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In der Kurzgeschichte wird schnell klar, das sowohl die Lehrerin als auch der Sc

hüler sich zu einer Handlung gezwungen fühlen, welche sie jedoch beide eigentlich ga
r nicht wollen. Die Problematik dabei ist, das sie beide das Gefühl haben eine Er
wartung erfüllen zu müssen die zu teilen vom anderen ausgeht. Die Lehrerin unterrich
tet trotz ihres schlechten Zustandes weiter, da sie die Erwartung des Schülers erfül
len muss, was beide unfreiwillig von einander abhängig macht. Ebenfalls nicht mit
einander vereinbar ist hier die Einstellung des Schülers zur Musik und der Einste
llung der Gesellschaft zu dieser Zeit. Die Musikalische Ausbildung war für die Men
schen ein fester Bestandteil der Erziehung eins kultivierten Kindes, selbst wenn
dieses, so wie es hier der Fall ist, kein großes bis gar kein Interesse an der Mu
sik hat. Also ist der Schüler gezwungen am Unterricht teil zu nehmen. Dieser Konfl
ikt überträgt sich natürlich auch auf die Lehrerin, welche keine große Lust verspürt einen
derart unmotivierten und untalentierten Schüler zu unterrichten. Obwohl sowohl Sc
hüler als auch Lehrer das gleiche anstreben nämlich den Ausfall des Klavier Unterric
hts, sthen sich beide feindlich gesinnt gegenüber, das sie sich gegenseitig als „wid
erlich“ (z.120 u. 122) bezeichnen. Zwischen ihnen besteht somit kein wirklicher re
aler Konflikt, nur die Problematik, das sie sich über die Einstellung des anderen
gegenseitig nicht im klaren sind.
Die Dramatik der Situation, die sich immer weiter zuspitzt wird mit der Multiper
spektivität stark unterstützt, da die jeweiligen Abschnitte, in denen sich der perso
nale Erzähler einer der Figuren widmet immer kürzer werden und der Wechsel somit sch
neller wird. Doch wird nicht nur die sich steigernde Dramatik unterstützt, sondern
erfüllt die Multiperspektivität noch einen anderen wichtigen Aspekt. Denn erst durc
h den Wechsel der Figuren wird für den Leser deutlich, das beide kein Interesse an
der Klavierstunde haben, was den Figuren selbst natürlich verschlossen bleibt. So
ist der Leser eingeweiht und versteht am ende, zum Zeitpunkt des Zusammentreffe
ns der Figuren, weshalb es zu einer derart gestörten Kommunikation kommt.
Zwischen der personalen Erzählung finden sich auch sehr kurze und wenige auktorial
e Einschübe, die immer in Klammern stehen. Zwei sind als Fragen formuliert und fin
den sich nah aneinander am Ende der Kurzgeschichte. „Seine (von wem nur gelenkten?
) Beine“, heißt es, als der Schüler die Klavierschule betritt und kurz darauf folgt „ … er
innerte mit dem /von wem nur gelöschten?) Bewusstsein.“, was sich auf die Lehrerin
bezieht. In beiden Fällen ist von einer Handlung die Rede, die dem Schüler und der L
ehrerin nicht mehr zugesprochen wird, obwohl sie natürlich dafür verantwortlich sind
. Bei dem Schüler weiSt es also nochmals auf wie sehr er sich von seinem Körper di
stanziert hat, welcher fortan der Vernunft und nicht dem Verlangen, gehorcht. Au
ch die vorhandene Metaphorik, verdeutlicht das dein Körper gelenkt, also wie eine
Maschine gesteuert wird. Im Falle der Lehrerin ist zunächst ein Gegensatz auffällig,
da sie sich mit ihrem Bewusstsein erinnert, obwohl es laut dem auktorialen Erzähl
er gelöscht ist. Die Metapher, ist auch hier klar zu erkennen. Wie auch bei dem S
chüler wird dem Körper, bzw. hier dem Bewusstsein, die Menschlichkeit gewissermaßen en
tzogen, da es weitaus passendere Begriffe wie z.B. verdrängen als gelöscht gegeben hät
te. Hauptsächlich ist in beiden Fällen nachvollziehbar das die Figuren selbst nicht
anerkennen wollen, das sie trotz ihres Wiederwillens, das tun was von ihnen erwa
rtet wird. Der dritte und letzte auktoriale Einschub befindet sich weit am Anfa
ng und ist auf den Schüler bezogen. Er erläutert die Beziehung die der Schüler zu sein
er Umgebung hat, bzw. wird die Aussage „Das hatte jetzt alles keine Beziehung zu i
hm“ (z.1), mit „(es war höchstens eine feindselige Beziehung)“(z.5u.6), richtig gestellt
. Die sogenannte feindselige Beziehung zeigt, dass der Junge seine schlechte Lau
ne auf die Umgebung projiziert, und diese auch als etwas Schlechtes oder feindli
ches ansieht. Auch ist verständlich das er seiner Lehrerin erst recht feindselig g
egenübersteht, wenn er bereits so etwas banalem wie seine Umgebung verabscheut.

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