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Jahresbericht

zur 46. Ordentlichen


Bundesversammlung

30. April 2011


Jahresbericht des Landeskommandanten
Hohe Bundesversammlung, liebe Ehrengäste, werte Delegierte!

„Man sollte gehen, bevor andere merken, dass man schlechter wird.“ Mit den Worten des
deutschen Topmanagers Erwin Conradi eröffne ich die 46. Bundesversammlung des Südtiroler
Schützenbundes. Ich tue dies mit emotionaler Gemütserregung, - weil es heute mein letzter Auftritt
als Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes sein wird.

Rückblick auf Seit dem 29. April 2001, als ich zum Landeskommandant gewählt wurde, hat sich im Südtiroler
10 erfolgreiche Jahre Schützenbund vieles getan. Wir haben den Bundesausschuss eingeführt, die Bundes- und
Jungschützenstatuten überarbeitet, die neue Exerzier-, Dienst-Schieß- und Rüstordnung aufgestellt
und die Bundesgeschäftsstelle den neuesten Erfordernissen angepasst. Mit Richard Andergassen
haben wir einen vollzeitbeschäftigten Mitarbeiter bekommen, und von der Kurie wurde uns Dr. Paul
Rainer als Schützenkurat genehmigt. Mit dem Zuwachs von über 1000 Mitgliedern und neun neuen
Kompanien konnte der Südtiroler Schützenbund einen sensationellen Aufwärtstrend verzeichnen.

Zu den Höhepunkten dieser 10 Jahre gehören u.a. die Aktion am Klockerkarkopf, das Entzünden von
Bergfeuern an der Südgrenze unseres Landes, die Großkundgebungen in Bozen und Bruneck, das
Zusammentreffen mit dem äthiopischen Botschafter in Rom, die Übergabe der „Schützen-Petition“ in
Wien, die 50-Jahrfeier des Südtiroler Schützenbundes in Bozen und die Jubiläumsfeiern anlässlich des
Tiroler Gedenkjahres, um nur einige zu nennen. Wir haben Tagungen und Ausstellungen organisiert,
Bücher und Broschüren herausgegeben und am Bozner Pfarrturm ein Glockenspiel installiert.

Dank an Institutionen Es ist wohl klar, dass der Schützenbund ein so umfangreiches Programm nicht mit eigenen Mitteln
bestreiten kann. Daher möchte ich Landesrätin Sabina Kasslatter Mur vom Amt für Kultur, Dr. Gerhard
Brandstätter als Präsident der Stiftung Südtiroler Sparkasse sowie der Region Trentino/Südtirol für ihre
finanzielle Hilfe ein herzliches Dankeschön aussprechen.

Unsere Arbeit im Detail Weil in der heutigen Zeit ein zackiges Aufmarschieren bei festlichen Anlässen bei weitem nicht
mehr ausreicht, hat der Südtiroler Schützenbund die Rechtfertigung für sein Tun nicht nur aus der
Vergangenheit, sondern auch aus der Gegenwart geschöpft und die Aufmerksamkeit vor allem auf die
Weiterbildung seiner Mitglieder gelegt. Seminare über Konfliktbewältigung, Argumentationstechnik,
Heimatkunde, Stil und Etikette, Schritte zum guten Sprechen und Pflege der Öffentlichkeitsarbeit
waren einige der Schwerpunkte unserer Bildungsarbeit.

Der Schutz der Kulturdenkmäler, der Naturlandschaft und der Umwelt waren für uns ein wichtiger
Aufgabenbereich.

Der Südtiroler Schützenbund war aber auch im sozialen Bereich tätig. Nachbarschaftshilfe und
Sensibilität für Menschen in Not haben wir mit Spendenaktionen zugunsten der vom Hochwasser
betroffenen Menschen in Niederösterreich und Tirol, aber auch im fernen Äthiopien bewiesen, wo der
Computerraum der „German school“ finanziert wurde. Schnelle und unbürokratische Hilfe bekamen
auch unsere Schützen, die bei Unglücksfällen durch den Herz-Jesu-Notfonds finanziell unterstützt
werden konnten.

Ein Thema, das uns seit vielen Jahren beschäftigt, ist die Toponomastik. Da die Politik auf zwei
Resolutionen des Schützenbundes bis heute nicht reagiert hat, fragen wir uns, ob es Angst ist, oder
ob vielleicht doch nur der politische Wille fehlt, das Problem endlich zu lösen. Die zögernde Haltung
der Landespolitik hat bereits die Grünen und den Club Alpino Italiano ermutigt, den Klockerkarkopf in
„Vetta d‘Europa“ umzutaufen. So wird das Werk Ettore Tolomeis fortgeführt - und die Politik schaut
zu und schweigt. Die deutschen Namen auf den Ortsschildern sind aber derzeit immer noch nur
geduldet und können von der italienischen Regierung jederzeit wieder verboten werden.

Wir Schützen bemühen uns generell um ein gutes Auskommen mit den Italienern. Als Gegenleistung
verlangen wir aber Respekt gegenüber den Tiroler Traditionen, unserer Kultur und unserer Geschichte.
Beleidigungen wie beim jüngsten Faschistenaufmarsch in Bozen oder die Aussage von Vittorio Sgarbi,
der die Italiener in Südtirol mit den Juden im Dritten Reich gleichgestellt hat, sind einfach nicht
tragbar.

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Und natürlich hat das italienische Volk das Recht, die 150-jährige Einheit Italiens zu feiern. Aber
niemand kann allen Ernstes von uns verlangen, das Jubiläum eines Staates mitzufeiern, der unser Volk
vor 90 Jahren gegen unseren Willen zu italienischen Staatsbürgern gemacht hat. Daher sind Leute, die
von uns das Aushängen der Tricolore und das Singen der Hymne „Fratelli‘Italia“ verlangen, in der von
Schwerter schwingender Bereitschaft zum Tod oder vom gerupften österreichischen Adler gesprochen
wird, unverbesserliche Nationalisten.

Nach dem Brief von Minister Bondi haben wir Schützen gehofft, dass unser Landeshauptmann zu
seinem Wort, das Mussolini-Relief und den Kapuzinerwastl zu entfernen, stehen würde. Leider sind
wir wieder einmal enttäuscht worden. Er hat dem Druck der Italiener nachgegeben und begnügt
sich jetzt doch nur mit einer „Abdeckung“ des Mussolini-Reliefs, die Umbenennung der Relikte in
Mahnmäler und das Anbringen von Hinweistafeln, deren Text niemand lesen wird.

Im Herbst hat eine Zeitungsumfrage in Nordtirol über „Selbstbestimmung und zweite


Staatsbürgerschaft“ gezeigt, dass sich – wohl auch aufgrund mangelnder politischer Aufklärungsarbeit
– die Nordtiroler keinen Zusammenschluss mit Südtirol wünschen. Hier müssen wir uns schon die
Frage stellen, ob wir Südtiroler nicht selber Schuld daran sind, wenn man uns dort als überheblich
und arrogant empfindet. Wenn wir immer und überall die Besten sein wollen, und eine eigene
Universität, einen eigenen Flugplatz und ein eigenes Fahrsicherheitszentrum haben müssen, obwohl
solche Einrichtungen im nördlichen Tirol bereits vorhanden wären, dann fördert das nicht gerade
unsere gemeinsame Identität.

Liebe Freunde!
Unsere Waffen als Seit über 10 Jahren dürfen unsere Schützen nun wieder Säbel und Gewehre tragen. Diese Waffen
Symbol sollen heute Symbol der Bereitschaft, für Werte der Heimat und des Glaubens einzustehen, sein. Ist
diese Bereitschaft aber nicht mehr gegeben, dann verkommen unsere Schützenkompanien zu reinen
Traditionsvereinen, und ihre Waffen sind nur mehr Aufputz und nicht mehr Symbol.

Der ehemaligen Bildungsreferent der Nordtiroler Schützen - Major Karl Pertl - hat diesbezüglich
bereits 2003 vor seinem Bundesauschuss gesagt, ich zitiere: „Heute steht das Schützenwesen in
Nordtirol nur mehr für repräsentative Aufgaben. Und das ist vielen jungen Tirolern zu wenig. […]
Wir können zwar stolz sein auf unsere Vergangenheit, unsere Rechtfertigung schöpfen wir allerdings
aus der Gegenwart. - Diese Situation ist in Südtirol anders, weil diese Schützen wissen, warum sie
Schützen sind. Stellungnahmen, Gedenkfeiern, auch Demonstrationen zu verschiedenen Problemen
sowie die Pflege des Geschichtsbewusstseins sind für Südtiroler Schützen eine selbstverständliche
Vorgangsweise. Die vielen jungen Offiziere in den Kompanien südlich des Brenners sind der Beweis für
die Richtigkeit dieses Weges“ Ende des Zitats.

Worte wie diese, liebe Schützenkameraden, ausgesprochen von einem Nordtiroler Schützenmajor, tun
uns gut und zeigen, dass der Einsatz der Südtiroler Schützen im nördlichen Tirol geschätzt wird. Seine
Aussage könnte heute als starkes Zeichen in Richtung des gemeinsamen Schützenbundes verstanden
werden, dessen Verwirklichung wir bereits vorbereiten.

Volkstumspolitik Wir Südtiroler Schützen waren immer schon politisch interessiert, was aber nicht im Sinne von
Parteipolitik zu verstanden werden darf. Gesellschaftspolitisch vertreten wir eine klare Meinung. In
zahlreichen Stellungnahmen und Aussendungen haben wir als das „Gewissen des Landes“ agiert, was
uns aber oft auch übel genommen und als Einmischung in die Tagespolitik missverstanden wird. Und
unser Bestreben nach Selbstbestimmung und zweiter Staatsbürgerschaft wird von gewissen politischen
Kreisen als Zündelei und sogar als Scharfmacherei verurteilt.

Kameradschaft mit Gleichgesinnten spricht heutzutage vor allem junge Menschen an, weil sie sich
besonders bei uns Schützen mehr geborgen fühlen als in einem anderen Verein. Echte Kameradschaft
wird bei uns gepflegt und gelebt.

So kennt der Schützengeist bei uns keine Verdrossenheit und überträgt sich auf die ganze
Lebenseinstellung unserer Mitglieder, ganz nach dem Grundsatz „Ganz Tirol ist unsere Heimat,
Österreich unser Vaterland, deutsch ist unsere Muttersprache und christlich unser Glaube.“

Das ist die Basis, auf der wir stehen, und von diesem Standpunkt aus wollen wir uns als Schützen
bewähren.“

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Hohe Bundesversammlung, werte Ehrengäste, liebe Schützen!

Abschied mit Wehmut Heute ist der Zeitpunkt meines Abschieds gekommen. Und ein Abschied schmerzt immer, auch wenn
und Stolz zugleich man sich schon lange darauf vorbereitet hat. In den 19 Jahren meiner Tätigkeit in der Bundesleitung
- 9 Jahre als Bundeskassier und 10 Jahre als Landeskommandant - habe ich viel Erfahrung
gesammelt, und neben vielen glücklichen hat es auch einige schwierige Momente gegeben. Mit
Genugtuung und Stolz blicke ich auf diese schöne Zeit zurück. Toleranz und gegenseitiger Respekt
war in der Bundesleitung immer die Voraussetzung guter Zusammenarbeit, und die Verschiedenheit
der Meinungen war nie ein Grund für Zerwürfnisse.

Euch Delegierte danke ich für das Vertrauen, das ihr mir in diesen Jahren entgegengebracht habt. Ich
gehe zwar, aber ich werde dem Schützenwesen weiter eng verbunden bleiben.

Dem neuen Landeskommandanten und seiner künftigen Bundesleitung wünsche ich viel Glück und
Erfolg für die nächsten drei Jahre. Ich bin überzeugt, dass diese Mannschaft die richtigen Weichen
für die Zukunft stellen und neue Ideen, viel Motivation und jugendlichen Schwung in den Südtiroler
Schützenbund bringen wird.

Der Bundesversammlung wünsche ich weiterhin einen erfolgreichen und guten Verlauf und danke
allen für die Aufmerksamkeit.

Hoch lebe Tirol – Schützen Heil!

Mjr. Paul Bacher


Landeskommandant

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Jahresbericht des Bundesgeschäftsführers
Hohe Bundesversammlung!

Die Basis unserer Arbeit Einer meiner Vorgänger im Amt, Bundesmajor a.D. Dr. Michl Ebner, hat 1983 im Rahmen einer großen
Versammlung des Schützenbundes in Bozen gemeint: „Die vier Aufgabenbereiche der Schützen sind
der politisch-heimatbewusste, der kulturell-geschichtliche, der denkmalpflegerisch-religiöse und der
sozial-karitative. „Dazu möchte ich feststellen“ – so Michl Ebner weiter –, „dass der Einsatz für unsere
Heimat und ihre politische Zukunft mit Abstand an erster Stelle stehen muss!“ Zitatende.

Nach diesem Grundsatz, der, wie wir sehen, schon seit Jahrzehnten gilt, haben wir unsere Arbeit im
letzten Jahr ausgerichtet.

Themenübersicht Ortsnamenregelung, faschistische Relikte – beide Fragen, so meinte man noch vor einem Jahr – wür-
den sich sicher bis zur heurigen Bundesversammlung in der einen oder anderen Weise lösen.

Doch wer wirklich damit gerechnet und somit insgeheim sogar gehofft hat, dass den Schützen mit der
Lösung dieser offenen Fragen endgültig die Themen ausgehen, der hat sich gründlich getäuscht. Ei-
nerseits, weil der großspurig angekündigte runde Tisch mit dem Innenminister gerade ein einziges Mal
getagt hat, und weil sich die Ankündigungen der Mitglieder der Landesregierung bedauerlicherweise
in Luft aufgelöst haben, und andererseits, weil das Betätigungsfeld der Schützen so umfassend ist,
dass kaum ein Thema als endgültig erledigt abgehakt werden kann – im Gegenteil: es kommen immer
wieder neue dazu.

Doch der Reihe nach:

Volkstumspolitik Ein großer Teil unserer institutionellen Arbeit war der Volkstumspolitik gewidmet. Diese bestand vor
allem aus Bildungsarbeit im Rahmen von Vorträgen in den Kompanien, die wir mit ausgewählten Re-
ferenten landesweit durchführen konnten. Motivationsseminare und zeitgeschichtliche Themenabende
fanden regen Anklang. Der Erfolg dabei zeigt uns, dass wir diese sogar noch weiter ausbauen müssen.

Neuwahlen Das vergangene Arbeitsjahr war aber ein klein wenig auch der Umbruch in eine neue Epoche. Nicht
weniger als 35 unserer 140 Kompanien und 3 Kapellen stehen unter neuer Führung. Das nötige Rüst-
zeug für eine fruchtbringende Arbeit haben wir unseren angehenden Offizieren in 4 zentralen Kursen
zu den Themen Öffentlichkeitsarbeit, Rhetorik und geschichtliches Hintergrundwissen im Burggrafen-
amt in Bozen bzw. in Brixen mitgegeben.

Publikationen Die Herausgabe der Lebenserinnerungen des Freiheitskämpfers Günther Andergassen und die Sichtung
der Lebenserinnerungen eines weiteren Freiheitskämpfers, welche im nächsten Halbjahr in Buchform
erscheinen werden, gehören ebenfalls zu wichtigen Projekten, die wir letzthin – auch durch die wohl-
wollende Unterstützung der öffentlichen Hand – durchführen konnten.

Im abgelaufenen Jahr wären nach insgesamt 5 Protestveranstaltungen gegen die faschistischen Denk-
mäler eigentlich die politischen Verantwortungsträger in unserem Land an der Reihe gewesen, ihre
Ankündigungen einzulösen.

Politische Nur ungern erinnere ich an die vielen politisch motivierten diplomatischen Versuche durch die Hinter-
Versprechungen tür, den Schützenbund durch Beschwichtigungen von weiteren Kundgebungen und Stellungnahmen
zu diesem Thema abzuhalten. Ich erinnere aber weiters auch an die vielen öffentlichen Stellungnah-
men von maßgeblichen Persönlichkeiten, welche eindeutig die Entfernung gar einiger Relikte ankün-
digten. Exemplarisch zitiere ich hier aus einem Brief vom Landeshauptmann an den Schützenbund,
datiert mit 8. September 2010. Er schreibt darin zum Thema Mussolinirelief: „Was die faschistischen
Reliefs am Finanzpalast mit der Verherrlichung von Mussolini mit den Worten „credere, combattere
ed obbedire“ anbelangt, so ist die Landesregierung der Meinung, das dieselben abgenommen d.h.
entfernt werden sollten. Dies wäre bei gutem Willen ohne Weiteres möglich, ohne dass der Palast da-
runter leiden würde.“

Niemand darf sich angesichts der nicht eingehaltenen Versprechen und Ideenwettbewerbe also wun-
dern, wenn aus so manchem Mutbürger – und ich meine damit jene, die den Mut hatten, gegen den
Faschismus auf die Straße zu gehen, wenn dann aus diesen Mutbürgern auch manchmal Wutbürger
werden. Und ich mache kein Geheimnis aus der Stimmung im Schützenbund angesichts nicht umge-
setzter Zusagen. „Wir werden weiter auf demokratischem Wege versuchen, dass dieses Denkmal dem

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Erdboden gleichgemacht wird“ … hat Bundesmajor Michl Ebner bei der Bundesversammlung vom 2.
März 1980 den Delegierten des Schützenbundes von dieser Stelle aus zugerufen. „Wenn sich nicht
innerhalb kürzester Zeit etwas tut, dann werden wir uns wohl gezwungen sehen, diese Forderungen
ohne Wenn und Aber wieder aufzugreifen.“

Freie Ressourcen Doch dieses vergangene Jahr, in dem wir die von der Politik gewünschte Zurückhaltung praktiziert ha-
sinnvoll genutzt ben, hatte auch sehr viel Positives, schuf Ressourcen für neues. Vor allem, was das Thema Landesein-
heit betrifft. Im Spätsommer 2010 brachte unsere Kulturlandesrätin mit einem offen ausgesprochenen
Wunsch nach einer weiteren Vereinigung der Schützenbünde den sprichwörtlichen Stein ins Rollen.
Seitdem gab es auf Anregung des SSB in regelmäßigen Sitzungen zwischen den Delegationen der drei
Tiroler Schützenbünde bedeutende Fortschritte in der Reform des Gesamttiroler Schützenbundes. Ob-
wohl die Umsetzung und das Ziel der Reform – auch aus Rücksicht auf die anderen Schützenbünde
– nicht in dem von Landesrätin Kasslatter favorisierten Zeitplan umgesetzt werden kann, gibt es mitt-
lerweile klare Konzepte und Vorlagen, die bereits in den verschiedenen Gremien behandelt werden.
Endgültige Beschlüsse, die in einem gewissen Sinne sogar bahnbrechend sein könnten, erwarten wir
lt. festgelegtem Zeitplan bis zum Jahresende. Erste hoffnungsvolle Kostproben einer neuen Ära haben
wir bereits bekommen: einmal in der 2010 von den Schützenbünden gemeinsam durchgeführten Un-
terschriftenaktion zur von allen Parteien grundsätzlich gutgeheißenen Doppelstaatsbürgerschaft, und
dann in der aktiven Hilfestellung für den Welschtiroler Schützenbund, dem unsere Führungsspitzen
immer öfter Unterstützung in allen wichtigen Fragen bieten.

Neuer Mitarbeiter Die stetig ansteigenden Anforderungen an Professionalität und Technik haben es notwendig gemacht,
und seine Aufgaben zur Abwicklung der bürokratischen Arbeit einen zweiten Mitarbeiter einzustellen.

Vor allem die diesbezüglichen Vorbereitungen zur Großveranstaltung „50 Jahre Feuernacht“ auf Sig-
mundskron und an der Uni Innsbruck, aber auch zur Wanderausstellung zum Landlibell im Pustertal
sowie die organisatorische Vor- und Nachbereitung von Tagungen und Versammlungen auf Bundes-
und Bezirksebene gehören mit zu seinem vordergründigen Aufgabenbereich.

Mitgliedszahlen Nach den Höhenflügen der letzten zehn Jahre gab es bei den Mitgliedszahlen aber auch einen kleinen
Dämpfer. Bedingt durch einen massiven Generationswechsel gab es heuer erstmals keinen Zuwachs.
Zwar haben wir weiterhin 140 Mitgliedskompanien und 3 Schützenkapellen. Insgesamt sind seit An-
fang 2010 aber nur 350 Männer und Frauen in Südtirol einer Schützenkompanie beigetreten. Die
Mitgliederzahl aller Kompanien zusammen beträgt nun 5.062 aktive Mitglieder, also 66 weniger als
Anfang 2010. Die Ursache hierfür ist vermutlich darin zu suchen, dass in den Vorjahren nachweislich
überdurchschnittlich viele Menschen zu den Schützen gekommen sind und nun unser Reservoir für
kurze Zeit erschöpft ist. Andere Tendenz – und das können wir mit ruhigem Gewissen sagen – lässt
sich jedenfalls keine feststellen. Zu den 5.062 aktiven Mitgliedern kommen 184 Ehrenmitglieder und
1.004 unterstützende Mitglieder dazu. Insgesamt ergibt das 6.250.

Die mitgliedsstärksten Kompanien sind Natz (72), Schabs (71), Meransen (69), Schenna (67) und Lana
(65). Die mitgliedsschwächsten Kompanien sind Jenesien (11), Tiers (15), Sterzing (15) und Welschn-
ofen. Im Schnitt besteht eine Kompanie aus 35 aktiven Mitgliedern. Am meisten Mitglieder dazuge-
wonnen hat die Kompanie Weitental (+17), gefolgt von den Kompanien Mareit (5), Nals (5), Laag (4),
Walten (4) und Prad (4). Den größten Mitgliederschwund hatte die Kompanie Bozen (-8) zu verzeich-
nen, gefolgt von den Kompanien Vintl (-7), Moos (-5), Oberes Ahrntal (-5) und Ritten (-5).

Das Durchschnittsalter der aktiven Mitglieder im Südtiroler Schützenbund hat um ein halbes Jahr
zugenommen und liegt derzeit bei 39,47 (+0,48) Jahre. Das älteste Mitglied ist immerhin 98 Jahre
alt, und zwar der Ehrenhauptmann Alois Oberhammer aus Gais. Den stärksten Jahrgang stellen die
1990-Geborenen (163), gefolgt von den 1988ern (162), den 1993ern (138), den 1989ern (135) und
den 1992ern (128).

Der jüngste Bezirk im Bezug auf seine Mitglieder ist der Bezirk Vinschgau mit durchschnittlichen 36,0
Jahren (+/-0,0); der Bezirk Bozen ist mit 43,5 (+1,4) Jahren nach wie vor der älteste.

Das Durchschnittsalter der Kompanien reicht von 24,84 Jahren der Kompanie Graun (Terenten 27,07
und Burgeis 28,61) bis zu den 59,10 Jahren der Kompanie Gries (Anpezo Hayden 56,50 und Wolken-
stein 55,67).

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Die Mitgliederzahl bei den Jungschützen und Jungmarketenderinnen hat mit 414 (-9) leicht abge-
nommen. Hierbei muss aber erwähnt werden, dass der gesamte Jahrgang der 1994-Geborenen zu den
aktiven Schützen und Marketenderinnen übergetreten ist, und das sind immerhin 102 (!) Mitglieder.

Erfreulich ist besonders der Umstand, dass sich die Anzahl der Jungschützen in etwa gleichhält, ob-
wohl jedes Jahr – wie bereits erwähnt – der Jahrgang der 16-Jährigen zu den aktiven Schützen und
Marketenderinnen übertritt.

Um die Arbeit der Bezirke und Kompanien zu koordinieren, wurden im vergangenen Geschäftsjahr 11
Bundesleitungssitzungen und 4 Bundesausschuss-Sitzungen einberufen, und in 8 Rundschreiben wur-
den die Kompanien über die Veranstaltungen und Entwicklungen im Bund informiert.

Dank am Ende Am Ende meiner 6-jährigen Amtszeit als Bundesgeschäftsführer darf ich mich bei allen bedanken, die
der Amtszeit sich für unseren Schützenbund eingesetzt haben. Es gäbe eine Vielzahl von Namen aufzuzählen, be-
kannte und weniger bekannte, jene die im Vordergrund, aber auch jene, die im Hintergrund arbeiten.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich einige nicht erwähne, möchte ich mich in tiefer Dankbarkeit bei
unserem vorbildhaften Bundessekretär Richard Andergassen, unserer wissenschaftlichen Beraterin Dr.
Margareth Lun, allen Mitarbeitern im Bereich neue Medien, allen Referenten in der Bundesleitung und
Bezirksmajoren, bei unserem Bundeskassier sowie bei unserem scheidenden Landeskommandanten
aufs Herzlichste bedanken.

Sie alle haben versucht, das Beste zu geben: auf sie alle können wir stolz sein.

Schützen Heil!

Mjr. Elmar Thaler


Bundesgeschäftsführer

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Bericht der Jugendreferenten
Jugendleitung Bund

Stand Im Jahr 2010 gehörten 430 Jungschützen und Jungmarketenderinnen dem SSB an. War in den
vergangenen Jahren ein stetes Ansteigen an Jungschützen und -marketenderinnen zu verzeichnen,
so nahm die Mitgliederzahl 2010 leicht ab. Auch 2010 war ein gutes Jahr für die Jugendarbeit. Dank
dem guten Zusammenhalt und der konstruktiven Zusammenarbeit aller in der Jugendarbeit tätigen
Leute konnten wiederum interessante Aktivitäten für unsere Jüngsten angeboten werden.

Tätigkeit Ein Großereignis für die Jungschützen und Jungmarketenderinnen fand am 1. Mai 2010 bei uns
in Südtirol statt: Das Landesjungschützenschießen wurde in Auer abgehalten. Durch die gute
Organisation und Zusammenarbeit mit der Schützengilde Auer war es trotz einiger technischer
Probleme bei der Auswertung eine gelungene Veranstaltung. Das 12. Jungschützenzeltlager führte
uns in die Gemeinde Naturns im Burggrafenamt. Ein Höhepunkt war der Besuch beim Weißen
Kreuz, wo die Teilnehmer einen Einblick in die Arbeit des Weißen Kreuzes, dessen Fuhrpark und
in Erste-Hilfe-Maßnahmen bekamen. Dass dies wiederum ein großes Erlebnis für alle wurde, ist
ein Verdienst aller Organisatoren, nicht zuletzt der SK Naturns. Die gute Zusammenarbeit mit den
Jungschützenbetreuern aus Nord- und Osttirol ist ein großes Anliegen der Jugendleitungen beider
Bünde. So fanden gemeinsame Jugendleitungssitzungen statt, bei denen gemeinsame Projekte und
Richtlinien in der Jungschützenführung besprochen und umgesetzt wurden.

In den Bezirken

Bezirke Die Bezirksjugendleitungen haben ihrerseits in ihren Bezirken tolle Aktivitäten für ihre
Jüngsten organisiert und durchgeführt. So wurde in einigen Bezirken die Prüfung für das
Jungschützenleistungsabzeichen abgehalten, es wurden Freundschaftsschießen organisiert sowie
kulturell-geschichtliche Wanderungen und Ausflüge organisiert. Außerdem wurden Trommlerkurse
abgehalten und Gemeinschaftsnachmittage organisiert.

Ein aufrichtiges Vergelt’s Gott an dieser Stelle allen Betreuern. Nur durch eure Arbeit in der Basis,
sprich Kompanien und Bezirken ist eine solche Jugendarbeit möglich und führt auch zum Erfolg.
Ein Dank ist zugleich aber immer auch eine Bitte. Deshalb die Bitte an euch Jungschützenbetreuer,
macht so weiter und setzt euch weiterhin für unsere Jüngsten ein, denn sie sind unsere Zukunft. Die
Bundesjugendreferenten werden ihr Bestes geben, euch in eurer sicherlich nicht leichten Aufgabe
bestmöglich zu unterstützen.

Mjr. Joachim Schwienbacher

Marketenderinnen

Bezirke Die Bezirksmarketenderinnen sind das ganze Jahr über in die Jugendarbeit mit eingebunden
und leisten außerdem auch innerhalb ihrer Kompanie wertvolle organisatorische Mitarbeit. In den
Bezirken hielten die Marketenderinnen im vergangenen Jahr Treffen ab, um Tipps und Tricks für
das Tragen und Ankleiden der Tracht zu erhalten, aber auch Haarsteckkurse. Um sich untereinander
besser kennen zu lernen, organisierten sie Wanderungen und einen gemeinsamen Kegelabend. Bei
Veranstaltungen der Jungschützen, wie Rodelausflüge, Freundschaftsschießen, Ausflüge und Zeltlager
waren sie ebenfalls dabei. Auf Bundesebene wurde ein Treffen für die Bezirksmarketenderinnen
organisiert, um einen Informationsaustausch zwischen den Bezirken zu ermöglichen. Weiters haben
70 Marketenderinnen aus allen Bezirken beim Musikantenstadl in Bozen mitgewirkt. Dies war für viele
ein schönes Erlebnis.

Aufruf Die Arbeit der Bezirksmarketenderinnen ist nicht immer leicht, und man kann sich daher die
Enttäuschung mancher Betreuerinnen vorstellen, wenn ihren Bemühungen nur wenig oder gar keine
Beachtung geschenkt wird. Deshalb ergeht von mir die dringende Bitte an die Hauptleute, dass sie
ihre Marketenderinnen ermuntern, an den diversen Veranstaltungen teilzunehmen. Es wäre sicher ein
Gewinn für alle.

Sonja Oberhofer
Bundesmarketenderin

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Bericht des Ladinerreferenten
Liebe Kameraden,

als Referent für die Ladiner im Südtiroler Schützenbund sehe ich es als meine vornehmliche Aufgabe
an, das Schützenwesen im ladinischen Teil Tirols zu fördern und zu betreuen.

Schwerpunkte Im Jahre 2010 lag dabei der Schwerpunkt meiner Arbeit im Aufarbeiten historischer Unterlagen und
Dokumente, um die Geschichte der ladinischen Schützen vor dem Vergessen zu bewahren.

Zurzeit bestehen im Südtiroler Schützenbund sechs ladinische Formationen, aufgeteilt auf vier Täler:
die zwei Schützenkompanien des Grödner Tales, die zwei Schützenkompanien des Gadertales, die
Schützenkompanie von Anpezo und die neu gegründete Kompanie in Buchenstein.

Dazu habe ich begonnen, vor allem Fotomaterial aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zu sammeln,
in der vor allem im Gadertal noch mehrere Kompanien bestanden. Dieses aufgearbeitete Material soll
dazu dienen, die Bevölkerung anzuregen, vielleicht da und dort heute nicht mehr bestehende Kompa-
nien wieder zu gründen.

Gründungsfest Für die ladinischen Schützen wird die Gründungsfeier der Schützenkompanie Buchenstein am 4. Sep-
tember sicher der Höhepunkt des Jahres 2011 sein. Ich lade jetzt schon alle Schützenkameraden ein,
an diesem Fest – an den Grenzen Tirols – zahlreich teilzunehmen.

Schützen Heil!

Mjr. Günther Obwegs


Referent für die Ladiner im Südtiroler Schützenbund

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Bericht des Umwelt- und Heimatschutzreferenten

Windpark Die Thematik „erneuerbare Energie“ ist in unserer Heimat in aller Munde. Auch die Bundesleitung hat
sich anlässlich der geplanten Windparkanlagen mit diesem Thema auseinandergesetzt.
Der Südtiroler Schützenbund hat sich neben vielen anderen Verbänden und Gruppierungen in einer
Presseaussendung klar gegen die geplanten Windparkanlagen am Brenner und auf der Malser Haide
ausgesprochen – im Bezug auf die Malser Haide sicher mit Erfolg. Was dem Profit für einige wenige
dienlich gewesen wäre, hätte wohl den Lebens- und Wirtschaftsraum aller beeinträchtigt bzw. zerstört.

Jubiläumsbäume Alle eingegangenen Berichte der Kompanien werden in einer Sonderausgabe der Tiroler
Schützenzeitung zusammengefasst. Die Ausarbeitung dieser Sonderausgabe steht vor dem Abschluss.
In dieser gesammelten Form soll dieses Projekt für die Nachwelt erhalten bleiben. An dieser Stelle ein
Dank an Dr. Margareth Lun, die die Aufgabe übernommen hat, die Berichte zu korrigieren und bei
Bedarf zu überarbeiten.

Rückblick Seit dem Jahr 2006 war ich als Umwelt- & Heimatschutzreferent für den Südtiroler Schützenbund
tätig. Ich werde dieses Amt mit dem heutigen Tag an die neue Führung des Südtiroler
Schützenbundes zurücklegen.

Mein Anliegen war es, verschiedene Themen auch als Projekte aufzuarbeiten, um ihnen so mehr
Gewicht zu verleihen.

So wurde 2006 im Pustertal mit dem Projekt „Ein Stück Heimat bewahren“ Sensibilisierungsarbeit für
den Ensembleschutz geleistet.

Zur Thematik „Ausverkauf der Heimat“ wurde im Jahr 2007 eine Plakataktion gestartet und ein
Symposium in Welsberg veranstaltet. Im Anschluss wurde beim zuständigen Landesrat vorgesprochen.
Ebenfalls 2007 wurde das Thema „Transit“ im Rahmen einer Podiumsdiskussion in Vahrn behandelt.
Unter dem Moto „Gemeinsame Wurzeln verbinden“ stand das 1.Gesamttiroler Jungschützen-Baumfest
im Jahr 2008.

Mit dem Projekt Jubiläumsbäume 1809–2009 sollte nicht nur des Tiroler Freiheitskampfes gedacht
werden. Ziel war auch die Sensibilisierung für die Thematik Umwelt & Heimatschutz.
Inwieweit Erfolge zählbar sind, ist schwierig zu beantworten. Wir Schützen haben uns unserem
Statut getreu für die Pflege der heimatlichen Landschaft und Natur einzusetzen. Als Umwelt- &
Heimatschutzreferent habe ich mich bemüht, diesem statutarischen Auftrag gerecht zu werden.

Ich bedanke mich bei der gesamten Bundesleitung für die gute Zusammenarbeit, insbesondere bei
Landeskommandant Paul Bacher, Bundesgeschäftsführer Elmar Thaler und Bundessekretär Richard
Andergassen.
Als Pustertaler Bezirksmajor freut es mich, auch weiterhin in der Bundesleitung für die Ziele und
Ideale des Südtiroler Schützenbundes arbeiten zu können.

Schützen Heil!

Mjr. Haymo Laner


Referat Umwelt & Heimatschutz

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Bericht des Bundesexerzier-
und Ausrüstungsreferenten
Auch im Arbeitsjahr 2010 wurden unzählige Stunden Ausbildungsarbeit geleistet. Den Ausbildnern es
zu verdanken, dass sich im Bereich Exerzieren ständig etwas tut, sodass der Ausbildungsstand nicht
nur beibehalten, sondern sogar verbessert wurde.

Ordnungsdienst Die Ausbildner haben außerdem bei der Andreas-Hofer-Gedenkfeier in Mantua und bei der Sepp-
Kerschbaumer-Gedenkfeier den Ordnungsdienst versehen.

Waffenmeisterkurs Für die sehr wichtige Einschulung in die Reinigung und Wartung der Gewehre wurde am 31. Jänner
und am 4. September 2010 ein Waffenmeisterkurs abgehalten, an dem insgesamt 44 Schützen
teilgenommen haben.

Böllerkanonen Weiters wurden bereits einige Böllerkanonen angeschafft und ausgeliefert. Weitere Bestellungen sind
bereits in Bearbeitung. Aufgrund von Einwänden der Bozner Quästur ist man dabei, eine Einigung zu
finden. Der neue Prototyp ist bereits fertig gestellt, die dafür notwendigen Genehmigungen stehen
derzeit aber noch aus.

Den Kompanien wurden auch 2010 wieder verschiedene Ausrüstungsgegenstände wie Säbel, Gewehre,
Munition usw. bereitgestellt. Bis zum 31. Dezember 2010 wurden insgesamt 876 Säbel und 2.266
Gewehre ausgegeben.

Dank Allen Ausbildnern gebührt an dieser Stelle mein besonderer Dank und Respekt. Sie nehmen viele
ehrenamtliche Ausbildungsstunden auf sich, von den gefahrenen Kilometern gar nicht zu sprechen.

Mjr. Florian Krezdorn


Bundesexerzier- und Ausbildungsreferent

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Bericht des Referenten für
Medien und Öffentlichkeitsarbeit
Hohe Bundesversammlung!

Mediale Präsenz Auch im Jahr 2010 hatten alle Mitarbeiter des Referates „Medien- und Öffentlichkeitsarbeit“ jede
Menge zu tun. Der Südtiroler Schützenbund war das ganze Jahr hindurch medial präsent. Ich habe
in meinem Referat die verschiedenen Mitarbeiter koordiniert und dafür gesorgt, dass über den SSB
in den Medien breit gefächert berichtet wurde. Im vergangenen Jahr wurden wiederum unzählige
Pressemitteilungen erstellt und den Medienvertretern übermittelt.

Internet Insgesamt wurden auf der Homepage des SSB 95 Aktuellberichte online gestellt. Unsere Website www.
schuetzen.com wird derzeit täglich von ca. 200 Besuchern angeklickt. Die verschiedenen Referenten
wurden gebeten, Texte und Bilder von einmaligen Veranstaltungen im Bundesbüro abzuliefern. Dies
hat gut funktioniert. Mit dem Material konnten die vielen Aktuellberichte erstellt werden. Auch wurde
den verschiedenen Pressereferenten sowie verschiedenen Schützenkompanien und Referenten beim
Verschicken ihrer Medienmitteilungen Hilfestellung geleistet. Die jeweiligen Berichte konnten dann
auch für die Schützenzeitung verwendet werden.

Zu verschiedenen neuen Medienvertretern wurde Kontakt aufgenommen. In Zeitungen, im Internet,


im Radio und Fernsehen wurde über unsere Veranstaltungen berichtet.

Es ist gelungen, die neue Website weiter auszubauen, sowie regelmäßig die Rundmails und
Rundschreiben zu verschicken. Die Bildergalerie unter www.flickr.com/schuetzenbund und das
Videoportal unter www.youtube.com/schuetzen konnten mit viel neuem Material gefüllt werden. Hier
an dieser Stelle ein Dank an die vielen Schützen für ihre freiwillige Mithilfe. Viel Zeit wurde auch in
Facebook investiert, um allen Mitgliedern und Sympathisanten Informationen aus erster Hand zu
liefern.

Im Videoportal sind derzeit 98 Videos online. Diese wurden bisher ganze 484.000 Mal abgerufen.
Täglich sehen an die 400 Personen unsere Videos an.

In der Bildergalerie hingegen befinden sich in 139 Bilderalben 15.700 Fotos von unseren
Schützenfesten und Veranstaltungen. Die Bilder wurden 438.355 Mal angesehen. Nicht nur unsere
Schützen laden sich die Fotos herunter, auch die Medien bedienen sich dieser, was begrüßenswert ist.

Mit großer Freude durfte ich im vergangenen Jahr bei einigen Veranstaltungen und Aktionen
maßgeblich mitarbeiten sowie diese im Vor- und Nachfeld medial begleiten. Hervorzuheben ist hier
die Angelobung aller Neumitglieder in Taisten. Ich arbeite in der Arbeitsgruppe für den Gesamttiroler
Schützenbund mit, und für die Veranstaltung „50 Jahre Feuernacht“ galt es bereits jetzt, Vorarbeit zu
leisten, damit diese Gedenkfeier ein Erfolg wird.

Rückblick und Ausblick Rückblickend ist es im vergangenen Jahr im Südtiroler Schützenbund etwas ruhiger geworden. Dies ist
wohl darauf zurückzuführen, dass das Gedenkjahr vorüber ist und keine Kundgebungen veranstaltet
wurden.

Wenn von der neuen Bundesleitung gewünscht, werde ich meine Freizeit auch im kommenden Jahr
wieder dem Südtiroler Schützenbund zur Verfügung stellen. Auf dass wir unserem Ziel, dem Los von
Italien, näher kommen.

Der Freiheit entgegen!

Mjr. Efrem Oberlechner


Referat für Öffentlichkeitsarbeit

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Bericht des Bundesschießreferenten
Bezirksschießen Auch im Jahr 2010 gab es wieder im ganzen Land rege Schießtätigkeit. In jedem Bezirk wurden
Bezirksschießen im Gedenken an die 200. Wiederkehr des Todestages von Andreas Hofer und seiner
Mitstreiter veranstaltet, wobei jeder Bezirk besonders seiner Helden gedachte. Teilgenommen haben
fast alle Kompanien des Südtiroler Schützenbundes und auch Schützen aus Welschtirol. Es waren
ungefähr 700 bis 800 Jungschützen, Marketenderinnen und Schützen.

Die Bundesschießleitung war ebenso an der Planung und Durchführung des Gesamttiroler
Jungschützen-Schießens beteiligt.

Wie schon in den vergangenen Jahren, haben in allen Bezirken während der Wintermonate
Mannschafts- bzw. Rundenwettkämpfe mit Luftgewehr stattgefunden. Auch dabei war die Teilnahme
sehr groß.

Außerdem haben Mitglieder der Bundesschießleitung und Schützen aus den Kompanien an
verschiedenen Schießveranstaltungen der Schützengilden teilgenommen.

Eine Delegation der Bundesschießleitung war beim Bundesschießen der Bayrischen Gebirgsschützen in
Kreuth beteiligt.

Landesschießen Die Bundesschießleitung hat sich im Laufe des Jahres zu mehreren Sitzungen getroffen. Dabei ging es
vor allem um die Planung des Landesschießens 2011. Getroffen haben wir uns auch mit Vertretern der
Schießleitungen des Bundes Tiroler Schützenkompanien und des Welschtiroler Schützenbundes, um
ein gemeinsames Landesschießen zu planen. Nachdem mit dem Bund Tiroler Schützenkompanien aber
keine Übereinkunft erzielt werden konnte, hat sich die Bundesschießleitung entschlossen, gemeinsam
mit dem Welschtiroler Schützenbund das Landesschießen in Südtirol durchzuführen. Es steht unter
dem Motto: „500 Jahre Tiroler Landlibell“.

Das Landesschießen nimmt heute in Meran seinen Anfang und endet im Juni in Sexten. Die genauen
Daten dazu sind im Ladschreiben angeführt.

Zum Schluss bedanke ich mich bei der Bundesleitung, bei der Bundesschießleitung und bei den
vielen Helfern für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung. Außerdem bedanke ich mich beim
Landeshauptmann und bei der Landesregierung, dass sie uns immer wieder Jagdabschüsse oder
sonstige Preise spendieren. Mein Dank gilt aber auch den vielen Sponsoren, welche uns schon seit
Jahren mit ihren Werbeinseraten im Ladschreiben finanziell unterstützen.

Bleibt mir nur noch, allen Jungschützen, Marketenderinnen und Schützen weiterhin eine erfolgreiche
Schießtätigkeit und damit „Gut Schuss!“ zu wünschen.

Mit Tiroler Schützengruß

Mjr. Hubert Straudi


Bundesschießleiter

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Jahresbericht des Herz-Jesu-Notfonds
Härtefall Auch im vergangenen Jahr konnte wieder aus dem Topf des Herz-Jesu-Notfonds einer
unverschuldet in Not geratenen Schützenfamilie finanziell geholfen werden: Am 13. November
wurde der Familie Gottfried Lambacher aus Villnöss eine Sofortspende in Höhe von 8.000,- EUR
überreicht. Ein Großbrand hatte im April das Wirtschaftsgebäude des Tannhofes in St. Magdalena in
Villnöss völlig zerstört. Auch die darin abgestellten landwirtschaftlichen Maschinen brannten völlig
aus. Glücklicherweise schafften es die Rettungskräfte noch, den gesamten Viehbestand aus dem Stall
zu retten, bevor dieser ein Raub der Flammen wurde. Der Schaden war von der Versicherung nur zum
Teil gedeckt.

Weihnachtskartenaktion Zu Weihnachten wurde wieder eine Weihnachtskartenaktion durchgeführt, bei der durch den Verkauf
der Karten vor allem an Schützenkompanien der Reinerlös in den Fonds eingeflossen ist. Insgesamt
sind dabei 2.361,90.- EUR eingegangen.

Mitgliederaktion Zusätzlich wurden im Jahr 2010 insgesamt 8.524,- EUR an Mitgliedsbeiträgen, 19.975,94.- EUR an
Spenden und 1.021,10- EUR an zweckgebundenen Spenden eingezahlt. Gedankt sei an dieser Stelle
vor allem den Marketenderinnen der Bezirke Burggrafenamt/Passeier und Pustertal, die den Erlös aus
dem Verkauf ihrer Marketenderinnen-Kalender gespendet haben.
Der Kontostand des HJNF belief sich am 01.01.2010 bei 42.661,00.- EUR, am 31.12.2010 bei
63.875,06.- EUR.

Dank Die eingezahlten Spendengelder waren von großem Nutzen und aus diesem Grund sind alle Schützen
und Schützenfreunde gebeten, den Herz-Jesu-Notfonds weiterhin zu unterstützen. Denn jeder - wir
wollen es nicht hoffen - kann einmal in Not sein und wäre dann über Unterstützung froh.

Kompanie Betrag

Ehrenburg 400,00 Euro € Trens 135,00 Euro € St. Andrä 60,00 Euro €
Nals 350,00 Euro € Gries 130,00 Euro € Jenesien 55,00 Euro €
Schabs 310,00 Euro € Steinhaus 130,00 Euro € Deutschnofen 50,00 Euro €
Taufers 300,00 Euro € Laag 130,00 Euro € Walten 50,00 Euro €
Meran 290,00 Euro € Enneberg 125,00 Euro € Altrei 50,00 Euro €
Tramin 250,00 Euro € Andrian 120,00 Euro € Glurns 50,00 Euro €
Bozen 245,00 Euro € St. Johann 120,00 Euro € Schluderns 50,00 Euro €
Göflan 240,00 Euro € Wangen 115,00 Euro € Steinegg 40,00 Euro €
Unteres Ahrntal 235,00 Euro € St. Gertraud 115,00 Euro € Villanders 40,00 Euro €
Laas 230,00 Euro € Aldein 115,00 Euro € Uttenheim 38,00 Euro €
Brixen 215,00 Euro € Margreid 115,00 Euro € Olang 30,00 Euro €
Kurtatsch 205,00 Euro € Mareit 115,00 Euro € Terenten 25,00 Euro €
Rein 200,00 Euro € Mühlbach 110,00 Euro € Natz 20,00 Euro €
Neustift 195,00 Euro € St. Pankraz 110,00 Euro € Tscherms 20,00 Euro €
St. Lorenzen 191,00 Euro € Karneid 100,00 Euro € Weitental 20,00 Euro €
Lana 190,00 Euro € Innichen 100,00 Euro € Goldrain 20,00 Euro €
Schlanders 165,00 Euro € Mühlwald 100,00 Euro € Klausen 15,00 Euro €
Prad 161,00 Euro € Toblach 100,00 Euro € Moos 15,00 Euro €
Villnöss 155,00 Euro € Kortsch 95,00 Euro € Lajen 10,00 Euro €
Schalders 150,00 Euro € Leifers 90,00 Euro € Onach 10,00 Euro €
Vintl 150,00 Euro € St. Ulrich 90,00 Euro € Lichtenberg 10,00 Euro €
Buchenstein 150,00 Euro € Burgstall 75,00 Euro € Tschengls 10,00 Euro €
Neumarkt 150,00 Euro € Eppan 70,00 Euro € Mölten 5,00 Euro €
Radein 150,00 Euro € Vahrn 70,00 Euro € Feldthurns 5,00 Euro €
Pfalzen 147,00 Euro € Proveis 70,00 Euro € Graun 5,00 Euro €
Sexten 145,00 Euro € Schenna 70,00 Euro €
Lüsen 145,00 Euro € Pfunders 70,00 Euro €
Prettau 140,00 Euro € Untermais 65,00 Euro €

Insgesamt sind damit 9.467,- EUR eingegangen. Vergelt’s Gott und Schützen Heil.

Richard Andergassen
Obmann des Herz-Jesu-Notfonds

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Auswahl an veröffentlichten Presseaussendungen
Donnerstag, 20. Mai 2010 -
Viele Schützen und Marketenderinnen in den Gemeinderat eingezogen!

Gemeinderatswahlen BOZEN – Die Gemeinderatswahlen sind geschlagen. Viele Schützen und Marketenderinnen haben
auf verschiedenen Listen für einen Einzug in die Ortsparlamente kandidiert und gar einige waren
erfolgreich. Über 60 Schützen und Marketenderinnen sind Gemeinderatsmitglied geworden, darunter
sogar drei Bürgermeister. Nicht Parteipolitik in den Südtiroler Schützenbund zu tragen, sondern die
Anliegen des Schützenbundes in den Entscheidungsgremien vor Ort zu vertreten soll in den nächsten
fünf Jahren ihr Anliegen sein. Wir bieten hier - ohne Gewähr auf Vollständigkeit - einen Überblick
über jene Mitglieder unserer Kompanien, welche die Geschicke ihrer Gemeinde in den nächsten Jahren
im Gemeinderat mitgestalten werden.

• Ahrntal: Alfred Stolzlechner • Neumarkt: Franz Simeoni


• Altrei: Hartwig Lochmann (Bürgermeister) • Niederdorf: Dr. Herbert Campidell, Hubert
• Auer: Thomas Winnischofer Trenker, Hermann Stoll
• Burgstall: Bernhard Burger • Percha: Alexander Wolfsgruber
• Bozen: Klaus Ladinser • Prettau: Peter Hofer, Oswald Kottersteger
• Brixen: Andrea Messner • Proveis: Ulrich Gamper (Bürgermeister)
• Enneberg: Lois Taibon, Hubert Obojes • Salurn: Arno Mall
• Eppan: Reinhard Gaiser • Sand in Taufers: Haymo Laner, Gudrun Mairl,
• Glurns: Martin Prieth Andreas Bacher
• Hafling: Michael Kienzl • Sarntal: Erika Unterkalmsteiner
• Kaltern: Arnold Kemenater • Schlanders: Erhard Alber, Peter Kaserer
• Karneid: Walter Falser • Sexten: Georg Fuchs
• Kastelbell-Tschars: Benjamin Pixner • St. Martin in Passeier: Adolf Unterthurner
• Kastelruth: Martin Senoner • St. Ulrich: Thomas Piccolruaz
• Kiens: Harald Grünbacher • Taufers im Münstertal: Gustav Wiesler
• Lajen: Alexander Lang • Terenten: Manfred Schmid (Bürgermeister)
• Lana: Richard Andergassen • Terlan: Albert Haberer
• Latsch: Andrè Pirhofer • Tramin: Franzjosef Roner, Peter Geier, Stefan
• Lüsen: Herbert Federspieler Zelger
• Mölten: Walter Frick, Alois Reich • Truden: Michael Epp, Christoph Haas
• Marling: Andreas Leiter, Andreas Matzoll • Vahrn: Andreas Göller
• Montan: Werner Thaler, Silvester Pernter • Villanders: Hannes Rabensteiner, Claudia
• Moos: Alois Pöhl, Heinrich Ennemoser Plaickner-Rabensteiner
• Naturns: Dietmar Rainer • Vöran: Annemarie Innerhofer
• Natz-Schabs: Andreas Köck, Josef Michaeler • Welsberg-Taisten: Kurt Schwingshackl, Reinhart
Kargruber

Samstag, 22. Mai 2010 -


Schützen treffen Landeshauptmann - Bundesausschuss wird Ergebnisse auswerten

Aussprache über BOZEN - Zu einem Informationsaustausch zwischen Landeshauptmann Luis Durnwalder und den
volkstumspolitische Spitzen des Südtiroler Schützenbundes ist es am Freitag, dem 21. Mai 2010 im Palais Widmann
Anliegen gekommen. Gemäß Beauftragung des Bundesausschusses wurden dabei wichtige Themen zur Sprache
gebracht, um die zukünftige kulturelle und volkstumspolitische Arbeit des Schützenbundes danach
ausrichten zu können.

Ein zentrales Thema des Treffens waren die faschistischen Relikte in Südtirol. Landeshauptmann
Durnwalder stellte fest, dass es bezüglich Entfernung des Siegesdenkmals keine Chance auf
Entfernung gebe und er daher für einen Beibehaltung in der derzeitigen Form sei. Für die Entfernung
des Mussolinireliefs am staatlichen Finanzamt und die Entfernung des Völkermorddenkmals am
Brunecker Kapuzinerplatz verwende er sich bei jedem seiner Besuche in Rom. Eine definitive
Entscheidung sei hier jedoch sowohl zeitlich als auch Inhaltlich nicht absehbar. Zudem hätte der
Runde Tisch mit Innenminister Maroni keine Ergebnisse gebracht. Was die Beinhäuser betreffe, so
verhandle man immer noch mit den zuständigen Stellen um die Genehmigung, in unmittelbarer
Nähe der Ossarien eine Tafel mit einem erklärenden Text aufstellen zu können. Ganz entschieden bat
Durnwalder die Schützen, von weiteren Protestmärschen abzusehen, weil dies der Problemlösung eher
abträglich sei. Vielmehr sollten die Schützen einen Brief an den Landtag verfassen, in dem sie eine
Entschließung zu den faschistischen Denkmälern fordern. Er werde sich nach Kräften dafür einsetzen.
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Auch im Bezug auf Verankerung der Schutzmachtfunktion in der Österreichischen Verfassung und der
Österreichischen Staatsbürgerschaft für Südtiroler hatte der Landeshauptmann wenig Hoffnungsvolles
zu berichten. Ein inoffizielles Treffen mit Bundespräsident Heinz Fischer habe diesbezüglich
wenig Neues gebracht. Der Bundesausschuss des Schützenbundes wird in zwei Wochen erneut
zusammentreten und die Informationen aus dem Treffen mit dem Landeshauptmann auswerten.
Danach wird die weitere Vorgangsweise in den einzelnen Themenbereichen festgelegt.

Dienstag, 25. Mai 2010 - Altlandeshauptmann Dr. Silvius Magnago verstorben

Ehrenmitglied und BOZEN - Der Südtiroler Schützenbund trauert um Altlandeshauptmann Dr. Silvius Magnago, der seit
Altlandeshauptmann mehreren Jahrzehnten Ehrenmitglied des Südtiroler Schützenbundes war. Sowohl als Landesvater, aber
Magnago verstorben auch als begeisterter Schütze am Schießstand ist Magnago vielen Schützen in lebendiger Erinnerung.
Allem voran sind aber die Voraussetzungen für den derzeitigen Wohlstand in Südtirol ein wesentliches
Verdienst Silvius Magnagos. Möge der Herrgott im Himmel ihm dafür ewigen Lohn geben.

Mjr. Paul Bacher


Landeskommandant

Mittwoch, 26. Mai 2010 - Einladung zum Vortrag „Katalanen beweisen Mut zur Freiheit“

Vortrag über Minder- BOZEN - Am heutigen Mittwoch, dem 26. Mai 2010, mit Beginn um 20.00 Uhr findet im
heiten in Europa Kolpinghaus in Bozen ein Vortrag mit Diskussion zum Thema „Katalanen beweisen Mut zur
Freiheit“ statt. Der Vortragende ist Quim Arrufat, ein 27 Jahre junger Katalane, der sich seit langem
für die Unabhängigkeit seines Landes einsetzt. Er arbeitet in internationalen Netzwerken für die
Anerkennung der Menschenrechte und die Rechte der Völker sowie im Welt-Sozialforum mit. Er ist
Mitglied des Organisationskomitees für die laufenden Volksbefragungen in Katalonien, mit welchen
der Selbstbestimmungsprozess zwecks Unabhängigkeit vom Staat Spanien eingeleitet worden ist.
Auf Einladung des Südtiroler Schützenbundes und in Zusammenarbeit mit der überparteilichen
Arbeitsgruppe für Selbstbestimmung wird Quim Arrufat über den friedlichen und demokratischen Weg
zur Freiheit seines Landes berichten. Durch den Abend führt Alfred E. Mair.

Dienstag, 1. Juni 2010 - Einladung zur Buchvorstellung

Vorstellung von BOZEN - Der Südtiroler Schützenbund freut sich, Sie zu einer sehr interessanten Buchvorstellung
Günther Andergassens einladen zu dürfen. Der kürzlich im Neumarkter Verlag Effekt! Buch erschienene Band „Ohne Opfer
Lebenserinnerungen keine Freiheit“ ist die Biografie des angesehenen Musikers und Freiheitskämpfers Prof. Günther
Andergassen, der aus Margreid stammt und in Innsbruck lebt. Prof. Andergassen hat vor wenigen
Wochen seinen 80. Geburtstag gefeiert. Prof. Dr. Günther Andergassen ist als Komponist einer der
bedeutendsten Repräsentanten der Tiroler und der österreichischen Musikwelt sowie ein großer
Musikwissenschafter und Musikpädagoge. Er erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen,
unter anderen die Päpstliche Medaille für seine Sakralmusik-Kompositionen, das Verdienstkreuz
des Landes Tirol sowie das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Was
hat aber einen feinsinnigen Künstler wie Andergassen dazu veranlasst, in den „heißen“ sechziger
Jahren in führender Position am Freiheitskampf um Südtirol teilzunehmen, sich der Gefahr der
Vernichtung seiner beruflichen und bürgerlichen Existenz auszusetzen? Von den 30 Jahren Haft,
zu denen er im Zweiten Mailänder Prozess verurteilt wurde, verbrachte er sieben in verschiedenen
italienischen Gefängnissen, bis er 1970 schließlich aus der Haft entlassen wurde. Dieses Buch ist eine
fesselnde Reise durch eine ebenso tragische wie bewegende und auch schöne Zeit von der jüngeren
Vergangenheit Tirols bis in die Gegenwart. Günther Andergassen übergibt damit den Nachgeborenen
neben einem reichen künstlerischen auch ein menschenrechtliches und politisches Erbe. Die anlässlich
seines 80. Geburtstages vom Südtiroler Schützenbund herausgegebene Biografie des Komponisten,
Musikprofessors und Südtirolaktivisten Günther Andergassen enthält neben dem vollständigen
Werkkatalog auch eine CD mit einer Auswahl seiner Kompositionen.

Buchvorstellungen:
- Montag, 7. Juni 2010, 20 Uhr, im Karl-Anrather-Haus, Margreid
- Mittwoch, 9. Juni 2010, 20 Uhr, im Josefsaal, Kolpinghaus Bozen
- Donnerstag, 10. Juni 2010, 20 Uhr, in der Mittelpunktbibliothek St. Michael Eppan.
Bei allen drei Buchvorstellungen ist der Autor Prof. Günther Andergassen persönlich anwesend. In
Eppan werden außerdem Klaudius und Herlinde Molling aus Innsbruck, die selbst als Südtirolaktivisten
aktiv waren, als Co-Referenten sprechen.
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Dienstag, 1. Juni 2010 - Makabere Polemik

Mediale Polemik BOZEN - Mit großer Verwunderung haben wir Bezirksmajore aus dem Vinschgau, Burggrafenamt,
zu Beerdigung von Wipptal und Unterland die unhöfliche Berichterstattung über unsere Nichtteilnahme an der
Magnago Beerdigung von Altlandeshauptmann Dr. Silvius Magnago in der Tageszeitung „Dolomiten“ gelesen.
Es kommt uns schon sehr makaber vor, während einer Beerdigung, noch dazu, bevor die letzte
Schaufel Erde das Grab bedeckt, über Gründe von Teilnahme und Fernbleiben polemische und
einseitige Behauptungen anzuzetteln. Als Schützenoffiziere glauben wir sehr genau zu wissen,
in welcher Art und Weise wir einem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen haben. Gleichzeitig
würden wir es nie wagen, öffentlich über andere zu urteilen und eine Nichtteilnahme als Boykott
hinzustellen. Wir schätzen die Leistungen, die Dr. Magnago für Südtirol erbracht hat, klammern
aber im Gedenken an ihn seine Versäumnisse nicht aus. Gleich wie wir um Magnagos Verdienste in
der Südtiroler Nachkriegspolitik und um die Autonomie wissen, ist Magnagos Verhalten während
und nach den Bombenjahren gegenüber vielen Folteropfern und deren Angehörigen tief in unserem
Bewusstsein verankert. Nicht nur Magnago, auch viele andere damals führende Politiker haben den
Großteil der Aktivisten schamlos im Stich gelassen. Die kalte und herzlose Art, mit der der damalige
Landeshauptmann Häftlingsfrauen - die am meisten Opfer bringen mussten - behandelt hat, ist von
vielen z.T. noch lebenden Betroffenen bezeugt.
Eine Beerdigung eines verdienten Mannes sollte aber keine Aufrechnung von Gutem und Schlechten
sein. Deshalb haben wir es persönlich vorgezogen, am Tag seiner Beerdigung unserer Arbeit
nachzugehen - ohne Polemik. So wie dies mehrere 10.000 Bedienstete gemacht haben, deren
ehemaliger Chef Magnago war. So wie das - aus welchem Grund auch immer - mehrere 10.000 von
Magnagos Parteifreunden getan haben, und so wie es dies wohl weit über 97% der Bevölkerung
Südtirols gemacht hat: alle sind sie der Beerdigung einfach und ohne Kommentar fern geblieben.
Magnago war selbst - besonders vor, aber auch während seiner Zeit als Landeshauptmann, Opfer
medialer Sticheleien und politischer Intrigen, deren Urheber und System ihn offenbar überdauert
haben.

Christian Stricker, Bezirksmajor Vinschgau


Helmut Gaidaldi, Bezirksmajor Burggrafenamt-Passeier
Rudolf Lanz, Bezirksmajor Südliches Wipptal
Thomas Winnischhofer, Bezirksmajor Süd-Tiroler Unterland

Dienstag, 1. Juni 2010 - Wastls Schutzpatronin

Politik verteidigt BRUNECK - Auf Betreiben der PDL-Kammerabgeordneten Micaela Biancofiore soll das Alpinidenkmal
Völkermorddenkmal in Bruneck, der sogenannte „Kapuzinerwastl“, unter besonderen Schutz gestellt und einem
Soldatenfriedhof gleichgestellt werden. Das Denkmal wird nicht mehr in die Zuständigkeit des
italienischen Denkmalamtes fallen, sondern dem Verteidigungsministerium übergeben werden
und somit dem Zuständigkeitsbereich des Regierungskommissariates in Bozen angehören. Wie aus
Pressemeldungen verlautet, ist der Grund dafür der, dass das Regierungskommissariat in Bozen - im
Gegensatz zum italienischen Denkmalamt - Geldmittel für Instandhaltungs- und Schutzarbeiten hätte.
Mit großem Befremden stellt der Südtiroler Schützenbund fest, dass der italienische Staat unbeirrt
in Südtirol seinen nationalistischen Kurs weiterführt. In Zeiten, in denen der Staat in Folge der
Wirtschaftskrise angehalten ist, mit öffentlichen Geldmitteln zu sparen, findet man es anscheinend
immer noch wichtig, faschistische Relikte zu bewahren und zu beschützen. Es ist eine Beleidigung
der gefallenen Soldaten aller Kriege, dass man dem Denkmal den Status eines Soldatenfriedhofs
gibt. Der Südtiroler Schützenbund erinnert daran, dass das Alpinidenkmal errichtet wurde, um die
„glorreichen Taten“ der Alpinidivision „Pusteria“ im Abessinienkrieg zu feiern. Das faschistische Italien
führte gegen Abessinien einen brutalen Krieg und schreckte nicht einmal vor der Verwendung von
Giftgas zurück. Die Alpinidivision „Pusteria“ war dabei wie viele andere italienische Einheiten auch
in grausame Kriegsverbrechen gegen die abessinische Zivilbevölkerung verwickelt. Der Südtiroler
Schützenbund ruft alle demokratischen und antifaschistischen Kräfte auf, gegen dieses erneute
Aufwerten des Alpinidenkmals in Bruneck zu protestieren. Das Alpinidenkmal hat im Europa des 21.
Jahrhunderts jegliche Berechtigung verloren.

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Donnerstag, 22. Juli 2010 - Hinweisschilder/Wegweiser/Toponomastik

Aufrum zum Schutze BOZEN - Der Südtiroler Schützenbund nimmt die den Medien entnommene Brüskierung von Seiten
wertvollen Kulturgutes des Regionenministers Fitto zum Anlass, um erneut darauf hinzuweisen, dass weder in Sachen
Toponomastik noch in irgend einer anderen für Südtirol volkstumspolitischen Frage von Rom etwas zu
erwarten sei. Der römische Präfekt Guadagnini hat in den 1920er Jahren zum Südtiroler Abgeordneten
Reut-Nicolussi klar gesagt: „Das Alto Adige muss mit einem italienischen Firnis überzogen werden.“
Diese Aussage wurde von der faschistischen Partei zum obersten Grundsatz erhoben und von Tolomei
umgesetzt. Damit ist klar bewiesen, dass die heute gültige Toponomastik faschistisches Machwerk ist,
welches, so hofft der Südtiroler Schützenbund, von den gewählten Vertretern im Südtiroler Landtag
nicht legalisiert und somit gutgeheißen wird.
Nach den jüngsten Geschehnissen in Rom werden selbst die größten Optimisten zugeben müssen,
dass die Einstellung Guadagninis und Tolomeis bis heute bei den höchsten Vertretern im Staat
Italien allgegenwärtig ist. Italien ist weiterhin nicht daran interessiert, gewachsenes Kulturgut in
Südtirol als solches zu respektieren. In diesem Zusammenhang appelliert der Südtiroler Schützenbund
an die verantwortlichen Politiker und Entscheidungsträger im Lande, endlich von halbherzigen
Kompromissen abzugehen und Lösungen im historischen Sinne einzufordern. Wenn schon die
aktuellen Gegebenheiten in Rom keine wie auch immer geartete Lösung zulassen, so würde man
damit wenigstens einer ehrlichen Lösung und den eigenen Grundsätzen treu bleiben, so der
Schützenbund in einer Aussendung. Der Südtiroler Schützenbund und viele heimatverbundene
Menschen im Lande vertrauen weiterhin darauf, dass im Bereich der Toponomastik die historische
Lösung wieder hergestellt wird.

Samstag, 24. Juli 2010 - Aosta macht es vor: Historische Lösung machbar - auch in Italien

Ortsnamenregelung BOZEN - Ein weiteres Mal sieht sich der Südtiroler Schützenbund in seiner Meinung zur
in Italien Ortsnamenfrage bestätigt. Namen können nicht übersetzt werden. Ein jüngst in den Medien
veröffentlichtes Interview mit dem aostanischen Kammerabgeordneten Roberto Nicco spricht
diesbezüglich eine klare Sprache. In Aosta sind seit 1946 alle Schilder einnamig frankoprovenzalisch.
Es habe weder jemals Sicherheitsprobleme gegeben noch hätten sich Touristen aufgeregt, so der
Abgeordnete und Historiker Nicco in seinem Erfahrungsbericht. Interessant in diesem Zusammenhang
ist, dass im Aostatal das Frankoprovenzalische nach dem Zweiten Weltkrieg vielerorts vom
Italienischen verdrängt worden ist und heute längst nicht von allen Bürgern gesprochen wird.
Bekanntlich hätte Südtirol diesbezüglich die weit besseren Ausgangsbedingungen. Die maßgeblichen
Politiker Südtirols sind aufgefordert, sich nicht zu faulen Kompromissen hinreißen zu lassen, die
jeglicher historischen Grundlage entbehren. Weder Wirtschaft und Tourismus noch die Sicherheit
sind im Aostatal durch die historische Lösung gefährdet. Was in einer anderen Region möglich ist,
sollte folglich auch in Südtirol kein Problem sein. Bei entsprechender Aufklärung werde die übergroße
Mehrheit der Bevölkerung hinter der historischen Lösung stehen, gibt sich der Schützenbund in
einer Aussendung überzeugt. Aosta ist nicht nur mit der Abschaffung aller faschistischen und
pseudoitalienischen Ortsnamen Südtirol weit voraus. Durch das Regionalgesetz 6/2006 vom 16. März
2006 wurde das Volkslied Montagnes valdôtaines zur Hymne des Aostatals erkoren. In Südtirol konnte
man sich nach unzähligen Kompromissen gerade mal dazu durchringen, dass das Andreas-Hofer-Lied
„weiterhin bei offiziellen Anlässen gesungen werden kann“. Zu einer offiziellen Landeshymne hat es in
Südtirols „bester Autonomie der Welt“ jedoch nie gereicht.

Donnerstag, 26. August 2010 - Schützenbund begeistert: Vorschlag von Kasslatter Mur geht
nicht weit genug, auch Landtage zusammenlegen!

Einigung Tirols in allen BOZEN - Der Südtiroler Schützenbund gibt sich in einer Presseaussendung begeistert von der
Bereichen gefordert Gesamttiroler Haltung, die Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur anlässlich der anstehenden
Neuwahlen in beiden Schützenbünden an den Tag legt. Es sei nur zu begrüßen, wenn sich die
Politik, nach den beeindruckenden Kundgebungen des Tiroler Volkes am vergangenen 20. September
in Innsbruck nun ernsthaft Gedanken macht, wie die Menschen in Tirol näher zusammenwachsen
können. Kasslatter Mur kommt mit ihrer Forderung im Grunde nur jener des Schützenbundes nach,
der seit Jahren ein Zusammenwachsen aller Institutionen dies- und jenseits des Brenners anmahnt.
In diesem Sinne geht der Schützenbund sogar einen Schritt weiter und fordert die Politiker dies- und
jenseits des Brenners dazu auf, sich ernsthafte Gedanken über die Zusammenlegung der Landtage

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zu machen. Schon allein öffentliche Willensbekundungen der Politiker in dieser Richtung könnten -
unabhängig von der momentanen staatsrechtlichen Umsetzbarkeit - Meilensteine in der Geschichte
Tirols sein. Sorgen macht dem Südtiroler Schützenbund die praktische Umsetzung des Vorschlages
der Landesrätin. Landeskommandant zu sein ist allein schon in Südtirol eine Vollzeit-Aufgabe, die
derzeit – wie alle anderen Ämter im Schützenbund – ehrenamtlich ausgeübt wird. Während andere
Verbände derselben Größenordnung (ca. 5.500 Mitglieder) mit ungleich größeren Finanzmitteln
ausgestattet sind, fristet der Südtiroler Schützenbund diesbezüglich ein Mauerblümchendasein. Gerade
mal ein einziger hauptamtlicher Mitarbeiter kann vom Südtiroler Schützenbund zur Abwicklung der
Büroarbeit beschäftigt werden. Auf alle Fälle will sich der Südtiroler Schützenbund demnächst mit
Landesrätin Kasslatter Mur treffen, um eine weitere Aufwertung des Schützenwesens zu besprechen.

Freitag, 3. September 2010 – Autonomie: nicht im Heute verharren!

Von der Zwischenlösung BOZEN - Der Südtiroler Schützenbund fordert in einer Aussendung anlässlich des 64. Jahrtages des
Autonomie zur Gruber-Degasperi-Abkommens Bevölkerung und Politiker dazu auf, sich Gedanken über die weitere
Problemlösung Entwicklung Südtirols zu machen. „Wenn wir wollen, dass alles so bleibt, wie es ist, müssen wir
zulassen, dass sich alles verändert.“ Ganz nach diesem Ausspruch des italienischen Schriftstellers
Giuseppe Tomasi di Lampedusa sei es aktueller denn je, öffentlich die Weiterentwicklung der Südtirol-
Autonomie bis hin zu einer völligen Abnabelung von Italien und zur Wiedervereinigung aller Tiroler
Landesteile zu diskutieren. Relativer Wohlstand, Fortschritt und Eigenständigkeit kann naturgemäß
nur durch Veränderung bewahrt werden. Jene, die sich geistig nur mit den Lorbeeren von gestern
beschäftigen, werden am Ende mit leeren Händen dastehen. Es dürfe, wenn es um die Entwicklung
der Tiroler Landesteile und insbesondere um Südtirol geht, so der Schützenbund, keine Denkverbote
geben.

Donnerstag, 30. September 2010 - Entfernung aller antisemitischen Denkmäler!

Entfernung antisemi- BOZEN - Der Südtiroler Schützenbund sieht sich in seiner Meinung bestätigt, dass Konsenslösungen
tischer Denkmäler in faschistischen und nationalsozialistischen Denkmalfragen Nonsenslösungen sind. Gerade das jüngst
im Sarntal auf Privatgrund errichtete Denkmal mit einer völlig inakzeptablen Anspielung beweist es.
Wenn Denkmäler, die den Rassismus verherrlichen, nur zu scheinbaren Mahnmälern umgewandelt
werden sollen, ist der Interpretation jedes einzelnen Tür und Tor geöffnet. Die verantwortlichen
Politiker werden - wie seit Jahren vom Südtiroler Schützenbund vorausgesagt - in Schwierigkeiten
kommen, einem Privatmann in seinem Garten eine zweideutige Denkmalschrift zu verbieten, wenn
Sie selbst es seit 60 Jahren versäumt haben, ebenfalls volksverhetzende Inschriften vom Bozner
Siegesdenkmal und andere in Stein gehauene faschistische Symbole zu entfernen. Wer glaubt,
faschistische und nationalsozialistische Denkmäler könnten Mahnmäler werden, wurde heute eines
Besseren belehrt: Die Beibehaltung dieser Denkmäler ermuntert jene Mitbürger am äußersten rechten
Rand geradezu, noch frecher vorzugehen, denn so haben sie es leicht, den politisch-argumentativen
Totalschaden der Mahnmalbefürworter zu vollstrecken. Der Südtiroler Schützenbund verurteilt alle
Denkmäler, die gegen eine andere Volksgruppe oder Glaubensgemeinschaft gerichtet sind, und fordert
deren sofortige Entfernung.

Dienstag, 19. Oktober 2010 - Gesetzesänderung in Rom große Chance gegen faschistische Relikte

Chancen gegen BOZEN - In einer Presseaussendung begrüßt der Südtiroler Schützenbund die Zustimmung der beiden
faschistische Denkmäler italienischen Parlamentspräsidenten, einen Gesetzesentwurf zu unterstützen, der die Leugnung des
nutzen Holocaust unter Strafe stellt.
In diesem Zusammenhang fordert der Schützenbund die Südtiroler Parlamentarier in Rom dazu
auf, eine ergänzende Gesetzesvorlage einzubringen, in der auch die Verwendung von faschistischen
und rassistischen Abbildungen, Symbolen und Kennzeichen, insbesondere Skulpturen, Parolen und
Aufschriften gesetzlich wirkungsvoll verboten wird. Das bisherige Gesetz, welche diese Problematik nur
ansatzweise behandelt (Nr. 645, vom 20. Juni 1952, Art. 4) hat sich nämlich als völlig dehnbar und
somit unzulänglich erwiesen, zumal den faschistischen Denkmälern damit nicht beizukommen war
und ist. Vor allem für die offizielle Politik in Südtirol könnten sich dadurch ungeahnte Möglichkeiten
auftun. Nachdem sich sämtliche politische Verantwortungsträger im Land besonders in Sachen
Mussolinirelief und faschistische Relikte in Staatsbesitz für nicht zuständig erklärt hatten, sei dies
eine einfache Möglichkeit, um die Entfernung selbiger auf Amtswegen zu erwirken. Die Bevölkerung
wird den Willen der Politiker zu Veränderung - den sie im Anschluss an die zwei Kundgebungen
des Südtiroler Schützenbundes in den abgelaufenen Jahren ausgesprochen haben - daran messen,
wie schnell und vor allem wie nachhaltig die Parlamentarier in Rom nun im Stande sind, die Gunst
19
der Stunde in dieser für viele Menschen in Südtirol so wichtigen Frage zu nutzen. Unabhängig
vom Ausgang einer etwaigen Abstimmung in den beiden Kammern des Parlamentes, wäre dies ein
untrüglicher Gradmesser der Ernsthaftigkeit, mit dem dieses Problem auf den verschiedenen Ebenen
behandelt wird.

Mittwoch, 3. November 2010 - Alfons Benedikter: leuchtendes Vorbild und aufrechter Tiroler

Ehrenkranzträger BOZEN - Der Südtiroler Schützenbund trauert um seinen Ehrenkranzträger Dr. Alfons Benedikter und
Alfons Benedikter verneigt sich vor der Lebensleistung dieses großen Mannes. Unvergessen sind sein jahrzehntelanger
verstorben selbstloser Einsatz für seine österreichisch-tirolische Heimat. Als erster Bezirkssekretär der SVP in
Schlanders sammelte er persönlich Tag und Nacht Unterschriften für die Wiedervereinigung Südtirols
mit Österreich, die zusammen mit denen des ganzen Landes am 22. April 1946 in Innsbruck dem
Bundeskanzler Dr. Ing. Leopold Figl überreicht worden sind. In seinen 50 Jahren als Mitglied des
Südtiroler Landtages, davon 28 Jahre als Landesrat, war er unermüdlich für das Wohl des Landes und
seiner Bevölkerung im Einsatz. Es hat keine Verhandlung und keine Besprechung gegeben, worauf er
sich nicht gründlich, gewissenhaft und verantwortungsvoll vorbereitet hat. Dr. Alfons Benedikter hat
mit seinen strengen Gesetzen im Bereich der Urbanistik wesentlich zum Schutze und zur Wahrung
unserer Tiroler Kultur- und Naturlandschaft beigetragen und dafür auch vielfach internationale
Anerkennung erhalten. Dr. Alfons Benedikter bleibt uns als hochverdienter Tiroler in Erinnerung,
der in die Geschichte seines Landes eingegangen ist. Der Südtiroler Schützenbund ruft seine
Mitgliedskompanien dazu auf, an der Beerdigung teilzunehmen.

Mittwoch, 10. November 2010 - 11. November: Das Land Tirol in Trauer

Gedenken an die BOZEN - Am 11. November jährt sich zum 92. Male der Tag, an dem italienische Truppen im Jahre
Teilung Tirols 1918 den Brenner und das Gebiet von Toblach erreicht, und damit die Zerreißung Tirols vollzogen
haben. Heldenhaft waren die Grenzen unserer Heimat in den vorausgegangenen Kriegsjahren
verteidigt worden. Keine Handbreit Tiroler Boden konnte auf Dauer vom untreuen Bündnispartner
Italien im Kampfe erobert werden. Erst nach geschlossenem Waffenstillstand konnten das italienische
Heer und seine Verbündeten ohne militärischen Widerstand in Tirol einrücken. Bis heute wird jener
Tag, der 4. November, in Italien als großer Siegestag gefeiert. Im Jahre 1998, 80 Jahre danach, hat
der Südtiroler Schützenbund den 11. November zum jährlichen Aktionstag „Das Land Tirol in Trauer“
ausgerufen. In stillem Gedenken an die Opfer dieses Krieges mit all seinen Folgen für die Tiroler
Bevölkerung und im festen Glauben, dass Unrecht nicht ewig währen kann, wird an diesem Tage die
Tiroler Fahne mit Trauerflor gehisst und damit ein Bekenntnis zur historisch gewachsenen Einheit
Tirols im europäischen Geiste abgelegt. Der Südtiroler Schützenbund ruft seine Kompanien auf, am
Donnerstag, den 11. November 2010, an gut sichtbarer Stelle von 6 bis 20 Uhr die Tiroler Fahne mit
Trauerflor zu hissen.

Samstag, 13. November 2010 -


Hilfe für Familie Gottfried Lambacher - Herz-Jesu-Notfonds überreicht 8.000 €

Hilfe für VILLNÖSS - In Zusammenarbeit mit der Schützenkompanie Villnöss konnte der Herz-Jesu-Notfonds
Schützenkameraden jüngst der Familie Gottfried Lambacher aus Villnöss finanziell kräftig unter die Arme greifen. Ein
Großbrand hatte im April dieses Jahres das Wirtschaftsgebäude des Tannhofes in St. Magdalena in
Villnöss völlig zerstört. Auch die darin abgestellten landwirtschaftlichen Maschinen brannten völlig
ab. Allerdings schafften es die Rettungskräfte, den gesamten Viehbestand aus dem Stall zu retten,
bevor dieser ein Raub der Flammen wurde. Der Schaden wurde von der Versicherung nur zum Teil
gedeckt. Einige Vorstandsmitglieder des Herz-Jesu-Notfonds waren am Samstag, den 13. November
2010 in Villnöss, um die Soforthilfe von 8.000,- Euro zu überreichen. Obmann Richard Andergassen
verwies auf die Tatsache, dass Schützen nicht nur an Freudentagen zusammen feiern, sondern auch
in Zeiten der Not zusammenstehen und einander helfen. In diesem Sinne sei die überbrachte Spende
zu verstehen. Der Vorstand des Herz Jesu Notfonds bittet angesichts der schwierigen finanziellen
Situation der Familie Lambacher um eine Spende nach freiem Ermessen auf das eigens dafür
eingerichtete Spendenkonto.

SSB - Herz-Jesu-Notfonds
Kennwort „Familie Gottfried Lambacher“
Konto Südtiroler Volksbank, Bozen, Filiale Leonardo da Vinci
IBAN: IT06 J 05856 11601 0505700 13850, BIC/SWIFT: BPA AIT2 B050

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Freitag, 3. Dezember 2010 -
Aufruf zur Teilnahme an der Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier in St. Pauls

Gedenken an BOZEN - Der Südtiroler Schützenbund ruft alle Landsleute dies- und jenseits des Brenners auf, an der
Freiheitskämpfer Gedenkfeier für Sepp Kerschbaumer und die Tiroler Freiheitskämpfer der 1950er und der 1960er Jahre,
am Mittwoch, dem 8. Dezember 2010 in St. Pauls teilzunehmen. Nach dem Gottesdienst mit Beginn
um 11.15 Uhr wird auf dem Friedhof der verstorbenen Tiroler Freiheitskämpfer gedacht und ein Kranz
niedergelegt. Die Schützenkompanie „Sepp Kerschbaumer“ Eppan wird als höchste Würdigung eine
Ehrensalve abfeuern. Anschließend werden Klaudius und Herlinde Molling die Gedenkrede halten.
Die Innsbrucker Restauratorin und Kunsthistorikerin Herlinde Molling hat sich zehn Jahre lang aktiv
am Südtiroler Freiheitskampf beteiligt. Sie hat nicht nur Flugblätter verteilt, Parolen auf Mauern
gemalt, für den Tiroler Freiheitssender Texte verfasst und hunderte Kilo Sprengstoff über die Grenze
gebracht, sondern sie war wahrscheinlich auch die einzige Frau, die selbst Strommasten gesprengt hat.
Ebenso im BAS aktiv tätig war ihr Ehemann, der akademische Bildhauer Klaudius Molling, Sohn des
damaligen Landtagspräsidenten Alois Molling und Bruder des Rechtsanwalts Eberhard Molling, der im
Grazer Prozess die Südtiroler Freiheitskämpfer verteidigt hat. Klaudius Molling hat ebenso wie seine
Frau immer wieder durch politische Parolen und Transparente Zeichen gesetzt, er war an Anschlägen
beteiligt und hat vor allem die Freiheitskämpfer mit Material versorgt. Klaudius und Herlinde Molling
kommen aus Familien, in denen Widerstand gegen den Nationalsozialismus geleistet wurde, und
es war ihnen immer ein großes Anliegen, den Einsatz für Südtirol streng von allen rechtsextremen
Ideologien zu trennen.

Montag, 3. Januar 2011 - Landeseinheit: Zeichen setzen. Weniger Worte - mehr Taten!

Refomen zur BOZEN - Alle drei Schützenbünde in den Tiroler Ländern werden sich gleich am Beginn des Jahres
Landeseinheit werden mit der Reform des Gesamttiroler Schützenbundes und den Möglichkeiten zu einer noch näheren
auch bei den Schützen Zusammenarbeit befassen. Ziel, so Paul Bacher, Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes,
angegangen soll es sein, mittelfristig alle nur irgendwie möglichen Ressorts und Funktionen gemeinsam und in
gegenseitiger Absprache zu führen, um so die statutarischen Aufgaben der Schützen mit geballter
Kraft gemeinsam erfüllen zu können. Dazu wurde auf gegenseitiger Anregung der Schützenbünde
eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die das erste Mal Mitte Jänner tagen wird. Der Gesamttiroler
Schützenbund und die ihm angeschlossenen Bünde setzen dadurch ein konkretes Zeichen zur
Landeseinheit, das für Parteien und Politiker im Lande - vor allem nach den jüngst veröffentlichten
Umfragen - wegweisend sein sollte. Wenn die Bevölkerung zu Themen wie der Landeseinheit
überwiegend eine sehr verhaltene Meinung hat, dann müssen vor allem Politiker und Verbände
verstärkt Aufklärungsarbeit leisten. Schlechte Umfragewerte zeigen, dass in der Vergangenheit
diesbezüglich einiges versäumt worden ist. Weder die geistig-kulturelle noch die politische
Landeseinheit werden einem geschenkt. Die Landeseinheit kommt nicht durch Sonntagsreden, sondern
muss hart erarbeitet werden, so Paul Bacher, Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes in
einer Aussendung zum Beginn des neuen Arbeitsjahres abschließend.

Freitag, 28. Januar 2011 - Gedenken für die Opfer des Nationalsozialismus

Gedenken an die Opfer BOZEN - Am gestrigen 27. Januar hat Landeskommandant Paul Bacher an der offiziellen Gedenkfeier
des Nationalsozialismus für die Opfer des Nationalsozialismus am Wilhelm-Alexander-Loew-Cadonnas-Platz teilgenommen.
Anschließend fand eine weitere Kranzniederlegung zum Gedenken an die Häftlinge des Bozner Lagers
an der Mauer in der Reschenstraße 80 statt. Paul Bacher war zwar nicht offiziell eingeladen, dennoch
wollte er mit seiner Anwesenheit ein Zeichen gegen Gleichgültigkeit und Vergessen setzen.

Mittwoch, 9. Februar 2011 - Klares Nein zu Windparkanlagen

Schutz der heimatlichen BOZEN - Der Südtiroler Schützenbund erkennt die positiven Auswirkungen durch die alternative
Landschaft Energiegewinnung durchaus, spricht sich aber klar gegen die geplanten Windparkanlagen am
Brenner und auf der Malser Haide aus. Südtirol produziert mittels der alternativen Energiequelle
Wasserkraft bereits doppelt so viel Strom wie es selbst benötigt. Dies sollte reichen. In unserem
Land ist die sogenannte „Grüne Energiegewinnung“ an einen Punkt angelangt der ins Negative zu
kippen droht, denn es wird das zerstört was eigentlich erhalten werden sollte: Unsere Natur. Durch
die gigantischen Windräder wird nicht nur das Panorama einzigartiger Landschaften zerstört, auch
die enorme Aushubmassen für die Fundamentierung, die Trassenlegung für die unterirdischen
Hochspannungsleitungen sowie die Zufahrtsstraßen bewirken einen irreparablen Schaden an

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unsere Kulturlandschaft. Was dem Profit für einige Wenige dienlich ist, droht den Lebens- und
Wirtschaftsraum aller zu zerstören. Die Schützenkompanie Graun erinnert daran, dass die Dörfer
Graun und Reschen vor 60 Jahren dem Stausee weichen mussten. Mit dem menschenverachtenden Akt
der Zwangsvertreibung wurde bereits ein aufgezwungenes Opfer für die alternative Energiegewinnung
gebracht. Der Obere Vinschgau ist seit jeher ein strukturschwaches Gebiet, das auch im Tourismus
kämpfen muss und vor allem mit Naturbelassenheit und Ursprünglichkeit punkten kann. Ein derartiger
Eingriff wäre eine unvertretbare Dummheit und volkswirtschaftlicher Selbstmord für die gesamte
Region, ist die Vinschger Bezirksleitung überzeugt. Denn an den Tourismus sind untrennbar auch die
wichtigsten Wirtschaftszweige - der Handels-, Dienstleistungs- und Handwerkssektor - gekoppelt.

Freitag, 11. Februar 2011 - Schützenbund weist Napolitanos Aussagen zurück!

Erwiderungen an Italiens BOZEN - Der Südtiroler Schützenbund weist die durch die Medien kolportierte Aussage des
Staatspräsident italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano, „dass auch die deutschsprachigen Südtiroler
Italiener sind und dass sich die große Mehrheit der deutschsprachigen Südtiroler auch so fühlt“,
energisch zurück. Giorgio Napolitano weiß zu genau, dass Südtirol kulturell, geschichtlich und
sprachlich mit Italien von Haus aus wenig gemeinsam hat. Der Pass ist notgedrungen wohl das
Einzige, was viele Südtiroler mit den Bewohnern Altitaliens wirklich gemeinsam haben. Außerdem
steht es wohl keinem Staatspräsidenten auf der Welt zu, Bürgern vorzuschreiben, welchem Volk sie
sich angehörig zu fühlen haben. Das heutige Südtirol ist lediglich italienische Kriegsbeute. Im Land an
Eisack, Etsch und Rienz hat man jahrzehntelang unter großen Opfern der italienischen Majorisierung,
die von Italien mit wechselnder Intensität betrieben worden ist, standhalten können. Wenn man das
Jubiläum Italiens nun hernimmt, um subtil jene Assimilierungspolitik fortzusetzen, so begibt sich
Napolitano in zweifelhafte Gesellschaft. Er bestätigt damit allerdings auch, dass sich Südtirol eher
heute als morgen von Italien verabschieden sollte, so der Südtiroler Schützenbund abschließend.

Dienstag, 15. Februar 2011 -


Aufruf zur Andreas-Hofer-Landesgedenkfeier und zur Beflaggung der Häuser

Der Helden von 1809 MERAN - Am Sonntag, dem 20. Februar findet vor dem Andreas-Hofer-Denkmal in Meran mit
gedenken Beginn um 15.00 Uhr die große Andreas-Hofer-Landesgedenkfeier statt, zu der die Bevölkerung
herzlich eingeladen ist. Die Schützenkompanien und Abordnungen aus dem gesamten Lande sowie
die Vertretungen des Bundes der Tiroler Schützenkompanien, des Welschtiroler Schützenbundes
und des Bundes der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien treffen sich bereits um 14.00 Uhr
in der Freiheitsstraße zwischen dem Theater- und dem Sandplatz. Dort erfolgen die Aufstellung
und die Frontabschreitung. Um 14.40 Uhr wird zum Andreas-Hofer-Denkmal abmarschiert. Dort
wird Landeskurat Kanzler Prof. Dr. Paul Rainer den Gedenkgottesdienst halten, die Musikkapelle
Riffian wird diesen musikalisch gestalten. Anschließend wird Landeskommandant Paul Bacher die
Gedenkansprache halten. Die Ehrensalven werden von der Schützenkompanie Meran abgefeuert.
Danach werden im Bürgersaal des „Alten Meraner Kurmittelhauses“ verdiente Schützen geehrt. Der
Südtiroler Schützenbund ruft die Bevölkerung anlässlich der Andreas-Hofer-Gedenkfeiern auf, im
ganzen Land die Dörfer und Weiler mit Tiroler Fahnen zu beflaggen.

EHRUNGEN:
Verdienstmedaille des SSB in GOLD:
Für Verdienste um das Südtiroler Schützenwesen auf Bundesebene:
- LKdt.-Stv. Sepp Kirchler, Brixen

Verdienstmedaille des SSB in BRONZE:


Für Verdienste um das Südtiroler Schützenwesen auf Kompanieebene:
- Josef Thum, Bruneck
- Günther Pernthaler, Villnöss
- Oswald Dalvai, Altrei

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Donnerstag, 3. März 2011 -
Einladung zur Dokumentation faschistischer Umtriebe in Bozen, Südtirol

Faschistische BOZEN - Der Südtiroler Schützenbund lädt die internationale Presse ein, am Samstag 5. März nach
Aufmärsche in Bozen Bozen zu kommen. Dort können sich die Medienvertreter selbst ein Bild davon machen, wie mitten
in Europa immer noch faschistische Denkmäler verteidigt werden und dem Faschismus offen und mit
Zustimmung des Staatsapparates gehuldigt wird. An diesem Tag wird ab 16 Uhr von der Vereinigung
Casa Pound rund um den Neofaschisten Gianluca Iannone ein Faschistenaufmarsch organisiert. Die
„Faschisten des dritten Jahrtausends“, wie sie sich selbst nennen, demonstrieren dabei unter anderem
für den Erhalt von faschistischen Denkmälern in Südtirol. In den letzten zwei Jahren hat der Südtiroler
Schützenbund zwei Großkundgebungen gegen die faschistischen Denkmäler organisiert und es ist
Bewegung in die Diskussion um deren Entfernung gekommen. Während dem Südtiroler Schützenbund
bei der Kundgebung gegen das faschistische Alpinidenkmal in Bruneck lauter Schikanen auferlegt
wurden (Die Marschroute wurde verschoben, Zeitpunkt auf Anordnung der Polizei kurzfristig geändert,
Teilnehmer mussten markiert und nummeriert werden, usw.), werden Faschisten unbehelligt und ohne
Auflagen vor dem sogenannten Siegesdenkmal dem Faschismus huldigen können. Der Umstand, dass
sich die italienischen Faschisten an diese Denkmäler aus einer unseligen Zeit klammern, zeigt umso
mehr, wie wichtig die Entfernung selbiger ist. Eine wie immer geartete Entschärfung der Denkmäler
wird die „Faschisten des dritten Jahrtausends“ auch in Zukunft nicht davon abhalten, ähnliche
Veranstaltungen zu organisieren und vor den Insignien des Faschismus ihren Idolen öffentlich zu
huldigen.

Montag, 7. März 2011 - Ein klares Nein zu neuen Namensschöpfungen


Gegen neue erfundene
Ortsnamen BOZEN - Der Südtiroler Schützenbund ist besorgt über die jüngsten Entwicklungen in Sachen
Ortsnamengebung und über den leichtfertigen Umgang mit dem gewachsenen Tiroler Kulturerbe.
In diesem Zusammenhang prangert der Schützenbund vor allem die jüngste Absicht der Grünen
und des italienischen Alpenvereins an, welche dem Klockerkarkopf die italienische Bezeichnung
„Vetta d’Europa“ verpassen wollen. Dies beweise einmal mehr, dass sich in unserem Land viele
Verantwortungsträger keine Gedanken über den Wert der gewachsenen Namen machen. Sie
erfinden in tolomeischer Manier unter dem Deckmantel des friedlichen Zusammenlebens neue
Ortsbezeichnungen und vergessen dabei, dass der Klockerkarkopf bereits seit Menschengedenken
einen Namen hat. Diesen verwendet der unvoreingenommene, gebildete und kulturbewusste
Italiener schon heute. Geografische Namen sind Kulturdenkmäler; sie erzählen uns viel über die
Sprach- und Siedlungsgeschichte eines Landes und über die Eigenart der Bewohner. Eine nach
Bevölkerungsgruppen getrennte Ortsnamengebung – die sogar noch durch neue Erfindungen
erweitert wird – wird die Volksgruppen in Südtirol auch weiterhin getrennte Wege gehen lassen
und sogar die Wahrnehmung eines kleinsten gemeinsamen Nenners verhindern. Die getrennte
Ortsnamengebung trennt jetzt schon die Volksgruppen. Weitere Erfindungen werden dieses
Empfinden in Zukunft nur noch verstärken.

Montag, 7. März 2011 - Vorschlag zur weiteren Verwendung des Duce-Reliefs

Eingabe zum BOZEN - Die Südtiroler Landesregierung hat nach dem Abkommen zwischen der SVP und dem
Ideenwettbewerb römischen Kulturminister Sandro Bondi einen Ideenwettbewerb zur Umgestaltung des Duce-Reliefs
ausgeschrieben. Der Südtiroler Schützenbund hat heute seinen Vorschlag beim Landeshauptmann
hinterlegt. Hier kann der Inhalt des Schreibens vollinhaltlich nachgelesen werden.

Geschätzter Herr Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder!


Geschätzte Mitglieder der Landesregierung!
Die Südtiroler Landesregierung hat einen Ideenwettbewerb ausgeschrieben, der diesem „Duce“ die
Ausstrahlung nehmen und ihm doch noch einen gewissen musealen Wert zugestehen soll.
Daraufhin hat der Südtiroler Schützenbund mit großer Aufmerksamkeit die Diskussion über die weitere
Verwendung des „Duce“, der zurzeit“jenen zuwinkt die ihn auslachen“ (Zitat Herbert Rosendorfer),
verfolgt und möchte sich wie folgt in die Diskussion einbringen.
Es ist aufgefallen,
- dass sich besonders Künstler um den Erhalt des Reliefs bemühen;
- dass sich besonders die italienischen Rechtsparteien gegen eine Veränderung des Gesamtbildes
aussprechen;
- dass aber auch die gemäßigten italienischen Parteien, wohl aus Angst, Wählerstimmen zu verlieren,
sich nicht klar vom Relief distanzieren;
- dass hingegen auf der Seite der deutschsprachigen Bevölkerung (SVP-Stadtrat Luis Walcher
23
und vieler anderer) das Mussolini-Relief absolut keine Daseinsberechtigung mehr in einem
demokratischen Europa hat.

Es gibt noch viele weitere Wortmeldungen, auf die der Südtiroler Schützenbund nicht ins Detail
eingehen möchte. Eines ist aber gewiss! Von den oben genannten Strömungen kann und sollte
die Landesregierung nur zweien gewissenhaft Aufmerksamkeit schenken. Den Wünschen jener
Ewiggestrigen, welche die Italianità auf Tiroler Boden weiter pflegen wollen, sollte sich die
Landesregierung jedoch nicht verpflichtet fühlen! Nun möchten wir im Sinne der zwei wichtigen
obengenannten Strömungen Rechnung tragen, und folgenden Vorschlag unterbreiten:
In Predappio steht noch das Geburtshaus des Benito Mussolini, das jedes Jahr von mehreren tausend
Rechtsradikalen besucht wird. Das Geburtshaus ist in ein Museum umgewandelt worden. Dort
werden regelmäßig Ausstellungen mit geschichtlichem Hintergrund angeboten, die sich aber auch
durchaus kritisch mit der Zeit des Faschismus beschäftigen. Es gibt dort auch eine Mussolini-Krypta
mit Ehrenwache. Das Geburtshaus wird von der Gemeinde verwaltet, die dort im Museum auch ein
gutes Geschäft mit dem Verkauf von allerlei Mussolini-Souvenirs macht. Dieses Szenario bei uns in
Südtirol? Können Sie sich dies vorstellen? Unser Land, das nie zu diesem Staat gehören wollte, sollte
jetzt einen Profit mit jenem Unrechtsregime machen, das uns so gewaltsam italianisieren wollte?
Dem selbstlosen Einsatz der Katakombenlehrer, eines Kanonikus Michael Gamper und vieler anderer
käme das wohl eines Verrats gleich! Wäre das zu verantworten? Nun unser konkreter Vorschlag für
die weitere Verwendung des Mussolini-Reliefs: Das Land Südtirol sollte der Gemeinde Predappio das
Mussolini-Relief als Dauerleihgabe für das Geburtshaus und das Museum von Benito Mussolini zur
Verfügung stellen. Über die Vorteile dieser Vorgangsweise brauchen wir sicher keine weiteren Zeilen
schreiben. Denn bei den oben genannten, wichtigen Strömungen würde Genüge getan. So wäre ein
weiterer Zankapfel „aus den Augen – aus dem Sinn“ (es gibt noch anderes faschistisches Erbe) und,
was ganz wichtig ist: In Predappio würde Benito „jenen zuwinken, die ihn mögen“ – dort vielleicht
förderlich, in diesem Tiroler Landesteil jedoch mit Sicherheit nicht!!! Es ist nämlich unbestritten, dass
diese Geisteshaltung Südtirol in seinerweiteren humanistischen Entwicklung massiv stört!

Für den Südtiroler Schützenbund

Paul Bacher
Landeskommandant

Freitag, 11. März 2011 - Provokationen nehmen kein Ende!

Sport soll frei von BOZEN - Als schlechten Aprilscherz im März bezeichnet der Südtiroler Schützenbund die
aufgezwungenem Anordnung des Olympischen Komitees, wonach für die nächsten drei Tage bei jeder noch so kleinen
Nationalismus sein Sportveranstaltung die italienische Nationalhymne gespielt werden soll. Der Südtiroler Schützenbund
stellt sich hinter die Aussagen des Landeshauptmannes, dass Südtirols Amateursportler nicht in die
Politik hineingezogen werden sollen, auch, weil die Zuständigkeit für Sport beim Land und nicht
beim Staat liegt. Südtirol wird derzeit fast täglich durch verschiedene italienische Vertreter und
Organisationen provoziert. Erst wird für den Klockerkarkopf ein neuer italienischer Name erfunden,
dann marschieren Faschisten in Bozen auf, und tags darauf vergleicht Vittorio Sgarbi die Italiener in
Südtirol mit den Juden unter Hitler. Jetzt gießt auch noch das Olympische Komitee Öl ins Feuer!
Für den Südtiroler Schützenbund sind solche Aussagen eine Bestätigung dafür, dass Südtirol in
diesem Staat nichts verloren hat. Man muss sich fast schon fragen, was wohl als Nächstes kommt.
Deshalb ist vor allem die Politik gefordert, alles zu unternehmen, damit wir uns eher heute als morgen
von diesem Staat verabschieden können.

Dienstag, 29. März 2011 - Tafel zum „Kapuziner-Wastl“ in Bruneck: Eine historische Chance
leichtfertig vertan?

BOZEN - Der Südtiroler Schützenbund übt heftig Kritik an der Tafel, die am umstrittenen Alpini-
Denkmal in Bruneck angebracht werden soll. Die beiden Historiker Lechner und Delle Donne haben
sich im Textvorschlag zwar bemüht, die Geschichte des Denkmals bis heute aufzulisten, doch gehen
die Erläuterungen an der Kernaussage vorbei: nämlich dass es hier nicht um irgendein Kunstwerk
geht, sondern um ein Denkmal, das heute noch die faschistischen Kriegsverbrechen in Äthiopien
glorifiziert. Außerdem muss man schon auf einem Auge blind sein, wenn man auf der Tafel zum
Kapuziner-Wastl im Zusammenhang mit den Freiheitskämpfern der 60er Jahre von „Terroristen“
spricht, dafür aber mit keinem Wort erwähnt, dass die verantwortlichen Kriegsverbrecher für dieses
hunderttausendfache Morden und diesen brutalen Vernichtungskrieg nie vor einen internationalen
Kriegsgerichtshof gestellt worden sind.
24
Auch wenn es auf dem Kapuzinerplatz in Bruneck bisher bereits mehrere Versionen des Denkmals
gab, hat auch das heutige keinen anderen Sinn als das ursprüngliche so der Südtiroler Schützenbund
in seiner Aussendung. Allein die Patronentasche und das Seitengewehr sind Beweis genug, dass
es hier nicht um einen „helfenden“, sondern nach wie vor um einen kämpfenden Alpino geht. Ein
„helfender“ Alpino hätte wohl Arbeitswerkzeug, und nicht Waffen bei sich. Die Botschaft, die dieses
Alpini-Denkmal ebenso wie die Säule hinter dem Siegesdenkmal vermitteln wollen, sind damals wie
heute genau dieselbe: Wie glorreich der Abessinienkrieg war und wie stolz Rom darauf ist, dass diese
Alpini-Soldaten so fleißig beim Morden mitgemacht haben. Deshalb reichen diese Texttafeln laut
Südtiroler Schützenbund nicht aus. Die Pustertaler wollen dieses Denkmal nicht, Landeshauptmann
Luis Durnwalder hat sich bereits für dessen Entfernung ausgesprochen, und auf der Kundgebung
am 25. April 2009 haben es 6.000 Südtiroler klar zum Ausdruck gebracht: Ein solches Denkmal kann
und darf in einem modernen, demokratischen und kulturell hoch stehenden Land wie Südtirol nicht
auf einem öffentlichen Platz geduldet werden, sondern nur in einem Museum, so der Südtiroler
Schützenbund in seiner Aussendung.

25
Verschiedene Briefe:
Bozen, den 5. Juli 2010

An die
Südtiroler Landesregierung
Landhaus I
39100 BOZEN

Sehr geehrte Damen und Herren!

Anfrage an den • Vorausgeschickt, dass der Südtiroler Schützenbund in den vergangenen Jahren mehrere
Landeshauptmann Kundgebungen mit letzthin bis zu 7.000 Teilnehmern gegen die faschistischen Denkmäler in
zur weiteren Südtirol veranstaltet hat;
Vorgehensweise
bezüglich • vorausgeschickt, dass Kulturlandesrätin Dr. Sabina Kasslatter Mur auf der Bundesversammlung
faschistische des Südtiroler Schützenbundes am 13.04.2008 vor den versammelten Delegierten und der Presse
Denkmälern bekundet hat, dass sie bei einer Beibehaltung des jetzigen Siegesdenkmals für eine vollständige
Entfernung desselben sei;

• vorausgeschickt, dass das Siegesdenkmal aktuell, anstatt entschärft zu werden, trotz der
wirtschaftlichen Krise mit Hilfe von Steuergeldern renoviert wird;

• vorausgeschickt, dass der Bundesausschuss des Südtiroler Schützenbundes der Ansicht ist, dass
eine Umgestaltung des Siegesdenkmals zu einem Mahnmal nicht nachvollziehbar ist und das
Siegesdenkmal dadurch nichts an seinem Potential, Nährboden für nationalistischem Geist zu sein,
verlieren würde;

• vorausgeschickt, dass sich führende Politiker – und unter ihnen der Landshauptmann von Südtirol,
Dr. Luis Durnwalder – nach der Kundgebung des Südtiroler Schützenbundes am 25.04.2009
öffentlich für eine Umgestaltung des Brunecker Kapuzinerplatzes mit gleichzeitiger Entfernung des
den Völkermord in Abessinien glorifizierenden Alpini-Denkmals ausgesprochen haben;

• vorausgeschickt, dass sich führende Politiker – und unter ihnen der Landshauptmann von Südtirol,
Dr. Luis Durnwalder, und Landesrätin Dr. Sabina Kasslatter Mur – nach der Kundgebung des
Südtiroler Schützenbundes am 8. November 2008 öffentlich für die Entfernung des Mussolinireliefs
ausgesprochen haben;

• vorausgeschickt, dass der Landeshauptmann von Südtirol, Dr. Luis Durnwalder, in mehreren
Schriftwechseln mit dem Südtiroler Schützenbund erklärt hat, dass in der Nähe der Beinhäuser eine
Tafel mit einem erklärenden Text aufgestellt wird, dass dies aber bis heute nicht erfolgt ist;

• vorausgeschickt, dass der Delegation des Südtiroler Schützenbundes von Landeshauptmann


Dr. Luis Durnwalder bei einem Besuch am 21. Mai 2010 ein entsprechendes Schreiben an die
Landesregierung empfohlen wurde und er seine Unterstützung bei der Behandlung desselben
zugesagt hat,

ersucht Sie der Südtiroler Schützenbund gemäß Beschluss


der Bundesausschusssitzung vom 4. Juni 2010,

• sich in einer Grundsatzerklärung klar für die sofortige Beseitigung aller faschistischen Relikte in
Südtirol auszusprechen;

• eine Willensbekundung insbesondere für die Entfernung des Siegesdenkmals, des Reliefs Benito
Mussolinis am Finanzgebäude in Bozen sowie für die Entfernung des Denkmals am Brunecker
Kapuzinerplatz zu beschließen;

• einen Zeitplan für die Umsetzung der oben beschriebenen Willensbekundungen festzulegen;

26
• an geeigneter Stelle zu intervenieren, damit die in den Beinhäusern bestatteten Krieger in die
Kriegerfriedhöfe zurückgeführt bzw. dorthin umgebettet werden können und gleichzeitig die
Beinhäuser entfernt werden;

• sich für die – gemäß den Beschlüssen der Bundesversammlung des Südtiroler Schützenbundes
– der Landesregierung übergebenen und bis heute unbeantwortet gebliebenen Petitionen zur
historischen Lösung der Ortsnamenfrage zu verwenden.

Hochachtungsvoll,

Für den Bundesausschuss

Paul Bacher
Landeskommandant

Bozen, den 12. Oktober 2010

An den
Landeshauptmann
Dr. Luis Durnwalder
Landhaus I
39100 BOZEN

Replik auf Antwort des Sehr geehrter Herr Landeshauptmann!


Landeshauptmannes Der Bundesausschuss des Südtiroler Schützenbundes hat sich auf der Sitzung vom 24. September
2010 ausführlich mit dem Antwortschreiben der Südtiroler Landesregierung vom 08.09.2010 (Prot.
1/36.01/518563) zu den Anliegen des Südtiroler Schützenbundes befasst.
Grundsätzlich hat der Bundesausschuss die übereinstimmende Meinung in einigen Bereichen
begrüßt und bedankt sich an dieser Stelle für die Behandlung und die ausführlichen Antworten.
Für Verwunderung hat allerdings die Tatsache gesorgt, dass zu keinem der angesprochenen
Themen konkrete Vorgangsweisen und Zeitrahmen mitgeteilt wurden. Dies war ein wesentlicher
Teil der Petition vom 05. Juli 2010, da dies für die Entscheidungsfindung im Schützenbund wie
bereits beschrieben eine wesentliche Grundlage darstellt. In diesem Zusammenhang findet es der
Bundesausschuss des Schützenbundes zwar durchaus löblich, wenn sich die Landesregierung gegen
faschistische Relikte ausspricht, gleichzeitig ist man aber der Meinung, dass durch das alleinige
Aussprechen von Konjunktiven das Problem keiner Lösung zugeführt werden wird.
Grundsätzlich wurde erkannt, dass offensichtlich insbesondere in Fragen rund um das Siegesdenkmal
und das Mussolinirelief weder der Landtag noch die Landesregierung Zuständigkeit haben.
Deshalb wird sich der Südtiroler Schützenbund in dieser Angelegenheit direkt an die zuständigen
Stellen wenden. Für alle anderen Probleme, in denen das Land direkte Kompetenz oder zumindest
maßgeblichen Einfluss hat - etwa bei den faschistischen Symbolen am Virgltunnel - wird der
Südtiroler Schützenbund in den nächsten Wochen die Umsetzung der im Brief übermittelten
Grundsatzerklärungen genau beobachten (in Anlage finden Sie eine Auflistung der betroffenen
faschistischen Relikte). In der Hoffnung, dass die Landesregierung den Südtiroler Schützenbund in
seinen Bestrebungen um die Entfernung aller faschistischen Symbole weiterhin unterstützt, grüßt Sie
im Namen der Bundesleitung

Paul Bacher
Landeskommandant

27
18. Oktober 2011
Sehr geehrte Frau Senatorin, werte Senatoren und Kammerabgeordnete!

An die Wie aus den Medien zu erfahren war, haben sowohl der Präsident der italienischen
Kammerabgeordneten Abgeordnetenkammer als auch der Senatspräsident ihre Bereitschaft bekundet, einen Gesetzentwurf zu
unterstützen, der die Leugnung des Holocaust unter Strafe stellt. Ein längst überfälliger Schritt, dem
unsere uneingeschränkte Zustimmung gilt.

Der Südtiroler Schützenbund ist der Auffassung, dass gerade eine solche Willensbekundung Anlass
dazu sein sollte, die nunmehrige Bereitschaft des italienischen Parlamentes zu nutzen, um die seriöse
Abkehr von jeglichem totalitären Gedankengut durch eine erweiterte Gesetzesvorlage festschreiben zu
lassen.

Der Südtiroler Schützenbund bittet daher die Südtiroler Vertreter in Rom, eine Gesetzesvorlage
vorzubereiten, in der nicht nur die Leugnung des Holocaustes, sondern auch die Verwendung von
faschistischen und rassistischen Abbildungen, Symbolen und Kennzeichen, insbesondere Skulpturen,
Parolen und Aufschriften gesetzlich wirkungsvoll verboten wird. Dadurch kann ein wirkungsvolles
Zeichen gesetzt und ein entscheidender Schritt zur Entfernung aller faschistischen Symbole in Südtirol
gemacht werden.

Das bisherige Gesetz, welche diese Problematik nur ansatzweise behandelt (Nr. 645, vom 20. Juni
1952, Art. 4), hat sich nämlich als völlig dehnbar und somit unzulänglich erwiesen, zumal den
faschistischen Denkmälern damit nicht beizukommen war und ist. Bei einer erfolgreichen Behandlung
der Gesetzesvorlage sollten somit Mussolinirelief am Finanzgebäude, Hitler- und Mussoliniwein
sowie der alljährlich erscheinende Mussolinikalender der Vergangenheit angehören. Gerne steht die
Führungsspitze des Südtiroler Schützenbundes für einen diesbezüglichen Gedankenaustausch bereit.

Mit freundlichen Grüßen,

Mjr. Paul Bacher


Landeskommandant

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Mitgliederstatistik des SSB 2011

Der Südtiroler Schützenbund zählt derzeit 140 Mitgliedskompanien sowie 3 Schützenkapellen (Kapelle
Unterland, Meransen und Pichl) mit insgesamt 5.062 (-66) aktiven Mitgliedern. Davon sind:
 414 (-9) Jungschützen und Jungmarketenderinnen
 658 (-14) Marketenderinnen (ohne Jungmarketenderinnen)
 3.990 (-43) Schützen und Offiziere

Zu den 5.062 aktiven Mitgliedern kommen 184 Ehrenmitglieder und 1.004 unterstützende Mitglieder
dazu. Insgesamt ergibt das 6.250 (-67) Mitglieder.
Seit Anfang des letzten Jahres sind 348 Männer und Frauen in Südtirol einer Schützenkompanie
beigetreten.
Die Anzahl der Mitgliedskompanien ist mit 143 gleich geblieben.

Bei den Bezirken hat das Pustertal (33 Kompanien und 1 Kapelle) mit nunmehr 1.263 (-8) aktiven
Mitgliedern seinen Vorsprung gegenüber dem Bezirk Burggrafenamt/Passeier mit 1.031 (-12) Aktiven
gehalten. An dritter Stelle hat sich der Bezirk Brixen mit 826 (-15) Aktiven gefestigt. Es folgen der
Bezirk Bozen mit 719 (-31), der Bezirk Vinschgau mit 655 (-3), der Bezirk Süd-Tiroler Unterland mit
419 (+5) und der Bezirk Südliches Wipptal mit 149 (-2) aktiven Mitgliedern.

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Die mitgliedsstärksten Kompanien sind Natz (72), Schabs (71), Meransen (69), Schenna (67) und
Lana (65). Die mitgliedsschwächsten Kompanien sind Jenesien (11), Tiers (15), Sterzing (15) und
Welschnofen. Im Schnitt besteht eine Kompanie aus 35 aktiven Mitgliedern. Am meisten Mitglieder
dazugewonnen hat die Kompanie Weitental (+17), gefolgt von den Kompanien Mareit (5), Nals (5),
Laag (4), Walten (4) und Prad (4). Den größten Mitgliederschwund hatte die Kompanie Bozen (-8) zu
verzeichnen, gefolgt von den Kompanien Vintl (-7), Moos (-5), Oberes Ahrntal (-5) und Ritten (-5).

Das Durchschnittsalter der aktiven Mitglieder im Südtiroler Schützenbund hat um ein halbes Jahr zugenommen
und liegt derzeit bei 39,47 (+0,48) Jahre. Bedenkt man, dass in den Schützenkompanien Mitglieder - anders
als etwa bei der Feuerwehr - nicht altersbedingt ausscheiden und alle um ein Jahr älter geworden sind, ist diese
Statistik nach wie vor beachtenswert. Das älteste Mitglied ist immerhin 98 Jahre alt, und zwar Ehrehauptmann
Alois Oberhammer aus Gais.
Den stärksten Jahrgang stellen die 1990-Geborenen (163), gefolgt von den 1988er (162), 1993er (138), 1989er
(135) und 1992er (128).

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Der jüngste Bezirk im Bezug auf seine Mitglieder ist der Bezirk Vinschgau mit durchschnittlichen 36,0
Jahren (+/-0,0), der Bezirk Bozen ist mit 43,5 (+1,4) Jahren nach wie vor der älteste.
Das Durchschnittsalter der Kompanien reicht von 24,84 Jahren der Kompanie Graun (Terenten
27,07 und Burgeis 28,61) bis zu den 59,10 Jahren der Kompanie Gries (Anpezo Hayden 56,50 und
Wolkenstein 55,67).

Die Mitgliederzahl bei den Jungschützen und Jungmarketenderinnen hat mit 414 (-9) leicht
abgenommen. Hierbei muss aber erwähnt werden, dass der gesamte Jahrgang der 1994-Geborenen zu
den aktiven Schützen und Marketenderinnen übergetreten ist, dies sind immerhin 102 (!) Mitglieder.
Erfreulich ist besonders der Umstand, dass sich die Anzahl der Jungschützen in etwa gleichhält,
obwohl jedes Jahr - wie bereits erwähnt - der Jahrgang der 16-Jährigen zu den aktiven Schützen und
Marketenderinnen übertritt.

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Die Kompanien des SSB, Mitgliederzahl und Durchschnittsalter
Kompanie Anzahl Alter Montan 35 42,11
Alte Pfarre - Natz 72 39,50 Moos i. Passeier 35 35,09
Peter Kemenater - Schabs 71 39,25 Eyrs 34 41,18
Meransen 69 42,28 Urtijëi/St. Ulrich - Gröden 34 54,59
Schenna 67 44,16 Taufers i. Münstertal 34 36,06
Franz Höfler - Lana 65 36,48 Mjr. Georg Klotz - Walten 34 36,74
Meran 63 39,65 Uttenheim 34 33,44
Unteres Ahrntal 62 48,42 Villnöss 34 38,44
Taufers i. Pustertal 61 39,89 Ahornach 33 31,55
Eppan 59 36,47 Toblach 33 37,12
Algund 58 47,95 P. Josef Daney - Schlanders 33 37,33
Kapelle Pichl 58 35,22 Georg Leimegger - Onach 33 33,82
Villanders 58 37,00 Latsch 33 38,39
Michelsburg - St. Lorenzen 58 35,78 Mareo/Enneberg 32 37,34
Gais 57 38,93 St. Andrä 32 39,56
Sarntal 56 37,52 Neumarkt 32 34,59
Sichelburg - Pfalzen 53 39,15 Tartsch 32 36,38
Dorf Tirol 53 45,32 Steinhaus 31 33,00
Obermais 52 47,90 P. Fructuos Padöller - Graun 31 24,84
Tramin 51 34,43 Burgeis 31 28,61
Peter Mayr - Brixen 50 42,26 Burgstall 31 41,81
Lajen 50 39,02 Aldein 31 41,65
Mjr. J. v. Morandell - Kaltern 50 43,12 Sëlva/Wolkenstein 30 55,67
St. Johann in Ahrn 49 36,35 Gargazon 30 47,00
Bozen 49 47,82 Oberwielenbach 30 41,00
Partschins 49 35,78 Pfunders 30 31,27
Prad 49 31,16 B. von Guggenberg - Vintl 30 40,17
Nals 48 36,79 Salurn 30 36,97
St. Martin i. Passeier 47 37,66 Peter Sigmayr - Olang 29 32,79
Mühlwald 47 39,51 Vöran 29 40,76
Göflan 46 33,80 Pflersch 29 34,76
Mjr. Franz Muther - Laas 46 37,17 Laag 29 43,31
Marling 46 36,76 Markt Mühlbach 29 41,07
Terenten 45 27,07 Mjr. J. Eisenstecken - Gries 29 59,10
Anton Steger - Bruneck 45 45,73 Sepp Innerkofler - Sexten 29 42,72
Schluderns 45 33,09 Auer 29 35,66
Riffian 45 36,84 Franz Frischmann - Kortsch 28 33,46
Truden 44 35,89 Seis 28 52,21
Vahrn 44 36,50 P.Leitgeb - Rasen/Antholz 28 32,61
Terlan 43 33,23 Peter Mayr - Ritten 28 42,86
Rosenthal - Lüsen 43 33,42 Taisten 28 44,86
Hptm. Schweiggl - Kurtatsch 42 37,07 Gossensass 27 44,44
Latzfons 42 40,24 Mauls 27 33,85
Andreas Hofer - St. Leonhard 41 38,59 Maria Trens 27 37,56
Naturns 41 38,49 St. Pankraz 27 44,56
Rein 40 40,60 St. Nikolaus i. Ulten 26 39,42
Prettau 40 37,95 Schalders 25 38,64
Johann Jaeger - Niederdorf 39 39,26 Oberes Ahrntal 25 52,72
B. Trogmann - Untermais 39 55,62 G. Lantschner - Weitental 25 31,04
Völser Aicha 39 33,72 Mölten 25 39,64
Rodeneck 37 40,78 Andrian 24 49,83
Goldrain 37 43,51 Afers 24 36,58
Kapelle Meransen 37 36,57 Karneid - Kardaun 24 39,13
Kastelruth 36 49,92 Lichtenberg 24 33,46
Anpezo Hayden 36 56,50 Buchenstein 24 45,04
Ehrenburg 36 30,33 Mareit 24 39,04
Kastelbell 35 43,97 Platt i. Passeier 23 33,26
Neustift 35 45,69 Gummer 23 38,39
Radein - Kaltenbrunn 35 33,54 Hofmark - Innichen 23 42,83
Mals 35 35,60 Franz v. Fenner - Margreid 23 43,26
Simon Rieder - Feldthurns 35 47,09 Pichl - Gsies 22 41,91

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Wangen 22 47,59
Morter 22 42,95
Tschars 21 39,24
St. Gertraud i. Ulten 21 35,00
Eggen 21 31,43
Luis Egger - St. Walburg 21 31,90
Welschnofen 21 31,62
Katharina Lanz - Spinges 21 50,10
Steinegg 20 41,35
Tschengls 20 38,55
Altrei 20 30,40
Kan. Michael Gamper - Proveis 20 41,00
Tscherms 19 28,79
Glurns 19 37,68
Leifers 18 35,89
Pater Haspinger - Klausen 18 44,44
Katharina Lanz - St. Vigil 18 34,33
Deutschnofen 18 52,28
Kapelle Freiherr von Cazan 18 35,89
Tiers 15 53,33
Sterzing 15 48,27
Jenesien 11 51,64
Gesamt 5065 39,44

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