sehr kühl, sonnig zwar, aber kühl. Um die Mit- tagspause in Flensburg ohne Erkältung zu über- stehen, hieß es, sich warm zu kleiden für den klei- nen Gang durch das Stadtzentrum. Das Auto konnte auf einem geräumigen Parkplatz am Stadt- rand in der Nähe der Katharienenstraße geparkt werden. Alles dabei? Auf geht's. Überraschend, dass Flensburg Straßen hat, die kopfsteingepflastert bergig hinauf und hinab füh- ren. Zunächst ging es die Friesische Straße hinab bis zur Nikolaikirche mit der Gewissheit, die Rückkehr würde wieder hinauf führen. Häuser, Läden und Straßen erinnerten an Wuppertal ohne Schwebebahn.
Auf dem Marktplatz war ein Flohmarkt aufge-
baut. Er unterschied sich weder vom Warenange- bot noch vom Käuferverhalten von anderen Floh- märkten. Käufer befingerten lustlos das Angebot, plauderten mit den Anbietern, legten die Waren beiseite oder zogen umständlich das Portmonee aus der warmen Kleidung. Und wie auf allen Flohmärkten gab es auch in Flensburg - Achtung Kalauer - keinen einzigen Floh zu erstehen.
Die Sonne brannte und verscheuchte die kalte
Luft. Wie oft im Oktober ist man morgens ange- messen gegen kühle Witterung geschützt und muss dann im Laufe des Tages feststellen, dass die warme Kleidung abgelegt und über Schultern und Armen getragen werden oder aber zuneh- mend backwarm und schweißtriefend ausgehalten werden muss. Keine der beiden Lösungen kann befriedigen, zumal der Rückweg zum Auto einen Berganstieg versprach.
Aber es sollte nicht alles vergebens sein. Also die
lange Fußläufigkeit vom Südermarkt bis zum Nordermarkt hin und wieder zurück, bekleidet mit aufgeheizter Kleidung und gegen den Hunger bewaffnet mit einer Doppeltüte Pommes frites.
Flensburg zeigte sich an diesem Tag nicht dank-
bar oder aber unsere Antennen waren für Flens- burg nicht auf Empfang gestellt. Nichts wie zu- rück zum Auto, Liegen ausfahren, Mittagsschlaf bis 15.00 Uhr. Diese Vorstellung beschleunigte unsere Schritte die Friesische Straße bergauf.
Gegen 15.00 Uhr dann: Flensburg bekommt noch
einmal eine Chance. Später. Irgendwann. Ohne- hin war Flensburg nur für eine längere Mittags- pause vorgesehen.