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02.09.2008 | 18:31 | OLIVER GRIMM (Die Presse) Deutschland und sterreich ringen in der Budget- und Wirtschaftspolitik mit hnlichen Problemen. Die Berliner Koalition widmete sich ihrer Lsung allerdings deutlich erfolgreicher als jene in Wien.
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WIEN. Es ist nicht lange her, dass sterreichische Politiker ihren deutschen Pendants allerlei wirtschaftspolitische Ratschlge gab en. Steuern runter macht sterreich munter und sicher auch Deutschland, diktierte Bundeskanzler Alfred Gusenbauer im Mai 2007 einem Reporter der Bild -Zeitung in den Notizblock. Und auch in Sachen Budgetpolitik fhlte man sich in Wien berufen, den Deutschen Lektionen zu erteilen. Deutschland und Frank reich sind derzeit nicht wettbewerbsfhig, fr uns also lngst kein Mastab mehr, gab der damalige Finanzminister Karl -Heinz Grasser 2004 gegenber dem Magazin Impulse zu Protokoll. Und setzte noch einen drauf: Deutschland solle im Rat der EU-Finanzminister so lange das Stimmrecht entzogen werden, wie es den Wachstums- und Stabilittspakt missachte. Der sieht vor, dass das jhrliche Budgetdefizit hchstens drei Prozent der Wirtschaftsleistung betragen darf. Davon war Berlin jahrelang weit entfernt. Grasser schaffte zwar auch nur einmal in sieben Jahren (2001) sein oft beschworenes Nulldefizit, und das auch nur mit einer saftigen Erhhung der Abgabenquote auf 46,5 Prozent, den hchsten Wert in der Zweiten Republik. Die deutschen Medien waren dennoch vom Erfolg der sterreichischen Wirtschaft begeistert. Warum sterreich Spitze ist, erklrte der Stern im Juni 2005. Und brachte folgende Grnde: EU-Osterweiterung, Senkung der Krperschaftsteuer, vernnftige Budgetpolitik.