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4-2009
Juli / August
Ausgabe 04-2009 neu entwurf.qxp 15.06.2009 13:33 Seite 2
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editorial
inhalt Liebe Leserinnen und
thema: Leser der Pflugschar,
Prägende Gestalten der AG-Geschichte S. 3 die Arbeitsgemeinschaft der CVJM ist 90 Jahre alt, und wir möch-
Die Gründung der Arbeitsgemeinschaft der CVJM S. 4 – 5 ten diese Ausgabe der Pflugschar dem runden Geburtstag widmen.
Wichtige Meilensteine in der Geschichte der AG S. 6 – 7 Der Blick in die Vergangenheit der AG soll verstehen helfen, warum die AG
überhaupt gegründet wurde. Sich zuerst seiner Wurzeln zu vergewissern, um von dort aus neu den Blick in die
Wiedervereinigung auch innerhalb der AG S. 8 Gegenwart und Zukunft zu richten, ist sicherlich ein richtiger Schritt.
Mit kleinen Initiativen zu großen Zielen S. 9 Zudem werden wir einige wichtige Ereignisse aus dem Leben der AG mit einem Zeitstrahl hervorheben und
Der CVJM für heute und morgen S. 10 – 11 durch Fotos illustrieren. Dazu werdet Ihr einige prägende Persönlichkeiten der AG-Geschichte wiederfinden und
Bilder sagen mehr als tausend Worte S. 12 – 13 viele bekannte Menschen auf Fotoseiten entdecken. Die Arbeitsgemeinschaft lebt von der Beziehung zwischen
den Menschen und der Beziehung zu Gott!
Was bedeutet die Arbeitsgemeinschaft (AG) für Dich? S. 14 – 15
Neben Grüßen und Statements anlässlich des kleinen Jubiläums werden wir uns der internationalen Partner-
schaftsgeschichte der AG zuwenden. Wolfgang Steigmeier hat da einiges ans Licht gefördert.
aus der AG – für die AG (AfA): Aber natürlich befassen wir uns auch mit der Gegenwart und Zukunft: Volker Klein lädt uns ein, einen Blick
Berichte aus der AG S. 16 – 18 auf den CVJM von heute und morgen zu werfen.
Vereins-Diamanten S. 19
Offene Stellen in der Arbeitsgemeinschaft S. 20 Mir hat das Arbeiten an dieser Ausgabe sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich dazu etliche staubige Papie-
re aus dem Kellerarchiv ins Büro befördern, viele Texte lesen und unzählige Fotos sichten und einscannen mus-
Menschen im Blickpunkt S. 21
ste. Manchmal sah mein Büro selbst aus wie ein Archiv.
cvjm international: Beim Durchsehen des Materials ist mir aber bewusst geworden: Hier halte ich einen Teil von Gottes Segensli-
Geschichten, die der Weltdienst schrieb S. 22 – 23 nie mit den Menschen in der Hand. Gott gebraucht die Arbeitsgemeinschaft der CVJM, um sein Reich aufzu-
bauen, und wir dürfen dabei sein!
Ich hoffe, auch Ihr habt Freude beim Stöbern in der Geschichte der AG der CVJM.
Liebe Grüße
impressum
Herausgeber: Abdruck, auch auszugsweise, Wiedergabe von Einzelpreis: Das Magazin erscheint zweimonatlich mit
Arbeitsgemeinschaft der CVJM Deutschlands; Textbeiträgen und Illustrationen, sind nur mit aus- EUR 1,30 (zuzüglich Porto und Verpackung). freundlicher Unterstützung durch das Bundesminis -
Generalsekretär: Volker Klein (ViSdP) drücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet. Besondere Konditionen bei Bezug durch die Vereine. terium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Redaktion: Verleger: Konto: Evang. Kreditgenossenschaft eG Kassel,
Hirzsteinstr. 17, 34131 Kassel Pflugschar-Verlag, BLZ 520 604 10, Kontonummer: 1210
Tel. (05 61) 3 14 99-99; Fax 3 14 99-98 Hirzsteinstr. 17, Druck: Werbedruck GmbH Horst Schreckhase,
www.cvjm-ag.de 34131 Kassel, Spangenberg
Leitung: Wolfgang Funke Tel. (05 61) 3 14 99 99,
E-Mail: pflugschar@cvjm-ag.de
Redaktion:
Online-Redaktionskreis Layout: Dirk Liebern, Hamburg
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Prägende Gestalten
der AG-Geschichte
Auf dieser Seite seht
Ihr die Fotos, die Na-
men und die Amtszei-
ten der 1. Vorsitzenden
und der Generalsekre-
täre. Diese Männer ha-
ben wir exemplarisch
ausgewählt um zu zei-
gen, dass Gottes Ge-
schichte mit der Arbeit-
gemeinschaft der CVJM
immer eine Geschichte
mit und durch Men-
schen ist. An dieser
Stelle könnten wir also
tausende Fotos von
Frauen und Männern
zeigen, die die Ge-
schichte der AG mitge-
prägt haben.
Generalsekretäre
Vorsitzende
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Arbeit an der Seele des jungen Mannes. Ohne Bekehrung, oh- erniedrigt und entweiht, heiliger Ernst. Gerade die CVJM, die ihre Fertigkeiten in der Kunst und ihr Wissen zu einer Auf-
ne Predigt des Kreuzes Christi gibt es keine Aufwärtsbewegung durch das Weiße Kreuz in freundschaftlicher Beratung des jun- wärtsbewegung ihrer Brüder, bewusst in den Dienst Gottes stel-
der Jugend. gen Mannes auf dem sexuellen Gebiete so außerordentlich ha- len. Sie werden in den CVJM-Tagungen einander näher kom-
ben dienen können, kennen auch die Bedeutung der Leibe- men und das Feuer der Bewegung schüren, um es in ihre Städ-
sübung. Wenn in den Kämpfen um die sittliche Reinheit im te und Vereine zu tragen. Die Jugend war und ist zu allen Zei-
Geistesgaben wecken und Schmutz der Gegenwart unter den Lockungen einer schlechten ten begeisterungsfähig; auch die heutige wird es, wenn sie klar
entfalten Frauenwelt und einer perversen Kunst und Literatur auch allein das CVJM-Ziel sieht und erfasst. Das Ideal wahrer Männlichkeit
Wir haben daneben noch andere Aufgaben! Der junge Mann göttliche Kräfte zum Siege führen, so ist der Turnsaal und das ist unser Herr!
hat von seinem Schöpfer wunderbare Gaben des Geistes und Sportfeld doch eine wesentliche Hilfe dazu. Unsere Anschauun-
des Gemütes empfangen; die müssen auch geweckt, gepflegt gen über Sport und Spiel und jede andere gesunde Leibe-
sübung sind heute geklärter. Was wir einst in Harmlosigkeit Beziehungen leben
und zur Entfaltung gebracht werden. Wie viel verkümmert,
weil es in der Jugend nicht Gott geweiht war. Geahnt haben wir nebenbei betrieben, das ist uns heute nicht zur Hauptsache, Die CVJM können nun als solche in nähere Beziehungen mit al-
immer, dass hier ein reiches Feld der Betätigung für die CVJM aber zu ernster Pflicht geworden. Nicht um mit den Sport- und len christlichen Jugendorganisationen kommen. Es bestehen
liegt, und es ist sicher nicht geringes bisher auch darin geleis- Turnvereinen in Konkurrenz zu treten, treiben wir Turnen, Wan- Berührungspunkte mit den Jünglingsvereinen, die auf Bekeh-
tet worden. Aber vielleicht hat man in der Erweckungsbewe- dern und Spiel. Nein, wir sehen in der sportlichen Betätigung rung ihrer Glieder hinarbeiten, mit der Deutschen Christlich Stu-
gung doch zu wenig von dem ersten Artikel, dem von dem eine Äußerung frohen Jugendmutes und in gesunder Bewe- dentischen Vereinigung, den Schülerbibelkreisen und mit dem
Schöpfer-Gott verstanden. Was wussten wir von den Seelenvor- gung und Kräftigung des Leibes zugleich ein Mittel zur Erhö- Jugendbund für entschiedenes Christentum. Wir alle stehen in
gängen und Erziehungsfaktoren, von Psychologie und Pädago- hung der Lebensfreude des jungen Mannes. den Gefahren der Gegenwart: der Verflachung auf der einen,
gik in der praktischen Vereinsarbeit? Es fehlten ja die For- der Engigkeit und Kurzsichtigkeit auf der anderen Seite. Wir
schungen eines Fr. W. Förster und D. Bauer. Heute ist uns kla- brauchen die Erfahrungen der bisher getrennt marschierenden
rer als damals, dass zur Bildung der christlichen Persönlichkeit
Auf junge Mitarbeiter setzen „Armeen“ Jesu Christi. Es ist heute kein Raum und keine Zeit
alle in ihr liegenden Gemüts- und Geisteswerte gleichmäßig Eine weitere Aufgabe der „AG“ erblicken wir in einer umfas- für Trennung, weil es Zeit ist zum Streit gegen den gemeinsa-
gepflegt werden müssen, wollen wir anders göttlich-natürliche senden Mobilmachung der in der Mitgliedschaft, besonders in men Feind: Welt und Sünde.
junge Männer in unseren Reihen sehen. Unter diesem Ge- der tätigen, liegenden Kräfte. Diese sind lange nicht voll ent-
sichtspunkt haben wir große Freiheit und Freudigkeit, die Got- faltet. „Arbeit von jungen Männern an jungen Männern“ – ist
ein alter CVJM-Satz. Und wir haben diesen schönen Gedanken Als letztes der Ziele der Arbeitsgemeinschaft ist zu erwähnen,
tesgaben der Natur und der Kunst, der Wissenschaft und der
des allgemeinen Priestertums „im jugendlichen Gewande“, wie dass diese allmählich eine Zentrale für alle CVJM-Fragen und
Kultur, was immer ein Menschenherz wahrhaft erfreut, bildet
ich ihn nennen möchte, darzustellen versucht. Aber ich denke Anregungen werden soll.
und vertieft, in unser Programm einzustellen und dem höchsten
Ziele nutzbar zu machen. mir noch einen größeren Einfluss des gläubigen jungen Man-
nes in der Mitarbeit und Leitung bei aller Anerkennung der
Den Sport ernsthaft fördern „Führerstellung“ des CVJM-Sekretärs. Ich sehe die Jugend in
Weil wir an die dereinstige Erlösung und Auferstehung des Lei- größerem Ernste als bisher die Verantwortung für das Werk auf
bes glauben, deswegen ist uns der Kampf gegen alles, was ihn ihre Schultern nehmen. Ich sehe sie, ihre Fähigkeiten in Sport,
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Wichtige Meile
Geschichte der Arbeitsg
Sitz der Geschäftstelle in Berlin –
bis dahin in Dresden
Zunehmende
Jahreslager der AG in Saarow Einschränkungen
Gründung der Arbeitsgemeinschaft
durch den Staat
der CVJM Deutschlands in Dresden
Jahreslager in Neu-Saarow
(Hammelburg)
AG-Tagung:
AG-Jahrestagung „Im Aufwind“ „Segel setzen – Gottes Dynamik in der
in Bielefeld AG-Prozess „Zukunftsfähig werden“ Stadt entfalten“ in Karlsruhe – Abschluss
des AG-Prozesses
ensteine in der
gemeinschaft der CVJM
Jahreslager in
Hohenbinde bei Erkner Verbot der CVJM
(am 5.12.1938 wurde der CVJM
Osnabrück als erster CVJM von der
Jahreslager in Blankenburg. Gestapo geschlossen) ca. 80% aller Vereinshäuser sind durch
Bombenangriffe zerstört
1938 wird das Jahreslager von der allmählicher
Gestapo aufgelöst Wiederaufbau
Deutschlands und der CVJM
75. Geburtstag:
Geburtstags-Jahrestagung in Frankfurt am
Gründung der Ost-AG in Leipzig Main „Gott in der City“ und Festakt in
Dresden
Umbau der Geschäftsstelle
Wiedervereinigung
auch innerhalb der
AG
1990 waren die aktuellen Entwicklungen in dem rasanten und ebenso bei sorgsam ausgewählten Einzelprojekten in ver- Im Arbeitsbericht 1994 schreibt Karl-Heinz Jakobi: „Das ver-
Tempo des Vereinigungsprozesses und die Frage nach dem schiedenen Vereinen mitarbeiten. Dies erfordert in den näch- trauensvolle, offene und direkte Miteinander-Umgehen ermög-
Aufbau der CVJM-Arbeit in den fünf neuen Bundesländern in sten 5 bis 7 Jahren einen zusätzlich engagierten Einsatz. Hier licht für alle Beteiligten immer wieder ein neues Lernen oder
jeder Sitzung des AG-Ausschusses ein Schwerpunktthema. ist jeder gefragt, und kein kleiner Schritt ist unwichtig, wenn ein Umlernen, was zu wachsender wechselseitiger Wertschät-
wir mit Überzeugung, mit Freude und Hoffnung zur Ausbrei- zung führen kann. Immer wieder entdecken wir, dass das „Ein-
tung des Reiches Gottes unter jungen Menschen vorwärts ge- ander-Verstehen“ Zeit und das vertrauensvolle Gespräch
Eisenach, Dresden, Leipzig hen; schließlich ist der CVJM eine „Vorwärtsbewegung“. braucht.“
Mit der Aufnahme der CVJM Eisenach, Dresden und Leipzig in
die Arbeitsgemeinschaft der CVJM im Jahr 1991 stand die AG
vor neuen Herausforderungen. „Wir sind reicher geworden Die Gründung der Ost-AG Die aktuelle Situation
durch neue Aufgaben und Anforderungen, die wir gemeinsam Nach den erwähnten drei Vereinen traten bis zum 20. Februar Nicht aus allen Kontakten haben sich Mitgliedschaften in der
anpacken. … Wir sind dankbar für das neue Miteinander und 1993, als die Ost-AG als sechste Regional-AG der Arbeitsge- AG ergeben, aber zu einzelnen CVJM in den neuen Bundeslän-
werden bei der Delegiertenversammlung und der damit ver- meinschaft gegründet wurde, auch die CVJM Magdeburg (Juni dern gibt es auch ohne Mitgliedschaft weiterhin gute Bezie-
bundenen AG-Ausschusssitzung konkrete Schritte zur Intensi- 92), Plauen und Hoyerswerda (Dezember 92) der AG bei. Die hungen. Leider musste der CVJM Halberstadt seine Arbeit ein-
vierung des Innerdeutschen Bruderschaftsdienstes beraten und Zahl der Vereine wuchs stetig, so dass die Ost-AG 1994 schon stellen. Die Verständigungsschwierigkeiten zwischen Ost und
entscheiden“, schrieb der damalige Generalsekretär der AG, elf CVJM vereinte. Hinzugekommen waren im März 1993 West haben ein wenig nachgelassen, und trotzdem braucht es
Karl-Heinz Jakobi, in seinem Arbeitsbericht für das Jahr 1991. Halberstadt, im Juni 1993 Halle an der Saale und im Juni auch weiterhin eine Kultur des Aufeinander-Hörens und -Wahr-
1994 schließlich Gera und Schönebeck. Auch Berlin gehört nehmens, um den anderen besser zu verstehen. Außerdem gibt
seitdem zur Ost-AG. Kontakte und Zusammenarbeit bezogen es weiterhin Themen wie die überproportional hohe Arbeitslo-
Konzentrierte Aufbauhilfe sich 1994 außerdem auf die CVJM in Chemnitz, sigkeit, die ganz besonders die Vereine in den neuen Bundes-
Im Jahr 1992 hieß es in der März/April-Ausgabe der Pflug- Frankfurt/Oder, Zwickau, Rostock, Stralsund, Dessau, Demmin, ländern betreffen und die Auswirkungen auf die CVJM-Arbeit
schar: Die CVJM Eisenach, Dresden und Leipzig wurden im ver- Erfurt und Greifswald. haben. Deshalb ist es gut, dass es eine Ost-AG gibt, in der re-
gangenen Jahr in die Arbeitsgemeinschaft der CVJM Deutsch- gionale Themen besprochen werden können. Es ist ein Segen,
lands aufgenommen. In diesem Jahr mehren sich die Kontak- dass die durch den Krieg zerrissene Gemeinschaft wieder zu-
te, und neue partnerschaftliche Beziehungen werden geknüpft. Die Einheit braucht Zeit sammengefunden hat.
Weitere Vereine bereiten sich auf einen Beitritt in die AG der Die Frage, die sich damals stellte, lautete: Auf was muss man
CVJM vor. Durch die Gründung und den Aufbau neuer CVJM in auf dem Weg zur inneren Einheit in unserem Land besonders
Wolfgang Funke, AG-Geschäftsstelle
den neuen Bundesländern sind wir jetzt und in den nächsten achten? Welche Möglichkeiten haben wir dabei im CVJM, mit
Jahren besonders zu „konzentrierten Aktionen“ herausgefor- den ganz unterschiedlichen Erfahrungen und Prägungen von
dert. Wir möchten einige örtliche CVJM (zwei bis drei Vereine christlicher Jugendarbeit im Osten und Westen umzugehen?
schwerpunktmäßig) in den neuen Bundesländern unterstützen Wie können wir eine gemeinsame CVJM-Zukunft gestalten?
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Mit kleinen
Initiativen zu großen
Zielen Über die Entstehung von Initiativen
1992 hatten sich 46 AG-CVJM an der Umfrage „Information Kooperationsformen Gründen und beenden
und Kooperation“ (INKO) beteiligt. Dort wurde unter anderem
Mit der Frage nach den Kooperationswünschen wurde auch Initiativen verdeutlichen das Wesen der AG sehr gut. Wir ver-
nach Arbeitsfeldern gefragt, bei denen sich Vereine Koopera-
nach geeigneten Kooperationsformen gesucht. Der Wunsch stehen uns als Bewegung! In den Initiativen geschieht in der
tionsmöglichkeiten wünschten.
nach Zusammenarbeit hatte nicht zwangsweise die Gründung Zusammenarbeit „Teilen und Dazugewinnen“ Arbeitsgemein-
Die Ergebnisse der Auswertung könnt Ihr der nachfolgenden einer Initiative im Sinne eines regelmäßigen Treffens zur Fol- schaft live. Wo mindestens drei AG-Vereine an einem Thema
Auflistung entnehmen. ge. Angedachte Formen der Zusammenarbeit waren: Semina- miteinander arbeiten wollen, um die gemeinsamen Kompeten-
re, Workshops und Tagungen, Erstellung von Materialsamm- zen zu nutzen, kann jederzeit eine neue Initiative entstehen.
lungen, Publikationen, Aufbau eines Beratungsnetzwerkes, Be- Genauso besteht aber auch die Freiheit, eine Initiative zu be-
Kooperationswünsche gleitung, Bildung von Arbeitsgruppen, regionale Zusammenar- enden, wenn die Mitglieder dies für sinnvoll ansehen.
Zusammenarbeit wurde in nachstehenden Bereichen ge- beit, Konsultationen. Aus der INKO-Befragung entstanden einerseits neue Initiativen
wünscht: innerhalb der AG, an denen sich viele Vereine beteiligten, an-
> Gruppen für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre dererseits rückten bekannte Arbeitsfelder wieder stärker ins
75. Geburtstag der AG mit vielen Blickfeld, wie die Verbund- und die OT-Initiative. Bei manchem
> Junge Erwachsenen Arbeit Projekten Anliegen für eine Kooperation blieb es bei einer Idee, die Um-
> Offene Tür Der im Jahr 1992 begonnene Prozess des effektiveren Infor- setzung kam nicht zustande. Wieder andere Initiativen trafen
> Bibelstunden, Hauskreise, Gottesdienste mationsaustausches mit dem Ziel einer breiteren und intensi- sich ein bis zwei Mal und lösten sich dann wieder auf.
veren Kooperation zwischen einzelnen Vereinen wurde 1993 Ich bin gespannt, welche Themen uns in der nächsten Zeit be-
> Ökumene
fortgesetzt. Es bildeten sich Vorbereitungskreise für Initiativen, wegen und welche Initiativen vielleicht neu entstehen. Über die
> Freizeiten die im Jahr 1994 anlässlich des 75. Geburtstages der AG statt- derzeit aktuellen Initiativen könnt Ihr Euch jederzeit auf unse-
> Internationale Begegnungen – Weltdienst-Arbeit fanden. Vom 11. bis 15. Mai 1994 fand in Frankfurt am Main rer Homepage www.cvjm-ag.de informieren.
eine Geburtstags-Jahrestagung statt und vom 17. bis 18. Sep-
> Mitarbeiterkreis
tember 1994 ein Festakt in Dresden. Die eigentliche Geburts-
> Mitarbeiterschulung tagsfeier bestand jedoch aus einer Vielzahl von speziellen Pro-
> Arbeit mit ausländischen Kindern und Jugendlichen jekten unter dem Motto „Kleine Initiativen für große Ziele“, die Wolfgang Funke, AG-Geschäftsstelle
über das ganze Jahr verteilt waren:
> Verwaltung
> Jugendleiterkonferenz der Jugendinitiative: „Kinder und
> Öffentlichkeitsarbeit
Jugendliche einer Stadt erreichen“
> Mitgliederwerbung
> Werkstatt-Wochenende der OT-Initiative: „Wege zum
> Beziehungen Menschen“
> Werte > Tagung der Verbund-Initiative: „Der Mitarbeiterkreis als
> Umgang mit schriftlichen Materialien Ekklesia“
> kreative evangelistische Aktionen > „Tour de Ruhr“, ein Live-Seminar und eine
Konsultation durch die Junge-Erwachse-
> Konzept für einen „Grundkurs des Glaubens“ nen-Initiative
> Familienarbeit > „Städtetour“ der Initiative für
> Schriftverständnis kreative, evangelistische Ak-
> Einfacher Lebensstil in der Gemeinschaft vor Ort ange- tionen
sichts der Armut in der Welt > Tagung „Arbeit mit aus-
> Konkretion christlicher Ethik in einer werteunsicheren Ge- ländischen Kindern und
sellschaft im sexualpädagogischen und sexualethischen Jugendlichen“
Verhalten der Mitarbeitenden im CVJM > Seminar „Lobpreis und
> Biblische und fachliche Befähigung zur Wahrnehmung von Anbetung im CVJM“
Leitungsaufgaben > Konsultation „Mitarbeiter-
> Wie vereinbaren wir CVJM-Arbeit mit Familie, Beruf und befähigung“
Freizeit? > Einkehr- und Perspektiveta-
gung: „Dynamik aus der Stille“
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Moderne Klöster
Volker Klein, Generalsekretär der AG, veranschaulichte in sei- schon im unmittelbaren Umfeld kaum mehr: „An einem Ort zu Auch zur Zeit der iroschottischen Mönche, die im 6. bis 8. Jahr-
nem diesjährigen Arbeitsbericht auf der Tagung für Führungs - leben bedeutet nicht, zusammen zu leben, und zusammen zu hundert durch die Gründung von Klöstern in Mitteleuropa evan-
kräfte verschiedene Wahrnehmungen über die Gesellschaft. Er leben bedeutet nicht mehr, als am gleichen Ort zu leben.” (Ul- gelisiert haben, konnte das Land nicht flächendeckend christi-
entwarf dabei eine „Landkarte“ unserer heutigen Zeit. Zugleich rich Beck, Soziologe, Uni München) In den Städten gibt es über anisiert werden. Das kann ein Modell für den CVJM sein: Die
zeigte er Wege auf, wie die gegenwärtige CVJM-Arbeit in Städ - 50 Prozent Single-Haushalte. Menschen kennen immer weni- CVJM-Häuser und ihre Mitarbeitergemeinschaften sind moder-
ten aussehen kann. ger ihr unmittelbares Umfeld, geschweige denn den Stadtteil. ne Klöster, um dort dem lebendigen Gott zu begegnen, und um
Gleichzeitig ist die Welt zum Dorf geworden: Rund um den Erd- geistliches Leben einzuüben. Die CVJM sind Orte von Freund-
ball bestehen Beziehungsgeflechte. Man hat seine Bekannten schaft und Orte der Hoffnung, nach denen sich die Menschen
Schweizer Käse und Freunde nicht mehr nebenan wohnen. Über die elektroni- sehnen. Gemeinde Gottes wird hier erfahrbar.
Die Volkskirche verstand sich als Kirche für das ganze Volk. Sie schen Medien kann ich täglich (und quasi kostenlos) mit der
wollte eine flächendeckende Versorgung bieten. Die Umset- Volontärin in Peru „skypen“ oder mit dem Studienkollegen im
zung wird aber zunehmend schwieriger und ist heute in vielen Auslandssemester in den USA „chatten“. Sonntags fahre ich Verbindliche Mitte
Landstrichen nicht mehr zu leisten. Wenn man die christliche schnell in den besonderen Gottesdienst bei Freunden in der Die Mitte eines Klosters bildete eine Kernzelle von leiden-
Durchdringung Deutschlands mit einem Käse vergleicht, dann 100 Kilometer entfernten Stadt. Die Herausforderung besteht schaftlich überzeugten Christen. Sie haben sich für ein Leben
hat dieser Käse zahlreiche Löcher. Es gibt immer mehr konfes- darin, dass ich mein Beziehungsnetz permanent neu definieren mit Jesus und zugleich für das Leben in der Gemeinschaft ent-
sionslose Menschen, die keinerlei Interesse an Glaubensfragen muss. Die Kontaktaufnahme ist leichter, aber die Tiefe und Ver- schieden. Wir brauchen auch im CVJM Menschen, „welche Je-
haben. Sie werden auch durch missionarische Aktivitäten wie lässlichkeit von Freundschaft brauchen über die schnelle Nach- sus Christus nach der heiligen Schrift als ihren Gott und Heiland
Pro Christ oder Jugendevangelisationen kaum erreicht. Glaube richt hinaus Zeit, Begegnung und Vertrauen. anerkennen, in ihrem Glauben und Leben seine Jünger sein
wird in der Gesellschaft als reine Privatsache angesehen. Er soll und gemeinsam danach trachten wollen, das Reich ihres Meis-
auch aus dem öffentlichen Gespräch herausgehalten werden. ters unter jungen Männern auszubreiten.“ (Pariser Basis) Das
Jugend ist nicht gleich Jugend fordert eine freie und zugleich verbindliche Entscheidung des
Unsere Gesellschaft teilt sich zunehmend in sehr unterschiedli- Einzelnen für die Zuordnung in die Mitarbeitergemeinschaft des
Weltweite Beziehungen che Milieus auf. In der Sinus-Jugendstudie werden sieben Mi- CVJM. Diese sollte dabei offen für verschiedene Milieus und Al-
Christsein hatte immer das Ziel, in die Gesellschaft auszustrah- lieus junger Menschen unterschieden: Traditionelle, Bürgerli- tersgruppen und zugleich überkonfessionell sein. Jesus hat um
len. Lokale CVJM nehmen zuerst die Menschen in der unmittel- che, Konsum-Materialisten, Postmaterielle, Hedonisten (stre- die Einheit seines Volkes gebeten. Diese besondere Berufung
baren Nachbarschaft und den Stadtteil in den Blick. Danach ben nach Genuss und Sinneslust), Moderne Performer und Ex- des CVJM soll gerade in der Mitte des CVJM ihren Ausdruck fin-
schaut man auf Stadt und Land. Doch heute kennt man sich perimentalisten. Dabei „ticken“ Jugendliche in diesen definier- den.
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Gesellschaft gestalten
Die traditionelle Gruppenarbeit funktioniert nur noch in Teilbe-
reichen des CVJM. In Ergänzung zu diesen Angeboten dient die
zielgruppenorientierte CVJM-Arbeit den Menschen auf ganz in-
dividuelle Weise:
Bei der Schulsozialarbeit des CVJM in Gießen oder des CVJM
Frankfurt/Main in Offenbach geht es um die individuelle Be-
ziehungsaufnahme mitten im Schulalltag. Das Angebot reicht
von der Hausaufgabenhilfe bis zur Persönlichkeitsentwicklung.
Die Jugendwohnung „@Home“ des CVJM Karlsruhe bietet
den Raum für Begegnungen und Freundschaften. Junge Men-
schen können dort gemeinsames Leben ausprobieren. Sie ge-
stalten dabei auch ihnen gemäße Gottesdienste, und es gibt
Experimentierfelder für Gebet oder Musik. Unser CVJM-Partner
die ACJ Peru ermöglicht Frauen in der Strickwerkstatt im Ar-
menviertel den Aufbau einer eigenen Existenz. Der CVJM in To-
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afa afa
Verbundtagung
aus der AG für die AG
Informationen der AG der CVJM Deutschlands
Wachsende Mitarbeit-
ergemeinschaften
Hin zu den Menschen
Michael Götz vom CVJM Nürnberg lädt uns in mitreißender Art
und Weise zu einer Gedankenreise ein, die uns hin zu den Men-
schen führt. Er stellt die Frage: „Was braucht es, dass sich ein
CVJM aufmacht, um Menschen einzuladen?“
Resümee
Ich bin in guter Weise mit hinein genommen worden in den
Verbund. Beeindruckend sind für mich die gemeinsame Über-
zeugung, für die man lebt, und auch das ständige „Ringen“
darum, nicht die Wurzeln der CVJM-Arbeit aus den Augen zu
Es braucht die lebendige Beziehung zu Jesus, eine beziehungs- verlieren. Es ist spürbar geworden, dass die anwesenden Verei-
starke Gemeinde, die Bereitschaft, mit den Menschen „lange ne in einem Boot sitzen und an einem Strang ziehen.
Wege“ zu gehen. Und es braucht den Mut, Altes loszulassen,
damit Neues entstehen kann. Noch lange klingt in mir die Fra- Andy Friedel, ehrenamtlicher Mitarbeiter im
ge nach: „CVJM - wie ist dein Herz bestellt?“ CVJM Würzburg
Hin zu Jesus
„Dadurch werden wir immer mehr eins werden, … eine Ge-
meinde, in der Christus mit der ganzen Fülle seiner Gaben
wirkt“ (aus Eph. 4,13). Von diesem Auftrag Jesu leitet Thomas
Full House Römer vom CVJM München die drei Grundberufungen des CVJM
Nach einem herzlichen Empfang, für den die Gästehäuser Ho- ab: Menschen zu Jesus rufen, die Mitarbeitergemeinschaft AG-Geschäftsstelle
he Rhön bekannt sind, versammeln sich etwa 130 Teilneh- sammeln und Gutes für die Menschen in der Stadt tun. „Durch
mende in einem Tagungsraum, der vom Haus „Stiftshütte“ ge- die Gemeindetür geht es nur durch eine Kreuzform.“ Mitarbeiterinnen-
nannt wird. Das ist ja schon im Alten Testament der Ort, an
dem Gott seinem Volk begegnen will. Zunächst begegnen sich wechsel
aber viele, mir meist unbekannte Menschen – ich bin das er- Hin zur Gemeinde
ste Mal dabei – und umarmen sich herzlich. Anschließend be- „Der Prozess der Evangelisation ist erst abgeschlossen, wenn es
grüßt Dirk Moldenhauer die Anwesenden und Gerhard Proß und zur Eingliederung in den Leib Christi gekommen ist.“ Wie das
Volker Klein geben uns einen Überblick über das Tagungspro- geschehen kann und dass man dazu manchmal einen langen
gramm. Das Thema lautet: Hin zu den Menschen, hin zu Jesus, Atem benötigt, verdeutlicht uns Gabriele Deutschmann. Zur
hin zur Gemeinde. Veranschaulichung dient ihr das Beispiel der Schritte in die
Mitarbeitergemeinschaft des CVJM Esslingen.
Ständiger Gottesdienst
Wir treffen uns zumeist in der Großgruppe, haben ausgiebige
Zeiten des Austausches und feiern eigentlich ununterbrochen Qualitätszeit
Gottesdienst in vielfältiger Art und Weise. Dann gibt es immer
Als Qualitätszeit bezeichne ich die Phasen, die ich ganz inten-
wieder ganz bewusst Zeiten, in denen wir uns in kleinen Grup-
siv mit Gott und den Menschen verbringe. In besonderer Weise
pen über das Gehörte und die Dinge, die wir mit Gott im Alltag
haben mich in dieser Hinsicht auch die Abende erstaunt: Sol- Anfang Mai gab es einen Wechsel im Bereich der Teamassis-
erlebt haben, austauschen können. Sammlung und Sendung!
che Hingabe und Begeisterung und solchen Spaß hätte ich auf tentinnen. Regine Platner (links im Bild) hat eine Anstellung
einer Tagung wie dieser nicht für möglich gehalten. Vergeblich im CVJM-Gesamtverband gefunden, worüber wir uns sehr
Grenzenlose Freiheit wartete ich beim festlichen Abend auf etwas Inhaltsreiches oder freuen.
Neben dem großartigen Essen, das im Zusammenhang mit Ernsthaftes – aber wir hatten einfach ganz viel Spaß und
konnten bei etlichen Spielen über uns selbst lachen. Da Mona Berninger aus der Elternzeit wieder in das Team der
dem Thema „gelebte Gastfreundschaft“ einen eigenen Artikel AG-Geschäftsstelle zurückkehrt, wurde ein Stellenwechsel nö-
verdient hätte, bleiben mir die Abende in Erinnerung. Unter Der Gebetsabend tat einfach gut, und ich erlebte zum zweiten tig. Wir bedanken uns bei Regine, die sich voll und ganz für die
dem Stichwort „keine Programme, sondern Beziehungen“ wird Mal in meinem Leben, nach meiner Kommunion, eine Beichte. AG eingesetzt hat und wünschen Mona einen guten „Neube-
ganz besonders darauf geachtet, dass wir aus der Beziehung zu Diesmal jedoch in einer ganz anderen, befreienden Art und ginn“. Zurzeit arbeitet Mona nur stundenweise in der Ge-
Jesus auch Beziehung zu den Menschen gestalten können. Da- Weise. Das Fußball-Generationen-Match und ein Spazierganz schäftsstelle. Ab September wird sie mit einer halben Stelle für
bei beweisen die Verantwortlichen Mut, das Programm auch im Mondschein sowie die lockeren Abendcafe-Runden gehörten die AG tätig sein.
einmal komplett umzustellen, wenn sie es für angemessen auch zu dieser Qualitätszeit.
halten.
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eine Ganztagseinrichtung besuchen, bis zu zehn Stunden am Kreis der teilnehmenden Personen immer kleiner. Trotz vielfäl-
Zum Heimgang von Tag mit Schule beschäftigt. In einigen CVJM ist die schulbezo- tiger Werbung gelang es nicht, weitere Vereine für die Mitar-
Friedhelm Kern gene Kinder- und Jugendarbeit schon seit Jahren ein fester Be- beit in der Initiative zu gewinnen. Daraufhin haben die Mit-
standteil ihrer Kinder- und Jugendarbeit. Dies veranlasste acht glieder der Initiative bei ihrem letzten Treffen im März be-
AG-Vereine, am 24. März 2004 in Kassel die Initiative „Ju- schlossen, die Initiative aufzulösen. An dieser Stelle gilt ein be-
gendarbeit und Schule“ ins Leben zu rufen. Nach einer an- sonderer Dank Ralf Volgmann aus Gießen, der die Initiative
fänglich sehr inspirierenden Zeit, in der viele Materialien erar- kompetent und mit viel Engagement geleitet hat.
beitet wurden und konstruktive Gespräche liefen, wurde der
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afa aus der AG für die AG
Informationen der AG der CVJM Deutschlands
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Während der Führungskräftetagung 2008 in Dassel gab Referent Günter Refle den Anwe-
senden folgende Aufgabenstellung: Stellt euch gegenseitig die geistlichen „Diamanten“ eu-
res Vereins vor! Diese Fragestellung hat mich dazu animiert, in der Pflugschar eine neue Ru-
brik mit dem Titel „Diamantensucher“ zu eröffnen.
In den nächsten Ausgaben bitte ich Vereine darum ihre Diamanten vorzustellen. Dabei geht
es nicht nur um geistliche Angebote, sondern um die Programmangebote, mit denen die
Vereine in besonderem Maße „der Gesellschaft dienen“ – so lautet das Jahresthema der AG
2009. Wir wollen die „Diamanten“ in unseren CVJM strahlen lassen.
Der Gesellschaft
dienen
CVJM Wuppertal-Oberbarmen
Wuppertal ist nicht nur Stadt der Schwebebahn und Heimatstadt des ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau, sondern auch die Stadt mit den meisten CVJM. 16 CVJM sind im Kreisverband
organisiert, darunter auch drei AG-Vereine. Der CVJM Oberbarmen liegt ganz im Osten des langgezogenen Tals entlang der Wupper. Oberbarmen ist ein Stadtteil mit „besonderem Erneuerungsbe-
darf“, was auch immer mit dieser Begrifflichkeit ausgedrückt wird. Für die Menschen, die hier leben, ist der Alltag in vielen Fällen nicht einfach zu meistern. Wir als CVJM sind mittendrin, und wie
sich die Stadt verändert hat, so hat auch der CVJM seine Arbeit immer wieder neu den Bedürfnissen der Menschen im Stadtteil angepasst.
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Wir sind sehr dankbar für die letzten sieben Jahre, in denen Günter Pfauth Leitender Se-
kretär und Geschäftsführer war. Vieles hat er in dieser Zeit erreicht, ermöglicht und sich
dabei unermüdlich eingesetzt. Durch seine freundliche Art hat er viele angesteckt, sich
ebenfalls für andere einzusetzen. Günter Pfauth wird nun die Erwachsenenarbeit koor-
dinieren und gestalten. Bisher war er auch schon - neben seinen Gesamtleitungsaufga-
ben - für diesen Arbeitsbereich des CVJM München verantwortlich und hat auch hier die
Tobias Wagner, CVJM Remscheid
Herzen gewonnen. Günter Pfauth wird weiterhin mitverantwortlich für die Belange der Anfang April habe ich meine Stelle als CVJM-Referent
Mitarbeiterschaft sein und sich innerhalb der AG in der Verbundinitiative engagieren. in Remscheid angetreten. Hinter meiner Frau Sofie
Das in den letzten Jahren erfolgreich bewährte Modell einer Leitung mit drei Personen und mir liegen spannende Monate, in denen sich vie-
werden wir fortsetzen. Zu diesem Team gehören wie bisher Thomas Römer (52), Joa- les um Zukunfts- und Berufungsfragen gedreht hat.
chim Schmutz (45) und nun Stefan Nicklas. Der Leitungswechsel wurde auf der jährlich Wir sind unglaublich dankbar, dass uns Gott so deut-
stattfindenden Ostertagung in Berchtesgaden mit Gebet und Segen der Mitarbeiter be- lich nach Remscheid geführt hat. In diesem Prozess
gleitet. durften wir neu erfahren, wie übermäßig treu Gott ist
und dass es sich lohnt, seinen Zusagen zu vertrauen!
Werner Hübner, Vorsitzender
Schon nach kurzer Zeit sind uns die Remscheider
richtig ans Herz gewachsen. Dadurch fiel es uns leicht, uns einzuleben. Inzwischen sind wir nur
noch zwei Umzugskartons und eine Deckenlampe von unserer Traumwohnung entfernt.
Persönlich freue ich mich sehr darauf, dass ich in einer spannenden Aufbruchs- und Umbruch-
phase mit dem Verein in die Zukunft starten darf. Mein Herz schlägt für das Evangelium und die
Thomas Prinz, Nürnberg-Gostenhof Jugendlichen. Ich wünsche mir, dass Jesus uns ein brennendes Herz für ihn schenkt, damit wir
Von Franken nach Schwaben – so heißt es jetzt für viele Menschen mit diesem Feuer anstecken können.
mich. Gerne war ich in der CVJM-AG. Die Gemeinschaft
bei den guten Konferenzen und Tagungen und die
bundesweite Verbundenheit haben mir gut getan. Es
war toll dabei zu sein, und ich habe Vieles mitbekom-
men. Jetzt sage ich „Tschüss“, da ich den CVJM verlas-
se und im Bereich des evangelischen Jugendwerks in
Württemberg eine neue Aufgabe übernehme.
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Geschichten, die
der Weltdienst
schrieb
Es begann in Karachi mit der Bitte von Chief Oyesina an den CVJM-Weltbund auf der und Fürbitten hier einbringt, kann auf große Zinsen hoffen, von
Weltratstagung 1957 in Kassel: ‚Kommt herüber und helft uns, denen viele Menschen in Togo leben können.“
Aus Erzählungen war mir bekannt, dass das erste von der AG
eine christliche Jugendarbeit wie im deutschen CVJM aufzu-
unterstützte Weltdienst-Projekt eine Ingenieurschule in Karachi
bauen.’ Chief Oyesina war der ‚Vater’ des nigerianischen YMCA
(Pakistan) war. So habe ich schnell mal „gegoogelt“, und sie- Im Herzen reich
und der spätere Präsident des Nationalverbandes in Nigeria. Er
he da, im Archiv einer Hamburger Zeitung fand ich folgende
lernte 1957 den deutschen CVJM kennen. Deshalb ging der Ruf Die letzten Sätze könnten durchaus auch heute formuliert wor-
Meldung vom 30. Mai 1964:
an den deutschen CVJM. Dieser Ruf wurde von Seiten der AG den sein. Sie treffen uns in einer Situation, in der wir mitten in
„Im Rahmen der Entwicklungshilfe unterhält der CVJM eine In- der CVJM durch die der größten Wirtschafts- und Finanzkrise seit 1929 stecken,
genieurschule in Karachi, an der vorwiegend junge Pakistani Aussendung von Egon wie uns Medien immer wieder verdeutlichen wollen.
ausgebildet werden, um als qualifizierte Fachkräfte in ihrem Slopianka beantwor-
Land den Aufbau zu fördern. Der Direktor dieser Ingenieur- tet.“ Vor ein paar Jahren hat die deutsche Volontärin Marieke
schule, Günther Wolff, hält am kommenden Mittwoch um Schmale in Peru ihr Empfindungen angesichts der Lebensbe-
Intensiviert hat sich dingungen von Menschen auf dem Müllberg in Trujillo in dem
19.30 Uhr im CVJM-Haus an der Alster einen Lichtbildervortrag
die Liebe von Bernd nebenstehenden Text verarbeitet. Damals florierte die Weltwirt-
mit dem Thema „Kirche und CVJM in Pakistan“.
Solbach zu den Men- schaft, und die Finanzsysteme schienen zumindest in Ordnung
2007 gibt der CVJM-Gesamtverband anlässlich seines 125jäh- schen in Nigeria und zu sein. Ich erinnere mich an eine alte Perunaerin, die mit mir
rigen Bestehens ein Lesebuch mit Momentaufnahmen aus 50 im YMCA Ibadan im Stadtteil Independencia den Blick über die Armenviertel
Jahren CVJM-Weltdienst heraus. Der Titel des Buches lautet: durch ein Seminar in schweifen lässt. „Hier siehst du die Armut Perus“, sagte sie,
„Die Welt mit anderen Augen sehen“, Redaktion Günther Nigeria, dass Wilfried „aber im Herzen sind wir reich“. Man kommt ins Nachdenken
Haas. Günther Wolff, der erste einer Reihe von „Bruderschafts- Kroll und Rosemarie darüber, wer nun wirklich reich oder arm ist. Ich schreibe die-
ingenieuren“ war, berichtet 1959 von einer Prozession, die Balfanz, später Miller, leiteten. Somit erging es ihm wie vielen se Sätze am Himmelsfahrtstag. Wir erinnern uns daran, dass
YMCA und YWCA als Höhepunkt der Weltbundgebetswoche mit deutschen Teilnehmenden an Workcamps, Kurzzeit- und Mis- Jesus zu seinem Vater in den Himmel zurückkehrt. Der Begriff
dem Kreuz im Geschäftsviertel von Karachi durchführten. „Dass sionseinsätzen, Besuchsreisen in Osteuropa (Polen, Belarus), „Vatertag“ bekommt da eine ganz neue Bedeutung. „Die Men-
dies möglich war,“ schreibt Wolff, „erfüllte uns mit dankbarer Lateinamerika (Peru, Ecuador), Ostafrika (Kenia, Ruanda) und schen “, höre ich den Prediger sagen, „wollen heute nicht mehr
Freude. Man darf nicht vergessen, dass wir uns in einem isla- Westafrika (Nigeria, Togo) – die Begegnung mit Geschwistern in den Himmel, sie wollen den Himmel auf Erden.“
mischen Staat befinden. Ich stelle mir gerade eine solche Pro- aus der ganzen Welt entfacht ein Feuer für die internationale
zession und die öffentliche Reaktion darauf heute etwa in Ber- Dimension des CVJM, das so schnell nicht mehr gelöscht wer-
lin-Kreuzberg oder anderen Stadtteilen deutscher Metropolen den kann. Zwei Initiativen, die nicht zu tren-
mit vorwiegend muslimischer Bevölkerung vor.“ nen sind
Das Engagement der AG für das Technische Institut in Karachi Ende der 90iger Jahre entsteht in der AG die Initiative „Kurz-
endet 1974 nach 25 Jahren. „Wir beten für den erfolgreichen Besuch in Togo
zeiteinsätze und Weltmission“. Schon nach kurzer Zeit entde-
Weiterbetrieb des Polytechnischen Institutes des YMCA in Kara- Beim Weltweit-Wochenende in Niedenstein im Februar 2009 cken wir, dass die Weltdienst-Initiative und Weltmissions-Initi-
chi“ – lautete eine Bitte anlässlich der letzten Weltbundge- berichteten Martin Barth, AG-Geschäftsstelle, und Konstantin ative zusammengehören wie zwei Herzkammern eines für die
betswoche 2008. Ganschow, CVJM Berlin, von ihren Begegnungen in Togo, die Welt schlagenden Herzens.
sie bei ihrem Besuch im Januar hatten. 20 Jahre zuvor war ei-
ne deutsche Delegation ebenfalls nach Togo gereist, ihr hatten Als ich letztes Jahr in Lima war, staunte ich nicht schlecht: Hoch
Opferring Nigeria Wolfgang Menz, Bernd Solbach und Günther Haas angehört. oben in Independencia hatte die katholische Kirche ein neues
Seth Kluvia, heute bei der African Alliance in Nairobi tätig, fun- Kirchengebäude mitten ins Armenviertel gebaut. Im Herbst
Immer wieder wurden die Gremien neu benannt, in denen sich
gierte damals als junger Generalsekretär in Togo. Am Ende sei- 2003 hatten wir genau an diesem Platz noch eine Impfkam-
Beauftragte und Engagierte aus AG-Vereinen der weltweiten
nes Berichtes schrieb Wolfgang Menz in der Pflugschar 6/89: pagne gegen Hepatitis durchgeführt. Davor sind Toilettenhäus-
Verantwortung und der Pflege der Partnerschaften stellen: Op-
„Der CVJM-Chor singt in der Kirche. Wir stimmen in wohlbe- chen zu sehen, die schon länger dort standen (siehe Foto). Ca-
ferring Nigeria, Weltdienstarbeitskreis, Partnerschaftsgruppe,
kannte Melodien ein. Das Gesangbuch stammt aus Wuppertal ravana Medica, der medizinische Gesundheitsdienst der ACJ,
Weltweit-Initiative. Bemerkenswert ist es schon, dass es mit ei-
anno 1902. Eine junge Frau predigt über Gott, der sie ein Le- hatte sie dort Jahre zuvor zur Verbesserung der hygienischen
nem Opferring losging, in dem Verantwortliche dafür warben,
ben lang geweidet und mit allem versorgt hat (Psalm 23). Bedingungen aufgestellt. Für mich ist das ein Bild mit Sym-
Herz und Geldbeutel für die Arbeit der Partner in Nigeria zu öff-
Christus, der dient, befreit sie zum Geben. Seinem Vorbild sol- bolcharakter. Für die ACJ war die soziale Aktivität im Armen-
nen. Bernd Solbach aus Essen nimmt seit 1961 an überregio-
len und wollen wir Christen folgen. Der Chor setzt ein und ent- viertel der Türöffner für die unverzichtbaren Elemente der
nalen Versammlungen und Tagungen der AG teil und erinnert
zündet den Gesang der Gemeinde. Mit rhythmischen Schritten CVJM-Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Frauen.
sich, dass ältere Mitarbeiter wie Hans Jung ihn eingeladen,
motiviert und sein Interesse und die Liebe für das weltweite En- bewegen sich alle am Altar vorbei, um ein Opfer einzulegen.
gagement geweckt haben. Die Aussendung des Essener CVJM- Zweimal zieht der Kreis singend und sich im Takt auf und ab
Sekretärs Egon Slopianka nach Ibadan im Jahre 1963 führte wiegend an der Schale vorbei. Diese Liebe zu Gott und den
dann auch zur Gründung des Opferrings. Auf die Frage nach Menschen steckt an. Die UCJG in Togo ist eine Einladung Kapi- Wolfgang Steigmeier, Füth
den Anfängen in Nigeria erzählt Bernd Solbach: „Es begann tal gewinnbringend anzulegen. Wer seine materiellen Gaben
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