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22. Jahrgang
Postzulassungsnummer: 02 Z 030211 M
Verlagspostamt 6020 Innsbruck · P.b.b.,
Generalversammlung
heuer in Kufstein
Kommunikation
Wie sie in einer Musikkapelle
gelingen kann
OTMAR HAMMERSCHMIDT
WAT T E N S · T I RO L · AU S T R I A
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Rubriken:
Musikerpersönlichkeit: Franz Bauer – 38-39
Neue Noten, Termine – 44–46 Die nächste BiT erscheint im Juni 2009
Was tut sich außerhalb Tirols? – 47 REDAKTIONSSCHLUSS: 30. April 2009
IMPRESSUM:
Medieninhaber und Herausgeber: Landesverband der Tiroler Blasmusikkapellen | Redaktion: Josef Wetzinger | Redaktionsteam: Dr. Herbert Ebenbichler, Mag. Hermann Pallhuber, Roland Mair,
Helmut Schmid, Ursula Strohal | Layout: Andrea Scheiflinger | Für den Versand verantwortlich: Roland Mair | Druck: Druckerei Aschenbrenner, Kufstein
Verband: 6020 Innsbruck, Klostergasse 1, Telefon: 0512/572333, Fax: 0512/572333-60, e-mail: redaktionBiT@blasmusikverband-tirol.at, www.blasmusikverband-tirol.at
LV-Obmann: herbert.ebenbichler@blasmusikverband-tirol.at | LV-Geschäftsführer: roland.mair@blasmusikverband-tirol.at | LV-Büro: office@blasmusikverband-tirol.at
Redaktion:redaktionbit@blasmusikverband-tirol.at. Jahresabogebühr e 15,-- (ins Ausland plus Porto)
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Lengsteiner Böhmische, Referat Volksmusik am IME Bozen, Nachlass Quellmalz, Fotosammlung, Nr. 417.
Heikle Themen
und Wilde Banden
Z
wei wichtige Veröffentlichungen von während der NS-Zeit in Tirol und Südtirol mit wüchsen bei den Tirolerabenden, dem Funkti-
Thomas Nußbaumer, Professor für ihren Problematiken, Ergebnissen und Streite- onswandel und eben der Grenze zur kommer-
musikalische Volkskunde am Mozar- reien, wie jenem historischen zwischen Alfred ziellen Orientierung. Viel Diskussionsstoff!
teum Innsbruck, informieren über historische Quellmalz und Karl Horak. Die Geschichte Im Rahmen seiner Betrachung der Volks-
und gegenwärtige Fakten der Tiroler Volksmu- der Institutionen mit ihren prägenden Persön- musiklandschaft Tirol geht Nußbaumer auf die
sik. Sein Buch „Volksmusik in Tirol und Süd- lichkeiten und inhaltlichen Richtungswechseln instrumentale Volksmusik in ihren speziellen
tirol seit 1900“ ist die erste Zusammenfassung wird bis zu den aktuellsten Forschungsergeb- lokalen Ausformungen ein, also auf die Tanz-
der Tiroler Volksmusik in ihren verschiedenen nissen aufgearbeitet. geiger im Zillertal und Passeiertal, die Gitar-
Erscheinungen und zeigt auf, wie vielfältig, re in Zigeunerstimmung, die Volksharfe, das
reich, spannend und tief im Leben verwurzelt HEIKLE THEMEN. Der Autor nennt weiters Hackbrett, die Ziehharmonika und das Raffele.
diese kulturelle Basisform gerade in Tirol und volksmusikalische Überlieferungen und Cha- Unter den Instrumentalensembles findet man
Südtirol ist. Nussbaumer spannt den Bogen von rakteristika, geht dem Musikanteil in Tiroler die bekanntesten und prägendsten wie die ver-
Franz Friedrich Kohls Sammlungsbeginn bis Bräuchen nach und setzt sich mit der Geschich- schienenen originalen Inntaler-Gruppen, die
zur heutigen Zeit. Er schildert die Forschungs- te und Wirkung der Volksmusikpflege ausein- Kirchtagmusig, den Typus der Saitenmusik,
geschichte und legt dabei auch verdrängte und ander. Auch da gibt es heikle Fragen wie jene Tanzlmusiken und Hausmusiken. Ein beson-
umstrittene Bereiche frei, etwa die Forschungen nach der „musikalischen Tradition“, den Aus- derer Besetzungstyp, der im Blasmusik-Umfeld
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EINLADUNG
zur ordentlichen Generalversammlung des Landes-
verbandes der Tiroler Blasmusikkapellen in Kufstein
Sonntag, 8. März 2009, 10 Uhr, Stadtsaal Hotel „Andreas-Hofer“
A
m Sonntag, dem 8. März 2009, 10 Uhr, findet im Stadtsaal in der Liste der Funktionäre der Bezirke und Kapellen, die dem
Hotel „Andreas-Hofer“, 6330 Kufstein, Georg-Pirmo- Verband nach Wahlen z. B. noch nicht bekannt gegeben wurden,
ser-Straße 8, die 62. ordentliche Generalversammlung mögen die Einladungen an die nunmehr für den 8. 3. 2009 zu-
des Landesverbandes der Tiroler Blasmusikkapellen statt. Einge- ständigen Funktionäre verlässlich weitergegeben werden.
laden sind die Mitglieder des LV-Vorstandes und die bestellten Die Teilnahme weiterer Funktionäre sowie Musikanten und
Mitglieder des Musikbeirates, die Bezirksobleute, Bezirkskapell- Musikantinnen ist erlaubt, weil die Versammlung öffentlich ab-
meister, Bezirksjugendreferenten und Bezirksstabführer (somit je gehalten wird und für das Erscheinungsbild durchaus erwünscht.
4 Vertreter pro Bezirksverband) sowie die Obleute, Kapellmeister Um auch im äußeren Erscheinungsbild unsere Geschlossenheit
und Jugendreferenten aller Mitgliedskapellen (je 3 Vertreter pro zu zeigen, werden die Teilnehmer ersucht, in Tracht/Uniform zu
Mitgliedskapelle) sowie die Ehrenmitglieder des Landesverban- erscheinen. Der LV-Vorstand ersucht um die vollzählige Teilnah-
des und Ehrengäste. me aller geladenen Funktionäre. Es erfolgt eine weitere Zusen-
Bei Verhinderung von Bezirks- oder Kapellenvertretern sollen dung des Programms und der Tagesordnung, sowie der Delegier-
verlässlich deren Stellvertreter delegiert werden. Bei Änderungen tenkarte an die Obmänner.
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PROGRAMM GENERALVERSAMMLUNG
10.00 Uhr Generalversammlung im Stadtsaal Hotel „Andreas-Hofer“ Kufstein
Tagesordnung
1) Musik: „Sieg der Dolomiten“ (Konzertmarsch) von Gerald Kubin, bearb.: Karl Safaric
2) Der Unterinntaler Musikbund stellt sich kurz vor
3) Eröffnung und Begrüßung, Feststellung der Beschlussfähigkeit, Verlesung und Genehmigung des Protokolls
der letztjährigen Generalversammlung
4) Totengedenken
Musik: Choral „Deep Harmony“ von Handel Parker
5) Kurzberichte LV-Obmann, LV-Geschäftsführer, Landeskapellmeister und Landesstabführer
6) Musik: „Slava!“ (A Concert Ouvertüre) von Leonard Bernstein
7) Kurzberichte LV-Jugendreferenten und Finanzreferent, Bericht der LV-Rechnungsprüfer,
Entlastung des Finanzreferenten und des Vorstandes
8) Musik: Suite „Tirol 1809“, 3. Satz, „Sieg“ von Sepp Tanzer
9) Beschlussfassung über Anträge des Vorstandes mit Nachwahlen in den Vorstand
(2 Landeskapellmeisterstellvertreter und LV- Jugendreferent Stellvertreter)
10) Ehrungen
11) Musik: „Illuminations“ – Solo für Alt-Saxophon und Blasorchester von Jay Bocook, Solist: Klaus Egerbacher
12) Grußworte der Ehrengäste
13) Behandlung von weiteren Anträgen an die Generalversammlung
14) Allfälliges
15) Schlussworte
16) Tiroler Landeshymne von L. Knebelsberger, bearb.: Hans Eibl
Musikalische Umrahmung:
Bundesmusikkapelle Scheffau, Leitung: Kapellmeister Helmut Oberdorfer
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Geschichte
trifft Zukunft
Überblick über die Aktivitäten der Tiroler Bezirke
und Kapellen sowie der Kulturabteilung des Landes
Tirols im Tiroler Gedenkjahr 1809-2009
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und Südtirols mit Literatur passend zum führung der Kirchenoper „ Esther“ mit
Gedenkjahr. Voraussichtlich 17. Oktober internationalen Aufführungen u.a. auch Zusammengestellt von
2009, Ort noch nicht fixiert. in Schwaz, dem Geburtsort Messners. Herbert Ebenbichler
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Z A
wei in der Blasmusikszene wohlbekannte Musiker planten ls Beitrag zum Gedenkjahr 2009 hat die Stadtmusikkapel-
einen wahren Coup und durchleben nun die aufregenden le Landeck einen Kompositionsauftrag für ein program-
Wochen seiner Verwirklichtung: Florian Bramböck kompo- matisches Werk vergeben. Der national und international
nierte eine Oper auf Texte von Alois Schöpf. „Hofers Nacht“ ist eine anerkannte Komponist Otto M. Schwarz hat in den letzten Jahren
Auftragsarbeit des Tiroler Landestheaters anlässlich des Gedenkjahres bereits mehrmals mit Komposition zu geschichtlichen Themen wie
2009. Die einaktige, ca. 70 Minuten dauernde Oper kommt am 5. April Nostradamus, The Man in the Ice (Ötzi), Graf von Monte Chris-
in den Kammerspielen heraus, weitere Termine: 18., 29. April, 24. Mai, to oder Napoleon Bonaparte auf sich aufmerksam gemacht. Der
5. Juni. „Ich wollte“, erzählt Alois Schöpf, „mit Florian Bramböck, den Hintergrund für die Auftragskomposition ist relativ schnell erklärt:
ich über seinen Vater, meinen Dirigierlehrmeister Andreas Bramböck, Mantua – eine Stadt in Italien. Für das Land Tirol ist es aber weit
schon lange kenne und mit dem ich bereits bei der Weltausstellung in mehr – denn dort wurde der Freiheitskämpfer Andreas Hofer (1767
Hannover im Jahre 2000 zusammen gearbeitet habe, seit ewigen Zeiten – 1810) hingerichtet.
eine Oper machen und zwar über Andreas Hofer. Als ich ihn vor zwei Otto M. Schwarz hat in seinem neuen Werk den „Lebensfilm“
Jahren bei den Innsbrucker Promenadenkonzerten traf, fragte ich ihn, des Tiroler Volkshelden Andreas Hofer in musikalische Bilder ge-
ob wir jetzt, da das Jahr 2009 herankomme, nicht endlich das Projekt in fasst. Im Jahr 1796 trat Andreas Hofer erstmals als Hauptmann der
Angriff nehmen sollten.“ Florian Bramböck hatte bereits einen Auftrag Passeier Schützenkompanie in Erscheinung. Die tiefgläubige Tiroler
vom Landestheater und es kam zur Zusammenarbeit. Schöpf begann Landesbevölkerung hatte um göttlichen Beistand gebeten und sich
mit der Lektüre: „Die Hofer-Zeit ist durch mehrere Autoren bestens dem „Heiligsten Herzen Jesu“ anvertraut. Nach der Besatzung Tirols
beschrieben worden und gut erforscht. Zwei Überlegungen wurden durch bayrisch französische Truppen folgte ein Volksaufstand und
bei der Recherche immer wichtiger: Ich hatte nicht die Absicht, dem mehrere Kämpfe. Hofer übernahm daraufhin im Namen des öster-
Andreas Hofer als Helden, Fundamentalisten, Macho, Säufer, Zweifler reichischen Kaisers selbst die Regierung des Landes. Bis zur Nieder-
noch einen weiteren vielleicht als Schwulen oder als Taliban hinzu zu lage am 1.11.1809 konnte er den Regierungssitz halten, musste dann
fügen ... Und wie sollte ich je einen Andreas Hofer, den ich niemals aber mit seinen engsten Gefolgsleuten fliehen. Ein weiterer Aufstand
kennen gelernt habe und der schon seit 200 Jahren tot ist, verstehen am 11. November 1809 hatte wenig Wirkung. Nachdem Hofer ver-
können und ihm gar als Autor Worte in den Mund legen? Ich hätte raten und festgenommen wurde, brachte man ihn nach Mantua, wo
es als ein Obszönität empfunden, hier auch nur irgendetwas zu erfin- er am 20.02.1810 hingerichtet wurde. Sein Leichnam wurde 1823 in
den und zu dichten.“ Schöpf montierte das Libretto ausschließlich aus die Innsbrucker Hofkirche überführt. Die Tiroler Landeshymne „Zu
dokumentarischem Material – vorhanden sind ja Briefe, Handzettel, Mantua in Banden“ erinnert heute noch an den Tiroler Volkshelden
Befehle, Urteile, Gerichtsakten, Beschreibungen und Aufzeichnungen. und wurde in diesem Werk von Otto M. Schwarz auch thematisch
„Um auch die Montage noch zu hinterfragen und zu ironisieren, wählte eingearbeitet.
ich das Genre der Moritat, die ja mit Ausnahme einer zentralen Figur, Zum Werk „Mantua - die Freiheit des Adlers“: Einleitung: Das ca.
die Thema des Vortrags ist, nicht Personen vorstellt, sondern Typen und 14 Minuten lange Werk beginnt mit einer prächtigen Fanfare, in der
Strukturen. Als günstig erwies sich auch die poetische Kraft der alten das Hauptthema des Stückes vorgestellt wird. Es folgt ein dramati-
Texte, die durch ihre antiquierte Sprache mehr erzählen als manch noch scher Teil, welcher den Weg Andreas Hofers zur Hinrichtung und
so gelehrter historischer Exkurs.“ „Hofers Nacht“ besteht aus eine Reihe die Erschießung selbst beschreibt. Während Andreas Hofer stirbt,
von Szenen, betitelt zum Beispiel „Hofer war ein schöner Mann“, „Hofer sieht er durch einen Tunnel ein weißes Licht immer näher kommen
vom Goldenen Adler herab“, „Perückengeschichte“, „Hofer vogelfrei“, – sein Lebensfilm läuft nochmals vor ihm ab: Herz Jesu Thema: Wir
„ADE du schnöde Welt“ usw. In Stichworten umreißt Bramböck auch befinden uns in Bozen, am 30. Mai 1796. Der Ausschuss der Tiro-
seine Musik: Tonal, freitonal, rhythmushaltig, (hoffentlich) sanglich und ler Landesverbände vertraut sich dem „Heiligsten Herzen Jesu“ an.
eingängig, stimmungsschaffend, stimmungswidergebend. Im ganzen Land brennen die Bergfeuer. Aufstand und Kampf: Die
Die Oper ist fertig, nun ist Norbert Mladek an der Arbeit, der sich Franzosen und Bayern besetzen Tirol. Der Aufstand der Bevölke-
nicht nur eine Inszenierung, sondern auch das Bühnenbild und die Kos- rung und der Kampf gegen die Besatzer ist nicht mehr aufzuhalten
tüme ausdenkt. Bramböck hoffnungsfroh: „Ich freu mich darauf!“ Text- (1809). Der Sieg: Nach drei Schlachten endlich der Sieg. Danach
dichter Schöpf wortreicher: „Ich freue mich auf ein hoffentlich hochdra- kehrt Ruhe ein - Andreas Hofer ist Landeshauptmann. Schlacht und
matisches, witziges, groteskes und dennoch bewegendes Musiktheater. Niederlage: Die Franzosen und Bayern geben jedoch nicht auf. Die
Da ich an die kompositorische Kraft Bramböcks und an die Faszination vierte Schlacht endet mit der Niederlage der Tiroler. Am Schluss
der modernen Musik glaube, würde mich ein Publikumserfolg nicht folgt nochmals das einleitende Motiv „Andreas Hofer – der Tiroler
überraschen.“ ■ Ursula Strohal Freiheitskämpfer“. ■
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N
icht selten verfügt der dienen der Selbstdarstellung neue Verfahren die Amateurfo- können. Auch wenn diese Hüllen
Chronist oder Schrift- und der Betonung der Wich- tografie ermöglichten. Daguer- sehr praktisch erscheinen, da das
führer der Musikka- tigkeit verschiedenster Funkti- rotypien, nur als Unikate mög- archivierte Bild betrachtet wer-
pelle über interessantes Bildma- onsträger und deren Leistungen lich, sind äußerst selten, frühe den kann, ohne es herausnehmen
terial, das neben schriftlichen für den Verein, stellen Mäzene Glasplattenabzüge finden sich zu müssen, ist es ein Gebot der
Aufzeichnungen die Gründung und Gönner in den Mittelpunkt aber durchaus in den Sammlun- Stunde, diese Aufbewahrungsart
und Weiterentwicklung des und stellen den Wert der Kapel- gen der Musikkapellen. Da es sofort aufzugeben, um größere
Vereins festgehalten hat. Fotos le für die Dorfgemeinschaft dar. sich dabei um kostbare Stücke Langzeitschäden zu vermeiden.
von besonderen Ausrückungen, Fotos sind auch ein Dokument handelt, ist es notwendig, sie Allerdings gibt es im Spezialhan-
von neuen Trachten und Instru- der Veränderung, an dem sich auch als solche zu behandeln. del archivtaugliches Hüllenma-
menten, Prozessionen und Kon- die Geschichte der Kapelle ein- terial, das chemisch stabil, pH-
zerten, Ortsansichten von Aus- drucksvoll darstellen lässt. Fotos AUFBEWAHRUNG/LAGERUNG. neutral und deshalb unschädlich
flugszielen und lustige Gruppen- bieten auch Einblicke in soziale Um eine Langzeitarchivierung ist. Qualität hat aber auch ihren
aufnahmen sagen oft „mehr als und wirtschaftliche Verhältnis- sicherzustellen, sollten einige Preis!
tausend Worte“. Vielfach dienen se, wenn die Musikkapelle mit grundlegende Regeln beachtet Wer viele Photos/Fotos in
diese Bilder zur Illustration von ersten Touristen, den Trophäen werden: Aufbewahrung in dunk- seinem Archiv besitzt und die-
berichteten Ereignissen (etwa einer Jagdgesellschaft oder bei lem Raum, bei relativ niederer se abrufbereit halten will, sollte
für Festschriften oder als pas- der Eröffnung eines Industrie- Luftfeuchtigkeit (idealerweise Reproduktionen oder Scans an-
sende Dekoration im Vereins- betriebes gezeigt wird. unter 35%) und bei gleichblei- fertigen und sich eine Bildarchi-
lokal), haben aber auch einen bend kühlen Temperaturen. Auf vierungssoftware zulegen. Die
Informationswert, der weit dar- ALTE PHOTOGRAPHIE. 1839 gilt dickem Karton aufgezogene Pho- AG Tiroler Chronisten ist bei
über hinausreicht. Die Art und als das „Geburtsjahr“ der Photo- tos lagert man am besten stehend der Auswahl diverser Anbieter
Gestaltung der Aufnahme er- graphie. Basierend auf unzähli- in säurefreien Archivschachteln gerne behilflich.
möglicht Einblicke in verschie- gen vorangegangenen Versuchen und entsprechenden Trennkar- Die digitale Fotografie hat die
denste Zusammenhänge, die mit gelang es den Franzosen Niepce tons zwischen den Aufnahmen bisherige analoge Art des Foto-
der eigenen Kapelle, aber auch und Daguerre in Paris auf einer oder in speziellen Papierhüllen. grafierens abgelöst, vieles ver-
mit der Außenperspektive zu mit Asphalt bestrichenen Zinn- Bei dünnem Karton ist das Able- einfacht und ungeahnte Vorteile
tun haben. Dabei sollte nicht au- platte „ein Stück Natur aufzu- gen in Steckalben oder Fotoalben gebracht. Die Frage der Haltbar-
ßer Acht gelassen werden, dass nehmen“ und zu fixieren. Der mit Trennseiten durchaus sinn- keit ist allerdings derzeit noch
Fotografien nur bedingt Abbild französische Staat kaufte dieses voll, von selbstklebenden/haf- offen! ■
der Wirklichkeit sind, sondern Patent der Daguerrotypien und tenden Fotoalben ist aber drin-
eigentlich „geformte Realität“. stellte es „der Welt zur Verfü- gendst abzuraten. Ebenso sind
Fotografen bilden nicht nur ab, gung“. Photographieren, d.h. handelsübliche Klarsichthüllen Geplante weitere Folge:
sondern sie „schaffen“ ein Bild- eigentlich mit Licht schreiben, für die Aufbewahrung von Pho- 4. Teil: Erstellen einer
nis. Technische Ausstattung und konnten allerdings nur Profis tos (Begriff für Bilder bis um Festschrift -
Können des Lichtbildners bieten und es dauerte einige Jahrzehn- 1950)/Fotos nicht geeignet, da Recherche,
ein weites Feld für Subjektivität te, bis andere Trägermaterialien sie Weichmacher enthalten, die Auswahl,
und auch Manipulationsmög- wie Leinwand, Eisenblech, Glas bei ungünstigen Verhältnissen Konzeption.
lichkeit. „Arrangierte“ Bilder und schließlich Kunststoffe und die oberste Fotoschicht zerstören
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AUSSCHREIBUNG
Dirigenten-Meisterkurs 2009 des
Österreichischen Blasmusikverbandes
Der Österreichische Blasmusikverband hält in der Karwoche 2009 vom Sonntag, 5. April 18 Uhr bis Freitag, 10. April 2009 12 Uhr, wieder den Dirigenten-Meisterkurs in
der Carinthischen Musikakademie im Musikzentrum Knappenberg, 9376 Knappenberg 194, ab. Geboten wird ein Kursprogramm A unter der Leitung von Thomas Doss und
ein Kursprogramm B unter der Leitung von Thomas Ludescher. Kursorchester ist wieder die Militärmusik Kärnten, Kursensemble ein Ensemble des Kärntner Musikschulwerkes.
Die Anmeldungen der Teilnehmer für Kurs A (aktive Teilnehmer - für aktive Dirigenten) erfolgen ausschließlich über die Landeskapellmeister. Für Tirol wurde hiezu bereits
Markus Oberladstätter, Kapellmeister in St. Margarethen und Jugendreferent im Musikbund Schwaz, namhaft gemacht.
Für den Kurs B (eine Mischung aus eigenen Unterrichtslektionen und dem Besuch des
Programmes A) sind Meldungen noch bis 1. März 2009 möglich und zwar mit dem im
Google unter Meisterkurs_2009_Korr im gesamten Kursprogramm enthaltenen und her-
unterladbaren Anmeldeformular für Kurs B ausschließlich an Thomas Ludescher, Email:
thomas@ludescher.com Mobil: 0650/23 22 787.
Die Kursgebühren betragen für Kurs B Euro 70.- und dazu die Kosten der Partituren pauschal
Euro 15.-. Für Nächtigung und Verpflegung ist selbst zu sorgen. Im Musikzentrum Knappenberg
sind ausreichend Zimmer und eine optimale Infrastruktur vorhanden. Für Zimmerreservierun-
gen bitte kontaktieren Sie: Carinthische Musikakademie GmbH, Musikzentrum Knappenberg,
GF Josef Ofner, 9376 Knappenberg 194,Tel.0 42 63/75 0 28 Mobil 0664/96 46 701, Email:
office-knappenberg@cma-musikakademie.at -Web: www.cma-musikakademie.at.
Bitte legen Sie dem Anmeldeformular eine Kopie der eingezahlten Kursgebühr bei. Bankverbindung:
BAWAG, BLZ 14000, Konto-Nr.56310754752.
Der Landesverband empfiehlt den Besuch des Kurses B sehr, weil hier in Österreich eine hervor-
ragende Möglichkeit zur Aus- und Weiterbildung für Dirigenten, Stellvertreter und Interessenten
geboten wird, wie man sie nicht häufig findet.
Florian Klingler
12 BiT | FEBRUAR
AU S S C H R E I B U N G
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K
B
TRÄGER DES WETTBEWERBES Notenbeispiele dieses Volksliedgutes sind auf der Homepage
des Vorarlberger Blasmusikverbandes www.vbv-blasmusik.at
Der Musikverein Alberschwende führt im Rahmen der 200 zum downloaden bzw. können beim Wettbewerbsverantwort-
Jahr Feierlichkeiten in Zusammenarbeit mit dem Vorarlber- lichen angefordert werden.
ger Blasmusikverband zur Bereicherung des Originalreper-
toires für Blasorchester einen internationalen Kompositions- TEILNAHMEBEDINGUNGEN
wettbewerb durch.
Folgende Regeln sind zu beachten:
TEILNAHMEBERECHTIGUNG
✦ Noch nicht preisgekrönte Werke durch andere
Teilnahmeberechtigt sind KomponistenInnen aus allen Kompositionswettbewerbe
europäischen Ländern. ✦ Empfohlene Dauer 4 bis 15 Minuten je nach
Schwierigkeitsgrad
STILRICHTUNGEN, SCHWIERIGKEITSSTUFEN ✦ Besetzung für Harmonieorchester
✦ Frei von Rechten und nicht veröffentlicht für die Dauer
Alle Stilrichtungen und musikalische Formen sind zugelas- des Wettbewerbes
sen. Der Schwierigkeitsgrad ist frei. Kompositionen für die ✦ Vollständige Partitur (full score), Zusendung per Post,
unteren Schwierigkeitsstufen (Grad 1 bis 4) sind erwünscht. kein Fax oder Email.
Informationen zu den Besonderheiten der einzelnen Schwie- ✦ Keinerlei Angaben zur Identität des Komponisten auf
rigkeitsstufen erteilt die Ansprechperson des Wettbewerbes. und in der Partitur, es werden nur anonyme Werke
zugelassen.
In der Komposition muss ein bestimmtes Vorarlberger ✦ Pro Komponist incl. Pseudonym dürfen nur maximal
Volksliedgut berücksichtigt werden. Die Umsetzung bleibt zwei Werke eingereicht werden.
jedem(r) KomponistenIn selbst überlassen. Auf die Origi- ✦ Berücksichtigung des Vorarlberger Volksliedgutes
nalität dieser kompositorischen Einarbeitung (Kompositi- (Notenbeispiele)
onstechnik) wird von der Jury besonderen Wert gelegt. Die
FEBRUAR | Bit 13
Eine Idee
wurde Wirklichkeit
Die Bläserphilharmonie Tirol – ein Blasorchester als neuer Verein in Tirol
14 BiT | FEBRUAR
FEBRUAR | BiT 15
Generalver-
sammlung des
Landesverbandes
Herbert Ebenbichler
Landesverbandsobmann
U
nter Hinweis auf die in dieser Ausgabe enthal-
Nach einem intensiven und arbeitserfüllten Verbandsjahr 2008 ist auch tene Einladung zur Generalversammlung mit
im neuen Jahr wieder Raum für die Fortsetzung bewährter Veranstaltun- Tagesordnung und Programm darf ich wieder
gen im Bereich der Aus- und Weiterbildung und in der Ausbildung der zu einer möglichst vollzähligen Generalversammlung
Funktionäre. Der begonnene Aufwärtstrend im Bereich der Konzertwer- am Sonntag, den 8. März 2009, diesmal in der Bezirks-
tungsspiele und Marschmusikbewertungen wird sich fortsetzen, dies hauptstadt Kufstein im Stadtsaal-Hotel Andreas-Hofer,
auch dank des großen Einsatzes des Landeskapellmeisters und der in Tracht/Uniform aufrufen.
beiden Landeskapellmeister-Stellvertreter Mag. Rudi Pascher und Dr. Wir feiern die Messe um 8.30 Uhr in der nahe gele-
Werner Mayr sowie der Landesstabführer. Es gibt wieder eine Reihe genen Pfarrkirche St. Vitus, marschieren dann mit der
von kreativ geplanten Veranstaltungen unserer Jugendreferenten und im Stadtmusik Kufstein zum Hotel Andreas Hofer und be-
ganzen Land werden Akzente für das Andreas-Hofer-Gedenkjahr gesetzt. ginnen um ca. 10 Uhr die Versammlung im Stadtsaal.
Wie immer in der ersten Ausgabe eines neuen Jahres möchte ich mich Für die musikalische Umrahmung haben wir natür-
für die zahlreichen Weihnachts- und Neujahrswünsche aus dem Kreis der lich zwei Blasorchester aus dem Unterinntaler Musik-
Nachbarverbände im Ausland, der Österreichischen Landesverbände, bund, Bezirk Kufstein eingeladen: die Stadtmusikkapel-
aus den Bezirksverbänden und Kapellen, sowie von vielen Blasmusik- le Kufstein für die musikalische Gestaltung der Messe
freunden herzlich bedanken und um Verständnis dafür ersuchen, dass und die Musikkapelle Scheffau für die konzertanten
nicht alle Glückwünsche einzeln beantwortet werden können. Beiträge während der Generalversammlung. Beiden
Ich wünsche allen Musikern und Musikerinnen und Funktionären viel Orchestern gebührt unser herzlicher Dank für die Zu-
Erfolg für das Jahr 2009 und hoffe auf eine Fortsetzung der guten sage. Wir bemühen uns im Vorstand um einen zügigen
Zusammenarbeit. Im Verband freuen wir uns auf die in den ersten drei Ablauf der Versammlung. Die Delegierten der Tiroler
Monaten des Jahres in großer Zahl angesetzten Bezirksversammlungen Kapellen und der Bezirke sollten festlich gestimmt und
und hoffen, dass diese harmonisch und erfolgreich verlaufen. motiviert zu unserer Generalversammlung nach Kuf-
stein kommen und die Veranstaltung als Festtag der
Euer Landesverbandsobmann Herbert Ebenbichler Blasmusik feiern. ■
16 BiT | FEBRUAR
bichler, GF Roland Mair und Sekretärin Judith Stauber, alle über Tel: 0512- Hinsichtlich dieser Versammlungen wird auf die
57 23 33 – Mail: office@blasmusikverband-tirol.at ■ Berichte unter „Aus den Bezirken“ verwiesen. ■
FEBRUAR | BiT 17
I
ch hoffe, das Jahr 2009 hat für dich woche heuer mit großem Blasorchester,
glücklich und froh begonnen und du Holzbläserensemble, Weisenbläsern
bist voller Tatendrang und Motivati- und Brass Band. Es wird im Rahmen
on, auch in diesem Jahr wieder für un- dieser musikalischen Ferienwoche wie-
Hermann Pallhuber sere Tiroler Blasmusik zur Verfügung zu der Blasmusik aus allen Sparten erar-
Landeskapellmeister stehen und eine schöne Zeit mit deiner beitet.
Musikkapelle zu verbringen. • 18. Juli bis 23. Juli 2009: Tiroler „Tri-
Vom Tiroler Blasmusikverband aus angel“-Woche (mit dem Dreieck aus
werden wieder einige Veranstaltungen Komponieren, Dirigieren und Orches-
und Servicemöglichkeiten in der musi- terspielen)
kalischen Aus- und Fortbildung für 2009 • Komponieren und Arrangieren für
geplant und angeboten: Neueinsteiger und Fortgeschrittene mit
Thomas Doss
1. Der Kapellmeisterlehrgang des BVT • Dirigieren und Orchesterspielen mit
• 17. Mai 2009: Diplomprüfungskonzerte Jan van der Roost
„Diplomierter Kapellmeister des BVT“ Die in dieser Woche arrangierten und
- 9 bis 18 Uhr, BLAIKE Völs. komponierten Werke werden im Ab-
• NEU: Schnuppertage, Kompaktkurse schlusskonzert uraufgeführt und vorge-
und Auffrischungsseminare für Ka- stellt. Bereits in Tirol tätige Komponis-
pellmeister ab Sommer 2009 (eine de- ten und Arrangeure sind besonders zu
taillierte Ausschreibung erfolgt in der diesem Seminar eingeladen, aber auch
nächsten Ausgabe der BiT). Neueinsteiger im Fach „Komposition
• www.lehrgang.edupage.org und Arrangement“ sind herzlich will-
kommen.
2. Die Tiroler Bläserwoche und die Ti- Anmeldungen im Verbandsbüro oder
Foto: Fotowerk Aichner (1)
18 BiT | FEBRUAR
FEBRUAR | Bit 19
Neu im Mitglieder-
verwaltungsprogrammes
E s können Fotos ins Mitglieder-
Verwaltungsprogramm importiert
werden. Obmann, Kapellmeister, Ju-
gendreferent und Stabführer werden au-
tomatisch in die Landesverband-Home-
page übernommen (siehe Masken). ■
Mitglieder-
verwaltungs-
programm
Mitglieder Bearbeiten
LV-Homepage
Bezirksverbände
Obmann,
Kapellmeister,
Jugendreferent und
Stabführer
Roland Mair werden übernommen
Geschäftsführer
20 BiT | FEBRUAR
FEBRUAR | Bit 21
Verdienstmedaille 70 Jahre
Gspan Albert k.u.k. Postmusik Tirol
22 BiT | FEBRUAR
ÖBV-Auszeichnungen 2008
Verdienstmedaille in Silber Ehrenkreuz in Silber
Eibl Hans Prof. Mag. Ehrenlandeskapellmeister
Daum Werner MK Vals St.Jodok
Dengg Martin BMK Hippach
Dibona Franz MK Trins Verdienstkreuz in Gold
Eckl Günther Ing. STMK Pradl Schreder Hermann BMK St.Johann i.T.
Haberzettl Silvia BMK Kirchbichl
Heidegger Franz MK Trins
Heidegger Josef MK Trins Verdienstkreuz in Silber
Köck Hermann MK Vorderhornbach Knapp Siegfried Bezirksobmann MB Schwaz
Leiter Johann MK Außervillgraten
Mühlmann Josef MK Gaimberg Verdienstmedaille in Gold
Mühlmann Josef MK Innervillgraten Auer Alois MK Schmirn
Müller Gebhard MK Bichlbach Faserl Hugo STMK Schwaz
Nocker Thomas MK Trins Gspan Otto MV Zirl
Pancheri Erich BMK Angerberg-Mariastein Huter Florian MK Fulpmes
Parth Otto MK Lähn Jenewein Friedrich MK Vals St. Jodok
Peer Gotthard MK Trins Menghin Walter BMK Absam
Perkhofer Christian MK Wenns Mitterer Johann BMK Söll
Perkhofer Gert MK Wenns Neuner Hubert MK Leutasch
Pointner Robert BMK Söll Oblasser Johann MK St. Johann i.W.
Posch Reinhard Orig.Tiroler Kaiserjägermusik Ostermann Wolfgang MK Trins
Sporer Johannes BMK Hippach Öttl David MK Stanz b. Landeck
Sprenger Werner STMK Landeck Pertinger Willi BMK Absam
Tschurtschenthaler Paul MK Gaimberg Reindl Burghard MB Imst
Warscher Siegfried STMK Lienz Saurwein Christian MB Zillertal
Wechner Michael MK Ischgl Rappold August MB Schwaz
Fritz Bernhard MB Schwaz Ebner Heinz MB Schwaz
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D
er Landesverband der Tiroler Blasmusikkapellen bietet erstmals eine
zentrale Stabführerausbildung an. Es ist geplant, 2009 einen Anfän-
gerkurs und einen Fortgeschrittenenkurs mit jeweils sechs Unter-
richtseinheiten abzuhalten. Die Ausbildung soll bis Ende April abgeschlossen
sein, damit die „neuen“ Stabführer den Musikkapellen ab Mai zur Verfügung
stehen. Es wurde vorgeschlagen, den Anfängerkurs am Grillhof und den Fort-
geschrittenenkurs in Kolsass abzuhalten. Beim Fortgeschrittenenkurs wird
eine Schulungskapelle, und zwar die Musikkapelle Kolsass, der wir jetzt schon
recht herzlich danken möchten, für die letzten beiden Unterrichtseinheiten
zur Verfügung stehen.
Der Anfängerkurs findet am Samstag, den 14. März, am Grillhof von 9-17
Uhr, der Fortgeschrittenenkurs am Samstag, den 28. März, von 9-17 Uhr im
Gemeindesaal Kolsass und das praxisnahe Stabführen mit der MK Kolsass
am Sportplatz statt. Anschließend wird im Gemeindesaal Kolsass eine Be-
sprechung mit den Bezirksstabführern durchgeführt. Pro Kurs wird ein Un-
kostenbeitrag von Euro 40.- eingehoben. Die Anmeldung kann direkt über
unseren Landesverband oder über die Homepage bis spätestens Ende Februar
erfolgen. ■
24 BiT | FEBRUAR
• Dauer des Umzuges pro Kapelle ca. 35 Minuten. Gesamtdauer des Umzuges 2 – 3 Stunden.
• Anzahl der Teilnehmer ca. 24.000, bestehend aus Traditionsverbänden des historischen Tirol,
wobei der Jugendblock mit 2500 Jugendlichen den Festumzug anführen wird.
• Es werden die jeweiligen Blockführer als Ansprechpartner eingehend informiert.
• Die Blockgröße soll 100 – 110 Musiker mit Marketenderinnen und Fähnriche umfassen.
• Wenn Fähnriche vorhanden, ist es sehr gewünscht, diese mitzunehmen.
• Die Anzahl der Blöcke richtet sich nach der Stärke der Schützenbataillone und der übrigen Formationen.
• Marschiert wird in 7er Reihen, wobei das erste Glied vollzählig sein muss.
• Dies ist mit Stabführer und sechs Marketenderinnen einheitlich festgelegt.
• Jeder Block spielt nur den zugeteilten Marsch (Tempo 108-112 beachten).
• Die Register sollen ausgeglichen sein.
• Die Defilierung wäre bei der Hofburg geplant.
• Bei der Defilierung muss jede Kapelle spielen.
• Beim Vorbeimarsch kein Defilierstreich.
• Die meisten Zuhörer werden in der Maria Theresienstraße, in der Altstadt beim Goldenen Dachl
und bei der Hofburg/ Landestheater sein.
• Es soll auch für die restliche Festzugsstrecke keine Schweigemärsche geben.
• Zwischen den Märschen wird mit kleiner Trommel der Defilierstreich geschlagen (auf keinen Fall Fußmarsch verwenden).
FEBRUAR | BiT 25
Wolfram Rosenberger,
Landesjugendreferent-Stv. ,
links, und Helmut Schmid,
Landesjugendreferent
Tiroler Jugendblasorchester-
woche 2009 in Mayrhofen
Die Tiroler Jugendblasorchesterwoche in Mayrhofen im Zillertal findet
vom 30. August bis 4. September 2009 statt. Alle Räumlichkeiten
und Konzertorte, die für die Seminarwoche erforderlich sind, werden
vom Tourismusverband und Europahaus Mayrhofen gratis zur Ver-
fügung gestellt. Daher wird die Teilnehmergebühr für das Seminar
sehr gering ausfallen. Alle Detailinformationen (wie Anmeldung beim
Tiroler Landesjugend-
Landesverbandsbüro usw.) sind in Kürze auf der Homepage des Tiroler
Blasmusikverbandes sowie auf der Homepage des Tourismusverbandes blasorchester 2009
Zillertal abrufbar. Gegen Ende der Sommerferien ist der Drang, wieder
W
musikalisch aktiv zu werden, für viele Jungmusikanten besonders groß. ie bereits mehrfach angekündigt, wird in Tirol wieder ein Landes-
Neben dem musikalischen Spaß werden viele interessante Freizeitak- jugendblasorchester gegründet. In diesem Orchester sollen talen-
tivitäten veranstaltet, die ebenfalls gratis für die Seminarteilnehmer tierte und junge Musiker im Alter zwischen 15 und 24 Jahren die
sind. Dazu gehören: Besichtigung und Konzert in der Sennerei Zillertal; Möglichkeit erhalten, gemeinsam auf hohem Niveau zu musizieren.
Fahrt mit der größten Seilbahn Österreichs, der Ahornbahn, zu einem Angesprochen werden primär die Teilnehmer des letzten Landeswettbewerbs
hervorragenden Bergrestaurant, in dem wir miteinander musizieren; „Musik in kleinen Gruppen“ und die Absolventen des JMLA in Gold der letzten
eine musikalische Fahrt mit der Zillertal-Dampfeisenbahn und einem drei Jahre, an diesem sicherlich außergewöhnlichen Startprojekt teilzunehmen.
Konzert am Zielort; eine leichte Wanderung über den Familienklettersteig Für die Mitwirkenden wird die Unterkunft und Verpflegung vom Landesver-
gemeinsam mit der Bergwacht; Konzert auf der Almhütte band bezahlt.
(wer ein Alphorn spielt, darf es gerne mitbringen). Die Probenphasen: Erste Probenphase: 20. und 21. März 2009 (voraussicht-
Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche, die mindestens lich im Bezirk Schwaz). Zweite Probenphase: 8. und 9. Mai 2009 (im Bezirk
das Bronzene Leistungsabzeichen abgelegt haben, neue Freunde, neue Schwaz)
Literatur für Jugendblasorchester in allen Richtungen, u. v. m. kennen Konzerte: Freitag, den 15. Mai, ca. 20 Uhr: Konzert - Feuer in der Stadt
zu lernen. Es geht um zwangloses Musizieren im Blasorchester, in – Eröffnungskonzert des Schwazer Silbersommers und gleichzeitig Gedenk-
Kammermusik-Ensembles und Rhythmusgruppen, um Wettbewerb in konzert zum 200-jährigen Jubiläum – Vergangenheit trifft Zukunft. Samstag,
Spiel, Sport und um viel Spaß! Dazu Abendbetreuung mit Böhmischer den 16. Mai, Fahrt an den Bodensee / Übernachtung. Sonntag, den 17. Mai,
Musik, Big Band, Chor, Body-Percussion, öffentlichen Auftritten, Schlag- Gedenkkonzert / Veranstaltung – Schlacht bei Ostrach, gleiches Programm, 11
werkensembles und Meisterkursen. Musiziert wird in verschiedenen Uhr Konzert, anschließend Ausflug und Rückfahrt. Tag der Jugend am 19. Sep-
Leistungsgruppen, sowie frei. Abendkonzerte im Freien, auf den Bergen tember in Innsbruck, Doppelkonzert gemeinsam mit dem Südtiroler Landesju-
und auf Plätzen im Ort. Die Einteilung findet in drei Orchester statt: gendblasorchester.
Kids – Orchester: Schüler bis ca. 15 Jahre, Träger von JMLA Bronze. Anmeldung für die Teilnahme, bitte umgehend bei Wolfram Rosenberger
Young Generation Orchester: Schüler zwischen 15 und 18 Jahren, Träger (0676-3098126, wolfram.rosenberger@chello.at) oder Helmut Schmid (0676-
von JMLA Silber. Advanced Orchester und Master Camp: Musikschüler/ 88508-7752, helmut.schmid@tirol.gv.at)
Jugendliche ab 18 Jahre; Träger von JMLA Silber /Gold, gute Musiker aus Programm: 1. Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel, 2. Tirol 1809
den Kapellen. Höchstaltersgrenze 30 Jahre. von Sepp Tanzer, 3. Finlandia von Jean Sibelius, 4. Not alone in Universe von
Wichtige Hinweise für die Seminarteilnehmer: • Überprüfen der Funk- Mario Jäger (22-jähriger Komponist), 5. Ouvertüre 1812 von Peter Iljitsch
tionstüchtigkeit der Instrumente vor Kursbeginn; • Holzbläser bitte Tschaikovsky. Mit der Aufführung von “Not alone in Universe” von Mario Jäger
Reserveblätter mitbringen; • Schlagwerker bitte eine kleine Trommel aus Schwaz, einem jungen talentierten Nachwuchskomponisten, wird die Brü-
(Masterkursteilnehmer ein Drumset) sowie ausreichende Schlägel- cke zwischen Vergangenheit und Zukunft geschlagen. Mario Jäger wurde 1986
sammlung mitbringen, verschiedene harte und weiche Exemplare für in Schwaz geboren und ist Mitglied der Knappenmusikkapelle Schwaz. Im Jahr
Snare Drum, Stabspiele usw., wenn vorhanden); • Wäscheklammern 2000 begann er mit seiner instrumentalen Ausbildung, ab 2003 gab es die ersten
und beschriftete Notenständer mitbringen; • alle Instrumentenkoffer Versuche im Bereich der Komposition. 2005 absolviert er einen Dirigierkurs
und persönlichen Gegenstände mit Namen beschriften; • und konnte 2007/2008 bei der Militärmusik Tirol als Tubist musikalisch wirken.
Wertgegenstände zu Hause lassen (Digitalkameras usw.); Von 2006-2008 war er Dirigent des Jugendblasorchesters der Knappenmusik
Schwaz, mit Beginn des Jahres 2009 wurde er zum Vizekapellmeister der Knap-
MASTER – CAMP 2009: penmusik Schwaz bestellt. „Not alone in Universe“ erzählt in neun Sätzen vom
Jon Sass – Tuba intergalaktischen Krieg zweier außerirdischer Völker, der das Leben im Univer-
Norbert Rabanser – Schlagwerk sum zwar beeinträchtigt, in seiner Grundstruktur aber nicht verändert hat. ■
26 BiT | FEBRUAR
2. Probenwochenende
Fr 15. 05.2009, ca. 20.00 h: Alter: 15 Jahre
Konzert - Feuer in der Stadt – Eröffnungskonzert des Schwazer Wohnort: Innsbruck-Amras
Silbersommers und gleichzeitig Gedenkkonzert zum 200-jährigen Instrument(e): Trompete seit 2001, Klavier seit 2009.
Jubiläum – Vergangenheit trifft Zukunft. Blasmusikkapelle: Stadtmusikkapelle Amras
Sa bis So 16.05.2009 und 17.05.2009, von 09.00 bis 20.00 h: Bist du noch in anderen Ensembles/Vereinen? Tiroler Jugendbrass
Samstag, den 16. Mai – Fahrt an den Bodensee, Abfahrt um 09:00 Uhr Band (als Solist am Cornet), „Trompetissimo“, Jugendphilharmonie der Musikschule
Sonntag, den 17. Mai – Gedenkkonzert / Veranstaltung – Schlacht bei Innsbruck, Blechbläserensemble im BORG Innsbruck, Familienmusik WillibichlBRASS.
Ostrach, 11.00h Konzert, anschl. Ausflug und Rückfahrt. Auszeichnungen: Prima la musica Landeswettbewerb als Solist 2003, 2005,
Sa 19.09.2009: Tag der Jugend am 19. September in Innsbruck, 2007 und mit „Trompetissimo“ 2004, 2006, 2008. Bundeswettbewerbe als Solist 2003,
Doppelkonzert gemeinsam mit dem Südtiroler Landesjugendblasorchester. 2005, 2007, mit „Trompetissimo“ 2004, 2006, 2008.
(voraussichtlich das Wochenende davor ein Probentag zum Auffrischen des Mein unerreichbares Idol: Mein überaus engagierter Trompetenlehrer
Programms). Anmeldung 20.2.2009 bei: Wolfram Rosenberger und Helmut Andreas Lackner und Hans Gansch.
Schmid. Telefon: 0676-3098126 (Wolfram Rosenberger) oder Mein erreichbares Vorbild: Mein Vater, der Tenorhorn, Posaune
und Baßtrompete spielt.
0676-88508-7752 (Helmut Schmid)
Lieblingsessen: Spaghetti, Wiener Schnitzel.
TIROLER JUGENDBLASORCHESTERWOCHE im ZILLERTAL / Mayrhofen Lieblingstier: Mein Hase Snoopy.
Sa bis Sa 30.August 2009 bis 5.September 2009: Hobbies: Mit meiner Trompete spielen, Fußball und Tischtennis spielen, Schifahren.
Anreise und Quartier beziehen. Schule/Lehre: BORG Innsbruck, fünfjähriges Musikgymnasium.
Seminarinhalt bei den Orchestern / Musik aktiv: Was willst du werden? Vielleicht kann ich mein Hobby zum
Neue Freunde, neue Literatur für Jugendblasorchester in allen Richtungen, Beruf machen – schauen wir mal!
u. v. m. Ein paar Tage nur Freude am Musizieren. Zwangloses Musizieren im Was bedeutet dir die Blasmusik? Sehr viel; man lernt, sich unterzuordnen,
Blasorchester, in Kammermusik-Ensembles und Rhythmusgruppen. Wettbe- anzupassen, mit Verantwortung umzugehen und Verantwortung im Spiel zu übernehmen.
werb in Spiel, Sport und viel Spaß! Abendbetreuung mit Böhmischer Musik, Was gefällt dir an deiner Musikkapelle? Das gemeinsame
Big Band, Chor, Body-Percussion, öffentliche Auftritte, Schlagwerkensembles Musizieren zwischen Alt und Jung.
und Meisterkursen. Musizieren im Orchester in verschiedenen Leistungs- Was magst du dort nicht so gern? –
gruppen, sowie freies Musizieren. Abendkonzerte im Freien und auf Plätzen Welche Musik spielst du am liebsten? Klassische Musik;
im Ort. Aufsichtspflicht in den Unterkünften wird keine übernommen. Moderne Musik und Volksmusik spiele ich aber auch sehr gern.
Freizeitprogramm (finanziert durch Sponsoren): Was liebst du sonst noch für Musik? Ich bin eigentlich
offen für jede Musikrichtung. Das Neujahrskonzert ist für mich ein MUSS, da ich 2006
Fahrt mit der Ahornbahn, Zillertalbahn, Besichtigung der Sennerei Zillertal,
im Goldenen Saal des Musikvereins in Wien bei Vorbereitungen zum Prima la musica
Wanderung auf eine Almhütte u.v.a. mit „Trompetissimo“ spielen durfte. Ich war total nervös vor Ehrfurcht.
Anmeldung beim Blasmusikverband mit dem in Kürze aufliegenden Folder Trägst du gerne deine Tracht? Bei der Musikkapelle gehört es einfach dazu,
begeisterter Trachtenträger bin ich aber nicht.
WIENER PHILHARMONIKER – PROJEKT 2009 (siehe BIT 4/2008) Wenn du allmächtig wärst: Was würdest du ändern auf der Welt?
Von Donnerstag, den 06. August bis Samstag, Armut und Hunger.
Fotos: Privat (2)
den 08. August in Salzburg Was macht dir Angst? Der Umgang mit der Umwelt, Terror,
Anmeldung bei Helmut Schmid: 0676-88508-7752, lockerer Dachziegel/Dachlawine.
Anmeldeschluß: 6. März 2009 Was macht dir Mut? Geborgenheit und Unterstützung in meiner Familie, Freunde.
FEBRUAR | BiT 27
P
räludium: Die folgenden Ausfüh- de.wikipedia.org/wiki/Kommunikations- Person ständig Empfänger und Sender zu-
rungen stellen die Zusammenfas- modell (Einsicht am 10.01.2009). gleich ist (vgl. http://arbeitsblaetter.stangl-
sung meines Referats beim Tiroler Zwei grundlegende theoretische Er- taller.at/KOMMUNIKATION/, Einsicht:
Kapellmeistertag 2008 in der Blaike in kenntnisse sind aber für das Verständnis 19.12.2008)
Völs dar. Dazu ist vorweg zu sagen, dass unbedingt notwendig: 1.2. Die vier Seiten einer Nachricht:
menschliche Kommunikation eine un- 1.1 Vereinfachtes Kommunikations- Besonders wichtig für gelingende Kom-
wahrscheinlich komplexe und vieldimen- modell: Abbildung 1 zeigt in stark verein- munikation ist auch die Kenntnis des
sionale Materie ist, die man in Kurzform fachter Form die Grundproblematik aller Kommunikationsquadrats von Friede-
vielleicht gar nicht behandeln kann. Trotz- menschlichen Kommunikation: Sowohl mann Schulz von Thun (vgl.: http://www.
dem habe ich den Versuch unternom- Sender und Empfänger besitzen einen un- schulz-von-thun.de/mod-komquad.html,
men, einfache Regeln aufzustellen, die im terschiedlichen Zeichenvorrat (verbale Zei- Einsicht: 28.12.2008):
hektischen Probenalltag ein wenig zum chen, Mimik, Gestik, Körpersprache,…). Wir „empfangen“ und „senden“ ständig
Gelingen unserer musikalischen Arbeit Leider haben sehr häufig scheinbar gleiche auf vier Ebenen:
beitragen können. Ich möchte im Folgen- Zeichen eine verschiedene Bedeutung für • Sachebene – worüber ich informiere
den nicht auf die wissenschaftlichen kom- Sender und Empfänger. Nur im Feld „Ver- • Appellebene – was ich erreichen möchte
munikationstheoretischen Hintergründe stehen sich“ werden die Zeichen von beiden • Beziehungsebene – was ich von dir halte
eingehen. Für diejenigen LeserInnen, die Partnern in gleicher Weise verstanden und • Ebene der Selbstkundgabe – was ich von
sich etwas ausführlicher mit der Theorie die Kommunikation gelingt. Je größer das mir zu erkennen geben
beschäftigen wollen, findet sich ein sehr Feld „Verstehen sich“ ist, desto erfolgreicher Aus der Kenntnis des Kommunikations-
gut verständlich gestalteter Einstieg im ist die Verständigung. Es darf auch nicht quadrats ergibt sich die erste konkrete
Internet unter folgender Adresse: http:// unberücksichtigt bleiben, dass zumeist jede Regel.
28 BiT | FEBRUAR
REGEL 1: SEI DIR DER MEHRSEITIGKEIT gesendete Botschaft festzustellen. Guter REGEL 5: SEI DU SELBST! Agiere so
EINER NACHRICHT BEWUSST! Die neu- Blickkontakt, der auch während des Di- wie du bist. Imponiergehabe ist leicht zu
trale Botschaft: „Das zweite Horn stimmt rigierens sehr wichtig ist, verhindert viele durchschauen und wirkt oft sogar lächer-
nicht!“ kann vom Sender in unterschied- Missverständnisse! lich. Fehler, die man selbst macht, sollte
licher Absicht gesandt werden und beim man auch zugeben. Sie werden so und so
betroffenen Hornisten auf völlig unter- REGEL 3: SPRICH DEINE EMPFÄNGER erkannt. Mache dich aber auch nicht klei-
schiedliche Weise ankommen: MIT DEM NAMEN AN! Mit „man“ ist nie- ner als du bist!
• Sachebene: Es wurde zu hoch oder zu mand gemeint! Der Satz „Man müsste
tief gespielt! bei der Probe pünktlicher beginnen!“ ist REGEL 6: AGIERE OFFEN UND TRANS-
• Appellebene: Intoniere richtig! Spiele sinnlos. Niemand wird sich davon be- PARENT! Entscheidungen, die du triffst,
nicht zu hoch oder zu tief! troffen fühlen. Es ist wichtig, in diesem müssen transparent und nachvollziehbar
• Beziehungsebene: Du kannst nicht rich- Fall die zu spät Kommenden direkt an- sein. Gerade bei Personalentscheidungen,
tig intonieren! Du bist kein guter Musi- zusprechen. Direkte Ansprache erfordert wer welches Solo spielt, ist das oft von
kant! in vielen Situationen Mut, ist aber eines entscheidender Wichtigkeit. Dazu gehört
• Selbstkundgabe: Ich höre, ob richtig der wirkungsvollsten und effizientesten auch, dass man seinem Gegenüber ehrlich
oder falsch intoniert wird! Kommunikationsmittel. Damit geht auch die Meinung sagt, auch wenn es manch-
Der Sender kann ohne Feedback nicht die Kommunikation in „Ich-Botschaften“ mal noch so schwer fällt.
erkennen, auf welchem „Ohr“ seine Bot- einher. Mit dem Satz „Ich möchte, dass
schaft angekommen ist. Dadurch entste- die Probe pünktlich beginnt, damit wir REGEL 7: VERGISS DAS LOBEN NICHT!
hen viele Missverständnisse und Kon- die Zeit gut nützen können.“ sind Wunsch Bei einer schlecht besuchten Probe ist es
flikte. Wichtig ist, die Reaktionen des und Begründung klar ausgedrückt. nicht fair, diejenigen, die ohnehin gekom-
Empfängers gut zu beobachten und dar- men sind, mit der eigenen schlechten Lau-
auf zu reagieren. Wahrgenommene Miss- REGEL 4: DRÜCKE DICH KLAR, VER- ne zu traktieren. Die Anwesenden können
verständnisse sollten sofort klargestellt STÄNDLICH UND KURZ AUS! Meist ver- nichts dafür, dass viele fehlen. Sie müssen
werden. stecken sich Menschen mit eher beschei- für ihre Anwesenheit gelobt werden. Ge-
denen Fachkenntnissen hinter einer Fas- legenheiten für Lob und Anerkennung
REGEL 2: STELLE STETS DEN BLICK- sade von Fremdwörtern. Sie sind höchst gibt es sowohl bei der Probe als auch bei
KONTAKT HER! Besonders Dirigenten hinderlich für gelingende Verständigung. den Aufführungen genug.
richten im Eifer des Gefechts ihre Blicke Gerade die Musik besitzt einen hervor- Diese sieben Regeln bilden für mich
oft nur mehr in die Partitur. Ohne mit ragenden Fachwortschatz, mit dem man das Grundgerüst einer gelungenen Kom-
meinen Gesprächspartnern Blickkontakt sich treffsicher ausdrücken kann. Ver- munikation. Sie bildet wiederum die
herzustellen, kann ich aber nicht einmal suche das jeweilige Problem in kurzen, Grundlage für eine erfolgreiche Proben-
feststellen, ob mir zugehört wird. Es ist klaren verständlichen Worten anzuspre- arbeit. ■
auch nicht möglich, Reaktionen auf die chen! Werner Mayr
FEBRUAR | BiT 29
Raumklangmusik in
festlicher Atmosphäre
„Kathedrale der Klänge“: Großes Bozner Blech-
bläserensemble unter Gottfried Veit in Gries
Schlussakkord im Kuppelfresko von Martin Knoller jahrskonzert mit dem Musikkorps der
verklingt. Das Zusammenspiel der barocken Mathis-Or- Bayerischen Polizei. Die Musiker unter
gel (Pater Urban Stillhard) und der romantischen Vor- der Leitung von Johann Mösenbichler
derorgel (Frater Arno Hagemann) in Veits „Passacaglia“ gastierten, verstärkt durch die beiden
und Richard Strauss’„Festmusik der Stadt Wien“ waren Sänger Kerstin Möseneder und Martin
die musikalische Draufgabe dieses beeindruckenden Kiener, am 31. Jänner im Veranstaltungs-
Konzertabends. ■ Stephan Niederegger Simon Gehring (Euregio) mit BO Horst Pürstl. zentrum Breitenwang. ■
30 BiT | DEZEMBER
FEBRUAR
Hans Gansch
eine Veredelung namens Hans Gansch.
Der langjährige Solotrompeter der
Wiener Philharmoniker und heutige
S eit zehn Jahren gibt es das Euregio-Musikfestival.
Von Jahr zu Jahr zieht es immer mehr Menschen zu
den Veranstaltungen in die Regionen Allgäu, Außerfern
FEBRUAR| BiT 31
Von li. nach re. – Bgm Kofler, Kplm. Wörndle und Obmann Kirchmair mit der neuen Tuba
32 BiT | FEBRUAR
V.l.n.r.: Ehrenbez.Kplm. Franz Lackner, Bez.-Obmann Dr. Klaus Köck, Rosa und Walter Unterweger,
Bez.-Kplm. Michael Mattersberger, Bgm. Bartl Klaunzer
musikfest hervorragend vorbereitet und präsentiert 60-jähriges Bestandsjubiläum. Landeskapellmeister Mag. Hermann
haben. ■ BO Franz Niederkofler Am Samstag wird der Traum eines Pallhuber. ■ BO Franz Niederkofler
FEBRUAR| BiT 33
Von links: Clemens Wendlinger, BM. Ing. Alois Walder, Anna Mühlmann, Kpm. Hansl Klocker, Sonja Prünster, Nina
Unterluggauer, Bez.-Obm. HR Dr. Klaus Köck, Katharina Klocker, Andreas Zoier, Ulli Ortner, Obm. Mag. Stefan Klocker.
Nach Ablauf der Funktionsperiode kam es zu erstmals eine neue Art der Cäcili- musiker-Leistungsabzeichens in Gold
Neuwahlen. Helmut Mauracher, BMK Jenbach, wur- enfeier der Musikkapelle Tristach an Katharina Klocker (Querflöte).
de als neuer Archivar in den Ausschuss gewählt, erleben. „Offizieller Teil“ und „gemüt- Die Musikkapelle Tristach dankt
alle anderen Funktionäre wurden in ihren Ämtern licher Teil“ verschmolzen ineinander, allen Institutionen, im besonderen
für weitere drei Jahre bestätigt. zwischen Begrüßung, Ehrungen und der Gemeinde Tristach, Gönnern,
Die Generalversammlung bildete auch den wür- Grußworten der Ehrengäste wurde Freunden, HelfernInnen für Ihre
digen Rahmen für die Ehrung verdienter Bezirks- jeweils ein Menügang serviert, und treue Unterstützung, dem Ausschuß
funktionäre. Dr. Werner Mayr überreichte die Aus- dies begleitet von Klängen junger sowie allen MusikantenInnen und
zeichnungen des ÖBV. Schriftführer OSR Bernhard Tristacher Musikschüler vom 1. bis Marketenderinnen für Ihren groß-
Fritz erhielt aus seiner Hand die Verdienstmedaille zum 4. Ausbildungsjahr. Damit erleb- artigen Einsatz. Ein großes Lob und
in Silber und Kassier August Rappold die Verdienst- ten die Gäste und auch die Musikan- Dank ergehen auch an die Tristacher
medaille in Gold. Bezirksobmann Siegfried Knapp ten/innen das große Engagement Musikschüler und –schülerinnen für
wurde das Verdienstkreuz in Silber überreicht. ■ in Punkto Nachwuchsarbeit und die Ihre gelungenen Musikbeiträge. ■
34 BiT | DEZEMBER
FEBRUAR
FEBRUAR| BiT 35
36 BiT | DEZEMBER
FEBRUAR
FRANZ BAUER
wurde 1958 in Hall in Tirol geboren und sollte nach
dem Willen der Eltern einen sogenannten „normalen”
Beruf ergreifen, studierte dann aber Philosophie und
Musikwissenschaft an der Universität Innsbruck
(1984-1989). 1988 schloss er das Studium der
Komposition am Tiroler Landeskonservatorium ab.
Baur unterrichtet musiktheoretische Fächer an der
Universität Mozarteum Salzburg Abteilung XI in
Innsbruck und seit Herbst 2008 Komposition und
Musiktheorie am Tiroler Landeskonservatorium. Er ist
u.a. Mitglied im Institut für Tiroler Musikforschung,
musiziert in Chören und Kammermusikensembles
und ist Organist in seiner Heimatgemeinde Kolsass.
Aufführungen von Werken Franz Baurs gab es bisher
in Österreich, Deutschland, Italien, Kroatien, in der
Ukraine und den USA. 2003 erschien die CD „kam-
merkonzert 3“ mit Streichquartetten, eingespielt
vom Martin Zalodek-Ensemble Wien, 2006 die CD
„Orchesterwerke – Franz Baur“ und 2007 die CD
„Personale Franz Baur“, jeweils mit dem Orchester
der Akademie St. Blasius und herausgegeben vom
Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum.
38 BiT | FEBRUAR
FEBRUAR | BiT 39
„A. Hofer`s Abschied vom Leben“ Oswald Kranebitter Kliment-Verlag „Herzog Friedrich von Tirol“ (Ouv.) M. Nagiller/H. Obkircher TSS-Verlag
„Andreas Hofer Einzugs-Marsch“ Josef Pitschmann Ms. MK Toblach „Hoch Tirol“ (Marsch) Gustav Mahr Blaha-Verlag
„Andreas Hofer Lied“ Manfred Hechenplaickner TSS-Verlag „Land Tirol“ (Marsch) Siegfried Somma Helbling-Verlag
„Andreas Hofer Veteranen Karl Pichler Tatzer-Verlag „Mein Tirolerland“ (Marsch) Sepp Tanzer Helbling-Verlag
und Kriegsverein-Marsch“ „Peter Mayr-Schützenmarsch“ Emil Hornof Ms. MK Peter Mayr
„Andreas Hofer-Fanfare“ Gottfried Veit TSS-Verlag „Peter Sigmair-Festmusik“ Peter Hölzl Comes-Verlag
„Andreas Hofer-Marsch“ Franz Josef Egg Ms. MK Mölten „Peter Sigmair-Marsch“ Sepp Thaler Ms. MK Peter Sigmair
„Andreas Hofer-Marsch“ Gustav Mahr Kliment-Verlag „Speckbacher Marsch“ Karl Mühlberger Ms. MK Speckbacher
„Andreas Hofer-Marsch“ Hermann L. Blankenburg Tatzer-Verlag „Tirol 1809“ (Suite) Sepp Tanzer Helbling-Verlag
„Andreas Hofer-Marsch“ Karl Komzak-Sohn Kliment-Verlag „Tirol gedenkt seiner Helden“ Oskar Ilmer TSS-Verlag
„Andreas Hofer-Marsch“ Peter Hölzl Ms. BK St. Michael/ (Marsch)
Eppan „Tirol isch lei oans“ (Marsch) Stefan Reiter TSS-Verlag
„Andreas Hofer-Marsch“ Philipp Fahrbach sen. Fritz Rathner- „Tirol isch lei oans“ (Marsch) Sepp Hell Helbling-Verlag
Verzeichnis „Tirol mein Heimatland“ Georg Span TSS-Verlag
„Andreas Hofer-Marsch 2009“ Gottfried Veit TSS-Verlag „Tirol, du bist mein Heimatland“ Rudolf Anton Halter-Verlag
„Andreas Hofer-Messe“ Anton Hüller Eigenverlag „Tiroler Geist“ (Marsch) Erwin Mairhofer TSS-Verlag
(Bad Reichenhall) „Tiroler Gelöbnis“ Gottfried Veit TSS-Verlag
„Andreas Hofer-Ouvertüre“ Albert Lortzing/G. Veit TSS-Verlag „Tiroler Helden“ (Marsch) J. Grissemann/ TSS-Verlag
„Andreas Hofer-Ouvertüre“ Philipp Schmutzer TSS-Verlag H. Obkircher
„Anno Neun“ (Konzertmarsch) Friedrich Eichberger Helbling-Verlag „Tiroler Heldengedenken“ Gottfried Veit TSS-Verlag
„Auf zum Schwur“ I. Mitterer/S. Tanzer Helbling-Verlag „Tiroler Helden-Marsch“ Josef Sölder Ms. MK Thauer
„Berg Isel-Fanfare“ Sepp Tanzer Helbling-Verlag „Tiroler Helden-Marsch“ Rudolf Kirchner Ms. MK Brixlegg
„Berg Isel-Ouvertüre“ Josef Frank Ms. MK Inzing „Tiroler Herz“ (Marsch) K. Tschurtschenthaler/ TSS-Verlag
„Bis Salurn“ (Marsch) Josef Frank Kliment-Verlag F. Pedarnig
„Dem Land Tirol die Treue“ Florian Pedarnig Helbling-Verlag „Tiroler Landeshymne“ Leopold Knebelsberger Helbling-Verlag
„Die Freiheit des Adlers“ Musik W. Pirchner/ W. Pirchner-Verlag „Tiroler Landsturm“ (Marsch) F. Rezek/P. Kraisser Inntal-Verlag
zum Andreas Hofer-Film (PWV 85) A. Schwarzmann „Tiroler Schwur“ Gottfried Veit Helbling-Verlag
„Epos Tyrol“ Erich Giuliani Helbling-Verlag „Tirol, Tirol, du bist mein Franz Wirth Bauer-Verlag
„Haspinger-Marsch“ Sepp Tanzer Helbling-Verlag Heimatland“ (Marsch)
„Helden Tirols“ Arnold J. Breitfuß TSS-Verlag „Unter der Fahne Tirols“ (Marsch) Hans Eibl TSS-Verlag
„Herz Jesu-Messe“ Florian Pedarnig Ms. TSS-Verlag „Zu Mantua in Banden“ Leopold Knebelsberger Helbling-Verlag
40 BiT | FEBRUAR
T
irol gedenkt im Jahr 2009 Andreas der Gewalt und dem Abschiedsbrief Hofers in Die Bläserphilharmonie Mozarteum Salzburg (Bild) gastiert
Hofers und der Volkserhebung gegen einem Orchesterwerk auseinanderzusetzen. am 14. März im Congress Innsbruck.
Napoleon vor 200 Jahren. Die Bläser- Es entstand seine 4. Symphonie in Form drei-
philharmonie Mozarteum Salzburg nimmt er Orchesterlieder auf Texte von Heinrich von
unter Hansjörg Angerers Leitung dieses Jubi- Kleist und Alois Schöpf, der für seinen Text
läum zum Anlass für ein Gastkonzert am 14. Originaldokumente verwendete. Solisten der
März um 20 Uhr im Innsbrucker Congress. Uraufführung sind der Wiener Tenor Daniel
Dabei sollen unter dem Motto „Musik und Johannsen und der Tiroler Bariton Martin
Zeit 1809 – 2009“ die Ereignisse von damals Achrainer.
in einen europäischen Bezugsrahmen gestellt Diese zeitgenössischen musikalischen Re-
und verschiedene Arten der musikalischen flexionen zu 1809 werden ergänzt durch ein
Auseinandersetzung präsentiert werden. Werk der klassischen französischen Revolu-
Der Freiheitskampf der Tiroler wurde von tionsmusik, der Ouvertüre in C von Simon-
der Geschichtsschreibung als Geburtsstunde Charles Catel (1773-1830). Eingeleitet wird
des Nationalismus betrachtet. Die Freiheits- der zweite Konzertteil jedoch mit einem neu- KARTENPREISE:
kämpfe waren immer auch Anlass für Kom- en Arrangement von Albert Schwarzmann, Blasmusikjugend: Mitglieder der Blasmusikkapellen bis
ponisten, sich musikalisch dazu zu äußern. Georg Friedrich Händels „Feuerwerksmusik“, 18 Jahre € 10,-, Gruppe ab 5 Personen € 8,- (pro Person)
So schrieb der Tiroler Komponist Werner die das von der Gegenreformation geprägte Mitglieder der Blasmusikkapellen € 15,-, Gruppe a
Pirchner zum Andreas Hofer-Film „Die Frei- Lebensgefühl der Tiroler widerspiegelt, die 5 Personen € 12,- (pro Person)
heit des Adlers“ von Felix Mitterer und Xaver sich ihren Glauben von den bayerischen Auf- Familienpacket: 2 Erwachsene und 1 Kind € 25,-
Schwarzenberger die Filmmusik. Mit seinen klärern nicht wegnehmen lassen wollten. (jedes weitere Kind gratis)
Chorälen beginnt das Konzert. Solch ideologische Probleme blieben Pe- Schüler, Studenten, Lehrlinge, Pensionisten € 10,-
Der oberösterreichische Komponist Ernst ter Iljitsch Tschaikowsky erspart: Seine „Ou- Normalpreis: 1 A Kategorie € 25,-, 2 A Kategorie € 20,-
Ludwig Leitner, Vorsitzender des Senates der vertüre Solonelle 1812“ lässt ungebrochen
Universität Mozarteum, erhielt von der Blä- Jubel und Dankbarkeit über die Befreiung Karten erhältlich bei der Innsbruck-Information,
serphilharmonie des Mozarteums den Auf- Russlands von den französischen Heeren für Mitglieder der Blasmusikkapellen im Verbandsbüro,
trag, sich mit Andreas Hofer, dem Phänomen erklingen. ■ Klostergasse 1, 6020 Innsbruck
FEBRUAR | BiT 41
Die Stadtmusikkapelle Innsbruck-Wilten unter ihrem Kapellmeister Peter Kostner beim Konzert des Tiroler Kapellmeistertages.
Musikalische Pläne
geschmiedet Treffen der Tiroler Bezirkskapellmeister
Z
u umfassendem Aus- und Rückblick trafen sich am 10. diese Aktivitäten eingetragen werden sollten. Landeskapellmeis-
Jänner 2009 die Bezirkskapellmeister Tirols in Schloss ter-Stellvertreter Werner Mayr gab einen Ausblick auf das Projekt
Mitterhart / Schwaz. In dieses historische Ambiente hatte „Landesblasorchester Tradition“, das im Herbst zusammengeru-
die Stadtgemeinde Schwaz eingeladen, Bürgermeister Dr. Hans fen werden soll. Dabei sollen leistungsfähige und leistungsbereite
Lintner bedankte sich in seinen Begrüßungsworten im Namen Musiker über 30 zu einem Klangkörper geformt werden, der ein
der Tiroler Gemeinden für die umfangreiche Tätigkeit der Tiro- anspruchsvolles Programm mit Bezügen zwischen Tradition und
ler Musikkapellen. Gegenwart darbietet.
Der Rückblick auf den Kapellmeistertag brachte ein positives Die Konzertwertungsspiele 2009 stellte Landeskapellmeister-
Gesamtergebnis, die Programmgestaltung wurde gelobt, einige Stellvertreter Rudi Pascher vor. Es wird vier derartige Veranstal-
Anregungen für den Kapellmeistertag 2009 wurden gegeben. tungen in den Bezirken geben, die meisten Bezirke sind dabei,
„Literatur“ und „Programmgestaltung“ stellen die Hauptthemen sich auf einen regelmäßigen Zyklus mit Bewertungen einzupen-
für das Treffen am 7. November (Blaike / Völs) dar. Landeska- deln. Es ist also auch in diesem Bereich Aufbruchsstimmung zu
pellmeister Hermann Pallhuber berichtete über den laufenden spüren. 2010 wird ein Landeswertungsspiel ausgetragen, das na-
Kapellmeister-Lehrgang, der von 38 Teilnehmern besucht wird, türlich erhöhte Ansprüche stellt.
wovon im Mai ca. 15 Teilnehmer ihre Abschlussprüfung absol- Eine neue Veranstaltung, die Tiroler „Triangel"-Woche, wur-
vieren werden. de von Hermann Pallhuber vorgestellt. Vom 18. bis 23. Juli 2009
Auch von der Bläserwoche wurde Erfreuliches berichtet, auch wird ein äußerst spannendes Fortbildungsprogramm mit den
im heurigen Jahr wird es den Schwerpunkt Brass geben, wobei Referenten Thomas Doss und Jan van der Roost für Komponis-
für die Holzbläser die Initiative eines eigenständigen Holzbläser- ten/Arrangeure, Dirigenten und Orchester geboten. Aktive und
orchesters gesetzt werden wird. passive Teilnahme ist möglich.
Die Planungen für 2009 sind längst im Gange. Die musikali- Auch der ORF-Blasmusikpreis war ein Themenpunkt. Peter
schen Aktivitäten in den Blasmusikbezirken zum Gedenkjahr Kostner erinnerte an den Durchführungsmodus, die Termine
(1809 – 2009), das ja gemäß dem Motto eine Gegenwartsver- und die große Werbewirksamkeit dieser Veranstaltung für Ti-
knüpfung verlangt, wurden vorgestellt. Dabei wurde besonders rols Blasmusik. Ein Hinweis: Das Booklet zur CD mit den ÖBV-
auf die Homepage der Tiroler Landesregierung verwiesen, wo Pflichtstücken findet sich im Internet. ■ Josef Wetzinger
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as Leichte ist oft das Schwere und ein chester. Der „WEISSKUNIG“ – ein König in weiß Ausspruch Maximilians, der seinen Respekt und
kompliziertes musikalisches Stück glänzender Rüstung – war der Titelheld einer Au- sein Verständnis von Kunst verdeutlicht. Seine
oftmals leichter zu komponieren als tobiographie in Romanform, diktiert vom Helden, Hofkapelle war berühmt in ganz Europa, und In-
das Einfache, Schlüssige, das nicht weniger Kaiser Maximilian I. selbst. Er stellt sich als einen nsbruck durfte sich als politisches wie kulturelles
Wirkung ausstrahlt, aber mit bescheidenen gebildeten Fürsten vor, der „mit großer mue das Zentrum fühlen.
Mitteln auskommen muss. Also war der Auftrag gehaim wissen fand, wie die welt geregirt mueßet
des Blasmusikverbandes an drei seiner fähigsten werden“. Die interessante und vielseitige Persön- Peter Kostner: Konzertwalzer „REMINIS-
Kapellmeister, neue Werke im mittleren Schwie- lichkeit Maximilians, die in Tirol nahezu allgegen- ZENZEN“. Der Konzertwalzer ist eine uröster-
rigkeitsgrad (B-Stufe) zu schreiben, eine Heraus- wärtig ist (man denke nur wie viele Bauwerke auf reichische Form. In letzter Zeit ist er mitunter
forderung. Josef Wetzinger, Klaus Strobl und Peter ihn allein in Innsbruck hinweisen), erschien mir aus den Konzertprogrammen verschwunden,
Kostner haben sie angenommen und hervorra- eine Herausforderung für eine musikalische Dar- zumal viel fesselnde Literatur (vor allem aus dem
gend gelöst. Die neuen Werke sind im November stellung. Der Einsatz einfacher musikalischer Mit- Ausland) die Programmierung der Kapellmeister
2008 in der Blaike Völs beim Kapellmeistertag des tel, verknüpft mit historischer Substanz, soll ein beeinflusst hat. Als „bekennender Österreicher“
Landesverbandes unter der Leitung der Kompo- lebendiges Bild entstehen lassen: Einleitend steht wählte ich bewusst die mittlerweile schon fast anti-
nisten von der Wiltener Stadtmusikkapelle urauf- sein Glaube an das Kaiser- und Rittertum, mit quierte Form des Konzertwalzers. Von daher auch
geführt worden. entsprechendem Pathos angelegt, Landsknechte der Titel „Reminiszenzen“. Der Titel wird zudem
Jeder der Komponisten hat vor dem Hinter- ziehen zu der etwas verpatzten Kaiserkrönung begründet durch zwei ganz bewusste Anklänge
grund eines besonderen Themas und didakti- in Trient ein (die Reise nach Rom hat man Ma- an Sepp Tanzers einzigen und wunderbaren Kon-
scher Überlegungen allgemein gültige Anliegen ximilian verwehrt). Die feierliche Szene mündet zertwalzer „Sagen aus Alt-Innsbruck“ (eine kleine
verwirklicht. Josef Wetzinger wollte mit „Weis- in einen äußerst lebhaften Tanz, der die verschie- musikalisch-inhaltliche Verbindung des Wiltener
skunig“ – so heißt Kaiser Maximilian I. Autobi- denen Register eines Blasorchesters zur Geltung Kapellmeisters mit seinem bedeutenden Vorgän-
ographie – „vor allem Freude am Musizieren, an kommen lässt, vielleicht auch in solistischer Be- ger). Der Konzertwalzer bietet dem Kapellmeister
Melodie und Rhythmus bereiten, vielleicht auch setzung. Das nächste Bild schwenkt auf die große die Möglichkeit, seine Musikkapelle in vielfacher
an der Begegnung mit einer großen historischen Liebe Maximilians zu Maria von Burgund, seiner Hinsicht zu schulen: Im Empfinden eines schwin-
Persönlichkeit Tirols. Damit soll auch eine kultur- ersten Gemahlin, klanglich umgesetzt durch ein genden/tänzerischen _ Taktes, in der Differenzie-
geschichtlich höchst bedeutende Epoche Tirols als romantisches Flügelhorn- oder Oboen-Solo, das rung der Tempi bei gleichbleibender Taktart, in
Tradition, die man auch international versteht, in eine feine, durchsichtige Begleitung verlangt. Kon- der Schulung der Tonkultur je nach Melodiege-
die Blasmusikkultur Eingang finden.“ Peter Kost- trastierend dann die andere Seite seines Wesens, bung der Walzerteile, in der Klangbalance einer
ner war es wichtig, mit seinem Konzertwalzer jene des rücksichtslosen Kriegsmannes. Bekannt ausgewogenen Begleitung … „Reminiszenzen“ ist
„Reminiszenzen“ eine „urösterreichische Form“ war seine ungestüme Wut und Aggressivität, gna- in der Form des klassischen Konzertwalzers mit
neu zu beleben und besonders auch „die oft so denlos ließ er Gegner enthaupten, wie etwa den Introduktion, mehreren Walzerteilen und Coda
gut besetzten Flügelhorn- und Tenorhornregister Festungskommandanten Hans Pienzenauer in angelegt. Bewusst wurde in der Melodiegebung
unserer österreichischen Kapellen adäquat einzu- Kufstein. Der Einsatz von Feuerwaffen und Lands- auch auf die österreichische Ländlermelodik Be-
setzen“. Zur musikalischen Gestaltung gibt er sehr knechtsheeren gehörte zu Maximilians moderner zug genommen (die ja etwa auch bei Lanner oder
detaillierte Hinweise. Beide Komponisten bedien- Kriegsführung, fernab jeder Ritterromantik. Dies Strauß ein prägendes Merkmal ist).
ten sich zur Verdeutlichung innermusikalischer erzählt musikalisch ein altes Landsknechtslied, in
Vorgänge des Zitats als Stilmittel. Und Klaus Stro- das sich Kanonenschüsse mischen. Am Schluss Klaus Strobl: „ELEGANZA“, Konzertstück
bl spricht anlässlich seines neuen Konzertstückes soll dreimal ein harter Schlag des Köpfbeiles auf für Blasorchester. Nach einer wuchtigen Ein-
„Eleganza“ aus, was ohnedies für die Musik gilt: Holz ein hässliches Geräusch erzeugen. leitungsfanfare folgt ein Cantabile-Teil, getragen
Dem Zuhörer steht offen, was er sich darunter Aus diesem furiosen Kampfgetümmel führt vom Tenorhorn. Dieser leitet dann in den eigent-
vorstellt. Oder ob er sie ganz bilderfrei genießt. ein karger Bourdonbass hinüber zu anderen Sei- lichen, sehr rhythmischen Hauptteil. Im eher ru-
Drei Werke, die es wert sind, ins Repertoire der ten Maximilians: Der „gross Waidmann“ zog von higen Mittelteil stellt das Hornregister das Thema
Tiroler Musikkapellen einzugehen. Wir stellen sie Jagschloss zu Jagdschloss in Tirol. Ein pastorales vor, welches in der folge von allen Instrumenten
hier deshalb den vielen Kapellmeistern und Musi- Jagdthema von Hörnern und Klarinetten weist auf übernommen wird. Den Schluss des Werkes bil-
kanten, die die Uraufführung nicht hören konn- seine Jagdleidenschaft hin, wird aber von Anfang det die Reprise des Hauptteiles. Der Titel „Elegan-
ten, in den Worten der Komponisten vor. an durchwoben von „Innsbruck, ich muss dich za“ steht einerseits für die Schönheit der Musik,
lassen“, dem wunderbaren Lied Heinrich Isaacs. andererseits lässt er für den Zuhörer alle Möglich-
Josef Wetzinger: „WEISSKUNIG“ ... aus dem „Adelige mache ich mir so viele ich will. Der keiten offen, was er sich unter „Eleganz“ vorstel-
Leben eines großen Kaisers. Fantasie für Blasor- Künstler aber hat seinen Adel von Gott.“, so ein len will. ■
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80 Jahre 1929-2009
INNSBRUCKER PROMENADEN-
KONZERTE 2009
Am 8. Juli starten im Innenhof der kaiserlichen Hofburg die
Innsbrucker Promenadenkonzerte 2009, die aufgrund des
Publikumserfolgs der vergangenen Jahre um ein Drittel ihrer
Laufzeit verlängert werden.
Bei der Auswahl der Orchester hat sich der künstlerische
Leiter Alois Schöpf besonders bemüht, dem Publikum
Abwechslung zu bieten: Das Publikum erwartet heuer eine
besonders breite Palette an verschiedenen Orchestern.
Neben professionellen Streichorchestern, Brassbands und
zahlreichen Militär- und Polizeikapellen fehlen aber auch die
Amateur-Trachtenkapellen nicht.
Das Spektrum der dargebotenen Musikstücke wird eben-
falls besonders reichhaltig angelegt. So soll es vier Themena-
bende („Ungarischer Abend“, „französische Unterhaltungsmu-
sik“, „Wien – Berlin“ und „Last Night of The Proms“ ) geben,
zusätzlich werden drei Schlachtenmusiken aufgeführt, u. a.
der „Traum eines Österreichischen Reservisten“ von Carl
Michael Ziehrer. Dem Gedenkjahr zur Tiroler Volkserhebung
1809 sind zwei Tiroler Uraufführungen gewidmet: der Kon-
zertmarsch „Anno 2009“ von Alt-Landeskapellmeister Florian
Pedarnig und die „Tiroler Symphonie (2009)“ von Franz Baur.
Insgesamt werden an 26 Spieltagen 35 Orchester mit ca.
1.600 Musikern und Musikerinnen über 400 verschiedene
Originalwerke und Transkriptionen aus der Ära der öster-
reichischen Unterhaltungsmusik des 19. Jahrhunderts und
jeweils ein Werk der klassischen Moderne bieten. Bei gutem
Wetter werden von den Veranstaltern bis zu 50.000 Zuhörer
erwartet.
Kapellmeister(in) gesucht !
Die Bundesmusikkapelle Götzens pflegt bereits
über 200 Jahre die Tradition der Blasmusik. Unser
Verein zählt derzeit 50 Mitglieder. Die traditionelle
Marschmusik, die Verpflichtungen für Kirche und Ge-
meinde sowie ein alljährliches Frühjahrskonzert liegen
uns besonders am Herzen. In der Regel gibt es zwei
Proben pro Woche.
Wir denken dabei an eine Persönlichkeit mit fundier-
ter musikalischer Ausbildung und wenn möglich Er-
fahrung als Leiter(in) eines Blasorchesters mit gutem
Leistungsniveau. Unsere Musikkapelle spielt in der
Mittelstufe.
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