- bzw. Zylinderbombe
ist die Stoppine.
Die Stoppine entzündet den Schwarzpulverausstoßsatz, welcher zum einen den
Gasdruck entwickelt welche die Feuerwerksbombe aus dem Roh treibt.
Zum Zweiten entzündet der Schwarzpulverausstoßsatz gleichzeitig den
Verzögerungssatz, welcher die Flugzeit überbrückt.

Qualitätsbomben sind in der Art und Menge des Ausstoßsatzes und des
Verzögerungssatzes so abgestimmt, das die Feuerwerksbombe genau am Endpunkt
ihres Fluges, am Umkehrpunkt an dem sie quasi kurz still steht (dem sogenannten
Kummulationspunkt) umsetzt.

Der Verzögerer zündet in der Bombe direkt in die Zerleger- bzw. Zentralladung.

Da es eine Vielzahl an verschiedenen einzelnen Effekte und Kombinationen gibt, lernen


Sie deren Namen, Bezeichnungen und Aussehen sie im Laufe der Praxiszeit kennen. Es
empfiehlt sich Foto- und Videomaterial selbst anzulegen, da Lieferanten kein oder nur
sehr selten solches Material zu Verfügung stellen.

Effekthülle

Sterne

E-Anzünder

Stoppine

Verzögerer

Schwarzpulver Ausstoßladung

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Weitere pyrotechnische Gegenstände,
lose pyrotechnische Gegenstände und Anzündmittel

Zündlichter, Zündpunkte
Zum Anzünden von Feuerwerkskörpern (zB von Raketen,…) oder zur Herstellung von
Leuchtschriften. In verschiedenen Farben, von 30 Sekunden bis 8 Minuten Brenndauer.

Zündlitzen
Die Zündlitzen brennen mit offener Flamme. In Europa werden vor allem folgenden
Produkte verwendet
Zündlitze Rot 8 sek. +/- 2 sek. Brenndauer pro Meter Zündlitze
Zündlitze Gelb 23 sek. +/- 5 sek. Brenndauer pro Meter Zündlitze
An abgedeckten Stellen brennt diese Zündlitze rascher oder auch schlagartig durch.

Grüne Zündlitzen werden gibt es mit verschiedenen Abbrandzeiten von


30, 60, 90,… Sekunden pro Meter Zündlitze (nach Herstellerangaben) geliefert.
An abgedeckten Stellen brennt diese Zündlitze gleichmäßig durch.

Sicherheitsanzündschnur
Auch Zeit- oder Sumpfzündschnur genannt brennt mit innen liegender Flamme. Diese
Zündschnur wird noch in der Sprengtechnik verwendet. Die Brenndauer beträgt in etwa
110 Sekunden pro Meter [1cm=1Sek.] (nach Herstellerangaben).

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Stoppine
Eine Stoppine ist ein in Schwarzpulverbrei getränkter und getrockneter Baumwollfaden.
Diese Stoppine wird mit einer Papier oder plastifizierter Papierhülle gedeckt (gedeckte
Stoppine).
Nicht gedeckte Stoppine: Stoppinen ohne Papierhülle brennen langsam ab (10 bis
60 Sekunden je Meter).
Die gedeckte Stoppine: Diese setzt beim Anzünden sofort um (Knall). Stoppinen
werden verwendet um mehrere Effekte gleichzeitig zu zünden (40 bis 440 m/s).

Es gibt ein und mehrfädige Stoppinen

ACHTUNG: Zylinder-/ Kugelbomben sowie viele andere pyrotechnische Gegenstände der


Klasse IV haben eine gedeckte Stoppine. NICHT mit einer Zündlitze verwechseln.

Vorbrenner, Zeitverzögerer
Verzögerer werden verwendet um zeitliche Abläufe bei Feuerwerken zu bestimmen,
insbesondere die Zeitabstände beim Abschuss von Großfeuerwerksbomben.
Bei Serien von Abschüssen werden diese zur Zeitregulierung zwischen den Stoppinen
der Feuerwerksbomben montiert.

Es gibt verschiedenste Arten von Verzögerern oder auch Vorbrenner genannt:


Zündschnur-Verzögerer (Strings), Steckverbindungs-Verzögerer, oder zB das Time-
Clock®-System und viele mehr. Zeitlich zB in 1 bis 6 Sekunden-Abständen bzw. je nach
Bedarf.

Vorbrenner bestehen aus einem Kaliber 15 Rohr, welches zusätzlich in eine Papierhülle
eingebracht ist.

Steck-Verzögerer bestehen aus einem ca. Kal.


15mm Rohr mit Einkerbung zur seitlichen Ein-, bzw.
Ableitung einer Stoppine. Diese wird durch
einstecken eines Verzögerungselementes (die Länge
bestimmt wieder die Zeit) fixiert, ein weiteres
Röhrchen kann zur Aufnahme der nächsten
Abzweigung angebracht werden.

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Verzögerungsstrings bestehen aus Zeitzündschnüren welche mit Stoppine vorgefertigt
sind und nach Dauer der gewünschten Verzögerung bzw. nach Anzahl der gewünschten
Abzweigungen variieren. (psiehe Praxis)

Zündlitzen
Die Beschreibung von Zündlitzen siehe oben.

Wichtig ist darauf zu achten, das die rote und gelbe Zündlitze nicht überdeckt werden um
ein Durchschlagen (wie bei gedeckter Stoppine) zu verhindern.

Schwarzpulver
wird als Ausstoßladung verwendet.
Für das selber verladen von losen pyrotechnischen
Sätzen, werden im Pyrotechnikhandel bestimmte
Schwarzpulver mit unterschiedlicher Körnung
angeboten, das gängigste zB:
-Feuerwerkspulver 75% mit 1,68 bis 2,5mm Körnung-
Je feiner des Pulver desto rescher (schneller) der Abbrand (zB Jagdschwarzpulver).
Grobkörniges Pulver gibt mehr eine schiebende Wirkung (Sprengpulver).

Bengalpulver
werden in losen Pulvern aber auch in gerollten Bengal- (Zylinder-) Fackeln angeboten.
Zur Entzündung wird eine Zündschnur, Litze oder nicht gedeckte Stoppine benötigt.
In Reihe lose aufgeschüttetes Pulver (ca. 7-10 cm Breite und 5-7 cm Höhe) ergibt eine
ungefähre Brenndauer von 2 Minuten pro Meter.

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Rauchpulver
Brennen nur glosend ohne Flamme ab und
erzeugen ein starke Rauchentwicklung.
Verwendung gleich wie Bengalpulver. Die
Menge ergibt die Intensität die Länge der
Reihe die Dauer des Abbrandes.

lose pyrotechnische Artikel zum selbst Verladen

Knatter, Knall oder Pfeifpatronen


Im Kaliber 15 mm für Signalwaffen erhältlich.
Mit einer Schwarzpulverladung unterlegt und gebündelt zu verladen.
7 Stück in Kal. 45 Feuerwerksohren mit 15 bis 25 g Schwarzpulver.
12 Stück in Kal. 60 Feuerwerksrohre mit 30 bis 40 g Schwarzpulver.

Leuchtsterne, Signalsterne
Im Kaliber 15mm für Signalwaffen.
Mit einer Schwarzpulverladung zum Verschießen in Feuertöpfen.

(Silber-) Kreisel Kaliber 15, 24mm


Schrauben sich von unten nach oben in die Höhe, nur Schweif.

Kometenschweife (Briketts)
Gängig im Kaliber 24 und 50mm zu erhalten. Herzurichten wie
Kaliber 24 bzw. 60 Bombetten und zu verladen ebenfalls in
Kaliber 24 bzw. 60mm Mörsern
Zum selbst Verladen mit und ohne Schweif. Großes Sternbukett
in allen Farben.

Zylinder-Bombetten Kaliber 24, 45, 60mm

Kal. 24 mit 8 bis 12 g Schwarzpulver


Kal. 45 mit 15 bis 25g Schwarzpulver
Kal. 60 mit 35 bis 45g Schwarzpulver

Anmerkung zur Herstellung (Abgrenzung)


Das Zusammenführen (Bündeln) von losen pyrotechnischen Sätzen zB zu Feuertöpfen
auch mit Treibspiegeln im offenen Abbrand ist gestattet,
Das ein- bzw. zusammenbauen von losen pyrotechnischen Sätzen in Halbschalen zur
Erzeugung eines pyrotechnischen Gegenstandes zB einer Großfeuerwerksbombe ist
verboten.

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Feuerwerkskörper - Effektnamen

Der Stern (Leuchtkugel)


Sammelbegriff für verschieden geformte Pulverkörper, die beim Abbrennen in der Luft als
farbige, Funken sprühende oder blinkende Punkte und Streifen zu sehen sind zB in
Bomben- und Raketenbuketts, Leuchtkugeln aus Römischen Lichtern.
Die Größe kann je nach Verwendungszweck von 1mm Durchmesser bis zu
Kometengröße (50mm) variieren. Die durchschnittliche Größe von Sternen zB für
Raketen, Bomben und Feuertöpfe ist ca. 3-15mm.

Die Herstellung eines Sterns erfolgt in sich drehenden Mischmaschinen in welche als
Ausgangesbasis kleine (Senfkörner, Reis, Plastik,..) Kügelchen eingebracht werden.
Durch langsames beigeben der pyrotechnischen Masse im Spritzverfahren zieht sich die
Masse durch die Drehung gleichmäßig um die Basis (dragieren). Immer wieder wird unter
ständigem drehen Masse zugefügt wodurch der Stern wächst. anschließend wird der
Stern getrocknet.
Durch abwechseln verschiedener Massen können mehrere „Farb“-Schichten aufgetragen
werden, welche dann beim Abbrand einen Farbwechseleffekt erzeugen.

Spitze
Die Spitze ist verbrennende Stern der den Effekt hinter sich nachzieht bzw. der letzte
Effekt der vor dem Verglühen eines Sternes meist noch einen kurzer Farbwechsel oder
ein zerplatzen oder zerknallen vollzieht.

Blitzknallbomben (Titanblitzbomben), Salutbomben


bestehen aus einer Kaliumperchlorat-Aluminium-Mischung als Effektladung.
Dieser so genannte Blitzknallsatz verbrennt mit hohen Temperaturen und sehr hoher
Reaktionsgeschwindigkeit daher entsteht auch der extrem laute Knall.

Päonien (Peoney)
sind immer Kugelbomben, die Sterne besitzen keinen Schweif. Es gibt einfarbige und
farbwechselnde Päonien.
Beim Zerlegen der Bombe entsteht das Bild einer sich öffnenden Pfingstrosen-Blüte.
Durch die Stärke der Zerlegerladung und einer relativ kurzen Brenndauer verlischt das
Bild, bevor die Sterne durch die Schwerkraft einen Bogen beschreiben.

Chrysanthemen
sind Kugelbomben, die Chrysantheme-Sterne haben immer einen Schweif und zumeist
eine Farbverwandlung. Die Sterne werden entlang der Innenwand der Bombenschale um
eine Zentralladung angeordnet und bilden beim Zerlegen die Blütenblätter einer sich
öffnenden Chrysanthemenblüte.
Durch die relativ kurze Brenndauer der Chrysanthemen
Sterne verlischt das Bild, bevor die Sterne durch die Schwerkraft einen Bogen
beschreiben.

Brokat- u. Kamurobomben ziehen über ihre gesamte Brenndauer einen langen Schweif
nach. Sie gleichen dadurch ein wenig Trauerweiden, da die Sterne durch die Schwerkraft
zum Boden ziehen beginnen. Kamuros sind immer Mehrfachfarbverwandlungsbomben.

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Trauerweiden
Die Schweifsterne sind lose in der Bombenschale verteilt. Die Anzahl der Sterne ist
dadurch größer, die Zerlegerladung ist schwächer als bei normalen Kugelbomben. Es
sind lang brennende Sterne meist in Gold.

Titanweiden
Haben im Abbrand dichter wirkende Sterne (schon fast Kometen) und funktionieren wie
Trauerweiden.

Wasserfallbomben sind wie Trauerweiden, jedoch nur mit einer sehr sanften
Zerlegerladung welche nur die Bombe öffnet und der Goldregen ohne Herz /Bukett
sogleich gegen Boden fällt.

Crackling "Knallsterne"
Spezielle, kleine Sterne die schon bei offenem Abbrand einen scharfen Knall erzeugen.
Sehr viele dieser Microsterne werden zusammen mit Funkensätzen zB zu Kometen
gepresst oder als Fontänen-Füllung verwendet.

Palme
Kugelbombe mit wenigen großen Kometen-Sternen. Die Kometen bilden die "Palmen-
Blätter", beim Aufstieg wird durch den Abbrand eines oder mehrerer auf der Bombe
befestigten Kometen der Palmenstamm erzeugt.

Polyp
Zylinder- oder Kugelbombe mit wenigen, relativ großen Kometen-Sternen, die das Bild
eines Oktopus oder einer Spinne ergeben.

Ringbombe, Saturn
bilden einen Ring am Himmel, auch zwei- bis dreifach in derselben Ebene oder auch
gekreuzt. Saturnbomben haben ein rundes Herzbukett um das sich ein Ring zieht.

Glitter, Blinker, Flimmer Effekte


Bei Blinkereffekten ist das klare Blinken des Sterns erkennbar (ein/aus) und der
Blinkerstern kann auch in Figurbomben gut eingesetzt werden.
Bei Glitter- und Flimmereffekten ist es ein meist nicht abgestimmtes schnelles auf und
abflimmern der Effektfüllung welche als gesamtes den Effekt ergibt.

Bild- und Figurbomben


In Figurbombern werden die Sterne händisch an einen bestimmten Platz im
Bombenkörper gestellt, um ein gewisses symmetrisches Bild erscheinen zu lassen.
Es sind nur wenige Bilder möglich wie zB Smileys, Schmetterlinge, Herzen, verschiedene
Ringeffekte und einfache Stere.

Hannabie
Besondere japanische handgemachte Feuerwerksbomben mit Mehrfachverwandlung
einer Bombe in verschiedene Farben- Figur- oder Bilder.

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Herrichten von
Feuerwerkskörpern
(Praxisunterricht)

Ausgabe: I/09

Explosive Engineering – Gernot Peroutka, Gewerbe- u. Rechnungsanschrift: 8641 St. Marein im Mürztal, Dr. Karl-Renner-Strasse 2, Büro: 8605 Kapfenberg, Grazer Strasse 54.
Betriebsart: Nicht protokolliertes Einzelunternehmen, geschäftsführender Inhaber Gernot Peroutka. Gerichtsstand ist Graz. DVR 1004697. Rechnungen: UID-ATU44148702, FA- Bruck an der Mur,
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Tätigkeiten: Angewandte Explosivstofftechnik. Durchführung von Fach- und Ausbildungsseminaren im Bereich Explosivstofftechnik. Sachverständiger für
die gesamte Pyrotechnik (ausg. Herstellung). Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen (inkl. Durchführen von Feuerwerken). Gewerblicher Sprengunternehmer
für alle Sprengarbeiten. ADR-Gefahrgutbeauftragter. Brandschutzbeauftragter. Nationale und Internationale zivile humanitäre Kampfmittelbeseitigung (IED/EOD).

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Herrichten von Feuerwerkskörpern
(Siehe Praxisunterricht. Die Unterlagen dienen dem Nachlesen und Erinnern)

Herstellen von Zündleitungen


Beim Herstellen von pyrotechnischen Zündleitungen (Feuerleitungen) mit Zündlitzen,
Stoppine und Vorbrennern ist besonders darauf zu achten, dass es zu keinen
ungewollten Zündübertragungen und in der Folge zu einer ungewollten Massenzündung
kommt.
Dies kann passieren wenn die Zündleitungen nicht ordnungsgemäß verbunden wurden,
sich überkreuzen oder auch von Klebebändern oder Abdeckfolien überdeckt werden
(durchzünden wie gedeckte Stoppine).
Auch auf das Abschlagen der Feuerleitung ist zu achten. Dies vermeidet man durch nicht
zu eckige, sondern schön ausgeführte Kurven beim Auslegen der Stoppinen.

E-Zünder mit Alu-Hülle - Zündlitze


Das einzubringende Ende der Zündlitze wird umgeknickt (ca.
3cm) und am Knickpunkt eingeritzt, sodass die
Schwarzpulverseele zu sehen ist. Mit diesem Teil voran wird
diese (doppelt gelegte) Zündlitze bis zur Zündpille des Zünders
eingeführt. Mit etwas Druck (nicht mit Werkzeug quetschen)
wird die Öffnung der Aluminiumhülse zusammengedrückt, bis
die Zündlitze fest sitzt. Mit einem Klebestreifen nochmals
fixieren.

E-Zünder ohne Hülle - Stoppine


Den losen Zünder in das Papier zur Schwarzpulverseele einführen zirka fünf Zentimeter
einführen. Es ist darauf zu achten das die Zündpille nicht zwischen die mehrfach gelegten
Papierschichten der gedeckten Stoppine zum liegen kommt, sondern direkt auf der
Schwarzpulverseele. Mit einem einfachen Schlag (Knoten) und mit einem Klebestreifen
fixieren.

Zündlitze - Stoppine
Eine Zündlitze zirka fünf Zentimeter zur Schwarzpulverseele in das Stoppinenpapier
einführen und mit Klebeband fixieren. Aufpassen, dass sich zwischen der
Schwarzpulverseele der Stoppine und der Zündlitze kein Stoppinenpapier befindet.

Stoppine - Vorbrenner (Verzögerer)


Am Ende der Stoppine werden zirka fünf Zentimeter
Stoppinenpapier entfernt, sodass die Schwarzpulverseele
frei liegt. Diese je nach Art des Zeitverzögerers einbringen
und mit Klebeband fest verbinden.
Vorbrenner in Papierhülle: Stoppine auf der Seite
pyrotechnischen Masse einbringen,
gegenüberliegende „Lochseite“ des Vorbrenners als
Ausgangsseite verwenden. Ebenfalls die
Schwarzpulverseele frei einbringen und mit Klebeband
fixieren.
Vorbrenner Stecksystem: Hier ebenfalls darauf achten,
dass aus der ankommenden Zündrichtung der
pyrotechnische Verzögerungssatz angebracht wird.

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Stoppine - Stoppine
Bei zu verlängernden Stoppinen jeweils ca. ein bis zwei Zentimeter der Stoppinenhülle
abtrennen und die Stoppinenfäden übereinanderlegen und abkleben oder binden.
Es können auch beide gedeckten Enden einfach mit einem Stück 4-5 Zentimeter langer
Zündlitze zusammen gesteckt und abgeklebt werden (siehe Stoppine – Zündlitze).
Bei Abzweigungen wird in die kommende Stoppine ein kleiner Schnitt gemacht und die
Zündlitze in Richtung der ankommenden Flamme zur Hälfte eingeschoben. Auf die
herausstehende zweite Hälfte wird nun die Abzweigende Stoppine aufgesetzte und
verklebt.

Zeitzündschnur – Stoppine / Zündlitze / ,…


Die Zeitzündschnur wird nach den gewünschten Zeiten (1cm=1Sek) mit einem Messer bis
zur Hälfte (Schwarzpulverseele) eingekerbt (v-Form) woraus dann der Zündstrahl tritt.
Daran kann nun jede weitere weiterführende Zündschnur angebracht werden. Wieder mit
Klebeband fixieren (Erklärung siehe dazu Thema Zündung – Leitfeuerzündung)

Stoppine – Zeitzündschnur
Der Anfang der Zeitzündschnur wird nach ca. 1 cm in v-Form eingekerbt.
Die gedeckte Stoppine wird jeweils beim gewünschtem Abstand mit einem ca. 2-3 cm
langen Schnitt versehen. Dann wird der innen liegende Stoppinenfaden durch den Schnitt
leicht herausgezogen bis eine kleine Öse zwischen Stoppinenpapier und Stoppinenfaden
entsteht. Die Zeitzündschur wird durch die Öse gesteckt bis der Stoppinenfaden in der
Kerbe liegt. Es kann abgeklebt werden.

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Fertigen von selbst zu verladenden Bombetten
und losen pyrotechnischen Gegenständen

Bombetten der Kaliber 24, 45 und 60mm, sowie lose pyrotechnische Gegenstände (Kal.
15mm) sind vom Pyrotechniker selbst zu verladen.

Kaliber 15mm Patronen in Kaliber 45 oder 60mm Rohre


Lose pyrotechnische Gegenstände wie Pfeifer, Heuler, Schwirrer,... im Kaliber 15mm
werden folgendermaßen verladen:

Mit einer einem Gummiring bündeln und Schwarzpulverladung unterlegen


7 Stück in Kal. 45 Feuerwerksohren mit 15 bis 25 g Schwarzpulver.
12 Stück in Kal. 60 Feuerwerksrohre mit 30 bis 40 g Schwarzpulver.

Die Lochöffnung der pyrotechnischen Gegenstände wird nach unten zum Schwarzpulver,
in ein Kunststoffsäckchen geschoben und mit Klebeband fixiert.
Verschiedene Rohrlängen (4-, 6-, 8-fach) bzw. verschieden starke Ausstoßladungen (15 –
40g) ergeben verschiedene Effektbilder.

Kaliber 24mm Bombetten


Um den unteren Rand der Bombette wird ein Klebeband so befestigt, dass der Rand um
ca. 30 mm überragt wird. In die entstandene Öffnung wird ca. 8g bis 12g Schwarzpulver
eingefüllt. Der restliche überstehende Rand wird zugeklappt, dabei ist zu achten das
nicht zu viele Klebebandschichten übereinander liegen um ein durchbrennen und zünden
des Schwarzpulvers zu gewährleisten.

Kaliber 45mm und 60mm Bombetten


In ein Kunststoffsäckchen wird Schwarzpulver gegeben und über den unteren Teil der
Bombette aus dem der Verzögerungssatz ragt gezogen. Mit einem Klebestreifen wird das
Säckchen an der Bombette fixiert.
Kal. 45 mit 15 bis 25g Schwarzpulver
Kal. 60 mit 35 bis 45g Schwarzpulver

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Kometenschweife (Briketts)
Gängig im Kaliber 24 und 50mm zu erhalten. Herzurichten wie Kaliber 24 bzw. 60
Bombetten und zu verladen ebenfalls in Kaliber 24 bzw. 60mm Mörsern

Feuertöpfe
Zuerst wird eine Schwarzpulverausstoßladung (mit Zündleitung) hergerichtet und ins
Feuerwerksrohr verladen. (für Kal. 60mm Feuertopf ca. 40g bis 60g Schwarzpulver, für
Kal. 75 Feuertopf ca. 80g Schwarzpulver, höhere Kaliber sind nicht empfohlen).
Darauf kommt eine dem Kaliber entsprechende Kartonscheibe mit eingingen kleinen (1-
2mm) Löchern (dient zum Durchzünden) und aufgestelltem Rand (U-Form).
In diese U-Karton der als Treibspiegel dient können nun Signalsterne verschiedenster
Farben, Zünlitzen- (max. 15 cm) und kurze Stoppinenreste, Kal. 15 Patronen aller Arten
verladen werden.
Achtung große Sicherheitsbereiche einrichten und auf Influenzwirkung achten.

Es können auch Kal. 24mm Bombetten zu 4 Stk. in Kal. „62“ Rohre oder zu 7 Stk. Kal.
„82“mm Feuerwerksrohre verladen werden.

Anzündung der Artikel zum Selbstverladen 15 bis 60mm


Für die Zündung ist noch eine Zündleitung an der Schwarzpulverladung anzubringen.
Entweder weisen die Feuerwerksrohre ein Zündloch am Bodenende auf, in das eine
Zündlitze eingeführt wird. Die Fertigen Artikeln werden mit der Schwarzpulverladung
voran in das Rohr auf die Zündlitze fallen gelassen.
Oder es wird ein Stoppine an einem Ende ca 5 cm abgedeckt und direkt auf die
Schwarzpulverladung geklebt. Der Effekt wird mit der Schwarzpulverladung voran in das
Feuerwerksrohr eingeführt, die Stoppine steht oben aus dem Rohr zur Anbringung an die
Leitfeuerzündung (oder E-Zünder) heraus.

Zum Fixieren
„Pyrotechniker von altem Schlag“ binden alle Verbindungen mit Spagat und dem
Feuerwerkerknoten.
Heutzutage am besten starkes Gewebe-Klebeband (Gaffa-Tape) verwenden. Diese
Klebebänder sind extrem reißfest auf Zugbelastung und halten bei mindestens drei
Umwicklungen auch hohe Zugkräfte gut aus.
Für Verbindungen von Zündleitungen an Effekten die ungehindert ausgestoßen werden
müssen oder die Durchbrennen müssen (wie zB auf Vulkanen oder kleinen Römischen
Lichtern) sind dünne Papierklebebänder zum fixieren zu verwenden.

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Zünden von Feuerwerken

Ausgabe: I/09

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Zünden von Feuerwerken

In der Pyrotechnik wird die Flammzündung vorgenommen. Diese nicht brisante Zündung
nennt man Anzünden. Anzündstoffe sind flammbildend und nicht sprengkräftig.

Die Anzündempfindlichkeit der Explosivstoffe ist sehr verschieden. Für das Anzünden von
Schwarzpulver genügt oft der Schlagfunke eines Werkzeuges aus funkenziehendem
Material.

Um eine sichere Aan-) Zündung für ein Feuerwerk zu erreichen, wendet man (zB bei
kleinen Feuerwerken) entweder die Handzündung mittels eines Zündlichtes oder (bei
großen Feuerwerken) die elektrische Zündung mittels elektrischen Zündern an.

Anzündmittel

Feuerzeug
Durch Reibung eines Metallrades an einem Feuersteins entsteht ein Funke oder durch
ausüben eines Druck an einem Piezo-Quarz wir ein Elektrischer Funke erzeugt, welcher
auf ein nahes Metall überspringt. Durch diese Funken wird entweder Butangas oder
reines ausgasendes „Feuerzeug“- Benzin entzunden.

Zündholz
Im Zündholzkopf befindet sich neben Schwefel und anderer Komponenten (Bindemittel)
vor allem roter Phosphor. Durch Reiben an der Reibfläche der Zündholzschachtel in der
sich gelber Phosphor befindet wird dann durch die Reibungswärme die chemische
Reaktion zur Flammbildung ausgelöst.

Anzündlicht
Anzündlichter sind Lanzen aus mit Papier umwickeltem Bengalpulver. Die Brenndauer
richtet sich nach Zusammensetzung des Bengalpulvers (ca. ab 30 Sek. bis 8 Min.)
Anzündlichter geben genügend Starthitze um jeden pyrotechnischen Gegenstand sofort
und sicher zu zünden.
Abzündlitzen sind Wetterfest (starker Wind und bedingt Nässe)

Reibzünder, Anzündhütchen (Vorwiegend in der Spreng- als in der Pyrotechnik).


Reibzünder / Anzündhütchen haben wie ein Zündholz einen Reibkopf, und werden
ebenfalls an einer Reibfläche entzündet. Anzündhütchen werden auf eine Zeitzündschnur
aufgesetzt um diese sofort und sicher entzünden zu können.

Abreißzünder (Vorwiegend in der Spreng- als in der Pyrotechnik).


Bei Abreißzündern sind ebenfalls zum Anzünden von Zeitzündschnüren und bestehen
aus einer Metallhülse in der ein Draht in einer Spirale aufgewickelt ist, welcher mit einem
pyrotechnischem (Phosphor-) Satz getränkt ist. Der Draht ragt an einem ende aus der
Metallhülse. Beim festem raschem anziehen an diesem Draht entrollt sich die
Drahtspirale und es kommt zur Reibungswärme welche den pyrotechnischen Satz und in
weiterer Folge die Zeitzündschnur entzündet.

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Handzündung
Bei der Handzündung werden mit einer Zündquelle (Feuerzeug, Anzündlicht) die
pyrotechnischen Gegenstände, meist Raketen und Mehrfachschussbatterien,
einzeln gezündet.

Zum Anzünden von Raketen sind Zündlichter besonders geeignet, da diese vom
Raketenschweif der startenden Rakete nicht ausgeblasen werden.

Auf Grund der Brenndauer des Anzündlichtes von mehreren Minuten kann so einfach und
ohne Stress das Feuerwerk sauber abgebrannt werden.

Die Leitfeuerzündung

Bei der Leitfeuerzündung wird das gesamte Feuerwerk oder einzelne Abschnitte des
Feuerwerks mittels einer Zündleitung verbunden.

Eine Zeitzündschnur wird nach gewünschter Verzögerungsdauer (1Sek. = 1cm) mit


einem Messer eingekerbt (Kerbschnur). An dieser Stelle tritt dann zur gegeben Zeit
eine Zündflamme aus. Von dieser Kerbstelle wird eine Stoppine zum gewünschten
pyrotechnischem Gegenstand gelegt der Punktgenau die Zündung des Effektes
einleitet. Während der pyrotechnische Effekt abbrennt, pflanzt sich die Verbrennung in
der Zeitzündschnur zur nächsten Kerbe / nächstem Effekt durch, und so weiter.

Eine Stoppine welche zu einem Effekt geführt wird, wir nach wenigen cm (10-15cm)
angeschnitten und an einer Seite in einen Zeitverzögerer (Vorbrenner) gesteckt. An der
anderen Seite der Zeitverzögerers wird die Stoppine des nächsten Effektes
angebracht. Diese wird wiederum nach wenigen cm angeschnitten, und so weiter.
Die Dauer der Zeitverzögerung richtet sich nach der Brenndauer der Zeitverzögerers
(1 bis 8 Sek). Auf diese Art funktionieren auch verschiedene Zeitverzögerungssysteme.

Einfach kann auch eine Zündlitze (rot/gelb) von einem Effekt zum anderen gelegt
werden. Dies ist jedoch auf Grund der Art der Zündlitze problematisch da diese kaum
Wasserfest ist, relativ ungenaue Abbrandzeiten hat, nicht vor Überzündungen anderer
Effekte (Influenzwirkung) sicher ist, oder durch zu hohen Luftdruck beim Abschießen
der Feuerwerksbomben erlöschen kann.

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Elektrische Zündung
Die Zündung erfolgt mittels Strom erfolgt durch einen elektrischen Zünder, welcher in
einen Zündkreis eingebracht wird. Die Auslösevorrichtungen zum Zünden eines E-
Zünders können eine einfache Batterie, ein Nagelbrett oder eine geeignete
Zündmaschine sein.

Nagelbrett
Hierbei wird einfach auf ein Holzbrett, je Zündkreis
ein Nagel eingeschlagen.
Von jedem Nagel führt ein Verbindungsdraht (Cu-
Draht) zum jeweiligen Zünder(n) und vom Zünder
führt der zweite Draht zum Pol einer Stromquelle
Vom zweiten Pol der Stromquelle führt ein Draht an
eine Metallstange („Griffel“). Durch das Berühren
eines Nagels mit dem „Griffel“ wird der Zündkreis
geschlossen der Strom kann fliesen und der
dazugehörige Zünder zündet.

elektrische Zündmaschinen
Es werden am Markt verschiedene Zündmaschinen
angeboten.
Moderne Zündmaschinen haben Druckknöpfe zum
Auslösen des Zündstromes, Prüfleuchten zur
Kontrolle des Zündkreises, eingebaute
Widerstandsmesser, Sicherheitsschlüssel zum
Schutz vor ungewollter Zündauslösung und viele
praktische Extras.
Je nach Art der Verwendung (Großfeuerwerke,
Bühnenpyrotechnik) sind diese Maschinen anders
ausgerüstet. Wenden sie sich an den Hersteller.

Elektrische Zündmaschinen kann sich in Österreich jeder selbst bauen. Dabei sind einige
wesendliche Punkte zu beachten.

Zwei unabhängige Schalter:


1. Ein EIN/AUS-Schalter um alle Zündspannungen generell und sicher zu trenn.
2. Ein Schalter (Taster) um den Strom für den gewünschten Zündkreis frei zu geben.
Besser:
1. Ein Schalter (Taster) zur Freigabe des gewünschten Zündkreises,
2. Ein Schalter (Taster) zur Freigabe des Zündstromes
(Dies verhindert Fehlzündungen bei Kurzschlüssen wegen
zusammengeschmolzener Zünderdrähte bzw. Zündpillen
und schont bei Kurzschlüssen die Stromquelle.
Ausreichend Zündstrom (entsprechende Batterie,
besser mit Kondensator)

Ferner sollte die Zündmaschine folgende Optionen haben


gute Klemmen für die Verbindungsdrähte (Bananenstecker statt Lautsprecherklips)
Anschluss für ein Ohmmeter zur Messung des Gesamtwiderstands.
LED als Durchgangskontrolle,
Batterieladekontrolle,…

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Elektronische Zündsysteme
Es gibt am Markt verschiedene elektronische Zündsysteme.
Funkzündsysteme,
Computer (Laptop) gesteuerte Zündsysteme,
einfach programmierbare Zündsysteme wie zB Stepper,
Zündsysteme mit BUS und Relay-Systemen, u.v.m.
Diese eignen sich vor allem für die Durchführung von Musikfeuerwerken sind aber selten
flexibel und eigenen sich meist nur für eine Feuerwerksart.

Funktionsstörungen
Die häufigsten Störungen beim Verleiten der elektrischen Zündleitungen sind:

Kein geschlossener Zündkreis


>nicht zusammengeschlossene Drähte.

Nicht isolierte Verbindungsstellen


>überhöhter Widerstand z.B. durch Nässe, oder Kurzschluss

Kurzschlüsse
>durch falscher Zusammenschluss des Zündkreises.

Einzelne Zündversager durch verschiedene Zünder


> immer nur Zünder der gleichen Art und Charge in einem Zündkreis verwenden!

Parallelschalten elektrischer Zünder.


> (siehe unten)

Daher vor dem Feuerwerk immer den Zündkreis mittels Ohmmeter überprüfen!

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Parallelschaltung elektrischer Zünder
Die Parallelschaltung ist auf maximal einem Zünder je Zündkreis und maximal zwei
Zündkreise zu beschränken.

Aufgrund der Bauart und Spezifikation von E-Zündern sind Parallel- und Serien-
Parallelschaltung ausnahmslos nur mit dafür bestimmten und zugelassenen
Zündmaschinen durchzuführen.
Durch definierte Ansprechstärken der Glühbrücke, sowie der pyrotechnischen
Zündmasse kommt es beim Parallelschalten von Zündern vor allem bei unterschiedlichen
Widerständen der einzelnen Parallelkreise und oft zu gering gewählter Zündspannung zu
Zündversagern bzw. zu Kurzschlüssen in einzelnen Parallelkreisen.
Auf Grund der geringeren Widerstände beim Messen mit dem Ohmmeter, können auch
Fehler nur schwer oder oft auch gar nicht erkannt werden.
Damit ist die Parallelschaltung in der Pyrotechnik (Ausgenommen bei bestimmten
Zündmaschinen gemäß Herstellerangaben) unsicher und daher nicht anzuwenden.

Serienschaltung
Grundsätzlich ist in der Pyrotechnik nur die Serienschaltung des Zündkreises
anzuwenden.
Das garantiert eine annähernd fehlerfreie Funktion, der Zündkreis kann mit dem
Ohmmeter genau überprüft werden. Fehler können so auch rascher gefunden und
behoben werden.
Entweder in einem Zündkreis zünden alle Effekte sicher, oder der gesamte Zündkreis
bleibt gesichert stehen.

Der elektrische Zünder (E-Zünder)


(Brückenzünder)

Um einen dünnen Draht, die Glühbrücke (ähnlich


eines Glühfadens einer Glühlampe), liegt ein leicht
entzündlicher pyrotechnischer Anzündsatz
(definierte pyrotechnische Masse), welcher die so
genannte Zündpille ergibt. Mit dem Anlegen des
Zündstromes glüht die Glühbrücke auf und
entzündet die Zündpille ähnlich einem
Streichholzkopf. Dadurch wird eine, in den Zünder
eingebrachte "Zündschnur" angezündet.

Die Zündpille sitzt zwischen zwei Kontaktlamellen, welche mit einer Kunststoffklammer
umgeben ist. Von den Kontaktlamellen geht je ein isolierter Zünderdraht weg, der
entweder aus Stahl oder Kupfer besteht. Der Cu-Draht bietet einen geringeren
Widerstand und ist daher von Vorteil da weniger Strom zur sichern Zündung erforderlich
ist.

Bei Großfeuerwerken wird zu oft noch der sogenannte "A-Zünder“ verwendet. Der
A-Zünder ist an den jeweils gleichfarbigen Zünderdrähten erkennbar. Der notwendige
elektrische Zündimpuls beträgt nur 0,8 bis 3 mWs/Ω (Milliwattsekunden pro Ohm).
Auf Grund der „elektrischen Umweltverschmutzung) Starkstrom- und Hochspannungs-
leitungen, Sende- und Funkanlagen, Magnetfelder u.s.w. ist von der Verwendung von A-
Zündern (obwohl noch nicht gänzlich verboten) aus Sicherheitsgründen dringend
abzuraten.

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Pyrotechnische A-Zünder sind in Österreich in der Sprengtechnik und in Deutschland
auch in der Pyrotechnik verboten, werden jedoch in Österreich noch verkauft. Auch in der
Nähe von angeführten elektrischen Anlagen u.s.w. ist die Verwendung verboten.

U-Zünder
Elektrische Zünder mit einem weisem und einem andersfarbigem Draht, (zB gelb-weiss,
rot-weiss,…) sind sogenannte U-Zünder (unempfindliche Zünder). Diese benötigen eine
vielfach höhere Stromstärke zur Zündung als A-Zünder und werden hauptsächlich in der
Pyrotechnik verwendet. Es wird empfohlen generell nur mehr U-Zünder zu verwenden.

Der zur Zündung notwendige Zündimpulse bei U-Zündern (je nach Hersteller, die
genauen Werte sind auf der Verpackung genau angegeben) betragen 8 bis 16 mWs/Ω.
Die Nichtansprechstärke des U-Zünders beträgt 0,45A bei maximal 5 Minuten, die
erforderliche Mindestansprechstärke innerhalb von 10ms beträgt 1,3 A

Der Zünderwiderstand (zB eines U-Zünders) setzt sich aus dem Brückenwiderstand (0,4
bis 0,8Ω) und der Länge der Zünderdrähte (zB zwei Cu-Drähte zu 3 Meter = 6 Meter =
3,7Ω) zum Gesamtwiderstand von zB 4,2 bis 4,5Ω zusammen. Der Wert ist immer für
Normaltemperatur von +20°C angegeben und sinkt bei 15°C um ca. 0,3 Ohm bzw. steigt
bei 40°C um ca. 0,2 Ohm.

HU-Zünder
Bei über 1000 Meter Seehöhe sowie in der Nähe von Hochspannungsleitungen,
Sendemasten, Magnetfeldern u.s.w sind gemäß Sprengarbeitenverordnung HU (hoch
unempfindliche) Zünder zu verwenden, welche einen Zündimpuls von 2500 mWs/Ω
benötigen und daher von Atmosphären- und Streuströmen und besonders gesichert sind.
Die Nichtansprechstärke des U-Zünders beträgt 4 Ampere bei maximal 5 Minuten. Es ist
ein sehr hoher Zündimpuls erforderlich, daher müssen Zündmaschinen über einen
entsprechend Leistungsstarken Kondensator verfügen. Die Zünderdrahtfarbe, mindestens
ein Draht ist dunkelblau.

Sprengkräftige E-Zünder
Hier gibt es die unempfindlichen U-Zünder (alte Bezeichnung „F“ Fiduz-Zünder) und
hochunempfindlichen HU-Zünder (alte Bezeichnung „P“ Polex-Zünder). A-Zünder sind in
der Sprengtechnik verboten. Sprengzünder erkennt man daran, dass der Zünder eine
rundum geschlossene Aluminiumkapsel (-Hülse) aufweist.
Die Verwendung von Sprengzündern in der Pyrotechnik ist strengstens verboten

Zündung des pyrotechnischen E-Zünders


Zur sicheren Zündung eines A-Zünders reicht eine handelsübliche frische 9 Volt-Batterie
aus, besser eine 4,5 Volt Flachbatterie, da diese mehr Stärke (Ampere [mAh]) aufweist.
Bei geringem Gesamtwiderstand (Zünder und Leitung) reichen diese Batterien auch zur
Zündung eines einzelnen U-Zünders aus.

Besser werden aber entsprechend starke Akkus oder Autobatterien verwendet. Eigene
Zündmaschinen, welche mit einem Kondensator einen entsprechend hohen Zündimpuls
für die Zündung mehrerer U-Zünder (HU-Zünder) garantieren sind die beste und sicherste
Lösung.
Zündmaschinen geben an, wie viele Zünder, welcher Art (A, U, HU), zugleich, in welcher
Weise verleitet (Serie oder Parallel), bei wie viel maximalem Widerstand (Ohm) des
gesamten Zündkreises sicher gezündet werden können.

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Für die Zündung ist es wichtig den Gesamtwiderstand eines angelegten Zündkreises zu
wissen. Es werden die Widerstände aller Zündleitungen (Verbindungsdrähte) und die
Zünderdrähte, sowie der Brückenwiderstand zusammengezählt.

Widerstandstabelle:
Verbindungsdrähte ∅ 0,6mm Brückenwiderstand U-Zünder
Kupfer (Cu) Eisen (Fe)
1m 0,06 Ω 0,42 Ω zw. 0,4 u. 0,8 Ω
100 m 6,10 Ω 42,0 Ω
Die genauen Kenndaten eines E-Zünders sind auf der Verpackung angegeben.

Beispiel:
Die Summe ergibt den Gesamtwiderstand. z.B.:
50 m Verbindungsdraht „Cu“ ∅ 0,6mm 3,05 Ohm
2x3m Zünderdraht „Cu“ ∅ 0,6mm 0,37 Ohm
1 Brückenwiderstand U-Zünder 0,80 Ohm
4,22 Ohm
Wenn der errechnete Widerstandswert eines Zündkreises mit dem angezeigten Wert des
Ohmmeters circa übereinstimmt, ist zum Beispiel ein Kurzschluss, oder ein beim
Anschließen vergessener elektrischer Zünder, oder ein Nebenschluss (nicht isolierte
Verbindungen,…) sofort erkennbar. Schlechte Verbindungen kosten jeweils bis 0,3 Ohm.

Prüfstrom
Zum Messen des Widerstandes wird ein handelsübliches Ohmmeter (Mulitmeter)
verwendet. Es ist möglich, dass der Prüfstrom des Ohmmeters den Zünder zur Zündung
bringt, daher sind die Zünder immer vor ihrer Verwendung (vor dem Anschließen von
Zündschnüren) zu überprüfen. Der maximale Prüfstrom des Ohmmeters darf
10 mA (Milliampere) nicht übersteigen. Zünder dürfen nur an stromlose Kabel
angeschlossen werden.

Zündstrom
Der Pyrotechniker ist verantwortlich, dass bei der elektrischen Zündung ausreichend
Zündstrom vorhanden sein muss. Nicht zuletzt ist es auch peinlich wenn man zB acht
Effekte für ein schönes Feuerwerksbild synchron Zünden will, und dann brennt eventuell
nur da oder dort einer der Effekte ab oder auch das ganze Feuerwerk bleibt stehen.

Zur Überwindung des oben im Beispiel errechneten Widerstandes von 4,22 Ohm und
dem erforderlichen Ansprechstrom von mindestens 1,3 Ampere für den angegebenen U-
Zünder wird gemäß dem Ohm´schen Gesetz folgende Spannung benötigt:
U=RxI U = Spannung (Volt), R = Widerstand (Ohm), I = Stromstärke (Ampere)
U=RxI = 4,22 Ohm x 1,3 Ampere = 5,5 Volt

Es ist mindestens eine im Handle erhältliche Fotobatterie mit 6 Volt Spannung und mit
1,6 Ampere (1600 mAh [Milliamperestunden]) erforderlich, um gemäß diesem Beispiel
einen U-Zünder in 25 Meter Entfernung sicher Zünden zu können.

Der Stromfluss bei der Kurzschlusszündung muss ferner mindestens


16 mWs/Ω (16 x 6,32 = 67,5 mWs) dauern, sodass sich die Glühbrücke entsprechend
erwärmen kann und die pyrotechnische Masse des Zünders umsetzt.

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Explosive Engineering EE - angewandte Explosivstofftechnik
Gernot Peroutka Sprengtechnik - Pyrotechnik - Kampfmittelräumung
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Ausrüstungsgegenstände
für Feuerwerke

Ausgabe: I/06
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Tätigkeiten: Angewandte Explosivstofftechnik. Durchführung von Fach- und Ausbildungsseminaren im Bereich Explosivstofftechnik. Sachverständiger für
die gesamte Pyrotechnik (ausg. Herstellung). Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen (inkl. Durchführen von Feuerwerken). Gewerblicher Sprengunternehmer
für alle Sprengarbeiten. ADR-Gefahrgutbeauftragter. Brandschutzbeauftragter. Nationale und Internationale zivile humanitäre Kampfmittelbeseitigung (IED/EOD).

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Ausrüstungsgegenstände für Feuerwerke

Abschussrohre / Mörser

Großfeuerwerksbomben werden aus Abschussrohren (Mörser) abgebrannt. Diese


müssen den beim Abschießen entstehenden Explosionsdruck unbeschadet überstehen.
Es sind Rohre aus Karton, Kunst- und Verbundstoffen (HDPE, Glasfaser,..), Stahl und
Aluminiumlegierungen gebräuchlich.
Material Vorteil: Nachteil:
Karton splittern nicht, werden bei Nässe schadhaft
Glasfaser geringes Gewicht, geringe Qualitäten geben keine
Sicherheit bei niedrigen Temperaturen
Kunststoff/ splittern nicht, nur für Einschlagbomben geeignet
HDPE geringes Gewicht, und keine Blitzknallbomben
Aluminium splittert nicht, hoher Preis
AlSiMg05 F22 hält extrem hohem Druck
Stand, geringes Gewicht
Eisen/Stahl hält extrem hohem Splittergefahr beim krepieren
Druck stand extrem hohes Gewicht

Der Pyrotechniker ist für die richtige Verwendung seiner Rohre verantwortlich. Das
bedeutet neben den gesetzlichen Sicherheitsabständen hat er die Sicherheitsabstände
entsprechend seiner in Verwendung stehenden Rohre und deren Art der Aufstellung im
Bedarfsfall zu erweitern.

Bei Verwendung von Stahlmörsern oder Titanblitzbomben sind die Rohre in Sand zu
betten oder mit Prallwänden in Richtung Publikum zu sichern.

Mehrschlagbomben und Titanblitzbomben sollten nicht aus Batterien sondern aus einzeln
aufgestellten Mörsern mit genügend Abstand zum nächsten Mörser verschossen werden,
da bei Rohrkrepierern ein Umfallen bzw. Zerstören der gesamten Feuerwerksbatterie
vermieden wird.

Es ist auf festen Untergrund zu achten, sodass die Rohre beim Abschuss nicht einsinken
können. Durch Einsinken im weichen Untergrund kann auch die Steighöhe stark
abnehmen.

Die Rohre, ob einzeln oder in Batterien gestellt sind standfest und sicher aufzustellen,
sodass auch bei schräg gestellten Rohren ein wegrutschen ausgeschlossen werden
kann. Die Rohre oder Batterien sollen satt am Boden stehen und gut verankert sein.

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Befestigungsarten von Mörsern und Batterien
Eingraben in ein Sandbett (bis zu 2/3 der Rohrlänge),
An mindestens zwei Stellen (oben/unten) mit gutem Bindedraht verdrahten
Holzbatteriekästen mit weichen Nägeln und starken Latten (keine billigen Dachlatten)
Durch verschrauben mit weichen Schrauben (keine gehärteten Schrauben da diese
brechen) damit seitliche Scheerkräfte aufgenommen werden können.
mit Erdankern (Baustahlstangen oder Holzpflöcken)

Rohrlängen von Mörsern

Die Rohrlänge steht in Abhängigkeit mit dem Innenrohrdurchmesser.


Gemäß deutscher Qualitätsrichtlinie und damit gültiger Stand der Technik ist:
6-fache Länge des Innenrohrdurchmesser

Für lange abregnende Effekte (Trauerweiden, Wasserfallbomben,..) und


Mehrschlagbomben sowie für gewünschte Bilder wird oft auch die Länge des 8-fachen
Rohrdurchmesser gewählt (= höhere Steighöhe, = höherer Sicherheitsabstand).

Als Minimum gilt die Länge des 4-fachen Innenrohrdurchmessers nur für einfache
Einschlag-Kugelbomben geeignet und für Feuertöpfe wenn diese speziell dafür
vorgesehen sind. (= [zu] niedrige Steighöhe, Sicherheit am Abbrandplatz)

Wandstärken der Feuerwerksrohre

Für alle Typen gilt je größer das Bombenkaliber, desto höher der Explosionsdruck, desto
dicker die Wandstärke des Abschussrohres.

Die Wandstärken richten sich nach folgenden Kriterien:


Dem Rohrmaterial: Pappe, Eisen/Stahl, GFK, HDPE, Aluminiumlegierung,...
Dem Kaliber: Je größer das Kaliber desto größer die Wandstärke
Der Art der Feuerwerksbombe: Einschlag-/ Mehrschlag Bomben, dem
Gesamtsatzgewicht, der Art des Effektsatzes zB Titanblitz

Die nachfolgende Tabelle zu Wandstärken der Abschussmörser ist nur ein Anhaltspunkt.
Die richtigen Wandstärken ergeben sich aus den beschriebenen Parametern:
Kaliber/Material Stahl Pappe HDPE AlMgSi05 ________
75 3 mm 7,5mm 5mm* 3 mm ______
80 3,5mm 8,0mm 6,25mm* 3 mm ______
100 4mm 10mm 7,5mm* 3 mm ______
125 5mm 12,5mm* 8,75mm* 4 mm ______
150 6mm 15mm* 10mm* 4 mm ______
*nur Einschlagbomben und keine Titanblitzbomben

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Innendurchmesser von Mörsern
Aufgrund der verschiedenen Maßeinheiten von Feuerwerksbomben in Inch (=Zoll) und
mm werden folgende Innendurchmesser empfohlen

Kal. mm Inch ∅ innen in mm Kal. mm Inch ∅ innen in mm


24 1“ 25 bis 27 100 4“ 102 bis 107
45 (50) 2“ 48 bis 52 125 5“ 128 bis 132
60 2,5 63 bis 65 150 6“ 155 bis 160
75 3“ 77 bis 82 200 8“ 210 bis 215
80 bis 85 250 10“ 260 bis 270
300 12“ 310 bis 330
( 1 Inch/Zoll = 25,4 mm)

Verhältnis Innenrohrdurchmesser zu Bombendurchmesser


Der Innendurchmesser des Abschussrohres wird wie folgt berechnet
Q= Durchmesser der Bombe ²
Innendurchmesser des Mörsers ²

Das ergibt folgende Werte


Q = 0,95 (enges Rohr)
Q = 0,75 (weites Rohr)

Ein Wert unter 0,75 sollte nicht unterschritten werden.


Der kritische Wert beträgt ca. Q < 0,6.

Gefahren auf Grund von Rohrlänge und Durchmesser


Ist der Innendurchmesser im Verhältnis zur Feuerwerksbombe zu Groß und/(oder) die
Bomben zu schwer (Mehrschlag-Etagenbomben) bzw. die Ausstoßladung zu gering,
können sich folgende Szenarien ergeben:

Die Bombe kommt nicht aus dem Rohr und krepiert im Rohr.
Die Bombe fällt nur aus dem Rohr und krepiert am Boden.
Die Bombe dreht nach nur „halber Steighöhe“ wieder um und krepiert zu tief.

Ferner ist zu beachten größer der Innendurchmesser und je kürzer die Rohrlänge desto
größer ist die Abdrift der Feuerwerksbombe.

Anmerkung in eigener Sache


Es wird seitens des Autors darauf Hingewiesen, dass alle Angaben zu Materialien,
Rohrlängen, Durchmessern, Wandstärken und diversen Berechnungen aus gesetzlichen
Richtlinien, von Prüfungen und Erkenntnissen abgeleitet sind und der Regel der Technik
entsprechen. Es wurde auf Grund der Komplexität der gesamten Materie eine
vereinfachte Darstellung gewählt. Im wesendlichen können jedoch alle Angaben in die
Praxis umgesetzt werden der Autor übernimmt jedoch keine Haftung auf die gemachten
Angaben und sich daraus ergebende Folgen. Bitte um Verständnis.

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Abschuss- Mörserbatterien
Mörser in den Kalibern 24 bis 150 werden oft auf ein Gestell in Reihen montiert, so
genannte Batterien.
Der Vorteil liegt darin, dass mehrere Effekte in einer Batterie bereits fix verleitet werden
können bzw. die Winkel der einzelnen Rohre der Batterien bereits fix aufeinander
abgestimmt werden können.
Wie viele Mörser pro Batterie aneinandergereiht werden und in welchem Winkel diese
montiert werden liegt im eigenen Ermessen des Pyrotechnikers.

Für Karton- und Kunststoffmörser werden Kästen aus Holz gefertigt. Aluminium-Batterien
können in jegliche gewünschte Form geschweißt werden und sind leicht und Platz
sparend.

Raketengestelle
Raketengestelle müssen so beschaffen sein, das ein Umfallen auf jeden Fall
ausgeschlossen ist.
Die Führungen für die Leitstäbe sind so auszuführen, dass eine Führung über die
gesamte Länge des Leitstabes gewährleistet ist.
Vor allem bei Raketen mit schwerem Kopfteil, kann ein Abfallen durch den Anfangs
geringen Startschub vorkommen. Durch einen langen Führungsweg baut die Rakete
genug Schub auf, dadurch kann ein Abfallen der Rakete beim Start verhindert werden.
Die Leiste zum Anbringen der Zündleitungen (Winkeleisen) sollte so ausgeführt sein,
dass ein vorzeitiges beziehungsweise zu rasches Weiterzünden (Influenzwirkung)
verhindert wird.

Gestelle für Mörser, Sonnen, Wasserfälle usw.


Solche Gestelle können vor Ort, je nach Möglichkeit zB aus Dachlatten bzw. Staffelholz
selbst gebaut. Es ist unbedingt auf eine sichere, standfeste Konstruktion zu achten, da
diese pyrotechnischen Effekte große Schubkräfte und Druckkräfte erzeugen.

Auch vorbereitete Aluminiumlatten, die vor Ort nur mehr zusammengeschraubt werden
müssen, kann man sich bauen. Diese sind dann immer wieder einsetzbar. (Steck- oder
Schraubsystem)
Achtung zB bei Wasserfallbränder: Aluminium schmilzt weg.

Rigge / Traversen
Das sind Aluminiumrohr-Konstruktionen aus dem Bühnenbau welche als Grundgestell für
zu befestigende Abschussrohre oder anderer pyrotechnischer Gegenstände wie zB
Sonnen verwendet werden können.

Schaltafeln
Feste Schaltafeln zum Montieren von Abschussrohren. Diese gewährleisten einen
sicheren Stand und es können mehrere Rohre bereits fix eingerichtet werden. Zum
Ausgleich von Geländeunebenheiten, oder wenn keine Befestigungen im Boden möglich
sind.
Ferner können Schaltafeln auch vor Schussbatterien (Boxen) aufgestellt werden, welche
bei krepieren von Schussboxen eine Sicherheits-Prallwand zum Publikum bilden.

Holzkisten
Feste Holzkisten, am Besten aus Schaltafelholz zum Hineinstellen von
Kartonabschussbatterien. Als Schutz vor Rohrkrepierern.

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Werkzeuge und Equipment

Für den Aufbau von Großfeuerwerken werden eine ganze Reihe von Werkzeugen
benötigt, aber nur die eigene Erfahrung kann über das richtige und notwendige Werkzeug
und Equipment Aufschluss geben. Hier sind nur ein paar Anregungen, worauf nicht
vergessen werden sollte.

Werkzeugkoffer mit dem üblichen


Standardwerkzeug
Cutter, Schere, Ohmmeter, Kombizangen, Kreuz-
und Schlitzschraubenzieher, Schraubschlüssel,
Hammer, Säge, Bohrer, Beißzange, sowie
Kleinmaterial wie Holzschrauben, Schrauben mit
Muttern, Isolierband,...

Großwerkzeuge
Vorschlaghammer, Hacke, Säge, Akkuschrauber,
Spaten...

Equipment
Klebebänder, Abdeckfolien, Alufolie, Absperr-
bänder, Taschenlampen mit Ersatzbatterien,
Kabelrolle 220 Volt, Scheinwerfer, Stromaggregat...

Erste Hilfe & Sicherheit


Erste-Hilfe-Kasten
mit extra Verbandsmaterial gegen Verbrennungen

Feuerlöscher, mindestens
1 Stk. 9l Nass- (oder Schaum-) Feuerlöscher
1 Stk. 12kg oder 2 Stk. x 6kg ABC-Pulverlöscher
eine einfache Kübelspritze oä. ist anzuraten.

Warntafeln
Vorsicht Explosionsgefahr!
Rauchen Verboten!
Betreten Verboten!

Kleidung und Persönliche Schutzzausrüstung


Empfohlen wird eine Feuerwehr-Ausrüstung mit
schwerer Jacke, Hose, Handschuhe und Feuerwehrhelm.
oder
Schutzhelm mit Vollvisier, Gehörschutz,
Arbeitshandschuhe, festes Schuhwerk,
schwer entflammbare Kleidung (im Winter warm und doppelt).

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Gernot Peroutka Sprengtechnik - Pyrotechnik - Kampfmittelräumung
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Sicherheitsabstände
bei Feuerwerken

Ausgabe: I/08

Die Sprengschule und Explosive Engineering – Gernot Peroutka, 8605 Kapfenberg, Grazer Strasse 54. Gewerbeanschrift: 8641 St. Marein im Mürztal, Dr. Karl-Renner-Strasse 2.
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Sicherheitsabstände für Großfeuerwerke

Der Schutzabstand (Definition)


Der Schutzabstand ist der zwischen Abschussmittel (Mörser) bzw. pyrotechnischem
Gegenstand und dem Publikum, unbeteiligten Dritten und brandempfindlichen Objekten
einzuhaltende horizontale Abstand.

Brandempfindliche Objekte
Diese Objekte sind von der Feuerwehr zu bestimmen zB. Tankstellen, Gaslager,...
Waldgebiete bei extremer Trockenheit, Heulager,...

Objekte innerhalb des Schutzabstandes (Sicherheitsbereich)


Normale Wohn- und Gewerbeobjekte, diverse Gebäude, Hochspannungsleitungen,
Waldgebiet (ausgenommen bei extremer Trockenheit), Strassen (Ausgenommen
Autobahnen und Schnellstraßen) stellen keine brandempfindlichen Objekte dar.

Diese Objekte können sich sehr wohl im Abbrandbereich befinden. Feuerwerke können
ohne weiters auch von Gebäuden und Bauwerken selbst abgebrannt werden, wenn diese
dafür geeignet sind. Ein entsprechender Brandschutz, bzw. Sicherheitsmaßnahmen sind
jedoch zu berücksichtigen.

Bei besonderen Objekten (zB Holzschindel gedecktes Dach,…) kann seitens der
Feuerwehr eine Brandwache beiseite gestellt werden.

Personen im Sicherheitsbereich
Während des Herrichtens und Aufbau des Feuerwerks ist es möglich im
Sicherheitsbereich Personen (Akteure, Veranstaltungspersonal,…) die auf möglichen
Gefahren durch das Feuerwerk unterwiesen wurden bzw. per Anschlag auf die Gefahren
durch das aufmerksam gemacht wurden tätig sein zu lassen.

Während des Feuerwerkes haben auch diese Personen den Sicherheitsbereich zu


verlassen.

Bestimmung der Schutzabstände

Derzeit werden in Österreich die Schutzabstände großteils noch gemäß der Anlage A/8
des Pyrotechnikgesetzes 74 angewendet.

Auf Grund von Feuerwerksunfällen wurden jedoch seitens der Deutschen Behörde BAM
(Bundesanstalt für Materialprüfung) Versuche und Berechnungen durchgeführt, worauf
eine neue Richtlinien für Sicherheitsabstände festgelegt wurden. Weiters diente dies auch
als Grundlage für eine Qualitätsrichtlinie in welcher zB. erforderliche Rohrlängen,
Innendurchmesser, Anforderungen an pyrotechnische Gegenstände festgelegt wurden.
Diese Richtlinien wurden teilweise in Deutschland bereits Gesetz bzw. auch in die
Pyrotechnikrichtlinie der EU übernommen und spiegelt den derzeitigen Stand der Technik
wieder. Die neuesten Richtlinien dazu wurden erst jetzt im Herbst 2009 erlassen.

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Höhenfeuerwerk
Abschuss senkrecht vom Boden bei Windgeschwindigkeiten von nicht mehr als 5 m/s.
Effekte Abstand in Metern
Sterne, Kometen, Bomben und Bombetten ohne Blitzknall 80% der Steighöhe
Sterne, Kometen, Bomben und Bombetten mit Blitzknall 100% der Steighöhe
Raketen (nie Richtung Publikum) in Abschussrichtung 200m
in andere Richtungen 125m
Als Daumenregel gilt:
Kaliber in Millimeter = Steighöhe in Meter = Sicherheitsabstand in Meter

Neigung von Mörsern


Bei Neigung der Abschussmörser sind die Schutzabstände entsprechend zu vergrößern.
Blitzknallbomben und Mehrschlagbomben dürfen nur senkrecht verschossen werden.
Neigungswinkel Erhöhung des Schutzabstandes
bis 5° + 20%
bis 10° + 40%
bis 15° + 60%
bis 20° + 80%
In der entgegengesetzten Richtung kann der Schutzabstand um maximal 40% verringert
werden.

Windgeschwindigkeit
Bei Windgeschwindigkeiten von 5 bis 9 m/s vergrößern sich die Schutzabstände.

Windgeschwindigkeit Vergrößerung des Schutzabstand


> 5 m/s bis 6 m/s 20% der Steighöhe
> 6 m/s bis 7 m/s 50% der Steighöhe
> 7 m/s bis 8 m/s 75% der Steighöhe
> 8 m/s bis 9 m/s 100% der Steighöhe
> 9 m/s bis 13 m/s 200% der Steighöhe

In der entgegengesetzten Richtung kann der Schutzabstand um maximal 40% verringert


werden. Die Windgeschwindigkeit wird 2 m über dem Boden auf freiem Raum gemessen.

Erhöhungen (Bauwerke, Berge)


Befindet sich der Schutzabstand auf einer Erhöhung zB Bauwerk oder Berg so ist der
Höhenunterschied zwischen Abschussplatz und Schutzzonegrenze zum Schutzabstand
hinzuzufügen.

Bodenfeuerwerke
Bei Bodenfeuerwerken (Bränder, Sprüher, Fontänen,...) beträgt der empfohlene
Schutzabstand 20 bzw. 30 Meter. Jedoch kann je nach Art der verwendeten Effekte
(Standard Bränder, Sonnen, Vulkanen,...) der Sicherheitsabstand auf die doppelte
Effektsprühweite gekürzt werden, auch da Bodenfeuerwerkseffekte horizontal oder
senkrecht aber nie direkt zum Publikum montiert werden.

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Sicherheitszonen für Pyrotechniker
Der Pyrotechniker unterscheidet zu den oben genannten Schutzabständen welche
während des Feuerwerks gelten noch zwei weitere Sicherheitsbereiche, welche vor dem
Feuerwerk beim Lagern, Herrichten und Aufbauen des Feuerwerks vor Ort gilt.

Der innere Sicherheitsbereich


ist der Bereich in dem die pyrotechnischen Gegenstände am Abbrandplatz gelagert,
hergerichtet und zusammengebaut werden. In diesem inneren Sicherheitsbereich haben
nur unterwiesene Personen welche für die Lagerung und das herrichten der
Feuerwerkskörper unbedingt erforderlich sind Zutritt.
In diesem inneren Sicherheitsbereich ist auch genügend Abstand (mind. 5 Meter wenn
geeignet gesichert) zwischen den lagernden und den herzurichtenden pyrotechnischen
Gegenständen zu halten.
Dieser innere Sicherheitsbereich ist im Umkreis von 25 Metern um die lagernden und den
herzurichtenden pyrotechnischen Gegenstände abzusperren. Das Rauchen und offenes
Feuer ist in diesem Bereich strengstens verboten.

Erweiterter Sicherheitsbereich
Ist der Bereich in denen die fertig hergerichteten und zusammengebauten und zum
Abschießen bereiten pyrotechnischen Gegenstände aufstellt werden.
Unmittelbar um die zum Abbrennen fertig aufgestellten pyrotechnischen ist wenn
erforderlich nochmals eine Absperrung mit entsprechenden Warnhinweisen anzubringen.
Dies „Inseln“ im erweiterten Sicherheitsbereich sind laufend zu überwachen.

Der Aufenthalt von bestimmten unterwiesenen Personengruppen in diesem erweiterten


Sicherheitsbereich ist möglich, nicht jedoch für den öffentlichen bzw. freien
Publikumsverkehr. Diese unterwiesenen Personengruppen beschränken sich vor allem
auf jene an der Veranstaltung mitarbeitenden Personenkreise (Organisation, Technik,
Akteure,...)

Alle diese Personengruppen müssen über die Gefahren und deren Auswirkungen, sowie
insbesondere das Rauchverbot und Verbot von offenem Feuer nachweislich hingewiesen
werden.

Ausweiten der Schutzzonen über den gesamten Sicherheitsbereich


Unmittelbar vor dem Feuerwerk haben alle unbeteiligten Personen die Schutzzone zu
verlassen (ausgenommen Feuerwehr und Pyrotechnikgehilfen mit Schutzkleidung auf den
ihnen zugewiesenen Plätzen). Das Feuerwerk darf erst gezündet werden wenn diese
Sicherheit gegeben ist und die Absperrposten das O.K. erteilt haben.

Aus der Erfahrung ist anzuraten das die Schutzzonen bereits von vornherein (ab Beginn
der Feuerwerksaufbaues bzw. des Veranstaltungsbeginns) abgesperrt und bewacht sind.
Es ist während einer Veranstaltung fast unmöglich Publikum (mehrere hundert Personen)
mit einer Handvoll Absperrposten aus einem Sicherheitsbereich hinaus zu bekommen.

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Projektierung
von Feuerwerken

Ausgabe: I/06

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Projektierung von Großfeuerwerken

Die Projektierung eines Feuerwerks von drei Seiten zu betrachten:


1) Wünsche des Veranstalters Möglichkeiten des Abbrandplatzes
2) Nach den sicherheitstechnischen Möglichkeiten und Auflagen der Behörden
3) Nach den Produktmöglichkeiten und den choreographischen Ideen

Der Veranstalter/Auftraggeber
Der erste Weg zum Feuerwerk für den Pyrotechniker ist ein persönlicher
Lokalaugenschein mit dem Auftraggeber.
Dabei sollen bereits alle Details für den Feuerwerksablauf besprochen werden. Das ist
zum einen wichtig ob das Feuerwerk überhaupt durchführbar ist und zum anderen die
Grundlage für ihre Anbotskalkulation.

Welche Informationen seitens des Veranstalters sind für Sie wichtig.


Art der Veranstaltung (Privatfeier, Großsportevent,...)
Budgetrahmen von/bis
Voraussichtliche erwartete maximale Besucherzahl
Sicherheitsmaßnahmen des Veranstalters
Programmablauf für alle Organisatoren
Programmablauf für das Publikum
Sicherheitskonzept des Veranstalters

Der Veranstalter soll bereits zum ersten Treffen / Lokalaugenschein einen aktuellen
Katasterplan mit Grundstücksnummern mitbringen (Kostenlos bei der Gemeinde).

Erstellen Sie gemeinsam mit dem Veranstalter eine Skizze die mindestens das gesamte
Veranstaltungsareal und mindestens 200 Meter im Umkreis um den vorgesehenen
Feuerwerksabbrandplatz beinhaltet.
öffentlich zugängliche Bereiche (Publikum)
gesperrte Bereiche (nur Organisation)
Freiflächen (Felder, Wald, Wiese,...)
Parkplätze
Zufahrtswege und Feuerwehrauffahrtswege
Evakuierungs- Auffangräume bei Großveranstaltungen
Alle Gebäude inkl. Festzelte
Brandempfindliche Objekte (Tankstellen, Gaslager,...)
Brandgefährdete Objekte (Heustadel, trockener Wald)

Durchführbarkeit des Feuerwerks


Anhand der Ihnen nun vorliegenden Daten können sie die Sicherheits- und
Schutzabstände bestimmen. Daraus erfolgen die Möglichkeiten der zu verwendenden
pyrotechnischen Gegenständen und die Art der Abbrandmöglichkeiten.

Jetzt können sie entscheiden ob das Feuerwerk durchführbar ist oder nicht.

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Garantie der Schutzzonen
Wichtig ist, dass sie sofort die Sicherheits- und Schutzabstände in die Skizze eintragen
und der Veranstalter Ihnen schriftlich die Einhaltung der Sicherheits- und Schutzzonen
garantiert.

Genehmigung des Grundstückseigentümers


Erkundigen sie sich ob am vorgesehenen Abbrandplatz bereits Feuerwerke gemacht
wurden. Kontaktieren Sie auf jeden Fall alle Grundstückseigentümer der Schutzzone und
holen sie die schriftliche Genehmigung des Grundstück-Eigentümers /Verwalters
/Pächters /Mieters ein.

Anbotsstellung
Nun ist es ihnen jetzt möglich das Feuerwerk zu projektieren und die Kostenkalkulation
für das Anbot zu erstellen.

Kalkulieren Sie alle Kosten in das Feuerwerk ein


Ansuchen Kommissionierung Ausstellung des Behördenbescheid,
Lokalaugenschein (behördlich und privat),
Haftpflichtversicherung,
Feuerwehr und allgemeinen Brandschutz,
Gefahrenguttransport ADR bzw. Bahnexpress,
Allgemeine Transport- und Fahrtspesen,
Personalkosten der Pyrotechnikgehilfen,
Regie und Büroaufwand (Fax, Telefon, Papier,...),
Investitionsgüter (Zündmaschine, Mörser, Gestelle,..),
Verbrauchsmaterialien (Klebebänder, Folien,...),
Ihren eigenen Lohn für Arbeit und Know How,
die Feuerwerkswaren (pyrotechnische Gegenstände),
den Gewinn.

Behördenverfahren

Noch bevor Sie einen Antrag für ein Großfeuerwerk an die Behörde stellen, nehmen Sie
Kontakt mit der Behörde auf. So können Sie schon vorab wichtige Punkte abklären, die
aufwendige Genehmigungsverfahren oder behördliche Lokalaugenscheine ersparen
können. Wenige Behörden haben für die Ansuchen bereits ein Antragsformular
entworfen.

Sobald Sie die Auftragserteilung durch den Veranstalter erhalten haben reichen Sie
mindestens 14 bis 21 Werktage vor dem Veranstaltungstag das Ansuchen bei der
zuständigen Sicherheitsbehörde (BDP, BH, Magistrat) ein.
Sie benötigen dazu mindestens:
Den schriftlichen Antrag gem. § 6 PyrotechnikG 74.
Ihre persönliche behördliche Pyrotechnik-Fachbescheinigung.
Die Genehmigung des Grundstückeigentümers.
Den Nachweis über den Abschluss einer Haftpflichtversicherung für Veranstaltungen
welche das abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen (Feuerwerken) inkludiert.

Um der Behörde das Ermittlungsverfahren zu erleichtern bzw. um Ihnen Kosten eines


möglichen behördlichen Lokalaugenscheins zu ersparen und das sie das Feuerwerk

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entsprechend Ihrer pyrotechnischen und künstlerischen Wünsche umsetzen können, ist
es von Vorteil nachfolgende Unterlagen einzureichen.

Bei einigen Behörden insbesondere im Wirkungsbereich einer Bundespolizeidirektion


bzw. eines Magistrates im städtischen Bereich sind diese Beilagen von vornherein dem
Antrag beizulegen.

Den Auszugs des Grundstückplans inkl. Nummer


Der Skizze des Veranstaltungsgeländes Maßstabgetreu mit allen Bezeichnungen im
Umkreis von 200 Meter um den Abbrandplatz (siehe oben).
Einer Auflistung der verwendeten Warengruppen mit den entsprechenden Kenndaten
(Klasse, Kaliber, Steighöhe, Nettoexplosivstoffmasse, Art,…).
Eine Erklärung über Anwendungen die sie nicht durchführen ( Keine Verwendung von
Mehrschlagbomben, Raketen, Fallschirmbomben,...).
Was seitens des Brandschutzes beigetragen wird, (Eigene Löschleistung
Brandwache, Einsatz der Feuerwehr,…)
Art und Menge der Ersten (Sanitäts-) Hilfe
Art der Absperrmaßnahmen (Absperrungen, Polizeigitter, Wachposten,…)
Sonstiges,...

Der behördliche Bescheid


Sie erhalten mittels eines so genannten Rsa oder Rsb (Blauer Brief) den behördlichen
Bescheid mit den für das Feuerwerk geltenden Auflagen zugesandt.

Bitte beachten Sie! Wenn sie keine Gewerbeberechtigung (Gewerbeschein) für den
Handel mit pyrotechnischen Gegenständen (der Klasse III / IV) besitzen ist der Besitz von
pyrotechnischen Gegenständen der Klassen III und IV erst erlaubt, wenn Sie im Besitz
des behördlichen Bescheides sind. Daher rechtzeitig die Behördenansuchen erledigen.

Die Auflagen aus dem Bescheid sind für den Pyrotechniker bindend!!!

Wareneinkauf
Der Pyrotechnikhändler (Großhändler, Importeur, Erzeuger) darf ihnen pyrotechnische
Gegenstände der Klassen III und IV nur übergeben, wenn sie über einen gültigen
Feuerwerksbescheid verfügen oder selbst Pyrotechnikhändler sind.

Ab der Abholung der Feuerwerkswaren beim Händler haben sie die Bestimmungen des
Gefahrenguttransportgesetzes / ADR, des Pyrotechnikgesetzes, Auflagen des
Bescheides, Lagerbestimmungen einzuhalten.

Sie erhalten für den Gefahrenguttransport seitens des Händlers die Beförderungspapiere,
das Unfallmerkblatt und die im zugelassenen UN-Versandtkarton verpackten
pyrotechnischen Gegenstände (siehe Kapitel Transport)

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Lagerung
Die Lagerung hat im UN-Versandkarton zu erfolgen.

Am Abbrandplatz selbst bzw. am Ort der Herrichtens der Feuerwerkskörper werden die
pyrotechnischen Gegenstände zur Weiterverarbeitung bzw. Verwendung bereitgestellt
und ist daher in diesem Sinne der Lagerverordnung keine Lagerung. (siehe Kapitel
Lagerung)
Die Bereitstellung („Lagerung“) am Abbrandplatz hat in der vom Pyrotechniker
festgelegten innersten Sicherheitszone zu erfolgen, zu der nur er selbst und seine
unmittelbar tätigen Pyrotechnikgehilfen Zutritt haben.

Konzepterarbeitung des Feuerwerks


Die Konzepterarbeitung des Feuerwerkes beginnt eigentlich schon beim ersten
Lokalaugenschein und durch Besprechung und Beratung mit dem Auftraggeber.
Für das Feuerwerksanbot reicht ein überschlag mäßiges Konzept.
Für die genaue Planung des Feuerwerks ist es von Vorteil sich die gewünschten
Ideen (Bilder) zu Papier zu bringen und diese in die Rahmenbedingungen einzubauen.
Hierbei spielt die künstlerische Gabe des Pyrotechnikers eine große Rolle. Ein
Feuerwerksablauf will wohl geplant sein um zB finstere Löcher am Himmel zu Vermeiden.
Welchen Feuerwerksstil sie selbst entwickeln und anwenden bleibt ganz ihnen als
Pyrotechniker überlassen.

Planung des Herrichtens und Aufbauens


Steht das Konzept machen sie sich einen
Aufbauplan (Stellplan)
Verleit-Plan (Leitfeuerzündung, E-Zündung)
Zündplan (Reihenfolge und Zeitablauf)

Anhand dieser Pläne ist es für sie und ihre Pyrotechnikgehilfen klar erkenntlich was wo
wie aufgebaut und verleitet wird und hilft ihnen Fehler zu vermeiden.

Der Zündplan hilft ihnen, insbesondere bei Feuerwerken mit Musik die Zündreihenfolge
und Abbrandzeiten einzuhalten.

Ferner haben sie für den Fall des Falles ein Beweismittel für die ordnungsgemäße
Durchführung des Feuerwerkes in der Hand.

Nachbereitung
Bereiten sie jedes Feuerwerk nach „Controlling“.
Es gibt ihnen wertvollen Aufschluss und Erkenntnisse für ihre weiteren Feuerwerke in
Punkto:
Konzepterarbeitung und Planung,
Kalkulation und Anbotserstellung,
künstlerischer und fachlicher Entwicklung.

info@sprengschule.at Explosive
www.pyrotechnikschule.at Engineering
www.explosive-engineering.at

+43/ 664/ 27 91 389

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Explosive Engineering EE - angewandte Explosivstofftechnik
Gernot Peroutka Sprengtechnik - Pyrotechnik - Kampfmittelräumung
Sachverständiger für Pyrotechnik Durchführung - Ausbildung - Beratung - Gutachten
8605 Kapfenberg, Grazer Straße 54 phone: +43/ 664/ 27 91 389
www.sprengschule.at e-mail: office@explosive-engineering.at

Anhang

Ausgabe: I/06
Explosive Engineering – Gernot Peroutka, Gewerbe- u. Rechnungsanschrift: 8641 St. Marein im Mürztal, Dr. Karl-Renner-Strasse 2, Büro: 8605 Kapfenberg, Grazer Strasse 54.
Betriebsart: Nicht protokolliertes Einzelunternehmen, geschäftsführender Inhaber Gernot Peroutka. Gerichtsstand ist Graz. DVR 1004697. Rechnungen: UID-ATU44148702, FA- Bruck an
der Mur, Steuer-Nr.: 136/2543. Telefon +43/ 664/ 27 91 389, e-mail: office@explosive-engineering.at, info@sprengschule.at, Internet: www.explosive-engineering.at, www.sprengschule.at.
Bankverbindung: Steiermärkische Bank und Sparkassen AG, BLZ: 20815, Konto-Nr.: 000.005.333.49, BIC: STSPAT2G, IBAN: AT86 2081 5000 0053 3349.
Tätigkeiten: Angewandte Explosivstofftechnik. Durchführung von Fach- und Ausbildungsseminaren im Bereich Explosivstofftechnik. Sachverständiger für
die gesamte Pyrotechnik (ausg. Herstellung). Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen (inkl. Durchführen von Feuerwerken). Gewerblicher Sprengunternehmer
für alle Sprengarbeiten. ADR-Gefahrgutbeauftragter. Brandschutzbeauftragter. Nationale und Internationale zivile humanitäre Kampfmittelbeseitigung (IED/EOD).

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Check-Liste ( =ja/erledigt, ⌦=nein/nicht erledigt, ---=nicht erforderlich/gestrichen)
Hier nun eine kleine Checkliste über einige wichtige Punkte. Sie dient der Information darüber was noch
nicht erledigt wurde bzw. was noch zu erledigen ist. Tragen sie hier die für Sie wichtigen Punkte ein.
Nehmen Sie diese Check-Liste bitte zu den weiteren Besprechungen mit. Danke!

Lokalaugenschein
1. Lokalaugenschein
Datum Uhrzeit Treffpunkt
2. Lokalaugenschein
Datum Uhrzeit Treffpunkt
3. Lokalaugenschein
Datum Uhrzeit Treffpunkt

Wir bitten Sie zum Lokalaugenschein nach Möglichkeit folgendes mitzunehmen


Genehmigung des Grundeigentümers („outdoor“) auf dessen Grundstück die Pyrotechnik abgebrannt wird (siehe
Formular anbei) mit der Grundstücksnummer und einem Grundstücksplan (liegt bei der Gemeinde auf).

Bei Großfeuerwerken eine Skizze, mindestens im Umkreis von 200 m des vorgeschlagenen
Feuerwerksabbrandplatzes und mindestens des gesamten Veranstaltungsareals
Bitte tragen Sie die Bereiche des Publikums, Parkplätze, Gebäude, Festzelte,... ein. Danke !
sonstige Genehmigungen
.
Wenn die Mitnahme der oben genannten Unterlagen nicht möglich ist, bitte per Fax (_________) an uns
senden.
Wir bitten Sie auch diese Kunden-Info-Mappe mit dieser Check-Liste mitzunehmen.

Allgemeine Fragen
Ist eine Stromversorgung im Umkreis von 100 m um den Abbrandplatz mit mindestens 2500 Watt Leistung auf
eigener Linie [Phase] vorhanden ja nein .
Ist es möglich während des Feuerwerks die Beleuchtung (Flutlicht) abzuschalten, und wer ist dafür
verantwortlich
Name: ja nein .
Wie / Ist das einspielen der Musik gewährleistet? ja nein .
Gibt es für die Pyro-Crew (für Personen) eine eigene Akkreditierung, ja nein .
Ist für Speisen und Getränke während des Aufbaus bzw. nach dem Feuerwerk gesorgt?
Catering, Gutscheine, sonst.: .
Ist für Unterkunft für die Pyro-Crew ( Personen) auf gesorgt.
Gibt es besondere Vorgaben im Eventbereich (zB Kleidervorschrift, Funkverbot,...) ja nein .
wenn ja welche .
Ist ein versperrbarer Raum zum Vorbereiten der Pyrotechnik vorhanden. ja nein .
Wir benötigen eine Zufahrtsgenehmigung für die direkte Zufahrt für _____ PKW und _____ LKW
von Uhr bis Uhr und Parkplätze für die Fahrzeuge in entsprechender Nähe
außerhalb des Veranstaltungsgeländes. ja nein .

Transport Gibt es vor Ort folgende Transportlogistik: ( =ja/erledigt, ⌦=nein/nicht erledigt, ---=nicht
erforderlich/gestrichen)
Pistenfahrzeug mit Fahrer Seilbahn mit befugtem Wärter allgemeine Transporte
Floß (mind. 3x4m Meter) Hubschrauber/Flugzeug Gefahrenguttransporte
Motorboot mit Fahrer Geländefahrzeug
Hebebühnen, Kräne oä. sonst.: .

Sicherheit ( =ja/erledigt, ⌦=nein/nicht erledigt, ---=nicht erforderlich/gestrichen)


Wurde eine Versicherung für die Veranstaltung abgeschlossen?
Veranstaltungs- Haftpflichtversicherungen (Deckungssumme € ) ja nein .
Pyrotechnik- Haftpflichtversicherungen (Deckungssumme € ) ja nein .
Zusatzversicherungen für (Deckungssumme € )

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Sicherheit ( =ja/erledigt, ⌦=nein/nicht erledigt, ---=nicht erforderlich/gestrichen)
Zuständige Bezirkshauptmannschaft oder Bundespolizeidirektion: .
Zuständige Freiwillige-, Betriebs-, oder Berufsfeuerwehr: .
Gibt es bereits ein Sicherheitskonzept, Brandschutzplan, Veranstaltungsplan, Evaluierungsplan oder
Einsatzplan der Einsatzkräfte. ja nein .
Gibt es eine Sicherheitsbesprechung bzw Check der Einsatzkräfte bzw. wann findet der statt.
Uhrzeit Ort . ja nein .
Ist die Feuerwehr auf der Veranstaltung anwesend ja nein
Wenn ja welche Feuerwehr welche Ansprechperson .
Sind Erste-Hilfe-Löschmittel Vorort:
CO2-Löscher, Pulverlöscher KG, Nasslöscher
Ist die Rettung auf der Veranstaltung anwesend ja nein .
Gibt es einen privaten Sicherheitsdienst vor Ort ja nein .
wenn ja, wer ist die zuständige Ansprechperson .
Absperrposten von/bis Uhr.  Wachdienst von bis Uhr.

Sind alle teilnehmenden Personen ( =ja/erledigt, ⌦=nein/nicht erledigt, ---=nicht


erforderlich/gestrichen)
über die Durchführung der pyrotechnischen Arbeiten und die Sicherheitsbelange bzw. Haftung informiert
worden?
Tontechnik, Veranstaltungstechnik / Licht
Regie, Choreograph, Akteure, Produktionsleitung/- Assistent,
Feuerwehr, Sicherheitsbeauftragter, BSB, Brandmeldewart
Auftraggeber, Haustechniker, Sicherheitsfirma, sonst.:
Die zuständigen Kontaktpersonen sind:
Vor der Veranstaltung (Büro) Frau/Herr: :
Bei der Veranstaltung (vor Ort) Frau/Herr: :
Licht Frau/Herr: :
Tontechnik Frau/Herr: :
Haustechnik (Platz-/Hauswart) Frau/Herr: :

Zeitabläufe ( =ja/erledigt, ⌦=nein/nicht erledigt, ---=nicht erforderlich/gestrichen)


Findet eine Generalprobe vor Ort statt? ja nein, Uhrzeit .
Ist dabei ein Abbrand der gesamten Pyrotechnik ja nein
oder teile der Pyrotechnik erwünscht ja nein, welche .
Gibt es ein Einsatzzeichen welches .
Funk, Handy, Lichtzeichen, Programmablauf, Drehbuch, ja nein .
nach Bedarf, nach ermessen des Pyrotechnikers, Uhrzeit Uhr
Veranstaltungstag: Der Abbrand erfolgt ab Uhr.
Ersatztermin am: Generalprobe am: um Uhr.
Aufbau Beginn frühestens am um Uhr.
Aufbau Ende längstens bis um Uhr.

Großfeuerwerk - Befinden sich im Umkreis von 200 Metern bzw. in entsprechender Nähe
Krankenhäuser Altenheime Kirchen/Friedhöfe Kulturgüter (Gebäude)
Waldflächen Natur-/Tier-/Pflanzenschutzgebiete andere Ruhegegenden
Tankstellen  Lager für brennbare Flüssigkeiten Flüssiggasanlagen
Eisenbahnen Autobahnen/Schnellstraßen Flugplätze/Einflugschneisen

Ihre Unterschrift Datum: Unterschrift-Pyropartner: .

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Genehmigung des Grundeigentümers
zur Verwendung von
pyrotechnischen Gegenständen,
für die Vorlage bei der Behörde.

Das ordnungsgemäße Abbrennen von bewilligungspflichtigen


pyrotechnischen Gegenständen ist nur mit einem positivem Bescheid der
Behörde gestattet.
Für den Bewilligungsbescheid schreibt die Sicherheitsbehörde die
Genehmigung des Grundstückbesitzers, Verwalters, Mieters, oder dem
Pächter vor.
Wir bitten Sie, der Benützung Ihres Grundstücks positiv zuzustimmen.

Das Feuerwerk ist haftpflichtversichert, die Versicherungspolizze liegt


der Behörde beim Bewilligungsansuchen bei.

Anschrift des Eigentümers:

Anschrift des Grundstücks:

Grundstücksnummer/Zahl:

Ich, der Besitzer, Pächter, Mieter, Verwalter willige ein, daß auf
dem oben genannten Grundstück pyrotechnische Gegenstände (ein
Feuerwerk ) abgebrannt werden.

Gültig am ab Uhr, bis um Uhr


Bis auf Widerruf uneingeschränkt gültig bis zum .

Ort, Datum Unterschrift

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Hinweisblatt für Personen (Akteure, Technik-Crew,..) im
Gefahren- und Wirkbereich von pyrotechnischen Gegenständen!
Wir bitten Sie diese Sicherheitshinweise kurz und in Ruhe
durchzulesen.
Es werden im Rahmen der gegenständlichen Veranstaltung
pyrotechnische Gegenstände / offene Feuer / ein Feuerwerk
abgebrannt.
Beachten Sie alle Sicherheitshinweise, Anweisungen der
Pyro-Crew, Absperrungen und Markierungen in
Zusammenhang mit der Pyrotechnik.
Den Anweisungen der Pyro-Crew, der Feuerwehr, der
Exekutive und der Behörden ist unbedingt folge zu Leisten!
ACHTUNG EXPLOSIONSGEFAHR! Pyrotechnische
Gegenstände / Feuerwerkskörper beinhalten Explosivstoffe.
ACHTUNG LEBENSGEFAHR! Bei unsachgemäßer Verwendung
oder bei nicht Einhaltung von Sicherheitsanweisungen kann
es zu Gefahr für das Leben, Gesundheit und körperliche
Unversehrtheit kommen.
ACHTUNG BRANDGEFAHR! Bei unsachgemäßer Verwendung
oder bei nicht Einhaltung von Sicherheitsanweisungen
können jegliche Gegenstände, Dinge, Sachen, Objekte,
Kulturen und Fluren in Brand geraten.
Das Rauchen, offenes Feuer, sowie Hitze- und Zündquellen
in der Nähe von pyrotechnischen Gegenständen sind
strengstens verboten!
Wenn Sie den Ausbruch eines unkontrollierten Feuers
bemerken schlagen Sie unverzüglich und ausnahmslos bei
der zuständigen Pyro-Crew oder Feuerwehr ALARM!
Verlassen Sie im Falle eines Brandes unverzüglich die
Gefahrenbereiche und führen Sie keinesfalls selbst
Löschversuche durch. EXPLOSIONSGEFAHR und
LEBENSGEFAHR!
Nehmen sie diese Warnhinweise ernst, es ist zu Ihrer eigen
persönlichen Sicherheit und der Sicherheit gegenüber
Dritten.
Für Fragen zur Pyrotechnik, zur allgemeinen Sicherheit
beim Feuerwerk und dem Brandschutz steht Ihnen unsere
Pyro-Crew, aber insbesondere ich persönlich jederzeit gerne
zur Verfügung.

Auf gute Zusammenarbeit, Ihr Pyrotechnik-Team!

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Abs.:

Bezirkshauptmannschaft
z Hd.: Waffen- & Veranstaltungsamt

A-
Fax:
Ort/Datum:

Bewilligung gem § 5. / § 6 PyrotechnikG*

Sehr geehrte Damen und Herren!


Hiermit suche ich höflich um die Bewilligung eines Großfeuerwerkes gemäß
§ 5, § 6 Pyrotechnikgesetz 1974 an.*
♦ Antragsteller und durch-
führender Pyrotechniker (siehe Beilage)
♦ Art der Veranstaltung:
♦ Veranstaltungsort:
♦ Datum: Zeit: Uhr
♦ Die Dauer wird voraussichtlich (max.) Minuten betragen.

Es werden bei diesem Feuerwerk folgende Feuerwerkseffekte verwendet:


Bodenfeuerwerk (Sprühfontänen, Sonnenräder, Bengalfeuer,...)
(Mehrfach-) Schussboxen / Römische Lichterbündel
Raketen mit Leitstab / Aus Sicherheitsgründen werden keine Raketen verwendet*
Feuerwerksbomben aus Rohren (größtes Kaliber mm)
Es werden meinerseits Erste-Hilfe-Löschmittel (Feuerlöscher) am Abbrandplatz zur
Verfügung gestellt. Die Feuerwehr wird unsererseits informiert bzw. eingewiesen.
Wir bitten dem Ansuchen wohlwollend gegenüber zu stehen, für Fragen und weitere
Informationen stehe ich jederzeit unter der Tel.Nr.: gerne zur Verfügung.
Ich danke ihnen bereits im Vorhinein für ihre positive Bearbeitung und verbleibe
mit freundlichen Grüßen,
hochachtungsvoll

(Unterschrift)

Beilagen
Fachkundenachweis §5 §6 Bescheinigung der Behörde
Versicherungsnachweis Plageplan (Skizze)
(* nicht zutreffendes streichen bzw. kennzeichnen)

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Abs.:

Meldung über die Durchführung eines Großfeuerwerks

An die Freiwillige Feuerwehr

Sehr geehrter Herr Kommandant !

Wir Veranstalten am um Uhr in


__________________________________________________________

ein Feuerwerk der Klasse III, IV gemäß Pyrotechnikgesetz 1974.

Für den Brandschutz sorgen wir mit Erste-Hilfe-Löschmittel selbst vor.


Erste Hilfe Löschmittel und geschultes Pyrotechnikpersonal stehen am
Feuerwerksabbrandplatz im ausreichenden Maß, für eine sofortige und rasche
Bekämpfung von Entstehungsbränden zur Verfügung. Eine Brandwache nach dem
Feuerwerk wird unsererseits Sichergestellt.

Für den Brandschutz während der Veranstaltung bitten wir Sie uns eine
Brandwache, im Zeitraum von ____ Uhr bis ____ Uhr zur Verfügung zu stellen.

____ Feuerwehrleute
____ Stück ___ Kg Pulverlöscher ____ TLF _____ + ____ Mannschaft
____ Stück ___ Kg Nasslöscher sonstige Geräte:
____ Stück ___ Kg CO2-Löscher

Das Ansuchen zum Großfeuerwerk erging am ____________ an die zuständige


Sicherheitsbehörde _______________ GZ. ______________.

Wir bitten Sie um Ihre geschätzte Kenntnisnahme!


Mit freundlichen Grüßen

Der leitende Pyrotechniker

Ort, Datum Kommandant Unterschrift

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Meldung über die Durchführung
eines Großfeuerwerks

An die
Austro Controll GmbH
Zivilluftfahrtsbehörde
Schnirchgasse Nr. 11
A-1030 Wien

Sehr geehrte Damen und Herrn !

Wir Veranstalten am ___________ um _______ Uhr in


____________________________________________
ein Großfeuerwerk der Klasse IV gemäß § 6 Pyrotechnikgesetz 1974.

Die Flughöhe der Feuerwerkskörper beträgt mehr als 150 Meter über dem Boden,
befindet sich jedoch innerhalb der gemäß Pyrotechnikgesetz 1974 erlaubten Höhe
von maximal 200 Meter.

Das Ansuchen zum Großfeuerwerk erging am ____________ an die zuständige


Sicherheitsbehörde ______________________________ GZ. ______________.

Wir bitten Sie um Ihre geschätzte Kenntnisnahme!

Pyrotechnikpartner

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Konzept Feuerwerk am in .
Titel der Veranstaltung .

Uhrzeit Beginn Uhr. Ende längstens bis Uhr.

Art des Feuerwerks Feuergestaltung BodenFW HöhenFW

Mit Musik Titel 1 Dauer: Sekunden.


Titel 2 Dauer: Sekunden.
Titel 3 Dauer: Sekunden.

Bilderkonzeption:

Vulkan 1 . Fontäne 1 . Fontäne 4 .

Vulkan 2 . Fontäne 2 . Fontäne 5 .

Sonnen: . Springbr.: . Wasserfall:. .

Bengal 1 . Bengal 2 . Bengal 3 .

Röm.Li. . KamuroR. . BombR. .

1) 2)

Effekte: Effekte:
. .
Dauer Sek. . Verzögerung: . Dauer Sek. . Verzögerung: .
Kaliber: . Kaliber: .
Zünder: . Zündpunkte: Zünder: . Zündpunkte: .

3) 4)

Effekte: Effekte:
. .
Dauer Sek. . Verzögerung: . Dauer Sek. . Verzögerung: .
Kaliber: . Kaliber: .
Zünder: . Zündpunkte: . Zünder: . Zündpunkte: .

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5) 6)

Effekte: Effekte:
. .
Dauer Sek. . Verzögerung: . Dauer Sek. . Verzögerung: .
Kaliber: . Kaliber: .
Zünder: . Zündpunkte: . Zünder: . Zündpunkte: .

7) 8)

Effekte: Effekte:
. .
Dauer Sek. . Verzögerung: . Dauer Sek. . Verzögerung: .
Kaliber: . Kaliber: .
Zünder: . Zündpunkte: . Zünder: . Zündpunkte: .

11) 12)

Effekte: Effekte:
. .
Dauer Sek. . Verzögerung: . Dauer Sek. . Verzögerung: .
Kaliber: . Kaliber: .
Zünder: . Zündpunkte: . Zünder: . Zündpunkte: .

13) 14)

Effekte: Effekte:
. .
Dauer Sek. . Verzögerung: . Dauer Sek. . Verzögerung: .
Kaliber: . Kaliber: .
Zünder: . Zündpunkte: . Zünder: . Zündpunkte: .

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Stellplan:
Meter 30 25 20 15 10 5 0 5 10 15 20 25 30

200

150

125

100

75

60

50

30

15

Meter 30 25 20 15 10 5 0 5 10 15 20 25 30

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Zündplan:
Nr. Art / Name des Effekt Dauer s“ Kal. li. mi. re. Zünder
1

10

Res

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

Res

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Nr. Art / Name des Effekt Dauer s“ Kal. li. mi. re. Zünder
21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

Res

31

32

33

34

35

36

37

38

39

40

Res

Anmerkung:

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Skizze Veranstaltungsplatz
Herrichtplatz /InnereSZ, Aufbauplatz, Schutzzone, Hauptpublikum, Gebäude, Festzelte
Wald, Wiesen, Straßen (Autobahn), Ab/Zufahrten, Parkplätze, Feuerwehrplatz, ......

Maßstab ca. 1 : Himmelsrichtung:

Skizze:
200 150 100 50 0 50 100 150 200

200

150

100

50

0 x

50

100

150

200

200 150 100 50 0 50 100 150 200

Erklärung:

Erstellt von Ort/Datum Unterschrift Pyrotechniker

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V ereinbarung
zwischen
dem Veranstalter und dem Pyrotechnikpartner

____________________________ _____________________________

_____________________________ _____________________________

Präambel
Am findet in
die Veranstaltung statt.

Diese Vereinbarung enthält die vom Veranstalter und dem Pyrotechnikpartner hinsichtlich der
Durchführung von pyrotechnischen Arbeiten getroffenen Vereinbarungen und legt die gegenseitigen
Verpflichtungen, sowie alle wesentlichen Punkte der Abwicklung dieser Kooperation fest.
Der Veranstalter bestätigt mit seiner Unterschrift diese vertragliche Geschäftsvereinbarung
und erkennt die allgemeinen Geschäftsbedingungen an.
Ferner bestätigt er die allgemeinen Geschäftsbedingungen, die Checkliste sowie die
allgemeine und Sicherheitsinformationen zum Thema Feuerwerke erhalten zu haben.

Ihr Pyrotechnikpartner übernimmt für Sie folgende Art der Pyrotechnik


Großfeuerwerk Bühnenpyrotechnik  Feuerdekorationen  Freigelände „outdoor“
 Spezialeffekte Feuer/Brandtechnik  Böllerschießen  Innenraum „indoor“

Die Verrechnung erfolgt


„all inklusive„ gemäß den vereinbarten Punkten (nachfolgend mit „ “ gekennzeichnet).
Die vereinbarte Auftragssumme hierfür beträgt Euro exkl. 20% MwSt.

Eine Einzelabrechnung erfolgt gemäß den vereinbarten Punkten (nachfolgend mit „x“ gekennzeichnet)
Die Rechnung ergeht an ______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
Der Auftraggeber (Unterzeichner) haftet für die vereinbarte Auftragssumme.

Zahlungsart
100 % Vorauszahlung 14 Werktage vor dem Feuerwerk (2% Skonto) Überweisung Bar vor Ort
50 % Anzahlung 14 Werktage vor dem Feuerwerk und Überweisung Bar vor Ort
mit 50 % Restzahlung am Feuerwerkstag (netto) Bar vor Ort
.

Zeitabläufe
Veranstaltungstag: . Ersatztermin am: .
Beginn der nicht „genehmigungspflichtigen“ Feuer und Pyrotechnik ab Uhr.
Die vom Veranstalter gewünschte Uhrzeit der behördlich genehmigungspflichtigen Pyrotechnik, um Uhr.
(Die Uhrzeit des Feuerwerks wird von der Behörde unter Berücksichtigung etwaiger Einschränkungen per Bescheid festgelegt.)
Aufbau Beginn frühestens am um Uhr. Aufbau Ende längstens bis um Uhr.
Abbau Beginn frühestens am um Uhr. Abbau Ende längstens bis um Uhr.
Seite 1 von 2

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Sicherheit
Pyrotechnik - Haftpflichtversicherung (Deckungssumme € ) Veranstaltungshaftpflichtversicherung
Zusatzversicherungen für (Deckungssumme € )
Wachdienst von bis Absperrposten von bis .
Sicherheits- & Schutzbauten Gerüstaufbauten Absperrungen Anderes: .
allg. Brandschutzmaßnahmen Erste-Hilfe-Löschmittel Feuerwehr nach Bedarf Brandschutzpersonal .

Folgende Genehmigungen werden unsererseits eingeholt


Ansuchen für die behördlichen Bewilligungs-, u. Genehmigungsverfahren (inkl. Ermittlungsverfahren und Kosten, exkl.
Lokalaugenschein und Kommissionierung des Abbrandplatzes) bei Bezirkshauptmannschaft, Bundespolizeidirektion,
Gemeinde, Austro Control (Luftfahrtbehörde), Feuerwehr, Feuerpolizei,...
behördlicher Lokalaugenschein (inkl. Teilnahme & Kosten*), Kommissionierung des Abbrandplatzes (inkl. Teilnahme & Kosten*),
*Die Kosten für die Teilnehmer und Gutachten im Rahmen des behördlichen Lokalaugenscheins / der Kommissionierung
(Sachverständige [Pyrotechnik, Brandschutz,...], Feuerwehr, Polizei, Naturschutz, Denkmalschutz,...) sind vom Veranstalter zu tragen.

Folgende Genehmigungen sind vom Veranstalter zu veranlassen


Genehmigung des Grundeigentümers auf dessen Grundstück die Pyrotechnik / Feuerwerk abgebrannt wird.
Genehmigung der Grundeigentümer im Umkreis von Meter um den Feuerwerk Abbrandplatz.
sonstige Genehmigungen .

Transporte, Montagehilfen, Fahrzeuge und Energieversorung


allgemeine Transporte Gefahrenguttransporte Hebebühnen, Kräne, Arbeits- & Montagebühnen oä.
Geländefahrzeug mit Ladefläche LKW Motorboot mit Fahrer Floß (mind. 3x4m Meter)
Pistenfahrzeug mit Fahrer Seilbahn mit befugtem Wärter sonst.: .
Stromanschluss mit 400 Volt (16Amp.) in 20 Meter, 230 Volt (13 Amp.) mind. 3000 Watt auf eigener Phase in 50 Meter.

Allgemein wichtige Punkte


Die künstlerische Gestaltung der pyrotechnischen Darbietung erfolgt durch Ihren Pyrotechnikpartner, gemäß Musik,
schriftlichem Anbot vom , allg. Absprache (Skizze / Aktennotiz), gemäß beiliegendem Programmablauf.
Die Dauer der pyrotechnischen Gesamtdarbietung beträgt inklusive Effektpausen Minuten.
Die Beschallung (inkl. aller Tontechnik) erfolgt durch den Veranstalter, vom Pyrotechnikpartner (beauftragte Firma’).
Die Tätigkeit beinhaltet Pyro-Crew nach Bedarf, Pyrotechniker, sonstige Fachkräfte ,
pyrotechnischer Waren, nicht pyrotechnische Waren, Zündmaschinen, Abbrandvorrichtungen, Mörserrohre
Mietgeräte, Sonderanfertigungen, Gerüstbauten, Sonstiges: .

Die zuständige Kontaktperson Ihrerseits ist


Auftraggeber/Organisator (Büro) Frau/Herr: :
Organisator/Produktion (vor Ort) Frau/Herr: :

Allgemeine Absprachen:

.
(Alles nicht Zutreffende bitte streichen!)

.
Für den Veranstalter/ Auftraggeber Datum Ihr Pyrotechnikpartner /Auftragnehmer
Unterschrift / Firmenstempel Unterschrift /Firmenstempel

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Allgemeine Geschäftsbedingungen
Abbrennen von Feuerwerken, Bühnenpyrotechnik, Spezialeffekten, Böllerschießen und
Durchführung von Arbeiten mit Feuer / Brandtechnik sind pyrotechnische Arbeiten.
Ihr Pyrotechnikpartner übernimmt im allgemeinen Organisation und Abwicklung aller
Dienstleistungstätigkeiten und fachlichen Tätigkeiten, die zur optimalen Durchführung des
Pyrotechnikauftrages erforderlich sind, gemäß Vereinbarungsformular.
Zur Auftragserteilung sehen wir unser Vereinbarungsformular vor, in dem alle wesentlichen
Punkte einer Kooperation vorgefasst sind. Jene Punkte, die in der Vereinbarung mit „ “
gekennzeichnet sind, sind in der Auftragssumme pauschal als Leistung („all inklusive“)
enthalten. Mit „x“ gekennzeichnete Punkte werden dem Auftraggeber gesondert (zusätzlich)
verrechnet.
Ihr Pyrotechnikpartner übernimmt Ihre Pyrotechnikaufträge, wenn eine schriftliche
Auftragserteilung, sowie die fristgemäße Anzahlung Ihrerseits und eine Auftragsbestätigung
unserseits dem jeweiligen Partner vorliegen. Informationen zur allgemeinen Abwicklung,
Sicherheitshinweisen, Haftung, usw. entnehmen sie bitte unserer Informationsmappe.

Allgemein
Die Durchführung von genehmigungspflichtigen pyrotechnischen Arbeiten ist nur mit einem
gültigen positiven Bescheid bzw. Bewilligung der zuständigen Behörde / Institution gestattet.
Da eine Durchführung von genehmigungspflichtigen pyrotechnischen Arbeiten ohne
Bescheid / Bewilligung gesetzlich verboten ist, halten wir uns bei Nichtzustandekommen
schadlos und schadenersatzfrei von allen abgeschlossenen Verträgen und Abmachungen.
Auflagen aus dem behördlichen Bescheid bzw. Bewilligungen und behördlichen Auflagen /
Vorschreibungen sind bindend, auch wenn diese von vereinbarten Verträgen und
Abmachungen abweichen. Wir halten uns diesbezüglich schadlos und schadenersatzfrei.
Ihr Pyrotechnikpartner haftet für die fachliche Arbeit, wofür alsdann eine (Pyrotechnik-)
Haftpflichtversicherung aufliegt. Für alle nichtfachlichen Belange ist ausschließlich der
Veranstalter haftend.
Für Verunreinigungen (zB. Rauch, Ruß, Schlacke, ausgebrannte pyrotechnische
Gegenstände,...) und eventuell daraus folgenden Schäden, auch gegenüber Dritten, haftet der
Veranstalter.
Der Veranstalter garantiert die Einhaltung der Absperrungen jener Schutzzonen, die von der
Behörde oder dem Pyrotechniker festgelegt werden. Der Pyrotechnikpartner ist für alle
Belange in der Schutzzone (Gefahrenzone) voll verantwortlich und gesetzlich
weisungsbefugt.
Den Anweisungen der Pyrotechniker und den Organen der Behörde sowie der Feuerwehr ist
unbedingt Folge zu leisten. Aus Sicherheitsgründen müssen Pyrotechniker, Feuerwehr und
Behördenorgane Zutritt zu allen Bereichen und Gebäuden im und rund um den
Sicherheitsbereich haben (Explosions- und Brandgefahr, Gefahr für Sache, Leib und Leben).

Lieferbedingungen
Die Durchführung pyrotechnischer Arbeiten stellt eine Dienstleistung dar und wird als
Gesamtwerk gemäß Leistungskatalog verkauft. Es erfolgt kein Verkauf von pyrotechnischen
Artikeln.
Die Durchführung der pyrotechnischen Arbeiten erfolgt, wenn eine Anzahlung von 50% (14
Werktage [ausg. Samstag]) der Gesamtauftragssumme nach erteilter Auftragsbestätigung
geleistet wurde.
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Bei einer Absage Ihrerseits nach der Auftragserteilung verrechnen wir 50% Stornogebühr des
als „all inklusive“ vereinbarten Betrags.
Bei Absagen innerhalb von 72 Stunden vor dem Abbrandzeitpunkt wird der Gesamtbetrag in
Rechnung gestellt.
Bei Verschiebung auf einen vereinbarten Ersatztermin werden nur die dabei tatsächlich
anfallenden Kosten verrechnet. Eine Verschiebung muss vor dem Aufbaubeginn dem
leitenden Pyrotechniker zur Kenntnis gebracht werden.
Ist die Pyrotechnik (das Feuerwerk) aufgebaut, ist die gesamte Dienstleistung und
Verarbeitung der pyrotechnischen Waren erbracht. Kann die Pyrotechnik aus irgendeinem
Grund nicht abgebrannt werden (Schlechtwetter, Sicherheitsbedenken, Absage durch Behörde
oder Veranstalter,...) halten wir uns daher klaglos und schadenersatzfrei. Die Leistung ist
erbracht, der vereinbarte Betrag ist daher fällig.
Die pyrotechnische Darbietung richtet sich nach dem Wert der erbrachten Leistungen. Es
können daher keine Preisabschläge auf Grund des subjektiven Empfindens geltend gemacht
werden sollte ihnen die gebotene Darbietung (wiedererwarten) nicht gefallen haben.

Zahlungsbedingungen
Anzahlung 50% der Auftragssumme 14 Werktage vor der Veranstaltung und 50 %
Restzahlung am Feuerwerkstag ohne Abzüge (netto).
Die Gesamtsumme (100%) zuzüglich Mehrkosten ist vor der Veranstaltung fällig, wenn die
Anzahlung nicht entsprechend dieser AGB 14 Werktage vor der Veranstaltung bei uns
eingelangt ist und die Durchführung der Pyrotechnik (Behördenwege, Warenanlieferung
[Gefahrenguttransporte], Bauten,...) unsererseits noch für möglich erachtet und ihrerseits
gewünscht wird.
Ist eine ordnungsgemäße Durchführung des Auftrages auf Grund des Zahlungsverzuges nicht
mehr möglich halten wir uns klaglos und schadenersatzfrei. Kosten daraus ergehen ebenfalls
dem Veranstalters/Auftraggebers.
Wurde die Anzahlung nicht fristgerecht überwiesen verrechnen wir zusätzlich anfallende
Mehr- und Verzugskosten sowie die allgemeinen Mahn- und Bearbeitungsspesen von € 75,-.
Kommt es seitens des Veranstalters/Auftraggebers zu einer Stornierung des Auftrages auf
Grund der nicht fristgerechten Bezahlung so ist die 50% Stornogebühr und den daraus
erwachsenden Spesen sowie Mehrkosten fällig.
Wir behalten uns in jedem Fall vor, jederzeit die gesamte Summe vor Durchführung der
pyrotechnischen Arbeiten fällig zu stellen.
Für Silvesterfeuerwerke gilt die Auftragsannahme nur bis 30. Oktober des jeweiligen Jahres, die
Anzahlung ist bis längstens 30. November des Jahres zu leisten!
Zahlungsarten:
∗ Bar, oder
∗ Überweisung auf das Konto:

Mahnwesen:
Wurde die Restzahlung bei Übergabe nicht Bar beglichen, hat diese am darauf folgendem Werktag bei uns per
Bankweg eingelangt zu sein. Im Verzugsfall berechnen wir € 75,- Mahn- und Bearbeitungsspesen. Sie erhalten
eine einmalige Mahnung. Unser Rechtsanwalt reicht umgehend ohne weiteren Aufschub und Mahnschreiben die
Klage beim zuständigen Exekutionsgericht ein, sämtliche Kosten gehen zu Ihren Lasten.

Gerichtsstand ist Datum: ENDE

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