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08
Personalwerbetrupp Graf-Zeppelin-Kaserne
Tel.: 07051 / 791 App.: 2168
Fax.: 07051 / 791 App.:2150
BwKz.: 5220
Anforderungen
An einen Kommandosoldaten werden überdurchschnittliche psychische und physische
Anforderungen gestellt.
Ein hervorragendes körperliches Leistungsvermögen ist Voraussetzung für die Bewältigung der
physischen Belastungen und bewirkt eine bessere Verarbeitung hoher psychischer Belastungen.
• Schnelligkeit (Pendellauf)
• Schnellkraft (Schlußweitsprung)
• Gewandtheit (Hindernisparcours)
Als Bewerber sollten sie rechtzeitig ihr Leistungsvermögen durch geeignete Tests realistisch
einschätzen. Daraufhin sollten sie persönliche Trainingsschwerpunkte festlegen, nach denen sie
mindestens 12 Wochen trainieren.
Für die Verbesserung von Fähigkeiten wie Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit ist es notwendig,
mindestens an drei Tagen in der Woche zu trainieren.
In einer Trainingseinheit können eine oder (sollten!) mehrere Fähigkeiten trainiert werden.
Zum Beispiel
• Schnelligkeit + Grundlagenausdauer
• Kraftausdauer + Grundlagenausdauer
Begriffsklärung
Die Steuerung des Trainings erfolgt über
die Belastungsgrößen
Umfang - Anzahl der Wiederholungen; Zeitdauer der Übung; absolvierte Strecke (Lauf,
Ergometer, Schwimmen....); Summe der Lasten/ Gewichte der Einzelübungen
vollständige Pause
- 2 - 6 Min. oder bis zu einer Pulsberuhigung auf unter 100 Schlag/ Min..
Muskulatur und Kreislauf können sich bis zum Beginn der nächsten Übung
vollständig erholen.
Trainingspause
- Zeitraum zwischen zwei Trainingseinheiten; dient der Regeneration und führt
nach richtigem Training zum Überkompensationseffekt - zu erhöhter
Leistungsfähigkeit, die zwischen dem ersten und dritten Tag nach dem Training
ihren Höhepunkt erreichen kann und danach wieder abfällt. Soll das Training
einen Leistungszuwachs konditioneller Fähigkeiten bewirken, muß die Folgende
Trainingseinheit in der Zeit des Überkompensationseffektes durchgeführt
werden.
Ausdauertraining
Grundlagenausdauertraining 1 (GA 1)
Methoden: - Dauermethode
- Fahrtspielmethode
Grundlagenausdauertraining 2 (GA 2)
Methoden: - Fahrtspiel
- Wechselhafte Dauermethode
- Extensive Intervallmethode
Trainingsmethoden
Dauermethode
Kontinuierliche Dauermethode
gleichmäßiger Lauf ohne Pause (Dauerlauf)
Wechselhafte Dauermethode
a) unplanmäßiger Tempowechsel - Fahrtspielmethode
nach subjektivem Empfinden und Streckenprofil wird das Tempo gewechselt
„Spiel mit der Geschwindigkeit“
b) planmäßiger Tempowechsel
festgelegte Strecken oder Zeitabschnitte werden mit unterschiedlichen Tempo absolviert
z.B. 400 m Tempolauf - 600 m ruhiges Laufen ohne Pause; 4x hintereinander
Intervallmethode
Systematischer Wechsel von Belastung und Erholung (Pause)
Extensive Intervallmethode
Serie von Tempoläufen, bei denen die Geschwindigkeit etwas unter der
Wettkampfgeschwindigkeit liegt
Pause bis zu einer Pulsberuhigung von 120 Schl/min.
z.B. 3x1000m Lauf - Pausenlänge 2-4 Min.
Intensive Intervallmethode
Serie von Tempoläufen, bei denen die Geschwindigkeit über der
Wettkampfgeschwindigkeit liegt
Pause bis zu einer Pulsberuhigung von 120 Schl/min.
z.B. 6x400m Lauf Pausenlänge 2-5 Min.
Trainingsaufbau - Anwendung der Trainingsmethoden
2) Kontinuierliche Methode
3) Wechselhafte Dauermethode
a) Fahrtspiel
b) Tempowechsellauf
4) Intervallmethode
a) Extensive Intervallmethode
b) intensive Intervallmethode
Stufenartige Belastungssteigerung
An mehreren Tagen mit gleicher Belastung trainieren, um anschließend eine deutlich höhere
Belastung anzusetzen.
Fahrtspiel FS 7
Tempowechsellauf TWL 5
Gesamt 36
Methodische Reihe der Themen
Krafttraining
Belastungssteigerung
Zuerst Umfang steigern - vorrangig im Kraftausdauertraining
später Intensität steigern - Schnellkraft- und Maximalkrafttraining
Die Belastung soll stufenförmig gesteigert werden. Das heißt, das über einen längeren Zeitraum
(z. B. 2 Wochen) mit der gleichen Last trainiert wird bis es “leicht geht“. Anschließend wird die
Belastung deutlich gesteigert und damit wieder einen längeren Zeitraum trainiert.
Sicherheitshinweise
• Als Schutz vor Verletzungen der Muskulatur, des Bandapparates und der Gelenke sowie zur
Anregung der „Leistungsbereitschaft“ der Muskulatur ist zu Beginn des Trainings eine
Erwärmung durchzuführen. Dabei soll erst das Herz- Kreislaufsystem mobilisiert werden und
nach guter Durchblutung und Erwärmung der Muskulatur ein Streching erfolgen.
• Die im Training belasteten Muskelgruppen sollen vor, während und nach der Hauptbelastung
gedehnt werden.
• Führe Kraftübungen kontrolliert mit gleichmäßiger Muskelspannung beim Beugen und
Strecken aus.
• Schütze die Wirbelsäule bei Kraftübungen durch eine gerade Rumpfhaltung und Anspannung
der Rumpfmuskulatur sowie durch flaches Andrücken des Rückens an Rückenpolster oder
Liegeflächen - winkle dazu die Beine an.
• Führe Kraftübungen mit beugen und strecken der Wirbelsäule nicht bis zur völligen
Streckung der Wirbelsäule aus.
• Belaste Gelenke nur in Richtung ihrer anatomischen Funktion.
• Atme während der Übungsausführung regelmäßig weiter. Atme beim Heben des Gewichtes
aus und beim Senken ein. Vermeine Pressatmung.
• Beginne das Training mit eher geringeren Gewichten und steigere die Lasten erst nach
entsprechendem Leistungszuwachs.
Kraftausdauertraining
Ziel:
Entwicklung der Ermüdungswiderstandsfähigkeit gegenüber langanhaltenden Kraftbelastungen.
Belastungsprinzipien:
Umfang: Wiederholungen: 20 - 50 und mehr
Serien: 3-6
Trainingsmethoden:
Circuittraining ( Hauptmethode für Kraftausdauertraining):
Training an 6 - 12 aufeinander folgenden Stationen mit Übungen, die
jeweils andere Muskelgruppen belasten. Der Wechsel soll zwischen Arm-
Schultermuskulatur, Rumpfmuskulatur und Hüft- Beinmuskulatur
Verhältnis zwischen Üben und Pause in einem Durchgang:
20 / 40 sec, 30 / 30 sec, 40 / 40sec, 40 / 60 sec, 60 / 60 sec
Varianten:
• An Krafttrainingsgeräten (Kraftraum)
• Mit Handgeräten (Kurzhantel, Medizinball, Theraband...)
• Mit Sporthallenausstattung (Turnbank, Kasten, Klettertau...)
• Ohne Geräte (Kraftübungen mit eigenem Körpergewicht)
Siehe Anhang !
Stationstraining: An einer Station (Krafttrainingsgerät, Ort für eine Kraftübung) werden 3 -
6 Serien trainiert. Danach kann an weiteren Stationen mit jeweils anderen
Muskelgruppen trainiert werden.
Varianten:
• An Krafttrainingsgeräten (Kraftraum)
• Mit Handgeräten (Kurzhantel, Medizinball, Theraband...)
• Mit Sporthallenausstattung (Turnbank, Kasten, Klettertau...)
• Ohne Geräte (Kraftübungen mit eigenem Körpergewicht)
Schnellkrafttraining
Ziel:
Entwicklung der Fähigkeit zur maximalen Beschleunigung des eigenen oder eines anderen
Körpers.
Belastungsprinzipien
Umfang: 4 - 8 Wiederholungen, 6 - 20 sec bei zyklischen Bewegungen
3 - 7 Serien
Intensität: 75 - 90% Kmax, ggf. 30 - 85% Kmax - abhängig von der Übung,
explosive Bewegungsgeschwindigkeit
Trainingsmethoden
Stationstraining: s.o.
Wirkungsbereich Übung
ohne Gerät mit Kurzhantel/ Langhantel an Kraftmaschinen
Bein- und Gesäßmuskulatur Kniebeuge Kniebeuge Beinpresse
Einbeinkniebeuge Harrvard-steps Beincurl
Nackenbrücke Ausfallschritt Seilzug - vorwärts, rückwärts,
Wadenheben Wadenheben seitwärts (Adduktion,
Wechselsprünge Abduktion)
Bein abspreizen in Seitlage
Bauchmuskulatur Crunch - gerade, schräg, mit Bauchmaschine
Fersendruck, total, mit Schrägbrett - Crunch
variierter Armhaltung Arm-/Unterarmstütz - Knieheben
Brustmuskulatur Liegestütz Bankdrücken, Flach-/Schrägbank Butterfly
Flys - Rückenlage auf einer Bank Bankdrücken
Überzüge - liegend, sitzend Überzüge
Dumbells - wechselseitiges Bank-
drücken mit Kurzhanteln
Rückenmuskulatur „Statue“ - Bauchlage mit Anheben Reverse Flys mit Kurzhanteln Reverse Butterflys
von Armen und Beinen in Bankziehen Rudern
mehreren Varianten „Scheibenkreisen“ in Bauchlage Lat.-Ziehen
Kick-Back auf der Bank Rumpfheben, Beinheben in
„Adler“ Rudern einarmig mit Kurzhantel Bauchlage
kniend Rückenmaschine
Arm-/Schultermuskulatur Liegestütz Bicepscurls, Tricepscurls Klimmzug, Dips
Bankdrücken, Bankziehen Biceps-/Tricepsmaschine (Curls)
Rudern - kniend, stehend Rudern, Bankdrücken/-ziehen
Überzüge, Armseitheben, Flys Butterflys/ Reverse-, Überzüge
Armadduktion/-abduktion (Seilzug)
Spezialprogramm für Klimmziehen
Schnelligkeitstraining
Lauf ABC
Durchführung:
Die Übungen werden auf einer ebenen Strecke von ca. 20 m Länge intensiv mit
bestmöglicher Qualität in der Ausführung absolviert.
Nach jeder Übungsstrecke „austrudeln“ - nicht schnell abbremsen - es wird sich unter
Einbeziehung von Lockerungsübungen zum Ausgangspunkt bewegt.
Übungen
• Steigerungslauf aus dem Hochstart
• Kniehebelauf
• Lauf mit anfersen
• Hopserlauf mit Armschwung
• Hopserlauf mit hinter dem Kopf verschränkten Armen
• Nachstellschritte seitwärts li. / re.
• Skippings (schneller Kniehebelauf mit wenig Raumgewinn und aktiver Streckung der
Fußgelenke
• Steigerungslauf, beginnend durch vorneigen des gestreckten Körpers während schneller
Skippings am Ort
• Laufen rückwärts
• Einbeinsprünge re. / li.
• Sprünge beidbeinig vorwärts / rückwärts
• Schrittsprünge ( Lauf mit größtmöglicher Schrittlänge)
• Seitwärtslauf mit weitem Übersetzen der Beine re. / li.
• einbeinige Hochsprünge mit Armeinsatz nach je 3 Anlaufschritten re. / li.
• Sprint aus dem Tiefstart
Treppentraining - aufwärts
• Treppenlaufen
• Treppenlaufen mit überspringen von Stufen
• Treppensprünge beidbeinig
• Treppensprünge beidbeinig mit überspringen von Stufen
• Treppensprünge einbeinig re. / li.
• Treppensprünge einbeinig mit überspringen von Stufen re. / li.
Schwimmen
Schwerpunkte:
• Brustschwimmen
• Beinschlagtechnik des Brustschwimmens
• Brustkraulschwimmen
• Streckenschwimmen (500 - 1000 m)
Techniktraining:
- Teilbewegungen (Arme oder Beine) über Strecken von 15 - 25 m in Serien mit kurzer
Erholungspause von 20 -40 sec. - Schwimmhilfen (Schwimmbrett) sollten genutzt werden.
- Training des Grätschschwunges der Beine aus der Brustschwimmtechnik in Rückenlage.
Streckenschwimmen:
Steigere den Trainingsumfang von anfangs mindestens 600 m auf 1200 m Gesamtstrecke je
Trainingseinheit (mit Ein- und Ausschwimmen).
Beginne je nach Leistungsfähigkeit mit Serien von Teilstrecken mit kurzen Pausen
z.B.: - 16 x 25 m Pausen: 30 sec. - 4 x 200 m Pausen: 120 sec.
- 10 x 50 m Pausen: 30 sec. - 3 x 300 m Pausen: 3 Min.
- 6 x 100 m Pausen: 60 sec. - 2 x 500 mPause: 5 Min.
Trainingsprogramm
zur individuellen Vorbereitung von Kommandobewerbern
Wochentrainingsplan
Montag
30 Min. Gewichtheben / Circuittraining, anschließend
40 - 60 Min. Grundlagenausdauertraining (Dauerlauf mit 180 Schl./Min. minus
eigenem Lebensalter als Belastungspulswert GA)
Dienstag
15 –20 km Gepäckmarsch oder wöchentlich im Wechsel
5 - 8 km Gepäcklauf
Mittwoch
20 Min. Lauf-ABC, anschließend
60 Min. Grundlagenausdauertraining (1.-4. Woche), oder
60 Min. Tempowechsellauf (5.-8. Woche) mit je 10 Min. GA und 5 Min. GA+15
Schl./Min. Puls im Wechsel
Donnerstag
30 Min. Gewichtheben / Circuittraining, anschließend
60 Min. Sportspiele / Hindernisturnen / Schwimmen
Freitag
18-30 km Gepäckmarsch
Wochenende
60 Min. Grundlagenausdauertraining oder 15 – 40 km Marsch /
Gebirgswanderung
Gewichtheben / Freizeitsportarten
Sauna
Recom
Circuittraining
3 – 5 Durchgänge
Varianten:
• An Krafttrainingsgeräten (Kraftraum)
• Mit Handgeräten (Kurzhantel, Medizinball, Theraband...)
• Mit Sporthallenausstattung (Turnbank, Kasten, Klettertau...)
• Ohne Geräte (Kraftübungen mit eigenem Körpergewicht)
Lauf - ABC
Durchführung:
Die Übungen werden auf einer ebenen Strecke von ca. 25m Länge intensiv mit
bestmöglicher Qualität in der Ausführung absolviert.
Nach jeder Übungsstrecke „austrudeln“ - nicht schnell abbremsen - es wird sich unter
Einbeziehung von Lockerungsübungen zum Ausgangspunkt bewegt.
Übungen
• Steigerungslauf aus dem Hochstart
• Kniehebelauf
• Lauf mit Anfersen
• Hopserlauf mit Armschwung
• Hopserlauf mit hinter dem Kopf verschränkten Armen
• Nachstellschritte seitwärts li. / re.
• Skippings (schneller Kniehebelauf mit wenig Raumgewinn und aktiver
Streckung der Fußgelenke
• Steigerungslauf, beginnend durch vorneigen des gestreckten Körpers
während schneller Skippings am Ort
• Laufen rückwärts
• Einbeinsprünge re. / li.
• Sprünge beidbeinig vorwärts / rückwärts
• Schrittsprünge ( Lauf mit größtmöglicher Schrittlänge)
• Seitwärtslauf mit weitem Übersetzen der Beine re. / li.
• einbeinige Hochsprünge mit Armeinsatz nach je 3 Anlaufschritten re. / li.
• Sprint aus dem Tiefstart
Trainingsprotokoll DG Name,Vorname:__________________________
Wo Datum Gew.- Circuittraining Gepäckmarsch Gepäcklauf Lauftraining
heben
che Anz. Stationen Durch kg km kg km GA / km
Wh. gänge TWL
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Gesamt