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Krems, 26.06.2002
Veröffentlichungen von Teilen der Studie oder der gesamten Studie ausschließlich unter gemeinsamer
Zustimmung der Partnerinstitutionen Kommunalkredit Bank AG und Österreichischer Gemeindebund
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
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Ausschreibungen
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
EINLEITUNG......................................................................................................................................................... 10
METHODIK UND VORGEHENSWEISE:....................................................................................................................... 13
ZIEL DER STATUS QUO UNTERSUCHUNG ................................................................................................................ 14
UNTERSUCHTE GEMEINDEVERTRETUNGEN ............................................................................................................. 15
Die untersuchten Gemeindevertretungen in Österreich ............................................................................... 16
Die untersuchten Gemeindevertretungen in Deutschland............................................................................ 17
Die untersuchten Gemeindevertretungen in der Schweiz ............................................................................ 18
DURCHFÜHRUNG DER UNTERSUCHUNG.................................................................................................................. 19
Überprüfung nach Internetfunktionalitäten ................................................................................................... 19
Überprüfung nach Usability.......................................................................................................................... 22
Gewichtung der Ergebnisse ......................................................................................................................... 25
UNBEARBEITETE ERGEBNISSE DER UNTERSUCHUNG................................................................................ 26
BENCHMARKING................................................................................................................................................. 33
BEST PRACTICE.................................................................................................................................................. 56
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
AUSWERTUNG OFFENE FRAGE 5. STELLT IHRE PRÄSENZ EINEN ZUSÄTZLICHEN NUTZEN DAR?................................... 76
AUSWERTUNG FRAGE 7. WISSEN SIE VON PROJEKTEN ANDERER GEMEINDEN, DIE SIE SICH FÜR IHRE GEMEINDE
VORSTELLEN KÖNNTEN? ....................................................................................................................................... 77
AUSWERTUNG FRAGE 8. KÖNNEN IHRER MEINUNG NACH DURCH INTERNETGESTÜTZTE ANWENDUNGEN
EFFIZIENZSTEIGERUNGEN ODER ARBEITSERLEICHTERUNGEN ERREICHT WERDEN? ..................................................... 79
AUSWERTUNG FRAGE 8A. SIND IHNEN SOLCHE (EFFIZIENZSTEIGERNDEN) ANWENDUNGEN BEKANNT?......................... 80
AUSWERTUNG FRAGE 8A – OFFENE FRAGE ........................................................................................................... 81
AUSWERTUNG FRAGE 9. WELCHE INTERNETFUNKTIONALITÄTEN SIND FÜR SIE HILFREICH, BZW. KÖNNTEN FÜR SIE
HILFREICH SEIN?.................................................................................................................................................. 82
AUSWERTUNG FRAGE 9. WELCHE INTERNETFUNKTIONALITÄTEN SIND FÜR SIE HILFREICH, BZW. KÖNNTEN FÜR SIE
HILFREICH SEIN?.................................................................................................................................................. 83
AUSWERTUNG FRAGE 9. WELCHE INTERNETFUNKTIONALITÄTEN SIND FÜR SIE HILFREICH, BZW. KÖNNTEN FÜR SIE
HILFREICH SEIN?.................................................................................................................................................. 84
AUSWERTUNG FRAGE 9. WELCHE INTERNETFUNKTIONALITÄTEN SIND FÜR SIE HILFREICH, BZW. KÖNNTEN FÜR SIE
HILFREICH SEIN?.................................................................................................................................................. 85
AUSWERTUNG FRAGE 9. WELCHE INTERNETFUNKTIONALITÄTEN SIND FÜR SIE HILFREICH, BZW. KÖNNTEN FÜR SIE
HILFREICH SEIN?.................................................................................................................................................. 86
AUSWERTUNG FRAGE 10. VERWENDEN SIE EIN NETZWERK (LAN)?......................................................................... 86
AUSWERTUNG FRAGE 10. VERWENDEN SIE EIN NETZWERK (LAN)?......................................................................... 87
AUSWERTUNG FRAGE 10. VERWENDEN SIE EIN NETZWERK (LAN)?......................................................................... 88
AUSWERTUNG FRAGE 12. ÜBERLEGEN SIE, DIE EDV AUSZULAGERN? .................................................................... 89
AUSWERTUNG FRAGE 13. HABEN SIE EINEN LOKALEN PC-LIEFERANTEN ODER EINEN EDV-BERATER? ...................... 90
AUSWERTUNG FRAGE 14. WELCHE INFRASTRUKTUR STEHT IHREN MITARBEITERN ZUR VERFÜGUNG? ......................... 92
AUSWERTUNG FRAGE 16. ÜBER WELCHE SICHERUNGSMAßNAHMEN VERFÜGT IHRE EDV? ......................................... 94
AUSWERTUNG FRAGE 17. VERFÜGEN SIE ÜBER EIN DATENSICHERHEITSKONZEPT? ................................................... 95
AUSWERTUNG FRAGE 22. ZU WELCHEN DER FOLGENDEN THEMEN ERWARTEN SIE SICH ZUKÜNFTIG MEHR
INFORMATIONEN? ................................................................................................................................................ 96
AUSWERTUNG FRAGE 22 (SORTIERT). ZU WELCHEN DER FOLGENDEN THEMEN ERWARTEN SIE SICH ZUKÜNFTIG MEHR
INFORMATIONEN? ................................................................................................................................................ 97
III. USABILITY UND SCREEN DESIGN: ERFOLGSFAKTOREN FÜR WEB APPLIKATIONEN. ....................... 98
ABSTRACT:.......................................................................................................................................................... 98
DER USER NUTZT NUR DAS, WAS IHM NÜTZT. .......................................................................................................... 98
HAUPTFAKTOREN FÜR USER-NUTZEN SIND:............................................................................................................ 98
USABILITY............................................................................................................................................................ 99
WEB USABILITY: ALLGEMEINE GRUNDREGELN UND ERFOLGSFAKTOREN ................................................................... 99
User-zentriertes Design ............................................................................................................................. 102
Strukturierung der Navigation .................................................................................................................... 104
Sequenzielle Navigation............................................................................................................................. 106
Netzwerk-Navigation .................................................................................................................................. 107
Matrix ......................................................................................................................................................... 108
SPEZIELLE USABILITY-ANFORDERUNGEN AN WEB-APPLIKATIONEN ......................................................................... 109
Web-Applikationen vs. GUI-Applikationen und traditionelle Websites ....................................................... 109
Interface-Eigenheiten von Web-Applikationen („web axioms“):.................................................................. 110
Die Rolle von Interface Design................................................................................................................... 113
Das 6 Phasen-Modell der Interaktion zwischen User und Web-Applikation............................................... 114
KORREKTES GRUPPIEREN VON INFORMATIONEN ................................................................................................... 116
Navigationselemente: ................................................................................................................................ 117
Hauptnavigation vs. Subnavigation............................................................................................................ 117
Context- und Timing-abhängige Teaser und Eigenbanners....................................................................... 121
Navigationshilfen........................................................................................................................................ 123
WORDING UND TEXTAUFBEREITUNG FÜR WEB APPLIKATIONEN............................................................ 124
WORDING FÜR NAVIGATION UND KLICKBARE BEREICHE.......................................................................................... 124
SCHREIBEN FÜRS WWW.................................................................................................................................... 125
AKTUALITÄTSBEZUG UND „LEBENDIGE“ INFORMATIONSGESTALTUNG ........................................................................ 128
SCREEN DESIGN UND GRAFIK FÜR WEB APPLIKATIONEN........................................................................ 132
OPTISCHE WAHRNEHMUNG ................................................................................................................................ 132
VORDERGRUND- UND HINTERGRUNDELEMENTE .................................................................................................... 133
VISUELLE HIERARCHIEN, OPTISCHE KONTRASTE ................................................................................................... 135
SEITENBREITE ................................................................................................................................................... 137
Bildschirmauflösungen und Farbtiefen ....................................................................................................... 137
SEITENLÄNGE.................................................................................................................................................... 139
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
MARKTERFAHRUNG......................................................................................................................................... 183
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Die vorliegende Studie befasst sich mit der Errichtung und dem Betrieb eines Internet-Portals
mit dem Ziel, das - unter Berücksichtigung des in den nächsten Jahren umzusetzenden „E-
Government“ - zukünftig wachsende Informationsbedürfnis der österreichischen Gemeinden
abzudecken. Dadurch soll die Dienstleistung am Bürger durch schlankere und effizientere
Abläufe deutlich erhöht werden und im Rahmen einer Verwaltungsvereinfachung die
Routinetätigkeiten innerhalb der österreichischen Gemeinden reduziert werden.
Die Schaffung einer Betreibergesellschaft ist für die Entwicklung dieser Struktur aus unserer
Sicht eine Grundvoraussetzung, die Schaffung kaufmännischer Rahmenbedingungen,
exakte Kundenkenntnis und meßbare Steigerung der Kundenzufriedenheit notwendig, um
die Zielvorgaben zu erreichen. Um die Meßbarkeit zu gewährleisten, wird ist es erforderlich,
die Zufriedenheit der Kunden mit dem bisher vorhandenem elektronischen Angebot vor der
operativen Tätigkeit der Portalseite zu erheben, was im Rahmen der Umfrage in weiten
Teilen bereits als erledigt angesehen werden kann.
Im Rahmen des Screen Design / Internet Konzepts, in dem wir die Erfolgsfaktoren für Web
Applikationen nachzeichnen, empfehlen wir den unbedingten Fokus auf den Kunden. Die
Hauptfaktoren für den Einsatz von Webapplikationen wie in diesem Fall werden von uns in
folgenden Faktoren gesehen: Informationen, Zeitersparnis, Kommunikation, Vereinfachung
und Aufwandsminderung.
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Das Content Konzept stellt unsere Empfehlungen hinsichtlich des Einsatzes redaktionell
aufbereiteten Contents dar. Diese sind aufgeteilt in Non-Profit Vorschläge (reiner
Informationsteil) und Profit/teilweise Profit Vorschläge. Diese Einsatzmöglichkeiten sollten
unseres Dafürhaltens während der Aufbauphase im Rahmen der
Kundenzufriedenheitsmessung abgefragt und gewichtet werden. Erst aus den Ergebnissen
ist es sinnvoll einen Redaktionsbetrieb zu planen. In jedem Fall empfehlen wir den Einsatz
eines professionellen Medienbüros sowie die Etablierung einer zuständigen Stelle innerhalb
der Betreibergesellschaft, um ein dauerhaft funktionierendes mediales Projektmanagement
sicherstellen zu können, das über die Vernetzung mit der Kundenzufriedenheitsmessung
(CRM) die entsprechenden redaktionellen Inhalte aufbereitet, aktuell hält und verwaltet.
Damit können zwei Zielsetzungen erreicht werden: 1. Das inhaltliche Informations-Angebot
(Kernkompetenz) kann durch eine Auslagerung einen qualitativen Mehrwert für den Nutzer
generieren (die Wahrnehmung der Portalseite wird nachhaltig gestärkt) und 2. bietet dieses
Konstrukt eine deutliche Kostenreduktion bei gleichzeitiger qualitativer und quantitativer
Steigerung des Angebots. Im Rahmen unserer Konzeption kann auch die Vermarktung
einzelner Angebote einen wesentlich höheren Stellenwert einnehmen als dies derzeit der
Fall ist.
Im Bereich der Workflow-Konzeption ist es in der derzeitigen Phase nicht möglich, eine
Empfehlung abzugeben, welches organisationale Workflow-Modell zum Einsatz gelangen
soll. Betrachtet man eine zukünftige Betreibergesellschaft als eigenständige Einheit, so ist
davon auszugehen, daß keine, für die Modellierung eines Workflows erforderliche, kritische
Personalmasse erreicht wird, sodaß es fraglich ist, ob der Einsatz eines solchen überhaupt
sinnvoll ist. Vor der Entscheidung über ein definitives Betreibermodell ist eine solche
Modellierung allerdings deutlich verfrüht. Im Rahmen des technischen Workflows, also der
Abbildung logischer Ablaufprozesse im Rahmen der Portal-Nutzung finden Sie einige
Beispiele, in welcher Form die einzelnen Teilprozesse abzubilden sind. Wir empfehlen,
sobald eine Entscheidung über die konkrete Umsetzung der Plattform gefallen ist, die
Abbildung der gesamten Struktur in modularen Workflows, um Schwachstellen vorzeitig
erkennen zu können.
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Im Bereich der Portal Struktur empfehlen wir mittelfristig die Umsetzung unseres
Portalmodells. Dieses integriert sämtliche der gewünschten, bzw. der aus den
Umfrageergebnissen heraus festgestellten und von den einzelnen Gemeinden geforderten
Funktionalitäten unter gleichzeitiger Einbeziehung der Logik eines zukünftigen E-
Government, wodurch die betreffenden, korrespondierenden Bereiche innerhalb einer
Portalseite verbunden wären; dieses Konstrukt ermöglich unseres Dafürhaltens nicht nur die
Erreichung der vorgegebenen Zielsetzungen, sondern garantiert unseres Dafürhaltens, dank
der enormen Service-Orientierung, eine starke Nutzung der Zielgruppe und ermöglicht es
den Teilnehmern den gesamten Prozess von der Authentifizierung über die
Informationsgewinnung, Rechtsfallerhebung und Formularabfrage innerhalb der Portalseite
durchzuführen. Damit kann sichergestellt werden, daß die Meßkriterien zukünftig noch
intensiver und enger formuliert werden können und über die Integration entsprechender
CRM Tools Tendenzen und Strömungen erkannt und unterstützt werden können.
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Einleitung
Die staatlichen Institutionen und nicht profitorientierten Interessensvertretungen entdecken
die Chancen, die das Internet bietet. Wie und welche der zahlreichen Möglichkeiten bleibt
aber in vielen Fällen eine unbeantwortete Frage. Für Institutionen wie den Gemeindebund
bietet das Web die Möglichkeit, durch die neuen Technologien seinen Mitgliedern einen noch
besseren Service anzubieten.
Der folgende Teil der Studie stellt den Status Quo der Internetauftritte und der angebotenen
Dienste verschiedenster Gemeindebundvertretungen dar und kann daher nur als untere
Meßlatte für zukünftige Systeme gesehen werden bzw. ein Katalog für gute und schlechte
Umsetzungen. Die Ideen und Möglichkeiten wie der Gemeindebund seinen Internetauftritt
und darüber hinaus nutzen kann, gehen weit über die Status Quo Analyse hinaus und
werden in den unterschiedlichen Teilen der Studie behandelt.
Die allgemeinen Rahmenbedingungen für „e-Government“ haben sich in den letzten Jahren
grundlegend geändert. Die Kommission der EU sieht mit der Umsetzung der e-government
Projekte die Chance die alten Verwaltungsstrukturen in Europa aufzubrechen und eine
höhere Bürgernähe zu erreichen. Das politisch anvisierte Ziel der Kommission ist, dass jeder
EU-Bürger bis 2005 alle Behördenwege elektronisch erledigen kann. Diese Vorgabe ist als
Initialzünder gedacht gewesen und erfüllt gerade hin diesen Zweck. Durch Benchmarking mit
anderen EU-Staaten sind die Regierungen indirekt unter Druck gekommen, e-Government
auch tatsächlich umzusetzen.
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Ziel der e-Government Initiative ist es, die vorhandenen Internetauftritte weiter zu entwickeln,
sodass der Bürger und die Wirtschaft in der nahen Zukunft komplette Verfahren über das
Internet abwickeln können. Dieser nächster Schritt von reinem Informationsanbieter zum
Dienste und Service Anbieter über das WWW ist die Herausforderung der nächsten Jahren,
insbesondere weil auch die internen Strukturen der Behörden neu gestaltet werden müssen.
In der folgenden Grafik sind die verschiedenen Beziehungskreise angedeutet bzw. wie e-
Government in zwei prinzipielle Kreise aufgeteilt werden kann.
Internes e-Government betrifft die verwaltungsinterne Reform und Reorganisation mit dem
Ziel einer lückenlosen elektronischen Abwicklung eines Aktes zwischen verschiedenen
Behörden.
Externes e-Government ist der Webauftritt der Verwaltung dem Bürger gegenüber.
Die Interessenvertretungen sind zwischen den zwei Hauptkreisen einzuordnen und je nach
Zielgruppe in die eine oder andere Richtung stark ausgerichtet.
e-Government Beziehungen
Bund
Länder Gemeinden
Interessensvertretungen
B2G C2G
Externes e-Government
Unternehmen Bürger
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Integrationsstufen im e-Government
Integration
Transaktionen mit
Applikationen, BürgerInnen
kommunizieren direkt mit den
Applikationen, es kommt im
Idealfall zu keinen
Transaktion Medienbrüchen
Interaktion
Formulare zum Ausdrucken
(postalisch retour), unkritische
Formulare “online” ausfüllen
Information
Webseiten wie Help.gv, die in
erster Linie umfassende
Information anbieten
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Diese zwei Hauptteile wurden in Sub-Kategorien gegliedert und mit qualitativen und
quantitativen Untersuchungsmethoden hinterlegt.
Die qualitative Untersuchung durch die 5 Testuser wurde anschließend quantitativ bewertet.
Der endgültigen Bewertung liegt ein Scoring-Modell zugrunde, welches die überprüften
Sachkreise verschieden stark gewichtet. Im konkreten Fall wurde das Informationsangebot
am stärksten gewertet.
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Untersuchte Gemeindevertretungen
Die Untersuchung wurde auf den deutschsprachigen Raum, Österreich, Deutschland und
die Schweiz aus folgenden Gründen beschränkt:
Ähnliche föderalistische Strukturen
Vergleichbarer Stand der allgemeinen Verwaltungsreformen
Vergleichbarer Stand hinsichtlich der e-Government Projekte
Vergleichbare Kultur sowie gleiche Sprache
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Österreich
1 Österreichischer Gemeindebund
2 Vorarlberger Gemeindeverband
4 Oberösterreichischer Gemeindebund
5 Steiermärkischer Gemeindebund
6 Kärntner Gemeindebund
7 Salzburger Gemeindeverband
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Deutschland
2 Gemeindetag Baden-Württemberg
3 Bayerischer Gemeindetag
4 Hessischer Städtetag
7 Schleswig-Holsteinischer Gemeindetag
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Schweiz
1 Schweizerischer Städteverband
2 Schweizerischer Gemeindeverband
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Aufgrund der weiteren Untersuchung wurde ersichtlich, dass diese Aufteilung wegen des
mangelnden Angebots adaptiert werden musste.
Interaktion und Transaktion wurden zusammengezogen und Integration als
Bewertungskriterium gestrichen.
Die im Regelfall stärkere Gewichtung der interaktiven Dienste wurde in dieser Konstellation
nicht vorgenommen, weil dies eine Verzerrung der Ergebnisse mit sich gebracht hätte.
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Verbandinformation:
Unter Verbandinformation, wird die Darstellung der Organisation, ihrer Vertreter, Mitglieder
und Aufgaben verstanden.
Verbandinformationen
Kontaktadresse
Basisinformationen über Was sind die Ziele bezogen auf seine Mitglieder,
Dienstleistung des Verbands real und auf der Webseite
Tabelle: Verbandinformationen
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Dienstleistung:
Die Dienstleistungen sind der Kernbereich einer service- und contentausgerichteten Seite.
Dieser Bereich hat für die endgültige Bewertung die höchste Gewichtung. Die Liste hatte
gewisse fixe Vorgaben und wurde dann dynamisch erweitert.
Dienstleistung
Information
Tabelle: Dienstleistungen
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Text-Links Die Textlinks müssen als solche eindeutig erkennbar sein, d.h.
unterstrichen und blau. Andere nicht verlinkte Textteile dürfen nicht
mit Unterstrich formatiert sein. Nur bei Erfüllung beider Punkte
wurde ein Punkt vergeben.
Links erkennbar Betrifft alle Arten von Links, überprüft wird die Erkennbarkeit
hinsichtlich Platzierung und optischer Klarheit.
Text bei Mouse Rollover Fenster das den Link näher erklärt
Navigationsleiste
Drop-Down Menüs Diese erhöhen die Übersicht einer contentreichen Webseite, die in
mehrere hierarchische Ebenen gegliedert ist
Suchindex, -funktion Index über Themenbereich bzw. die Möglichkeit nach Begriffen in
der kompletten Website suchen zu können
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Informationsdarstellung:
Die Informationsdarstellung ist die erste qualitative Untersuchung, deren Beurteilungsskala
von 1 bis 6 angesetzt wird, wobei die optimale Bewertung 6 Punkte ist.
Die Informationsdarstellung wurde in folgende Punkte unterteilt:
Bildschirmdarstellung
Anordnung der Elemente
Text
Bild
Diese Hauptkriterien wurden mit Subkriterien hinterlegt. In der nächsten Tabelle werden die
einzelnen Subkriterien aufgelistet und beschrieben.
Ziel ist es, Richtungslinien für das zukünftige Portal des Österreichischen
Gemeindeverbundes zu erstellen, die sich sowohl an besonders gut gelungen Seiten als
auch an offensichtlichen Fehlern orientieren.
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Informationsdarstellung
Bildschirmdarstellung
Text
Schrifttyp Verwendung von Schrifttypen mit oder ohne Serifen, die speziell
für die Darstellung auf dem Bildschirm entworfen wurden.
Abschnitte Wie werden längere Text dargestellt, beurteilt wird die Lesbarkeit
des Gesamttextes
Bilder
Tabelle: Informationsdarstellung
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Aktualität Die Aktualität wurde, wenn kein Hinweis auf den letzten Update
vorhanden war, anhand der News Seite durchgeführt.
Informationsbreite Ist die Vielfalt der Themen, die die Website angeboten hat.
Gewichtung
Verbandinformationen 5
Dienstleistung 45
Informationsdarstellung 15
Tabelle: Gewichtung
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
www.gemeindeverband.salzburg.at
www.kaerntner-gemeindebund.at
www.sime.com/gemeindebund
www.ooegemeindebund.at
www.gemeindeverband.at
www.bay-gemeindetag.de
www.gemeindetag-bw.de
www.hess-staedtetag.de
www.staedteverband.ch
www.gemeindebund.at
www.chgemeinden.ch
www.nwstgb.de
www.gvvnoe.at
www.dstgb.de
www.nsgb.de
www.shgt.de
Internetfunktionalitäten
Verbandinformationen
News 1 1 0 1 1 1 1 1 1 1 1 1 0 0 1 1
Funktionäre/Mitarbeiter 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
Kontaktadresse 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
Gemeinden 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 0
Anfahrtsplan 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 1 0 1 0 0 0
Geschäftsberichte 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0
Informationen über Dienstleistung 0 0 0 0 1 0 0 1 1 1 1 1 1 1 1 1
Satzung 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1 1 0 0
Presse 0 0 0 0 0 0 0 1 1 1 0 1 1 1 0 0
Link zum Zentralen Gemeindebund 1 1 0 0 1 1 1 1 1 0 0 0 0 1 0 0
Gesamt 5 5 3 4 6 5 6 7 7 7 7 6 8 7 5 4
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Die obenstehende Matrix illustriert die Übersicht der Ergebnisse. 0 bedeutet, dass keiner der
User den beschriebenen Punkt gefunden hat – quantitativer Teil der Untersuchung. An der
Gesamtpunktezahl werden die Unterschiede der Webseiten bereits beim Punkt der
Verbandinformationen ersichtlich.
Der zweite und zentrale Untersuchungspunkt der Status Quo Erhebung sind die
Dienstleistungsfunktionalitäten der Webseiten. Dienstleistung wurde in zwei Punkte unterteilt,
Information und Interaktion. Diese Ergebnisse wurden bei der Endauswertung mit der
höchsten Gewichtung berücksichtigt, weil dies die Bedürfnisse der Hauptzielgruppe sind. In
der folgenden Tabelle die ungewichteten Rohergebnisse:
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Schleswig-Holsteinischen Gemeindetag
Deutscher Städte- und Gemeindebund
Oberösterreichischer Gemeindebund
Schweizerischer Gemeindeverband
Gemeindetag Baden-Württemberg
Steiermärkischer Gemeindebund
Österreichischer Gemeindebund
Schweizerischer Städteverband
Vorarlberger Gemeindeverband
Salzburger Gemeindeverband
Bayerischer Gemeindetag
Kärntner Gemeindebund
Hessischer Städtetag
Internetfunktionalitäten
Dienstleistung
Information
Termine 1 1 0 1 1 1 1 0 1 1 0 1 1 0 1 0
Downloadbereich 1 1 1 1 1 0 0 1 1 0 1 1 1 1 0 0
Geschützter Bereich 0 1 0 1 1 0 1 1 1 1 1 1 1 1 0 0
Gewartete relevante Linkliste 0 1 0 0 0 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 0
Infobereich 1 1 1 1 1 0 1 1 1 1 1 1 1 1 0 1
Aus- und Weiterbildung 0 1 1 1 1 0 1 1 1 0 0 0 1 0 0 0
Mustervorlagen/Formulare 0 1 0 1 0 0 1 1 1 0 0 1 1 1 0 0
Skripten 0 0 0 1 0 1 0 0 1 0 0 1 0 0 0 0
Rundschreiben 0 1 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1 0 0 0 0
Newsletter (Gemeinden) 0 0 0 0 0 0 0 1 1 0 0 1 0 0 0 0
Galerie 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Interaktion Transaktion
Diskussionsforum 0 0 0 1 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0
Chat 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Buchshop 0 0 0 0 0 1 0 0 1 0 0 1 1 0 1 0
e-learning 0 0 0 0 1 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0
Gesamt 3 8 3 9 6 4 7 7 12 4 4 10 8 5 3 1
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Der zweite Hauptteil neben der Internetfunktionalität ist der Teil der Usability. In diesem
Bereich wurde wie bereits beschrieben einerseits quantitativ als auch qualitativ untersucht.
Der erste Unterpunkt der Usability ist Navigation und Aufbau, der von den 5 Usern rein
quantitativ untersucht wurde. Auch hier zeichnen sich große Unterschiede hinsichtlich der
untersuchten Seiten ab.
Schleswig-Holsteinischen Gemeindetag
Deutscher Städte- und Gemeindebund
Oberösterreichischer Gemeindebund
Schweizerischer Gemeindeverband
Gemeindetag Baden-Württemberg
Steiermärkischer Gemeindebund
Österreichischer Gemeindebund
Schweizerischer Städteverband
Vorarlberger Gemeindeverband
Salzburger Gemeindeverband
Bayerischer Gemeindetag
Kärntner Gemeindebund
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Aus den Ergebnissen kann direkt abgeleitet werden, welche Navigationshilfen für
contentreiche Webseiten notwenig sind. Generell gilt die Formel: „Je mehr Content
angeboten wird, desto größer wird die Herausforderung, die Inhalte übersichtlich
darzustellen.“ Die Website des Gemeindetags Baden-Württemberg bietet für seine Mitglieder
eine Vielzahl an Inhalten und bedient sich als einzige der untersuchen Seiten aller
klassischen Navigationshilfen.
Der zweite Teil der Usability-Untersuchung ist die qualitative Informationsdarstellung, die
sich in vier Unterpunkte aufgliedert:
Bildschirmdarstellung
Anordnung der Elemente
Text
Bild
Die genaueren Subkriterien wurden im vorhergehenden Kapitel beschrieben. Die 5 Testuser
konnten maximal 6 Punkte vergeben, die dann als gerundeter Schnitt in die nachfolgende
Tabelle eingeflossen sind. Dieser Bereich unterliegt einem subjektiven Einfluss, betrachtet
man die Ergebnisse genauer, sind die Ergebnisse im Vergleich zu den vorhergehenden
Tabellen, weniger weit auseinander. Es wurde bewusst versucht, die zu sehr mit dem Layout
verbundenen Kriterien herauszuhalten, um eine möglichst objektive Beurteilung der
Websites zu erlangen. Aber auch hier belegen die bereits in den anderen Bewertungen gut
platzierten Websites die Spitzenplätze, wie z.B. der Gemeindetag Baden-Württemberg mit
43 Punkten.
Von der maximal erreichbaren Punktezahl (76) sind die Testseiten aber alle weit entfernt.
Den Content aufzubereiten, ist der erste Schritt, der von einigen Vertretungen bereits ganz
gut gemeistert wurde. Die Inhalte optisch ansprechend darzustellen, mit einer durchdachten
Navigation auszustatten und somit die Bedienungsfreundlichkeit der Sites zu steigern, ist
eine schwierige Aufgabe, die oft vernachlässigt wird. Die Ergebnisse können somit als
absolut unterstes Limit für eine neue Site gewertet werden.
Auf der folgenden Seite die Ergebnisse.
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Schleswig-Holsteinischen Gemeindetag
Deutscher Städte- und Gemeindebund
Oberösterreichischer Gemeindebund
Schweizerischer Gemeindeverband
Gemeindetag Baden-Württemberg
Steiermärkischer Gemeindebund
Österreichischer Gemeindebund
Schweizerischer Städteverband
Vorarlberger Gemeindeverband
Salzburger Gemeindeverband
Bayerischer Gemeindetag
Kärntner Gemeindebund
Hessischer Städtetag
Usability
Informationsdarstellung 1-max 6 Punkte
Bildschirmdarstellung 7 5 4 6 6 6 7 6 7 6 5 7 7 7 6 6
Größe 3 3 3 3 3 3 4 3 4 4 4 4 4 4 4 4
Kontrast 4 2 1 3 3 3 3 3 3 2 1 3 3 3 2 2
Anordnung der Elemente 6 15 4 6 4 9 6 8 15 9 7 8 17 16 12 13
Struktur 2 4 1 2 1 3 2 2 4 3 3 2 5 4 4 4
Gruppierung 2 5 1 2 1 2 2 2 5 2 2 2 4 4 3 3
Konsistenz 1 4 1 1 1 2 1 2 4 2 1 2 4 4 3 3
Reihenfolge 1 2 1 1 1 2 1 2 2 2 1 2 4 4 2 3
Text 11 11 9 11 10 11 11 11 12 10 5 9 10 11 9 11
Schrifttyp 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 2 4 4 4 4 4
Schriftgröße 4 4 4 4 3 4 4 4 4 3 2 3 3 3 3 4
Abschnitte 3 3 1 3 3 3 3 3 4 3 1 2 3 4 2 3
Bilder 8 7 3 6 7 9 6 8 9 6 3 6 9 9 6 7
Abbildungen 3 2 1 2 3 3 2 2 3 2 1 2 3 3 2 3
Struktur 3 3 1 2 1 3 2 3 3 2 1 2 3 3 2 2
Qualität 2 2 1 2 3 3 2 3 3 2 1 2 3 3 2 2
Gesamt 32 38 20 29 27 35 30 33 43 31 20 30 43 43 33 37
31
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Der letzte Punkt der Usability-Überprüfung ist die Qualität der Information, die sich in 3
wesentliche Unterpunkte teilt, die ebenfalls mit maximal 6 Punkten bewertet werden konnten:
Aktualität
Informationstiefe
Informationsbreite
Schleswig-Holsteinischen Gemeindetag
Deutscher Städte- und Gemeindebund
Oberösterreichischer Gemeindebund
Schweizerischer Gemeindeverband
Gemeindetag Baden-Württemberg
Steiermärkischer Gemeindebund
Österreichischer Gemeindebund
Schweizerischer Städteverband
Vorarlberger Gemeindeverband
Salzburger Gemeindeverband
Bayerischer Gemeindetag
Kärntner Gemeindebund
Hessischer Städtetag
Usability
Qualität der Information
Aktualität 5 5 2 5 2 4 3 5 5 4 4 4 4 3 3 3
Informationstiefe 4 4 1 4 2 2 2 5 4 2 3 4 4 3 2 2
Informationsbreite 3 4 1 4 2 2 2 5 4 2 3 4 4 3 2 2
Gesamt 12 13 4 13 6 8 7 15 13 8 10 12 12 9 7 7
Mit 15 von 18 Punkten war die Website des Deutschen Städte- und Gemeindebundes
Gewinner dieser Kategorie.
32
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Benchmarking
Im Rahmen der Untersuchung der Gemeindevertretungsverbände wurden die untersuchen
Seiten einem Benchmarking unterzogen. Die beschriebenen 5 Bewertungskriterien wurden
ohne Gewichtung gegenübergestellt:
Verbandinformationen
Dienstleistung
Informationsdarstellung
Die Darstellung erfolgt nach Reihung der Ergebnisse der 5 untersuchten Kriterien.
Die ungewichtete Untersuchung kam zu folgender Reihung:
33
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Benchmarking (1)
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
u
n
ng
ng
a
ne
fb
lu
tu
io
el
Au
is
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st
tle
rm
ar
ns
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in
n
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an
at
at
ig
rm
rb
av
Ve
fo
N
In
Gemeindetag Baden-Württemberg
34
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Benchmarking (2)
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
g
ng
au
n
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ne
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Au
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an
at
rm
ig
rb
av
fo
Ve
In
Vorarlberger Gemeindeverband
35
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Benchmarking (3)
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
u
n
ng
ng
a
ne
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lu
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io
el
Au
is
at
st
tle
rm
ar
ns
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n
D
io
io
d
an
at
at
ig
rm
rb
av
Ve
fo
N
In
Bayerischer Gemeindetag
Österreichischer Gemeindebund
Oberösterreichischer Gemeindebund
36
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Benchmarking (4)
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
au
n
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ng
ne
fb
llu
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Au
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at
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ba
ig
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av
r
Ve
fo
N
In
Hessischer Städtetag
Salzburger Gemeindeverband
Steiermärkischer Gemeindebund
37
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Benchmarking (5)
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
u
n
ng
ng
a
ne
fb
lu
tu
io
el
Au
is
at
st
tle
rm
ar
ns
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sd
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ie
in
n
D
io
io
d
an
at
at
ig
rm
rb
av
Ve
fo
N
In
Kärntner Gemeindebund
Schweizerischer Städteverband
Schweizerischer Gemeindeverband
Verband soz.demo.Gemeindevertreter in NÖ
38
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Internetfunktionalitäten
1) Verbandinformationen
2) Dienstleistung
a) Information
b) Interaktion Transaktion
39
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Internetfunktionalitäten (1)
Verbandinformationen
Kontaktadresse 100%
Funktionäre/Mitarbeiter 100%
Gemeinden 94%
News 81%
Presse 38%
Anfahrtsplan 25%
Satzung 19%
Geschäftsberichte 6%
40
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Internetfunktionalitäten (2a)
Dienstleistung - Information
Infobereich 88%
Gewartete relevante
69%
Linkliste
Downloadbereich 69%
Termine 69%
Mustervorlagen/Formulare 50%
Skripten 25%
Rundschreiben 19%
Galerie 6%
41
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Internetfunktionalitäten (2b)
Dienstleistung - Interaktion Transaktion
Buchshop 31%
e-learning 13%
Diskussionsforum 13%
Chat 0%
42
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Usability
2) Informationsdarstellung
43
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Usability (1)
Navigation und Aufbau
Text-Links 100%
Navigationsleiste 94%
Grafik-Links 69%
Themenclusterung 69%
Orientierungshilfen 44%
Hilfefunktion 19%
Sitemap 19%
44
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Usability (2)
Qualitative Bewertung der Informationsdarstellung
Bildschirmdarstellung 38%
Größe 45%
Kontrast 32%
Anordnung der
30%
Elemente
Struktur 36%
Gruppierung 33%
Konsistenz 28%
Reihenfolge 24%
Text 42%
Schrifttyp 48%
Schriftgröße 44%
Abschnitte 34%
Bilder 28%
Abbildungen 29%
Struktur 28%
Qualität 28%
45
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Usability (3)
Bewertung der Informationsqualität
Aktualität 48%
Informationstiefe 38%
Informationsbreite 37%
46
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
47
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Österreichischer Gemeindebund
Usability:
Die Website ist vom Layout ansprechend und übersichtlich gegliedert, unterliegt aber einem
grundlegendem Fehler, dass die ersten Menüpunkte für die Darstellung des Gemeindebunds
und seiner Mitglieder verwendet werden und erst nachfolgend relevante Informationen und
Services die für die Mitglieder angeboten werden.
Die Informationsinhalte angeboten werden, werden nur in Aktuell und Archiv aufgegliedert
und nicht nach Themengebieten, wie z.B. EU, Neues aus dem Recht usw.
Erst mit Hilfe des Suchtools wird die Menge und Informationstiefe der relevanten Dokumente
ersichtlich, die aus dem Menü heraus nicht direkt referenziert werden.
48
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Das Menü ist optisch nicht themenspezifisch gewichtet – Mit einem optischen Clustering der
Themen wäre die Website wesentlich übersichtlicher. Sie bietet aber aufgrund des Layouts
eine gute Ausgangsbasis.
Information
Aufgrund der fehlenden angesprochenen Struktur im Informationsbereich ist die
Informationstiefe und Aktualität nur schwer bewertbar. Die Unterseite
http://www.netvillage.at/ dürfte vom Informationsangebot primär an Bürger gerichtet sein1;
Die Ausrichtung und der Betreiber, sowie die Zielgruppe der Seite nicht klar zu erkennen
sind. Daher sind die zu gewinnenden Erkenntnisse der Netvillage Site nicht klar.
Konzeptionell und optisch können weder WAI-Leitlinien, noch grundlegende heuristische
Grundlagen erkannt werden, inhaltlich erscheint die Seite höchst inkonsistent in der
Ausrichtung, der Gehalt ist oberflächlich und dünn, die Seite wurde offensichtlich längere Zeit
nicht gepflegt, viele Links sind gebrochen, die Seite dürfte auch keine nennenswerten
Zugriffe mehr aufweisen. Aus all diesen Gründen wurde von uns kein Webtesting über diese
Seite durchgeführt.
Die eigentliche Portal Seite, hat wie bereits unter Usability beschrieben Inhalte, die aber nur
unstrukturiert vorliegen.
Als Fazit kann gelten, dass die Grundidee, eine Portalseite für alle österreichischen
Gemeinden einzurichten, sehr gut ist, aber die Konzeption und die Umsetzung gründlich
geplant und sauber umgesetzt werden muss.
Interaktion:
Es werden keine Dienste angeboten, die über die Kommunikation per email hinausgehen.
1
Dies sollte wenn möglich vermieden werden, da die Zielgruppe in der Implementierungsphase
ausschließlich Mitglieder bzw. (leitende) MitarbeiterInnen der Gemeinden sein sollten.
49
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Österreichischer Gemeindebund
Bewertung der Informationsdarstellung
Bildschirmdarstellung 58%
Größe 50%
Kontrast 67%
Anordnung der Elemente 25%
Struktur 33%
Gruppierung 33%
Konsistenz 17%
Reihenfolge 17%
Text 61%
Schrifttyp 67%
Schriftgröße 67%
Abschnitte 50%
Bilder 44%
Abbildungen 50%
Struktur 50%
Qualität 33%
50
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Österreichischer Gemeindebund
Bewertung der Informationsqualität
Aktualität 83%
Informationstiefe 67%
Informationsbreite 50%
51
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Gemeindetag Baden-Württemberg
Die Seite des Gemeindetages Baden Württemberg hat nach der gewichteten Beurteilung
gewonnen und wird als Vergleich zur Österreichischen Gemeindebundseite herangezogen
Usability:
Die Website wirkt im ersten Eindruck mit einem zeitlosen Design und etwas überfrachtet.
Dies ergibt sich aber aufgrund der hohen Informationsdichte und Tiefe.
Es ist die einzige Seite der 16 beurteilten Webauftritte, die mit einem Pull down Menü
aufwartet. Die Gliederung ist in sich schlüssig und sehr gut strukturiert, dies ist hinsichtlich
des Seitenumfangs besonders beachtlich, weil die Herausforderung an die Orientierung mit
zunehmenden Content exponential zu nimmt.
52
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Information
Die Breite und Tiefe der Information ist beachtlich. Die Aktualität ist ebenso gegeben.
Interaktion:
Die Seite bietet als einzige 3 interaktive Dienste
Diskussionsforum
Buchshop
e-Learning
und hebt sich damit weit von den anderen angebotenen Seiten ab.Bewertung der
Informationsdarstellung:
Im Vergleich zur Österreichischen Gemeindebundseite deutlicher Vorsprung, aber es ist in
diesem Bereich noch immer ein Entwicklungspotential für die Seite des Gemeindetages
Baden Württemberg.
Gemeindetag Baden-Württemberg
Bewertung der Informationsdarstellung
Bildschirmdarstellung 58%
Größe 67%
Kontrast 50%
Anordnung der Elemente 63%
Struktur 67%
Gruppierung 83%
Konsistenz 67%
Reihenfolge 33%
Text 67%
Schrifttyp 67%
Schriftgröße 67%
Abschnitte 67%
Bilder 50%
Abbildungen 50%
Struktur 50%
Qualität 50%
53
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Österreichischer Gemeindebund
vs
Gemeindetag Baden-Württemberg
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
u
n
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N
In
Gemeindetag Baden-Württemberg
Österreichischer Gemeindebund
54
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Gewichtetes Ranking
Die anschließende Grafik bietet einen schnellen Überblick über die gewichteten Ergebnisse.
Es werden die 5 Hauptuntersuchungskreise angezeigt, am Ende der Grafik zeigt die
Legende die Übersicht über die Bewertungskriterien:
4590
Schweizerischer Gemeindeverband 20 555 140
55
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Best Practice
Die nachfolgende Tabelle fasst die Ergebnisse der besten Lösungsansätze und Dienste
zusammen:
56
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Usability Gemeindeverband
Selbstverständlich stellt diese Best-Practice Darstellung nur dann einen Wert dar, wenn man
nun die entsprechenden Funktionalitäten mit den erhobenen Werten aus der Bedarfsanalyse
sowie praxisnahen, funktionierenden Realisierungen aus anderen Bereichen, die stark
interaktive bzw. transaktionsbezogene Funktionalitäten aufweisen, verbindet. und
entsprechend der identifizierten Zielgruppe und deren Kommunikationsbedarf innerhalb
eines streng funktionalen Konzepts in eine Site-Struktur einbettet, die wir im Rahmen der
folgenden Seiten vorstellen.
57
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Die „Netvillage“-Lösung wurde weiters kaum gepflegt, die Links nicht aktualisiert, manche
Verweise liefen und laufen ins Leere, mithin ist kein nennenswerter Nutzen für allfällige
Besucher dieser Seite zu erkennen.
Da das Nutzerinteresse und der Mehrwert für den Benutzer einen Erfolgsfaktor für
funktionierende Portalseiten darstellt, war es erforderlich, die Bedürfnisse und das
Userverhalten der Zielgruppe zu analysieren. Diese Zielgruppe wiederum zeichnet sich vor
allem im Internet-Bereich durch stark selektives Verhalten aus.
Dieses wiederum provoziert die Orientierung sämtlicher Funktionalitäten exakt entlang der
Bedürfnisse.
Diese Bedürfnisse waren bislang nicht klar. Die einzelnen Gemeinden stehen zwar in mehr
oder weniger losem und informellem Kontakt zueinander. Fallweise wurden gemeinsame
Aktivitäten avisiert, doch die bundesweite, übergreifende Spange der Zusammenarbeit
erfolgte bisher noch nicht, da die Erhebung schwerpunktmäßiger gemeinsamer Bedürfnisse
fehlte. Aufgrund der Initiative des Österreichischen Gemeindebundes und der
Kommunalkredit Bank wurde erstmals die Aufgabe erteilt, im Rahmen einer bundesweiten
Befragung die Bedürfnisse der Gemeinden bzgl. der EDV-Ausstattung, deren Verwendung
und Einsatz sowie die Infrastruktur hinsichtlich der zukünftigen Umsetzung elektronischer
Bürgerservice- und Verwaltungsverfahren zu erheben.
Dies bedingte ein klares Datensammlungskonzept, das in ständigem Dialog sowohl mit dem
Österreichischen Gemeindebund als auch mit der Kommunalkredit Bank entwickelt und
erstellt wurde.
58
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Das Datensammlungskonzept
Die Ergebnisse dieser Fragebogenerhebung wurden zwar mit einer Deadline versehen, da
die Fragebögen aber nach wie vor einlangen, wurde beschlossen, die Eingabe laufend
fortzusetzen und in dieser Form zu komplettieren.
Die Resultate dieser Erhebung werden dem Auftraggeber laufend übermittelt.
59
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Fragebogenrücklauf
Der Fragebogen kann mit 35 Fragen, viele davon in Subfragen bzw. Fragen mit
Mehrfachantworten untergliedert, als ausgesprochen umfangreich gelten.
Der Rücklauf mit (derzeit erfassten) 810 Fragebögen / 35% bzw. (insgesamt eingelangten,
aber noch nicht vollständig eingegebenen Fragebögen) von 41% darf ebenfalls als
herausragend angesehen werden.
Dieser Rücklauf bestätigt einerseits das enorme Interesse an einer einheitlichen, sinnvollen
Lösung der Probleme, die derzeit und in Zukunft alle Gemeinden gleichermassen betreffen,
als auch den enormen „Leidensdruck“ der an der Befragung teilnehmenden Gemeinden.
Dieser Leidensdruck kam vor allem durch die gewissenhafte Beantwortung der offenen
Fragen deutlich hervor, wo durch die unglaubliche Menge der gewonnenen Werte eine
enorme Menge an Wissen realisiert werden kann.
Insgesamt kann darauf hingewiesen werden, daß der Fragebogen weder subjektiv
formulierte Fragen beinhaltete, noch in irgendeiner Form durch nachträgliche Bearbeitung
ergebnisoptimiert wurde. Das Autorenteam schätzt, daß die Rücklauf-Resultate durch
nachträgliche Bearbeitung und Nachfassaktivitäten nochmals um etwa 30% verbessert
hätten werden können.
60
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Offene Fragegruppen
61
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Verteilung
Seitens der eingelangten Fragebögen lässt sich der Rücklauf folgendermaßen darstellen,
wobei sich der Rücklauf als Relation zwischen Gemeinden pro Bundesland und eingelangten
Fragebögen pro Bundesland verhält:
45,00%
40,00%
35,00%
30,00%
25,00%
20,00%
15,00%
10,00%
5,00%
0,00%
NÖ Bgld OÖ Sbg Ktn Stmk Tirol Vlbg Gesamt
Reihe1 34,38% 29,24% 40,90% 38,66% 31,82% 31,86% 32,97% 25,00% 34,18%
62
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Alternative
287 35,4% 6 0,7% 157 19,4% 237 29,3% 19 2,3%
Telefonbetreiber
Auswertung Frage 1. Mit welchen der neuen Informationstechnologien haben Sie sich
im Rahmen Ihrer gemeindeamtlichen Tätigkeit bereits auseinandergesetzt?
63
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Interessant ist die Aufteilung der Gemeinden, die ein lokales Letzwerk (LAN) als nicht
relevant bezeichen. Im folgenden zeigen wir eine detaillierte Liste dieser Gemeinden
(Nenngröße: >5 Mitarbeiter)
Aus dieser Aufstellung geht nicht eindeutig hervor, warum z.B. die Gemeinden mit >10
Mitarbeitern ein LAN zur Vernetzung der internen EDV als irrelevant bezeichnen (Tulln: 241
MA!). Hier könnte die Notwendigkeit bestehen, das Verständnis gegenüber der Frage
nochmals zu überprüfen.
64
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Auswertung Frage 2. Wenn Sie sich bisher noch nicht mit den neuen Möglichkeiten
der Informationstechnologie auseinandergesetzt haben, was waren die Gründe dafür?
Gesamt In %
Keine Zeit 71 8,8%
Budgetäre Gründe 76 9,4%
Andere Prioritäten 67 8,3%
Personelle Gründe 41 5,1%
Keine Informationen über Anwendungen 73 9,0%
Keine Anlaufstelle 14 1,7%
Im Rahmen dieser Beantwortung fallen besonders die Punkte „Keine Informationen über
Anwendungen“, sowie „Keine Zeit“ auf.
Vor allem hinsichtlich der zu erwartenden Anforderungen, die ein „E-Government“ an die
Gemeinden stellen wird, sehen wir hier offensichtlichen Nachholbedarf, da beide Punkte in
Summe 17,8% der gesamten befragten Gemeinden betrifft.
65
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Interessant erscheint uns auch hier eine Detaillierung der Antwort „Keine Informationen über
Anwendungen“, die immerhin 73 Gemeinden ankreuzten und die wir auszugsweise als
sortierte Liste mit der Nenngröße >5 Mitarbeiter abbilden. Wiederum erscheint es
unverständlich, wieso Gemeinden wie Schrems und Mittersill hier keine Informationen über
Anwendungen besitzen.
66
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Nein
1%
Ja
Nein
Ja
99%
Die Durchdringung mit dem Medium kann also trotz des vorhergehenden Punktes (Frage 2)
als gegeben angenommen werden.
67
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Community Plattform
Unternehmerservice
Recherche
Tourismuswerbung
Formularservice
68
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Anwendungen
Buchhaltung und Lohnverrechnung
Zusam m enarbeit m it Rechenzentrum
Download von Program m en etc. (unserer SW Firm a) 4 0,6% 5,3%
KIS / GIS / Kom m unalsoftware / etc.
EXTERN
Service / Allgemeines
Gästebuch
Bürgerforum
Ärzteereichbarkeit
Vorstellung d. Wirtschaft
elektr. Telefonbuch
Vereine
Fundbüro
Präsent.d.Private
Vereine d. Gem einde können das Inet zur Präsent ation nützen
Kundm achungen
Vereinsplattform
69
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Nein
21%
Ja
Nein
Ja
79%
Hier antworteten 97% der bisher erfassten 810 Gemeinden. Davon weisen 79% eine bereits
bestehende Webseite aus; 21% verfügen über keine Seite. In welchem Umfang sich dies in
den kommenden Jahren ändern wird, zeigt die untenstehende Graphik.
70
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
160
139
140 132
120 102 98
100
75
80
60
41 39
40
20
20 2 6
0
0
2002
J 1994 J 1995 J 1996 J 1997 J 1998 J 1999 J 2000 J 2001 J 2002 J 2003
(geplant)
Reihe1 0 2 6 20 41 75 139 132 39 102 98
Reihe1
Betrachtet die Verteilung genauer, so ergibt sich in Verbindung der vorhergehenden Frage
ein (gemäß den erfassten 810 Gemeinden) ein rechnerischer, absoluter Rest von 193
Gemeinden, die über keine Webseite verfügen. Bereinigt man die beiden Fragen um die
Fehlertoleranzen, dann ergibt sich aus der Gegenfrage nach Internetprojekten, die in
Vorbereitung oder Durchführung sind (Frage 6) eine absolute Anzahl von 192. Diese fügen
sich nahezu nahtlos (Fehlertoleranzen!) in die bestehenden Fragen ein.
Wertet man nun die zukünftigen Webseiten-Projekte (Aufbau) während der kommenden 2
Jahre aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse, so lässt sich mit grosser Sicherheit sagen,
daß die Gesamtzahl der errichteten Seiten während des Jahres 2002 (bis Ende) den „Hype“
des Jahres 2000 nochmals deutlich übersteigen wird.
2002 werden ca. 140-150 Homepages „eröffnet“ werden.
Ab 2003 folgt dann eine deutliche Verringerung dieses Booms, die Sättigungsgrenze naht.
Ab Mitte 2004 dürfte es dann kaum noch „weisse Flecken“ auf der Landkarte geben, alle
Gemeinden werden dann ihre eigene Präsenz auch im WWW haben; der Markt ist gesättigt.
Ab diesem Zeitpunkt werden auch die forcierten Bemühungen im großen Rahmen beginnen
müssen, um über diese vielen unterschiedlichen Seiten das E-Government zu realisieren.
71
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Auswertung Frage 5b. Stellt Ihre Internetpräsenz einen zusätzlichen Nutzen dar?
Nein
23%
Ja
Nein
Ja
77%
Diese Beantwortung war nahezu absehbar. Interessant wird es nur, wenn man die einzelnen
Korrelationen gegeneinander stellt (Dies würde den Platz der Studie allerdings sprengen).
Wir listen in (nach Mitarbeitergröße) sortierter Reihenfolge diejenigen Gemeinden mit >10
Mitarbeitern auf, die zu den 23% Skeptikern gehören.
PLZ Gemeinde Bezirk Mitarbeiter
3430 Tulln a.d. Donau Tulln 241
Neunkirchen 164
4860 Lenzing Vöckabruck 137
5640 Bad Gastein St. Johann in Pongau 128
9433 St.Andrä Wolfsberg 80
5710 Kaprun Zell a. See 60
6200 Jenbach Schwaz 57
8380 Jennersdorf Jennersdorf 52
6094 Axams Innsbruck-Land 45
4501 Neuhofen/Krems linz/Land 43
4650 Lambach Wels Land 40
5651 Zell a. See 30
5651 Lend Zell am See 30
3511 Furth bei Göttweig Krems an der Donau 29
Flachau St. Johann/Pg 25
9556 Liebenfels St. Veit a.d. Glan 23
3281 Oberndorf a.d. Melk Scheibs 22
6384 Waidring Kitzbühel 20
8662 Mitterdorf i. M. Mürzzuschlag 20
2011 Sierndorf Korneuburg 17
2620 Wartmanstetten Neunkirchen 17
6422 Stams Imst 17
Krems 15
4311 Schwertberg Perg 15
6272 Stumm Schwaz 15
7222 Rohrbach Mattersburg 15
2104 Spillern Korneuburg 14
Leibnitz 13
8430 Seggauberg Leibnitz 13
3813 Dietmanns Waidhofen a.d. Thaya 12
6130 Pill Schwaz 12
6474 Jerzens Imst 12
7061 Trausdorf a.d. Wulkau Eisenstadt/Umgebung 12
3911 Rappottenstein Zwettl 11
4762 St. Willibald Schärding 11
8361 Hatzendorf Feldbach 11
72
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Nein
23%
Ja
Nein
Ja
77%
Ob eine Website interaktiv ist oder nicht, darüber scheiden sich die Geister. Offensichtlich ist
es so, daß alles, das via WWW daherkommt per se „interaktiv“ ist, weil man „es“ ja anklicken
kann. So ist es aber selbstverständlich nicht.
Interaktion umschreibt einen klar definierten Aktionsradius, innerhalb dessen der Empfänger
einer Botschaft zeitgleich oder zeitversetzt in einer vordefinierten Form auf diese Botschaft
reagiert.
Im einfachsten Fall wird dies über das Zurücksenden eines E-Mails funktionieren. Provoziert
nun dieses E-Mail eine weitere vordefinierte Handlung der Gegenseite (Übermittlung des
Wasserzählerstandes – Reaktion: Übermittlung eines Erlagscheins), so wird ein
Transaktionsprozess eröffnet. Würde man nun diese Vorgänge inhaltlich so abbilden, daß
der gesamte Prozess, bis auf wenige Ausnahmen elektronisch abläuft, d.h., eine komplette
Wertschöpfungskette als Vernetzung und Korrelation bereits gespeicherter bzw. zusätzlich
abgegebener Daten, dann ist das E-Government Realität geworden.
Dieses setzt allerdings unterschiedliche Sicherheits- und Authentifikationsprozesse voraus,
auf die im Rahmen dieser Studie nicht detailliert eingegangen wird.
Faktum ist, daß nicht alle „interaktiven“ Seiten interaktiv sind. Die 77%ige Bejahung ist daher
anhand der folgenden Frage (5c; In welcher Form ist Ihre Webseite interaktiv?) zu
überprüfen:
73
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
15%
E-Mail
Antwortmöglichkeit
Anmeldeformulare
(Transaktion)
53%
Wie bereits weiter oben beschrieben, ist nicht jede Seite interaktiv. In dieser Frage wurden
konkrete Interaktions- bzw. Transaktionsmöglichkeiten abgefragt.
Dabei siegt eindeutig die einfachste Form der Interaktion in Form der E-Mail
Antwortmöglichkeit, danach die nächsthöhere Interaktionsstufe der Downloadmöglichkeit von
Formularen.
Die bereits anspruchsvollere Variante, nämlich die erste Transaktionsstufe, in Form von
Anmeldeformularen wird nur von 15% aller als „Interaktiv“ gewerteten Seiten (Absolut im
Rahmen der Studie: 128 Gemeinden entspricht total 15,8% der bisher erfassten Gemeinden)
realisiert. Mehrfachantworten waren bei dieser Frage selbstverständlich ebenfalls zulässig.
74
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Im Rahmen dieser Frage bestand auch die Möglichkeit, innerhalb einer offenen Antwort
Punkte bzw. Interaktionen anzuführen, die wesentlich erscheinen. Diese wurden von uns
nach Schwerpunkten gewichtet und sortiert nach Häufigkeit der Nennungen in Form einer
Liste wiedergegeben.
Die Erkenntnisse dieser und der folgenden Listen wurden im Umsetzungsmodell verarbeitet.
75
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Auswertung Offene Frage 5. Stellt Ihre Präsenz einen zusätzlichen Nutzen dar?
INFORMATIONEN ANWENDUNGEN
Inform ationen inkl. Rascherer Verbreitung Inform ation über Zuständigkeit & 1
38 Öffnungszeit en
bessere Inform ationen der Bürger / Gem eindebewohner / Gäste - Besucher/ Mitarbeit er / Telefonnum m ern & Adressen 2
Wirtschaft / Interessierte 59
Weniger Behördenbesuche durch Info im Netz, Verwaltungserleichterung, weniger Info über Gem eindeaktivitäten 2
Telefonate (Form ularwesen vereinfacht Arbeit der Bedienst eten, Behördenführer) 25
Infos sind Service (Bürgerservice) - rund um die Uhr erreichbar + Bürgernähe, m ehr Zeit für News 3
Bürger ohne Internet, m ehr Transparenz, Eingaben werden schnell erledigt 30
Im m er Akt uell - 247 Gedanke Veröffentlichungen & Kundm achungen 2
12
direkte Anfragen per e-m ail an Gem d. ; Chat -Bürgerm eist er; Gem eindebürger inform ieren Gem eindezeitung 2
sich direkt auf der Hom epage. (Ansprechpartner, Anfragen über Gem eindeeinrichtungen,
Zuständigkeiten) 5
Viele Anfragen über Hom epage 2 GV-Prot okolle 1
Papierreduzierung Müllt erm ine 1
WIRTSCHAFT
Firm endat enbank 1
Betriebsansiedlung (Anfragen, Form ulare) 2
Zugriff Adressen von Wirtschaft streibenden 1
Platt form für Wirtschaft 1
Betriebe und Bürgerinform ation 1
E-Government 2
76
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Auswertung Frage 7. Wissen Sie von Projekten anderer Gemeinden, die Sie sich für
Ihre Gemeinde vorstellen könnten?
Ja
25%
Ja
Nein
Nein
75%
77
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1) AMTSBEREICH DIVERSES 10
1a) Form ularservice, -erstellung, Download, Erklärungen via Internet 9
1b) Am ts- & Behördenwege über Internet, (Verwaltungsvereinfachung) 2
1c) interaktive Bgm . Sprechstunden 2
1d) Verordnungen 2
1e) Gem eindezeitung Online 2
1f) elektronische Anschlagtafel 1
1g) Statistiken 1
2) ABGABEN 6
2a) Bezahlen - AT; Online-Bezahlm öglichkeiten; Über Gem eindeverband für Abgabeneinhebung; Vorschreibung
und Bezahlung der Abgaben über Internet
3) VOTING 5
4) PLÄNE 5
4a) Adresssuche in einem digit. Ortsplan inkl. Webcam / Orts- bzw. Stadtplan (GisDat) ; WEBCAM
5) BÖRSEN 3
5a) Jobbörse; Schwarzes Brett
5b) Schwarzes Brett
6) BUSINESS 3
6a) Ansiedlung von Gewerbegründern; Im plem entierung Work-flow
7) E GOVERNMENT 2
7a)(bzw. E-Gov Lösung der KIM Gruppe)
7b) ein Projekt bzgl. einheitl. Hom epage der verbandsangehörigen Gem einden
8) PLATTFORM 2
8a) Firm en - und Frem denverkehrsplattform ; gem einsam e Web- Plattform für den gesam ten Ort- m it Hinweisen
auf die gewünschten Bereiche z B. TVB Schule usw.
9) FOREN 2
9a) (Diskussion etc.)
10) SHOPPING 2
11) ELAK 1
12) TOURISMUSPROJEKTE 1
13) DIVERSES 21
Ris Kom m unal (Interaktiv; Chat/ Televoting/ Shop) 11
Bessere Aktualisierung 1
Gestaltung Webseite / Übersichtlichkeit 2
interaktive Webseiten 1
Mehrsprachigkeit 1
Bezirkslösungen Infranet 1
Inform ationen weitergeben, EU life projekt 1
Hom page TV 1
Vereine 1
GIS-System s (aber für uns zu teuer) 1
78
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
8%
16%
Ja
Nein
Keine A.
76%
Die Beantwortung dieser Frage war absehbar. Ausschließlich die Gemeinden, die bereits
längere Zeit über eine Seite verfügen, und den umfassenden Arbeitsaufwand bereits in den
Griff bekommen haben, sowie die Gemeinden, die eben im Aufbau einer Seite begriffen sind,
sind hier einhellig überzeugt von den effizienzsteigernden Möglichkeiten. Dem ist auch so.
Doch unsere Erfahrungswerte zeigen, daß sich diese Effekte erst nach etwa 2-3 Jahren
zeigen. Solange dauert es etwa, bis man mit dem „neuen“ Medium wirklich problemlos
umgehen kann
79
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
19%
42% Ja
Nein
Keine A.
39%
Die Beantwortung dieser Frage zeigt bereits deutlich im Unterschied zur vorhergehenden,
daß die Überzeugung, Effizienzsteigerungen zu erreichen, stark vom Wunsch, weniger von
realen Erfahrungen geprägt sind. Die Frage nach Beispielen wurde nur von 42% (Gesamt
dzt: 810 Gemeinden) positiv beantwortet, während bei der vorhergehenden Frage noch 76%
der antwortenden Gemeinden von Effizienzsteigerungen überzeugt waren.
80
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Auf den folgenden Seiten stellen wir diese gewichteten Listen vor. Diese stellen wir in der
Reihenfolge
- Nennungen Gesamt inkl. Anzahl der Nennungen (sortiert nach Anzahl der Nennungen)
- Praxisbeispiele (Alphabetisch)
- Applikationen (Alphabetisch)
vor.
81
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
82
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
83
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
PRAXISBEISPIELE
84
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
APPLIKATIONEN
Betriebsanlagengenehmigung
dig. Flächenwidmungsplan
Digitale Signatur
DKM
Docuware o.ä.
Easy Archiv
E-Banking
ELAK - Elektronischer Akt
Elektr. Telefonbuch
Elektronischer Bauakt
Elektronisches Gästeblatt
E-mail
Fahrplanabfrage; Fahrpläne
Firmendatenbank
Gewerbeanmeldung
Grundbuchabfragen
Grundstücksdatenbank
Hundeanmeldung online
Kommunalsteuererklärungen
Linklisten
Müllabfuhr etc
Online-Buchung
Portallösungen
Postbuch
Rechtsauskünfte; Rechtsbibliothek und -Datenbank; RIS; Abrufen von Bundes-
od. Landesgesetzblättern; Erlässe; Novellen
Schwarze Bretter
Stadtsaalreservierungen
Statistiken etc. direkt im Programm eingeben und per e-mail die Daten
übermitteln etc.
Steuererklärungen - Abgabe, Steuerformulare; Steuerkontoabfragen
Suchmaschinen
Terminverwaltung
Vorsteuermeldung
Wahlkarten, Wahlkartenantrag
Wasseruhrenzählerstand; Wasserbezüge (Ablesung der Wasseruhren)
Wohnbauförderung (Land; Info)
Wohnungswerberverwaltung
ZMR - Zentrales Melderegister
85
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
FUNKTION Anzahl
Suchmaschine (Speziell Bereich Gesetzesverwaltung; E- Banking E- Mailing SMS Dienste RIS 383
Rechtsinformationssystem)
Linklisten (bes. betreffend Kommunal- und EU) 221
Dokumentenverwaltung (Verordnungs- und Bescheidmuster) 170
SMS Dienste (kostenlos) 86
Statistiken (Dynamisch) 86
Schwarze Bretter 79
Rechtsinformationssystem (z.b. Ris.BKA.GV.AT; aber auch: Rechtsdatenbanken; Rechtsbibliotheken; 50
Zugriff auf Bundes- und Landesgesetzblätter; Verordnungen; Erlässe; Erläuterungen; Gesetze und
Verordnungen; Gesetzesblätter & -Texte; VGH Entscheidungen
Formular Download 41
Chatroom bzw. Forum (Fragen von Gemeinden) 31
Telefonbuch (Telefon und mail-Verzeichnisse mit Suchfunktion) 18
Elektronisches Telefonbuch 14
Infodienste; Informationen; Nachrichten; Newsletter 14
www.help.gv.at. 14
E-Mail Verzeichnisse 7
Gemeindeverband + Städtebund für Informationsbeschaffung 7
Grundbuchsdatenbank 7
Diskussionsforen 6
Veranstaltungskalender 6
Adressenverzeichnis; -Suche; -Ordner; -Kontakte 5
Landes Info / Landesdatenbak 5
Routenplaner; Routenfinder 5
Datenbankabfragen 4
Datenverkehr 3
Homepage Land / Landesregierung 3
Homepages von Ministerien, Ämtern 3
Kranken- und Pensionsversicherungsanstalten 3
Archivierung 2
Behördenwegweiser 2
Gästebuch 2
geschützte Bereiche für Mandatare 2
i.a. sind Internet Funktionalität in allen Bereichen hilfreich - schnell div. Infos finden in der immer die 2
akuellsten Berichte/Änderungen verlinkt sind!
Informationen aller Art über Betriebe, Produkte & Firmen 2
Intranet 2
Online Bestellungen 2
Stadtpläne 2
Steiermark-Server 2
Tourismusseiten u. Tourismusgemeinden 2
Abfallkalender als SMS-Dienst 1
Abfragen 1
Anschlagtafel 1
Arbeitsprobleme 1
Arzt Notdienste 1
Ausdruck bzw. Download von allen möglichen Formularen und Anträgen 1
Auskunft über Förderungen 1
Behörden im Internet 1
behördenhilfen 1
bessere Verlinkung zu Formulardownloadseiten 1
Briefkasten 1
86
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Buchhaltung (Zahlen 1
Bund 1
Bundesministerien 1
Bundesministerien 1
burgenland.at 1
CMS Systeme 1
Datasystems.at 1
Datenaustausch mit Behörden 1
Datenbankunterstützte Webprogamme mit Optimierung von Wartung 1
Digitale Katastralmappe 1
div. Homepages (Gemeindebund 1
Diverse Checklisten “Wohnsitzwechsel” “Junge Eltern” 1
E- Mail 1
Einkauf-Bestellwesen 1
Erklärungen via Internet 1
Fachinfos 1
Fahrplanauskunft 1
Finanzamt 1
Förderungen 1
GDB 1
Gde. bezogene Internetseiten 1
Gemdat-Partnerweb 1
GemNet 1
Indices 1
Integration mehrerer Sprachen 1
Lexika 1
Mail-Dienst 1
Mailinglisten 1
Mitteilung der Software-Firma - OÖ -Gemdat 1
Musterbescheide 1
Nachschlagwerke 1
Online - Updates 1
Plattform von übergeordneten Stellen 1
Postgebührenberechnung 1
Preisvergleich v. Büromaterial 1
Produkt- Support 1
Push-Dienste 1
RIS Kommunal 1
SMR + EURIBOR-Entwicklungen 1
Sozialversicherungen 1
Städteseiten 1
Tauschbörse. 1
Telebanking 1
Transaktionen 1
unkomplizierte Wartung der Homepage mit wenig Zeitaufwand 1
Unterstützung bei Problemen 1
Verbraucherpreisindizes 1
Vergabe von Redaktionsrechten 1
Verkehr mit Behörden 1
Verständigungsmöglichkeit an alle Bürger 1
Verwaltung 1
Verzeichnisse 1
Wasserstand von Einwohnern erfahren 1
Webcom 1
Web-Präsentationen für Wesentliches in übersichtlicher Form (für Bürger) 1
Wetter - Info 1
www.bmf.gv.at 1
www.gematnoe.at 1
www.gvs.at 1
www.noe.gv.at 1
www.ooe.gv.at 1
www.orf.at 1
www.tarrenz.at 1
zentrale Software 1
ZMR 1
87
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
4%
12%
Ja
Nein
Keine A.
84%
88
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
3%2%
Ja
Nein
Keine A.
95%
95% aller Gemeinden (770 Gemeinden v. 810) verneinen diese Überlegung. Die EDV gilt
damit in der internen Wahrnehmung als „Kernkompetenz“ innerhalb der Gemeinde. Diese
Wahrnehmung wird allerdings bereits durch die Gegenfrage (Frage 13 „Haben Sie einen
lokalen PC-Lieferanten oder einen EDV-Berater?“) stark relativiert.
89
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Auswertung Frage 13. Haben Sie einen lokalen PC-Lieferanten oder einen EDV-
Berater?
4%
18%
Ja
Nein
Keine A.
78%
Hier wird klar erkennbar, daß die EDV nicht der Kern-Kompetenzbereich ist, als den ihn viele
Gemeinden wahrnehmen. Sowohl Einkauf, Service & Support als auch die Systemberatung
wurde bereits von 78% der Gemeinden ausgelagert. Nahezu alle (146 von 148 Gemeinden),
die hier mit „Nein“ geantwortet haben, haben auch Frage 12 mit „Nein“ beantwortet und
können daher als relativ autark gelten. In dieser Liste finden sich überwiegend „große“
Gemeinden, was anzunehmen war. Nachfolgend findet sich eine Liste mit den hier
vertretenen Gemeinden mit der Nenngröße >10 Mitarbeiter.
90
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
91
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Auswertung Frage 14. Welche Infrastruktur steht Ihren Mitarbeitern zur Verfügung?
50,0
39,4
40,0
30,0
20,0
11,8
8,2 7,4
10,0 5,1 5,4
3,4 3,7 2,3
0,7
0,0
Desktop PC Internet Zugang Telefonanschluß Notebook Mobiltelefon
DS Infrastruktur / Gemeinde 8,2 7,4 5,1 0,7 2,3
Infrastruktur / Mitarbeiter 3,4 3,7 5,4 39,4 11,8
Damit realisieren die bisher erfassten Gemeinden (rein rechnerisch) folgendes (gemessen
an der Anschaffungs-Umschlagshäufigkeit) jährliches Gesamt-Einkaufsvolumen:
92
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Laptops 142,5
Mobiltelefone 951,0
Hochgerechnet auf die Gesamtzahl der 2.358 österreichischen Gemeinden ergibt sich damit
folgendes Volumen (und somit eine enorme Verhandlungsbasis hinsichtlich der
Konditionenbildung)
Aus dieser Tabelle lässt sich unmissverständlich ableiten, daß in diesem Bereich ein
enormes Sparpotential liegt.
Die elektronische Abwicklung von Beschaffungsaktivitäten könnte in Zukunft diese
Möglichkeit eröffnen. Alleine die Tatsache, jährlich innerhalb eines Pools von knapp 6.500
neu anzuschaffenden PCs das eigene Kontingent einzubinden, eröffnet unvorstellbare
Möglichkeiten.
Diese Möglichkeiten hat eine zukünftige Portalseite ins Auge zu fassen. In diesem
Zusammenhang sind sich die Verfasser sehr wohl der regional-politischen Dimension des
Beschaffungsprozesses bewußt, doch durch andere einschneidende Massnahmen im
Bereich der Software Beschaffung (ASP-Application Service Providing; dh. Grosse
Softwareproduzenten werden in den kommenden Jahren den Bezug ihrer Software ganz klar
in die Richtung eines Miet-Software Modells treiben; hierbei werden die Updates der
entsprechenden Software über das Netz bezogen und auch gewartet. Dies bedeutet einen
starken Einbruch in der Verkaufstaktik vieler, regionaler Computer und Softwarehändler.)
93
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
5%0%
1%
1%
Anti Viren SW
21% Firewalls
Backup
49% Verschlüsselung
Intrusion Detection
Sonstiges
23% Keine A.
Aufgrund der Vorkommnisse der letzten Jahre hat auch in den Gemeinden ein
Bewusstseinsprozess eingesetzt. Anti-Viren Software und Firewall Systeme gibt es im
günstigsten Fall bereits als kostenlosen Download aus dem Internet, als Anschaffung kosten
diese Programme verhältnismäßig wenig.
Backup Systeme werden ebenfalls von bereits 21% der antwortenden Gemeinden
eingesetzt. Erwartungsgemäß gering sind die Verschlüsselungsapplikationen sowie die
Intrusion Detection Systeme. Die Notwendigkeit zur Verschlüsselung wird parallel zum
Ansteigen der E-Government Applikationen steigen, entsprechend wird auch ein gewisses
Sicherheitsdenken die Intrusion Detection Systeme forcieren.
94
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
12%
Ja
47%
Nein
Keine A.
41%
Die Verfügbarkeit von Datensicherheitskonzepten hält sich im Umfang der Gemeinden die
Waage. Aufgrund der vorhergehenden Frage und deren Beantwortung nehmen wir an, daß
dieses Datensicherheitskonzept der einzelnen Gemeinden ausschließlich die technische
Dokumentation beinhaltet und nicht eine umfassende Policy, die auch das Verhalten am
Arbeitsplatz regelt.
95
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Auswertung Frage 22. Zu welchen der folgenden Themen erwarten Sie sich zukünftig
mehr Informationen?
Die Beantwortung dieser Frage finden Sie auf der folgenden Seite in sortierter Form, um die
eindeutigen Präferenzen darzulegen.
96
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Auswertung Frage 22 (Sortiert). Zu welchen der folgenden Themen erwarten Sie sich
zukünftig mehr Informationen?
97
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
ABSTRACT:
Grundprinzip für einen erfolgreichen Online-Auftritt ist der unmittelbare Nutzen für den User,
insbesondere im Fall einer Web-Applikation wie dem geplanten Gemeindebund-Portals im
Web.
Der Informationsgestaltung der Web Applikation kommt dabei eine große Bedeutung zu:
Ein gutes Front-End (attraktives Screen-Design, klare Navigation, schnelle Downloadzeiten,
robuste Programmierung) kann die Attraktivität der Inhalte und Services entscheidend
verstärken, ein schlechtes Front-End (unfreundliche oder unleserliche Layouts, verwirrende
Navigation, lange Downloadzeiten, instabile Programmierung) kann die besten
Funktionalitäten eines Online-Services unbrauchbar machen.
98
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Usability
Unabhängig von der Art des Erscheinungsbildes liegen einer erfolgreichen Web-Applikation
die folgenden generellen Kriterien zugrunde:
Interaktivität als Erfolg und als Stolperstein: Permanentes und deutliches Anzeigen, wo –
in der Applikation – sich der User zum aktuellen Zeitpunkt befindet und was er „an diesem
Ort“ tun kann: Der User muss leicht verstehen können, welche Funktionen „klickbare“
Bereiche haben, und wohin diese Links – in Bezug auf die Hierarchie/Funktionalität der
Applikation- führen.
Nielsen*) hat dies in seinen „10 Geboten der Usability“ in den folgenden Faktoren
ausgeführt:
99
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
- Error Prevention
(Besser als gute Fehlermeldungen ist ein sorgfältiges Applikations-Design, dass
Fehler durch den User von vornherein verhindert).
100
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Benützung keiner Dokumentation bedarf, ist es doch wichtig, Hilfe und Anleitungen
anzubieten. Diese Information sollte context-abhängig jederzeit verfügbar und gut
auffindbar sein, auf die Aufgaben des Users konzentriert sein, konkrete Schritte zur
Ausführung auflisten, und solle nicht zu lange und detailliert sein.)
*) Jakob Nielsen, Ph.D., bis 1998 bei Sun Microsystems, heute Vorsitzender der Nielsen Norman Group, die er gemeinsam mit
Dr. Donald A. Norman (früherer Vice President of Research bei Apple Computer) gegründet hat, gilt als einer der wichtigsten
Experten für WWW-Usability:
"the king of usability" (Internet Magazine)
"the guru of Web page usability" (The New York Times)
"the next best thing to a true time machine" (USA Today)
"the world's leading expert on Web usability" (U.S. News & World Report)
"knows more about what makes Web sites work than anyone else on the planet" (Chicago Tribune)
"one of the world's foremost experts in Web usability" (Business Week)
"the Web's usability czar" (WebReference.com)
"the reigning guru of Web usability" (FORTUNE)
"eminent Web usability guru" (CNN)
"perhaps the best-known design and usability guru on the Internet" (Financial Times)
"Der Usability Papst" (Wirtschaftswoche, Deutschland)
101
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
User-zentriertes Design
Dem Begriff "Design" kommt in der Praxis eine sehr unterschiedliche Bedeutung zu. Oft wird
darunter die "Verschönerung" von Produkten verstanden - d.h. " Design" lediglich als
ästhetische Aufwertung von Multimedia-Anwendungen interpretiert.
Denn Design ist niemals Selbstzweck, sondern richtet sich an einen konkreten Userkreis zur
Initiierung einer bestimmten Reaktion, wobei bestimmte Informationen, Sachverhalte oder
Aktionen mittels eines konkreten Werkzeuges dargestellt bzw. ausgelöst werden.
Das „Design“, die attraktive Gestaltung der Benutzeroberfläche, ist somit eine zentrale und
vielschichtige Aufgabe, die zielgruppen- und mediengerechte Aufbereitung der
Informationen/Funktionalitäten als Auslöser einer „intrinsic reaction“ des Users (z.B.
Imageänderung bezüglich des Inhabers der Website oder kognitive Annahme von auf der
Website dargestellten Inhalten) oder „extrinsic reaction“ des Users (z.B. In-Anspruchnahme
eines Services bzw. Registrierung) ihre oberste Zielsetzung.
Diese Parameter werden nicht erst bei der Entwicklung des Screen-Designs aufgegriffen,
sondern sind Resultate des vorangegangenen Konzeptionsprozesses. Beispielsweise ist es
unmöglich, ein Screen-Design für eine Benutzergruppe zu entwickeln, deren Wünsche man
nicht kennt, oder Layout-Vorgaben ohne Berücksichtigung der Umsetzungsmethodik zu
gestalten.
Die Daten eines multimedialen Informationssystems haben von sich aus zunächst keinen
Nutzen. Erst durch die Interpretation des Users werden aus Daten Informationen.
Diesen Prozess gilt es nun bewußt und zielorientiert zu steuern.
102
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Erst wenn die folgenden Kriterien erfüllt sind, kann von "user-zentriertem Design"
gesprochen werden:
• Die Relevanz der Informationen/Funktionalitäten muss für den Users sofort visuell
erkennbar sein.
• Die Informationen/Funktionalitäten müssen in Beziehung zum Vorwissen des
Anwenders gebracht werden, durch Icons, Methaper, Wording.
• Die graphische Aufbereitung der Informationen/Funktionalitäten unterstützt die
Wahrnehmung, Aufnahme und Verarbeitung durch den User.
• Die Datenstruktur muss durch das Screen-Design nachvollziehbar und intuitiv
verstehbar gemacht werden.
Aus diesen Gründen kommt dem Design, wie anfangs postuliert, eine wesentliche
Bedeutung zu. Einerseits erhalten Informationen/Funktionalitäten erst durch die effektive
Nutzungsmöglichkeit einen Wert und werden für den User zu Information, andererseits ist
Interface-Design ohne relevante Daten überflüssige Spielerei.
103
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Beim Einsatz dynamischer Seiten (die einzelnen Seiten (Nodes) werden je nach User-Aktion
zu Browse-Time dynamisch zusammengestellt) – heute durch den weiten Einsatz von
datenbank-getriebenen Web-Applikationen schon Standard, ist die Informationseinheit selbst
aktiv oder passiv durch den Anwender manipulierbar. Navigationsdesign soll diese
Zusammenstellung der Informationseinheiten in Bahnen lenken.
104
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Hierarchische Navigation
Aufgrund des menschlichen Strebens nach Ordnung ist diese Struktur auch für Nicht-Profis
intuitiv relativ einfach erfassbar. Sie zwingt in der Konzeptionsphase zur genauen Analyse
und Definition der Inhalte.
105
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Sequenzielle Navigation
Bei größerer Informationsfülle bieten Seiten des Hauptstrangs häufig Links an,
beispielsweise zu weiteren Seiten(sequenzen).
Die Linienstruktur eignet sich vorwiegend u.a. zur Aufbereitung von Informationen für
ungeübte Anwender, da sie meist nur einen Verknüpfungsweg offen lassen und so die
Sicherheit der "richtigen" Navigation bieten.
Besonderes Gewicht erhält diese Navigationsform im Formularwesen, das einen guten Teil
des geplanten Gemeindebund-Portals bestreiten wird. Hier wird vom User ein besonders
hohes Maß an Interaktivität eingefordert, da er zuerst Daten eingeben muss, um zu einem
Resultat oder einer Antwort zu gelangen. Hier kommt es besonders darauf an, dass diese
Formulare in kleine, überschaubare Schritte zerlegt werden und der User permanent sieht,
welche Schritte er schon hinter sich gebracht und welche er noch zu absolvieren hat.
Weitere Anwendungsbeispiele für eine sequentielle Navigation sind „Agenten / Wizards“, die
dem Benutzer Schritt für Schritt führen, bzw. Online-Tutorials oder „Guided Tours“, bei denen
der Benutzer zuerst Information durcharbeiten muss, bevor die nächste Einheit sequentiell
präsentiert wird.
106
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Netzwerk-Navigation
In Ansätzen ist die Netzwerkstruktur in jedoch beinahe jeder Website vorhanden. Beispiele
sind Links innerhalb von Texten, die zu Erläuterungen oder weiteren assoziierten
Informationen führen.
107
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Matrix
Die Matrixstruktur eignet sich vorwiegend dazu, mehrere Variablen miteinander in Beziehung
zu setzen, z.B. bei großen Wissensdatenbanken. Insofern ist diese Struktur für das
Gemeindebund-Portal ebenfalls von Relevanz:
Beispiel für die Kombination zweier Variablen sind etwa Veranstaltungen, und mitwirkende
Gemeinden: der User kann wahlweise alle Veranstaltungen einer Gemeinde (X-Achse) oder
alle Gemeinden, die bei einer Veranstaltung mitgewirkt haben (Y-Achse), abfragen.
Die Suche in einem Katalog nach mehreren Kriterien ist ein weiteres Beispiel der
Matrixstruktur. Dieser Verknüpfungstyp eignet sich vorwiegend für erfahrene Benutzer, die
nach ganz spezifischen Informationen gezielt suchen möchten, z.B. nach bestimmten
internationalen Ausschreibungen.
108
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Das geplante Gemeindebund-Portal ist keine traditionelle Web-Site, auf der bloß
Informationen dargestellt werden; die konzipierten Inhalte wie etwa Zeitplaner,
Ressourcenplaner, intelligente Formular- & Vorlagendatenbank machen sie zu einer
hochfunktionalen „Web-Applikation“:
Web-Applikationen sind im höchsten Maße interaktive Service-Applikationen, die vom User
mittels eines Web-Browers gesteuert werden, im Unterschied zu herkömmlichen GUI
Applikationen (Computerprogramme mit grafischer Benutzeroberfläche) und traditionellen
Websites mit niedriger Interaktivität.
109
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Der Begriff „web-based interface“ in der Definition von Web-Applikationen kann recht vage
erscheinen, denn die technischen Details der Web-Standards sind „in flux“, in kontinuierlicher
Weiterentwicklung. Im Lauf der letzten Jahre entstand aus einer sehr eingeschränkten
Seiten-Darstellungsmöglichkeit eine komplexe Plattform für detaillierte Layoutkontrolle und
die Einbindung von aktivem, dynamischem Content in verschiedensten Formen.
Trotzdem ist es möglich, eine Definition eines „web-basierten“ Interfaces zu geben, und in
diesem Sinne die möglichen Einschränkungen, aber auch die offensichtlichen Vorteile von
web-basierten Applikationen beim Design des User-Interfaces zu berücksichtigen.
Die Definition von „web-basierten Interfaces“ begründet sich auf den 5 Web-Axiomen:
- Spatial metaphor:
Konzeptionell ist das Laden von Web-Seiten eine Bewegung durch (Seiten) Raum:
„Navigation“. Eine Seite hat deshalb einen „Ort“.
110
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Benutzeroberflächen.
Durch die Weiterentwicklung von Javascript und VBScript (und der Interpretierfähigkeit der
Web-browser für diese Sprachen) ist eine begrenzte Modalität und Kommunikation zwischen
dem erneuten Laden von Seiten möglich, und kleinen, kompilierten Zusatzprogrammen, die
innerhalb des Browserfensters ablaufen (Java, Flash, etc.) ist es in bestimmtem Umfang
möglich, mit dem Server zu kommunizieren, auch wenn die Seite nicht neu geladen wird. Bei
Web-Applikationen, die eine schnelle Responsezeit benötigen (z.B. Graphik-Editoren,
Realtime-Kommunikation, Spiele, etc.) kommt ein erfolgreiches Interface kaum ohne diese
Zusatzprogramme aus.
Obwohl diese Programme client-seitig, aber trotzdem im Web-Browser ablaufen, werden sie
jedoch nie die oben beschriebenen Axiome komplett umgehen können. Darum ist die
Kenntnis und Einbeziehung der beschriebenen Einschränkungen beim Interface Design für
interaktive Web-Applikationen eine wichtige Voraussetzung.
- Distribution / Verfügbarkeit
Eine Applikation mittels Web-Browser zu öffnen und zu bedienen, bedeutet für den
User, dass er auf jedem Computer weltweit, der mit dem Internet verbunden ist, die
gewünschten Funktionalitäten und Daten zur Verfügung hat, ohne Programme
111
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
- Cross-Platform Kompatibiltät
Das Ideal von Web Standards war immer, diese plattform-neutral zu halten, sodaß
Web Content auf jeder Computer-Architektur rezipiert werden kann, ob es sich um
einen Braille Terminal für Sehbehinderte oder um einen Desktop-Computer egal
welchen Betriebssystems handelt. Das bedeutet ebenso Kostenersparnis auf
Entwicklungsseite, weil keine Portierung auf verschiedene Plattformen stattfinden
muß.
112
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Das vorige Kapitel, das einen eher technischen Exkurs in die Interface-Eigenheiten von
Web-Applikationen darstellt, ist eine wichtige Grundlage, um zu verstehen, warum bei Web-
Applikationen dem Screen-Design und der Benutzerführung eine entscheidende Bedeutung
zukommt:
Mit den angeführten 5 Axiomen von Web-Applikationen, und den Möglichkeiten, die
hypermediales Linkings mit sich bringt, geht die Gefahr der Orientierungslosigkeit des Users
einher. Je höher und komplexer der Interaktivitäts- und Funktionalitätslevel einer Web-
Applikation ist, desto wichtiger ist die Rolle des Interface Designs.
Gutes Interfacedesign auf Basis einer durchdachten Informationsstruktur bietet dem User
einerseits Halt, Sicherheit und Hilfestellung bei der Orientierung innerhalb der Web-
Applikation (nicht umsonst wird beispielsweise die Einsteigsseite oft als "Homepage"
bezeichnet), andererseits führt es ihn zu relevanter Information ("Benutzerführung") bzw.
bietet Manipulations- und Kommunikations-Möglichkeit.
Ohne Orientierung ist der effiziente Dialog mit dem User nicht möglich. Unmissverständliche
Symboliken, Eindeutigkeit der Elemente und Einfachheit sowohl in Struktur als auch
Aufbereitung sind oft wesentliche Parameter für ein Verweilen und eine aktive Mitarbeit
(Interaktion) des Anwenders.
Beispielsweise sollten folgende Fragestellungen des Users auf einen Blick beantwortet
werden können:
- Wo bin ich?
- Wie bin ich dorthin gekommen - Wo bin ich hergekommen?
- Was habe ich bereits gesehen?
- Welche verwandten Bereiche sind noch von Interesse für mich, wie gelange ich
dorthin?
113
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
114
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Basis für diese Kontinuität der Informationsvermittlung ist die Durchgängigkeit der
Gestaltungsparameter, wobei Wiederholungen keinesfalls langweilig wirken, sondern
Vertrautheit, Geschlossenheit und Sicherheit ausstrahlen:
Strukturen: Beziehungen und logische Folge der Informationsblöcke zueinander sowohl
innerhalb einer Seite als auch in Relation zu anderen Informationseinheiten.
Interaktion: Durchgängiger Einsatz von Interaktions- und Orientierungselementen in
gestalterischer als auch funktionaler Hinsicht, z.B. klickbare Pfade, die die hierarchische
Bewegung des Users visualisieren.
Anordnungen: Layouttechnische Beziehung der Einzelelemente zueinander wie visuelle
Variationen, Flächengestaltung und "Whitespace".
Elemente: Grafische Gestaltung u.a. in Farbe, Größe und Typographie.
Semantiken: Zuweisung von Bedeutungen zu Gestaltungsparametern wie beispielsweise
Einsatz von Metaphern.
Inhalte: Redaktionelle und Wording-Vorgaben, Ausdrucksstile sowie Konkretisierung der
Einsatzfelder von Grafiken, Multimedia und Texten.
Hier ist es wichtig, ein „Closure“ der Aktion zu markieren: Das Interface muss – durch eine
Bestätigungsmeldung oder eine Ergebnisseite – dem User klar machen, dass eine Aktion
abgeschlossen ist, bevor es ihn zu den nächsten Schritten leitet, z.B. „Die Ausschreibung
wurde in ihrem Notizbuch gespeichert“, wenn der User z.B. durch eine Ergebnisliste von
Ausschreibungen scrollt und die für ihn interessanten in sein persönliches Notizbuch
innerhalb der Web-Applikation überträgt
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Illustration: Die Apple-Website stellt ein gutes Beispiel eines durchgängig konsistent
gehaltenen Designs trotz Top-aktueller Inhalte dar.
Um das einheitliche Erscheinungsbild innerhalb der Site umsetzen zu können, sind sowohl
für Applikations- als auch Seiten-Design die Gestaltungselemente vorab genau zu
spezifizieren und festzulegen. Es empfiehlt sich die Definition von Mustervorlagen
(„Templates“), die bei größeren Sites (und mehreren Umsetzern) detailliert beschrieben
werden sollten.
Bei der eigentlichen Realisierung der einzelnen Elemente der Site ist auf eine möglichst
konsequente Anwendung der Templates zu achten. Die Templates müssen soweit flexibel
sein, dass sie im Falle neuer Anforderungen erweitert und moduliert werden können.
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Navigationselemente:
Wichtig ist, dass die Navigation dem Ziel der Web-Applikation und den Erwartungen und
technischen Möglichkeiten der Zielgruppe angepaßt ist. Bei einem service-orientiertem Portal
wie dem des Gemeindebundes steht Effizienz und rasches Auffinden im Vordergund, grafik-
und multimedia-lastige Navigationselement wären dem Zeck der Applikation hier weniger
entsprechend.
Wichtig ist es, die Navigationspunkte gemäß Ihrer Bedeutung für die Web-Applikation und
das, wonach der User sucht, zu gewichten. In den meisten Fällen ergibt sich bei größeren
Web-Applikationen eine zumindest 3-stufige visuelle Gewichtung der Navigation:
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Illustration: Die Website des Museumsquartier in Wien weist eine klare Trennung von für die
Hauptzielgruppe wichtigen Services (Besucher-Info, Programm/Tickets, etc.) und
zurückgenommenen Zusatzelementen in der Hauptnavigation auf (Gästebuch, Links,
Sitemap, etc.) Die Subnavigation befindet sich deutlich getrennt am linken Bildschirmrand.
Häufig sind am Web auch Tree-, Popup- oder Pulldown-Elemente zu finden, die neben der
Untergliederung der Inhalte den aktuell aktiven Punkt im Zugriff des Benutzers halten. Diese
Art der Menüs zwingt den User nicht, zuerst eine Hauptkategorie anzuwählen, bevor in der
darauf erscheinenden Subkategorie erst die einzelnen Bereiche der Hauptkategorie sichtbar
werden.
Beispiel dafür ist der Online-Auftritt von Mediamarkt, der z.B. im Hauptmenüpunkt der
Produktdatenbank schon die einzelnen Produktgruppen direkt anwählen lässt:
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Zur technische Umsetzung eignet sich vor allem Javascript und DHTML, allerdings ist hier
auf die User-Zielgruppe und deren technische Ausstattung Rücksicht zu nehmen: eine robust
funktionierende Navigation ist Voraussetzung für eine Web-Applikation und darf nicht
zugunsten verspielter Objekte gefährdet werden.
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Illustration: Sony setzt auf die grafische Darstellung der hierarchischen Einordnung. In der
Cooperate Site (links) gelangt der User durch das Aufblenden der Sub-Menüs bei Mouse-
Over mit einem Klick auf die nächstgelegene Hierarchieebene. In der Österreich-Edition
(rechts) zeigt die Navigationsstruktur mittels Ordnersymbolik den Weg und behält somit
übergeordnete "Behälter" im Zugriff des Benutzers.
Oft werden dazu "Randstreifen"- oder "turned-L"-Konzepte eingesetzt, bei denen die
Information an einer oder mehreren Seiten von Orientierungs- und Navigationselementen
eingerahmt bzw. umklammert wird.
Als Quasi-Standard hat sich hierbei die Platzierung der unmittelbaren Navigation auf der
linken Seite erwiesen, die häufig im oberen Bereich des Screens durch (Links auf)
Zusatzinformationen bzw. die verfügbaren Hauptrubriken (mit Kennzeichnung des aktiven
Punktes) ergänzt wird.
Wenig durchgesetzt hat sich der an und für sich recht interessante Gedanke einiger
Interface-Forscher, die Navigation statt links auf den rechten Seitenrand zu verlagern, um
damit den Mauszeiger-Weg für den User zu verkürzen, da sich ja auch die Scrollbar für den
Seiteninhalt in der Regel am rechten Bildschirm-Rand befindet.
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Diese „Features“ werden meist in Form von „Teasern“ (Anreissen von Text und Bild mit Link
zum weiterführenden Inhalt), oder in Form von „Eigenbannern“ (grafische, meist animierte
Bewerbung von speziellen Inhalten bzw. Bereichen der Web Applikation) auf Schlüsselseiten
beworben (Homepage oder thematisch dem beworbenen Schwerpunkt verwandte
Bereichsseiten). Diese Technik wird manchmal auch als „Content Surfacing“ bezeichnet.
Dem Benutzer sollen so rasch und überblicksartig die wichtigsten Informationen nahegelegt
und gleichzeitig Zugriff auf tiefergehende Inhalte gewährt werden.
Vergleichbar einer Tageszeitung, bei der auf der Titelseite die wichtigsten Meldungen
platziert sind, ist die Inhaltspräsentation auf oberer Ebene ein geeignetes Mittel, die
Neugierde das Anwenders zu wecken und ihn zu binden - der Eigenschaft des Webs als
Informationsmedium wird so optimal entsprochen, und für den User ist auf jeder Ebene zu
erkennen, dass die Web seite „lebt“ und laufend mit aktuellen Beiträgen erweitert wird.
Dieser Eindruck darf in keinem Fall enttäuscht werden – Teaser und Features ohne
Aktualität sind eine Hülle ohne Kern; der Benutzer kommt sich sehr leicht fehlgeleitet vor und
verlässt die Site ohne Wiederkehr.
Bei Planung und Entwicklung einer Portalsite sollte man sich dieses Umstandes unbedingt
bewusst sein und diese Form der Präsentation nur wählen, wenn entsprechend relevante
und aktuelle Information auch tatsächlich präsentiert werden soll/kann.
Aufgrund der Informationsfülle kommt der Content-Gruppierung optisch entscheidende
Bedeutung zu. Der Prozess der gestalterischen Gruppierung wird auch "Clustern" bzw.
"Chunken" genannt.
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Navigationshilfen
Sitemap:
Eine Sitemap ist eine Abbildung der inhaltlichen Gesamtstruktur einer Site mit Links auf die
jeweiligen Inhaltsbereiche. Werden Orientierungshilfen wie beispielsweise ein Farbleitsystem
eingesetzt, sollte dieses in Konsequenz auch innerhalb der Sitemap Anwendung finden.
Suche:
Die Zurverfügungstellung eines Suchservices ist beinahe Web-Standard. Auf verständliche
Eingabe und Ausgabe ist ebenso Wert zu legen, wie auf die Ermittlung der Ergebnisse
gemäß den Benutzeranforderungen. Der Anwender ist sehr leicht frustriert, wenn die
präsentierten "Hits" nichts mit seinen Eingaben zu tun haben. Die gebräuchlichsten Formen
dieses Services sind Volltext- und Keyword-Suche
Linklisten:
Listen von Verweisen auf internes bzw. externes Angebot sind in der Praxis ebenfalls weit
verbreitet. Sie sind jedoch nur dann tatsächlich nutzenstiftend, wenn sie unfassend, gut
strukturiert (evtl. nach Rubriken), und ständig gewartet werden. Linklisten mit 5 Links, von
denen drei auf eine Fehlermeldung führen sind zwar leider oft zu finden, tragen jedoch nicht
zur Zufriedenheit und Wiederkehr des Benutzers bei.
Index:
Ein Index listet Stichwörter meist mit entsprechenden Verweisen alphabetisch auf und hat
daher oftmals Glossar-Funktion. Auch hier gilt: kein Index ist besser als ein schlecht
strukturierter und gewarteter.
Seitenelemente:
Auch einzelne Elemente - meist innerhalb von Content-Seiten platziert - können die
Navigation und Orientierung des Benutzers unterstützen. Beispiele sind Inhaltsverzeichnisse
bzw. Verweise am Beginn der Seite und Links auf weiterführende Information an dessen
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Ende. Häufig wird am Schluss jeder Seite eine Fußzeile mit Verweis zum Seitenanfang,
Copyright / Impressum oder Kontakt gesetzt.
Auch wenn seit einiger Multimedia-Elemente in Web-Applikationen Einzug halten, so ist das
primäre Medium der Informationsvermittlung am WWW zum weitaus überwiegenden Teil
Text-Information, und wird es auch bleiben:
„Text vor Bild vor Animation vor Multimedia“ lautet die Prämisse im Medienmix fürs Internet,
insbesondere für Service-orientierte Web Applikationen wie dem geplanten Gemeinde-
Portal.
Vor allem Navigationslinks, egal ob grafische Buttons oder reine Text-Links sollten – so wie
alle Bildelemente einer Web Applikation, auch wenn sie nicht klickbar sind, mit einer kurzen
textlichen Erklärung hinterlegt sein, die von Web Browsern bei „Rollover“ über das Link bzw.
die Grafik angezeigt wird. Diese Texte finden sich in den sogenannten „TITLE“ oder „ALT“ -
tags von Bildern und Links. Sie dienen auch dazu, alternative Textinformation darzustellen,
wenn ein Bild im Browser nicht ladet bzw. spezielle Browser-Software Bilder erst gar nicht
darstellt. Auch Suchmaschinen indizieren „ALT“ und „TITLE“-tag und nehmen die Worte und
Erklärungen in diesen tags in ihre Relevanz-Ordnung auf.
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Prinzipiell ist die Aufmerksamkeitsspanne des Users für Inhalte, die auf dem Bildschirm
präsentiert werden, wesentlich kürzer als bei herkömmlichen Medien wie Zeitungen,
Magazinen und Büchern.
Die Unterteilung der Inhalte hat stets überlegt und nach der inhaltlichen, logischen Struktur
der Information zu erfolgen. Eine willkürliche Zerstückelung eines langen Dokumentes ist
unsinnig und führt nur zur Frustration der Leser.
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Illustration: Die Einstiegsseite von www.adobe.com folgt beispielsweise der 7er-Regel. Die
Information ist zu Blöcken von jeweils maximal 7 Punkten gruppiert.
Lange Textpassagen sind am Bildschirm schwer zu lesen. Nur der sehr involvierte User wird
sich mit derartig aufbereiteter Information beschäftigen.
Knappe Passagen können mit weiterführender Information verlinkt werden. Die Regel lautet
immer: -> vom Allgemeinen zum Speziellen.
Der Benutzer bestimmt also teilweise das Aggregationsniveau der Information durch immer
weiteres "Vordringen" selbst. Jedoch Vorsicht vor übertriebener Interaktionserwartung: zu
häufiges Kicken, um zu relevanter Information zu kommen, frustiert den User!
Durch optimal gewählte Informationsblöcke ist auch die Orientierung des Benutzers
einfacher zu unterstützen. Ein Zuviel an Scrollen oder die Notwendigkeit des Merkens von
Einzelheiten, um das Gesamtbild richtig interpretieren zu können, tragen nicht zur Usability
bei.
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- Reduktion ist Konstruktion sowohl in Bezug auf Struktur und die angebotenen
Themenbereiche, als auch die Inhalte selbst. Nur relevante Information ist
interessant, und weniger ist bei Inhalt und Darstellung meistens mehr.
Illustration: Lange, unstrukturierte Textpassagen wirken wenig motivierend und ermüden den
Leser.
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2.4. Druckansichten:
Auch sollte die Druckbarkeit der Information immer berücksichtigt werden. Moderne,
dynamisch generierte Sites, die auf zeitgemäße höhere Bildschirm-Auflösungen abzielen
(1024x768 pixels) bieten für jede Seite der Applikation eine eigene „Druckansicht“ an, die die
– für den Ausdruck unnötigen – Navigationselemente ausspart, Grafikelemente für die
schnelle Verarbeitung durch den Drucker reduziert, und oft nützliche Zusatzinformationen
(Kontaktnummern, Öffnungszeiten, URL, etc.) auf jeden Ausdruck platziert.
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Jedem Redakteur, der für das WWW Texte verfasst, muß bewußt sein, dass Suchmaschinen
und Verzeichnisse den kompletten Text einer Seite indizieren. Kommt ein gesuchtes Wort
öfter auf dieser Seite vor, so ergibt das im allgemeinen eine höhere Relevanz-Ordnung beim
Suchergebnis, Vor Tricks wie „unsichtbarem Text“ (in der Farbe des Hintergrundes) sei
jedenfalls gewarnt, denn das kann zu einem Komplett-Ausschluß aus Ergebnislisten von
Suchmaschinen führen.
Neben dem sichtbaren Text sind die folgenden textlichen Meta-Informationen in einer Web-
Seite enthalten und sollten vom dem Online-Redakteur auch via Content Management
System für jede Seite individuell editiert werden können:
b) Meta-Information „Keywords“:
Jede Seite kann Schlüsselworte im Ausmaß bis zu 1024 Zeichen im für den User
unsichtbaren „Head“ der Seite enthalten. Interne und externe Suchmaschinen nützen
diese Keywords bei der Indizierung der Seiten, gut gewählte und konsistent auf jeder
Seite gesetzte Keywords können die Reihung in Suchmaschinen entscheidend
verbessern. In jedem Fall sollen die Keywords in Zusammenhang mit den auf der
Seite dargestellten Inhalten sein, und können auch in mehreren Sprachen ausgeführt
sein. Manche Suchmaschinen indizieren nur die ersten 100 Keywords.
c) Meta-Information „Description“:
Auch die „Description“, eine Kurzbeschreibung der Seite, befindet sich im für den
User unsichtbaren Kopf der Seite, wird aber von vielen Suchmaschinen direkt beim
Suchergebnis angezeigt (üblicherweise die ersten 150 Zeichen) und gibt somit oft
den Ausschlag, ob ein User dem Link in der Ergebnisliste folgt oder nicht.
d) Meta-Information „Title“:
Für jede Seite im WWW kann ein individueller Titel vergeben werden, den der User
in der Titelleiste des Browsers sieht. Während der Titel in dieser Browserleiste oft
überlesen wird, weil sich die Aufmerksamkeit des Users im üblichen auf die Seite im
Web-Browser konzentriert, so kommt dem „Title“ tag jedoch entscheidende
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Bedeutung zu, sobald sich der User entschliesst, die Seite zu bookmarken bzw.
seinen Favoriten hinzuzufügen: Das Bookmark, das den User schnell zur Seite
zurückführen soll, trägt jeweils exakt den Wortlaut des „Title“ tags, das sollte bei der
Vergabe von Seitentiteln auf jeden Fall vom Webredakteur mit in Betracht gezogen
werden. Im weiteren analysieren auch Suchmaschinen den „Title“-tag und viele
Suchmaschinen beziehen die Inhalte des „Title“-tags in ihren Relevance Score mit
ein.
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Screen Design bedeutet die bewusste und zielorientierte Konstruktion der visuellen Logik.
Dabei sind Grafik bzw. Animation (und Video/Ton) bei webadäquatem Einsatz genauso
Informationsträger wie Texte, die sich vor dem Hintergrund der Struktur und Interaktion
entfalten.
Wahl, Gestaltung und Anordnung der Informationselemente wecken das Interesse der User,
lenken ihr Augenmerk auf etwas Bestimmtes, verleihen Informationen unterschiedliches
Gewicht und motivieren zur Kommunikation und Interaktion.
Aufgabe des Designers ist es, diese Prozesse einzuleiten und zu steuern - immer unter
Berücksichtigung der Bedürfnisse der User, der darzustellenden Information und den
Besonderheiten des Informationsträgers "Internet".
Optische Wahrnehmung
Die Gesetze der optischen Wahrnehmung treffen natürlich auch auf das Webdesign zu,
müssen jedoch - dem Medium entsprechend - interpretiert werden.
Eine der wichtigsten Funktionen des Web-Designs ist es, eine überzeugende, motivierende
und verständliche visuelle Hierarchie zu schaffen, in der die Akzentuierung der gewünschten
Elemente (in der für den User richtigen Reihenfolge) herbeigeführt wird.
User überfliegen zuerst die Seite und nehmen ihre Elemente schemenhaft als Komposition
von Anordnung, Kontrast und Farbe wahr.
Vordergundelemente heben sich von Mittel- und Hintergrund ab. Erst in den nächsten
Schritten treten - je nach Blicksteuerung und Interessenslage einzelne spezifische
Informationen hervor. Meist entscheidet der User in diesem Stadium, ob die Seite
interessante Informationen enthält oder nicht. Der Designer hat also nur eine sehr kurze
Zeitspanne, den User für sich zu gewinnen.
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Elemente des Vordergrunds ziehen die Aufmerksamkeit des Betrachters sofort auf sich. Sie
führen in den optischen Mittelgrund - dem Hauptträger der Information.
Vorder- und Mittelgrundelemente wirken erst in ihrem Kontext - unter anderem dem visuellen
Hintergrund. Der erzeugt die Stimmung der Seite indem er beispielsweise aufrüttelt oder
beruhigt.
Dem User sollte dieser Prozess nicht bewusst sein. Er nimmt die Eindrücke auf, setzt sie in
Beziehung zu Erfahrenem und verarbeitet sie somit.
Wenn beispielsweise Vordergrundelemente erst gesucht und aktiv sortiert werden müssen,
wurde die optische Beziehung der Elemente untereinander unzureichend herausgearbeitet.
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Illustration:
Die beiden Beispiele demonstrieren die harmonische Verbindung von optischem Vorder- und
Hintergrund.
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Um diesen Prozess zu steuern, bedarf es des bewussten Einsatzes von Vorder- und
Hintergrundelementen zur Gestaltung optischer Kontraste und visueller Hierarchien.
Beispielsweise wirken undifferenzierte Textpassagen wie eine langweilige graue Fläche und
laden daher nicht zum Lesen ein.
Dieser Grundsatz sollte jedoch nicht dazu verleiten, die Seite um jeden Preis mit visuellen
Elementen "anzureichern" und bunt einzufärben. Durch schlecht gestaltete Grafiken und
aufdringliche Layoutelemente wie Farbe und Typographie wird der Eindruck der visuellen
Einfältigkeit nicht entschärft, sondern zusätzlich das negative Empfinden der optischen
Fehlleitung, Verwirrung und Inkompetenz ausgelöst.
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Es ist also bei der visuellen Konzeption der Mittelweg zwischen grafischer Opulenz und
(ungewollter) Leere zu finden. Das bewusste Weglassen von Elementen kann - ziel- und
zielgruppenabhängig - ebenso zu einem gelungen Design beitragen, wie ein hoher grafischer
Aufwand. Letztendlich ist die Wahl, Anzahl und Anordnung der grafischen Elemente
abhängig von der zu treffenden Aussage.
Illustration: Im Beispiel links wird ein explorativer, aufrüttelnder Effekt durch große Flächen,
starke Farben und unregelmäßige Formen erreicht. Der rechte Screen zeigt, dass auch
wenige grafische Elemente dramatisch in Szene gesetzt werden können.
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Seitenbreite
Anders als im Print-Bereich ist diese Begrenzung jedoch einerseits durch den Gestalter,
andererseits durch Zielsystem und User selbst bestimmt. Die effektive Seitenbegrenzung
bzw. der (sichtbare) Ausschnitt wird dabei durch zwei Faktoren auf Userseite festgelegt:
Die Komposition ist auf diesen Umstand hin auszulegen und entsprechend antizipativ bzw.
variabel zu gestalten. Es empfiehlt sich Daten aus der Zielgruppenanalyse betreffend der
technischen Demographie der User auszuwerten und die Gestaltung auf eine Standard-
Browserfenstergröße hin zu optimieren. Davon abweichende Einstellungen sollten jedoch
unbedingt mitberücksichtigt werden.
Den jüngsten Untersuchungen und Webstatistiken zufolge surfen heute etwa 41% der User
mit einer Bildschirmauflösung von 1024x768 Pixel oder mehr, (noch) übertroffen von Usern,
die das Web mit einer Bildschirmauflösung von 800 x 600 Pixel sehen (etwa 51%). Der ca. –
Prozentwert der User mit einer kleinen Auflösung von 640x480 pixel sinkt weiter und ist im
April 2002 bei etwa 3% angelangt.
Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich bei der Farbtiefen-Einstellungen der User-Bildschirme:
32bit (maximale Farbanzahl): 34%, 24 bit (16 Mio. Farben): 10%, 16 bit (Tausende Farben,
vollkommen ausreichend zur farbgetreuen Anzeige von GIFs, jpgs und pngs): 50%, 8 bit
(256 Farben): 4%
Natürlich ist bei solchen Allgemein-Statistiken (die in der Regel die Auswertungen großer
Websites wie aol.com, msn.com, yahoo.com, google.com, ebay.com, etc. mit den
Auswertungen diverser „Free Web Counter“ kombinieren) Vorsicht geboten, die tatsächlich
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
aussagekräftigen Statistiken für die Zielgruppe können nur aus den Serverlogs der Web
Applikation selber kommen. Trotzdem zeigen diese Zahlen Trends auf, die beim Seiten-
Design Berücksichtigung finden.
Gegenwärtig sieht die Aufteilung einer Seite, gemessen an der User-Mehrheit mit einer
Auflösung von 800x600 Pixel, folgendermaßen aus:
Illustration: Safe Area (für alle Browser sichtbar und druckbar) und viewable Area (für die
Mehrzahl der Browser sichtbar und druckbar).
In der nahen Zukunft zeichnet sich ein Design-Shift des „Viewable Areas“ auf die höhere
Auflösung von 1024x768 pixels ab. Da diese Auflösung ohne Skalierung nicht mehr druckbar
ist, verwenden Web Applikationen zunehmend eigene Druckansichten (Drucklayouts), die
auf Wunsch des Users in Extrafenstern öffnen und weitere druck-relevante Eigenschaften
haben (siehe Kapitel 2.4. Druckansichten)
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Seitenlänge
Da der Lesefluss durch vertikales Scrollen weitaus weniger unterbrochen wird als durch
einen horizontalen Bildlauf, wird diese Form der aktiven Variation des sichtbaren
Seitenausschnittes vom User in der Regel nicht als störend empfunden. In der Praxis ist
daher das gewählte Gesamtformat eher lang als breit.
Während geübte User mit vertikalem Scrollen keine Schwierigkeiten haben - sie wünschen
sich möglichst zusammenhängende und umfassende Informationsbestände -, stellt der
Bildlauf für Laien oftmals eine Hürde dar. Das Angebot sollte daher für diese Usergruppe in
kleineren Informationseinheiten und damit kürzeren Seiten präsentiert werden.
Illustration:
Der User sieht meist nur einen Ausschnitt einer Seite, den er durch Scrollen selbst variieren
kann.
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Der Designer teilt die gesamte zur Verfügung stehende Layoutfläche in einen gefüllten
("Satzspiegel") und nicht gefüllten Bereich auf. Da die Gesamtfläche variabel ist, liegt der
Gestaltung meist eine Standard-Breite des Browserfensters zugrunde (häufig 800x600 Pixel
bzw. 1024x768 Pixel). Ist das Browserfenster des individuellen Users größer als antizipiert,
wird mit der verbleibenden Fläche unterschiedlich verfahren:
Fixes Layout :
Der gefüllte Bereich beschränkt sich auf einen Ausschnitt der gesamten Layoutfläche; der
restliche Bereich ist leer (siehe Beispiel IBM unten).
Variables Layout: Soll der User möglichst viel (vor allem textuelle) Information auf einmal im
Zugriff haben, kann durch eine variable Seitenbreite die zur Verfügung stehende Fläche (mit
allen layouttechnischen Einschränkungen) effizienter genutzt werden.
140
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Illustration: IBM fixiert den Satzspiegel im linken oberen Bildschirmbereich, während Sony
zur Präsentation von Laptops den gesamten Bildschirm (optisch) ausnutzt. Beispielsweise
"wachsen" die blauen Balken im oberen und unteren Fensterbereich dynamisch mit der
Browserfensterbreite mit.
Bei Sites, die vor allem eine künstlerische Aussage treffen wollen, ist der Inhaltsbereich
meist zugunsten des grafik-lastigen Abschnittes zurückgedrängt. Portalsites trachten im
Gegensatz dazu eher nach einer möglichst effizienten Flächennutzung und verringern
Navigations- und Grafikbereichebereiche häufig auf ein Minimum.
Whitespace
Auch bei der Web-Seitengestaltung kommt der Rolle des Einsatzes von "Whitespace" eine
besondere Bedeutung zu. Whitespace ist dabei nicht wörtlich zu interpretieren, sondern
bezieht sich auf die (bewusst) freigelassenen Teile einer Komposition, die folgende
Funktionen erfüllen:
Freie Bereiche bauen Spannung auf und können Neugierde wecken. Sie lenken die
Aufmerksamkeit auf wichtige Elemente und führen das Auge zur relevanten Information.
Elemente, die in eine sonst leere Fläche platziert werden, wirken in ihrer Bedeutung
besonders herausgehoben.
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Illustration: Das rechte Beispiel demonstriert, dass "Whitespace" nicht unbedingt "Weiße
Fläche" bedeuten muss.
Whitespace darf daher in keinem Fall mit Einfallslosigkeit verwechselt werden sondern ist ein
extrem wichtiges Gestaltungselement.
Technisch führt naturgemäß der Einsatz von Whitespace (meist) zu geringeren Ladezeiten.
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Grafische Darstellungen
Durch die Möglichkeit der Präsentation grafischer Elemente hat das Web vor allem als
Kommunikations-, Interaktions-, Präsentations- und Verkaufsmedium einen Höhenflug erlebt.
War ohne bildliche Darstellung das Web eine sehr nüchterne Plattform vor allem zur
Verbreitung wissenschaflticher (textbasierter) Informationen, ist es nun zum multimedialen,
globalen Universum avanciert.
Dabei treten Abbildungen in unterschiedlichen Formen auf und erfüllen eine Reihe von
Funktionen. Immer jedoch wirken sie in ihrem Gestaltungsraum und sollten bewußt - d.h. um
einer bestimmten Aussage willen - zum Einsatz kommen.
Formen:
Photorealistische Darstellungen
Illustrationen, Diagramme
Kombinationen beider - beispielsweise in Collagen ("Composits")
Die Funktionen grafischer Darstellungen sind sehr vielschichtig und machen dieses
Gestaltungselement vielseitig einsetzbar. Vor einer grafischen "Überladung" sei jedoch
(außer bewußt eingesetzt) ausdrücklich gewarnt. Ein einheitlicher grafischer Stil zählt zu den
Qualitätsmerkmalen jeder guten Website und sollte, für den User verständlich, Anwendung
finden:
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
- Optische Aufwertung: Nicht zuletzt dienen sie der Verschönerung und Dekoration
der optischen Gestaltung und zeugen vom grafischen Geschmack des Designers.
Grafische Elemente sind - sollen sie dramatisch in Szene gesetzt werden - auf das
Wesentliche zu reduzieren und sparsam anzuwenden. Mit Berücksichtigung der
Einschränkungen des Internets kommt der Wahl des richtigen Grafikformates und einer
möglichst geringen Dateigröße besondere Bedeutung zu.
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Schrift-Kontrolle: CSS
Noch bis vor kurzem war die Präsentation von Texten ist sehr stark vom Zielsystem des
Users abhängig, und die Darstellung der Schrift (Größe, Lesbarkeit) war folgenden Faktoren
unterworfen:
- Einstellungen des Gestalters
- Betriebssystem des Users
- Browsersoftware (Typ und Version) des Users
- Userspezifische Einstellungen ("Preferences")
Mittels CSS (Cascading Style Sheets) kann heute das Erscheinungsbild der Schrift mit hoher
Konsistenz einheitlich in verschiedenen Browser-Versionen und auf verschiedenen
Plattformen angezeigt werden:
Style Sheets erlauben die präzise Kontrolle der Schriftdarstellung durch Angabe von
Schriftgröße, Zeilendurchschuss, und Letter spacing, etc. in Pixel. Nach wie vor gilt, dass der
Web-Browser nur Schriften darstellen kann, die auf dem Computersystem des Users
installiert sind. Deshalb müssen ausgefallene Schriften (z.B. CI-Fonts) als Grafikelemente
dargestellt werden, für regulären Text wird ein Font herangezogen, der standardmäßig auf
allen Plattformen installiert ist und gute Lesbarkeit aufweist, in der Regel Schriften wie„Arial“
oder „Verdana“.
Lesbarkeit
Text ist am Monitor prinzipiell erheblich schwerer zu lesen als in seiner gedruckten Form. Vor
allem die geringe Ausgabeauflösung des Monitors trägt zu diesem Umstand bei. Das
Bildschirmflimmern ermüdet das Auge des Users zusätzlich.
Die Berücksichtigung folgender Empfehlungen können diese Effekte zwar nicht aufheben,
jedoch mildern:
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
- Zeilenlänge: In Zusammenhang damit steht die Wahl der Zeilenlänge. Am Web sind
häufig unverhältnismässig lange Zeilen zu beobachten, die das Folgen der Zeile
erheblich erschweren. Das horizontale Abkürzen von Textblöcken ist daher
empfehlenswert.
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Textausrichtungen
Als Ausrichtungen stehen am Web
- linksbündig,
- zentriert,
- rechtsbündig sowie
- Blocksatz zur Verfügung.
Durch die CSS-Technologie hat auch der Blocksatz Einzug am Web gehalten. Er verleiht
Inhalten ein symmetrisches, formelles Aussehen. Da in CSS keine Logik zur Silbentrennung
integriert ist, wird der Block durch relativ große Wortabstandsvariation erreicht. Demzufolge
sollten nur genügend breite Textpassagen im Blocksatz dargestellt. werden.
Schriftgrafiken
Typografische Elemente liegen selbstverständlich nicht nur als HTML-Texte vor. Auch in
grafischen Elementen ist vielfach Text integriert. Beispiele sind die grafische Aufbereitung
eines Hauptmenüs und/oder die Beschriftung grafischer Navigationselemente und Buttons.
Typographie als Grafik weist den erheblichen Nachteil der längeren Ladezeit sowie der
schlechteren Druckbarkeit auf. Vorteil ist die vollständige Darstellungskontrolle durch den
Designer - sofern die Grafik vom User geladen wird. Auf den Einsatz von Alternativ-Texten
im Image-Tag ist daher besonders zu achten.
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Grafikformate im Web
Als Grafik-Formate am Web werden hauptsächlich GIF und JPEG, in zunehmenden Maße
auch PNG eingesetzt. Die herkömmlichen Grafikformate der DTP-Welt (EPS, TIFF, etc.)
haben für die Webdarstellung keinen Stellenwert. GIF, JPEG und PNG werden vor allem
aufgrund ihrer effektiven Kompressionsalgorithmen eingesetzt, die die Dateigröße des Bildes
im Vergleich zu anderen Formaten wesentlich verkleinern und somit u.a. die Ladezeiten für
den User verkürzen.
GIF, JPEG und PNG weisen jeweils Vor- und Nachteile, zusammenhängend mit den
verwendeten Kompressionsalgorithmen, auf. Vor allem GIF und JPEG haben typische
Einsatzbereiche, bei denen jeweils sowohl eine bessere Kompression als auch eine
optimalere grafische Darstellung erzielt werden kann. Tendenziell wird JPEG eher für
photorealistische Bilder mit großer Farbtiefe und GIF für Grafiken mit Text und flachen
Farben (Illustrationen, homogene Farbflächen) eingesetzt.
JPEG
JPEG ("Joint Photographic Experts Group") wird aufgrund seiner Eigenschaften
hauptsächlich für photorealistische Motive (d.h. große Farbtiefe, keine homogene
Farbflächen) eingesetzt.
Kompressionsmethode:
a) DCT "Discrete Cosine Transform": ein Bild wird als Summe von Frequenzen
interpretiert, was bei einem Bild mit weicheren Farbübergängen bessere
Kompressionsergebnisse erzielt.
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c) Komprimierungsstufen:
zwischen 10:1 und 100:1 - Abgleich zwischen Dateigröße und Qualität:
Hohe Qualität: 10:1 bis 20:1 (kein sichtbarer Verlust)
Mittlere Qualität: 30:1 bis 50:1 (sichtbare, meist akzeptable Veränderungen)
Niedere Qualität:ab 50:1 (meist sehr grosser Qualitätsverlust)
d) Farbwerte: aufgrund der Farbneuberechnung von DCT kann der Endfarbwert von Pixeln
nicht genau vorausbestimmt werden.#
e) Verlustreich: jedes Abspeichern des Bildes verschlechtert die Qualität (führt jedoch nicht
zwangläufig zu kleinerer Dateigröße!). Es sollte daher immer die Originaldatei behalten
werden.
Weitere Eigenschaften:
- Farbtiefe: 24 Bit; Farbmodus: "RGB", nicht "Graustufen" oder "CMYK"
- Keine Transparenzstufe(n)
- Progressives JPEG: Bild wird während der Übertragung bereits "schematisch"
aufgebaut (entspricht "Interlaced" bei Gif). Drei bis fünf Durchgänge möglich.
- Gebräuchlichste Endungen: "jpg", "jpeg".
- Keine Animationen (Frames) möglich
GIF
GIF wird meist für flache Farben – d.h. Grafiken mit relativ großen, homogenen Farbflächen
bzw. Illustrationen oder Text - eingesetzt.
Kompressionsmethode:
a) LZW ("Lempel-Ziv-Welch"): liegen mehrere gleichfarbige Pixel hintereinander, kann GIF
diese komprimieren. Steht beispielsweise bei zehn aufeinanderfolgenden Pixeln der
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Farbwert auf Rot, wird stattdessen "10 x Rot" eingesetzt. Dieser Algorithmus wird auch bei
TIFF verwendet.
b) Zeilenweise: Dabei erleichtert jede Art von Muster die Kompression, wobei GIF
zeilenweise und nicht (wie bei JPEG) Blockweise vorgeht (Mustererkennung). Beispielsweise
führt - aufgrund der zeilenweise gleichen Farbwerten - ein Vertikalverlauf zu kleineren
Dateigrößen als ein Horizontalverlauf.
Dithern:
Optische Farbmischung, bei der benachbarte Pixel (jeweils mit in der Farbtabelle
enthaltenen Farbwerten) den Eindruck einer Mischfarbe erzeugen. 2 Varianten:
- Diffusion: Mischung durch (scheinbar)unregelmäßige Verteilung der Farbwerte
("Diffusion").
- Pattern: Mischung durch regelmäßige Raster ("Pattern").
Aufgrund seiner unregelmäßigen Muster erzeugt Diffusion- größere Dateigrößen als
Pattern-Dither.
Quantisieren:
Beim Quantisieren werden die Farbflächen homogen einfach mit dem nächst gelegenen
verfügbaren Farbwert ersetzt.
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Ob Dither oder Quantisieren optimalere Ergebnisse erzielt, hängt von der Beschaffenheit des
Bildes ab. Dithern eignet sich besser zur Darstellung unterschiedlicher Farbnuancen,
Quantisieren eher zur Optimierung von Farbflächen.
PNG
PNG "Portable Network Graphics" wurde als Antwort auf die Einschränkungen von JPEG
und GIF entwickelt, wird jedoch aufgrund seiner Nachteile in der Praxis noch kaum
eingesetzt.
- PNG 24 (Farbtiefe: 24 Bit) und PNG 8 (Farbtiefe: 8 Bit - wie GIF).
- Verlustfreie Kompression.
- Gamma-Korrekturfunktion (gleicht plattformbedingte Helligkeitsunterschiede aus)
- 256 Transparenzstufen bei PNG 24, eine Transparentstufe bei PNG 8
Nachteile:
deutlich höhere Dateigrößen, keine durchgehende Browserunterstützung
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Bei einer Web Applikation wie dem Gemeindebund-Portal stellt sich die Frage, ob dynamisch
generierte Seiten oder manuell angefertigte („hardgecodete“) Seiten zum Einsatz kommen,
gar nicht mehr. Web Applikation und größere Web Sites der heutigen Generation sind
ausnahmslos dynamisch erzeugt.
Das bedeutet für den Interface-Designer und Front-End Programmierer eine zusätzliche
Herausforderung: Inhalt und Formatierung sind strikt getrennt. Das Interface Design- Team
muß demnach entsprechend flexible und einfache Mustervorlagen (Templates) für die
Befüllung mit aktivem Content aus Datenbanken erstellen, oft ohne alle Auftrittsformen
(Textlängen, Bildformate, etc.) des aktiven Contents zu kennen, anstatt das Seitenlayout
individuell dem auf dieser Seite zu visualisierenden Content anzupasssen, wie das bei
hardgecodeten Web Sites der Fall war.
Obwohl dies Einschränkungen in der Individualität des Screen-Designs mit sich bringt,
überwiegen jedoch bei weitem die Vorteile von dynamischen Seiten:
- ohne dynamische Seitengenerierung sind Webprojekte größerer Dimension nicht
möglich.
- Einige wenige Templates reichen, um hunderte Seiten aus Datenbank Content zu
befüllen
- Die Trennung von Inhalt und Formatierung ermöglicht das Editieren der Texte über
ein webbasiertes Backend (Content Management System) durch Redakteure ohne
Programmierkenntnisse
- Dynamisch generierte Seiten liefern exakt das Ergebnis, das der User abfragt, z.B.
Waren- und Produktgruppen oder Informationen, die dynamisch aus verschiedenen
Suchabfragen in verschiedenen Datenbanken zusammengestellt werden.
- Schließlich ermöglichen es dynamische Sites, flexibel auf User-Verhalten zu
reagieren und – je nachdem, welche Entscheidung oder welchen Pfad der User
gewählt hat – den weiteren Content maßgeschneidert zusammenzustellen und
anzuzeigen (Customizing basierend auf User-Session-Tracking).
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Statische Webseiten liefern für eine Anfrage eine vorgefertigte, statische Datei aus. Bei einer
dynamischen Webseite wird für eine Anfrage die Antwortdatei erst bei der Anfrage
dynamisch aus verschiedenen Quellen zusammengebaut, meist passiert dies durch eine
View-Applikation, welche ein Template mit Daten aus einer Datenbank verbindet.
<DOCTYPE>
<HTML>
<HEAD>
<TITLE>xyz home</TITLE>
</HEAD>
<BODY BGCOLOR="#FFFFFF">
.......
</BODY>
</HTML>
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Ob diese Antwort dynamisch oder statisch ist, lässt sich durch die Headers nicht sagen. In
diesem Fall ist bekannt, dass index.html eine statische Datei ist, der Webserver hat also
nichts anderes gemacht, als die Datei zu suchen, zu öffnen und an den Browser
zurückzusenden.
Bei anderen Anfragen (meist Dateien mit der Endung .jsp) sind dies Programme, die die
zurückzusendende Datei erst erzeugen. jsp steht für Java Server Pages, eine
Programmiersprache, bei der Java-Befehle in HTML eingebettet werden. Andere Sprachen
sind z.B. Perl, PHP, Python, ASP, etc.
Session: HTTP ist ein verbindungsloses Protokoll („stateless“), d.h. das Protokoll definiert
nur, wie eine Anfrage für ein Dokument gestellt wird und dieses Dokument ausgeliefert wird
(bzw. die verschiedenen Fehlertypen) – man sagt „reines Client-Server Protokoll“. Das
Anklicken eines Links im ausgelieferten Dokument wird nicht behandelt, d.h. der Webserver
kann im Normalfall nicht herausfinden, ob eine Anfrage ein geklickter Link im Dokument ist,
oder der Benutzer die URL eingetippt hat.
Gerade bei Web Applikationen ist es jedoch notwendig, diese Userdaten („Session ID“)
festzuhalten (z.B. Webmail-Client) oder wünschenswert (z.B. Statistik über einen Bereich der
Website).
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Cookies
Ein Cookie stelle man sich ungefähr so vor:
Der User tippt eine URL (beispielsweise xyz.com) in den Browser ein.
Bildlich gesehen, spricht der Browser nun zum Webserver: "Hallo xyz.com, ich bin Internet
Explorer. Bitte gib mir deine erste Seite."
Der Webserver sucht kurz, und spricht dann zum Browser: "Hallo, hier xyz.com! Gleich
kommt die erste Seite mit 15000 Bytes. Vorher noch eine Bitte: Bei der nächsten Anfrage
nenne mir bitte folgende Kennung: PHPSESSID=13KD92I8ZJE [seite folgt]".
Der Browser speichert nun in ein lokales Text File („cookie.txt“) auf dem Rechner des Users:
„bei xyz.com immer die Kennung PHPSESSID=13KD92I8ZJE mitteilen.“
Der User sieht sich die Seite an, und klickt auf eine Folgeseite.
Der Browser spricht: "Hallo xyz.com, ich bins wieder, Internet Explorer. Folgende Kennung
soll ich Dir mitteilen: PHPSESSID=13KD92I8ZJE. Ich hätte gerne die Ausschreibungs-Seite
von Dir."
Der Server spricht: "Hier die Ausschreibungs-Seite mit 18000 Bytes. [ausschreibungs-
startseite]".
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Einsatzgebiete: z.B. Statistiken, in denen kleine Fehler zulässig sind (nicht für
Quantitätsmessungen, nicht für Bannermessungen; brauchbar für Tendenzmessungen und
für "hidden goodies": z.B. ein Suchformular merkt sich die letzten Einstellungen. Hat der
User Cookies ausgeschaltet, ist das Formular jedesmal leer)
Session-Nummer
Eine zweite Möglichkeit ist es, eine Session-Nummer mit der URL mitzuführen. Der Benutzer
gibt z.B. www.xyz.com ein, und der Webserver hängt an jede URL im Dokument eine
Session-Nummer dazu. Die Ausschreibungs-Seite hat dann z.B. nicht mehr den URL
ausschreibung_start.jsp, sondern ausschreibung_start.jsp?PHPSESSID=13KD92I8ZJE
Für jeden User gibt es eine andere, eindeutige Nummer, und das ausgelieferte Dokument ist
- egal welche Nummer - immer ausschreibung_start.jsp, nur die Links in der dynamich
erzeugten Seite sind unterschiedlich und enthalten jeweils die Session-ID
(PHPSESSID=13KD92I8ZJE).
Vorteil: Funktioniert immer, kann auf für kritische Bereiche verwendet werden
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Die Web Standards des W3C Consortiums haben das Ziel, Web Content und Web
Applikationen vollkommen plattform- und browserunabhängig zu machen, in dem strikte
Standards und Protokolle definiert werden, denen Web Browser zu folgen haben.
Die Realität sieht jedoch anders aus. Die bedeutenden Browser (Internet Explorer, Netscape,
zunehmend auch die Randerscheinung Opera) lieferten sich in den vergangenen Jahren
einen harten Konkurrenzkampf, inklusive browser-spezifischer Erweiterungen und
Funktionalitäten, die den Usern anderer Browser nicht zur Verfügung stehen. Auch die vom
W3C propagierten Protokolle und Scripting-Sprachen (javascript, xml, css, dhtml-
Erweiterungen) wurden und werden von verschiedenen Browser-Generationen und –
Versionen unterschiedlich gut ausgeführt.
Der „Browser War“ ist mittlerweile von Internet Explorer gewonnen (siehe Statistik unten),
doch jene Programmierer und Designer, die sich davon eine Vereinfachung und Quasi-
Standards versprachen, werden auch weiterhin mit der Vielfalt von Browsern und
Plattformen leben müssen, denn die vordrängenden mobilen Kleincomputer und
Verschmelzungen zwischen TV und Computer einerseits, und Mobiltelefon und Computer
andererseits sorgen weiterhin für Spannung.
Netscape 4.x 7% 5% 5% 4% 4%
Weitere Netscape-kompatible 3% 4% 5% 1% 1%
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Browser Versionen
Internet Explorer:
Internet Explorer 6.0 ist der Standard-Browser in der aktuellen Version von Windows
(Windows XP). Er wurde im August 2001 released.
Windows XP baut auf Windows 200 auf und ist der Nachfolger von Windows 98, Millenium,
und Windows 2000.
In den letzten Monaten hat sich IE 6 bereits ca. 1/3 der Browserpopulation gesichert,
übertroffen nur von seinem Vorgänger, IE 5.
IE 5 ist der heute meistgebrauchte Browser, etwa die Hälfte aller Websurfer verwendet IE 5.
IE 5 hat guten, wenn auch nicht perfekten Support für CSS, DOM und XML.
Version 5.5 (July 2000) ist die letzte Release für Windows 95, 98, NT 4.0 und Windows
2000. Das wichtigste Feature ist bessere Unterstützung für XML/XSL, CSS, Drucken
(Druckvorschau) und HTC Behaviours (DHTML Komponenten).
Version 5.01 (November 1999) war größtenteils ein „Bugfix“ für 5.0
Version 4.0 (Oktober 1997) wird immer noch von ca. 5% der Websurfer genutzt. IE 4 hat
durchaus respektablen CSS und DOM Support, aber keine Unterstützung für XML.
4.3.2.2. Netscape:
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Netscape 6 hat eine gut ausgereifte Unterstützung für CSS und XML. Die aktuelle Version,
Netscape 6.2., wurde im November 2001 released.
Netscape 6.1. stammt aus dem August 2001 und hatte – so wie sein Vorgänger 6.0 im
November 2000 – noch einige Kinderkrankheiten.
Netscape 5.0 hat es nie gegeben, der direkte und letzte Vorgänger von Netscape 6 war
Netscape Communicator 4.79 und wurde noch im November 2001 released, mit einer
Vielzahl von Zusatzapplikationen und Multimedia Plug-ins.
Die Netscape 4 Versionen haben schlechten Support für CSS und keine XML Unterstützung.
Nach der Release von 4.0 brauchte Netscape fast dreieinhalb Jahre, um mit Version 6 einen
zeitgemäßen Browser zu distribuieren, und diese Verzögerung hat Netscape im Bestreben,
eine glaubhafte Alternative zu Internet Explorer darzustellen, schwer geschadet.
Opera:
Als der kleinste, schnellste und Web-Standards-treueste Browser gepriesen, hat es der
Aussenseiter Opera auf 10 Millionen Downloads bis 15.Mai 2002 gebracht, was – gemessen
an einer weltweiten Web-Population von etwa 444 Millionen Usern nicht viel erscheint.
Trotzdem - der Browser aus Norwegen steht erst am Anfang seiner Verbreitung (Version 5.0
wurde im Dezember 2000 released) und war bisher kostenpflichtig. Seit kurzem steht er in
einer Gratisversion (ad-sponsored) zum Download bereit.
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„Usability“ für Suchmaschinen: Korrektes Coding- und Template Setup für optimale
Indizierung durch Suchmaschinen und Webverzeichnisse
Die Auffindbarkeit in Suchmaschinen und Directories (Verzeichnissen wie z.B. Yahoo) kann
durch korrektes Programmieren im Front-End entscheidend verbessert werden: auch
Suchmaschinen-spider und -agents brauchen „Usability“, um eine Site korrekt indizieren zu
können.
- Frames: Bei der Verwendung von Frames sollten mindestens die Kern-Inhalte der
Web Applikation in einem NOFRAMES Bereich zusammenfasst werden. Manche
Suchmaschinen werden die einzelnen Frame-Seiten nicht erfassen.
- Auf allen Seiten sollte ein aussagekräftigen Title-Tag plaziert sein, ebenso
wohlüberlegte META-Description und -Keywords Tags (siehe kapitel 2.5. Textliche
Meta-Informationen für Suchmaschinen, Verzeichnisse und Browser)
- Die ersten 200 Zeichen Text einer Seite werden von manchen Suchmaschinen
besonders gewichtet. Dieser Text sollte am besten aussagekräftig und mit
Schlüsselwörtern versehen sein.
- sog. 'Spamming' sollte vermieden werden, wie z.B. Schlüsselwörter mehr als 7-mal
im META-Tag wiederholt, oder versteckter Text in der Hintergrundfarbe der Seite.
Dies kann u.U. dazu führen, dass die Seiten aus einer Suchmaschine gesperrt
werden.
160
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
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Accessibility:
Barrierefreies Webdesign - auch Accessibility genannt - ist die Kunst, Webseiten und Web
Applikationen so zu programmieren, dass jeder sie lesen kann. Nur mit guten Kenntnissen in
HTML und CSS ist es möglich, das Internet barrierefrei zu gestalten.
Bei der Gestaltung von Webseiten wird oft nicht berücksichtigt, dass viele Menschen
körperliche Einschränkungen haben. Dann bilden bestimmte Techniken der Programmierung
"Barrieren" für deren Zugang zum Internet. Dies können fehlende Texte zur Beschreibung
von Grafiken sein, eine unglückliche Auswahl der Farbkombinationen u.v.m.
Wenn aber Webgestalter auf eine gute Programmierung achten, erleichtern sie Menschen
mit Sinnes- und Körperbehinderungen das Surfen im Netz, anstatt sie daran zu hindern.
Im Folgenden soll anhand von Beispielen die größten Barrieren im WWW aufgezeigt werden:
Grafiken
Die Nutzer von Screen-Readern haben prinzipiell keine Möglichkeit, ein Bild oder eine Grafik
zu betrachten. Der einzige Weg, etwas über den Inhalt der Grafik zu erfahren, ist der
sogenannte Alternativtext, der jeder Grafik im HTML-Quellcode beigefügt werden kann. Ein
Screen-Reader, der beim Übersetzen einer WWW-Seite eine Grafik interpretiert, gibt
lediglich die Angabe "Grafik" und den Alternativtext aus. Deshalb haben die Alternativtexte
für Screen-Reader-Nutzer eine sehr wichtige Rolle.
Ein "Bitte hier klicken" in mehrfacher Ausführung, wobei die Grafiken stets ein für Sehende
leicht erkennbares Symbol anzeigen, ist nicht besonders hilfreich. Vielmehr müssen
Alternativtexte für Grafiken den Sinn der Grafik widerspiegeln, wenn sie beispielsweise
gleichzeitig ein Link ist, oder eine kurze Angabe des Bildes geben, um die Inhalte durch den
Screen-Reader kommunizieren zu lassen. Wenn ein Bild als Navigationslink eingesetzt wird,
sollte der Text dazu eben auf die dahinter stehende Information schließen lassen.
163
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Um eine erste Einschätzung der Barrierefreiheit zu bekommen, empfiehlt sich ein einfacher
Test mit dem Browser. In den Einstellungen von Standard-Browsern gibt es die Möglichkeit,
die Anzeige von Grafiken auszuschalten. Wenn sich Webseiten auch bei ausgeschalteter
Grafikfunktion eines Webbrowsers ohne Informationsverlust lesen lassen, können sie auch
von blinden und sehbehinderten Menschen genutzt werden.
Illustration: ebay.com ohne Bilder: ALT tags sind nur zum Teil sinnvoll implementiert.
Viele Blinde verwenden den Zeilen orientierten Lynx-Browser, der Grafiken gar nicht erst
lädt. Aber auch die Microsoft-, Netscape- und Opera-Browser werden sehr oft eingesetzt. In
allen Fällen können Grafiken nur anhand des Alternativtextes gelesen werden. Fehlt dieser
Alternativtext oder ist er nicht aussagekräftig genug, werden Sie sehr schnell erkennen, dass
die Navigation auf der Seite sehr schwierig oder gar unmöglich wird.
Ergänzend zur Barriere "Grafik" muss hinzugefügt werden, dass es Möglichkeiten gibt, eine
Grafik als Image-Map in mehrere Teile zu gliedern, und jeden dieser Einzelbereiche als
gesonderten Link auszuweisen, d. h. man kann beispielsweise ein Auswahlmenü als Bild
abspeichern und nachher die Menüpunkte als einzelne Links definieren. Diese Art Auswahl
ist nur mit der Maus bedienbar! Der Screen-Reader erfasst darüber hinaus zwar die Grafik
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
als solche, kann aber die verschiedenen Auswahlbereiche nicht erfassen. Damit sind Image-
Maps unüberwindbare Barrieren für Screen-Reader.
Oft werden sogenannte "Dummys" (transparente Grafiken) zum Einrücken oder Schaffen
von Abständen zwischen Textteilen eingesetzt. Da sie unsichtbar sind und sein sollen,
werden sie ohne Alternativtext belegt. Für Blinde sind solche Grafiken ohne Textangabe
immer ein Rätsel, da sie nie wissen, ob sich ein informatives Bild dahinter verbirgt. Die
Dummys unterbrechen auch den Lesefluss, da sie von den Screen-Readern erfasst und
ausgewertet werden.
Aus Sicht von Sehbehinderten ist noch zu sagen, dass wichtige Grafiken auf einer Webseite,
die z. B. für die Navigation auf der Seite benötigt werden, unbedingt kontrastreich und mit
einer angemessenen Größe von darin enthaltenen Wörtern dargestellt werden müssen.
165
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Tabellen
Das Verwenden von Tabellen zu Layout-Zwecken birgt für den Screen-Reader-Nutzer
Tücken, von denen der Webgestalter oft nichts ahnt. Bedenken Sie, dass Blinde immer nur
eine einzige Tabellenzelle erfassen können. Eine sinnvolle und systematische Anordnung
der Zelleninhalte erleichtert das Lesen erheblich.
Tabellen jeder Art, ob Sie eine tabellarische Darstellung enthalten oder für ein Layout von
Text eingesetzt werden, können dann am Besten gelesen werden, wenn die Zellen Zeile für
Zeile von links nach rechts gelesen werden können und immer noch einen Sinn ergeben.
Illustration: Im vorliegenden Beispiel würde ein Screen-Reader Output dem User kaum
sinnvolle Information geben können.
166
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Frames
Ähnlich wie bei Tabellen können Screen-Reader bei WWW-Seiten mit Frames immer nur
einen der Frames zu einem bestimmten Zeitpunkt betrachten. D. h. wenn beispielsweise
eine Seite in zwei Frames eingeteilt ist und in dem ersten Frame Navigationselemente und in
dem zweiten Frame die eigentlichen Inhalte der Seite dargestellt werden, muss der Screen-
Reader-Nutzer immer hin und her springen.
Eine große Anzahl Frames macht Webseiten für Blinde und Sehbehinderte unüberschaubar.
Damit blinde und sehbehinderte Internetnutzer schnell Zugang zu einem Frame finden, ist es
wichtig, dass Frames mit sinnvollen Namen versehen werden, wie z. B. "Navigation", "Inhalt"
und "Menü". Ideal wäre für die richtige Nutzung der Einsatz des Noframe-Tags z. B. mit
einem Menü zur Navigation auf der Seite. Dies käme den noch zahlreichen blinden
Textbrowser-Nutzern zugute.
Oft wird eine parallele "Nur Text"-Version, d. h. auch ohne Frames, gefordert, denn alte
textorientierte Browser stellen die Frames eines Framesets als einzelne Links dar.
Als Soforthilfe bei Sites oder Applikationen, die Content und Navigation in verschiedene
Frames getrennt haben, sollte am Ende jeder Content-Seite eine einfache Text-Navigation
eingefügt werden, wie die folgende Illustration veranschaulicht:
167
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Textgestaltung
Wenn Farbe oder ein Zeichenformat nicht nur zur Hervorhebung, sondern ausschließlich als
Unterscheidungsmerkmal eingesetzt wird, kann dies von Blinden und vielen Sehbehinderten
nicht erkannt werden. Dies lässt sich vermeiden, wenn zusätzlich zur Farbe oder zum
Zeichenformat weitere Unterscheidungsmerkmale, z. B. Sonderzeichen eingesetzt werden.
Auch animierte Texte (Laufschriften, dynamische Texte) führen zu Problemen und sollten
deshalb mit einem alternativen Text versehen werden. Auch hier ist es der Screen-Reader,
der in erster Linie versucht, ein statisches Bild der Seite zu interpretieren und dadurch die
Veränderungen auf dem Bildschirm nicht oder falsch versteht.
Wenn bei der Web-Gestaltung darauf geachtet wird, dass sich die Farben von Text und
Hintergrund deutlich von einander abheben, die Farben von einzelnen Zeichen und
Elementen sowie die Fontgrößen nicht fix in Punktangaben definiert werden, dann kommt
dies auch den besonderen Bedürfnissen Sehbehinderter entgegen. Bedenkenswert ist auch,
dass nicht nur Sehbehinderte mit kleinen Schriften Probleme haben. Um ein bestimmtes
Größenverhältnis der einzelnen Schriftzüge im Text zu erzielen, bestehen z. B. die
Möglichkeiten der relativen Schriftgrößen, der Header-Tags oder der relativen Style-Sheet-
Angaben (CSS)
Zur sehbehindertengerechten Gestaltung im Web gehört weiter das Verwenden von relativen
Größenangaben für Rahmen und Tabellen sowie für Text. Die relativen Angaben im Layout
dienen der Berücksichtigung geringer Bildschirmauflösungen. Im Browser festgelegte
(benutzerdefinierte) Schriftgrößen werden nur dann berücksichtigt, wenn der Quellcode einer
WWW-Seite dies erlaubt.
168
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
169
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Alle wesentlichen Kriterien und Hinweise für ein sogenanntes behindertengerechtes oder
"barrierefreies" Webdesign finden sich in den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG)
der Web Accessibility Initiative (WAI), die im Jahre 1999 zur offiziellen Richtlinie des World
Wide Web Consortium (W3C) wurden. Bei der Einhaltung der WCAG wird insbesondere -
aber nicht nur - der Zugang zu Informationsangeboten durch blinde und sehbehinderte
Surfer gewährleistet.
Die Empfehlungen des W3C an Gestalter von Screen Designs und Programmierer von Web
Front-ends enthalten 66 konkrete Richtlinien, die in 3 Prioritätsstufen gegliedert sind:
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Priorität 1:
Allgemeine Checkpunkte:
- Bieten Sie Textalternativen für alle Elemente an, die selbst kein Text sind (z. B. über
alt, longdesc oder im Inhalt des Elements). Dies umfasst Grafiken und grafische
Buttons, grafische Textdarstellung und Symbole, Image-Map-Bereiche, animierte
GIFs, Programmierungen (Applets), ASCII-Zeichnungen, Frames, Script-
Programmierungen, grafische Aufzählungszeichen, grafische Abstandshalter, Audio
(mit oder ohne Aufruf durch den Benutzer), Audio-Dateien (stand-alone), die Audio-
Spur eines Videos, Video (Alternative Textbelegung)
- Stellen Sie sicher, dass alle durch Farbe gekennzeichneten Informationen auch ohne
Farbe wahrgenommen werden können. ( Farbe)
- Kennzeichnen Sie deutlich jegliche Änderung der Sprache in einem Text oder einer
Textalternative. Verwenden Sie z.B. in HTML das lang-Attribut und in XML xml:lang. (
Dokumentsprache)
- Organisieren Sie Dokumente so, dass sie ohne das angegebene Style-Sheet gelesen
werden können. ( Rückwärts-Kompatibilität [CSS, JavaScript])
- Stellen Sie sicher, dass Alternativen für dynamische Inhalte aktualisiert werden, wenn
der dynamische Inhalt aktualisiert wird.
- Verwenden Sie die klarste und einfachste Sprache, die für den Site-Inhalt
angemessen ist. ( Inhalte einfach halten)
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
- Bieten Sie redundante Textlinks für jeden aktive Bereich eines Server-seitigen Image-
Maps an. ( Alternative Textbelegung)
- Bieten Sie Client- statt Server-seitige Image-Maps an, außer wenn die aktiven
Bereiche nicht mit den geometrischen Formen Client-seitiger Image-Maps abgebildet
werden können. ( Geräte-Unabhängigkeit)
- Betiteln Sie jeden Frame, damit es identifiziert und navigiert werden kann. Benutzen
Sie beispielsweise in HTML das title-Attribut für FRAME-Elemente. ( Kontextuelle
Hilfen)
- Stellen Sie sicher, dass Seiten angezeigt werden können, wenn Script- und andere
Programmierungen ausgeschaltet sind oder nicht unterstützt werden. ( Rückwärts-
Kompatibilität [CSS, JavaScript])
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Wenn auf einem bestehenden Site die Barrierefreiheit nicht gewährt werden kann:
- Bieten Sie einen Link zu einer alternativen Seite an, die W3C-Technologien
verwendet, zugänglich ist, gleichwertige Informationen und Funktionen enthält und
gleichermaßen aktualisiert wird,. (W3C-Konformität)
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Priorität 2:
Soll-Kriterien für barrierefreie Web Sites und Applikationen
(Level Double-A Conformance)
Allgemeine Checkpunkte:
- Stellen Sie für Bilder und Grafiken sicher, dass Kombinationen aus Vorder- und
Hintergrundfarben genügend Kontrast bieten für Menschen mit
Farbwahrnehmungsdefiziten oder für die Betrachtung auf Monochrom-Bildschirmen.
(Farbe)
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
- Verwenden Sie die für Zitate vorgesehenen Elemente für diese und nicht etwa zum
Einrücken. Z.B.: Verwenden Sie in HTML Q und BLOCKQUOTE, um kürzere und
längere Zitate zu kennzeichnen. ( Trennung von Inhalt und Layout)
- Stellen Sie sicher, dass dynamische Inhalte zugänglich sind, oder bieten Sie eine
alternative Version an. Verwenden Sie beispielsweise in HTML NOFRAMES am
Ende jedes Framesets. Für manche Anwendungen sind Server-seitige Scripts
möglicherweise besser zugänglich als Client-seitige Scripts. ( Rückwärts-
Kompatibilität [CSS, JavaScript])
- Vermeiden Sie es, zusätzliche Pop-Up- oder andere Fenster zu erzeugen oder
Fensternamen zu verändern, ohne den Benutzer vorher zu informieren. Vermeiden
Sie es beispielsweise, in HTML Frames zu verwenden, deren Ziel ein neues Fenster
ist. (Rückwärts-Kompatibilität [Screen-Reader])
- Verwenden Sie W3C-Technologien, wenn sie verfügbar sind und die Aufgabe lösen
können, und verwenden Sie die aktuelle Version, sobald sie unterstützt wird. ( W3C-
Konformität)
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
- Bieten Sie Informationen zum allgemeinen Layout einer Site an (z.B. Site-Map,
Inhaltsverzeichnis). ( Navigation)
- Verwenden Sie Tabellen nicht zum Layout, es sei denn, sie können linearisiert
werden. Bieten Sie eine alternative oder linearisierte Version an, wenn die Tabelle
nicht linearisiert werden kann. ( Tabellen)
- Beschreiben Sie den Zweck eines Frames und die Beziehung zwischen Frames,
wenn die Betitelung der Frames alleine dies nicht hergeben. ( Kontextuelle Hilfen)
- Stellen Sie sicher, dass in Formularen die Bezeichnungen, die implizit mit
Formularfeldern verknüpft sind, korrekt positioniert sind. Rückwärts-Kompatibilität
[Screen-Reader])
- Stellen Sie sicher, dass Event-Handler für Scripts und Applets Geräte-unabhängig
sind. ( Rückwärts-Kompatibilität [CSS, JavaScript])
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
- Gestalten Sie Programmierungen wie Scripts und Applets so, dass sie zugänglich
und mit den technischen Hilfsmitteln kompatibel sind (Priorität 1, wenn die
Funktionalität wichtig und nicht an anderer Stelle verfügbar ist, sonst Priorität 2). (
Scripts und Applets)
- Stellen Sie sicher, dass alle Elemente mit eigenem Interface Geräte-unabhängig
bedient werden können. ( Geräte-Unabhängigkeit)
- Bieten Sie logische statt Geräte-abhängiger Event-Handler für Scripts an. ( Geräte-
Unabhängigkeit)
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Priorität 3:
Allgemeine Checkpunkte:
- Stellen Sie bei der Textgestaltung sicher, dass Kombinationen aus Vorder- und
Hintergrundfarben genügend Kontrast bieten für Menschen mit
Farbwahrnehmungsdefiziten oder für die Betrachtung auf Monochrom-Bildschirmen. (
Farbe)
- Geben Sie die Bedeutung einer Abkürzung und eines Akronyms an, wenn sie das
erste Mal in einem Dokument erscheint. ( Dokumentsprache)
- Kennzeichnen Sie die Hauptsprache eines Dokuments. Setzen Sie z. B. in HTML das
lang-Attribut des Elements. ( Dokumentsprache)
- Bieten Sie Tastaturkürzel (Shortcuts) für wichtige Links (auch innerhalb Client-seitiger
Image-Maps) und Formulare an. ( Geräte-Unabhängigkeit)
- Bieten Sie Informationen an, die dem Benutzer den Dokumentenempfang nach
seinen Präferenzen ermöglicht. ( W3C-Konformität)
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
- Gruppieren Sie themenverwandte Links, benennen Sie die Gruppe (für die
Zugangssoftware) und bieten Sie eine Möglichkeit, sie zu überspringen. ( Navigation)
- Bieten Sie sich abhebende Informationen vor Überschriften, Absätzen, Listen usw.
(Navigation)
- Ergänzen Sie Text mit Grafik und Audio-Präsentationen, wenn damit das Verständnis
ermöglicht wird. ( Inhalte einfach halten)
- Bieten Sie redundante Textlinks für jede aktive Region eines Client-seitigen Image-
Maps an. (Alternative Textbelegung)
- Bieten Sie eine linearisierte (einspaltige) Alternative für alle Texte an, die mit Tabellen
in zwei- oder mehrspaltigem Layout gestaltet wurden. ( Rückwärts-Kompatibilität
[Screen-Reader])
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
So wie Design und Usability entscheidend für die Akzeptanz einer Web Applikation sind, so
kommt auch der Wahl des richtigen Projektpartners für Screen Design, Usability und
Frontend-Implementierung entscheidende Bedeutung im Rahmen eines Online-Projektes zu.
Die Unternehmen, die heute im Bereich interaktiver Medien als mögliche Partner für Ihr
Online-Projekt zur Verfügung stehen, lassen sich grob in vier Gruppen einteilen:
Webdesigner
Webdesigner dominierten die Entwicklung von Webauftritten in der Anfangsphase des
Mediums, in jener Ära, in der E-Business und One-to-one-Netmarketing noch in den
Kinderschuhen steckten. Das Design war die Grundlage für Prestige und Marktführerschaft
der Firmen, kreative Benutzeroberflächen waren oft ausschlaggebend für Auszeichnungen
und hohen Traffic.
Vorteile: Designorientiert, sind diese Firmen gut geeignet für die Schaffung statischer, wenig
interaktiver Sites, bei denen es vor allem auf Optik und Atmosphäre ankommt. Geeignet
auch für kleinere Projekte und bei begrenzten Budgets sowie für imageorientierte “Micro-
Sites” und Produktpräsentationen, die sich vom Gesamtlayout einer größeren Site abheben
sollen.
Nachteile: Obwohl diese Firmen in puncto Kreativität und Erfahrung bei der Gestaltung von
Interfaces oft mit Abstand die Besten sind, bezieht sich das Wissen von Webdesignern
üblicherweise eher mehr auf die Ästhetik der Seiten als auf eine stringente, personalisierte
Online-Erfahrung für den Besucher einer Website. Ein reiner Webdesigner als Partner mag
ihr Projekt im gewünschten Zeit- und Budgetrahmen liefern, oft aber fehlen die Ressourcen
und Skills für die Konzeption und Betreuung einer langfristigen Online-Strategie und ihrer
technologischen Weiterentwicklung.
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Üblicherweise verfügen diese Firmen über Konsulenten und Ingenieure mit Highend-
Development-Erfahrung. IT-Entwicklungsunternehmen arbeiten des öfteren mit
Webdesignern oder traditionellen Werbeagenturen zusammen, um Komplettlösungen
anbieten zu können.
Traditionelle Werbeagenturen
Um ihre eventuell bereits vorhandenen “Offline-Kunden” nicht zunehmend an
Spezialunternehmen zu verlieren, die die “Online-Bedürfnisse” dieser Kunden abdecken,
haben viele traditionelle Werbeagenturen ihr Angebot um “Online Units” erweitert.
Vorteile: Ihre Offline-Werbeagentur kennt und versteht Ihre Marke und Ihre Marketingziele
am besten. Das kann viel Zeit sparen, besonders in der Konzeptionsphase eines Online-
Auftritts.
Nachteile: Die meisten traditionellen Marketingtechniken enthalten nicht die One-to-one-
Kommunikationsfähigkeiten, die das Internet bietet. Der Fokus vieler traditioneller
Werbeagenturen liegt eher auf der Einweg-Kommunikation als auf dem Aufbau und der
Pflege vernetzter Kommunikationsbeziehungen zum Kunden.
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Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Full-Service-Provider
Große Webagenturen, die als “Full-Service-Provider” Komplettlösungen anbieten, haben
meist nicht nur einen sehr hohen technischen Standard, sondern legen auch besonderen
Wert auf die Entwicklung und den Ausbau kreativer Business-Strategien und des Site-
Marketing.
Diese Firmen haben meist Spezialisten aus den Bereichen der Online-Konzeption, des
Screen Designs und der Implementierungstechnik und bieten meistens alle für eine
erfolgreiche Website notwendigen Bestandteile an. Für große Lösungen greifen diese
Agenturen zum Teil auf Partnerunternehmen aus Software- und IT-Entwicklung zurück.
Vorteile: Die Stärken dieser Firmen betreffen fast alle Bereiche, die für einen erfolgreichen
Internetauftritt nötig sind. Wenn Sie einen Ausbau Ihrer Internetaktivitäten planen, dann
können Sie bei einem Full-Service-Provider mit einer Vielzahl an Lösungsmöglichkeiten
rechnen.
Nachteile: Da diese Firmen eine sehr weit gefächerte Angebotspalette haben, kann es sein,
dass einzelne Teilbereiche nicht optimal ausgebaut sind, da der Fokus ausschließlich auf
dem Online-Kommunikationsbereich liegt und die Offline-Kommunikation entsprechend
unterrepräsentiert ist. Das hat zur Folge, dass bei einer Zusammenarbeit mit einem Full-
Service-Provider ein weiterer Partner gesucht werden muss, der diesen Bereich abdecken
kann.
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Markterfahrung
Viele Firmen lehnen es ab, mit Agenturen zusammenzuarbeiten, die schon für
Konkurrenzfirmen tätig sind. Die Angst, dass wesentliche Informationen an Dritte
weitergegeben werden könnten, ist der Grund für diese ablehnende Haltung. Dabei wird
vergessen, dass die Agentur dadurch im jeweiligen Marktsegment schon Erfahrung hat.
Während diese Haltung im Falle traditioneller Werbeagenturen oft gute Gründe hat, können
diese Erfahrungen bei Internetagenturen von großem Nutzen für die eigene Firma sein, da
es nicht mehr notwendig ist, den Marktplatz zu erklären, sondern ein Verständnis der
eigenen Bedürfnisse vorausgesetzt werden kann, was wiederum eine große Geld- und
Zeitersparnis bedeutet.
Firmenphilosophie
Bei der Auswahl einer Agentur ist es nicht nur wichtig, mit den Personen, die das Projekt
leiten und bearbeiten werden, gut zusammenarbeiten zu können, sondern auch die
Firmenphilosophie dieser Agentur genau zu kennen. Sammeln Sie so viele Informationen
wie möglich über die Ziele und Werte, kurz: die Philosophie dieser Agentur. Versuchen Sie,
mit Kunden zu sprechen, die schon Erfahrungen mit dieser Firma hatten. Je mehr
Informationen Sie über Ihren potenziellen Partner besitzen, desto eher können Sie
abschätzen, ob dieser nicht nur den Auftrag zu erfüllen in der Lage ist, sondern auch von der
Firmenphilosophie und Arbeitsweise her zu Ihnen passt.
183
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
6. Vergeben Sie Punkte für jede Site der Agentur, die Ihrer Wunsch-Site ähnlich ist.
10. Verfügt die Agentur über die Möglichkeit, bestimmte Bereiche auszulagern (Sound,
Video und so weiter)?
14. Beherrscht jemand in der Agentur Perl oder andere servergestützte Script-Sprachen?
184
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b) Das Projekt
• Wie lautet das konkrete Ziel Ihres Projekts?
• Was sind die grundsätzlichen Ziele dieses Projekts? Dazu können zählen: Unterstützung
von Branding und Corporate Identity, rascher und bequemer Zugriff auf Informationen,
Direktverkauf, interne Kommunikation und Ähnliches.
• Was sind Ihre Parameter für einen Erfolg dieses Projekts?
• Gibt es einen flexiblen Budgetrahmen, abhängig von der Quantität und Qualität der
geplanten Dienstleistungsangebote? Erläutern Sie die Wünsche und Vorgaben!
• Erwähnen und beschreiben Sie alle bereits vorhandenen Branding- und Corporate-Identity-
Elemente – Logos, Artwork, Schriftarten etc. – und allfällige, damit verbundene Vorgaben.
Inhalt
• Woher stammen Ihre Inhalte?
185
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
• Sind die Inhalte aktuell, wurden sie bereits verwendet (veröffentlicht) – oder beides?
• Wie oft werden Sie neue Inhalte hinzufügen?
• Wer wird die Inhalte aktualisieren?
d) Funktionalität
• Welche Funktionen benötigen Sie – Download-Bereiche, datenbankunterstützte Websites,
Bestell- beziehungsweise Einkaufsmöglichkeiten, Produktverzeichnisse, sonstige Features?
• Wer wird diese Funktionen aktualisieren?
• Gibt es besondere Sicherheitsaspekte, die zu beachten sind?
• Gibt es bestimmte technische Gegebenheiten beziehungsweise Einschränkungen?
• Haben Sie ein Budget für das Hosting und die Wartung der Site eingeplant? Wenn ja, wie
hoch ist dieses Budget?
• Wer betreibt den Server für die Site, und auf welche Weise tut er das?
• Welche bestehenden Systeme/Datenbanken müssen integriert werden?
• Wie sieht Ihre Langzeitplanung für die Site aus?
186
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Im Rahmen des Gesamtprojektes wurde, aufbauend auf der Umfrage, Gesprächen mit den
treibenden Partnern, sowie aus Erfahrungswerten und Best Practice Beispielen eine Portal-
Struktur entwickelt, die wir nachfolgend darstellen.
Unser Ansatz bestand darin, eine offene Struktur zu entwerfen, die sämtlichen
Funktionalitätsvorgaben („Must-Have“ und „Nice to have“) entspricht und gleichzeitig eine
direkte Anbindung an unterschiedliche andere Portale und Plattformen bzw. Schnittstellen zu
potentiellen Projektpartnern repräsentiert.
Ausgehend von dieser Struktur wird es die Aufgabe einer Betreibergesellschaft sein, über
Kundenzufriedenheitserhebungen und die Ergebnisse der Umfrage, eine Strukturierung, die
vermutlich weniger umfangreich ausfallen wird, festzulegen.
Grundlage der Portal-Idee ist der Zugriff aller im Bereich der Gemeinden aktiven und
leitenden Mitarbeiter (kurz- bis mittelfristig). Das Portal sollte im ersten Schritt ausschließlich
mit Authentifizierung angesteuert werden, lediglich einzelne Informationsinhalte sollen auch
der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Im Falle der Nicht-Authentifizierung stehen daher
einzelne, offene Informationsbereiche zur Verfügung, bei Authentifizierung wird, je nach
Status des Teilnehmers, eine Vielzahl an Funktionen aktiviert.
Der Bereich „Services“ (2. Und 3. Spalte) ist derzeit noch mit Möglichkeiten besetzt, über
deren Einsatz und Umfang die Betreibergesellschaft zu entscheiden haben wird. Samtliche
in dieser Spalte dargestellten Service-Funktionen sind unseres Erachtens nach essentielle
Bestandteile des Portals und sollten neben der Informationsfunktion auch eine
Transaktionskomponente umfassen.
187
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Die Komplexität der Möglichkeiten dieser Struktur garantiert unseres Dafürhaltens, dank der
enormen Service-Orientierung, eine starke Nutzung der Zielgruppe und ermöglicht es den
Teilnehmern den gesamten Prozess von der Authentifizierung über die Kontaktaufnahme bis
hin zu den einzelnen Abfragen, Interaktionen und Applikationsnutzungen innerhalb des
Portals durchzuführen. Damit kann sichergestellt werden, daß die Meßkriterien zukünftig
noch intensiver und enger formuliert werden können und über die Integration entsprechender
CRM Tools Tendenzen und Strömungen erkannt und unterstützt werden können.
Wir empfehlen daher die Umsetzung dieser Struktur.
Auf der folgenden Seite finden Sie die Struktur der Plattform in visualisierter Form.
Die gelb unterlegten Teile werden auf den nachfolgenden Seiten im Rahmen des
technischen Ablauf-Workflows dargestellt.
Wir empfehlen, sobald eine Entscheidung über die konkrete Umsetzung der Plattform
gefallen ist, die Abbildung der gesamten Struktur in modularen Workflows, um
Schwachstellen vorzeitig erkennen zu können.
188
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Startseite
PORTAL
KOMMUNAL.NET.AT
Login,
Authentifizieren,
freie Services, News
Berechtigungen
Mail & Planung Versicherungen Intern Bund Forum
nach Profilen Politik
Firmenbuch Bekanntgabe
Wasserzählerstände
Link Hundeanmeldung
VHS-Kursanmeldung
Link auf
Ausschreibungs Melderegister Heimatbuch-Bestellung
Datenbanken (EU,
WKÖ) ASP Plattform / Link
Ausschreibungen
Ausschreibungen
Auftragsvergaben
Pflichten- &
Lastenhefte
189
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Profil
Anlegen eines
Profils/ Stammdaten
Berechtigungen
nach Profilen
Nutzerspezifische
Daten
Benutzer- Selbstdarstellung
spezifische Allgemeine
Daten Gemeindedaten
Bereiche,
Zuständigkeiten,
Eckdaten,
Erreichbarkeit,
Amtszeiten
Änderungs-
Authorisierun JA Auswahl Internes Telefon- & E-
Statistische Daten
Mail-Verzeichnis
g
NEIN
BERECHTIG
UNGS-
WORKFLOW
Homepage NEIN JA
Sämtliche Aktionen Government
(Gemeinde)
evtl. Business
JA evtl. Business - Sub
Service Menu
Änderung
Selbstdarstellung
Selbstdarstellung
Bereiche, Änderung
Zuständigkeiten,
Eckdaten,
Bereiche,
Erreichbarkeit, Zuständigkeiten ...
Amtszeiten
AKTIONS-
WORKFLOW
NEIN
NEIN
ENDE
190
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Formulare
Intern
Bildung
Jugend
Katastrophenfonds
Sport
Soziales
Benutzer- Technologie
spezifische
Umwelt
Daten
Verkehr
Wirtschaft
Arbeitsmarkt
nX
Formular(Reihe) Regionalentwicklung
n1
Tourismus
N1 … nX Wohnen / Bauen
Vorlagen Intern
Gruppierung
Buchhaltung
der
Informationen Steuern
Bescheide
Nein Akten
Plausibilität
Form-Vorlagen
Vollständigkeit
Check Routine Text
Eingabe Korrektheit
Konsistenz
Nein
Formulare f. öffentl.
Gebrauch
Link „help.gv.at“
An-/Ummelden
Müllabfuhren
AKTIONS-WORKFLOW Bekanntgabe
Drucken Wasserzählerstände
des JA
Hundeanmeldung
Formulars
VHS-Kursanmeldung
Nein
Heimatbuch-Bestellung
Forward
des JA
Formulars Eingabe
Nein
Archiviere
n des JA
Formulars
Nein
Export
des JA
Formulars
Nein
ENDE
191
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
V WORKFLOW - KONZEPT
Hinsichtlich des organisationalen Workflows geben wir derzeit keine Empfehlungen ab, da
aufgrund dieser Studie erst eine Entscheidung bzgl. der endgültigen Betreiberstruktur
getroffen werden muß. Unserer Auffassung nach wird diese Struktur im Kern
verhältnismäßig schlank gehalten werden, sodaß sich für uns die Frage stellt, ob der Ansatz
zu einem Organisations-Workflow überhaupt sinnvoll ist, da es die Eigenschaft schlanker
Strukturen ist, flexibel auf unterschiedlichste Anforderungen reagieren zu können, ohne über
tiefgreifende Strukturvorgaben, Verzögerungen zu reagieren. Die Praxis zeigt, daß in
kleineren bis mittelgroßen Unternehmen Workflowsysteme, in denen Vorgänge aufgrund
exakt beschriebener Verantwortungsbereiche, Zuständigkeiten und Tätigkeiten definiert und
zugewiesen werden in diesem Detaillierungsgrad eher selten existieren, da die Erarbeitung
für weniger Mitarbeiter als in Großunternehmen anteilsmäßig viel zu teuer kommt. Weiters
stellt der flexible Einsatz spezifischer Fähigkeiten einzelner Personen einen wesentlichen
Wettbewerbsvorteil gegenüber Großfirmen dar, der nicht durch bürokratische Einrichtungen
gebrochen werden soll.
Aus diesem Grund geben wir im Unterkapitel „Organisationaler Workflow“ einen allgemeinen
Abriss zu diesem Thema und verstehen diesen Input als entsprechende Wertung
192
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
193
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Ablauforganisation
Die Ablauforganisation betrifft die Regelung der Aufgabenerfüllungsprozesse eines
Unternehmens in zeitlicher, räumlicher, mengenmäßiger und sachlogischer Hinsicht.
Für diese Arbeit ist vor allem die Kopplung von Ablauf- und Aufbauorganisation
entscheidend, d.h. die Zuweisung von Aufgabenträgern zu den jeweiligen Aufgaben
(Aktivitäten).
Aufbauorganisation
Die Fragestellung für die Aufbauorganisation lautet: Wer hat bestimmte Aufgaben
auszuführen?
Die Aufbauorganisation befaßt sich mit der Gliederung von Unternehmungen in
aufgabenteilige, funktionsfähige Teileinheiten sowie mit der Regelung von Kompetenz und
hierarchischen Verhältnissen.
194
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Entscheidend für eine effiziente Erfüllung dieser Aufgaben ist die sinnvolle Gliederung des
Unternehmens, d.h. die Bildung von Subsystemen (Organisationseinheiten) und die
Koordination und Integration der entstandenen Einheiten.
Organisationseinheiten
Im folgenden werden verschiedenen Organisationseinheiten eingeführt, aus denen sich die
Aufbauorganisation einer Unternehmung zusammensetzen kann. Bevor dies geschehen
kann, ist es sinnvoll, eine Unterteilung der Organisationsstruktur in Primär- und
Sekundärorganisation vorzunehmen, wobei die Primärorganisation alle
Organisationseinheiten umfaßt, die sich mit der Erfüllung von Dauer- und Routineaufgaben
beschäftigen. Die Sekundärorganisation befaßt sich mit der Bearbeitung von komplexen,
einmaligen Spezialaufgaben oder von Aufgaben, deren Wiederholungsgrad gering ist. Sie
setzt sich daher aus zeitlich befristeten Teams zusammen.
Die Geltungsdauer organisatorischer Lösungen hat sich stark verkürzt, wodurch das
Merkmal der Dauerhaftigkeit an Bedeutung verliert. Es geht demgemäß verstärkt darum,
einen Wandel zu organisieren, d.h. die Organisation flexibel zu halten. Dauerhafte Strukturen
werden in immer kürzeren Intervallen geändert und die Organisation auf Zeit erhält eine
immer größere Bedeutung.
Für Leiter und Mitglieder solcher Projekte wird die Veränderung des Bestehenden von einer
befristeten Spezialaufgabe zur Daueraufgabe.
Stellen
Die Zusammenfassung einer Menge von Teilaufgaben führt zur Definition der elementaren
Organisationeinheit, der Stelle. Die Zusammenfassung von Aufgaben orientiert sich dabei an
der ”qualitativen sowie quantitativen Kapazität einer Person“ und weist somit einen
Personenbezug auf. Dabei wird von der konkreten Person abstrahiert, sodaß eine
Unabhängigkeit der Stellenbeschreibung von konkreten Aufgabenträgern erreicht wird.
195
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
• Ausführungsstelle: Die Ausführungsstelle hat keine Leitungsaufgaben und ist nur mit den
Kompetenzen ausgestattet, die zur Erfüllung der angewiesenen Aufgabe notwendig sind.
• Stabsstelle: Stabsstellen haben ebenfalls keine Weisungsbefugnis. Sie dienen der
Entlastung der Leitungsstellen, indem sie diese bei deren Entscheidungs- und
Kontrollaufgaben unterstützen.
Um der Funktion des Stelleninhabers die Erfüllung seiner Aufgaben zu ermöglichen, ist
dieser mit entsprechenden Befugnissen auszustatten. Das heißt, eine Stellenbeschreibung
beinhaltet neben einer Menge an Aufgaben auch eine Menge an Kompetenzen und aufgrund
der anerkannten Regel, Kompetenz und Verantwortung nicht voneinander zu trennen,
ebenfalls zugehörige Rechenschaftspflichten.
Man bezeichnet dies als das Kongruenzprinzip, d.h. Aufgabe, Kompetenz und
Verantwortung sind deckungsgleich an die Stellen zu vergeben (keine Trennung von
Aufgabe, Kompetenz und Verantwortung).
Abteilungen
Arbeitsgruppen
(Projekt-)Teams
Die Unterscheidung zwischen Teams und Arbeitsgruppen beruht auf der Unterscheidung
zwischen Primär- und Sekundärorganisation. Die Arbeitsgruppe befaßt sich mit Dauer- und
Routine-Aufgaben, während sich das zeitlich befristete (Projekt-)Team den innovativen
Spezialaufgaben widmet. Aufgrund der Komplexität der Spezialaufgaben konstituiert sich ein
196
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Team dabei meist aus einer Menge von Spezialisten, die eng miteinander
zusammenarbeiten. Typischerweise besteht ein Team nur aus wenigen Mitgliedern, um den
Abstimmungsaufwand gering zu halten. Ein Mitarbeiter kann dabei durchaus mehreren
Teams angehören.
Aufbauorganisationsmodelle
Einliniensystem
Bei der traditionellen Organisationsform des Einliniensystems nimmt eine Stelle nur
Weisungen von der direkt übergeordneten Instanz entgegen. Es erfolgt keine Teilung der
Weisungsbefugnis. Man nennt dies auch das Prinzip der Einheit der Auftragserteilung.
Der dadurch entstehende hierarchische Weg ist in jedem Fall einzuhalten. Es bildet sich die
klassische, pyramidenförmige Organisationsstruktur.
Instanz
Stelle
Abb.: Einliniensystem
197
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Mehrliniensystem
Instanz
Stelle
Abb.: Mehrliniensystem
Funktionale Organisation
Typisches Beispiel für die Einlinienorganisation ist die funktionale Organisation, bei der die
Geschäftsführung
198
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Divisionale Organisation
Bei der divisionalen Organisation handelt es sich wie bei der funktionalen Organisation um
eine Einlinienorganisation. Hier erfolgt die Strukturierung allerdings nicht nach funktionalen
Kriterien, sondern nach Objekten. Beispielsweise kann ein Unternehmen nach den
hergestellten Produkten oder Produktgruppen organisiert werden, denkbar ist aber ebenfalls
eine Organisation nach Regionen (z.B. Länder mit Niederlassungen) oder Kundengruppen
(z.B. Privat-/Geschäftskunde). Hier bilden sich die für größere Unternehmen typischen
Sparten, Divisionen oder Geschäftsbereiche.
Vorstand
Geschäftsbereiche
Bereich Bereich
Bereich
Bereich Bereich
Bereich
Bereich Bereich
Bereich
Bereich Bereich
Bereich
N.N. N.N.
N.N.
Bereich
199
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Stabliniensystem
Hier wird versucht, einerseits die Einheit der Auftragserteilung beizubehalten, andererseits
aber die Überlastung von Instanzen zu vermeiden. Dazu werden Stabsstellen gebildet, die
die einzelnen Instanzen beraten, unterstützen und entlasten. Wie bereits erwähnt, haben die
Stabsstellen selbst keine Weisungsbefugnis. Werden Stabsstellen mit Spezialisten besetzt,
so beraten diese die Linieninstanz fachlich. Ein Generalist kann die Instanz in quantitativer
Hinsicht unterstützen. Im Falle eines sehr hohen Unterstützungsbedarfes können auch
ganze Stabsabteilungen eingerichtet werden, die ihrerseits wieder von einer Instanz geleitet
werden (die Weisungsbefugnis des Stabsabteilungsleiters erstreckt sich allerdings nicht über
die Stabsabteilung hinaus).
Abb.: Stabliniensystem
Hierbei wird grundsätzlich das Liniensystem beibehalten, aber einzelne Funktionen werden
in eigene Einheiten ausgelagert. Im Gegensatz zum Stabliniensystem erhalten diese
Einheiten allerdings Weisungsbefugnis. (z.B. kann die Personalabteilung gemeinsam mit
dem Linienvorgesetzten einer Abteilung über die Einstellung eines neuen Mitarbeiters für die
entsprechende Abteilung entscheiden.
200
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Matrix- / Tensor-Organisation
Überlagert man z.B. eine nach Verrichtungen organisierte Hierarchie mit einer
objektorientierten Hierarchie, so erhält man eine Matrixorganisation, bei der sich die
Weisungsbefugnisse in den Schnittpunkten der Matrix überlagern. Die Situation in den
Schnittpunkten ist untenstehend dargestellt (”Matrixdiamant“). Zusätzlich zu den Instanzen
der überlagerten Hierarchien wird eine übergeordnete Instanz eingesetzt, die ihrerseits die
Instanzen der überlagerten Hierarchien leitet und somit die korrekte Funktion der Matrix
garantiert. Aufgaben dieser übergeordneten Instanz sind z.B. die Durchsetzung von
Unternehmenszielen in Konfliktsituationen, Versorgung mit Informationen und Ressourcen,
usw.
Die ausführende Stelle hat Weisungen von zwei Instanzen entgegenzunehmen, die Matrix-
Organisation ist also ein Mehrliniensystem. Führt man die Überlagerung in drei oder mehr
Dimensionen durch, so erhält man eine Tensor-Organisation. So wäre es beispielsweise
denkbar, neben der verrichtungs- und objektorientierten Strukturierung zusätzlich eine
regionale Strukturierung vorzunehmen.
Projektorganisation
Ein Projekt stellt eine zeitlich befristete Organisationsform dar und ist daher der
Sekundärorganisation zuzurechnen. Allerdings existiert ein Projekt nicht im ”freien Raum“,
sondern muß mit der Primärorganisation in Verbindung gebracht werden. Aufgrund der
großen Bedeutung, die Projekte in heutigen Unternehmen aus den bereits genannten
Gründen haben, werden hier nun verschiedene Möglichkeiten dieser Kopplung dargestellt:
Geschäftsführung
Produkt 1
Produkt 2
Produkt 3
Abb.: Matrixorganisation
201
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Geschäftsführung
Einkauf
Produkt 1
Übergeordnete Instanz
Objektbezogene Funktionale
Instanz Instanz
(Produkt 1) (Einkauf)
Ausführende Stelle
Abb.: Matrix-Diamant
202
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Hier werden Mitarbeiter für die Dauer des Projekts aus Stammorganisation herausgelöst und
unterstehen nur dem Projektleiter. Dieser ist wiederum einer Instanz der Stammorganisation
unterstellt und verfügt über Kompetenzen für alle Projektmitarbeiter und Ressourcen des
Projekts. Durch die komplette Herauslösung aus der Stammorganisation entsteht eine
nahezu autonome parallele Hierarchie.
Abb.: Projektorganisation
203
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Einfluß-Projektorganisation
Matrix-Projekt-Organisation
Hier gelten die Ausführungen, die bereits oben bei der Beschreibung der Matrix-Organisation
gemacht wurden. Die zwei Hierarchien, die sich bei der Matrix-ProjOrg wiederum in den
Kreuzungspunkten der Matrix überlagern, sind zum einen die Hierarchie der
Stammorganisation (gebildet z.B. nach funktionalen oder objektbezogenen Gesichtspunkten)
und die temporäre Projektorganisation. Das heißt, ein Mitarbeiter untersteht zum einen
seinem Linienvorgesetzten, zum anderen dem Projektleiter, wobei keiner alleinige
Weisungsbefugnis hat.
PK
PK: Projekt-Koordinator
: am Projekt beteiligte Stelle oder Abteilung
: beratende Fkt. Im Projekt (Stabsstelle)
Abb.: Einfluß-Projektorganisation
204
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Definitionen
Die IT kann bei der Ausführung eines Geschäftsprozesses an vielen Stellen eingesetzt
werden. Unter dem Stichwort Computer Supported Cooperative Work (CSCW), dem auch
die WMS zugeordnet werden können, lassen sich die Gebiete zusammenfassen, die sich mit
der computerunterstützten Zusammenarbeit mehrerer Personen und den damit verbundenen
Technologien befassen. Ein Computersystem, das eine Gruppe unterstützt, welche auf ein
bestimmtes Ziel hinarbeitet, wird dabei als Groupware bezeichnet und obwohl WMS heute
allgemein nicht mehr direkt dem Begriff Groupware zugeordnet, sondern eher als
eigenständige Gattung von Anwendungen betrachtet werden, ist die Einordnung von WMS in
den Kontext der Groupware, hilfreich.
205
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Workflow management software is a proactive computer system which manages the flow of
work among participants, according to a defined procedure consisting of a number of tasks. It
co-ordinates user and system participants, together with the appropriate data resources,
which may be accessible directly by the system or off-line, to achieve defined objectives by
set deadlines. The co-ordination involves passing tasks from participant to participant in
correct sequence, ensuring that all fulfil their required contributions, taking default actions
when necessary.
Eine Aktivität ist dabei die Beschreibung eines logischen Schrittes innerhalb eines
Prozesses, wobei zwischen manuellen und automatisierten Aktivitäten unterschieden wird.
Im Gegensatz zu automatisierten Aktivitäten entziehen sich manuelle Aktivitäten der
Kontrolle des Workflow- Management-Systems. Die Ausführung einer Aktivität führt im
206
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Die einzelnen Arbeitsaufgaben werden einem Akteur durch dessen Arbeitsliste (engl. Work
List) zugänglich gemacht.
Funktionale Aspekte
Funktionale Aspekte beschreiben, was auszuführen ist. An exakt dieser Stelle erfolgt die
Definition der einzelnen Workflows. Diese können dabei eine in sich geschachtelte Struktur
aufweisen, d.h. ein Workflow kann selbst wieder aus weiteren Workflows zusammengesetzt
sein. Man unterscheidet daher elementare, d.h. nicht zusammengesetzte Workflows, die
ausschließlich Applikationen referenzieren und zusammengesetzte Workflows. Anhand
dieser Unterteilung können verschiedene Rollen von Workflows unterschieden werden. Sub-
Workflows sind in Super-Workflows enthalten; einem Toplevel-Workflow sind keine Super-
Workflows übergeordnet.
207
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Operationaler Aspekt
Verhaltensbezogener Aspekt
Die Fragestellung beim verhaltensbezogenen Aspekt lautet: Wann ist ein Workflow bzw. eine
Applikation auszuführen? Um diesen Aspekt modellieren zu können, bietet ein WMS
verschiedene Kontrollflußkonstrukte an. Möglich sind hier beispielsweise die einfach
sequentielle Ausführung, bedingte und unbedingte Verzweigungen, Schleifen, usw., wobei
sich einzelne WMS natürlich in diesem Punkt unterscheiden können. Wichtig ist die
übersichtliche und kompakte Beschreibung des Ablaufes.
208
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Informationsbezogener Aspekt
Allerdings sind auch Teile der Produktionsdaten für ein WMS von Relevanz (die
sogenannten workflowrelevanten Produktionsdaten). Workflowrelevante
Produktionsdaten zusammen mit den Kontrolldaten bilden daher die
workflowrelevanten Daten.
Organisatorischer Aspekt
Die bisherigen Aspekte betrafen vor allem die Ablauforganisation. Der organisatorische
Aspekt – das zentrale Thema dieser Arbeit – dagegen betrifft die Aufbauorganisation, sowie
die Zuordnung von Aufgabenträgern zu Aufgaben.
Bereits bisher wurde deutlich, welche Vielfalt an Organisationsstrukturen in der Praxis
existieren, wobei nur die Grundmodelle betrachtet wurden. Die Modellierungsmöglichkeiten
zur Definition der Aufbaustruktur eines Unternehmens, die ein WMS dem Benutzer anbietet,
sollten sich sinnvollerweise nicht an einem konkreten Modell orientieren, sondern eine
möglichst freie, individuelle Definition des Organisationsstruktur darstellen. Um eine
möglichst freie Definition der Organisationsstruktur zu ermöglichen, ist es sinnvoll,
ausschließlich die Modellierungskonstrukte organisatorisches Objekt und organisatorische
Beziehung anzubieten, wobei sich die organisatorischen Objekte in Agenten und Nicht-
Agenten unterteilen lassen. Ein Agent kann einerseits ein personalisierter Mitarbeiter oder
auch eine Applikation (Server-Prozeß) sein, der bzw. die letztendlich eine Arbeitsaufgabe
erfüllt, wobei die Summe aller Mitarbeiter die Gesamt-Organisation darstellt. Nicht-Agenten
209
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
sind dagegen z.B. Organisationseinheiten wie Stellen, Abteilungen oder auch Rollen, die ein
Mitarbeiter einnehmen kann.
Organisatorisches Organisatorische
Organisation
Objekt Struktur
Server-
Mitarbeiter
prozeß
NN NN
Instanz von
Neben der Modellierung der Organisationsstruktur ist ein zweiter wichtiger Punkt des
organisatorischen Aspekts die Definition von Zuweisungsregeln bzw. die Definition einer
Zuordnungsstrategie.
Das heißt, es muß festgelegt werden, welcher Aufgabenträger unter welchen Bedingungen
eine anstehende Aufgabe zu erledigen hat. Werden mehrere passende Aufgabenträger
gefunden, so muß ferner mit Hilfe einer sogenannten Synchronisierungsregel bestimmt
werden, welcher dieser Agenten die Aufgabe schließlich auszuführen hat, damit z.B. eine
evtl. Mehrfachausführung verhindert wird, falls diese nicht erwünscht ist. Wurde eine
Aufgabe einem Agenten zugewiesen, so muß dieser natürlich über die durchzuführende
210
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Aufgabe in Kenntnis gesetzt werden. Das kann über die oben beschriebenen Arbeitslisten,
per E-Mail o.ä. geschehen.
Kausaler Aspekt
Der kausale Aspekt beschreibt, warum ein Workflow überhaupt in der definierten Art und
Weise ausgeführt wird. Bestimmende Punkte sind beispielsweise bestehende
Unternehmensinterne Vorschriften, die berücksichtigt werden müssen.
Historischer Aspekt
Historische Aspekte befassen sich mit dem Sammeln und Protokollieren von Daten, die
während der Ausführung eines Workflows entstehen. Betroffen sind davon alle anderen
bereits genannten Aspekte. So kann z.B. protokolliert werden, welcher Akteur eine
bestimmte Aktivität ausgeführt hat. Diese Daten können später z.B. dazu verwendet werden,
um auf deren Grundlage weitere Zuweisungen durchzuführen, z.B. wenn verlangt wird, daß
derselbe Mitarbeiter, der Aktivität A durchgeführt hat, auch Aktivität B durchzuführen hat.
Transaktionale Eigenschaft
Die wesentlichen Eigenschaften einer Transaktion lassen sich wie folgt definieren:
• Atomizität: Eine Transaktion wird vollständig, oder überhaupt nicht ausgeführt (Allesoder-
Nichts-Prinzip).
• Konsistenz: Eine Transaktion überführt das System von einem konsistenten Zustand in
einen weiteren konsistenten Zustand.
• Isolation: Die Änderungen einer Transaktion werden für andere Transaktionen erst nach
deren erfolgreichen Abschluß sichtbar.
• Dauerhaftigkeit: Die Änderungen einer erfolgreich beendeten Transaktion sind dauerhaft.
Es liegt auf der Hand, daß diese Eigenschaften auch auf die Ausführung von Workflows
anwendbar sind. Gerade die verteilte Ausführung von Workflows unter Einbeziehung
211
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Beispiel: WMS-Komponenten
Die nachstehende Grafik zeigt einen groben Überblick über die Komponenten eines WMS,
wie sie von der Workflow Management Coalition vorgeschlagen werden. Es wird hierbei
zwischen Komponenten der Modellierungsphase und Laufzeitkomponenten unterschieden.
Ziel der Modellierungsphase ist es, eine formale, von der Workflow-Engine (siehe unten)
interpretierbare Definition der einzelnen Prozesse zu erhalten. Dazu müssen die Daten der
sachlichen Aspekte definiert werden. Im Zuge des Business Reengineering geht dieser
Definitions-Phase eine Analyse des Ist-Zustandes voraus, wobei spezielle Werkzeuge zum
Einsatz kommen können, die allerdings nicht Teil des WMS sein müssen.
Bei der Definition der Prozesse bieten die meisten Systeme umfangreiche Unterstützung
durch Grafik-Editoren an. Mit Hilfe dieser läßt sich z.B. die Abfolge der einzelnen Aktivitäten
und Strukturierung der Workflows visualisieren, was wesentlich zur Anschaulichkeit beiträgt.
Die Ausgabe der Prozeß-Definitionen ist allerdings oft in einem proprietären Format
gehalten, das den Austausch zwischen unterschiedlichen Systemen verhindert. Ein Ziel der
Workflow Management Coalition ist daher die Definition einer einheitlichen Schnittstelle, die
die Interoperabilität in heterogenen Umgebungen sicherstellt.
Zusätzlich ist stellt die Referenzierung von Elementen der Organisationsstruktur einen der
wichtigsten Punkte bei der Definition eines Prozesses dar, denn zu jeder Aktivität muß
festgelegt werden, von welchem Aufgabenträger sie schließlich durchzuführen ist. Die
Modellierung der Organisationsstruktur ist also wesentlicher Bestandteil eines WMS, und die
angebotenen Modellierungskonstrukte bestimmen hierbei die Flexibilität des Systems
innerhalb des organisatorischen Aspekts.
Laufzeit-Komponenten
212
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
verantwortlich und verwaltet dazu eine Menge von Kontroll und workflowrelevanten Daten,
die den aktuellen Zustand einer Prozeßinstanz beschreiben.
213
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Abb.: WMS-Komponenten
214
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
2
Vgl. Visualisierungstypisierung TU-Wien: In einem Entity-Relationship-Diagramm (abgekürzt: ER-
Diagramm) werden Objekttypen durch Rechtecke, Beziehungen durch Rauten und Attribute durch
Ovale dargestellt. Doppelt umrahmte Ovale werden dann verwendet, wenn es mehrere Werte des
Attributs (= mehrwertiges Attribut) für ein Objekt geben kann. Die Bezeichnungen werden in den
215
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
So kann beispielsweise ein Akteur Manager einer oder keiner Organisationseinheit sein (0:1)
und eine Organisationseinheit enthält genau einen Akteur in der Funktion des Managers
(1:1), wobei die Leserichtung zu beachten ist. Die zweite Besonderheit ist die Möglichkeit,
eine Generalisierungsbeziehung zwischen den Entitäten zu kennzeichnen. Dazu wird ein
Dreieck verwandt.
WorkParty
Bei WorkParty handelt es sich um ein kommerzielles WMS der Firma Nixdorf AG, dessen
Modellierungskomponente für die Aufbauorganisation aus dem Programm Organisations-
und Ressourcen-Management-System besteht, und dessen Metamodell nachstehend
abgebildet wird.
216
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
• Rolle: Der Rollenbegriff, wie er von WorkParty verwendet wird, kann am besten als
Stellentyp umschrieben werden, d.h. die Rolle ist hier eine Zusammenfassung mehrerer
Stellen mit ähnlichen Eigenschaften.
• Organisationseinheit: Eine Organisationseinheit ist eine Form der Stellenmehrheit, d.h. eine
Zusammenfassung mehrerer Stellen oder weiterer, untergeordneter Organisationseinheiten.
Dabei kann die Organisationseinheit sowohl dauerhaften Charakter haben, als auch in ihrer
Existenz zeitlich begrenzt sein, wie das typischerweise bei einer Projektorganisation der Fall
ist. Einer Organisationseinheit können Ressourcen (siehe unten) zugeordnet werden.
Organisationseinheiten müssen bei WorkParty streng hierarchisch angeordnet werden,
wodurch die Modellierung von Mehrliniensystemen wie z.B. der Matrixorganisation
unmöglich ist.
• Kompetenz: Eine Kompetenz beschreibt sowohl die Zuständigkeit für bestimmte Aufgaben,
als auch die dazu notwendigen Befugnisse. Zuständigkeiten definieren sich also durch die
Zuordnung von Aufgaben, Befugnisse durch den Zugriff auf Ressourcen. WorkPary definiert
hierbei fünf Regeln, wie Kompetenzen ”vererbt“ werden können:
– Stellenregel: Akteure erben die Kompetenzen der ihnen zugeordneten Stellen.
– Rollenregel: Stellen erben die Kompetenzen der zugeordneten Rollen (im Sinne der
WorkParty-Definition).
– Verteilerregel: Die Kompetenzen einer Organisationeinheit gehen auf deren Stellen über.
– Leitungsregel: Die Instanz einer Organisationseinheit erbt deren Kompetenzen.
– Hierarchieregel: Eine Organisationseinheit erbt die Kompetenzen der übergeordneten
Organisationseinheit.
Hierbei sind die ersten beiden Regeln immer gültig, die anderen optional.
• Ressourcen: Ressourcen sind die Sachmittel, die zur Erfüllung einer Aufgabe benötigt
werden. Ressourcen haben einen eindeutigen Besitzer und können hierarchisch angeordnet
werden, d.h. eine Ressource kann in einer anderen enthalten und selbst wieder einer
weiteren untergeordnet sein.
217
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
218
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
FlowMark
FlowMark ist ein kommerzielles WMS der Firma IBM.
219
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Leu
Ein weiteres Beispiel für ein kommerzielles WMS ist Leu von der Firma o.tel.o.
220
Studie Portalseite Österreichischer Gemeindebund / E-Government
Besonders wichtig erscheint Punkt Nummer zwei, denn er hat unmittelbare Auswirkungen
auf die Aufbauorganisation des Unternehmens. Dieser Punkt kann anhand der bereits
vorgestellten Metamodelle näher beleuchtet werden, wobei das Modell der Workflow
Management Coalition zu vage ist, um darauf eine Diskussion aufzubauen und daher nicht
weiter betrachtet wird.
Alle vorgestellten kommerziellen Systeme beschränken sich auf streng hierarchische
Organisationsformen. Sowohl WorkParty als auch FlowMark bieten nicht die Möglichkeit,
eine Organisationseinheit mehreren anderen zu unterstellen. Leu läßt ebenfalls nur strenge
Hierarchien zwischen Leitungsstellen zu, und verzichtet ganz auf die Möglichkeit, Stellen zu
Organisationseinheiten zusammenzufassen. Somit sind diese Ansätze auf Einliniensysteme
beschränkt.
Eine Matrixorganisation ist z.B. nicht möglich. Das bedeutet bereits eine sehr starke
Einschränkung, wenn nicht gar die Unbrauchbarkeit für die praktische Verwendbarkeit in
Unternehmen mit nicht streng hierarchischen Organisationsformen.
Erforderlich ist die Möglichkeit, Organisationeinheiten in beliebige Beziehungen stellen zu
können.
Trotzdem schränkt auch dieses Metamodell bereits zu stark ein3.
3
Als Beispiel sei hier die Rechtevergabe erwähnt. Rechte sind in diesem Modell an Stellen gebunden,
die wiederum von Personen besetzt werden und somit auf diese übergehen. Ohne Zweifel ist dieses
Vorgehen sinnvoll, denn die Stellenbeschreibung enthält eine Menge von Rechten. Was aber, wenn
bestimmte Rechte einer Person direkt zugeordnet werden sollen? Zum Beispiel ist es denkbar, einer
Person aufgrund einer Vollmacht (Prokura) Rechte zuzusprechen. Außerdem kann einer Person, die
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Betrachtet man die bisher besprochenen Modelle, so fällt auf, daß alle Einschränkungen
bezüglich ihrer Ausdrucksmächtigkeit haben. Theoretisch läßt sich ein fehlendes Konstrukt
scheinbar leicht ergänzen. Diese Ergänzung ist aber nur vom Entwickler des
entsprechenden WMS durchzuführen, der Benutzer bzw. Modellierer muß später mit den
Konstrukten leben, die ihm der Hersteller zugesteht. Die Ausdrucksmächtigkeit steht und fällt
also mit den angebotenen Modellierungskonstrukten. Alleine die Menge an solchen
Konstrukten ist dabei kein Garant für eine größere Allgemeingültigkeit. Man könnte
theoretisch alle Konstrukte der bisher besprochenen Systeme anbieten und trotzdem blieben
noch viele Formen der Aufbauorganisation übrig, die nicht modelliert werden könnten. Das
liegt vor allem darin begründet, daß die verwendeten Konstrukte bereits zu sehr auf konkrete
Organisationsformen zugeschnitten sind. Eine freie Definition ist somit nicht möglich.
Die fehlenden Möglichkeiten der Metamodelle verhindern bereits im ersten Punkt die
Abbildung wichtiger Eigenschaften des Unternehmens in ein Organisationsmodell. Davon ist
auch das pragmatische Merkmal (Punkt 3) betroffen, denn wenn wichtige Informationen nicht
im Modell vorhanden sind, kann das Modell nicht dafür verwendet werden, bestimmte
Fragestellungen zu klären. Es ist daher wichtig zu erkennen, daß der Ansatz eine freie
Definition der Organisationsstruktur zuläßt, mit der alle wichtigen Merkmale der Organisation
abgebildet werden können, wohingegen die anderen Ansätze sich bereits durch die
vorgegebenen Konstrukte nur für wenige Formen eignen.
keine Stelle innerhalb des Unternehmens begleitet, gar kein Recht zugesprochen werden. Man mag
einwenden, daß eine solche Person nicht modelliert werden muß, da sie ja nicht Teil der
Aufbauorganisation des Unternehmens ist. Trotzdem bleibt die Einschränkung, und wenn die
Modellierung einer solchen Person und ihrer Rechte von Nutzen ist, dann hat sie auch ihre
Berechtigung.
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• Direkte Zuweisung: Akteure werden direkt benannt (z.B. ”Mitarbeiter A und B können
Aktivität XY ausführen.“).
• Indirekte Zuweisung: Es erfolgt keine direkte Benennung von Akteuren, sondern die
Angabe von Kriterien, die Akteure zu erfüllen haben, um gewisse Aufgaben auszuführen.
Zum Beispiel kann festgelegt werden, daß eine Aktivität von allen Sachbearbeitern einer
bestimmten Abteilung bearbeitet werden kann, wobei die Auflösung hin zu den konkreten
Mitarbeitern erst zur Laufzeit erfolgt, d.h. die entsprechenden Mitarbeiter werden aufgrund
ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Organisationseinheit und Stelle bestimmt.
Prominentestes Beispiel für die indirekte Zuweisung, wie sie heute bei vielen WMS
anzutreffen ist, ist die rollenbasierte Zuweisung von Aufgabenträgern.
Hierzu werden Mitarbeitern z.B. aufgrund von bestimmten Fähigkeiten und Kompetenzen
Rollen zugeordnet. Rollen stellen dadurch eine Abstraktion vom konkreten Mitarbeitern dar.
Einzelne Aktivitäten können von Mitarbeitern ausgeführt werden, die eine bestimmte Rolle
einnehmen. Der Vorteil dieser indirekten Referenzierung liegt in der Unabhängigkeit der
Aufgabenzuweisung von konkreten Akteuren. War es bei der direkten Zuweisung noch
notwendig, Zuweisungsregeln zu ändern, sobald Akteure z.B. die Stelle wechselten oder
Akteure hinzukamen bzw. das Unternehmen verlassen haben, so ist diese Änderung bei der
indirekten Referenzierung nicht mehr notwendig, da z.B. die referenzierten Rollen von
solchen Änderungen unberührt bleiben. Es wird dadurch eine gewisse Entkopplung der
Ablauf- von der Aufbauorganisation erreicht, wobei später noch deutlich wird, daß diese
Entkopplung noch nicht ausreicht und weiter verbessert werden kann.
So gut wie kein System bietet heute alleine die direkte Zuweisung an.
Hauptsächliche Unterschiede aktueller Systeme finden sich bei den Möglichkeiten zur
Selektion einzelner Akteure, wobei diese Möglichkeiten bereits durch die
Modellierungskonstrukte der Organisationsstrukturverwaltung beschränkt werden.
Wird z.B. kein Modellierungskonstrukt Stelle angeboten, so können später auch nicht die
Akteure selektiert werden, die eine bestimmte Stelle besetzen.
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FlowMark
Bei FlowMark wird zwischen spezifischen und dynamischen Zuweisungen unterschieden.
Spezifische Zuweisungen beruhen auf einer Liste von Benutzerkennungen, denen Aktivitäten
zur Laufzeit zugewiesen werden (direkte Zuweisung). Wurde einem Akteur ein Stellvertreter
zugewiesen, so erhält dieser die Zuteilung. Die dynamische Zuweisung kann rollenbasiert
erfolgen, wobei zusätzlich bestimmt werden kann, ob der Rolleninhaber oder sein
Koordinator die Zuweisung erhalten soll. Außerdem kann die Zuweisung auf die Mitglieder
einer Organisationseinheit eingeschränkt werden, wobei zusätzlich die Hierarchie der
Organisationeinheiten zur Geltung kommen kann, d.h. es kann spezifiziert werden, daß alle
Mitarbeiter von untergeordneten Organisationeinheiten ebenfalls für die Bearbeitung in Frage
kommen. Ein weiteres Kriterium für die Zuweisung ist die Zugehörigkeit zu einem
bestimmten Level, den ein Mitarbeiter bei FlowMark einnehmen kann (siehe Abs. 3.1.2).
Ebenfalls möglich ist die Zuweisung einer Aktivität an den Initiator eines Workflows, sowie
die Zuweisung an einen Akteur, der einen bereits beendeten Workflow bearbeitet hat, oder
an dessen Manager.
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WorkParty
Auch bei WorkParty ist die direkte Benennung von Akteuren möglich. Außerdem ist eine
indirekte Referenzierung nach den folgenden Kriterien möglich:
• Organisationeinheit des Akteurs
• Stelle des Akteurs
• Stellentyp der Stelle des Akteurs (Rolle im Sinne von WorkParty)
• Kompetenz des Akteurs
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Hierbei sind vor allem die Punkte 1,2,3 und 5 zu berücksichtigen, da Punkt 4 als unkritisch
für die flexible Kopplung von Aufbau- und Ablauforganisation gelten kann. Ziel ist es zu
zeigen, in wie weit die bestehenden Ansätze in der Lage sind, Änderungen an der
Organisationsstruktur zuzulassen, ohne das Prozeßmodell zu beeinflussen bzw.
Anpassungen daran nötig zu machen. Das Prozeßmodell muß Elemente der
Organisationsstruktur referenzieren. Es wird davon ausgegangen, daß das durch
Zuweisungsregeln geschieht. Erfordert eine Änderung an der Organisationsstruktur eine
Anpassung an den Zuweisungsregeln, die die geänderten Elemente enthalten, so bedeutet
das einen hohen Aufwand, da u.U. sehr viele Zuweisungsregeln angepaßt werden müssen.
Kann diese Anpassung nicht automatisch erfolgen, so wirken sich Änderungen der
Organisationsstruktur sehr stark auf die Prozesse aus, was natürlich vermieden werden soll.
Im Idealfall sind gar keine Anpassungen – außer natürlich die Änderungen an der
Organisationsstruktur selbst – notwendig.
Vergleich
Punkt 1: Änderung der Position eines Mitarbeiters innerhalb des Unternehmens
Dieser Punkt ist einer der wenigen, die bereits als ausreichend gelöst gelten. Durch Verzicht
auf die direkte Zuweisung von Akteuren wirken sich Änderungen dieses Punktes nicht auf
das Prozeßmodell bzw. die Zuweisungsregeln aus. Jedes der hier vorgestellten WMS bietet
die Möglichkeit der indirekten, rollenbasierten Zuweisung, die vom konkreten Akteur
abstrahiert und die – solange die Rolle unverändert bleibt – eine Zuweisung unabhängig vom
Rolleninhaber zuläßt.
Punkt 2a: (Die Zusammenlegung von Elementen der Organisationsstruktur) zeigt eine
Zusammenlegung von Rollen. Die vormals getrennten Rollen A und B mit den implizit
enthaltenen Kompetenzen 1 und 2 bzw. 3 und 4 werden zu einer neuen Rolle AB mit den
Kompetenzen 1,2,3 und 4 vereinigt. Die neue Organisationsstruktur enthält somit keine
Akteure mehr, die die Rollen A oder B einnehmen. Der Versionierungsansatz würde hierzu
jeweils neue Versionen der geänderten Elemente erstellen, so daß auch eine neue Version
der gesamten Organisation entsteht. Um die Anpassung aller vorhandener
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Zuweisungsregeln mit den Rollen A und B zu vermeiden, kann eine ”Umleitung“ aller
Anfragen erfolgen, die sich auf die Rollen A oder B beziehen, so daß in diesen Fällen immer
automatisch die Rolle AB referenziert wird. Dies ist möglich, da in der Versionenhistorie ein
eindeutiger Pfad von Rolle A zu AB und von Rolle B zu AB existiert. Somit ist klar, daß ein
Objekt, das die Rolle AB einnimmt, ein Objekt der Rolle A und B ersetzen kann. Somit ist
dieser Fall unkritisch.
Punkt 2b: (Die Aufteilung von Elementen der Organisationsstruktur.) Dieser Fall ist die
Umkehrung von 2a. Aus Rolle AB werden Rollen A und B erzeugt, die jeweils einen Teil der
vormals in AB enthaltenen Kompetenzen enthalten. In diesem Fall bietet der
Versionierungsansatz keine Hilfe für die automatische Handhabung, denn es kann nicht
gesagt werden, ob eine vormalige Anfrage nach einem Objekt der Rolle AB nun auf A oder B
umgeleitet werden soll – zumindest nicht ohne weitere Informationen. Es bleibt in diesem
Fall nichts anderes übrig, als alle Zuweisungen manuell zu überprüfen.
Das Problem liegt hier in der impliziten Modellierung der mit den Rollen verbundenen
Kompetenzen.
Dieses Problem wird gelöst, indem die zur Durchführung einer Aufgabe notwendigen Rechte
und auch Fähigkeiten explizit modelliert werden. Eine Zuweisung enthält nun nicht mehr eine
Selektion der Form ”Auffindung aller Akteure, die Rolle A einnehmen können.“, sondern
”Auffindung aller Akteure mit Kompetenz 1 und 2.“.
Diese Kompetenzen sind auch nach den Änderung vorhanden. Es ist daher keine
Anpassung der Zuweisungen notwendig.
Punkt 3: (Die Neuaufteilung von organisatorischen Elementen) In diesem Fall kommen keine
Rollen hinzu oder fallen weg. Da die meisten Metamodelle sich im Großen und Ganzen auf
Rollen konzentrieren, ändert sich für das Workflow-Management-
System die Organisation scheinbar nicht. Prozesse können somit weiterhin die Elemente
referenzieren. Die Zuweisung wird trotzdem nicht mehr korrekt sein, denn die gefundenen
Akteure haben nun evtl. nicht mehr die für die Durchführung einer Aktivität geforderten
Kompetenzen. Dieser Fall ist noch wesentlich kritischer als Fall 2b, denn obwohl die
Zuweisung nicht offensichtlich als falsch erkannt wird, weil keine Akteure mehr gefunden
werden, liefert sie falsche Ergebnisse.
Als Ansatz zur Behebung dieser Problematik verweisen wir hier auf Punkt 2b.
Punkt 4: Unkritisch
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Die extremste Form des Austausches ganzer Organisationseinheiten ist die Durchführung
eines Prozesses in einer anderen Organisation.
Auch Umstrukturierungen ohne Rücksicht auf alte Elemente führen zu einer praktisch neuen
Organisation, aber auch die Verwendung eines bewährten Prozesses in einem anders
strukturierten Unternehmensteil fällt darunter. Eine Versionierung bringt hier keine Vorteile,
denn es existieren keine Elemente in alten Versionen, aus denen die neuen hervorgegangen
sind. Die neue Organisation muß daher Rechte und Fähigkeiten gleich bezeichnen oder
zumindest eine 1:1-Abbildung verschiedener Bezeichner ermöglichen. Ansonsten müssen
alle Zuweisungen angepaßt werden. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit der Verwendung
gut definierter Begriffe für die Modellierung der Organisation, die später noch unter dem
Begriff der Ontologie eine große Rolle spielen wird.
Die Bewertung
Bewertet man die verschiedenen Ansätze, so ist ein deutlicher Anstieg der ”Immunität“ der
Prozeßbeschreibungen gegenüber Änderungen an der Organisationsstruktur in folgender
Reihe zu erkennen: Referenzierung nach Namen und Referenzierung nach Rollen. Die
Selektion erfolgt aufgrund von Eigenschaften eines Akteurs. Da Name und Rolle eines
Akteurs im Grunde nichts anderes als Eigenschaften sind, subsumiert der dritte Punkt die
beiden anderen. Trotzdem muß klargestellt werden, daß eine Selektion von Aufgabenträgern
nach Namen und Rollen nicht zu empfehlen ist. Nur die Selektion nach Eigenschaften wie
Rechten, Fähigkeit, o.ä. bringt die gewünschte Entkopplung von Ablauf- und
Aufbauorganisation. Die Selektion muß also aufgrund von grundlegenden Eigenschaften
erfolgen, von denen sichergestellt werden kann, daß sie auch nach Veränderungen an der
Organisation noch im Modell anzutreffen sind. Man muß sich dazu fragen, welche
Eigenschaften tatsächlich notwendig sind, um eine Arbeit auszuführen. Solche
Eigenschaften sind z.B. Befugnisse und Fähigkeiten aber auch noch andere wie z.B.
aktuelle Aufenthaltsorte oder die Verfügbarkeit eines Akteurs.
Man könnte nun einwenden, daß diese Modellierung von Eigenschaften einen sehr großen
Aufwand bedeutet, nicht zuletzt weil das Modell immer auf dem aktuellen Stand gehalten
werden muß. Aber dieser Aufwand muß auch bisher betrieben werden. Schließlich muß für
jede Rolle die Menge der Eigenschaften festgelegt werden, die ein Akteur mitbringen muß,
um die Rolle einnehmen zu können. Der einzige Unterschied besteht darin, daß diese
Eigenschaften bisher oft in einer Form festgehalten werden, die keine direkte Auswertung
durch ein WMS zuläßt.
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Zusammenfassung
Es kann festgestellt werden, daß aktuelle Systeme vor allem im Bereich der
Modellierungsmöglichkeiten der Aufbauorganisation Defizite aufweisen. Diese sind auf die
angebotenen Modellierungskonstrukte der Systeme zurückzuführen, die oft auf bestimmte
Organisationsformen zugeschnitten sind und daher zu stark einschränken. Eine flexible
Definition der Aufbauorganisation ist mit solchen Systemen kaum möglich. Die Lösung
dieses Mankos bietet die Bereitstellung eines Metamodells, dessen Konstrukte eine freie
Definition zulassen. Dazu müssen diese Konstrukte allgemein genug gefaßt werden.
Die Definition der Aufgabenträgerzuweisung leidet ebenfalls unter den
Modellierungsmöglichkeiten aktueller Systeme, denn es können nur Elemente der
Organisationsstruktur referenziert werden, die sich mit den Mitteln des Systems beschreiben
lassen. Es wurde ebenfalls erkannt, daß für eine Entkopplung von Aufbau- und
Ablauforganisation die explizite Modellierung von Kompetenzen und Fähigkeiten
unverzichtbar ist, da ansonsten Änderungen am Modell der Organisation direkt zu
Änderungen an den Prozeßbeschreibungen führen. Weiters gestattet eine klar definierte
Terminologie die Verwendung von Prozeßbeschreibungen innerhalb verschiedener
Organisationsformen.
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Redaktioneller Aufbau
Wesentliches Kriterium für eine erfolgreiche Content-Redaktion im Bereich des Portals für
österreichische Gemeinden ist es, Vielfalt und Inhomogenität der Nachrichtenquellen und die
auf vielen Sites verstreuten Nachrichtenpräsentation im Rahmen eines Workflow-Konzepts
unter Kontrolle zu halten.
Wichtige Punkte:
• Einhaltung einheitlicher Qualitätsstandards
• Themenauswahl nach einheitlichen Kriterien
• Vermeidung von Doubletten, einander widersprechenden Inhalten
• Kontrolle und Freigabe von Texten
• Inhaltliche Verantwortung
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News allgemein:
Entscheidungsketten und Verantwortungsbereiche
Inhalt: Allgemeine News – Produktion durch Partner, Freigabe durch Senior Content-
Redakteur/in
Ebd.: Kontrolle der Vollständigkeit und evtl. Anforderung zusätzlicher Stories
Verantwortung: Content Büro = Herausgeber
News intern:
Tech Center:
Montoring Center:
Entscheidungsketten und Verantwortungsbereiche
Inhalt: Input z.B. durch OEKB, etc.; journalistische Aufarbeitung durch Content Büro,
Freigabe OEKB und Senior Content Redakteur/in,
Verantwortung: OEKB etc.
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Knowledge Pool:
Entscheidungsketten und Verantwortungsbereiche
Inhalt: Medienbeobachtung und redaktionelle Verwertung durch Content Büro
Verantwortung: Content Büro = Herausgeber
Personalkonzept Content
Im Bereich Personal empfehlen wir, die vielfältigen Aufgaben durch eine möglichst schlanke
Organisation zu bewältigen. Das kann nur möglich sein, wenn lediglich die
Kernkompetenzen von fixem Personal wahrgenommen werden, Randbereiche jedoch von
Auftragnehmern, Partnern und freien Mitarbeitern bedient werden. Darin sehen wir enormes
Einsparungspotential in einem der zentralen Kompetenzbereiche.
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VII Anhang:
Frage 15a Wer ließt emails?
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