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GASSCHUTZ UND LUFTSCHUTZ

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14. JAHRGANG NR.4, 5.51-76 APRil 1944
In sämtlichen Aufsätzen handelt es sich um die persönlichen Ansichten der Verfasser und nicht um Anschauungen
. amtlicher Stellen

Das Bel"g-~II V(-"I"schüttetel'"


\ L, in I' J) I'. Sc " I' r r. Rf - i eh !i III fl f<t" I't 111 i 11 i ~ 1eri 11111
jJ

Da d ie l,' rage des sa ch gemäße n Retten s Ve r- VOll d eli G e f a Ii l' e il ga nz a bgesr lt e ll . .\ll e diese
sc hütt et er h eut e Hund erttause nLle irgelld\\'i e B e- Momen te sol leil in :\ia c h ~ t ehe ll de l1l 1I1l endihnt
teili g ter bew egt. ist es ei-freuli ch un d zug leich hl eib en.
se lb s tv ers tä ll d li c h, da ß viele ' Vo r chl äge zur \ 'e r- \Vir woll r ll IluJlIn ehl' das Gesc he h ell ill ,;p ill e tll
hesse nll1 g deI' LI I' e i Auf ga b e il Vors toß en. zp itli cl! e'n Ablauf verfolgen:
Helt en, Gefa hr enb eseitlge ll - , di e de m Einsatz I. E i 11 B a u. s t ü I' Z t e i 11.
" ps Ill s ta ndse tzun gsd ien s tes zukomm en, an deli
IhlL. gese nde t w erd e n. E w ill dabe i nicht a llzu- \\ ' il' köllii ell tau se ndfä lti g bauen . Ull d dO(')1
viel bedeuten, " 'elli l d ie m eis te n d iese l' Anregun - g- ibt ps nur zwei g run d legend ve rsc hi ede ne Bau-
ge il ni cht oele r z ur~l m in desten ni cht unmittelbar prinzipi en , n äm li ch Massivba u un cl S kelettb a u.
verw ertb a r s ind. ' Vie ein Mosaik reiht s ich Ge- Er,;terer g leicht in sein e m s ta ti sc h eil Verh a lt e n
da nk e a ll Gedanke, und es k a nn gerade der un - ein e m d ickl eibi gen Men sc h eIl , d er gro ß e Kra ft
mittelba r unmöglichs te Gedank e sein , der m ittel- vortäuscht un e] rtoch vi elfa ch se in e n eige n eIl
ba r einm a l pin e gen ia ls te Lö un g mög li ch Körp e r ka u m behe l'rsc h t. DeI' Sk elettba u dagege ll
1I1ac h e n wird . (s ichtbares Gerippe oder nicht, s ichtbare Zu g-
und Druck einlage n) is t, ganz Kraft, zeigt
Di ese \Vo rt e verrateil beJ' eits deli Sillll nal:l1- sc hl a nks te Lini en, indem a ll es a bges tr eift is t,
s teh elld er Ausführungeil : S ie so li eil ni cht etw a " 'a s ni cht s tati sc h a ufs Höch s te angespannt
ein e m fach unkundige n Lese rkr eis ein Bil d ,,'il'd.
di ese r Pioni era rb eit u nter qualmend en Trüm- Wird nUll ein Ma ss i v bau durch Bomben -
mern bi eten , s ie so ll e n v ielm ehr de n fa chinter- wurf ve rni cht,et, dann zerfällt er iJl der R ege l
ess ierten Leser an r egen , di e ein schlägigen Fra- mehl' oder \-"eniger in kl eine T eile bzw. in sein e
ge n se lbs t aufzugreifen und in Gedanken weiter- E lemente (Zi ege l, Brock en). Die meis t folgend e
zutre ib en. Wir wollen daher unser e Unter- Brandhitz e bewirkt zudem ein neuerliches Bren -
SUchungen a uf allgemein s ter Grundlage führe n. li en eies Mörtels, der sicb dann vo n den SteineIl
Di e.' wird um so nöti ger sei o, als der I-Di en st Ller maß en lös t, daß letzter e oft wi e gep utz t er -
des Rettens 'u nd B ergens von vornh erein sc hw er :,c h einen.
ill s tarre Rege ln zu fasse n ist. Wird dagegen e.in S k e l et t b a u d urch Bom-
- Das B et'geu i. t vielm ehr ein e A rt Kun s thand- be n,,' urf ze rstört, dann b ew irkt da. hi e,' ga nz
wer k, b ei dem ni ch t ein Fall elem a nd ern g leicht , a nd el' e Ver'h äl1n is von angr eifbare r Mass e zu
so daß hi'er neb en eier [~ orderung' der exakten wid ers teh e nd e I' Kra ft. daß das Stabgefüge se lbst.
t\ u s führung die Forderung bewegli ch s ter A~­ " 'eitgehencl r rh a lten bl eibt, a nge fa ngen vonl
passung un d Intuition s teht. Dies is t auch nut Dach geripp e, das oft kühn üb el' ein e r' fas t vö lli g
ein Grund, warum der Eins atz der Großtec hnik, zer s törte 1 1a u erruin e no ch woc h enlang s chw ebt.
di ese l' Ha uptstärk e un ser es Zeita lters, im 1- Di e Fußbodendeck en, wenn a u ch v ier Stock -
Di e ns t nur sehr zögernd Einga ng fin de t. werk e a bgestürzt, h alten ihren Verband fas t'
Oi e F or derun g von h eute ist, den I-Di e ns t ' mit immer a ufrecht (seltener b ei Hn en bombe n).
all er Macht vo ranz utreib en, dam it ni cht gege n- Pfei ler und Fachwerk, name lltli ch , w en n VOll
üb er dem l{ amp f m it der h ell e n Flamm e da,; Holz , erhalten ihr Gefü ge. DeI' Sc hom te in , Mit-
Hingen mit ei er dunklell Um kl ammel'Lmg Ver - te ld ing zwisc h e n Mass iv- und P feil erbau, übe r-
SC hütteter verll ach lässig t wird. lebt üb errasch end oft se ine "V en vandsch a fl " aus
Der Kritiker aber möge ni e üb e rs eIleli , daß da::; , Llem rein en Massivba u . [111 Sta hlbe tonba u über -
, li as wir nac hs teh e nd zerg li edern . ill \\'irkli cl!- dauel'l1 d ie s·chma lflächi gen Pfe il e r' in der Rege l
kei t üb er wu ch ert wird el e n sc hw er s te n Zerkna ll, ind es di e Stahlbe ton-
d';)c k e wi e ein Segel Druc k und Sog a uffäng t un d
a ) von vieler zu ätz li cher Al' b ei t - Abstütz ell dad!lr ch entw eder zertrümmert ode r abgeri sselJ
und Einreiß ell nachbarli ch er ein t,U1'zel r ohell- " ' ird (H ä n g- e sc hup p e11 a ls neu es ~rhaelell s­
der B a~lruin e n , d em s tunden langen Kampf element).
mit ein em un ser er Hauptf eind e beim Bergen :
d em nachrutsch en den S.chutt, SchneidbrenneIl ~. n e f' T I' ii III III e r k e ge l h at ::; i c !J
ltillLl el'l1u er Träger , Spr en gen und Zer schl ageIl ge bild et.
im \-\' ege s teh e n eIe r MaU el'trülnm el' US\\·. - , W enn de r Tl'ümm erkegel ganz delll Mas s ivbau
b) VO ll z u:öätzli ch e n H e m m u n ge ll - Rauc h- Cllts tammt (einschließlich Ziegeldeck e), wird e r
un d \\' asse rdam pfe ntwi cklung, Staub- und Ill ehr oder w eni ge r h omogen se in .
Hitzep lagc, ~i ede l'J'i ese ln k oc h clldh piOC l1 Beim TI'ü'11lmel'kegel des \Vohnbaues, deI'
Löschwassers, Einatmen widerli ch süßli ch e r m ei t e in Mittelding zwi sch e n Massiv- und
Ausdünstung von nasse m Brand sc hutt, Fin - 'k elettbau dars tellt, ergibt sich in der Regel
temi folgende s Bild: Ziegel schutt der Mau er- und

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Wandtrümmer, förmlich verfilzt mit Balken, . Oberdie -' wirkt sich di e Nohvencligk eit unb e-
Möb eltrümmern und Ei se nteilell , dazwisch en dingter Ruhe auf etwa 100 m im U mkreis b ei
Doppelwandfiäch en 'd er H olzd eck e n, ein ze lu oner An se tz en ei n es H or ch gerätes recht h emmend für
in mehreren Lagen ("Blätterteig"). di e er sten S tun de n ein es Gro ßein satzes a u s.
Vorwi egend nur den flächenha ft gebli eb e n'e ll " -e nn w ir dennoch das Horch gerät prei:';f' II .
Bauteilen, a u s nahm s w eise a u ch Sk ele tte i lell . so des halb , wei l ein ge lungenes Fes tste ll e Il
verdanken w ir das Ents teh en bz\\". , ' erbl eib eIl de I' Lage \ -el'sc hüttete r dW'ch d ieses Ger ä t
g röß erer Hohlrä um e im Trü mme l'k ege l und da- d ie Ber geal'b eit von Tagen mitunter auf w eni ge
mit die Atem- und Lebe n.sm ög li chk eit für " er- Stun den verrin ge rn hilf t. Das b ed eut e t dann
schütte te. m eis t: L ebe n rette n statt L ei ch en b er ge n. Mal!
Ab er nichts liegt lagerhaft, a ll es veI"::,;c hi ebt h or ch t a lso mit dem fes t a n gepl'e ßtell Ohl' odt' 1'
:,; ich bis zum Erreich en ein es fe:,; ten Wid erh a lt es: mit H orchger ä t a n m ög li ch s t massiv en (h ell -
Der Trümm e rk ege l l ebt, äc il zt UIl U höri gen ) B a utrümmel'n ode r a n h el'a ll sr agendf'J1l
' ac kt tag e lan g! (;estäbe.
In de r Folge la:,;se n wir a uß e r ue lll "Trümme r- l'ngeachtet d ieser Maßnanm ell bleibt eil!
kege l" a ll e versc hi eden en a ll de reIl Sehade ns, Grundsa tz, der s teb a111 Pla tze iSl: H a s c h e s
form en · a n Ba ul" uin ell au ßer B etracht. Ein f ü h I e n i n cl e n B a u g run cl I' i ß U 11 (\
:t M ensc h e n p e nd e lll z \\' is c h e ll T nu in ele n m ög li c h e n H e r g ·a n g. Hi er zu gE'-
u n cl L e b e 11 . hör en a u cl!: Er f a h I' U il g un u (T e s (' I1 i c k
Eil) kl eill er Hohlra um um J ell Kopf e in es Ver- im VeJ'mutE'1l und Aufrilld e n VO I!
sc hütteten he rum . vi ellei cht dur ch d iesen se lb!:il Ho h 11' ä um e I! u I! d ' H u t sc l! f I ä c h e ll.
in den Kl einsc hutt hinein gear beitet, ges ta tt et in -. Di e Zug a n g s m ö g I i C IJ k e i tell z u
dem fas t imm er genüge nd pot'öse n Trümm er- d e n Versc hütt e ten \ve rd e n er -
kege l no ch da Atmen . ) kun de t und f es tg e l eg t.
Aber ' der Trümme rk ege l lebt und bew eg t s ich:
n) a ll dun d Sc hut t ri ese ln und d roh en. Das Erfassen eier Lage Versc hütteter is t deI'
d ie Lufth ohlrä um e w iede r zu verstopfen. Zeitpunkt, wo die Kl eintakt ik d es T-Di enst ein -
satz es fes te Form e n ge\\'inn en m uß.
b) L as t e n ver sc hieb en sich ,
c) L e itu ngs- oder L ös(' h\\ ' a~se r d rin gt Gru ndsätz lfch is t der Zu g a 11 gau ~ cl e 111
ein, ~ ac hbark e ll e r mitte l s Mau e rdur c h -
cl ) wir b e l n d e r S tau b, BI' a n d, Qua l m bl' U c h s d eI' erf olgver s prech e nels te. Delln hi e r-
und G 'a se \\"irk e n e rs ti c k end ode r ve rgif- bei kan ll ber eits auf I{ell er so hlenh öh e, a lso auf
tend , se lten er zerknall end . fe:,; tem Unt er grund , b ego nn ell wer de n. Au ch gibt
~) ni e Flamme und Ji e W e iß g lut di e ld e in e Dur c hbru<~ h sö ffnun g de m nac h-
dringen langsa m in dem ga enden "M eil er " rutsc h end pl i Schutt w ellig Ra um . Da:,; HOl'ch -
vorwärts. ge rät h a t a n d er J\ ell en\'Hlld e in en gün s tigen
Aufgab e .u l:,;er er -Berge-Pionierarbeit is t es ,\ u sgangs pun kt.
nun , den \J\' ettl a uf mit d iese n Ge fa hren, die de li Dem A n g l' i f f VO ll LI e r S t t' a ß e 1I se i te
Verschütteten b edroh e n, au fzull ehm e n, ohn e da- a us s teh eIl d emgege nüb et oft di e Ver sorgungs-
bei selbs t dw'ch nges chi ck un d fa lsch e :Maß- leitull gen im \\'ege, so fern k ein Ei'n cl ringen
nahmen die en Gefa hre n um ge k ehrt noc h Vo r- J ur ch Fei lst er , Türen oder Rutsch e n ' in Frage
_ :,;chub zu leis ten . Vielm efil' gilt es, die Berge- kommt.
arbeit ohn e Verriese lung, Ver chiebung, Quet-
sc hung, Ver chlämmun g, Zugluft, F eu er a n- Di e H ofse it e wi ede r bl ill ge:,;chlo ssene ll
rA.chung· dUl'chzufühl'en. S iedlun ge n die üb erra:>c h end häufige}' beschä-
Diese l' ein e Satz um sc hließt sämtliche V e r - di gte. Hi erb ei s teht die W a hrsc h einli chk eit ihr.er
b Q t e. Das G e bot de1' Art des Hande in s da- Besc h äd ig ung im allgem ein en im Verhältni s von
. gegen bl eibt - Sehn elli gk eit und Vorsicht VOl'- ~traßenbreite zu Gesamtbreite d er b ein en an-
a usgesetzt - im a llgemein en dem Geschi ck und g r enz en de n H öfe oder Gä rt e n. Ist a lso z. B. d ie
S tudium des einz eln en vo rb ehalteIl . ~ tra ß e sec h s mal schmal ei', dan n ist d ie ' \Tahr-
s eh ei nl ich k eit d er Hofse ite nb esc h äd igu ng etwa
4. D e ]' S t a n d 0 r t d e r \T e I' s c h i.i. t te t e 11 se chs mal so groß . Ein Vor drin gen im offen eIl
wird ge. · u('ht. E in 'chnitt , im Stol le nb au ode l' . 0I1 s t\\'i e kanll
Ein H a use inw ohn er ode r ~a c hbal' , ein e h e ut e im merhin a u ch h ofseits oft zum Zi ele führen .
a llgeme in ge for derte P lans kiz ze des KeIle rgrund -
ri sses im gege nüb erli egende Il Hause odel' a ber. Di e \' er schüttete n selbst li egen, \\'e nn ni-cht
ein e weiß e \1'arbmarki erull g weisen UII S die Lage durch Hut schfläch en and el' bedin g t, gewöhnli ch
de:,; Luftsc hutZl'allm es. Di e I{un de VOll der hoh e n se nkr ec ht zur Bauflucht (nru ck - 'und Sogri ch<.
Bewährun g der Nachbal'mauenlul'chbhi ch e ist tunS' in (Ie n ]{ ell erräum e n), so claß man b eim
All gemein gut ge \\'orden ; wi)' find e n infol ge- ' -o rdrin gell ill der R ege l zu ers t a uf Füße, se l-
clessen a u ch vor so lch en Ste ll en vi elfac h Ver- te n er auf Köpfe und n oc h s elt e ne r au f de ll Humpf
schüttete. In der Dunkelh eit forttas tende Men- der ' -er :,e hütteten s tößt.
sch en sind üb erhaupt überall vermutbar, \\' 0 H a be n \\'ir un se r e Vor ~ t o ßri c htun g gewählt , so
lIoch leb enermögli ch end e H ohlrä um e vO l'han den blpibt noc h die Frage na ch der A r t d es V Cl 1: -
sind . Au ch das Fehl e n von L eb ens zei ch en besagt cl l' i n ge ll s. Hi erb e i gibt es drei Grund -
a n gesichts der mögli che Il Bew ußtlos igk eit . geda nk en:
rau , chalt ige r T1'aumzll s tände (dur ch Gase), a ) l{ e i 11 Ein d I' j 1I ge ll , v i e 1 m e h I' e i 11
Schwäch e oder eies in Sand stec k ende n Mund es Ab r ä u m e nd es T r ü m m e l' k e ge l s (s ieh e
no ch ni chts Grund sätzli ch es. Punkt Ii ). Di eser Fall k om mt h eute , d er a uß er-
Au c,h das b este Horchgerät is t dah el' noch k eil! orde ntli ch ell Mächti g k eit der m eis te n Trümm er -
A.bsolu tel' Garant b ei der Su ch e lI ach Leb en, ganz kegel w ege n. in der Hege l ni cht· in Betr ac ht, ob-
'abgesehen von den mannigiach en Hörtäuschun- woh l er a n s ich de n Id ealfall bedeute n würd e
gen der Geräu sc hart und d er Lage der Schall - bzw. einm a l tatsächlich "die" Lösung darstellen
que ll e nach . wird .

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b) Ein d r i n (!; e n mit k l e i 11 s t e nl Q u e 1' - l ' n:-: e t' E' IÜlU fi gste An g l'iffs taktik. d a s V 0 1' -
~ l' h n i t t (Maulwurfs prinzip l, Di ese -T a ktik des ge h e n i m se i tl ich e n Ein sc h n i t t. h eb t
~ t oll('n hH ugedan k e n s fi ndet ihr sc h\\ ' e r~<; t e:-; nUll VO ll dem Trümm e rk egel vor s i c hti g mi t
He ml1lli is dal'in. da ß pill Trül1lll1 el'fe l I e ine mi t Sc h a ufe l und Me n sc h e llh a nd g lei ch sam lIu r
:-;pe l' r igen Ba ut e il en d icht du r c h se tzte ,c hutt- r in e n ~ek t or ab, Di es ist in gew issem S illll e
m assc o hll e bes o ll de r e E ige nfest ig k e it darste llt. \I'ö rtli ch zu verstehen: Ste h e Il nämli ch Balk en.
Da h e r " e r bi e t et :-;irh auc h d er b e l' g m ä 11 n i - Ei se llt räge l' US\I', il11 \Vege. dann h a t un s nur (Iie'
:-; e h (' S t 0 I I e 11 b a u mit Mann an Mal1n gr- T e ill ä ll g'e von ihn e n z u kümm ern. d i e in dieseIl
:-;e tzte n S c hurzh o lz railln e ll in cler R eg'e l vo n vo rl1 - S e k to l' hin e inl'ei cht. D iese B a lk e n mü ssen dah e r
Il e l'e ill, au ch beilli :\ nsetz e n geü btc r B e l'g leut r, a n d e li Gl'e,nz Häch e ll ri es Tl'ümm e l' k ege lse kto r :-:
E s bl e ibt d a h er das maulwurfartige Eindrin ge Il a bgesagt, Ei se ntnige l' a bgesc hni t t e n werd e n , so-
1Ilite r AlIh eb e il uml Abstütz e ll VOll Trüm merll fe rll d e l' e ll L os löse Il a ls Gan zes e in e n e nn e ll s-
Ullr! Ba ik e il ullll Z UIll T e il unte r JIII -Zi e k zHc l< - \I'Pl't e \ ' e rs c hi e bun g in elen Trümm ern h e rvol'-
Umge h e Il VO ll so lch e n Bin d e l'ld 'se ll, I'ufe ll ' \I' ünl e un d so fe rn Illall d iese Stäbe ni cht
iibc)'h ~ upt li e.b e r a ls \I' illkomme n e \ ' e J's panllun g
111 d e r Hege l is t d e r S to ll e n bau cill elll
d e r be id e lI Bosr huli gs fl ac h e n im lose n Trümll1 E' r -
.' (' h a (' I1 1 bau von ob e ll h e l' vo rz uzie h e n. dir:-;
haufe ll a l1l b('s te ll ganz a ll ihre r Ste ll e b e lä ßt.
s(' IJ on d er ull s ich e l' e ll Stalldfes ti g k c it d c:-; Tl'ül1l-
Ill e rk ege ls w ege il. Eill c g r oß e. oft viel e Arbe itss tund e n fo r d e rn de
Da s M i 11 i e I' e 11 i 11 g e \\' a (' Ii ~ e 11 l' I' Erd r S c h \I'i e ri g k eH bi Idet das Nachrutsch e il des
1I11t r l'h a ib d es Sr huttk ege ls ull d H or li :-: to ßcl l Sc huttes. l\ öp fe Verschütte le r , d i e a u s d i ese m
durc h d CII l\ e ll el'fußb ode ll 10'1.1111 . \\'ClIl l lIi cht h e r a u s r age lI, sc hützt Illall be h e lfsmäßi g VOI' Ver-
dUl'eh Versorgu li gs leitun ge n od e r Gl'undmau cl'lI le tzun ge n od er Ers ti c k e n in e infac h s t e r \ \l e ise
bch in d e rt, trotz g rö ßere r \\' egs tl' er k e a u :-; nallnl s- t!u)' r h Üb e rs tülp e il vo n Bl ec h e im e l'll.
we ise clic r rfol g'vel'sp r e(' h e nd e r e Lösu lI g' sein , S e lbst rede lld s ind a u ch in de r F r agl' cle:-;
. r ) Di e BI' r:-; (' li e. S ie ist nl ög li r li ah ge \\'a lt- TI' Ü m 111 e rb es e i ti ge 11 s vie le erfinde ri :-; rlw
:-:anw l' \ 'o rstoß (Sp r e nge n. ( a u ('1i \\ 'egs pre nge ll Köp fe am Üb erl ege n , B ohrro hre a ll e l' Ar t, fe u e l'-
VO ll Sc hlltt ). Hi e rh e r geh ört a u ch d ie Ii e u te 1I 0r h be, tänd igc F ö r de rb än d e r , Spezial g r eifer uild
<lIll h ä ufi gs te ll ange \\'a lldt e T a ktik rlcs vo rs ich - l(ralle. Sc hu ttp flü ge u, a, m. werd e n e ntw or fe ll ,
,tig'en Vo rge h e n s im off e lI e Il Ein:-; c hllitt VO ll de r ni e \' e l'rilzth ei t und U n einh eitli chk e it de r 1r'ÜIIl -
S r it e h el' , Sir vCl'bül'g t g r öße r e ß r \l'eg lili gs fl' e i- l1l e rk e~e l lt1asse so\\'ie die Ve r s ch iede naJ'tl g k r it
Ii pit für di e BCl'gu li gsal'be it. J c d e~ e illz e in e n ra ll es er sc h\l'e r en ;) l1 (' h hi e r deli
\\' eg ZU I ' k Olllpl'omifllos e ll L ös un g r ill es G ro fl -
(i , f) ir üb (.\. 1' d e (' k e il d e li T I' CI 111 111 l' I' I'ä u Ill ei n satz es. '
e
\I' e rd e 11 b se i t i g t, () a h (' 1' bl e ibt zun äc ll s t d c l' g-el'H d c Gege lls a tz
De r I'ill,zig'c Jclealfa ll von 'TI'ünlnll' rb e s e iti ~' llll g'. ZUIlI RäulIl c li mi t el e l' \' l'o ßlll asc hili c z u Recht
d e r natürlich le id e r vö lli g utopi , c h is t, k an n nur best eh e n : G lei c h s a lll kUllsthall d \\' e rkliclt e l'
bi I rlmäfli g' vor A u ge n ge füh I't \Verden , \I'e n n wi I' [{ l e i n s t - R ä u III e i 11 s atz, wob e i se lbs t noch
c1ie Fi l maufn a hm e ein e, Hau sein sturzes um ge - d ie Ilarh s taubvel'sc h m i e rten Körp ert eil e n VO I'-
ke hr t ab r oll e n lassen . a lso b eginll e nd Illit rl enl s ichtig abtastenrle H a 11 cl rI es 1 - Man n es
Tl'ümm e l'k ege l und e ndige n d m i t dem unv e r - dem I(l ein st\\'el'k zeu g (Kur zs tiel schaufe l u s \\' .)
seh rte n. Bau" '''ir beobachte n dann . wi e d ie vo raTJge h e n l1Iufl . In :-:ch\\'el'e1', gefahrvo ll e r A I'-
Tl 'üm nl e r un d de r B a u sc hutt a uf dem g le ic h eIl be it dringt deJ' I-Mann , gebückt oder kl'i ech end
WegE' all ihre n Au sgangso rt zurück k e hren . elen j ede ~ufall sbil clung des Tl'ümm erkegelinn erel;
s i e durch el e n Einsturz genom lll e n h atten. und gesc hl r k t nutz e nd , vor, löst un d tas te t m it deI'
ziva l' o hn e Ve rri ese lu ng - da im \I'ese ntli ch e n Ha n d od~ r mit der en " la n gem Al'm", mit d eI'
durc h Ho ch sau ge n - , o hn e Zus a lllni e npra ll und T<ratze, bi S an den L eib eies Verschütte te n, Da lln
Ve rdrü c l<un g - da im w esentli c h en durch H och - beginnt in d er R egeJ er s t das U m bau e n d r s
, n e hm e n - und <ülmit o hn e j ed e Ge fah r für d i e \ ' e r l et z t e n . da s Abl e ite n. Abspreize lI. W eg-
Ver sc hütt e te n . So unmög li ch d ie R eali s ie run g ste mm en ode l' \~ egsägen a ll e l' L ast vom e in -
,die ses T I:ickfilm s in sein er Gesamth ei t ist, "0 ge kl e mmte n J{ ö r per,
unb eeling-t e mpfe hlew'w e rt b leibt es , s ich dieses
Sc h a u sp ie l fest einzupräge n< unel d i e t echnisch e 7, n i c V e r s l' h ü t t e t e ll IV e I' den \I' ä h -
-L ös un g c\al' in 7,U s u ch en. d iesem I"all !'i inn gemäfl I' c nd d i ese l' Z e it des Vordrin ge n s ,
w e it stl1l ogli ch nah ezukomm en , <l e I' B e r ge m a nn sc haft b et reut und
Be i tec hni sc h unb egr e nzt e Il !\-li tt e l)) hi eß c di e:-: ge , e h ü tz t ,
a lso: . Di ese Aufgabe wurd e -. men chli ch b egrei f-
a ) B a u te j I C a b J'I e b e ll , so w ie ~ i e s ic h all1 li ch - zum w a hre n Tumm elplatz für I dee nvoJ'- '
TI' ü lllm e r'k ege l abge leg t h a tten , De r Bau e r übt sc hl äge: .. Von d er E ntwässel'ungsleitung ange-
beim Ab laden e tw a von L angkl ee den g le ich e n fan ge n L1b e l' b eso nd e r s einzuführ end e Rohl' r
Tl'i ck , näm li e h (Ie ll J(l ee so abz un ehm e n , wi e e l' bi s zum tatsächli ch h äufig üb e rd au ernd~l1
a ufge lade li word e ll w a l', Für un s b leibt \I'i ch'ti g: ~ch o l'n~ t e in \\:ill man rle n Verbindungs weg z um
Di e Trümm er vonl'i ege ll d h o e h n e h III e n und Vel'schutteten s u ch en, um aufmunte rnd en Zu-
11 j (' h t se i tl i c h v e r s c )1 i. e b e n, :-;pru ch , Fli:-;rhluft. L eben sm itt el u , a, m , an ihn
hE'l'anbl'ill ge n z u k önn en,
bf B a u s c hut tab sa u g e 11. U n se r e h e]'-
k ömm l,i c h e n Greifer un d Ba gger leis t e n im a ll- E s ist ·ni cht zu leu gnen, d a fl e ill e so lch e ph y-
ge m ein en g ute Di enste, o hn e be im Be rgen bere i ts s i.'c h e wi e p s ~' rh i sc h e Hilfe und Stärkung g'e-
"di e" L ö:-:ung bedeute n zu k ö nn e n, S ie k omme Il lege ntli c h üb el' T od un d Durchha lt e n d es Ve r -
vi e lm e hr von vornherein er s t hinter der Angriffs - sc hütt e t e n e nt ch eid en kann , Für das Vordrin -
front - in d e]' zweiten Lini e - in Frage zufol ge ge n d es I -Di en s tes se lb s t kann ein e Vers tändi -
der Gefahr für d ie Verschütteten d ur,c h Ver- g ungsmög li chkeit mit dem Eingeschlossenen
Schi eb e n d er Trümmer und Zum-Ein st.urz-Brin - u~tel' Um , tänden vop ~ nt sc h e id e nd e\.. Bedeutung'
gen der Trümm erlage, Se1l1 (Erkundung, ,MIthllf e) . Dennoch wird jeder

53
Ein~atzerfabrene diese I'I'age als letz trall gil! b(' - Sch utt. räurill, bi s \\'ß il e ll ungeachtet ein er 1110g -
zeichn en , li chen Einzelgefährdung. das s ind - ein erl e i. ob
\V a s vi e I m e b r ' mit a ll e r Ma c h t e r- heute oder erst. morgen zu vel'\\'irkli chen rle
'I. \V U n gen wer de n muß . i st e in e S te i - Zi ele. die dem Luftkri egssc h aden-P ioni el' dt'1I
ge rung der Sc hn e lli g k e it lind Zü - \," eg' be r eit en k Öllnte n,
g ig k e i t des e r s t e n Ein s a. t 'I. e s (S c h a-
t! e n s b e k ä m p fun g), 111 vo rli egende\' Ab h a ll d lu ng wurde vel':-:u cltt ,
Alle Mittel , die auf Langsamk eit und Ve l'- di e Vo\'au sse t7.ungen a ufzu7. eigen. ohlle de\'en
zettelung eingestellt sin d, h a ben daher von vorn- Berü cks ichti g un g ein !"a ch gemä ßes Ber ge n ni cht,
h erein weitestmöglich auszuscheiden , mögl ich is t. t~ ber t e!'lm isch e Lö su n ge n i III Il c-
All e Mittel , die unser Vordringen besc hl eu - !"onderen spracheIl \\'ir d iesma lIli cht. um di,'
\ligen , haben dagegen bei nocl so gr oßen An- Erfi nderpha nt asi e de r L eser nich t VOll VO \'II -
fan gssc hwieri gkeiten das Wort. h er ein 7.U beeinflu ssel\. !" i.e vielmehr zu illte ll!"iv l' \'
Ein G l' 0 ß r ä um ge r ä t, das etwa, ohne h a l't Mitarbeit a nzul' egen,
a ufzu stoß en , von der Seit e aus gabela l'U g abheht. Eine so lch c MitaJ'b eit ford e rll \\'i\' in dt'll l
oiD e G 1' ,0 ß bl e nd e, die, beli eb ig ve1.'s te 11 ba I' längs t i\ll gellle in gul ge\\'o l'd('ne ll S illil e de!"
ulld zel'legbal'. nachrut. che nde n Schutt. in jede r tota len Iüi eges, Wir bJ'auch e ll allse it:-: Mithe lf e \' .
Lage abhält , ein Pan 7. e r p f lu g. rle)' in w ('- auch zu \' Erzi e lulW' e in c!' l.'o \' de \'lIl1 g' de::; Tag'c:-: :
Ili gen Minuten d ie S traß e von IlI etef.'llOh elll ,.1 - 0 i e 11 s t v () I' rl 11 ,,,

Ober den Eillsatz von Luftschutzabteilullg~1I (11l0t) z .. r


Schadell bekä1l1 pfulig naeh T~rro .. allgrift'eH
'------.
übe)' fl en Einsatz von motor'i::;ierten Luft- r ee hti gt. a ls ge l'ade a ll s ihn en der w e ite r e Au!"-
hau fi el' 1l10lorisi e r·ten Luftsc hut zab leiltlli gen ('\'-
!"c:hutzkräften isf in diesel' Zeitsc hrift sc h Oll se hr
frühz eiti g berichtet worden, So h ehan clelle ke nnh a r. also ihr e allllläh li eh e Entwir.klulll!'
Ob ers tleutn ant L e n s (' h im Ra hm en ei"ll er Ar-s ichtba r gemac ht wird, Denn. wie die na ch -
tikelfolge .,Streiflichter a,us dem Einsatz der ste he nd en Ausführunge n zeigeTJ.. silld b e i de li
Luftschu t7.kräfte" i II sei ner vierten Vel'öffen t- Bea n sta ndUli ge n und ge rü gten Mänge ln hällfig
liehun g den SHD , (mot)I), und Oberstleutnant \ Vid er sp rü eh e Zll beobachte n. so zum Be isp iel ill
P I' z i bill a zeigte in sein er Arbeit .,Erstmaligerder B eurt eilung VOll Geräten. die VOll der ei ll e n
Ein satz ein er motorisi erten SHD.-Abteilung im Seite a ls g ut. von cl e r a nd er en "als sc hl echt 1)('-
Operation sgebi et des H ee r es"2) deren vielseitig'eze ichn et werden und d er en unter schi ed li eh l'
AUfg-aben , d ie grundsätzlich zwar die gleichen Bewertun g zweifelso hn e flarauf zurückzuführeIl
wie im Heimatkri egsgebiet. in der Art de s Ein- ist, clan mall sie unt er völlig' verschiedenen
ä uß er en Bed in g un ge n ein gese t zt h at. Aber a ll clt
satze jedoch völlig anders ausge l'ichtet s inrl , In -
zwi schen wurden die im Januar 1940 a ufgest e ll- in el.e n luftsc hutz-ta kti sch e n B eurteilun gen zei-
ten S HD .-Abteilun gen (mot) zu Luftselmtzabtei- ge n s ich hi er und da gegenSätzliche- Au ffa !'. 1I1l -
lun gen (mot) der Luftwaffe, di e zum g r ößt gen und Anschauungen. dlnen vereinzelt deI'
T eil unter LS.-Regimentss täben zusammengefaßt Vorwurf e in er gew isse n Ei,Jfseitigk eit des U rteil !'
s ind , umgewandelt , In dieser Form si nd sie als ni cht er spart w erden kann, Di es alles i st üb er-
bewegliche Truppe in der Hand der üb erörtli ch en a u s lehrreich , jedoc h kann a uf taktische Erörte-
Führung zur Bekämpfung der rlui' ch feindli ch e rungen a u s den bereit s au fgezeigten Grünclen i1l
Terrorangriff e in d eutsc h en S tädten h erv o r- d iese m Rahm en ni cht e i 1l gegangen werden ,
gerufenen Sch ä den fOl·t1aufend ein gesetz t wor- Faßt man die be i oe ll \'ersch ierle n en Ei 1l sä t ze ll
den und haben dort eine Fülle von Erfahrungen g'emae hten Erfahrunge n in zeit li ch er Fo lge de,;
gesammelt, die der nachstehenden Vel'öffent- Geschehens, also vom Anmarsch e1el' LS,-Abtei -
lichung zugrunde ge legt worden sind , Natur- lun ge n (mot ) bi s 7.U ihrem Abrücken nach ge-
gemäß läßt s ich aus kri egsb ed in g ten Gründen taner Arbeit. zusammen, so steh t die Frage (l eI'
ni cht a ll es das. was b edeutun gsvoll unrl somit A nm ars c h s tr a ß e n zuerst zur Erörteru1lg .'
j11itteil enswert er sch eint. h e ute sc hon sagen. und
Hi er hat . ich gezeigt, daß namentli ch von klein e-
eben sowen ig soll flur eh Orts- und Zeitangabe r en Einh eiten glei chz eitig anrückender Verb ä nd ('
dem Gegner ein wenn a u ch no ch so schwac h er' a uf Einha ltun g der Marschdisziplin vie l
Fingerzeig gegeben werden, den el' in irge nd e in er zu wenig \\Tert geleg t wurde. was sich natur-
[Hchtung verwerten könnte; denno ch bleibt a u ch ge mäß in ein er B ehind erung- und flamit Verzög('-
in ei ner so bedingten, allgemein gehaltenen Forln r\.ln g des Ein satze s der LS,-Aht eihm gc n (mot )
der t bermittlung genügend Erfabrungsgut el'- auswirken mußte. Trotz er g'a nge n er Anorflnung.
Il a Ite n, um die Arbeit lohn end zu machen. ll a ß stehende Kolonnen ni cht ohne vorh eri gc
Soweit die aus den 'Erfahrungen gezogen e n Aufnahme der Verbinnun g mit ihr em Führer
FOlgerungen und Erkenntni sse s ti chhaltig ware n , üb el'holt werden dürfen . 'wurne dieses Gebot ein -
wurden sie von der höheren Führung anerkannt fac h ni cht beachtet. Dadurch entstand en ge r a de'
und verwertet. Der si chtbar gewordene Abstalld be i den LS,-Lotsen st ell en d erarti ge Ver stopfllll -
zwis chen Vor chrift und \N'irklichkeit, zwi sche n g'en , daß selbst einzeln en Fahrzeugen ein Dur('h -
Theot'j e und Praxis wurde überbrückt, die er- komm en ni cht mehr mögli ch war, Bi s we il e Il
kannten U nzulängli chkeite n wurden alsbald ab-
gestellt und wären somit bereits a ls überholt an -
zuspr echen, W enn s ie trotzdem hier zur Sprach e 'i " Gassch utz und Lufl schul z" 11 (1941) 164 f.
gebracht werden , so ersc h eint dies in sofern be- ") " Ga sschutz und L~lI s chutz" 12 (1942) 94 f.

54
Waren an ein er LS.-Lotsenstelle sogar urei Ko- eine dauerIHle Schulun g de r zum LS.-Lotsen-
100me n n eben einander aufge fah ren und machte n di ens t h eran gezogen en Organ e besonders in
jeden Durchga ngsveJ'keh r unmögli ch. Auc h hie l' deI' Ol,tskunde, und zwa r VOI' a ll em du r ch
waren d ie Schu ldi ge n kl einere Ein he ilen u ne! Orielltierun gs übun ge n zur Nachtzeit,
vor a ll em a u ch viele E in ze lfahrzeuge der F rei- g-e naues te T( enntni s der An fahrtmögl ichk eHell
wi lli gen Feue r wehren aus der 50-]([n-Zone, die für di e untersc hi ed li che n I<raftfah rzeuge zu
s ich sc hon au f dem Anmarsch J'ü ck ichtslos ill dC'n Schade nstell en. gewo nn en a uf Gru nd eige-
grö ßere Kolonnen ein geschoben h atten und ku r z lI er E rfa hrun ge n durch vorheri ges Ab fahren
vor der LS.-Lolse nste ll e wieder aussc h erten, Ulli des Ma rsc hw eges, Au s taUung jedes LS.-Lot-
sc hli eßli ch be'i m Ha lten an dieser S tell e ein en ~e n mit Anschr ifte n un d Fe rn s prechnumm ern
kaum auflö sbaren Wirrw a rr zu verursachen. Mit der Ort!. LS.-Leitung, de I' LS.-Abschnitte, der
Re cht betonten d ie Beri cht e, daß nur du t'ch eine LS.-Rev iel'e, der Feuerwachen, ferneI' mit !{al'-
s t!'a ffe Verk ehrsr ege lu ng derar ti ge Mißstän le ten- und S ki zzenmate ri a l der Stadt sowie mit
abgestellt werden k önn ten und für eine so lch e Lö chwas, erversor gu ng pläne n .
Aufgabe A ngehör ige der Sc hutzpolizei , eie r Gen-
darm erIe, de s Verkeh l'ss treifendi ens tes der Ferner wurd e e in e deutli ch e, a u ch na chts el'-
Wehrma cht und des NSHJ{, in ausre ichender kennbare Hennzei chllun g der LS.-Lotsens telJ e
Zahl a ufzubi eten seie n. F ern er w urden wieder- ve l'langt und schließli ch di e Forderun g erh oben,
hOlt nachts auf den Anmars('hstraßen während daß ich die LS.-Lotsen ni cht "verkriechen " so ll-
des Fliegeralarm s ver l as se n e Hr a f t fa h " - ten; sie müßten s ich den anro ll en den Kolonn en
z e u ge angetl'o ffeil, d ie entgegp n a ll en bestehen - bemerkb a r machen un d dürfte n sich ni cht .ers t
den Vorschriften au fges te llt wa t'e ll un d so die s uch en Jas en.
Sicherheit der zum E in sa tz fahrel1ll c'll \Vege- Ein m ehrfach gemac hter Vorsc hlag, die Ge-
benutz et' auf da Il öch te gefäh rd eten. In der s tellung von LS.-Lot. en dUl'c h eine ausreich en de·
Regel waren die Fahrzeuge da, wo ' ie s ich ge- Alls tattung det' anrückenden Einh eiten mit
rad e befand en einfach zum Ha lten gebrach t, di e ]( a rt e nun d K ar t e n s ki z z e n vom Einsatz-
Beleuchtun g ~bgescbaltet und so zum ei t in - o r t a uszu sc ha lten , wurd e a ls ni cht au r ei che nd
mitten d er Fahrba hn teh en ge lasse n word en. angesehen un d dah er zurückgewiesen. Hi er zu
Schließlich muIHe bei einer S tadt i m Wes ten w urd e ge ltend ge ma cht, ua ß die E inh eitsführ er
festges tellt werd en , daß ku rz na ch dem Terro.r- zwar im Besitz von Geb ietsk arten u nd Stadt-
angriff auf diesen Ort ein Zus trom von Pr J - plänen sein müßten und es a u ch wären , daß all es
Va t k I' a f t w a gen einsetz te, dere l~ I nsassen di es jedoch nur a ls Behelfsori entierungsmateria l
mit irgendwelchen a u s dem Angrif f erwachsenen anzuspr echen sei, das k eineswegs imm er genüge.
Aufgaben in k eine rl ei Zusammenhang tanden, Dun k elheit, Verqualmung, Brandh er de und
sond,e rn ledigli ch aus reiner Neugi er ange lo ckt Trümm erh a ufen machten es oft unm ögUch , den
worden waren. Treff end bem erkt hierzu der Be- eigen en Standort im Sc h adensort mit Sich erh eH
I'ichterstatter daß die Reakti on, die diese im festz u s te lle n, zumin dest verlangte eine der art
Kraftwage n ~nkomm enden Sensationslü stern en ersc hw ert e S tandorlfests tellun g ein e gewis. e
bei der sc hwer betroffenen Bevö lkerung au s- ZPit, die mit der zw in ge nd en Beschleunigung des
lösten dementsprechfmd" war . . Naturgemäß E insatzes nicht in Einklan g zu bringe n sei.
wurd~ n~c h Bekanntwerden a ll er dieser erwähn- Ene w eitere Aulgabe erwu chs der LS.-Lo tsen-
ten Unzuträgli chkeiten von zustä ndiger Ste lle s telle d urch die Forderung der anrü ck enden LS.-
SOfort eingegriffen. Abteilun gen (mol), dor t bereits ihr e Ein-
Eine vi el erö rtert e LS.-Ein ri chtun g in den . atz b e feh I e unter genau er Abgrenz un g der
durch Terrorangriff h eimges uchten Städten is t Schade n gebi ete a usgehändigt' zu bekommen.
der L S. - Lot sen di e n s t, dessen r eibun gs lose Eine solch e Forderung war · insofern ni cht
Abwicklung für den r ech tze itigen ~in ~a tz d.er unb er ec hti gt, al s sich das H eranzi eh en ein-
LS.-Abteiluogen (mot) üb erau s wi ch t1g 1st: DIe- ze ln e)' oder gar mehrerer LS.-Einh eiten (moL) zur
ser LS.-Lotsendienst. de ssen Standort dIe am Befehl stell e a ls unzwec km ä ßig erwiespn halte.
Stadtrand ge legene L S. - L ot se n s. t e 1.1 e i s ~, E war zu völli g überflü ~ sigem Herumfahre n im
hat zunächst einmal die Aufgabe, mll Htlfe seI- Sc haden sge bi et. ja zu Rü ckm ä rschen a uf bereits
nes ortskundigen Personal di e e'i ntreffenden passierten Straßen gekomm en , uhd 0 war ein
LS.-Truppen (mot ) auf dem sch nell s ten und ga nz bet räch tli cher Zeit- und KräfteverJust ent-
SIchersten Wege zum LS.-Abschnittskom mando, s tanden. U nter Auswertung sei ner ~n dieser
dem di e betreffend e Abteilung zugewie en i t, Ri chtung gemachten Erfahrungen faßte ein
oder unmittelba r zum Schaden 'gebiet, wo sie }(ommandeur einet' motori ierten LS.-Abtei lu ng
eingesetzt werd en so ll , zu führen Di e e an sich 'e in e diesbezügli chen Erk enntni sse folgender-
einfache Aufgabe kan n sich jedoch unter, b ~­ maßen zusammen:
stimmten Verhältni sse n un ge wöhnli ch sC hWl el'lg Ein sc hneller' Einsatz einer LS.-Abtei lung
gestalten. Infol gedesse n ist grundsätz li ch eine (moL) is t lIur dann geWährl eistet, wenn fol gende
straffe Organ isa tion d e L .-Lot 'end ien stes er- Bed ingungen 'erfüllt sind: .
forderli ch, und nur ausgesuchtes Per ona} soll te 1. Di e L .-Lot enstellen sind mit gut ausgebil-
in diesem Die nst Verwendung finden . Nach vor- detem P er onal be etzt.
liegenden Be,tichten h a tte sich eine Besetzu ng der
LS.-Lotsens tell e mit ein em ortskun digen Offizier, 2. Di e LS.-Lotse nstellen sind mit den notwen -
dem auch zahlenmäßig ausre ichen des P er - digen Stad t- und Löschwasserver sorgun gs-
p länen ausgestattet
sonal, daruntel' Iüa ftl'ad meldel', zur Verfügun g
tand, am besten bewährt. Im a ll gemei!?e n 3. Der Abteilung kommande ur erhält an der
Wurde jedoch geklagt, daß die LS.-Lot se n den an LS.-Lotsens tell e für sich u nd seine Einheiten
. sie zu stell enden Anford erungen nicht genügt bereits bestimmte Aufgaben zugewiesen ,
hätten. Zur Behebung dieses Mangels wurde g.e- 4. Der LS.-Lotse ist in der Lage" die LS-Abte,i -
fordert: lun g (mot) zu den Einsatzstellen zu führen .

55
5. Der Kommandeur der LS .-Abteilung (mot) sung eines bestimmt en Sc ha densgebi etes wurde ll
erkund et al s Ergänzung der all ge mein en Ein- somit immer m ehr erkennbar. Bei ein er so lchen
wej sung sofort per sönli ch die Einsatz stell e Zuwei sun g konnt e der Abt eilun gs komm a nd eur
und deren Umgebung mit dem Einwei s un gs- von se in er Abt e il u .n g s - B e f e h I ss t e ll e
trupp. . au s takti sc h e Vers chi ebun ge n nac h den jeweili-
6. Einweisung und Erkundung der Schaden- ge n Schw erpunkten inn erhalb sein er I{ompani en
s tell e werd en so sc hll e ll dur chgeführt, daß vorn ehm en und so in kurz er Zeit ein verhältni s-
dur ch bei des der Einsatz der Abteilun g nicht mäßi g groß es Schad ensgebi et fes t in se in e Ha nd
verzögert wird. bekomm en ; üb erdi es li eßen s ich a uch - w ie di es
besond ers betont wurd e - all e Frage n des Nac h-
Di e hö here Führung schloß si ch der im sc hub s an Betrieb ss toff und and er em Material ,
P unkt 3 zum Au sdru ck gebrachten Auffassun g· an Verpfl egun g un d Bekl eidun g für di e Tr'Upp e
a n und befahl , daß' die Ein satzbefeh le bereits auf so a m bes ten r egeln . W eiter erwi es s ich a ber
der LS.-Lotse n s telle auszugeben seien . Im übri- a u ch die Einri chtun g ein er R e g im e n t s -
ge n bezeichnete sie Verzögerungen des Ein satze s B e feh I ss t e ll e im Sc had en sgebi et a ls erfor-
dUl' ch Aus bl eiben der Erkundungsergebnisse so- derli ch. Von ihr au s li eß sich wied erum der Ein-
wi e dur ch fehl end en Ein satzbefehl al s untragbar satz de r Abt eilungen s teu er!!. In enger Zu sa m-
und verlan g te, daß auf dem Marsc h zu den Ein- m enarb eit mit der Örtl. LS.-Leitung \\'ar ei er l1 e-
:;atz s tell en unt er k ei nen Um s tänden Verzu g gim entss tab s tä ndi g üb el' di e Gesamtlage genau
dur ch E l'kundung od el' Abwarten des Einsatz- unt erri'chte t und ICollllte elur ch F el'lI spl'e-c h- od e r
befehls ents teh en düde. Spätere ergänzend e and erw eitige Vel'blnc\un ge n mit de n Able ilungs-
Ve rfügun ge n besag ten: Läßt sich inn erhalb ein es Befehl ss tell en die Bekämpfun g der Schäd en
Sc ha (~ e n sgebi etes ei 11 Halten der Truppe ni ch t im Rahm en des Groß ein satzes a ll el' seiner
verm eid en , so darf diese nach obigem Befeh I Kräfte zw eckent sprech end leiten. Ni cht imm er
ni cht untä tig im Schadensgebiet herumstehen lagen geschlossene Schad ens teIlen vor, und ni cht
und wertvolle Zeit verlieren. In so lchen Fällen immer durften .daher die Einh eiten gesc hlo ~se n
könn en die Tank lös chfahrzeuge ' oder einzelne zum Ein sat(-. ge bl'a cht w erd en, und in diese n
Grup pe n al s So f 0 r t h i I f e eingesetzt werden , Fällen ,' wo a lso vie le einz elne Sc had en s teIl en in
wodurch d-e r Weitermarsch des Gros und das Er- groß em Raum e weit von einand er entfernt lage n ,
r eichen des ihm gesetzten Zieles nicht in Frage bewährte si ch die ·zentrale Ein satz s teuerun g von
ges tellt werd en. Die eingesetzten Teilkl'äfte sind ei er Regim ents-Befehl ss tell e au s gan z b e~o ncl e l'~.
nach Bee ndigung ihrer Arbeit zu den Ein satz-
s teIl en deI' Truppe nachzuziehen . Auf ra s c Ir e Vors teh end e Betrachtun ge n g re ifen ze itli r l!
E rkuT)dung is t größter 'W ert zu legen . Is t sie in- der I~ r e i g ni s fol ge vor, mußten jedo ch im Zu -
.folge besonderer Umständ e ni cht durchführbar. sammenhange mit eie r W a hl der Ein satz s te ll e
so i t die Truppe ohne Erkundung zum Einsatz hi er :;chon zur Sprache ge bra cht werd en. Ver-
zu bringen, "Ein sofortiger Einsatz ist besser folgen wir el en weiteren Weg der bei der
a Ls Zeitverlust." LS.-Lotsens te ll e eingetroffenen LS-Abteilu ngen
(mot), so finden wir sie jetzt auf der An f a h r t-
Bezügli ch del:- äußeren K e n n z e ich nun g s tr a ß e innerhalb de s Schad en sgebietes zu den
der LS.-Lotse ns te ll en wurde angeordnet, da!} in ihn en zu ge wiesenen Schad en s teIlen . Hier hatte
Bli ckri chtung der anfahrenden LS.-Einheiten sich immer wieder in den ."ichw er getroffen en LS .-
500 mund 100 m vor den Stationen auf der r ec h- Orten gezeigt, daß Fahrzeuge und Wagen insa ssen
ten Stl'aßenseite Ernh eits-Hinweisschilder anzu- dur ch herabhängende 0 b e r l e i tun g s -
brin gen sind, die in der Dunkelheit blau beleuch- d I' ä h ted er S tr aß e n ba h ne n u sw. ge-
tet werden . Um ei n überfahren der LS.-Lotsen- fährd et waren . Zur Behebung di ese r "Gefahr
s tellen zu verhind ern, wurde empfohlen, hierfür wurde vorgeschlagen,. der einfahrend en Kolonne
'bere.itgestellte Schranken bei ;Beginn des Flieger- einen Pkw., besetzt mit einem sog. "Räumtrupp",
alarms aufzustellen, die durch rot beleuchtete, vorau szuschicken, der mittel s mitgeführter
nach oben abgeschirmte Sturm laternen gekenn- Drahtscheren die herabhängenden DI....ahta zu be-
zeichnet sind. Auß erdem sei von Beginn des seitigen habe. Höh eren Orts wurd e daraufhin
Fliegeralarm s an bi s zur Aufhebung des LS.- verfügt, daß die Straßenbahnb etri ebe anzuhalten
Lotsendien stes nach einem Angriff ein Außen- seien , di e Au sbesser\Jng von Oberleitungsdrähten
po ten vorzusehen. entsprechand vorzubereiten. Hierzu seien von
Ober die Wahl der Einsatzstelle bestan- ihnen Trupps vorzusehen, die unmittelbar nach
den zunächst unterschiedliche Auffassungen dem Angriff die herabhängenden Drähte ho ch-
zwi schen der Örtl. LS.-Leitung und der Führung zubinden und s.o wertvo ll es Material vor dem
der ein getroffenen LS,-Abteilungen (mot). Di e DUI'chs chneiden zu r ett en hätten . F ern er wurde
letztere ford erte grundsätz li ch Zuweisung eines a ll seitig die Ford erun g erhoben , daß di ß AII-
g es c hI 0 s s en e n Schadensgebietes, möglichs t fahrtstraßen so schnell wie nur irgend m ög li ch
ganz er Stadttei le und nicht nur Straßen, in Gern durch Trümmerbeseitigen und Einebnen der
di e Ein satz stellen von den Kommandeuren der ' Bombentrichter freigema cht und au ch ni cht
LS.-Abt. (mot) selbst zu bestimmen waren, so durch kreuz und quer liegende SChlauchl eitungen
. daß di e Truppen geschlossen in einer Hand blie- der örtlichen Feuerwehren versperrt w erd en soll-
ben. Die ,Örtliche LS.-Leitung hingegen hielt es ten. Soweit sich nicht durch Herausnahme von
häufig für geboten, die LS.-Abt. (mot) zug- und Pftasterscheinen ein Versenken d er Sch Jäu che
a u ch gruppenweise jeweilig dahin zu werfen, wo ermögli chen ließ, waren S c hI au c h b I' Ü c k e n
sie nach ihrer An sicht gerade am dringendsten erforderlich, deren Wichtigkeit immer wi eder
benötigt wurden . Bei ' einer so lchen Einsatzform unters trichen wird. Dazu wurde bemerkt, daß die
bes tand die Gefahr der Verzettelung, auch ließ ind er ersten Zeit behelfsmäßig ausgelegten
sich oft nicht vermeiden, daß auf einer verhält- Brücken aus Holz si ch vi elfach a ls zu hoch er-'
nismäßig kleinen Schadenstelle zu starke Kräfte -wiesen hätten und kleine Fahrzeuge mit gerin-
angesetzt wurden, die anderweitig sehr viel wirk- gem Bodenabstand an ihnen hängen geblieben
samer ge'wesen wären. Die Vorzüge der Zuwei- wären. Gut bewährt hätten si ch dagegen

56 /'

\
S chlau chbrü ck e n a u s Vie rk a nth ö lze rn , Ji e d urch in de I' Un ter te ilun g, da ß g run d ä t zli ch den F-
alte, unbra u chba r e Dru ck c hl ä u eh e m ite in and er u nd E -I( ompa ni en d ie Bra nd bek äm pfu ng, den
verbund en waren . Di ese Brü ck en hä tte n e1e ll I-I{ ompa ni e n d ie B eh ebun g de r Ein s turz sc häde n
Vorzl(g g r o ßer F es ti g keit be i gerin ge m Ge wi cht iib ertrage n wurd e. Di e B etä ti g un g des F - und
und ge rin ge r R a uJ1lb ea n ~ pru c hu ng, we i l sie ~ i r ll E - Di e I! s t e s er s treckt e s ic h sowohl a uf Ab-
zu sa mm enro ll e n li eß e n. Der q u a ntita tiv e Man- lösc he n vo n Dac h s tuhl -, W o hnun gs- un e! T otal-
ge l an Sc hl a u c hbrü ck en löste ve r sch iede n a rti ge br ä nd en a ls a u ch a uf di e Bek ä mpfun g vo n
VorSC hläge zu se i ner Be h eb un g a u ~: So wurd e I< e ll erbl'ä nd en , d e re n Lösc hun g h ä ufi g von all -
neben ein er üb erall ge fo rd erte n g rund sä tzli ch e n d er er Se it e ber eits al s vö ll i.g au ss ichts los auf-
erh ebli ch e n Verm e hrun g vo n Sc hl a uchbrü cke n gegeben \\' ol'd en wal'. Di e 1- Kom p a n i e n er -
in besond e r s luftge fä hrd e te n S tä dte n vo rgesc hl a - ledi g ten zun äc h st Aufrä umungsarb eite n , um de n
ge n , di ese früh ze itig a n zahlre ichen ' te il e n , so in W eg für de n L ösc han g riff von Hin de rni sse n un d
F e u erw ac he n , P o li ze irev ier en u . a., zu d ep o ni e- Ein . turzge fa hr fr eizum ac hen , barge n be w eg-
I·e n . And er e Vor sc hl äge g in gen d a hin , L1i c li ch e Gu t un d beseiti g te n durch U ml egen u nd
Sc hlau chbrü ck e n ill unnli t te lba r er Nä h e d er Spr enge n e in s turzge fährd ete Gebäudeteil e. Ei ne
H ydranten a uf d er S tra ße a n h e ll b zw . leu chte nd beso nd er s wi chti ge AUfgabe für sie lag jedo ch
an ges tri ch e ne n Pfähl en a ufzuh ä ngen, wo dur clt il! ihrem E in satz zur Re ttung vo n lebe nd en un d
e inmal di e H ydrante n se lbs t, namen tli ch b ~ i Berg un g vo n toten Men sc h en au s ver schütte te n
Sc hnee sc hn e ll zu fi n de n , z u m a nde rn di e ode r dur ch B'r äil de a bge ri ege lte n Rä um e n unter -
Brü ck e'n s tets g riffb er e it seien . Sc hli eßl ich !t a lb ode l' ob erhalb d er Erdg leich e. In Gebi e ten ,
sc hlu g ein e S tell e a uf Grund be r eits ge ma chter \\ ' 0 s ich F läch enbrän de und F e u er s türm e mit
El'fahrun gen vo r , e in mit Sc hl a u chbru cken be- !'asen de r Gesc hwindi g k eit e ntwi ck e lten, sah s ic h
lad e nes Sond erfa hrz e ug e in sa tzb er eit zu ha lte n . a u ch de r F- und E-Di en s t von se in er e ige ntli ch eIl
das die einze ln e n Sc ha d en s te il e n a bfä hrt und be i Aufgabe zun äc h s t a bge h a lte n in d er Erk e nnt ni~
Bedarf be li efert. d er ot wen d ig k eit, d en I-Di en s t b ei d er R ettun g
ge fä hrde ter Me n sc h enl eben mit a ll en Krä fte n
Di e er s te FOI>d el'un g, di e a n L1i e nu n m ehr i m un d Mitteln zu unt e rs tütze n . Ein e enge Zu sam-
zu gewi ese n en Sc ha de n sgeb ie t e ingetro ffen en LS.- m en a rb e it d er unt er sc hi edlich en }{ompa ni en tra t
Abteilunge n (m ot) h e!'ant ra t, wa l' di e Frage ei er a be r ni cht nur b ei d erarti ge n g roße n No ts tä n de n ,
au s r eic hend e n L ö s .c h w n s e " v f' I' so ,' g un f!;. a lso in So nd erfä ll en, in Ersc h einung, so n.cte r n
Grund s ätzli ch w a r en s ie zwar zur un a bh ängige n en vies s ich a u c h b e i anLl er en Ein sä tze n a ls vo r-
Vers orgung au s off en en \V asse r s tell en a ngeh a l- tei lhaft, so z. B. in der F orm , d a ß d ie F- u n I
ten um d en m it sc hw äc her en P u mpe n a us- E -Zü ge in den ober'e n Gesch osse n L1 er H ä u se r a b-
gerÜ s te ten E in sa tzkrä fte n d e n L e itun gs w ass cr- löschten , w ä hr end d ie I-Züge s ofort de n schw a r z-
zufiuß ni cht zu besc hn e idf' n , jed oc h w a l' di e .. e ge m ac hte n he iße n Sc hutt durch di e F e ns ter ent-
Bestimmung ni cht zu en g aus zul egen. Se lb.s tv er - fel'nten und sO ~e jn Wi ed eraufflamm en im H a u se
s tä ndli ch durfte und mußte bi s' zur F erti gs te l- ve r eite lten. A l , g anz besond er s notwendi g er - '
lung der Zubrin ged eitun g W asse r a us dem wi e s ic h di e· e nge Zu samm enarb e it d er Kom-
ö ffentli ch e n Ne tz von ihn en e ntn omm e n w er de n , pa ni en seit d em Ersc h ein en der Min enbom ben ,
um d en B eg inn deJ' Bra ndb ekä m p.fun g n icht zu di e gl eichz eiti g Ein s türie und Brä n de h er vor-
verzögerll . Zur Entnahm e di e nten Ihn e n W ass~l'­ rufen . All e di es e Erfahrungen wi ese n imm er
läufe S ee n K a näl e so wi e kün s tli ch a ngeleg t e d eutli ch er a uf die Entwi cklung zu Ein h e i t s -
Löschwass;rteich e Zi s tern en u . ä . Wi ed erh o lt kom pan i e n hin .
mußte .i edo ch fes tges te llt w erd e n , da ß d iese "letz- Be trachte t man nun die Er f 0 I g e, -di e vo n
ter en 'VVasse r e ntnahm es te ll en entweder ubel'- d e I! L S.-Abte ilunge n (mot) bei ihre n Ein sä tze n
haupt ni cht ge füllt od er a ber ni c ht r echtzeiti g erzi elt wUl'de n, so erke nnt man, d a ß di e · ihn e n
wi eder aufge füllt w a ren . L etzter es beruhte d a r - g rund sätzli ch ges te llten Aufgaben , nämli ch ein -
auf daß di e für Wied erauffüllun g vorges eh en e n mal di e im Großschaden sgebiet bereits ents tand e-
Kräfte zu pät angese tzt worde n w ar en , wor~u s nen Schäde n auf ein Mind es tmaß h erabzu setzen ,
s ich di e Erke nntni s er gab, daß m a n de rartI ge z um a nde rn di e Au s w e itung von S chäd en zu
I(räfte bereits von B eginn d er Sc h adf' n bekam p- Großsc hä d en zu verhind ern , von ihn e n im Ra h-
fung an fortlauf e nd e in se tze n m~ßt e . Irl ~o l c h e n m e n ei es Me n sch e nmögli ch en erf.üllt wurd en . Di e
Fällen d es Ver sa ge n s sah man Ich ge notl g t, das per son e ll en und materiell en Voraus etzungen
Wass er bi s w eil e n a u s sehr weit entfernten hi erzu waren in s ofern gegeben, al s sie über b e-
Wasserstell en zu entn e h me n ; so ge h ö rt~ n Au . - s onder s gut au sgebildete Mann schaften verfügten
legungen von m ehre r en km Sc hla~ c hl e Jtun g~n und ihre Au s rü s tun g in jed er Bezi ehung a l.
durc h ein e L S.-Abteilun g (mo t) k e ll1 es w cgs z ~ ho chw erti g anzus pr.echen war. Dies all e brachte
d en Seltenh eiten. Del'a l'ti g la nge Sc hl au c ~l e l ­ a ber zwangsläufig mit sich, daß di e LS.-Abtei-
tungen b edurften zu ihrem Sc hutze s tand.lge.r lun gen (mot) vor all em bei besond er s w ertv oll e n
überwachun g dur ch ein e g r oß e Za hl vo n P olIz eI- Obj ekte n, deren Erha ltung im Volk s intei'esse
und Hilf s kräften , e1 a m'jlP ni cht durch. ü berfahren dri nge ndst geboten war und deren W ert si ch oft
das wertvolle S c hi au c h m a t e r I a I B esc ha- a uf v ie le Million en Mark belief, eingese tzt wur-
digungen erlitt. Vbe rdi es ergab s ich se hr ba ld d e n und omit für die sc hwerbetroffene Bevölke-
die Forderung nac h ein er V ~rn: e hru ng d e rung nur w enig zur Verfügung standen . Wo dies
Schlauchmaterial s in d er pl a nmäßI gen A~ ss ~at­ d enno ch d er Fall war, wurde die Hilfe der LS.-
tung der LS.-Abteilun ge n (mot). Schh eßIl.c h Abteilung (moC) von · d en betreffenden Volk s-
Wurde es aus v er sc hied en e n Grü nde n fur dn n- g enossen besonders dankbar begrüßt. So beißt es
gend erford erli ch gehalten , d a ß a ll offen e,n w örtlich in einem Bericbt: · " Im Orts teil X., der
Löschwasserb eck en mit hoh er B ösc hun g S au g- durch Minenbomben s ehr s tark in Mitleiden -
s tut z e n in Bodenh ö h e an gebrac ht wurden. sc haft g ezogen war, wurde durch Abstützungen
Der Ein s atz d er LS.-Abteilungen (mot) in an Häu sern, Beseitigung von Gefahrenmomentel1
den ' ihnen zugewiesenen Schaden sgebiet~n er- u . ä. nicht nur die Möglichkeit zur Bergung .
vi eler Möbel u s w . g es chaffen, sondern durch tat-
folgte gemäß ihr er unter sc hi edli chen Ausrus tung . .

5·7
kräftige Mithilf e al ler yerfügbaren Männer auch Führer bes timmt w erd en, der sämtliche Maßnah-
se hr viel Hab und Gut geborgen. Vor a ll em war men leitet."
hier de i' id eell e unu p ~yc h o logi che Erfo lg VOll Auch die San ität s kräfte der LS-Abtei-
augenfäll ige r Bedeutu ng. Diese Ein ätze ver- lun ge n (mot) waren an den Rettungsarb'eiten
liehen nicht nur de n eingesetzten Mann charte n jeweili g beteili gt u nd Ilamentlich um d en Ab-
das erhebende Ge fühl , entsp r ech end ihrer Zw ec k- transpo rt der Bewußtlosen ' bem üht, d ie unter oft
b e timmung bei dem zwe ifellos vor li egenden sc hwi eri gs te n Bedingungen auf I<ran k entragen
Not tand vielen Volksge no sen prakti ch e Hilf ·~ durc h das verqualm te und d ur ch Tl'ümm er
gebracht . zu haben, .so ndern die ganze Bevölk ~­ sc hwel' gangbar gemachte Ge lä nd e in S i c he.rh~it
rUllg der betroffenen Gegend wur de a u ch - wIe gebracht we r den mu ßten. Besondere SChWl el'l g-
d ie aus viel en Äuß er'u ngen un d H andlunge n k e it e n b er e it ete auch die "Überführun g von
deutl ich fe tw t eIl en war - darüber hin aus see- F ri sr h operierten aus besc hädigten oder zerstör-
li sc h aufgerich tet und gestärkt , ein Mom e nt, das ten Iüan k enh äusern so wi e von I(l ei nkin dern aus
diesse iti g'en E rac hten n icht überse hen werden b etroffene n Säulingsh eim e n. Di e Anforderu"ngen
da rf. Die Tat 'ache, daß So ldaten, für die im an erste Hilfeleistung aus der Bevö lk erun g
Augenblick k ein andere r E in atz gegebe n war, war e n zah lenmäßig oft r ec ht ho ch, die Fälle
tatkräftig und zu ve rsichtlich ZUl' Rettung des jedoc h zum Großte il Augenschäd igungen lei ch ter
pe r ön li c hen Gutes viele r Vo lksgenossen ein ge- Natu r d ie in ei nma li ger ambu lan ter Behandlung
se tzt wurd en, stärkte s ich tli ch das Zu ammen- behob ~n werden k onnten. Erste Hilf e wurde fer -
gehöl'igkeitsge fühl und den Abw ehrwill en der ner ver langt bei Verbl'e nnungen , namen tli ch
Bevö lk erun g." dur ch Phos phol', sow ie bei Verletzunge n, die teil-
]/1 noc h I, öh erem Maße bedeutungsvo ll , a u ch weise sc hwerer Natur ware n.
in psyc ho logisc h er Ri chtun g, war die Be tä ti gu ng Naturgemäß konnten a lle diese Ergebnisse und
de r LS.-I( ompanien (mot) bei der R e t tun g E rfo lge nich t ohne Opfer erk ämp ft werden; je-
von M e n c h e nIe ben, auf die bereit hin- doc h da rf gesagt werden, daß sich nach den vor-
gew ie en ' wUl>de. Be trachtet man d ie hi erüber li egenden Berichten d ie e i gen e n V e, I' I u s t e
vorliegenden Beri chte, so erk ennt man die ganz de r LS.-Abteilu ngen (mo t) i n verhaltni mäßig
erh eblichen chwierigkeiten, die sich die er Ar- bes ch eid enen Grenzen gehalten hab en . Teilweise
beit fast imm er entgegens tellten, so daß· die Auf- tr aten d ie Verlu s te schon b ei der ' Bere its t ellun g
gabe jewe ili g höchste Opferbereitschaft von den VOl' d em Einsatz durch Bombe nabwurf und Bord-
dafür eingesetz ten L S.-Abteilungen (mot) for- waffenb eschu ß ein, weitere Todesfälle und Ver-
derte. In den mei s ten Fällen vollzog sich das wundungen er eigne t en sich während des Ein-
Rett ung werk aus den ein ge türzten und ver- satzes durch Sprengbomben wirkun g, durch
sc hütte ten LS.-Rä um en bei größter Hitzeent- herab s türze nd e Trümm er'm asse n , d urch Hitz e-
wicklung und sta rk er Verqualmung, so daß einwirku ng in L S.-Rä um en und durch Verbren-
unter H eer esatme rn gearb eit et w erd en mußte. nungen . Im übrigen waren d ie körpe rli ch en An-
H ä ufig mußten die leb end Geborgenen, die oft forderung en , die an die L S.-Truppen geste llt
bewußtlo waren, angesei lt über 8 bi s 10 m h oh e werden mu ßten, oft se hr ho ch. Bei sc hweren
Mauern in Sicherh eit gebracht werden. Au s der Luftangriffen li eß es sich ni cht vermeiden, daß
Füll e de r üb er solc he R ettungsarbeiten vorli e- die Truppe 24 St u nde n und darüb el' ununter-
g nd en Beri ch te seien nut' zwei herau sgegri ff en , b r oc hen i m Einsatz blieb. H öh er en Orts wurde
von 'de nen jeder in sein er Ar t ch a ra kteristis ch desh a lb ~usd rü c kli c b darauf hingewie en,. . daß
i t. Der ein e lautet : "Auf dem Mal' ch zur .!>e- d urch zweckmäßige Einteilung und Ablosung
fohlenen E insatzstell e wurde bei ein em H a u s, innerhalb der Trupp e überanstrengungen und
da in h ell en Flammen s tand, ein Zu gführ er dar- überm üdun gen d er Leute nach Mög li chk eit ver-
auf aufmerksam gemacht, daß sich in diesem mied en werd en müßten. Auch müsse jede r Vor-
Hau e no ch Personen befande n . Durch den Zug- gesetzte se ine bes ond ere Sorgfa lt der rechtzeiti-
führer un d fünf Soldaten , die sich fr eiwillig mel- gen und a u sr eichend en Vel'pfl~gung der unter-
deten , wurden unt er h öch s ter L eb en sgefahi' stellten Kräfte zuwenden. Auf Großschaden-
se t1 Per onen, darunter fünf in bewußtlosef!1 ste Il en muß Verabreichung wal'm e r Verpflegung
Zustande, ger ettet. Di e Geborgene~ konnten f!11t s icherge t eilt sein ; led ig lich Kaffee und dünne
. auer toff-B ehand lung geräten w Iede r zu s ich Suppen gen ü gen n icht.
gebracht werden." Der zwei t e Beri cht hat fo l-
genden \Vortlaut: "Durch eine Gruppe der Die Frage der B e e nd i g II 11 II de r Ai> b e i t ,
1. l\om pan ie wurden gegen , Mitterna cht a'!s wann a lso die eingese tzte n L S .-!\htei lungen (m ot)
ein em L .-Bunker über 600 Menschen befr eIt. d ie Sc h adensteIl e verla s e n so ll e n und dürfen,'
Ein er anderen Gruppe der g lei ch en !(ompanie ' 'Val' in der ersten Zeit um trUt en. I"1ll 1l1e l' wieder
ge lan g e in de n früh en Morgenstunden deo wurde von den ein gesetz ten I\l'ä ft rn be t:mt, daß
gleic h en Tages, etwa 600 Menschen aus ein em ihre Ablö ung zu früh gescln ll und daß darauf-'
Öffentlichen Luftschutzraum zu b ergen . In bei- hin ein Wied erallffta ck ern d er bereit~ ge löschten
den Fällen waren die Aufgänge verschüttet und Bränd e ein getr e ten wäre", die durch Nach lösch-
überdie durch Bränd e abgeriegelt. Die so ein- a rb eiten k a um zu bewältigen waren. Grund sätz-
ge chlo enen Mens che n kOllnten erst nacn drei- li ch den gleichen Standpunkt vertrat ein Beri cht,
tündiger anstrengender Arbeit befreit werden." in d em es hieß: "Di e Entscheidung, wann eine'
Auf · Grund derartiger Erfahrungen ordnete die L S.-Abt. · (mot) -die Sc h aden ste Il e verl.assen s<?ll ,
höbere Führung nunm ehr an : "Dem I-Diens t ob- muß dem Albteilungskommandeur m Verbm-
liegt a l Hauptaufgab e die Ber gung Verschütte- dung mit dem örtli ch en Luftschutzl eiter über-
ter; für Aufräumungsarbeiten ist er nur in Au - lasse n bl eib en, weit s ich b ei einem zu frühzeiti-
nahmefällen heranzuzieh en. Bei Verschüttungen ge n Abrücken die Bevölkerung durch PI'eisgabe
muß der I-Di e nst beschleunigt zum Einsatz kom- Ihrer Habe hilflos' und verlassen fühlen und da-
men: Jeder Zeitverlust kann den Tod der Ein- durch das Ansehen der W ehrmacht geschädigt
geschlossenen 'z ur Folge haben. Bei derartigen werden wü,rde. Mü sse n a lso für höhere Aufgaben
Sc h ade n s tell en mu ß ofort ein verantwortlich er Teil e der Abteilung ern eut bel'0itges t ellt werden,

58
so m uß wen igsten e in e l{o m l.anie zu r weiteren ( e ~ l\Ianns chaften eine gr oße Er leichterun g ge-
Bek ämp fun g an den Schaden st eIl en verbl ei ben. wahrt hatten , werden ie von and Er e r Seite al s
Es muß somit unter allen Umständen vel'mieden völlig unzulängJi'ch bei s tarker Rau chentwi ck-
w erd en, daß Sc h ade n ste il en von den LS.-Truppen lung abgelehnt. nter letzte ren Verhältni sse n
(mot ) verlassen werden, ohne daß Menschenret- a lso bei h öch te l' Bean . pru ChuJlg, biete t somit
tun g oder erfol g r eich e Dur f' hführun g der Brand- d ie an s ich unel'läßliche Brill e au f die Dau er
bekämpfun g ges ich ert i st." De r vorstehende k ei ne n genüge n de n Schutz.
S tandpunkt muß in so w e it abge le hnt werden , als Aus de r gro ße n Za hl der von de r Truppe ge-
es ni cht Au fgab e d er motori sierten LS.-E inheiten mac ~1t e ~ V e r b e s s e run g s v 0 I' S c h 1 ä g e be-
- wenn auch nut' ein er I{ompa n ie - se in kann , ZUg il Ch IhreI' Ausrüstung se ie n folgend e genannt:
Bra ndwach en zu üb ernehm en. Diese E rk enntni s I mme r.wi ~de r wurde die Forderung gestellt auf
kam auch se hr ba ld in anderen Beri chten zum g1'.u n d atz h c ~~ Au ta ttun g der I - Z ü g e mit
Ausdruck. wo an dem betreffen de n E insatz be- L o.sc hgera t, zumindest ein er Tra g l<raft-
mänge lt wurde, daß die Örtli ch e L .-Leitun g SI)I'ltze Je Zug. Darüber hinau . wurde die Aus-
"e isern " bestrebt war, die LS.-Ab teilun gen (mot) 1'u. tun g d er I-Kräfte mit A s b es ta n z ü g e n
so lan ge wie mög lich an der c hade nste ll e zu oder wenig tens mit Asbe thauben un d Asbest-
halten , und al Gegenargument ange führt wurde, handschuhen vorge ch lage n. B egründet wurden '
daß ein e LS.-Abtei lun g wi ch tigere Aufgaben zu beide Ant räge in folgende r Form: "B ei dem
erfü ll en habe, a ls Br andwachen zu ste ll en. Auf massierten Zu s~mme nwil'ken von Spr eng- un d
Grund d er untersc h ied lich en Auffassungen , die Bya nd bomben 1st fas t b ei j ed er E in satzstelle
in den Beri chten zum Ausdruck k ame n , g riff als- ell1 er I-Kompanie mit g lüh enden ode r brenn en-
bald die höh er e Fü hrun g ordnend ein und r ege lte den Trümm erhaufen zu r ec hn en. Die Zuw ei s un rr •
d ie r ec htz eitige Ablö sun g eier motorisierten Ver- von b e onderen Löschkrä ft en a us el e n FE- J{ om~
bänd e durch ör t lich e Iüäfte. pan ien bedeutet aber eine Zer plit~e run g . "
. Wi e b ereits b etont, verfügten die Luftsc hutz-
ab teilungen (mot) von vOl'l1 herein über ein e be- ~Ve it e l: wurden fur die FE-I<räfte kUl'z s ti e li ge
onders ho chwerti ge Ger ä t e aus tat tun g, E In r e I ß ha k e n ver langt, da ich die 'v or-
el ie auf Grund von im Einsatz gemachten Erfah- hand ene n E inreißhaken nicht imme r a l zwe ck-
run ge n imm er weiter ve rvollk omm n et wurde. mäßig, b ei Bekämpfun g von Wohnun gsb ränden
Zu d ie e n Verbesserun ge n zählte mit a n er s ter s oga.r al hin derli ch erwi ese n h ä tt en. üb erhaupt
S tell e die Einführung des Ta n k l ös c h fa h r- bezei chn e te man verschiedentlich k l e i n er e
z e u g e s i 5 - TLF 15 -. das info lge sein e mit- Ger ä t e a ls erwün scht und meld ete unter an-
ge führte n Wasservorrat es ein en so forti gen Ein- der em. daß s ich die Aus rü s tun g mit kl ein en und -
sa tz er mög li cht und nach seiner Einführun g 1943 vor a ll em kurz s tie lige n Sc hau feln und kl eill en
nur Zu s t immung und Lob i n de n Ber ichten fa nd. Pionierhacken ' seh r b ewährt hab e. Sc hli e ß lich
Als wei tere Ber eich erun g des beso nd er s w ert- wurde b eim S c hau m l ös c h ver f a h I' e n
vo ll en Gerätebestandes ist fern er die Ausstat- vorgeschtagen, die Siebe cl er Ansaugleitung für
tun g mit der D I' e h I e j tel' D L 22 sow ie mit Tutogen beim Komet- Strah lrohr au . wechselbar
dem 'V e nd e s t rah I I' 0 h I' au f c·h l a u c h -
an h ä n ger zu bezeichnen. Mit gleich wirk-
zu ges talten , und zwar owoh I am Kometrohr
elb t als auch am Zumi !'ch er und ~o r mj s c h e r
same m Erfolge wurde auch da kl ein e 'W end e- hei der Pumpe, da si ch in de r Praxis e in öfter es
strah lrohr von d er Spit ze der au gefahrenen Reini ge n des Siebe als erford erli ch e r wies wo-
Dreh leiter au s angesetzt. cltJrch zw.ang~ l äufi g ein e. n.terbre'Chung' de r
Losc harbelt fur langer e Zelt eJJ1getre(en s ei. -
Auch üb er di e Bewährun g von H OJ'c lh
ge r ä t e n li ege n üb erall nur zu s timm ende U l'- D ie ~ e tr ac htun ge n seie n hi ermit abgesc hl os!'en .
tei le vor. So wird imm er w ieder b etont, daß T rotz Ihrer Beg renzun ge n dürfte n sie die E nt-
ohne Fests te ll ung d eJ' ge nau en Lage d er Ver- wi~k l un g der Luftsc hutza bteil un ge n (mot) so
chütteten mit H ilfe d es Horchge räts eine Ret- welt b eleu chtet hab en, daß s ie er kennbar wird.
tung unmögli ch gewesen w ä re , da ein p la nloses Erkennbar wird überdi e d ie Ro lle der LS.Abtei-
Abtragen d er Trümmer Tage in An pruch ge- lun ge n (mot) b ei d er chäd enb ekämpfun g in
nomm en hätte. Ferner hat s ich bei nächtlichen deutschen tädten, wo s ie den b rtr offen en Volk -
Ber g w lgsar beiten so wie vor altem bei Berge- genos en in sc hwerste r ot Bei. tand g e l ei~t e t
arbeiten unter Tage der Ein atz von Sc he in - haben . ohne daß die Bevö lk erun g gewu ß t haben
w e r f e rn ehr b ewährt un d wird a llgemein ge- dürfte, wer ihr zur Seite ge tan den hat. 0 ~ oll
lobt. Die Abweichung in den U rteil en über au - durch diese Arbeit wenigstens von ein em kleinen
gegebene Sc hut z b l' i 11 e n beruht a uf fo lge n- T eil der von elen L .-Abteilungen (mot) i n h ar-
dem : Während von der ein en Seite ge 'agt w ird , tem Kampfe erzi elten L eistun gen und Erfolge
daß s ich ihre Au sgabe a l vo r teil haft erwi ese n der breitere n Öffentlichkeit K nntni s gegeben
und die Brill en d en zum Lösc hang rif f angesetz- werd en.

Der Abdruck der nac hgelassen en Arb eit des General G r i m m e


"Der Luftschutz nach dem Weltkrieg bis zur Bestellung des Reichskommissars
für die Luftfahrt (1933)"
,
wird mit Rü cksicbt auf zab lreiche yorli egend e Arbeiten, de ren Veröffentlichun g dr in gli ch er erscheint,
für einige Zeit un terbrochen, jedoch yoraussichtlich im Laufe des Somm ers wi eder fortge etzt.
Die Schr if twa ltung.

,
59
Luftsch ntx in Seh ule n
Oh erstud icndil'ckto r Dr. Ewald Sellien , z. Zt. Co ttbus (Sc hluß )

3. Die Ein s atz g r u p p e bei F I j e ge r - Sc hül er , un d Schü ler inn en besc hrä nkt \\·erd en.
a l arm. Für de n Ilä chtl ich en Ber ei ts,ch a ftsd ie nst kamen
nur Ju ge nd li ch e üb er 16 Ja hren in Frage. Es
Wi e a ll e Betriebe des Erwei tert ell . elb s l-
s chutz es müsse n die größe ren Schulen, die zu wurde g leichz eiti g festgelegt, \\'ie oft jeder mo-
ihm gehör~n, nach den Vor schriften d er L .Dv. 755 Ilatli ch zum Ber eitschaftsd iens t h erangezogen
(Ziff.12) eine Einsatzgruppe mit m ehrer e n Trupps werd e n durfte. Di e gegeben en Za hl en ent-
(Ordner, Betriebs feu er\\' ehr, Betri ebssanitä ts- s pra h ell den damals gülti ge n Bes timmungen ,
trupp , Fernsprecher und Meld er , Trupps für für d ie Ange h öri gen des E rw eiterten Selbst-
So nd erzw ec k e) besitzen. Der n eu e Luftschutz- sc hutz es un d de~ W erkluftschutz es. Durch Er-
la ß des Rc\ LuOb dL. vom 11 • 7. 1942 - Az. 41 d 16
erl a ß be chärti g t s ich beso nd ers mit dem 0 I' d -
N\'. 2485 / 42 (L.1n. 1:3/ 2 I Cd) -- \\'urd en d ie Be-
11 U n g s die n s t und der B e tri e b s f e u e I' -
\\' e hr. Al 0 I' d n e r , die di e Schüler in die ;;timmungen de r versc h ä rf tell Lu[tl age ange-
LS.-Rä ume zu fühl'erl und s ie dort zu beauf- paßt2). Auc h d ie;;er Erlaß ve r b ietet noc h d ie Ein-
s ichtigen haben , kommen in er tel' Lini e Lehrer teilun g VOll Juge nd li ch en unt er 111 J a hren für
in Frage. E s is t nun ab er bei den beso nder e n c1 en Bereitsc ha fts dien s t.
Verhältnis. en in der Schule nicht m ög li ch, etwa Auf Grund c\.iese r Best immun ge n \\'a r es für
bes timmte Lehrer mit d iese l' Aufgab e zu be- di e m eis ten Sc hu len ni cht e infac h , ein e ge-
trauen. Es könnte sonst der Fall eintr eten , daß nü ge nd stark e Ein~atzgruppe a ufzus tellen und
ein Lehrer , der al s Ordner für ein e b es timmte a u i'eich ende Krä fte für den B er eitschaftsdie ns t
Kla se eingesetzt is t, im Augenblick des Alarms ein zuteil en. Als verhältnismäßig g roße und zum
T eil r ec ht luft em pfin d lich e Gebäude mit ein er
gar ni cht in der Schu le ist, w eil er k ein e n U nter-
richt hat. Eb enso häufig wird er s ich zwar im g ro ßen zu ,c h üt ze nd en Belegsch a ft erforderten
Schulgebäude befind ell , ab er so weit von se in erd ie Sc hul ell ein e gr o ße E in satzgruppe. Di e Zah l
Klasse entf emt sein, daß länger e Zeit ver geht, deI' für de n Einsatz in Frage l<ümmenden PC\'-
bi s er die Führung einer Grupp e üb ern ehm en SO ll en wal' abe r' bei eie r Zu. ammense tzung der
kann . Es dürfte dah er zweckmäßig se in , gl'un d- Ge folgsc h aft nur gering. In clen ' Volksschu len,
sätz lich den Lehrer al s Ordner für ein e Klasse in de n en a ll e Sc hül er unt er 14 J a hren s ind. s tan-
a nzu ehen, der gerad e Unlenicht in ihr hat. clen n ur die Leh r er un d das Ver\Val tun gsp ersona l
Soll te er für ander e Aufgaben bei Alarm ge- eier Schul e ZUl' Verfügung. Di e kri egsbedingte
braucht werden, etwa a ls Truppführer ein er Ein- Zusammensetzung dc" Lehrk örp er s aus ä ltere n
und nur zum Teil tauglichen Per 'on en bede utete
satzgrUippe, so daß er n icht bei der Klasse b leiben
kann , so muß d er Lehrer d er Nachbarklasse für ein e \\' eiter e Ersc hw erun g.
ihn einspringen und zwei Klassen füT1l'en. Auf Der neue Luftsc hutz erl a ß brachte daher in
jede n Fall muß in jeder !{lasse außerdem ein Ziff. 4 die folge n den Ano r dn un gen:
Sc hüler (lind ein zw eiter a ls Vertreter) a u sge-
bildet sein , um von s ich a us die IGasse dem 1. Das Hn desta.Hel' der zum LS.-Di e ns t am
Lehrer der achbarklasse zu üb er geb en oder T ag e ein zu.t eil end en S chül er wird auf 14
aber die Klas e , elbs tändig in den L S.-Ra um zu Jahre fe tgesetzt.
führ e n. Geeignete Schüler, am b es ten HJ.-Füh- 2. Sc hül er, d ie zum n ä. c h tl i c h e I Bereit-
. r er, w erd en s ich in jeder K la 'se find en. sch a ft scl ien 't h era ngezoge n w erden soll en,
müsse n mindes ten s 15, Sc hül erinn en m incte-
Für die Stärke d er Be tri e b s fe u e r w e h I' s tens 16 Ja hre a lt se in.
s ind die örtlichen Ver hältni sse maßgebe nd. Da
3. Schüicr un d Sc hü ler inn e n dürfen zum Bereit-
der Feind se it länger er Ze it d ie ' '''irkung sei ner
Brandmunition dadurch ge teigert hat, daß er sc h a ftsd ienst er. t h er a ngezogen \v erden, wenn
die Bomben in gro{3en Mengen und mit geringer es nicht möglich is t, d urch H eranzi ehung von
treuun g abwirft, is t im allgemeinen mit einer Lehrkräften , Schu lleite rn und betriebsfr'em-
größeren Anzahl von Brand teil en gleichzeitig zu cle n Pel'~on e n , z. B. E ltern der Schüler, den
r echn en. Der Erlaß ford ert deshalb a u sdrü ckli ch p ~ r sone ll en Bec\al'f zu dec k en . Diese Regelung
.' daß d ie Betriebs feuerw ehr in der Lage sein muß: g Ilt a uch für di e Schu lferi en .
auch ein e Mehl'zahl von Bran dbomb en sofort zu Die unter 1 au fgeführt e B e timmung gestattet
bekämpfen . Di e Bekämpfung i t gl eich · nach c!e n m eis ten übel' das Volkssc hulzi el hinaus-
dem Ein chlag aufzunehmen . führ enden Schulen, ein e ge nügend s tarke Ein -
satzgrupp e zu sc haffen ; dagegen b leiben die
Für deli 'B e r e i t s ,c h a f t s die n s t, d er in
der untelTichtsfreien Ze it, bes onders in der Schwierigk eite n für d ie Volksschu len bestehen.
Nacht, einzul'ichten is t, s ind diese lb en Grund- Das w ird hinge nomm e n werden müssen , wei l
sätze maßgeb en d . Die Ziffer 15 der L.Dv. 755/ 2, ei lle H er a bsetz un g c1e~ Mind estalter s unter
nach der ein Trupp von 2 bis 3 Personen als l4 J a hre trotz dCl.' guten Erfah r unge n, die mit
za hlreich en Ju ge n d li ch e n b ei Abwehr des ang lo-
B er eit schaftsdiens t vorgeseh en wal', is t dabeI' al s
üb erhol.t a~zu e.hen. Die zweckmäßigste Rege- amerika ni sche n Bom b enterrors gema.cht worden
lun g WIrd Im Ell1v er n ehm en mit dem Örtlich en 'in c\, wohl ni cht vertreten w erd en kann . Di e
Luft chutzleiter getroffen w erd en müssen . ", Rege l muß bl eib en, daß d iese Jugendli chen in
den Luft chutzraum geh ör en.
4. A l t e rd erz um L S. - Di e n s t h 'e I' a n - Für die Einrichtullg des Bel'eitsch a ftsdienstes
J Z U z i ehe n den S c h ü I e r. is t cUe Bedin gung 3 n eu un cl von ein chneidender
Bedeutun g. ie s tützt ich a uf § 9, Ziffer 2 der
In Ziff.e r 7 ,der L.Dv. 755/ 2 ww'd e zugelassen, 1. DVO. zum Luftschutzgese tz vom 4. 5. 1937, die
daß ~chu l er Il! der Ein satzgrupp e und auch im \

BereitschaftsdIen s t verwendet werd en durften.


2) Eine Ne uJ ass un g st eht bevor. Er!. d. RdLuObdL . vom 18. 10. 43
Der Ein atz sollte nach Mögli chkeit auf älter e A • . 2 a 16 . 38 Nr . 7900 / 43 (L.In. 13/ 2 II D .) .

60
s ich un ver ä n de r t a u ch in de r Ne ufass ung der c) B ei de r U nterbringu ng eie r von elen Schü-
1. DVO. vo m 3 1. 8. 1!}43 fin det und nach der der le m eb e nfall s gesammelten Alt s t 0 f f e i s t
ÖI't1i c h e Luftschutzl eit er b etri eb fr e md e Per- nach den g leichen Grundsätzen zu verfahren.
sonen h eran zi eh en k ann, \\' enn d ie Angehörigen Diese Stoffe werden allei'clings mei st nic h t au f
ries in Frage k omme n den Be tri eb es n icht a.us - elem Dachbo de n ge lagert \V~se nrlich e r is t hi er
r e ic h e n . Der Erlaß ve r \Ve ist da bei in e rs ter Lini e d ie ge nau e a chprüfun g. ob d urch el ie Aufb e-
a uf d ie Eltern de r Sc hül er , j edoc h komm en " 'ah l'ung de r A ltstoff e die Bran dge fa hr im H ause
n a türli ch auch a nd e r e P er so n e n in B etracht. ni cht e rhöht w ird. Zw ec km ä ßi ge L agerun g und
Im Ansch l uß an d iese Au s führun ge n sei kurz mögli c h s t schn ell er Ab U'an s p ort d urch den Alt-
auf den E rl aß des R dLuObdL. vom 18. 10. 1943 - sto ffhäncll er s ind in di e W ege ' zu leiten. D er
Az . :2. a 16.38 NI'. 7900/ 43 (L.In . 13/ 2 II Da) - ~ e i c h . kommi ssar für d ie Altmateri a lverwertung
hingewiesen. der den Sc hul e n a ls Erlaß des ) S ~ daher gebete n worden , sei n e n ac h geo r dne ten
REM. unter dem 9. 11. 1943 - KIb 8750/ 18.10.43 DI e n tste ll en entsprec h e nd anzuwe isen. dam it
(454) Z II (b ) - zugegangen ist. Durch ihn ,,' ur- unn ö ti g lange Lagerz eLt e n verm i eden werd e n.'
ele n d ie B es timmun ge n üb el' die H eran ziehun g, In ve l's tänd ni svo ll em Zu sammenw irken der
Eintei lun g und E inbe rufun g zum LS .-Dienst n eu Sc hul e mit clen genannten Di e n s ts te ll en wird es
ge faßt. E i ne große Zahl von früh er e rga n genon gelingen, d ie Forderungen des Brandsc hutzes m i t
E in ze lerl asse n konnte elaher au fgehoben w erd en . denen un se r er Rohs toffwirtschaft in Einklang zu
Der Er la ß ändert n ichts an de n B es ti mmungen brin ge n. Der b edeu t. ame Ante il , den das Alt-
des Luftsc hutz er lasses vom 12. 10, 1943 über die toffaufkomm e n a u s der Schu lsammlun g an der
H el'anzi e hun g d er Sc hül er . Au ch er' e nthält Rohs toffb esc h affun g hat, ve rl angt d ies,
einen Satz (Ziffer I , 1, Abs. 3) über d ie H eran-
zie h,ung von Ergänzun gskrä fte n durc h d e n Ört- 6. 13 e r e i t s t e l I u n g von ' Wa s s e r u n d
li Ch e n Luftsc hutzl eiter , w e nn ein B edarf dafür San d.
vor li egt. Di e H era n ziehung des Be triebs luft - Au f de!1l Gebi e t der Brandbe k ämp fun g brin gt
schutzl eiter erfol gt wi e bi h er d urch de n Ört- der Luftsc hutz e rl aß vom 12. 10. 1943 nUI' d ie a ll -
li ch en Luftsc hutzl eit e r a uf Vorsch lag des Di en st- ge m ei,lI ge ltenden B es timmun ge n in E ri l) n e run g
ste ll en le ite r s; b ei öff e ntli ch e n Di ensts tell e n , al so (B el'clts te llun g von v iel ' Vasser un d Sand im
aurh b ei al len ö ff e ntli ch en Sc hul e n , i t de r Vor- ga nz en Gebäude. auch in den Kel lern un d LS.-
sc hl ag b ind e nd . S ie e rfo lgt mit vo rgesr hri eb en em Rä um en. 2 L ösc h sandtüt e n für j ede n m it te l-
Vordru c k. Es wi r d em pfohl e n, b e i de i' H el'a n- g r oß en Raum. Anschütten ein e r Sandre. e rv e auf
z iehun g der übrigen Ge folgsc h aftsm itg li eder , d ie (~ e m Hof oc\,er an so ns t geeig n et e n S tell en, mög-
de!' BLL. vorn immt. eb e nfal ls d ie sc hriftli ch e , II Ch s t ,a u ch Im K ell er ). Auf d ie Verwendun g von
Form (gegeb e n e nfall s li s te nmäßi g) 'Z u wähl en , B eh elfsgefäß e.n , wie B enzinfässern , R ege nt onnen,
5.' E n t,l' Ü m p e lu n g. Ma l'm eladenelm ern , Vlannen , H olzge fä ße n u . ä.
Di e oben b esproch e n e n Schwi eri gk eit en b ei wird au sd rü ckli ch hin gewiesen. E. wir d Sach ~
de r Aufs tellun g der E in satzgruppen und des B e- des Schull eiter s und des B etri ebs luftschutzleiters
r eitsch a ftsd ie n s te in den Sch ul en legten es se in.' d urch Vermittl un g der Schül er derartige
nah e, von dem § 5 der III. DVO. zum Luftsc hut.z- Gefaße von deren Eltern , B e k annten u s w. für d ie
gesetz vom 4. 5. 1937 in Schu lgebäuden a ll geme lll Sc. hul e ~u b e~o rge n , Au ch b ei de r Ve rt eilun g der
Gebrauch zu mach en und nicht nur d ie Elltrüm- Losc hll1ltt e l IIIl Gebä u de w e r den d ie g r ö ß e r e n
pe lull g. so ncl e l'l1 d ie vö lli ge E ntl ~e ru ~g . 'c hül er als H elf e)' einzu sp rin ge n h a b en.
d e r besonde r s bl'anc\ ge fä hrde ten Gebaudetell e, De r obe'll b e r eits e r\\'ähllte E rf a lll'ull g~be ri (' lI t
(\. h. in e rs te r Lini e de r Dachb öde n , a nzu or dnen. des Obe l'b efe hl s haber s ei er Luft\\'affe führt dar-
D ei' Erlaß vom L2, 10. LD43 tut d iese n chritt und üb er hinau s e in e R eih e von vor b e u ge n den
v erl a n gt d ie r es tl ose Entfernung all es brenll B l' a n d . c hut z maß na h m e n auf, d i e a u ch
ba r en Abste ll- un d Samme lg ut s von den Dach- für d ie Sc hul gebäude in Frage k ommen: Ab-
b öden der Sc hul e n . I m ein ze ln e n wi rd b es timmt: dec k en des Fußbod en s im Dach gesc h oß mit
a ) Sc h u,1 b ä n k e. die au f dem Bode n abge- Mau er tein e n , Sand, Ton u sw" B e legen del~
steHt worden s ind , so ll e n auf d ie Kla sel'lz i mmer, Trepp e ns tufen, die vom obersten Gesc h oß zum
F lure un d L S.-Räurn e v erteilt \\'erden . Da b ei is t Dac hboden führ e n . mit Stein e n oder a n de r en
darauf zu ac hte n. daß der Verkehr auf den Gän- nicht brennb a r e n Stoffen, Abn ehm e n a ll er Gar-
gen d urch d ie B än k e nicht be hi ndert wird und dine" un d Vorhänge, so fem s ie ni ch t Verc1un k -
• 4 da ß in den L S.-R ä um en der f ür d ie Schüler vor- lun gsvorh ä n ge ind, nach Mögli chk eit R ä umun g-
gesehene R a um ni cht merk li ch v erkl ein ert wird , c!('r ober e n Geschosse, wenn s ie \ Vohnzweckcn
Sind diese B ed ingungen n icht zu e rfüll e n. so d ie n en, u s w.
mü ssen die Bänke abtransport ie rt oder außer- Durch E I' la ß vom 13. 9. 1041 - I< Tb 8750/ L3. n.
h a lb des Gebäudes, z . B . a uf d e m Sc hulhof, ge- 43 (450) II Z 11 - wurd en d ie Schu le n dann n or h
lagert w er de ll. Um s i e vor dem Verk ommen zu ::tuf die a ll geme ine Aktion der Feuerschutzmittel-
b e\vahre n , s in d s i e im l etzter e n Fa ll e d urch ein b eh a ndlun g der H olzteil e in Gebäuden hin-
Notdach zu sc hützen. ge",i e en .
b ) Di e von den Schü lern gesamm elt e n H e i I -
kr ä u t e l' d11rfen ni cht a uf dem Dac hbod en ge- 7. S i c h e run g des S c h u I i n v e n ta r s .
tro ckn et und ge lagert werden, son dern ~ in d in All gemeine Anor d nungen, nach denen w ichti ge
andere Räum e zu bringen. Geht das l1l cht, so Ak ten un d b esonders we.rtv oll e B es itz s tü ck e der
muß Ersatzraum in ander en Häu ern gesucht B eh örd e n von kü ns tl eri ch er , geschi chtli ch er
werden. B ei m Ver sage n a ll el' Mög li chkeite n is t oder anderer B edeutung in gee igne te r ' ''eise vor
d ie Sa mmlung einzu s tell e n. Daß di es wegen der eler Zers törung durch feindli ch e F li ege r zu
Wi Chtigkeit der Sammlung für d i e Arzn eimittel- sc hütz e n s in d, bes tehen b er eits lange. Der n eu e
versorgung im Kri ege mit a ll e n Kräft e n v er- Luftschutz erlaß geht nUll darübe r hin a us un d .
hin der t w erd en muß , is t se lb s tver ständli ch . E s verl angt · a u ch d i ~ S i c h e r ~t e llun g des sonstigen
dürfte ab er au ch wohl imm er m ögli ch se in , de n wertvoll en Schulmve ntars , wi e es s i ch in der!
erforderli chen Raum irgendwie zu b eschaffen, naturwi sse nschaftlichen Sammlungen, Turn-

61
hall en , hauswil'tschaftli ch en Räum en U S \\· . bE'- Ba u VO ll LS.- }(I E' illLlec kull gsg ra ben" -- F as!" un g
findet. Bei diesen Gegens tän den i s t an si ch der Septemb er 1943 -- zu erri chten sin d, da der Auf-
Anschaffungspreis nicht besonder s ho ch, ie sin d wand an Arbeit u nd Ba us toff en b ei di ese n Grä-
ab er aus bekannten Gründ en jetzt und voraus- ben wesen tli ch ge rin ger is t a ls bei den n ormal en
sichtli ch au ch in der nächs ten Zukunft ni cht LS.-D ec kungsgr ä ben n ach de n "Be timmungen
wieder zu b es chaffen, da sie ni cht in genüge nd er für den Bau von LS.-Deckllll gsgräb en" - Fas-
:Menge herges tellt werd en. ~ u ng' März 1943. Nach ' de m oben angezogenen
Da di ese Gegens tä nd e ab er für den Unterricht Erl a ß k om me n d ie LS.-l(l ein dec kungsgräben
gebraucht werd en, is t es ni cht m ögli ch , si e ein- flu ch fü r Hoc hsc hulin s titute, For ~c hung s anstal­
fach in die Kell er zu bringen. Das kann nut' für lell U S\\" , in Frage.
die Geräte usw. in Frage kommen', ' cli e ni cht
gerade für den laufenden Betri cb erforderli ch Der n eue Luftsc hutzerJa ß vom 12. 10. 1943 zu-
sind. Der Erlaß ordnet d ies an . Dab ei is t ein sam men m it elen a nde r en Erl asse n zum Schul- .
s trenger Maßs tab anzul egen , 0 daß es ni cht zu luftsc hut z bedeut.et eine \\' eitgeh end e Anpassung
vermeiden sein wird, nach ein er gewi sse n Zeit eier Bes tim m un ge n a n elie h eutige allg e mein ~
Umordnungen vorzun ehm en: Ger ä te, die ihren Lufll age. Es m ußte dab ei üb er m an che Gefühl s-
Zweck im Unterri cht erfüllt h a ben , komm en in m omcn te hi Ilw eggega nge n \v er de n - z, B. bei deI'
den !{eller, während andere wied er in elie Samm - An ordnung, T eil e de r Schul sa mmlungen an
lun gsr ä ume geholt werd en. Das bedeutet ein e a nder e chul clI bi s I(ri egsen de abzu geben. "Ver
große Belas tun g' für den Sammlungsleiter un d die I ns u m m e vo n '\rbeit k enll t, die von man-
die Lehrer, die die Sammlung benutzen, jedoch chem Sammlun gs verw a lter in sein e Sammlung
muß ie in Kauf genommen werden , um E'twai ge ges teckt worden is t, w er w eiß , mit w elcher
Verlus te möglich t klein zu halten . Li ebe oft a n d iesen Sammlunge n gearbeitet
Für den Fall , daß die Kellerräum e eier Sc hul e wird, kann e )'m e~sen , wa s das für diese Lehrer
nicht ausreichen und andere Keller nicht zur bede u tet. Da ß d ie Durchfühl' ung der neuen
Verfügung stehen, müssen die zu sichernd en Anord nun gen ein erh ebliches Maß zusätzlicher
Gegens tände an andere Schulen abgegeb en w er- Belas tun g- für Se hull eitet' und L ehrer bedeutet,
den, die über genügende Aufb ewahrung räum e wurde ebenfa ll s scho n erw ä hnt. Sie wird ge-
verfügen. Sie werden den betreffend en Schul en tJ'age n w cr de n , w eil s ie im Rahm en unseres Ab-
für die Dau er des Jüieges lei h w e i . e üb er- \\'ehrka mp fes lI otwenel ig is t!
lassen . Die "übergab e kann auf einfach s te W eise
erfolgen ; jedoch muß natürlich darauf geachtet All e bi s h er besproch enen Be timmun gen be-
werden , daß die spätere Rü ckgabe auf Grund der fassen sich m it de m , chutz der Schulgebäude
au gestellten Besch e in igun gen ohn e "' ei t e r e~ un d ihrer In sasse n. Der Sc hulluftschutz hat
mögli ch ist. a bel', \\'ie VOll sein en Anfä nge n a n immer wieder
befoll t wor de n ist, 110ch ein e z\v eite Seite : die
8. Er I' i c h tun g v o n B unk e rn , S t 0 I I e Il Pfl ege des Luft chutz gedan k ens im Unterricht.
und D eck u n g s g r ä ben . Auf d iese Seite rl er chularb eit verw eis t der Er-
Die Benutzung naheliegender Bunk er , Stoll en la ß des Reichserzi ehun gsmini s ters vom 11. 9. 43
und Deckungsgräben durch die Schül er von - KIb 87GO/ 15. G. (28) E II u sw. -. An einigen
Schulen, die ni cht über a us r eich en de L .-Rä um e Ste ll en des Reich es sind erfolgreich e Versuche
verf,ü gen, soll - wie bereits ausgeführt - w eit- mi t Luf tsc hu tztagungen einzeln er Schulen oder
gehend angestrebt werden. Um die hi er vorli e- Sehulaufsichtsbezirke ge macht word en, auf
gend en Möglichkeiten zu vermehren, w eis t der cl en en
neue Luftschutzerlaß die Schulaufs ich~sb ehörden J. die nac h der L.Dv. 755/ 2 zu tr effen den Maß-
an, sich bei der Planung d erartiger Anlagen na hm en in Form von Vorträgen und prak -
rechtzeitig einzuschalten und darauf hinzu- ti. eh en übunge n behan delt. ,
wirken, da ß bei Auswahl der Plätze für di e 2. di e Ein gli ede rung des Luftsc hutzes ill den
Bunker u s\v. sol che in der Nähe von Schul - Unterri cht -- a uch mit L ehrprob en be-
gebäuden bevorzu gt werden, damit ihre Mit- s proch en un d ,
benutzung durch Schül er ohn e große Schwieri g- 3. Erfahrun ge n a usge tau sc ht wurd en .
keiten möglich is t.
Daneben is t natürli ch die Erri chtun g eigen er Di e Tagunge n \\"urde n in Verbindun g mit den
SChutzeinri chtungen für die Schulen ni cht a us zus tä nd igen Örtlich en Luftschutzleiterp und den
dem Auge zu verlieren , wenn di es auch unt er Di ens ts tell en de RLB. durch geführt. Der Erlaß
den gegenwärtigen Verhältni sse n p er sonel\ und des R EM. vom 11. 9. 43 weist auf diese Tagungen
rOhs toffmäßig ni cht l eicht sein wird. Zu be- hin und b etont, ua ß kein e Bedenken bestehen,
achten ist dabei, daß, wenn di e Anlagen a uf dem sie all ge rn e in im Reich zuzulass en. Den
Schulhof gebaut werden, der Hof daLlur ch nicht Sc hulaufsichtsbeh örd en is t damit die Möglich-
seiner eigentlichen Zwcckb es timmung entzogen keit gegeb en , di e Luftschutzarb eit in den 'i hnen
werden soll. chulen mit Gem eins chaftsh eim en unters tellten chul en nach beiden Seiten hin zu
( ~ehrerbildung ans talten, Nationalpolitische Er- fÖl'd ern .
zl.e h\lngsanstalten und Heim chulen) sind bei der
Emnchtung eigener Deckungsgräben u w. bevor-
zugt zu berücksichtigen, da sie ihre Schül er auch PERSONALl EN
bei nächtlichen Flioegerangriffen zu schütz en 11.se l' ständiger Mitarbeiler l\Iinisierialrat Li n d -
haben. n e 1', Ab leilungschef im Reichsluflfahriministel'ium
Ein~ gewi se El'leichterupg b ei üb erwindun g wurde zu m Ministeri aldirige ntcn el'l1 annt. '
der hier auftretenden Schwierigkeiten bedeutet Ober tudiencl irektol' Dr. P et z 01 cl, Leitender Che-
der Erlaß des REM. vom 19, 11. 1943 - KIb mi kel' bei der ö l' tli chen Luftschu lzl eitung Berlin, der
NI'. 8753} 19. 11. 43 (175) usw. - , nach dem auch un ere n Lesern durch zahlreiche VCl'öffenl-
Deckungsgräben in Schulen als L S. - K lei n - lichungen ::tuf dem Gebiete des Gasscnutzes im Luft-
schutz bekann t ist, wurde vom Führer mit dem
deckungsgräbe nach den vom RdLuObdL, Kri eg \'erdienstkre uz l.Klasse miJ Schwertern und mit
am 24. 9. 1943 erlassenen "Richtlinien für den dem Lt1ft ~c hu tzrh l' c ll 7.e i c h c n 1. Stuf e a usgezeichn e't.

62
Neutralität und Luftterror
J(einz-Güntl1f'r Me h 1
I. Ober das geltende Kriegsvölkerrecht Ringen au ch auf diesem Gebiete des Kri egs-
im Hinblick auf den Schutz der Neutralität. vö lk errechts zu ein er Neuordnun g führen muß
un d wird .
Der erste Weltkrieg bracht e a l Begleitersch ei-
nung den Vel'su ch zu einer g rundl ege nden Um- 11. Die lange Reihe der Verletzungen
gestaltung des I{l'iegsvölkerrec hts. Ursach e hier- der Lufthoheit . neutraler Staaten
für war die sogenannte wes tli ch e, jedo ch zu- durch die Feindmächte.
treffend er al s anglo-amerikanisc h bezeichnete
Kl'i egsauffass ung. Diese beruhte u. a. au f der Di e letzte F es tstellung gilt ganz be onders für
durch die puritanisch e Kirch e imm er wieder ge- die Frage der Sicherung der L u f t h 0 h e i t
predigten Ansicht, daß das englis che Volk das n eutral er Staa:ten, für die es ein bin dendes
"au serwählte Volk" und di e Engländer somit die internationales Abkommen bisher ni cht gibt.
Werkzeu ge der göttJi-chen Gerechtigk eit und be- Man k önnte hier lediglich analoge Bestim-
rufen seieil, deren V/ Wen auf Erde n in die Tat mungen der erwähnten beiden Haager eu-
umzuse tz en. Daraus aber ergab s ich u. a. die tralitätsabkommen anwenden 5) , die jedoch auf
Schlußfolgerung, daß die von den Eng ländel'll die doch mehr oder weniger anders ge-
geschaffene und gewollte Ordnung bzw. Auf- lagerten Fälle des Landkrieges und des See-
tei.1ung der Welt die einz ig m ög li ch e, weil gott- krieges zugeschnitten sind. Zwar lassen sich die
gewollte, sei und jedes Voll< , das sich ZUI' vVah- Anglo-Amerikaner durch keinerl ei moralische
rung eigen er Leb ens l'~c ht e hi ergege n zur W ehr oder juristi sche Erwägungen an der Durch-
setzt, als Friedensstörer betl'ach tet werden setzung ihrer dem gesunden Empfinden der
müsse'). europäischen Kulturvölker widersprechenden
Eine derarti ge L\uffass ung k onnte naturgemäß Absichten und Ziele hindern ; es darf aber den-
auch ni cht ohn e Rück\\"irkung auf d ie britisch e noch nicht übersehen werden , daß eben dieses
Einstellung zur Frage der Ne utralität im Kriege Fehlen entsprechender völk err echtli ch er Bestim-
bleiben. Die Haage r Ne"utralitä tsabkomm en2 ) mungen ihnen ihr Vorgehen sehr erleichtert hat.
konnten ja nur da nn ihrem inn und Zweck ent- Von der Vedetzung der Lufthoh eit n eutra ler
sprechend angew endet und d u rchgefühl't werden, Staaten durch bloßes überfli egen ihres Staats-
wenn man beide Iüiegsparte ien a ls gleichb er ech - gebietes üb er den Notabwurf scharfer Bom b en
durch ni cht m~hr flugfähige Maschin en un d den
tigt betrachtete. Zwisch en d iese n ab er "konnte rnehr oder weniger "versehentlich en" Bomben-
- und mußte - es neutrale Zusc ha u er un d. un- abwurf bi s zum r egelrechten Terrorangri ff w ei-
parteiische Regelgarauten geb en" 3). Anders da- sen ihre eutralitätsverletzungen auf dem Ge-
gegen in ein em Kri ege zwisch en "F ri edenss tö- hiete des Luftkrieges a lle nur denkbaren Schat-
rern" und "Fri ede nswahr ern ", wi e er der eng- ti erungen auf. Es würde zu weit führ en, a lle
lischen Auffassung en tspricht: hier sei es nicht
erlaubt, abseits zu steh en a ls n eutral er Zu- derartigen Fälle zu einem lü ck enlosen Sün den-
schauer vielmehr hl eibe de i' "neutrale Staat" regi ster un serer F einde auf diese m Gebiete zu -
gerade dadurch "n eutral", daß er dem Friedens- sammenzustellen. Nachstehend soll vielmehr an
Ha~d . eini.ger . besonders markanter Beispi ele
,·törer jede Hilfe versage, dem Friedenswahrel' le dIglIch eme 111 großen Zügen gehalt.~n e ü ber-
sie jedoch gewähre. s i c h~ über eine Entwi cklung gegeben werden, die
Die Folge ein er so gearteten Neu tra lit ätsauf- nur 1m Zusammenha ng mit dem im Laufe dieses
fassung war ber eits im W eltkri ege 1914/18 ein Ringens immer weiter gesteigerten Dru ck ! auf
immer zun ehmender und mH al len erdenkli ch en die neutralen und nichtkriegführenden Mächte
morali chen und ph ys isc h en Mi tt el n a u sgeübter 7,um Abhru ch ihrer Beziehungen zu Deutschland
Druck Englands und sein er Allii erten auf die da- j~ zu.m Iüiegseintritt auf Seiten unser er Gegner:
mal s n eutralen Mächte, a uf ihre in de n er- nchlIg betrachtet und gewertet werd en kann.
wähnten Haager Abkomm en verbri eften Neu-
I

tralitätsrechte zuunguns ten Deut chlands und 1. Verletzungen der Lufthoh e it


der Mittelmächte zu verzi chten. Zwar k am es b ei neutral e r Staaten von I{ri egs -
Abschluß der zahlreich en Nachkri egsverträge beg i n n bi s zum S 0 m m er 1943.
und au ch 1m Ver lauf der Genfer Verhan d lungmi
sowie in Auswidwng des Abess ini en J<ünflikt es Sieht man von den in den er, ten I(ri egs-
nicht zu einer Neu ko difizierung des e utralität s~ monaten erfolg ten Verletzungen der Lufth oh eit
rechtes, es war ab er Il ac h Ausbruch des gegen- Belgien s und der Ni ederlande, al so zw eier Staa-
Wärtigen Rin gens zu erwarten, daß die Anglo- ten, die zwar dem Namen nach n eutral , ins-
Amerikaner im Sin n e der vors teh enrl gel, enn - ge h eim aber bereits mit elen Gegn ern Deutsch -
zeiChneten Auffassung erneu t und in verstärk- - -- - -
.1 ) Ei n e .wei tere F olge der a nglo-ame rikan ischen Krie gsa ulfa ssung ist
tem Maße a uf die am Kri ege ni cht b eteiligten dIe K n egf uhrung ge~en Frauen und Kind e r ; h ie ra uf wird a n a nd ere r
S t ~ lI e d iese r Arb ei t n ocb nä her eingegangen (vgl. den Abschnitt 111 3:
Mächte drü ck en würd en, u m sie zur ufgabe Die "mili täri schen· ·.• Ziele der Ame rik aner in den Wohnv ie rt eln ~on
ihrer Neutralität zu veranlasse n. Daß die En g- Schaffhausen, S. 69 bis 71 d ieses Heft es).
länder und nunmehr au ch die Ame ril{ a ner wie 2) V. Haa ge r AhkoQlmen , betr. die Rechte und Pfl ich te n der neu.
tralen Mächte und Personen im F a Ue eines Lan dkrieges vom 18. Ok t.
auch ihr sowjetisch er Verbün deter vor bewaff- 1907 (Ne utralitäha bk ommen) und XIII . Ha age r Abk o m;"en , betr. d ie
neten überfällen auf die Neutral en nicht zurück- Rechte und PflIchte n d er Ne utralen im Falle ein es Seekr ieges vom
18. Okt. 1907 (Seeneutralitätsabkommen). '
Schrecken würden, konnte den Kenner der briti- 3) Tb eodor Mau n z, Geltung und Ne ubildung mode rne n Kr iegs-
schen Mentalität nicht mehr üb errasch en ; zu- völkerrechts . Freiburger Un iversitä tsrede 1939.
4) Axel Freiherr von Fr e y t • g - L 0 r i n g h 0 v e n Völk.errecht -
gleiCh aber ist diese Tatsa h e .ein erneuter B e- Iiche Neubildungen im Kri ege . Hambu rg 1941. '
Weis dafür, "daß die Haager Neutralität abkom- 6) Tat sä chlich sind .~ie .in der P~.axi s. des geg enwärtigen Krieges,
we nn a uc.h obn e ausdruckhche und .forml l.ch e · Berufung a uf d ie Haager
men den Bedingun gen des totalen Kri eges nicht A bko mmen, ange wend e t worden, wIe weite r unte n an den Beispielen
ger echt werden " 4), so da ß rIas gegen wärti ge Schwe den s ( v~ 1. S. 67) und d e r Schweiz (vgl. S. 65) ~ezei~t wird.

63
lands im Bunde waren, ab, so war der erste Von dieser Zeit an vergingen fas t k ein Tag
Bombenabwurf auf friedliche Bürger eines wirk- und keine Nacht mehr ohne eine Neutralitäts-
lich neutralen Staates der Angriff auf den däni- verletzung durch anglo-amerikanische oder so-
schen Fischereihafen Es b je r g an der jütlän- wjetische Flu gzeuge, und immer " 'ied er konnt e
dischen Wes tküste am Abend des 4. September man .Iesen. daß auf d iese n oder jen en neutralen
1939, übel' den seinerzeit ausführlich b e- Ort Bomben gewo rfen wurden. Der Luftan griff
richtet wurde 6). Dieser Angriff. den die Eng- a uf die Neutralität als s olche \\'ar dam it zum
. länder zunächst abzuleugnen versuchten, dann System erhoben . V,Tir wollen un s j edOCh darauf
aber auf Grund der von der dänischen Re- beschränken. aus den d iesbezügli chen Erei g-
gierung beigebrachten Beweise. wenn auch ni ssen ' des Jahres 1943 und der ersten Monate
witlerwi llig und al s ,.IUftnavigatorisches Ver- des Jahres 1944 nur die bemerken swe rte s ten
sehen" verklausuliert. zugeben mußten. und b e i herauszustell en.
dem insgesamt 5 Bomben geworfen wurden,
forderte das erste Todesopfer des Luftkrieges 2. D e r L u f t k r i e g g e gen die s c h \\. e i -
gegen die Neutralen; getötet wurde eine Frau. zerisch e Neutra lit ät se i t del .1
während zugleich drei Kind er mehr oeler weniger S 0 111 111 e r 1043.
schwer verletzt wurden . Beginnen wi)' mit den Verletzungen deI'
Handelte es sich bei dem Angriff auf E sbjerg schw eiz eri sc h en Lufth oh eit: In deI' Nacht zum
und d ie dänische Neutralität nur um ein einziges 13. Juli üb erflog eine größe)'e Anzahl feindli ch.r I'
englisches Flugzeug, so war das näch !:> te Ereignis Flugzeuge bei offenbar Ili cht gün s tigen ' Vettel'-
d ieser Art schon wesentlich ernster und schwer- bedingungen weite Teile der Sch\\'eiz; Bomben
wiegender, da sich aus der Zahl der' abgewor- wurden dabei an drei Stell en in deI' w e iteren
fenen Spreng- und erstmals auch Brandbomben Umgebung von 13 ern sowi e in R i g g i s bel' g
ergab, daß mehrere Flugzeuge daran beteiligt geworfen. wo ein Hau s zerstört und ein w eiteres
waren. Bei diesem Angriff auf die schweizerische in Brand gesetzt wurde. ' Veitere Bomb en fielen
Stadt Ba se I in der Nacht vom 16. zum 17. De- in den Kantonen Bern und Freiburg so wi e im
zember 1940 wurden 19 Spreng- . und etwa 60 'B emer Oberland. wo sie " ziemlich b edeutend e
Brandbomben abgeworfen , 4 Tote waren zu be- Schäden" 14 ) verurs achten. Infolge auftretende)'
klagen 7 ) . Nicht ganz eine Woche später, in der Gewitter verunglückten mehrere der eingefl oge-
Nacht vom 22. zum 23. Deze mb er 1940, erfolgt e n en BOn'\.benflugz euge durch ullfre iwilli ge Bocl ell-
abermals ein Bo~bentl.ngriff auf das Gebiet der berührung \\'egen fehl e nd er Erd~ i C'ht. \\'oclurC'!1
neutralen Schweiz, und zwar dieses Mal im B e- an w eiteren Orten Schäden ents tand e n.
reich des Weichbildes der' Stadt Z ü r ich, wo Das Gebiet von Ba se i wurde in den Nächten
5 Sprengbomben und rund 160 Brandbomben ab- zum 16. Juli und zum 3. Oktob er ebenfall s VO)l
geworfen wurden, die einen Toten und 12 Ver- stärkeren Verbänden üb erfloge n. au s lI ahms \\·eise.
letzte zur Folge hatten S). ohne daß Bomben geworfen wurde n . In der letzt-
Der nächste bedeutsame VorfaU in gleicher genannten acht hielten sich die Brite nbomb er
Richtung war der Angriff auf d ie türkische Stadt j edoch wese ntlich länger über d'iesem T eil der
Mi la s in Westanatolien in der Nacht vom 14. Schweiz auf, a ls es bi sh er eier Fall gewes en "val':
zum 15 . März 1942. Neben dem Abwurf von 17 es wurde gemeldet, daß die Stadt Base l mit
Sprengbomben wurde hier erstmals aus Bord- 3 1,4 Stunden an d iesem Tage den bis dahin läng-
waffen auf die Zivilbevölknrung eines neutral en sten Fliegeralarm gehabt hätte 15 ) .
Staates geschossen, 20 Tote und zahlreiche Ver- In ' d er Nacht zum 12. Dezem be r wurd e d ie
letzte waren die Folge, auß erdem wurde ni cht Schweiz wi ederum von tark en Yerbänd en und
unerheblicher Häuserschaden verursacht9 ). dieses Mal in so breiter Front üb erfloge n. daß mil
Ausnahme des I{anton s Graubünden und der
Von nun an wurden die Fälle der Verletzung östl ich sten T eile der Os tsch\\'eiz im ganzen Land e
der Lufthoh eit neutraler Staaten immer häufiger der Fliegeralarm ausgelö s t werden mußte. B om-
und die auf diese ausgeführten Angriffe immer ben wurden ebenfalls wieder ge\\'ol'fen , und zwa)'
rücksichtsloser. Insbes ondere im Ver laufe der " nur" Brandbomben, die in Si n s mehrere Ge-
Luftangriffe au f oberitalienisches Gebi et wurde bäude in Brand se tzten , die S igna lanlagen des .
d ie S ·c h w e i z ständig von immer stärkeren Ver- Bahnhofs Si ns b eschäcl igt er) und zwi sc h e n B l' i g
bänden der britischen Luftwaffe überflogen , so und Rar 0 n an d er Rhöne einen Waldbrand
daß zeitweise fast allnächtlich in diesem verursachten 16 ) .
neutralen Staate der Fliegeralarm ausgelöst
werden mußt~ . . Im Verlaufe dieser ül;lerfliegun- Eine weitere Steigerung der Neutra lit ätsver-
gen kam es WIederholt auch zu Bombenabwül'fen letzungen brachten die er re n ]\[onate des Jahr e"
1944, da nun auch die in Europa eingesetzten Teil e
auf Schweizer Gebiet, so z. B. in der Nacht vom
11. zum 12. Dezember 1942 in den Kantonen A a l'- der us-amerikanischen Luftwaffe dazu übel"-
gingen, bei ihren Tagesa ngriffen auf d eutsch e
gau und 0 b er wa l I i s, wo erheblicher Ge-
und italieni sc h e Städte die Schweiz ohne Rück-
,bäudes.chaden . verursa cht sowie drei Personen
getötet und fünf verletzt wurden 1o). sicht auf ihre Neutralität zu überfliege n. So
wurden in den Morgenstunden des 21. Februa )' .
. Kur~~ Zeit darauf, am 27. J anuar 1943, forderte in der Nacht zum 25. Februar und in c1en NaC'h -
e111 br.ltl s~her Luftangriff auf I{ 0 pe n hag e n l l ) ,
der ubnge'ns am hellen Tag.e durchgeführt 6) Me h I, Die Bomben von Esbjerg. In "Gassc hut z und Luft sc hutz "
'wurde, 7 Tote, a uf Z ü r ich wurden in den 9 (1939) 253.
7) u. 8) Vgl. di e ausführlichen Bericht e i.n "Gasschutz und Luft·
Nächten vom 15. zum 16. März und vom 6. zum schutz" 11 (194 1) 95 .
7. ~ai ~9?3 je zwei Bomben geworfen 12 ), und 9) " Gas schutz und Luftschutz" 12 {\942) 88.
10) "Gasschutz und Luft sc hut z" 12 (1942) 88.
g~ elchzeltlg schalteten sich auch d ie Sowjets in 11) "Gassc hutz und Luftsc hut z" 13 (1943) 203.
~hese Ar~ d~r Iüiegführung gegen Neutrale ein, 12) "Gassch ut z und Luftschut z" 13 (1993) 145.
13) "Gasschutz und Luftschutz " 13 11943) 92 u. 143.
mdem SIe m der Nacht vom 28. zum 29. April 14) Eigenbericht de r "Deutschen Allg e meinen Zeitung " vo m 13. Juli
1943 mehrere Bomben auf die der Stadt I{ a I' I s- 1943 . •
15) "National·Zeitung", Basel, Morgenblatt vorn 4. Okt ober 1943 . '
kl'o n a vorgelagerte Insel Ver k 0 e warfen 13 ). 16) "N.eue Zürcher ZeitunC vo m 14. Dezemb e r 1943.

64
ll1ittagsstu nden des g leiche n Tages, in de r fol- die Anglo-Amerikaner jedoch damit, daß sie
genden Nacht zum 26. Februar und am Abend ZUI' Irreführung der schweiz eri s chen Luftabw ehr
des 27. Februar abermals Einflüge zahlreicher durch Ausschaltung ihrer Meßgeräte d ie be-
F lugz euge der Anglo-A mel"ikaner, zum Teil auch kannten törstreifen aus S tanniol bz\\". Lei cht-
I\"i ede r von s tärk er en Verbänden, durch d ie zu- metallfolie nunmehr a u ch übel' de i' chweiz in
ständigen Stellell der Srh\\'eiz festges te llt. Am g roß en Mengen abwarfen t2 ) . Da . aber konnte 11111 '
Nachmittage des 25. Februar <;tÜl'zte ein von bedeuten, daß s ie ganz bewußt d ie schweizeris che
~c hw e iz e ri sc h e n Jagd s taffeln verfolgtes Flugzeug Luftabwehr ausschalten wollten, um s ich im
1m Toggenbul'g ab, während ein anderes zur Lan- schweiz erischen Luftraum unges tört aufhalten
dung auf dem Flugplatz Düb endorf bei Züri ch und be~vegen und ihn für die Durchführun g ihrer
gezwungen wUI'de I7 ) . OperatIOnen benutz en zu könn en .
Im w e iteren- Verlauf derartiger Unternehmun- Di ese ganze Entwicklung wurde in verant-
gen kam es am 18. März zu M ass e n la n d u n - wortungsbewußten Kreisen der Schw eiz mit
ge n amerikanischer Flugzeuge in Düb endorf. ste i gen~e r B esorgni s b eobachtet, und es feh lt e
1\"0 9 Lib el'atorbomb er und 3 Fliegende Festun- auch m cht an sehr ern s ten, a n d ie Briten unel
gen, durch die sc h\\'eiz erische Luftabw eh r dazu USo - Amerikaner geriChteten' Pl'essestimmen,
gezwung'en, notland en mußt en ; a uß er de m stü rz- vo.n den en nachsteh.end e ini ge wiedel'gegeben
ten mind este n s drei \\'e iter e amerikanische Flug- selen: "Unserer An Icht nach sLnd überfli eg un -
zeuge in verschiedenen T eilE'n eier Sc hw e iz ab I8 ) . gell, gleichgültig, ob sie mit ein er d ire kte n Ge-
fährdung für un s verbunden s ind oder nicht eine
De n Hö hepunkt dieser Entwicklung bild ete un- schwerwi egen de Verl etzun g un s er er Neutr~lität
Zweifelhaft der Angriff auf die Stadt Sc h a f f- wie un er er Souveränität. gegen we lche . ich die
hau se n, übel' d esse n Verlauf und Auswirkun- Sc.hweiz mit allen ihr zur Verfügung stehenden
gen in e in em besonde r en Abschnitt d ieser Arbeit MItteln zu wehren hat, will s ie nicht ri s ki eren .
ausführlich beri chtet wird. Di e a uf Grund dieses daß be id e - eutralitä t und Souver än it ät - a ll-
Ereigni sses von den amtli che n . Stellen der geme in er Mißachtung anheimfallen " 23). - " Die
Schweiz in London und W as hing ton ein ge legte n Bombenabwürfe auf Sch \\'eiz er Gebiet, zuma l am
Protes te und die Entrü,.:tung eie r sch w e iz eri schen h elli chten Tage, bedeuten natürlich einen, kan-
Öffentlichkeit hind er'ten d ie Anglo-Amerikanel' da l. Der Erfolg un s erer Flak mag'auch im Au ,.:-
abm' nicht im gerin g, ten, in der bisherigen Weise land e wiecler in Erinnerung rufen, daß \\'il' 1I11';
fol'tzufahl>en . SQ land eten sc hon am Nac hmittage nichi mit papiernen Prote-sten begnüge.n" 24). _
eies 13. April \\"i ec\erum in sge. ami vierzehn amc- .. Die Sc hw e iz s ieht s ich vor die schwere Aufgabe
rikani sc h e Flugzeuge, durr.h elie sc hweiz e ri sch e gestellt, d iese r Entwicklung mit a ll en Mitteln
Luftab \vehr, VOI' allem wi ede r durch J äge r, ge- und mii all.em Einsatz zu begeg nen , damit ni cht
Zwunge n, auf sc hw eizerisc h em Gebiet, und zwar un se r Land ein es Tages unt er dem Vorwand es
12 in Düb endorf. ein s bei Altenrheill und e in s in kö nn e sein e Neutralität nicht wahre n in :I e n
Oberglatt. Ein weiter es Flugzeug, das der Lan - Jüieg gerissen wird" 2;;). '
dungsaUfforderung ni cht nachkam, wurde ab-
ge$chossen und s türzte bei Siebnen in der Nähe Im .übrigen verdient fes tgehalten zu \.verdell.
des oberen Züri chsees ab tO ) . Am 24. April lan- <l a ß (!J e verantwortlichen Stellen der chweiz im
deten abennals 12 s·chw er e amerikanische Bom- Layfe vor a ll em des letzten Jahres d ie Luft-
ber an verschiedenen Orten der Sc hw eiz 20 ) . Ob abwehr \vesen tlich ver tärkten un d s ie mit zu-
~nd in w elch em U mfange diese Flugzeuge no ch nehm endem Erfolge gegen die eut r al it ät s -
.ihre Bomb enlas t an Borel hatte n, isi aus den vor- b~ec h e r einsetzten, wi e ans den vors tehend
liegend e n B eri cht e n ni cht zu er se h e n; bei einem Wiedergegebenen Meldungen üb el' die zur Lan-
~on zwei am Vormitla!' des 25. April wiederum dung gez\\' ungenen ode r abges ch oss enen Flug-
In Düb c ndorf gelandeten Bombern \\'urd e Jedoch zeuge hervorgeht. Allerdings wurden dies e Er-
ausdrücklich b etont. daß er "noch mit se in er fol ge fas t au s sc hli e ßli ch 'bei Tages ein flü gen .er-
Vollen Bombenlast be lacl en _war", bei der "e. s ich r\fngen, so. da ß die Anglo-Amerikaner g laubten,
offenbar um zehn rund halbtöllni ge Bom ben ge- cll e chw elz eri sc h e Luftabwehr in den Nacht-
handelt hat" 21). - ,.:tunden w eniger fürchten zu brauchen, und
Daß es s ich bei allen diesen eutralitätsvel''- ncu erdin gs wi ede r vornehmlich des Nachts deli
letzungen, die gew isse rmaßen "am laufend en schwe iz erischen Luftraum für ihrc Angriffs flü g e
Bande" fOl'tge setzt wurd en - Züri ch hatte z. B. gege n ~ euts ch lan d mißbrauchten. Info l gedes ~ ell
~\'urde 111 'de l' chw eiz eri sch en Öffentlichkeit ge-
am 24. und 25. April in sgesamt sec h sma l Flieger-
alal'm - ni cht um Irrtüm er ei n ze lner Piloten, rade auc~ im Hinbli ck auf die bei Tage erzielt eIl
So ndern um wo h I üb e r l eg t e He I' aus f 0 r- Erfolge Imm el' laut er dm' Wun s ch nach ein er
II er u n gen handelt e, wird außer durch ihre Vel'stärkung und Verbessenillg auch ei er , Tacht-
ab\\'eh r geäu ßert26 ) .
Häufung noch durch folgend es unter stri ch en :
I?ie S·chweiz , di.e si ch anfänglich auf die üb-
hChen , durch ihre Geschäftsträger in London 17 ) "Der Luftschulz " , Luz . rn. 9. Jg. Nr. 3 IM ä r z) 1944 .
bzw. \Va hington üb errei-cht en Protestnoten be- . I ~ ) Ei n e~ sehr. an s chau lich en Berichl über d ies e M ass enl a ndun g und
Ihre B e glel1um s tand~. bracht e die " eUe Zürcher Zeitun g " in ihr e r
Schränkte, griff sehr bald zu militärischen Maß- Au~ ~ a b e v.om 20 .. Mar"< 1944. In d e r AusQa b c" vom 24 . M ä rz zo ~ di e
nahmen. elie ihl' in s inn gemäßer Auslegung des ~Ielche Zellung e,",~e Schlußfolgerung e n aus gewi s s e n mit d ies en Lan-
dungen In Zusammenhang s teh enden Erei gnissen . in sbesondere au s zwei
Artikels 10 des , chon erwähnten V. H aager Ab- lödli.chen Un fn! len , die sich nur deshalb ereig n en konnlen, we il d ie
kommen s vom 18. Oktober 1907 (bzw. der Artikel Bevo lk erun~ d , e La ndun g als inler ess anl es ~chau s p i el aufg efaBI und
nach .. der ers i eh Landung in großen Scharen zum Flugplalz h ina us -
25 und 26 des XIII. Haager Abkommen VOIl1 Jlc!ttromt war .
gleiChen Tage) auf die Lufthoh eit zur Sicherung 19) " alional-Zeitung", Basel, Morgenaus~abe v o m 14 . Apr il 1944,
und "Osl.chweiz··, SI. Gallen, Morgenblatt vom 14 . April 1944 .
deI' eigenen Neutralität zu s tand e n. Sie se tzte 20) "Schwyzer Volksfreund" , Ei n siedeln , vom 5. Ma i 194.1 .
nämlich, wie aus elen zuletzt \\'ied ergegeb en e n ~ I) " Neue Zürche r achrichlen" vom 27 . Apr il 1944.
TatsaChen hervorgeht , ihre eigenen Luftabw ehr- ""I "Vo lk .rechl", Zürich , vom 17. März 1944 .
n l .. D ie Tal", Zürich, vom 18. Juli 1943 .
mitte l - Jäger und Flakartillerie - zur Siche- "lI " Naliona lze ilung ", B •• e l , vom 5 . Oklobcr 1943.
25 1 .. Die Tal" vom 22. M ä rz 1944.
rung de schweizeris chen Luftraumes ein. Diese ~. ) M e ldung d e r .. D eutschen A llgem ein e n Zei lung" aus Zü rich vo m
durchaus bere ch t igt e Maßnahme bE'ant\\'orteten 22. März 1944 . '

65
3. A n g I 0 - a m e I' i k a n i s ehe und s 0 w j e- de n vor all em die s üdlichen StaLllteil e, der im
ti sc he Bomben gegen die sc hw e - Süden der Ha u pts tadt ge legene Voro1't Hammal'-
dis ehe Neu t l' a I i t ä t v ci m Her b s t 1943 byhöjden sow ie Ar sta betroffen . . Die am sc h\\' ei'-
bi s zum Luftangriff auf Stockholm s ten mitgenoinmenen T eil e der süd li ch en Inn er1-
am 22. Februar 1944. s tadt am Rin gvägen wurden a bgesp errt. Es gab
z\'\'ei Schwerverletzte, Zehntau sende von Fenster-
Genau so wenig, wie Briten und Amerikaner sch eiben gingen in Trümmer, und in Wohnun -
bei ihren Luftangriffen auf italieni sche, s üd- und gen , Ladengesch ä ft en u sw. en ts tanden zum Teil
südwestdeutsche- Städte die Neutralität der b eträchtli ch e Sch äden. Au ch ein Freilichttheater
Schweiz achteten, nahmen sie b ei ihren Unter- fi el den Bomben zum Opfer.
nehmungen gegen Nordwest- und Norddeutsch-
land auf die s c h w e dis e h e L u f t h 0 h e i t Der Bevö lk erung bemächtigte s ich ein e Panik ,
Rück sicht, so daß sich auch hier sehr bald be- die no ch dadurch vergrößert wurd e, daß im An-
sorgte Stimmen zu \Vorte mel<;leten: "Die über- schluß an elie Bombenexplosionen Poliz ei- und
fliegung der schwedis ch en Süd- und Südwest- Rettungskraftwagen durch die Straßen ras ten.
küs te durch zahlreiche anglo - amerikanische Besonder s di e "verblüffen de Passivität der
Flieger h at in ganz Schweden Unruhe und Ver- schwed isch en Flak" ging der Bevö lkerung aul
ärgerung h ervorgerufen. Man muß fes ts tellen, die Nerven, vor a llem aber der Ums tand , daß das
daß sich die Alliierten bei ihren Flügen von und schw edisch e Militär er st z\nieinhalb Stundell
nach Berlin fortdauernd rücksichtslos schw edi- nach den Bombenabwürfen in T ä ti gk eit trat. In
schen Luftter.r itorium s bedienen" 27). deI' schw ed isc h en Öffentlichkeit \\'urde daher
Angesichts sol ch er und ähnlicher ledigli ch im a llen Ernstes die Frage geste llt, wie es wohl mit
Tone bedauernden FeststeIlens gehaltener, im der Bereitsc haft der h öhere n militärischen Stäbe
übrigen aber wenig nachdrücklicher Äußerungen bes tellt sei, und gefordert, daß ' die sc hwed isch e
der schwedischen Öffentlichkeit konnte es nicht Luftabwehr
treten soll e,
grundsätzlich in Abwehrb er eitsch a ft
soba ld z. B. in Finnland der Flieger:-
wundernehmen, daß die Entwicklung der Neu- alarm ausgelö~t sei. .
tralitätsverletzungen gegenüber Schweden den
gleichen Gang nahm wie im Falle der Schweiz. Di e Unters uchun g de r ge fund enen Bomb en-
Die - nach unseren Feststellungen - ersten r este und Blindgänge l' ergab, daß die Bomb en
Bomben , die seit dem schon angeführten Bom- sowj eti sch er H erkunft waren und die KalibeF- 25,
benwur( auf das Gebiet von Karlskrona die 100 und 200 kg b etrugen . Unter elen abge'vvorfenen
Schweden etwas unsanft aus ihren Träumen Bomben der
hatte sich auch ein - abweichend von
bisherigen Gepflogenheit der Sowjets - mit
rissen, fielen in der · Nacht zum 19. November
1943 auf die Stadt Lu nd 28). Wenn auch der Zu- klein en Spl'engbomben gefüllte t:. sogenannter
sammenhang mit dem in der glei chen Nacht "Molotowscher Brotkorb" befund en . Ferner
durchgeführten ersten schwerell Terrorangriff waren einige L eu chtbomb en abgeworfen ,,"ord en ,
auf Berlin unverkennbar war, so versu chten die so daß von einem versehenllichen Abwurf odel'
Briten dennoch zunächst nach bekannter Me- gar von ein em Notabwurf sc hon aus diesem
thode, ein deutsches Flugzeug für dieses Er- Grunde k eine Rede sein konnt e. .
eignis verantwortlich zu machen. Dieses Ma- Schließlich er gab en w eitere Unters u chunge n ,
növer wurde jedoch von der Presse aller schw e- daß am glei chen Abend no ch andere Ein·
di schen Parteien sofort durch schaut, die betonte, flüge und Bombenabwürfe erfolgt waren, die
daß das Flugzeug .zweifelsohne anglo-amerika- Neutralitätsverletzungen also ein en weit größe-
nisch gewesen sei, man wisse nur noch nicht, ob ren Umfang h a tten, als urs prün gli ch arigenom-
der amtliche schwedische Protest in London oder men wurd e. So flo g in S t r ä n g n ä s ei n Flug-
in Washington eingelegt werden solle. Das Außen- zeug in geringer H öh e üb er die Kasernen und
ministerium gab aber alsbald als Untersuchungs- warf hier drei Spr en gbomb en, durch die zw e i
ergebnis bekannt, daß die Bomben einwandfrei Soldaten verl etzt wurd en. Ferner wurd en BOI11 -
als englischen Ursprungs festgestellt worden bem vürfe in Na C k a , S i e k I a, S alt s j ö -
seien. Dieser Bombenwurf auf Lund wurde von J ä 1'1 a und BI i d 0, sämtlich in der näheren
der Presse übereins timmend als "die gröbste und oder weiteren Umgebung Stockholms, festge-
unverantwortlichste Kränkung" und als "die s tellt, und a u s U m e a in Nordschweden wurd e
schwerste Gefahr" bezeichnet, der Schweden im sogar der Einflug ein es Verbandes von 20 "fr em-
bisherigen I{riegsverlauf ' durch fremde Luft- den", mit Sicherheit also sowjetis chen Flug-
streitkräfte ausgesetzt worden sei. zeu gen gemeld et, wodurch elie schwedi sche Luft-
Am Abend des 12. Februar 1944 wurden nach abwehr nach vorUegenden B eri chten offenbar
~Einbruch der Dunkelheit in Nordschweden bei
gleichfall s völlig üb err asc ht \\'ul'd e, so daß sie
Ha par a nd a acht und in 0 e ver tor n e a ni cht in Tätigkeit trat.
weitere neun, insgesamt also 17 Bomben ge- Diese Vorkommnisse hab en augenscheinlich
worfen, von denen ein nicht genannter Teil ~:liß zuständigen militärischen Stellen zu durch-
Brandbomben waren. Die Untersuchung der · greifenden Maßnahmen veranlaßt, denn al s
Sprengstücke ergab an Hand s wjetischer Bu ch- schon zwei Tage später. am 24. Februar nach -
staben einwandfrei ihre Her~unft29). Men sch en- mittags, abermals fr emde Flugzeuge, und zwar
opfer waren nicht zu beklagen , die Sach schäd en dieses Ma l wiederum britisch e bzw. a m erika-
waren, abgesehen von einer ernsten und n ach
vier Tagen noch ' nicht behob enen Störung des
Fernsprechverkehrs, nur unbedeutend. 27) "Sv.e nska Dagbladet " , S tockholm, vom 5. Septe mb e r 1943 .
Der ernsteste Angriff auf die schwedIsche Neu- . 28 ) "Aft on tidning"n", "Dags pos ten", "Nya Dagligt Allehanda" und
"Soziald e mokra ten" vorn 20 . November 1943. Ferne r aueh "DAZ"
tralität erfolgte ebenfall s von sowjeti scher Seite, vo m 21. No v emb er.
und zwar in den Abendstunden des 22. Februar 29) " Dags po sten" vom 13 . F ebru a r, le rne r a uch "DAZ" vom 15. Fe ·
1944, al s ;,eine kleine Zahl" sowjetischer Flug- bruar 1944.
30) . "S to ckholms Tidningen" und "Svenska Dagbladet " vom 23. F e - .
zeuge das· Stadtgebiet von S t 0 c k hol m üb er - bruar, "Svenska Da~bladet" , "Nya Da gli~ t Allehand a" , "Aftonbl ade t" .
flog und hier üb er 30 Bomben abwarf 30 ) ; e~ \v ur- "Da gens Nybcter " und "A lt o nt idl1 i n ~en" vom 24 . Februa r 1944.

66
Bild t.
Blick auf die Stadt Schalfbausen
rolt ihrem Wabrzelchen, der
Burg Munot, vom finken Rhein .
ufer aus .

Phot. Sche r! Bi ld erd iens t (31.


Ausla nd sph oto. (8).

Ili ::;c lt e, ::;cll\\' elii ::; cll e::; lI oll e ibge bi et ve rl etztelI. I'in gs lell berührt e. Inl Zeitra um von anderthalb
Wurden s ie unt er F euer ge nom mell. Das glei ch e Stunde n f1 oge.n im h ell en Frühlings-Sonnen-
gesc hah mit Flugzeugen , liie am Ab elld desse lb en sc hein die fur chtbarsten Tod es maschinen, Pro-
Tages in das Gebi et z\\' isc h en H e l s in g bol' g du lde der mod erns ten Erfindungstechnik, scha-
une! H ö g an ä seinfloge n , \\'0 ansch li eßend a cht I'e ll\\'ei s ~ üb er unser e H ä upter. Auf den H ängen
blindgeworfene Bomb en gefund en wurden 31 ) , und des Zunchb erges und anderen Anhöhen der Um-
eben 0 wurd en a'm 27. Februar Flugzeuge, di e gebung un serer Stadt weilten um diese Zeit
S t 0 c k hol m erneut überflogen, be chossen. Hunderte von Städtern, die den frei en Nach-
Damit hatte al so auch Schw eden di e einzig mög- mittag in ßer erwachend en Natur verbringen
li Ch e Folgerung aus der nicht abreißenden I{e~te wollten. Die Bomb er krei sten fas t ununter-
schw er ster eutralilätsverl elzungen gezogen, 111- brochen über ihren Köpfen. Was taten diese
dem es sich zur vVahrung einer Hoh eitsrechte Leu te? Sie blieben an ihren Tisch en auf der
durch den Ein satz militärischer Machtmittel sonnigen Terrasse, schlürften ihr Kaffeelein
hi ergegen zur Wehr setzte. feil schten mit der Serviertochter um Viertel~
coupons! vertilg\en ihre Patisserie, ließen ihr
Baby mll dem Hundeli spielen lind betrachteten
111. Der TerrorangriH auf die schweizerische die beiden jungen Männ er, die das sensationelle
Stadt Schaffhausen am 1. April 19" . Schauspiel in den Lüften mit angehaltenem
1. Da s End e des Traume s von der Atem verfolgten, als Ruhestörer wenn sie von
L u f t s i ch e rh e i t n e u t r ale n G e b i e t e s. Zeit zu Zeit Rufe des Ers taunen~ ausstießen!
Die an anderer Stelle d ie er Arbeit32) beschri e- , Wir wundern uns über nichts mehr. Wenn wir
'bene n Ereignis e des 18. März 1944, in deren Ver- hi er trotzdem in ein paar Zeilen zu dies er
lauf es zu der er sten Ma sen landung anglo- Gei s teshaltung Stellung nehmen, dann nur weil
amerikanisc h er Bomber auf schweiz eri schem wir befürch ten, es könnte für einen Gr~ßteil
Gebiet kam ließ en erstmals besorgte Stimmen unserer Bevölkerung über kurz oder lang ein
iJ: der Ri chtun g laut werden, daß die schweiz e- furchtbares Erwachen aus die em Schlafen und
Träumen geben. Durch die Entfernung der
l'ISch e Bevöl k erung in Stadt und Land da
lüi egsgesc h ehen un d die daraus au ch für die großen Kriegsschauplätze ist der Blick des
kl ein e Sch,veiz drohenden Gefahren nicht ernst Volkes, seine Vor teIlung von der Wirklichkeit
genug nähme. Besonders bezei chnend is t eine in argem Maße getrübt worden. An die Stelle deI:
l~ngere Stellungnahme der "Ta t"33) hierzu, die all zeitigen Abwehrbereitschaft ist das Gefühl
dIe Entwicklung der Dinge ri chtig sah und be- ab soluter Sicherheit und Ausgeschlossenheit '
Urteilte und daher auszugsweise wiedergegeben vom Weltgeschehen getreten. Wir sind zu Ri ch -
sei. Der ungenannte Verfa er erinn ert zunächs t tern, Zeugen und Zuschauern geworden in einem
an einige im Früh ommer 1942 an der chweiz e· Augenblick, wo es wichtiger denn je wäre, ein-
rischen Südgrenze bei einem Einflug zweieI' zusehen, daß wir mitten im Ding sind und nicht
!remder Flugzeuge gemachte Beobachtungen, die nur im geistigen wie körp erlichen Sinne Stellung
Ihm gezeigt hätten, daß di e zahlreichen Urlauber beziehen sollten , sondern Stellung beziehen
Und Sommerfris·chler sich in ihrer beschaulichen mü sen, und sei es im Augenblick au ch nur eine
nuhe durch derartige Vorkommnisse nicht stö· kräftige, entschlossene Abwehrstellung. "
ren ließen, weil sie sich eben offe.n bar nicht
stören lassen wollten. Er fährt dann fort:
"Und auch am Samstag schliefen sie, schliefen 3 1) " Aftonbl ad e t " vom 26. Februar 1944.
32) Vgl. S . 65 dies .. Heftes .
wir alle, wie wenn un s das alles nicht im ge- SS) "Die Tat" vom 21. März 1944.

67
~, D e I' \ ' e I' l a u r J e s .\ n g I' i f f s.
Am Vormitt age d es Sonnabends, des 1. April
1044, er sc hi en. aus s üdli ch er Ri chtun g anfliegend
und bei so ns t 1,l a r l' m \ Ve tte r au s ein er \\'olk e
h ervors toß elId , zu n äc hs t ein Vel'band von etwa.
35 u S.-amerikan is ch en Bombe n fI ugze ugen über
d em Gebiet s üdli ch elcr S tadt Sc haffhau sc n:J~ ) .
T e il s den Rh ein en tl a ng , teil s üb er das ostwärts
des Hh ein es 'ge lege n e Dol'f Flurlingen hin\\'eg
flogen clieFlugzeuge im Sturzfluge die eige nt-
lich e Stadt Schaffhause n a n, \\'0 s ie, na chLlpm
das rühreJ'flugzcug d en bek a nnte n "Christbaum "
als Zeich e n zum Begilln des Angl'iffs g'esetzt
hatte, ein en r egelre cht en Bomben teppich aus
Sp r e ng- und Brandbombe n h inl eg te n. Ein zweiter
Vel'band flo g etwa zw ei Minuten später üb el' di e
Stadt hinw eg, ohne jedoch hi e r Bombe n zu \\'er-
fen; au ge nsc h einli ch s in d di ese n Flugzeugen di e
Bombenwürfe b ei U n te r s c h i at t, ein e m etwa
7 km s üdos twärt s Sc haffhau se Il ge lege ll en Dorfe,
wo a uf einem \ Viese ngelände von weniger a ls
einem Quadratldlom ete r Größe ein T eppi ch VOll
535 Bombentri chtel'll , da runt er GO Sprengbomben,
gefunden wurd e, und auf dem K 0 h I f ir s t
ein em B er grücken unmittelbar s üdli ch der Stadt:
wo ganze Waldteil e von Bomben um gep flügt und
zers tört wurden, zuzuschreiben . Schließlich
Bild 2,
EiDe der beim AD'rill anl SchallhauleD folgt e ein dl'itter Verband, de r ab ermal s Bom ben
aba_WOrfeDeD ul,-amerlkaDilcheD Flfiu1akeils- in dic ber cit s br' enn cncl e Sta llt hill einwarf. Auch
braDdbomben ,
im Bereich der etwa 13 km wes tli ch Schaff-
hau sen ge legenen Gemeind e Hai lau wurden
Sprcng- und Brandbombe n ge worfen; hie,' wur-
An sc hli eß Clld übte der Verfasser Kritik an ge- den 14 Sprengtrichter fes tges te ll t, und durch ab-
wi sse n Maßnahmen der für die Lenkullg d eI' geworfene Brandbomben wurd e etn Haus ill
Volkss timmun g verantwortli chen Stellen, die Brand gese tzt. Sämtliche ullgl' eif elill en Bomber-
s ich im An schluß an d ie ge nannten Massen - formation e n ",aren etwa g leich s tark .
landun ge n und die dabei vorgekommenen Un- Der Bombe llwurf s plbs t dau erte jeweils VOll)
fälle au f ein e kurz e ni chts: agende Rundfunk- Ein sc hlag der er ste n bi s zu dem deI; letzten
m eldun g b esch r ä nkten, wo doch ein s ehr Bombe ein es T epp ichs nur etwa 30 bi s 40 Se-
ern s ter App ell an d ie gesam te sc hweiz eri sch e kund en , und weniger a ls fünf Minuten nach dem
B evöTkerung notwendig und angebracht ge- Bcginn des Angriffs s tand en die Dach s tühl e der
w esen wäre. "Vie aber so ll e ' von der Be- betroffene n Häuser- b ereits in Flammen, sofern
völkerung eine ernsthaftere, kritis cßere und die völlig üb erraschten Bewohner nicht sofort
\\'irklichl<eit nähere Eins tellung zu den Dingen die B ekämpfung der eingesc hlagen en Brand -
erw arte t werden können, wenn schon die amt- bombe n aufgenommen und mit Erfolg durch-
li ch en Stellen s ich ni cht in einer der Bedeutung geführt hatten .
der Angelegenheit angemes senen Wei se dazu Durch F liegeralarm und s tark es Motoren-
ä uß erten? Er schli eßt dann mit den Wort en: geräusch angelockt, hielten sich auf den
"Ein mörderi sch er , unendlich blutiger Kampf Straßen s~ hr viele Menschen auf, um sich '
um Sein oder ichtse in auf der ganzen Welt ist den VorbeIflug der s tark en BomberformationeIl
in sein ent 'cheidendes Stadium getreten. anzusehen. Außerdem fand auf d em Haupt-
p latz der Stadt, dem H err enacker, gerade ~arkt
Wir a b e r sc hi afen! .. ." s tatt, so daß s ich hi er etwa 500 Menschen
E s sch eint, als hätte der Verfasser der vor- b efand cn; s ie alle s türzten b ei den ersten Bom-
s teh end wiedergegebenen Ze il en geahnt, was sei- be nd e tonation en in die näch s terrei chbaren Luft-
n en Mitbürgern bevors tand , denn schon wenige sc hutZl'äume oder ,in so ns t geeignete Deckungen,
Tage s pä te r, am 1. April, erfolgte der schwere j edo ch konnte diese Flucht b ei der ungeheu -
Te r r 0 l' a n g r i f f auf d~e Stadt Sc h a f f - r en Schnell igk eit, mit der sich der ganze An-
hau se n, d er die Schläfer recht unsanft auf- gl'iff abspielte, ' ni crt mehr a ll en gelingen.
w eckte. Dieser Angriff vermag uns, die wir über Daß hier lediglich eine einzige Sprengbombe,
' eine hint' eichende Luftkriegsel'fahrung verfügen, und ' zwar in eine Ecke des Platzes fiel
vielleicht kaum Neues oder Bemerkenswertes zu ulld ni cht vi ele Men schenleben forderte: wal'
bieten. - Er is t in seinem Ablauf aber so typisch nur einem beso nders glücklichen Zufall zu-
un d die in se inem Gefolge zu Tage getretene an zus,chreib en , und daß auch so ns t die Zahl der
s ich b ekannte Einstellung seiner Urheber den Tode opfer verhältni s mäßig gering war, dürfte
Betroff enen gegenüber ist s o kennzeichnend, daß wohl darauf zurückzuführen s ein, daß nach den
es wohl allein schon aus diesem Grunde ange- später bekanntgegeb en en Fes ts tellungen eier zu-
bracht is t, ich eingehender mit ihm zu befassen .
Darüber hinaus ergaben sich für den s chweize- 34) Schilderung d es, Angriffsve rlauf es nach Berichten von Augen -
ri schen Luftschutz hin s ichtli ch seine taktischen zeugen, die d en A ngriff zufalh2 VOn üb erhöht en Standpunkten außer -
halb d er Stadt beobachten konnten; unter ihnen befand sich auch der
Eins atzes und seiner Ausrüs tung gewisse Folge- militärisch e MiLarbcile r der "Basler Nachrichten" und Schriftleiter
rungen, die auch für den deutsc hen Luftschutz der schwcjzerischen Monatsz e itun~ "Volk und Arme e ", Oberst Fr e y ,
Vgl. h!erzu auch "Prot.ar" 10, (1944) ,90, ::Basler Nachrichten" vom
von Interesse sein dürften. 3. April 1944 und "Berhner Borse o-Zeltung vom 4. April 1 94~.

68
::i tändigell ::i tädti ::i cheu":;) und :; taatli ~ h e n3ij) ~t el- , J'ung i ll di e Kell er zu jage n, Bral ldb olllbell, uni
len au sschli eßli ch Sprengbomben 1m .Gewlcht sie au s den Häusern zu treib en, Gasbomben, um
Von 45 k g = 100 engli sc hen Pfunden ell1gesetzt sie im Frei en zu üb erraschen, und Bomben mit
\\'ul'd en. Di e G e s a 111 t z a h I der ab geworfenen Verzögerun gszündern. um zu verhind ern , daß
B 0 111 b e n betrug rUlld 1000, von de[,l en e.twa die Huhe wi e d e r~1 e r g e s t e llt wird."
cin Dri ttel Sprengbomben und Zw ei Dl'lttel Trotz dies er offenen Bek enntni sse au s be-
Brandbomb en waren. Bei letzt er en hand elte es rufen s ten Federn und trotz der wi ederholten
sich na ch delll vorliege nd en amtli ch en BerichPO) Fests tellungen des deutschen Oberkommandos
ledigli ch um Flüssigkeitsbrandbomben von der vVehrmacht, daß die Luftangriffe der Briten
120 cm Länge mit ein er Brandmasse-Fu llun g au s und Nordam erikaner ausgesprochen e und jeden
J( un s tharz-B enzin-Gemi sc h ohne Phosphorzusatz, militärischen Charakter s entbehrende Terror-
a lso vermutli ch um die am erikanisch e Flüssig- angriffe sei en, wo llte man aber im neutralen A~ S­
keitsbrandbombe M 47 im Gewicht von 30 kg. land e vielfach das wahre Gesicht dieser An-
Der Beri cht s tellt au sdrückli ch fest, daß Phos- griffe ni cht erkennen. Am Bei spi el Schaffhau sen
phorbl'a ndbomb en üb erhaupt ni cht zum Einsatz wur de nun el en Ungläubigen sehr deutlich vor
ge lan g t waren . Stabbrandbomben werder~ picht Augen geführt , welch em verhängnisvoll en Irr-
crwähnt, es is t al so anzun ehm en, daß SIe ent- tum sie in ihrer Leichtgläublgkei.t zum Opfer ge-
gegen el en sons tigen Gepfiogenl~eiten unserer fallen wa ren , indem ihnen am eigenen Leibe das
Gegll cr e1i es es Mal ebenfall s n Icht geworfen Fullersc he Pl' ogramm des Terrorangriffs au s der
wurd en. Luft bi s in all e Einzelheiten, mit Ausnahme des
Bemerken s wert is t di e Fes ts tellung, daß rund Abwurfs vou Gasbomben , vorexerziert wurde.
zw e i Drittel all er Bomben in s Freie Nicht nur, daß die am erikani schen Piloten für
gingen , zum Teil m ehr ere IOlom eter außerl~alb elie Durchführung dieses Auftrages un genügend
der Stadt (di e schon erwähnten Bomben\\'uJ'.fe vorbereitet waren, denn selbs t an Hand so mar-
auf dem Kohlfirs t bei Untersc hlatt und ll1 kanter Ortungs mögli chk eiten , wi e sie der Hhein ,
Hallau sind in der' Ge samtzah l also mit erfaßt). der Hh einfall und der Bodensee bei den auch von
Nur dieser w eiten Streuung is t es zuzuschreiben , dem Heuter-V ertreter in Züri ch zugegebenen
daß sich der An griff ni cht no ch katas trophaler und vom Staeltpräsidenten von Schaffhausen,
ausgewirkt.hat, a ls dies ohnehin sc hon der Fall B r in goI f, in s ein er anläßli ch der Trauerfeier
war. fÜI' die Todesopfer gegeben en Dars tellun g des
Hergangs der Ereignisse nachdrücklich betonten
8. D i C ,, 111 i I i t ä J' i c h ~ n" Z i e.l e cl er, guten Sicht verhältni ssen üb er Schaffhausen
\ m c rikancr in d e n WohnVI e rteln 15oten39 ) , waren sie offenbar ni cht in der Lage,
von S c h a f f hau s en . ihr eigentliches Angriffsziel 40) auszumachen.
Si ch erli ch bl eibt der Angriff auf Schaffhausen Ab er auch für dieses galt der Angriff ganz offen ·
in seinen Au swirkungen für die davon Betro~enen sichtlich nicht einem einzelnen mehr oder w e-
schw er und bedauerlich. Gerade darum 1st er nige.!' kriegs wichtigen Objekt, sondern der Be-
aber a ls Schulbeispiel um so meh~ ge~ignet, den völkerung einer ganzen Stadt, wie außer aus der
Zuschauern dies es I{rie~es, s o\~eIt sIe . es no.ch Fes tstellung des Heut er-Vertreters auch aus der
ni cht eingesehen haben oder bIs her .mc~t e1l1- Erk lärung de s Staatssekretärs des Au swärtigen
sehen wollten, daß die anglo-amenka11lschen der USA., Cordell H u I I, zum "Fall Schaffhau-
Bombenangriffe reine TerI'orun!ernehmun~en sen" zu entnehmen is t, in der er ausführte 41 ) :
gegen die Zivilbevölkerung sind, dre Augen hIer- " . . . In Verfolg von 'Bombenoperationen gegen
über zu öffnen. die deutsche Kriegsmaschinerie ließ eine Gruppe
unserer Bomber infolge einer Kette von Um-
Zwar war wie bereits einleitend ausgeführt, s tänden ausgedehnte Vorsichts maßnahmen, di e
schon im W~ltkriege der alten kont~nental-eur?­ zur Verhütung solcher Vorfäll e ausdrückli ch er-
päischen Auffas sung, daß der Kl'le~. auf dl.e griffen worden waren, außer acht und flog au '
Armeen. der Kriegführenden ~eschran~t bleI- Versehen über Schweizer Gebiet auf der Nord-
ben mü SSt;,-die anglo-amerikam s.che ~(l'legsauf­ . seite des Hheines und warf Bomben ab. " Das
fassung entgegengetreten, .daß beIm E1I1satz der "Vers ehen" bezieht sich a lso ledigli ch auf den
Kampfmittel keine Hücksicht darauf genomme.n geographis chen Irrtum, nicht auf den Bomben-
zu werd en brau che, ob s ie sich auch .gegen dJe wurf auf Wohnviert el der Zivilbevölk erung und
feindliche Zivilbevölkerung richten, SIe durften . auf die Vernichtung un er se tzlicher Kultur-
nur nicht gegen die Zivilbevölkerung als solche denkmäler!
geri chtet sein . Dieser mi ldernde Nach satz aber
Wurde au ch schon sehr bald fall en gelassen und
35 ) .. Di e Tal " , Zürich . vom 6. Apr il 1944 .
damit d er Gedanke des brutalen Terrors ohne ' 6) Am llich e r ·Berichl de r Luft s chulzable i lun~ de s Eidgenössischen
E in schränkung in die Kriegführung eing~füh.rt. Mililärdeparleme nls üb e r die Bombardierung von Schallhausen in
"Schallhau se r Zeitung " vo m 8. Mai 1944.
So schrieb z. B. J. M. S p ai g h t 37) bereIts 1m 37) J . M. S p ai g h I, Air Powe r and th e Citie • . Lo ndon 1930.
Jahre -1930: "Legt die großen Städte in ~rümme.r, 38) J. F . C. F u II e r, Der ersle der Völkerbundskrie ge, sei ne
Zei chen und Le hren für komm e nd e . London 1936. Deulsche Au sgabe
und ihr werdet den Willen zum Knege ze(- Berl in 1937.
schmettern ! ' ~. Und der bekannte englische Mili- •• ) " Berl iner Bö rse n-Zeitung" vom 5. Apri l 1944: "Im übrigen hai
tärsachverständige Generalmajor F u 11 er 88) be- auch d e r, eng lische Reulerkorr espondenl in Zürich im Gegensalz zu den
ame rikanischen Darsl e llun ~ en e rklä rl , die Sicht über Schallhausen sei
kannte sich im Jahre 1936 noch offener und deut- gut ge wesen ; jeder Mensch fass e sich an den Kopf, wie es unter diesen
liCher zum Terror auf die Zivilbevölkerung: "Ob- Umsländ en möglich wa r , daß di e Amerikaner ganze SladU eile kon -
z ~ nlrisch bombardi e rten ," Fee.o er "Be rliner B ö r s en~Zeit ung" vom
wohl jede Operation nach · ihrem eigenen W.ert 6. April 1944 und " Luftschutz" , Luz ern . 9. h . Nr . 5 (Mai) 1944.
40) Als solch es isl m ~ g l icherweise die imm e rhin elwa 17 km Luft-
betraChtet und auch entsprechend ausgearbeItet lini e entfernl li e~ ende Sladt Sin~en am Hohentwi el anzus ehen , der
werden muß , liegt doch die zentrale I dee. des An- angebliche Irrtu m der Pilolen wä re angesichts die ser Ejll{e rnung ober
griffs auf den zivilen WiHen, ich mochte es ersl rechl völlig unversländlich . Vgl. hierzu auch " Journal de Gen eve "
vom 16. April : "Lc tragique. erre.ur des bo mbard ie rs americains con·
wiederholen in der Verbreitung des Terrors. fondant Singen el Schaffhouse .. . " und "Gazette de Lausanne " vom
Diese erford~rt eine methodische Aktion und die 3. April 1944: "La plus vraisemblable esl que les bombardiers ameri-
cains ont commis un e erreur tragiqu e en confondant Schaffhouse avec
EntWiCklung einer Abwur~technik .. Sch\vere une viUe voisine du sud d e l'All e magn e (probablemenl Singen) . ... .. .
Bomben können z. B. dazu dIenen, dIe Bevolke- t1) "Berliner Börsen-ZeilunC vom ~ . April 1944.

69
Bild 3,
Bli ck üb e r d ie brenn ende Sladt.

I () ~ \\ 'Ollllllll g(' 11 v iJ lli g


H rlli r llt l't, di c r es t -
1il" lll' l l 11 H üu sc r so
sl' ll \\"l' r b es l'h ä di g t,
d a r! \\'pitl'rc i 8 \\Ioh -
IllIll g PIl zumind es t bi s
"I, lI r\ \ ' i cl l prh cr st ell U Il g
,, " s fa ll c l1 , Ocr <.; e-
,, ;t IlJt<ll.ls fa I I b ctru g so -
Il l i t. 1:37 \\" ohllun gc lI ,
1" 111 ' pill c S ta ut VOll
:!: \ 000 Eill\\'ollll Cnl
" Iso pi ll g aJ lz bca cltt-
lil"l H' 1" \ ' r rill st. F CI 'IIH
\I urtl (' 11 I H (; r bi.i.ucl e,
d i l' (; cs cll ü fl s- odcr
(; 1'\\ l' r bc lw tri f' lJ c lJ e-
II PI"IJl'l"g t ell, ze r stört
1. 7. \\" , sl"ll\\'ei" lJ es ch ä-
,d ig t. III Sg-CSUlilt Wal" ell
11 ; 1(" 11 diprs l" I' r st c lI
Z ilitluil g a l so (i 7 (;r-
Ilii,ud c \'(' I"IIit-llt Ct o(\ el"
sl"ll\\ 1' 1" )) es l"lli.i.digt.
III[o lgc d csse llk o llllt c lI s it-It di e Sr!I\\'c i zC L' !l a dl Eill e " pü tt' r r ul ld 1' lI dg l"tlti gr l ,' p-,; (sl pllun g er g ab ,
d c m An g l"iff a uf Sclla fTh a u 'en einm a l d urc h d a r! ill sgesa ll t!, 10;2 1 ,,<';(' lJ ü u de tn~ ff e r " 4:t ) \' or -
ei g ell cll Au g PlI sclL ein da VOll üb erz eu ge li, wi e d i e ltalltl r ll \\'n l"(' II : tll 'r (; ps a ll!l sl"llad c lI \\' urd e VOl'-
VOll c]P II ,\lIl erik a ll el'lJ mit ihrc lI VO ll iltn ell se lb st l iiu ti g' Ill i t :rl .\l i lli ollL' ll F ra lll{(' 11 b l'ziffel't, B ei
so g en a nn t cn " Pl"äzision sbo lllb al'd cm ellt s" a nge-
gT i fie n cn " militäri sc h eil " Zi el e au sse h en , D eI' "I .. \lund " , 11e r l1 , A b < l1 da u s~ob< VO III 3, A pril 1944,
c igcntli ch e B 0 m b e n t e pp i c It er' strec ktc s i cl l <'1 :l I G l: ll1 ci nt "Ind augc ll !'ichci n l ic h " bo mh cnlH.'sch ädi gt e H a u s ~r " . da
s i(h Fo n st c in \Vid c rs pru c. h z u der an andcn.'r S tel le wie d c r ~e g c b e n e n
VO ll del' Geg en d d es w e tli eh d er Stadt ge legen eil um tlichc l1 Fe$ t s t e llun ~ l'fJ.!i b t. wo nac h vo n rund IOUO Bo mbenwü d c n
Ba h n h of es üb er d i e VV 0 h n V i e r' t e l cl e l' J 11 - nur e in Drilt e l in d ie St ad t , d e r Rl:s l in s Frei e g ing . Vg l. auc h
" D e ut s ch e A II ~ c m ci n e Zci l un~" un d " l:ierl incr B ö rsc n -7.ri tun g " VO Ili
11 e il S t a d t. mit de m sc hOll en\'tihlllrll H elTc ll - 11 . ' bi 1944 sO \\'ie Sei te 69 aic ... l.:~ l i e Ues.
:l r !< H hin weg in et\\'a
Illl l'dostwärti ge r Ri chtull g',
auß cr dem wur de n ab er
au ch i ll a ll en a nLl er ell
Stadtv i er t eln Strcu a bwürfc
festgcstellt. In de r Inn er en
l\ [ühl ell st raße une[ b eim
Bl'ü gg'l i geri et fast j ed es
H a u s in Bra nd , f ern er ent-
s tandc n i n dcl' nh ein straß e,
run d um d en I-Ierrcnack eL'
un d d en 1ün st el'pl a tz so-
\\' i e im H el'z en d er hi stori-
sc h en A ltsl a clt vi el e Brä nd e,
un d a u ch der süd o;;; t\\' ä rt s
t! r r Stadt. auf dem link eil
l ' rer d es Rh eill es unt erh a lb
d es J( ohlfil'st ge l ege n c
Stad tt c il Feuc l'tlt a l en wurd e
du rc h za hlreich e Brällcl e
h eim ges u cht.
Neb en el en vi el en und
sc h we rwi cgell den Sch ä den
HII J(un st - und Kultur-
g üte l'n, üb el' d i e no ch b e-
sO ll d er s zu spr ech en i st, er -
gab ei n c er sl e ü b er si eht. 42 ) ,
daß 49 W 0 It n h ä er
m ehl' od er w eni ger ze r -
,s t. Ö l' t \\'ar en , Da vo ll
w ar cn 38 H ä u ser m it

Bild 4,
Blick gellen den Münlter pl a t z ,
Im Vordergrund die EinschlagsteUe einer
Sprenllbom be, die zahlreich~ Menschen .
leben lordert. ,

70
Bild S.
)urch S pr'D~bomben . VolltreU.r
~e r.tört8' Haus in der Mühlen-
s traße.

fa"l a ll(>11 BOlllb pl l'


~(' h ädcn \l"1'lr 8r;)lld
dip l ' r ~ac li ('.
\ 'on ~I e ll V <:'r"or-
g;u Il gsbe lri <:,be ll wurdp
I edig l i cI"1 cl a" I\: r<\ fl·
w<:')'k d ur<"!1 ßOll1b CII-
sc-} tiül Cl I bet r offell.
abcr nur l ei ch t be-
schädig l. Denllocli
C'lll"IRlldPII zU ll äch!-: 1
<:' llll ge Srh\l' i eri g k ei -
l ell in dpr \ 'c r"org uil g
dcr Sladl IlJit Slr0 11 1
"oll ' i p a udl Illil Ga~
11 n fl \\." a""c r. dR '!'reffp),
i n dif1 Lpilun gs ll et z(>
:l. 1I1ll T ei l !-:(' Il\l'er p H C'-
"f' h ä di g uII ge ll verur-
~ac ht hattel\. :\u r ll
tiPI' St)'aßenbal1llver-
k ehl' \I·tJnl e durch deli
.\ u"fall dcr Str olll vc r-
"o r g'u ng "()\\' i <:' dur<"!1
dir> Z er!-:l örUII g d<:'r
Falirr!rahll eitull gc ll
uild :l. 1I111 T eil aue ll
dE'l' (;l ei "aIJlage ll für
ei n ig<:, Z eit L1llt er ·
brOC IH> II . 1111 iibri ge l ,
WarCll di p Straß el,
a LI eil da. \1 ' 0 k eine
(>rllstere ll Schäd en :1. \1
\, cI'ze if'hll en waren. mit Dae h zi ege ltJ )111(\ C la,,- Va:;1 Sä liltl i c lt c Ve r let zu II g c> II \I'are)) durcli
sl1 l itterll übersät. Sch li eßl i ch \I' unlen ill dPII H Ol1lb ensp litleJ' od er h erumfli egeJld e H au stl'i.ÜlJ-
In dll stri ev i ert eln ill der Gegend des Bahnhofe" m er verursac ht, Bra ll dw un clen tra t en nur sehr
lIne! in Fe u erthaIen eini ge B etri ebe so sch\\'(' r ~elten und überdies in l ei cht er Form a uf! P h o ,,-
Illitg-enO llll11 en, daß si e zumindest voriiherf!'phpl1rl ]i h Q rb r a nd w und e il k a lll en, e1a k eine Phos-

dip .\rh eil ein stell en ll1uRtpn . p~orbombell ge.wol~fen \\' uru en , übe r hau p t
11 I l: h t vor. DI e \ l el'l etzte n. unt er denen si cb
auch eillige Militärpersonen befa.nden. fanden inl
4-. P e r" 0 II P n ~ (' 11 ä. cl (> I\. !\ a.ntol1 ::;spital Aufnahm e. da:; von Bomb elJ -
All M e n s c h c n () p f e rn 44 ) \\'urde l l zUlläch"t treff ern vcrsl:hont geblieben war. B ei 5 von d eli
:!S Tote. 55 Schwerverletzlc lind ein p S('h\\'el'v erl f'tzten h es t and L eben"ge fahr.
gTößel'e Zahl von L eichtverl etzten geborgen . j e-
doch \\' urdp befürchtet. c1afl noch \I'eiter e Opfer
unter den Trümmern lägen: allerding:; scheint .l. Z c r S I Öl'U Il gP I) al l KUli s i -
si ch diesc Befürchtung nicht b estätigt zu hab en.
ela neuere Zahl en nicht bekannt geworde n sin d.
Die sch on ~4 Stundell nHc l1 denl Angriff an einer
lInd Kultur güt e rn.
Fast a ll e Stä dte auf dem · hi st ol'i sch elJ B odel l
ilm Obenhcin lin d UII) elen Boclensee bergeil
-
Stelle 45 ) geme l de t e Zahl von 1.50 Toten entspl'ac]( lIlanc h er l ei aus früh en> n Jahrhllildel'l en über-
~omit k ein e:;falJ:..; den Tatsach en; es bewahr- kommene Hr chitektolJi seh e und st ädtebauli eh(>
h eitet e si ch auch hi er \I'i eder di e alte Erfahrung'. Kl einodien . Di e:; gilt auch für Schaffh au se n.
daß das Gel'ü clll d en Tfdsa chen imm er \I'eil d essen Wahl'zei ch ell , die trotzige, si ch ho ch übel'
vom lI se i I t. die Stad t erhebende Burg Munot, die B es u ch er
Als Tu d e:; LI J' S a (' h e ll uenlll d er al1lllic li p d er Stadt. und eies Il ach ihr benannt.en l1hein-
B eri eht46 ) "Einwirkung VOll Trümm ern und Luft- fall e" sc h on von ferne b egrüßt. Di e efl emaJ:..;
druck infol ge von Nahtl'effern " . Säm tli ch e Toten .. Freie Df'utsche R ei c l1ss t adt" Sch a ffhau selJ
befanden s i ch, da nach den unltlicheJl Feststel· 7.ählte :I.U ihrem k os tbarsten B es itz zahlreiche
lungen kein einziger LuHs chutzrau l1l zerstört a lte un d guterh alte n e' H äu ser mit r ei ch en B e-
wurde, außerhalb der Luftschutzräum e. . B eme r- malun ge ll" "chönen Portal en und I1l'ächti gen Er-
k en swert i st di e B eobaf'htung, daß. wer sicll k erll . unel vielf' Tore. Türm e un e] Brullnen H -
in ~pätel' Erkeuntnis der Gefahr hei B eginn inn en) an cli e ~tol:l.e Vf'rgang-cnheit \11 1(1 f'l'\veckell
de:; B Oll1b enwuJ'fs in ErmHngelung allele r er \ ' el'!~ l e i e h e mit den hen arllh al't en gl ei chfall <:
Oec kun gsmöglichkeiten fla ch auf den Boelen
wal' f. unverl etzt bli eb , während in seiner un-
rnitt elba l'en Nähe steh ende oder k auernde M eli - ")) .. Bund" , Bern. Ab e ndbla)( vom 3. Apr il 1914 .
' 5) ., Berne r Tagbl a tt " vom 2 . April , d •• sich auf a ll s Schaffh all s en
sch en durch Luftdru ck oder Splitter :I.ll Sc h aden in Bern ein~re tr o H en(' angebliche AuJ!cn zc u~en h e ruft.
kam en oder ge t ötet \\·urden . 'R) v~ 1. Fußnot e 36 .

71
B:ldel 6 u ,l d 1, 085 Lutherbildni. von Luk .. Cr ana ch und .e ine Überre ste,

fI'Ü!H' 1' Fl'r1E' 11 Rpi r h :-;,-; tä dtell , \\' i p p( \\'a Cb el'- :-; f I' I' ~ zu :\ I I r I' h r i I i g (' 11 hp,-;o l 11 I P I',... :-;(' 11 \\ 1'1' -
lin gP il Ill\(1 Lillrlau od el' ga l' tipI' :-;r h\\ r i zp l'i :-;c h eil \\' i eg-c nd , da d i l":-;es c ill p:-; tl el' Iwdrutc lld :-; tl'll UII"
P erl r <1nl Obe l'l'l1 r ill , (/Plli Vf' l'tl'ä Ulllfrll Städt('hpll I'r i (' lih a lti gs t ell Mu:-; eP Il de I' :-\cll\\'pi z br l1 (, I'I1<' I'I-("1.
~ t rill alll Hh ri l l. L c tzter es el'hi elt. ein en 'pl'engbomb ell - uilli 1, \ \ r i
\ '011 a ll c il dip:-;cll H Cl'l'li cl1k eit c li dcl' Stadt ßI'Ho lid bol\)b ellV o ll l r eff el'. dur ch d i p d i p l\ lI11 :-; t-
:-\,' Ilaffl lau:-;ell wu rd e dUI'('h die :-; inlll o:-; e Z erstö- abt eil ull g g l'ößtente il :-; ze l':-;töl'l \\' unle"' ), \ ' 0 11 i I-!
1'1II1 g:-; \\' lIt de r Am erika n er ull elldlic h v i el e::; v er - \' pl'lli (' htet \\'unlr da :-; (;Iall z:-; tli c k dr ~ \11I -
lIirht et 1I11d d r l' :\I I" I1 :-;(' hh ei t ull\\' i ed erbl'in g li (' 1i :-;pU Ill :-;. da:-; r< abill elt mit de n \\'pl'tv()ll ell (; c-
IIlId fül' illllllrl' CI tl l'i :-;:-; plI , :-.Icbc lI de I' Z e r s t ö- Illäld ell d e:-; T o b i a:-; S t i 111 111 e 1'. da:-; (' 1":-; II r l' -
I" 1I 1I g odr l' dc l' :-;ch \\ 'PI'l' 1I B e s (' h ä tI i g U 11 g ßi ld falld Illall auf (/1"1ll Plat t: \' 0 1' dr il l :\ [u :-;rlllll,
za hl l'riche r al tr l" J3 (i I' g (' I' h ä u :-; C I' in d eI' l ll il l i ll1 J( Ho b i n c t t d r I' .\ I t c 11 i\'[ r i :-; t p I'
hi:-;tori:-;(' l lrll :\ It :-; tad t :-; illd dir \ ' PI'\\'Ü:-; tlJlI ge ll im fi el d eli a nl Pl'ik a lli :-;l'IlPIl BOlll h el1 Il rl1PII t:a lil -
I lP l'ric:' dp:-; I () ~) O p'1":-; fif! r frll I" ll Prll a li g'rll 1\ I () - I'p i r h PIl <111(1('I 'r ll Gr l ll ä ld l' lI d a~ hck alilitp Hil tlll i ~
:\I a l'lill Luth e l' ~ VO ll Luk a~ <: r a 11 1'1 (' 11 Zl ll li
Opfer; von l etz t er elll - ei Il ((.Ill (;e:-;('hrll l, <1 1':-;
If el'zog:-; VOll W einlaI' a ll clell Sr l lH ffilall,...rl'
ei el ehl't ell Joha llll Georg Mü ll el' b l i eb IIUI'
di e a u s zwe i E i ch enholzpl a ltl" l1 IJe:-; tr ll c lld('
U ll t eri age ill st a rk v~rk o h1t e lll Zu st<lIl1l e üh l'i /-t,
Eill Bild VO ll JÜllt el c l' (a u s eier Sc hul e 1\ 011 -
r ad Witz ) wurd e so sL: h wel' be:-;c ll ätl ig t. da fl
r:-; Ili ch t llI ehl' wi ed erh erzu st r ll ell i:-; t , :\\1 (' '' dip
für S(' h a ffhau :-;e ll br:-;olldl"r~ \\'prt vo ll (' llllli Ili :-;to-
ri :-;r l1 bem erk ens\\'ert e Sa lll11tlllll g \' 0 11 Bil cir rll
SI' ll a ffh a u:-; r r M a l er a ll ,' _UCIl Ir l dell t: \\"pi .T allr-
hUlltl pl't ell \\' llrd e vo llk o ll1111 ell t:e r st ö rt. Eilli g t'
hi stor i sc h e Hä ul11 e de:-; T(l o~ t e l'b allr~ \\' llrd r ll
efJ ell fa l lS r e:-\ tl o~ vel'n i r h t el.
IIll ](I o:-; (erh o f bef a nd :-; i (' '' d i e I -1K(i gPgO:-;:-;(' II('
(;I ol' k e, tI er ei l Spruch .. Vi vo:-; \, (wo. IllOrtu o>-
p l a ngo, flll g'ura fran go" Fri edl' i r l1 VOll Sr hill pl'
di e Anl'cgu n g' t: ll :-;e in eul " Li ed VOll dp l' (;\o('l\r "

Bild 8, Durc h Brän de zerstörte Hiu.er am Herrenac ker, "I "B und" , Bern, Abendb la tt vom 3, Apr il 1944, und " Luft sch utL ",
Links das ausgebrannte naturhis torische Museum , Luzc rn, 9, Jg , Nr. 5 (Mail t944 ,

72
li sc h e Ve r ein s h a u s bra n n t~)1 vo ll s tändig a u s, die
p,'otes tantisch e Steig kirche erhi el t ei nen sch \\'e-
/'e n S pren g b olllb entl' e ff er 48) un d bot e in B il el
I\üs t,e!'te/' Z e /' ~ t ö run g : Bän k e u ll d Ge bä lk lagP li
In \\'llde m Dur r. h e in a l1d el', d i e O/'ge lpfeife ll \\'an' ll
ve /'boge ll , di e l\ a nz el se h\\'pr be~(' h äd i gt Ull d elp l'
Tal1f ~ t e ill um g pworfe ll ,

I). I' Ein s a t z d e:; se il \\ e i z I' I' i s (' 11 (' 11


J) P
Lu f t s (, I1 U 1 z e i>, E /' f a ll I' 11 11 g (' 11
llild L e llr ei l.
\\ 'e lill Hu cli sch Oll v01'lI CI' \\'i ed l'l'l lU ll BOlld)!" 1I
auf 'chw e iz eri 'che:; Gebi e t gefa ll e n \\'a l' el l hi l' /'
Ulld da Sc l!äcl ~11 verllJ'sac ht und das Eill g;'e if e ll
d es sd/\\'elze J'l sc h e n Luft :;c lmtz es el'fo n! p/'I i(' h
~e l1la,('ht lL a tt e ~1. so d a ß ihl1 ti p I' .\ll gJ'iff a u f
Sehaffhaus ell lll Cllt ge r a d e vo r ull vo l'h e1'gese ll e ll P
Aufgab e Il ~t e ilir . so w a r e Il d oc h d ies lll a l zu-
Illind e:; t L'llifa ll g und Pl ö tz li c: hk e it ihl'cs ,\uf-
Irete Il s vö lli g ullf'r\\'a l'l e t. \ ' ie les, w as ill de n
~ufts c h~ltzpläll e ll vOJ'ge:;e h e ll ulHl ilJ d iesb ez ü g-
ll ch e n \ e['ordnungen vo rgesc llri eb e ll \\'a l' fehlte
odel' wal' nicht durclJ geführ t und /Jlußte' d a h e r
Bild 9, Der durch Spr enQbom beD. Volllrelf.r zers tört. R . thau.b ~Q. n , durch Improvi satiolJ e r se tzt. \verd e /l, :\ us d i ese llI
Grunde vermag un s d er Ein satz des ~c h we i zt~­
I'i s ch en Lufts chutz e:; i/l s cll a ffh a u:;e ll Cl u r h n o<'ll
mancherlei Bem e rk e n:;\\ ' e l't e~ 4 n ) zu bi c te l!.
~'ijg' eb e ll hat. Üb el' das ::idü ck:;a l dies el' ill die
W eltliter a tur eiugegange nen und un s Deut:; chell Zum Ei Il S atz ge la u g te n d ie Ü I' 1. 1 i (' h e JI
b e:; ollde l's a ll da:; H erz gewachsenen Glo cke \\'ar Lufl sc hutz g li e d e l' Utl ge Jl so\\' ie d ip
hei Ab sc hluß di es el' Arbeit no ch ni cllt:; bekanllt. Luft s cbu~zkl'~ft e e ini ge r OJ ' t ~an säss i gp l' lufl -
Auch d as im gleich e n Gebäudekompl ex utlter- s('hutzpftll' ht lge r Jn du s tri p/) e tl'i p/) p, Di esp J\l' äft(,
gebrachte und i11 . d e n le tzteIl JahreIl mit e rheb- \\'urd e ll dur c h d ie Luft sc: hut z fOl'lIult io /l r ll 111 0/1 -
I ich elll Aufwand von -Mühe und Kosten vö lli g I'e I' e I' lJ e /lRl'hbal'tel' Ge lll pincl f' II ' vel' s tä. l'kt. IIlld
li e u eingel'ichtete Na t u l' hi s tor i sc !t eMu - ü/) el'cli ps be te ili g te Jl s i('h HII ti pI' Sc h ädf' lI -
se u 111 e r'litt. schw erste Schäden, De r zoologi s che ll e käll1pfullg Uilci a ll d e li Hilfs l1laßll a lllll e l1 a uc' ll
Saal wurd e gäuzlich zeri>tört, die petrograpl1i - e illige O, 'gallisati oll e ll , di e - \\' ie z, S , s tä rk e n '
Sc h e ll SUlIIllIlungell sind schw el' mitgenommen, Truppen eillhpit ell im f<ri egs fa ll e a llf'l'dill gs
und dai> g a llz e Gebäude \\'eis t erh ebliche Schäde li
auf. Di e an s ch li eß e nd untergebrachte Stadt- " ~ I "Bas ler Nach ric hl en" VU I'II 3. Apri l 1941 und di (· I n FIIßlltlll' 54
~e n a nnt e Qu e ll e,
bibI iothek , di e zah lrei che alte Hand s chriften un d , '1 ,W),.Na ch ~ c m Be rich t der Luft schul za b teilun g des Eidgcniiss ischen
Wi eg e ndru ck e zu ihrem ' wertvo l lsten Bes itz '':Iil,t a rd e p a rt e ment s Ivg l. F u ßno lc 36). den Ausführungen von Obe,,(
zählte, dürfte auch nicht ganz ohtle Beschädi - he y [v gl. Fußn o te 341 un d d e r A b e n dau s ~ , b . de s Bc r ne r Ru nd" vo ',
3, April 1944 " 11

g'unge n da vongekom lllell


seilI , wenn die Berichte
s ie auch ni cht b esonde r s
erwähn e n .
Das Rat hau:; pOl' -
lai und di e h e rrlich e
I1 Cl. t Il a u :; lau b e :;0-
wi e das hi s tori 'cl1r
}( as:;e nzilllrtl er hab e n
g leichfall s se hr s chw el'
g elitt e n. Au c h zahlr e iche
n eu e r e öffentli ch e odel'
kulturell e Il Z\\'eck ell d ie-
li end e Gebäud e erli tten
zum Teil schw e r s te
S chäd elI, S o \\' urciPII das
l\ a,1I tO ll s g e ri c h tsge bä ud r
Ulld d a s I-laus d e r k a ll -
lonal 0/1 Poliz e iv e rwal-
tun g so \\' ie a u c h das Hc-
Rie l'UII gs g'ebäud e s c h\\'c l'
beSC h ädig t. Das Pfarr-
ll a us be i d er katholi-
SC-h 01i I\i ]'(' h e ill drr \ 'o r-
s ta dl Ullrl das katho -

Bild 10.
D"" voll.täodl~ aUIQebraoot.
katholische VereinlbauI ,

73
Il! cht ZLÜ' Vel'füg uil g ",'tellell wünlell, ";0 daß dae; l"ernsprech er llach Jem ::ich lweball system V01>
Bi ld, da,,; ,,; ich a u,,; dem Eill,,;a tz der Luftsc lIu tz- geseh en, kOllnte som it auch nicht auf diesem
kräft e i 11 Sc haffIt ausen ergibt, i 11 di esel' Hi II ,,;icb I W ege erfolgen, Man mußte daher zu dem öffe llt-
lli cht ga ll z den im Kl'i egsfa ll e zu erw arte ud ell lichen Anschlag handgeschriebeuer P la kate un d
Ve l'hä ltni ,,;sell e nt.spricht. Un ter B eac htung d iee;e l' zum öff en tli ch e lJ Ausruf cll Zuflucht nehme n , Ee;
Einsc)) ['än kull g läßt sich fol ge li de,,; ,,;age n : er gab sich darau s für di e Zukunft di e Forderung.
Die nU lllll e hl ' a uch ill Lie\' Schw eiz gesetz lit'll ";0 zu p lanen, als ob es üb erhaupt k ein e LJ F m' lI -
vo rge,,;ch l'iebe ll e B e l' C' i t s te l I u 11 g VO ll spr ech er gäb e, und a uß erdem clas öffenUichC'
L ösch \\' asse l'v or rät e n ill de n \VO hll - Fer LJ s1Jl'echn etz b ei F li eger a larm so abzus<.: h a l-
h ä use rn;'O) wal' \loc h 11 i. r g e lJ d s du r c h ge - ten, daß nur noch die Anschlüsse der L S.-F ülI -
f Ü. h I' {. da ui elll a nd Illi t ein em I' ege l re <.: 11 le i1 ,\n - l'Ungss t ell en und ih rer ,\ uswei ch s te ll en ill Bc-
g ri ff, ulld VO I' a ll elll i ll d iese m Ausmaße. ge- trieb bl eib en,
r ec hn et h a tte, Auch die E II tr ü. III 1J e I u n g \\'al' Neben der B ede u t ulJ g J el' Im prov isati on u u1'
' 1li c ht so r g fälti g ge nug, bi swe il ell a u c!J a ll en Gebieten zeigte sich vor a ll elll d er 'V cl'l
- - übe r hau p t II i ch t, erfolgt. Infolgedessen ging dei' F ü h I' e I' per s Ö II I i c h k C i. t fü r dip
b eim Ausbruch der Brände w ertvo ll e Zei t dad ul'ch ,,;c1UJell e Inan griffn a hme und e rfolgr eich e DUl'c ll -
verloren, daß entweder ers t Zugä{1ge zu de li führung der Schädenbekämpfung, D iese fest-
Brandb omben oder - h erdell geschaffen oder das s tellung wurde sowohl hins ich tli eil J er ö rtli ch en
zum Lösch en b e nötigte Wasser h erb eigetragen Führung a ls a u ch in b ez ug a uf a ll c a nd er en Luft.-
werqell m ußten, Trotz dieser Schwierigk eite l I sc hutz ei.nheiten bis hinab zur Hau sfe'Llen\ ehr ge-
nahm ein e Reihe (woh lgemerkt n i cht a ll e! ) VO ll troffe l!. Nach Ansicht maßgeblicher schw eize-
Haus feuerw ehreIl mit a ll el' Energi e den Kampf ri sch er Stell en bede u te Lias aber ni cht, daß nU ll
gegell das Feuer a uf uml sc haffte es auch ill zah l- llur a-uf B efe hl geh andelt werden dürfe un el a uf
I'eich en Fäll e n, du rch geschickt es Vorgehe n und Li ie Befehle unbedingt gewartet werden müsse,
lIli t i mpro'visierten Lös ch ge räte n die Entsteh 1l1!gS- dell U es k ö ll ne Lage n geben, in denen si. ch da :-;
brände e n tweder vö ll ig zu lösch ell oder · zUlllill - Warten a uf de ll zustän digen Führer un d sein eli'
dest so la nge ni ederzuhalten, bis Hilfe dllrclI Befeh l verhängnisvo ll a u swirken müsse, Es se i
Feuerwehrell"usw. gebracht werdelI k Olill te, vielmehr n otwendig, daß sich üb era ll ge llügen d
Gefährli ch e Brände ents tand en nu l' i n deli E inz el per sö nIichk ei ten mi t Fühl'ereigenschaftell
Häuser n, deren Bewohn eru es a ll der Il o!\\'e nd ige ll b efänd en , die im No tfa ll e die Führun g üb ern eh-
Initiative und an Improvisationsvel'n lögen man- m en und s ich dur chsetzen könnten, "vVehe der
ge lte, und die s ich daher - vergeb li cl! -- be- Sta dt, d eren Einwohn er gewohnt sind , nur auf
mühten, telephonisch Hilfe h erb eizurufe ll, au- Befehl zu handeln. W eh e dem Haus, d'ess e n B c-
slatt zunächst einmal se lb s t kräfli g zu zupack e n, wohner nicht hand eln, b evor Lier Chef der Haus-
. Glücklich erw eise war es v ö II i g \V i II L1 - feuerwehr den "Veg von seinem Geschäft bis zu
s ti 11, so daß sich die eillzelnen , zum l 'eil recht ::>einem Domizil zurückgel egt hat."
bedrohli ch erscheinenden Brände II ir gen cl s Das Ver h a I te n der B e v ö I k e 1: u 11 g
zu F I ä c h e nb r ä nd e LJ zusaulluen sc hlosse n, b eim Fliegeralarm und bei Beginn des Angriffs
Di e Feu erlöschkräfte haUeH es dah er lücht a ll zu rief mancherl ei B eanstandungen h ervor. So
schwe r , die einz elnen Brände ni ederzukäl1lpfelJ. s tellte Obers t Fr e y fe sPl), daß ein Drittel der
Dabei zeigte s ich der ho h e W e.r t VO ll Toten und Verletzt en beim re ch tzeitigen Auf-
Krafl sp ritzen a ll er Art, die die einge- s u ch en von LuHschutzräumen ni cht zu Schade n
~etzte n J<.räfte von der Wasserv er sorgung a us gek ommen wäre, u nd ein weiteres Vierte l bis
dem öffentlich en Rohrn etz, die d urch zahlr eich e Drittel der B etroffenen sei Opfer der eigenen
t.eitungsbrüch e gestört bzw , unterbroch en wa l'. Neugierde geworden . weil ' sie sich, durch deli
unabhängig. mach ten , Fliegeralarm oder das Motor engebrumm ange-
Hin s ichtli ch der Aus r ü s tun g w urd e fest- lock t, auf die- -S-t.l!aß en oder an di e Fenster b e-
g-este llt. daß das Material der kl ein er en Feuer- geben hätten , u m das "himmli sch e Sc hauspiel "
\\'ehren zu ungenügend wär e, um im Falle ein e r zu b e trachten , Und ein an der e):' B eobachter 52 )
I( atastrop h e im eigene n Orl e a uch n ur m it de li zieht den Sc hluß , "daß fa st mit Gewi ßh eit b e-
ge ri ngste n E rfolgsauss ichten eingesetzt. we r de li h a uptet werden darf, es wäre zu k ein en Opfel'l1
zu könn en. Außerdem wurd e clas Feh I e n VO ll gekomm en , hätt e jederm a nn. a ls Alarm gegeben
Sp r e ngm ate rial in der Aus rüe;tun g der wurd-e, sich rech tzeitig in ein en Schutz raum ode r
Luftsc hutzg lj ederungen be män g'eLt. da ee; bC' i a u ch nur in ein e n gewöhn li chen Keller b ege ben" .
auch nur verhältn is mäßig :"c hw ache1l1 Sü d- oder E s wurde dah er a ll gemein mehr L u f t -
' Vestwinr! vora ussichtlich nöti g ge word en wär e. ,c hutzdi s ziplin ge f orde rt und d ie
das Feuer durrh umfangre ich e S pr eng un ge i] ab- Frage angeschn itten, ob di. e vor längerer Zeit
zUI' iege ln , um \\-e nigsten s ein en Tei l cler Alt stndt erl ei chterten Bestimm u ngen über das Verhaltell
zu r ett e n, . bei Fliegeralarm 5 !1) wieder ver schärft werden und
Schwierigkeiten bereiteten a u ch die Na c h - das Verlassen d er Straß en bzw, das Aufsu chell
1 · i. r ht e nv~l'bindun gen zw ischen de n der Luftschutzräum e bei F liegerala r m "zu m mi-
Führu n gss tell en und de li einZlIe;etz end ell bz\\·, . litärisch en Befehl erhob en " werden sollten.
ein gesetzten Kräften , Das F e r n s p J' e e h n e t z L etzt er es er scheint a u ch im Hinblick darauf b e-
ver s.a g t e vollkommen, wei l einma l zah lreiche dimtungsvoll , da ß die B evölkerung nach dem
Kabe l durch Bombenschäden zel's tört \\'aren. und [<'all en der ietzten Bomben, aber noch vor de r
we il allClererseib sofort nach B eginn des Angr iffe; Entwarnung, s ich ber eits in groß e n Mengen auf
ein e d erarti ge B elas tull g des Netzes durchPtivat- d ie S traßen b ega b, um die ents ta nden en Schädell
ges präche ein setzte. claß für die dringenden G.e. in Au gen sch ein zu nehmen. Hi er du r ch wu rel"
spräche der . _Luftschutz-Führuugsstell en k ell1 ein mal _di e Sc h ädenbe k ämpfung se hr
Ba um mehr bli eb, Somit mußte a u ch hier 111l-
provisiert w erd en , inde m j eder ger ade vot:üb er- rod)VQI. "Gassc hulz und Luftschulz" 14 (1944) 46 ,
k ommelI de Kraft- oder Radfahrer angeh.alte ll 5J) Vgl. F ußn ote 34 ,
52 ) Ein mit "K." gez.i chneler Au lsa tz in der I,! Tat ", Züric h , vom
und a ls Me lder herangezogen wurde . . Der Auf - 6, April 1944, .
I' u f der L S, - K räf t e, u rsprüngli Ch mitte l ~ . M) YQI. " Gasschutz u.d Luflschut z" 12 (1941) 248 ,

74
Bild 11.
Einhc itcD de r scaweiz e riscbeD Luft ·
schutz truppe we rde D zur Schäden-
bek ä mplUD I! ejageselzl.

er,.:c h\\' e rt, zum a ll -


de l'l1 aber h ä tt e e,.; beilll
,\ llgriff eitler \\'c it pr c l l
W e~lIe oele r bei eill eI'
Hiic kk ehl' der ers t en
\\'p llen z u noc hili a li gerll
BOll1bell \\' urf ein e h aln-
"trop IH' von Ull ab~e h ­
hal'p ll .\lI ":lI1aße ll gebell
Illü,.:se ll. Tro tz a l l el'
\'oJ',.: l eh c l lcl au f geze igte il
~I ä Iigel i nl " erltal t CIl der
Beyö lk er lillg lnuß aber
da,.: eill c all,.: drü ckl i ell
])plont \\'e!'llell: auc h ill
<lie,.:er. von dCIll Luft -
libpl'fa li obencl r ein vö lli g
\i be l'l'a,.:c ht en \.Ill cl d all er
aur h >:ee li >:c h ullvoJ'b c-
I'pitel be tro ff en en Stadt
cllt,.:ta n d n i r ge n d ,.:
auc h llUl' d i e Sp ur ein el'
Pa li j k : .. ~i (' h t Pallik.
"'onc1el'l l ei ne li ef e
"("hme r zve J'bu ll delle Gemein,.:chaft \\'al' d i e Folge nurch elen bcre i ts el'\\' ähnt en :\ usfall r ini g'el'
G~,\\ ' e r bebel ]'i rbe vel' [oren eh\'a 200 er\\' er hs t ätigr
<11'1' BOlllb:urli erun g" "~ ) ,
M un il eI' und F r auen ih re .\ I'b eit splätz e, ni c \ 'e r-
n i e :\ u,.:\\' irkun gen d e, _\n gl'iff ~ ,.: t ell tell d i e H e- ,.:o r g un p: d i ese l' Lu f t k I' i e g ,.: - ,\ I' h e i t s -
lt ö l'llrn fl u ch \" 0 1' zahlrei che ,\ u r ga b e n für- l os e n st elltc Stadt- und I (antonal ve r'\\'altun u '
,.: 0 I' g (' l' i sc h e r Art. So \\'ar en run d 300 P er - g l ei chfa ll s vor ein e neua rti ge Aufgab e. tl i e abe~'
"Ollr l l ob da ch i 0, ge \\'onle n . von dene n nur du ]'ch elltsp r ec lle n cle Ve l' einb arunge n tier B eh ö r -
('l\nl l 00 b ei " elwand t en ode r B ekanJlten lInt er- d el i llIit den Inh abel'll de I' b esch äd i gten odc ]' zer-
Ini lift fa ll ele n : di e r es tli chen 200 mußten der be- ,.:tör t en B etri ebe auch in zu f rieclell:; t ell ell tler
llörd li c h en Ti'Ü r ,.:o r g"l:' zuge führt \\'er ele n, :\ u eh \ \' ei sc ge l ös t \\'er den k o nnt e,
I la tt e der gr ö ßt e T eil von ihn en nu r d~": VO ll
"rine l' H a b e I'ptlell k Ön ll pn . \\'a,.: d er el n ze ln c Im übrige i l ri ef das U ll g l ü(' k d er B etr o ff en c ll
I-!Pl'a d e au f dCIl1 L ei be trug, E r ,.: tlll aU" in der Ge- >:o forl di e t ä t i ge H i I f e cl e r ge s a III te n E i 11 -
"'ch i 'hlc de~ ,.:c h\\'c i zc ri ,.:che n Luf(,; ehutz e,.: \\'are l l \I' 0 h I1 e r sc ha f t auf deli Plall. die g l pi eh na c h
",om it in g r oße r Zahl .. Total-Flirger gesc h äcl igtp" dem An g l'iff eill ,.:etzte, Bi s\\'e il en sch oß s i e a ll er -
\' or!lan dc ll. di e d i e Behöl'll en vor z\\'a r er\\'art el e, di ll g,; auch üb el' d a,.: Zi el hi naus, in c1em z, B , Ver-
<1,11. im El'Ilstfall e vorgeseh ell e. ill der Pl ö t zli ch - l et z t e. di e von elen R er g ung,.:kommando,.: zum
keit ihre,.: Auftl'eten s abe r völlig Jleue 1\ ufgab ell A~tl' a n sport in d i e Luft sc hut zl' ettun gs, t eil e be-
,.:tell tell. D er .. Fürsorgedien st n ac h Lufta ll griff ell " r Cl t ge l egl \I'or de l l \\' ar en. ohn e Auftrag l ll \(1 ohne
Il a t t e' j edoc h !l'rü nd l i ch e Vorb er eitun gen gc tro ff en Hint erl ~ssung il'ge nd\\' el ch el' Angaben durch
Ilild pI'\\' i ps ,.:i ch dah er ele n a n ih n h er anlJ'etrnd ell fr el\\'I111 ge .. Samar it er " irgend\\'ohin verb r ac h t
,\ llfgabell i ll \"ollelll l"mfang-e ge \\'ac ll >:e n , Der \\' unl en . ":0 daß die ä l'ztli ch c Betreuung- zu-
:-;tad tl 'a l I'i chlet e ,.:o f ol'l r ine Z enlra l st ell e ein , au f minde,.:l ve l'zöge l'!. \\' c nn Ilichl i n ei nzp ln pll F ä l -
IIrr ,.: i ch all e B o mb e ll ge~c h är1 i g- t e n zu meld en l en ühe l'h aup t unmögl i ch ge m acht \I'unl e, 1m
Ilal t r il. Hi er \\' unl en illil en el',.: l e U nt el',.:tüt zu ng übri ge n wurde di e B e r g U lt g LI e r \ ' c I' l e t z-
lilld Hilfe zu t eil. d i e auf (;rullcI eill eI' ent- te n sc hn ell und c il l\\'altelfl'e i durchgeführt. d i e
"'pre(' h ende n .\ nordnung dei' zu, t änd i gen Slell cn Luf[,.: (' hulzretlun gs,,.:te ll e \\'ar au f den r ec' ll! zeit i g
i ll g r o ßz ü g i gs t er \ Vc i se ge \\'ä hrt \I'unl pn , D en el'fol gtell 1\ la l'm h i n bel'rit~ b ei B eg inll dcs A n-
Totalgesc h äel i g t en \\' ul'de sc hn ell st r I' Ulld voll el' g ril1 ,.: aufnah ln ebel'e i t. und el\\'a erfol'd erli ch e
Er",llz illl'er " c rlu ,; t e Zll{!esagt. Operati onen k onn t en sofo rt II ac' I1 Ei l tlief el'un g
deI' \' rl' l rtzten vorgcllonll1lel l \\'rnl en,
,\lI c ll für die " r l'pfl egu n g (\rr ,\ u,.:gr-
homh i c il \\' unl e ~o f ort in mu,.:t pl'gü lti ge l' \ V ei,.:c IV, Diplom atis che Pro~ste , Dollars checks als
ge"ü l'g l. D er Fü r sor ged i en,.: t h alte i n dl'ci Sc lt u- Wiedergutmachung und die F orderungen an
len u II Ll im Pfrundh a u s FÜI',,:o l'ge- ulld " er - ein k ünftiges Luftk riegsrecht.
pfleg-ung,.:s t ell cn einge l'i ch t et, in deneIl \\'Ul'Ill e,.: All en .\'eulra li tä t sve rl etzungc ll durch llie F r i nll-
E,.:,.:rn a u sgcgr ben \\' ul'd c. II läc lllt' fo l gle b i sh er stet,.: mit unfe hlb a r er
Fü r dir lIlög-li cll ": ! ulIl gc lle lHl r F e,.: t , tc I - S i ch erh r it da,.: diploma!i ,;e ll r Spiel der Be-
I 1I tl g dc l' E' nt.,.. l andellen S ac h ,.: e h ä d e lt \\' UI'- ,;cl1\\'erde lind d c,.: Prote,;trs <le I' H cgiprU ll l:!' (I e,.:
deli VO ll I( u ill olt und Ge nl eind e a l Ir Il o l\l'pll d i gen L andes. <1e~::;ell Luftlloilrit mißacht et \I'ol'llell
\' orkr hrun ge n ge tl'OrfC II, um auc h Ili el' ":(']1 11 (' 11 ,; 1-
lI1ög li clt r EI',.:atz l ei~ tull g' bz\\'. \\ ' i edc l'h cl',.:!rllll l lg :") "Scha lfhaus c n nach dem Bo mb e nh ag c l" von R, In " Luft «hu l z ",
zu ge \\'ü llrl ei ste ll , Lu zcrn, 9, .J~" \r, 4 IApril) 1944,

75
\\"ar. mit ansc hli eßend er Ent sc hul d igullg ulld dcr Sc h ec k aur Spe rr-D o ll a r lautel c, e:-; ~ i c h hi el'
dem V er sp r ech en künfti ge Il \ Voh l verha l t en:-; abo um ein Guthab en h ancle l te, übel' das di e
d urch di e Neutra lit ät~ br ec h e l' , ein em V er - Sch,,"ei z so l ange n i cht verfügen k a.t1 11, wi e d a:-;
~ pr ec h e n, dem sic h in Kür ze wi ed er n eu e :"\ eu- l ' S ,\,- Sc h a tzamt d i e SpelTun g ni cht a ufh ebt.
tralitätsbl'ü ch e a llzu sc hli eß en pfl egt c lI , 111 d er l> cra rti ge Guthab en b es it zt d i e Sc h\\'Ciz ill dCII
, ch\\" eiz ,,'urde daz u iro ni sc h b em erkt. lIlan :-;o ll c \' er eini g t ell Staaten ab er bereit s in deI' H öhe VOll
z,,'eckm ä ßi gel'\v ei se für di ese Protestnoten ein - I'und 7 Milliard en D o ll ar, cli e Au ss i cht en au f d i e
heitli ch e Vordru ck e einführen , die dann VOll Fr eigab e s in d al so m ehr a l ge ring, und di e
F a ll zu 1')1.11. nur mit d eI' Post n ach LOIHlon oder Opfel' von Sr haffhau sen dürften l a l1 ge auf ihr e
\\' ashin g ton gesandt zu ,,'erd en braucht en. d a j a Ent sc h äd i gun g ,,'art eII , ,,'enn ni cht die Bund e:-;-
z, B, Ed en a u ch imm er nur di e g l ei ch en Ant- " erll"a ltuil g di e not,,'endi ge l1 Geldmittel au,.;
worten gäb e, ohn e auf Einzelh eiten d c l' P r otest- ei genem vor:-;chießen " ' ürcl e,
noten einzu geh en,
Der Fa ll Schaffhau se n und :-;ein diplomati:-;ch e,.:
Nach d em Angriff auf Sc haffhau se Il st ei gert e N'achsp i el zeigen so mit el'n eut ulld eilldl'in g li cll.
si ch d i ese Ironie zu Il eftigst el' Emp ö l'ullg. und lI ' i e es um die Zul<unft der I<l ein en V ölk er 1.1111 1
die gesan lte sc hw eiz eris ch e Presse nahm ein- damit d eI' gallz en \ Velt b es te ll t ,,'ü l'e, wenn die
mütig und d eutlich ,,' i e noch ni e zuvor geg-e n di c Feinclmä chtc s i e geR t a lt c n \I'lirclen , .T eil e Bestim-
a n diese m V el'brec h en \ "er a nt,,'ortli ch en Stei- munge n de s l(ri egsvö lkel'l' ec hts , d i e si c sc h Oll
lun g, .,\~1 it' trauern um di e Stadt Sf' h a ffh a u ~ell h c ute st ä n d i g mißachtcn, ohn e auf di e Prot esl e
und ihre Toten, Aber ,,',i r hab en auc h en el'g is ch d er ]{I ein en zu h ör en, wären dann vol l end s b e-
zu ford ern I Zu ford ern. daß un~ e l' H oh ei bgeb i et gl'aben, D a ß di es nicht gesc h eh e, cLafür gibt e:-;
anders r esp ekti ert wird, a ls v el'sch i ed ene Ge- nut' ein e \ 'orau,"setzu lI g: d en Si eg d eI' europ äi-
sch ehni sse de I' jüngste n Zeit erk enn en las:en , sc h en ]{ultul'nation en üb el' di e ]<u l turverni c li -
E s g in gen SC hOll zahlrei ch e Protes t e nach L on- l end e Barbarei des Ost enR und cle:-; \ Ve st en" ,
don und \\' a: hin g ton , Ihr Erg e bni ~ . w er ,,'ollte Dann ,,' inl a u r h Z eit un d Gei ege Ilh eit se in . cla:-;
rla:-; anges i chts dcl' Trümm er und deI' ToteIl von J<l'i egRvö lk el'l' ec ht. d essen U n zu l ängl i chk eit im
Schaffhausen bestre it elI , i st fül' d i e Schw eiz ein Hinbli ck a uf (J en Lurtkri cg b e ,, ' i c~e ll und all-
ti ef enttäu Rc h endes," So sc hri eb der B em er c rkannt ist , ~o umzuges talt en , d aß e:-; n i cht nUI '
,.Bund" am 3, Apri l H)4I!, und d i e .,N eu e Aargau er a ll en b el' echtigt en An:-;pl'ücilen auch d er 1,l ein eli
Z eitun g" wurd e am 5, Apr il no ch lleutli ch el' : Staaten ge r echt wird. so nd el'l1 daß es a u ch di e-
.. \ Vil' ve l'l an gen Einges t ändn i s d er Sc hulet. so \\'i c \ ' oraussetz ungell in si ch trägt , im Falle ein e:-;
si e vol'l i cg t. und konkret e Ga r ant i en dafül', daß l\ri eg e:-; gear ht et unü c in gehalt en zu lI'erden, Da:-;
:-;olche empö ren den N eutml itätsvel' l etz u ngen end- " ' ül'd e dalln zug l ei,e h auch ein en .' i cg der a lt eIl
li ch ebe n so unterbl ei b en wi e die Überfliegungen l'i t t erl i c h eil kOIl t i n en ta I -europä i sch en Iüi egsa 1.1 f-
ohne Abwürfe, E s gibt auf diese l etzte l\ eu- fa~ s ullg üb el' di e ulI)'itter l i ch e a n ~do - ame rjk a­
tralitätsv eJ'l etzung k ein e <liplomatbrh e ,,'ohl- lIi:-;ch e berl eutell , di e ganz b eso nd el':-; d em d eut -
f Ol'mulierte Entschu l di g ung mit nachfolgen der :-;(' h ell :-;oldati:-;('ilen D enl< en 1.111<1 Hand eln VOll
Sr hacl en Rdec kun g als Quittun g, Es g ibt nur l1orl1 (jl'ulld auf zu ,,' i der i :-;t.
d i e strikt e R es pekti cl'ull g uns er e:-; Luftraum e:-;,
Son st ",erden a ll e Vel'R i ch erun gen b ezüg li ch
B cachtun g deI' R ec ht c d er I\I ein staat en VOll
a llii erte l' Seite vom ga nzen Sc h\\'eiz er \' o lk al:-; AUSLANDSNACHRICHTEN
Phrase b etra cht et. ' ·
Aeggplen .
Dies e l etztere Erkenlltnis kam fr eili ch na r h
d en im bi sh eri gen l(ri egsver lauf fa Rt täg- Zum Thelllfl "Schutz der Kulturgüter gegen Luft -
li cR. von cler Gegells eite gegeb en en Be,,'ei:-;ell angriffe" hrn clil cll di r .. Lu zernr r :\;l clll'i cht en" " 0 11 1
ihrer "Ac htun g" VOI' den R er h.ten eier N eutra l en It r C' bl'ufll ' l fJ1.4, ,II'1l nach "tf' li en(1 lI ' i e d e rge~e b c n e n he-
Ill erk pl1:;II'e rl cll Ueri clt!:
ulld b eso nd ers deI' J(J ein staa t en t'ei chli ch !"pät.
Und was war das Ergebnis o l che r B etrachtun- ,.. ' .. :\i ch t IlUI' rli e I.ehelld ell "c hll'e h"11 ill Gefahl ',
gen und Prote,: t e? ZunächRt ein e von H euch el ei \'(' rlliclltl' l zu lI'el'rlf'n , au ell di e stUIlIII J(' 11 Zeuge n \'(.' 1'-
tri efen de Ents chulcli g ung- d eR U SA,-SlaatR:-; ekre- ,!.!' an~e ll e r ,l nhrhutI(l ert e 1';I II cil delll tolalPn J\l'i e~ dei'
tär,;; ele;~ !\ußeren , Cord eIl H u I I, und zug l eich tecli ni"clwn Enlll'icklull g ZUIII Upfcl', l i nd so kam e",
" ;Iß :l uch di e :\lumi l' ll r! r r PIIiIl'aolw ll , dcr"11 H erg uII ).!
di e \' er sjr h erun g, "elaß j ed e nur mens ch ellm ög- nus rl er \'('rborgenen Still c rI (' r P~' r:llllid e n oft IIUI'
li ch e Vorsi chts maßnahm e a ngeor d n et ,,'el'd e, uni durch I.r henso pfer erfolgf' n l\Ollllle, ill Si cher il eil /;!.e-
ein e \ Vi eclel'holun g ein es Ro l ch en un g lü c kli ch eIl brn cht ", erd f' 11 mü sse n, \\ '0 so llt en si c sich <11]('1'
Fall es z u v el'm eiden " , end Rc illi eßlich ein si<:h er(' r l'ühl l' 1I a ls ill j"II " 1I I'~T ilmidf' II, rli e ie fÜ l'
ch ec k "z u)' Bes ei tigung ri el' Sch ällen und Opfcr" sich erbn uen li eB en ') T at:;~i cJlli c h 1I'(' rdrn j clzt di p
über ein e :M i lli on Doll a r (d i e Sch,,'eiz :-;e l bst hatt r j nhrtau ;.;enrlen lt PIl :\[Ul1Ii e ll d e r Ph;II 'ao n e ll
d i e GeRamt:-;umm e d er materi ell en Sc h äcl ell mit sn nll nnd el'f' 1I 1I'(' rh'oll cll IÜlltul'c1 okulll ent en, wi e 1';1'
P~Tu s l'o l Jton U:-;II',. in tI i.e I'~' I' a 111 i cl e 11 Ir a n ,.; -
35 Millionen Fl'änk en, a lso et,,'a !) bi R 10 ~[il­
,, 0 ]' li c I' t. d(, 1111 clic',,(, gl' hcillllli:-;\'oll t'lI Haut eIl <tlI "
I i o n en Dollar b ez iffel't !),
uI '; tlt ell Zei tr n el'lI'eisC' 1I ,.;icll Il eut e nl" di e sich el'Sl l' 1I
B ei de - sO ll'ohl d i c Hull sc h e Entse hul digung Lufbc hulzk ell er, Au ch dif' nl ilil Ül'i sc hr n SncJ1I'l' ]'-
a l s auc h (l eI' Do ll al'~rheck ,- end eRe n s ich aber ,.;tiilld igP II ,.; illd <l eI' :\leillullg, daß f'og ill' di e g l'ößtr' 1I
:-;ch on Rehr bald a l s " faul e \ Vechse l ", d enn ei n- 1l 01l tl lt' 1I di p P~'J'al1lid('1I lIi cl ll I'I'l1 slli cJl beschiifli i'!'t' ll
l, ölln t"II ; lI oc h lI'eni gp r' ,i ~' ll e Gegrnslii lili e. di e il ll
mal fol g t en nul' al l zuba lcl di e sc h Oll elwähnt ell Schu1z<, der ge li eillw il l\ anllll el'l1 dil':-;el' I'n'n mirl ell
sc h werwi egenden n eu en Neutr a l i t ä t sve rl etzun- li ege n, '
gen clul'rh d i e us,-am el'ika ni sc h e Luftll'a ff e vom
13, uncl 24, Apr il ;;';) mit d en M as,;;enlandun ge n a m c- \\' ;1"; I1IÜßI (, 11 di l' l'Ii;II'aon"II, del'f' 11 :\lullli en hr ul e
rikani sc h eI' Bomb el1flugzeu ge in deI' 'c hll'ei z ~o­ lI' iedl'l' delll Scllu tze illl "' I' igc'l1 ell P~'J' ;t lllitl e J1 il lly er-
t l';IUt ", el'cl ell IIIÜ S;';P II, UIII :-; ie '01' d( 'n Spg llUll ge ll <I N
wie ,,'eit cr e Neutral it ä tsv er l et zun gc lI a l11 laufen- IIl 0rl el'll (' 1I I\ultur zu Sc hÜI Z, 'II , \ ' 0 11 dil' ;.;e l' l\ ull.uI '
d eli Balld e, uilli zum ande r en ze i gte es s ie li , c1afl ""nl;."I1 . 11" '11 11 sie noc h <1 1' 111(('11 könl1t f' !t'! Od er 1I';tI'
i hre \' ora us:-;il' ht so g r oB, ";IB ~ i e di e l' y rHmicl pll
"" I V~ 1. Sei le 65 , ).! ll'ie h ;Iuch nls J.u ftsellutzriiulll 0 1't':-;tl'll en li pßell'! '"

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