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INHALTSVERZEICHNIS

1. EINLEITUNG
2. TEXTSEMIOTISCHE ANALYSE
3. GIBT ES EIN „ROMEO UND JULIA“ INDIENS?
3.1. das Aufeinandertreffen zweier gegensätzlicher Welten
Parallelen in der Darstellung der jeweiligen Familien
3.2. Szenenvergleich
3.3. Parallelen im Bereich der Kostüme
3.4. Parallelen in der Kinesphere
4. KONKLUSION
5. BIBLIOGRAPHIE
SCHRIFTLICHE ABSCHLUSSARBEIT TEXT- UND AUFFÜHRUNGSANALYSE
NINA RATTAN

1 EINLEITUNG

„Indien ist eine multi-ethnische, multi-linguale und multi-religiöse Gesellschaft1.“


Um den Subkontinent Indien als großen Ganzen zu erfassen und die teilweise noch
heute gelebten Traditionen sowie den indischen Film verstehen zu können, muss
man zumindest die Grundlagen der verschiedenen Religionen, der Riten und
Mythen sowie die ältesten religiösen Schriften und den geschichtlichen Hintergrund
dieser Jahrtausende alten Nation kennen. Die wichtigsten Werke sind hierbei das
Ramayana, das Mahabharata und die Veden. Spricht man vom Subkontinent Indien,
so ist die Rede vom Schmelztiegel der religiösen Strömungen und Kulte, der
Sprachen, der Traditionen, Riten und Mythen.
Die Frage „Wie viel >>Romeo & Julia<< steckt im indischen Bollywood-Film der
Gegenwart?“ mag wohl anfangs etwas ungewöhnlich klingen, doch bei näherer
Betrachtung wird man feststellen, dass viele der Handlungen der Bollywood-
Blockbuster schon mal da gewesen sind. Meist handelt es sich dabei um eine
altbewährte Geschichte, welche in ein neues Gewand – bestehend aus den indischen
Traditionen, den eben erwähnten Mythen und Riten, den Gegebenheiten des heute
vorherrschenden indischen Alltags sowie bunt geschmückten Tanzszenen – verpackt
wurden. Nach wie vor kreist das religiöse Leben um die Familie und die eigene
Kaste, was natürlich in beinahe jedem Bollywood Blockbuster in Form von Pujas,
Andachts- und Gebetszeremonien, filmisch dargestellt wird und starke Parallelen zu
den Standesunterschieden in der Zeit des Klassikers „Romeo & Julia“ erinnern. Ein
Beispiel dafür ist der Film Khabi Kuschi Khabi Gham, auf welchen ich nachher noch im
Detail eingehen werde. Bei genauerer Betrachtung wird der aufmerksame Rezipient
sich sicherlich wundern woher er die eine oder andere Szene kennt und dann
erstaunt festzustellen, dass es hier tatsächlich Parallelen zwischen dem westlichen
Kino Europas bzw. Amerikas sowie dem östlichen Kino des indischen Subkontinents
gibt. Er wird sogar feststellen können, dass viele der heute populären Filme, auf
Elemente aus Shakespeares „Romeo und Julia“ zurückgreifen und diese in eine für
Indien gültige Form bringen. Für manche Zuschauer mag dies nun wie eine Kopie

1
Uhl, Matthias / Kumar, Keval J.: Indischer Film. Eine Einführung. Bielefeld: Transcript, 2004. S. 56
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einer bereits da gewesenen Idee aus dem Westen wirken, doch betrachtet man den
geschichtlichen Hintergrund des indischen Filmbusiness etwas genauer, so wird man
rasch feststellen, dass die Wurzeln jener Branche sehr eng verknüpft sind mit den
Wurzeln der Entstehung des Films in Europa. Aufgrund der Anbindung an die
Kolonialmacht Großbritannien, verfügte Indien bereits zum Zeitpunkt der ersten
Filmvorführung über exzellente internationale Verbindungen.
Wie viel „Romeo und Julia“ steckt nun aber im populären indischen Bollywoodfilm
der Gegenwart? Obwohl das Ende des ausgewählten indischen Bollywoodfilms eher
einem Happy End entspricht, lassen sich viele Parallelen zur Verfilmung des
Shakespeareklassikers „Romeo und Julia“ finden. Daher werde ich dieser Frage,
anhand des indischen Filmes „Khabi Kushi Khabi Gham“, im nun folgenden Text auf
den Grund gehen.

2 TEXTSEMIOTISCHE ANALYSE
Zu Beginn widme ich mich dem Prolog aus Baz Luhrmanns „Romeo und Julia“ sowie
mit dem Prolog bzw. der ersten musikalischen Tanzszene aus Karan Johars „Khabi
Kushi Khabi Gham“ um die Parallelen zu verdeutlichen und deren Bedeutung im
Vergleich zu analysieren.
Betrachten wir zunächst den eben erwähnten Prolog aus der Originalfassung des
Hollywoodfilms von 1996.

Zwei Häuser, beide an Ansehen gleich


Entfach neuen Streit aus altem Hass
Im lieblichen Verona, dem Schauplatz unseres Stückes
Und Bürgerblut beschmutzet Bürgerhände
Aus unheilvollem Schoß der beiden Feinde
Entspringt ein Liebespaar, unsternbedroht
Und es begräbt welch jammervoll und furchtbar traurig Los
Der Väter fortdauernden Streit ihr Tod.
Von dieser Liebe, die vom Tod gezeichnet,
der Wut der Eltern, die von neuem stets entbrannt
und durch den Tod der Kinder erst ihr Ende fand.
Davon soll hier berichtet werden.
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NINA RATTAN
Die erste sowie die letzte Zeile setzen die Rahmenhandlung für den Rezipienten fest.
Es wird deutlich klar gemacht warum es in diesem Film geht: „Zwei Häuser, beide
an Ansehen gleich […] Davon soll hier berichtet werden“. Der Rezipient weiß nun,
dass es sich um die Geschichte zweier Familien handelt. In den darauf folgenden
Zeilen treffen mehrere Isotope aufeinander. Einerseits wird hier von der Liebe bzw.
einem Liebespaar gesprochen, andererseits jedoch vom Hass, von Streit, von Feinden
sowie vom Tod. Man kann davon ausgehen, dass diese Isotope von Shakespeare,
und in weiterer Folge von Baz Luhrmann, verwendet wurden um dem Rezipienten
den krassen Gegensatz der Geschichte klarzumachen, der hier vorherrscht.

Kommen wir nun zu dem Bollywoodfilm „Khabi Kushi Khabi Gham“. Um hier
Parallelen zu Shakespeares „Romeo & Julia“ bzw. zu Baz Luhrmanns Hollywood-
Verfilmung des gleichnamigen Stückes ziehen zu können, bedarf es der Analyse des
Prologs, mit welchem ich nun beginnen werde, sowie der Analyse des ersten Songs
aus der Eingangszene. Gesprochen wird dieser Prolog von Yash und Nandini
Raichand, den Eltern des Protagonisten Rahul Raichand.

Warum kann ein Vater seinem Sohn nicht sagen, wie sehr er ihn liebt?
Warum nimmt er ihn nie in den Arm und sagt: Ich liebe dich, mein Sohn.
Und die Mutter?
Sie sagt es ohne Unterlass, ob er es nun hören will oder nicht.
Was aber nicht heißt, dass der Vater den Sohn weniger liebt.
Niemand kann ermessen, wie sehr eine Mutter ihren Sohn liebt.
Auch sie nicht, denn ihre Liebe ist unermesslich.
Die Gefühle einer Mutter muss man selbst verspüren…
Rahul, mein Sohn, mein Leben.
It’s all about loving your parents.

Hier ist festzustellen, dass es sich bei dem – abwechselnd von Yash und Nandini –
gesprochenen – Dialogen um die Beziehung einer Familie geht. Dem Rezipienten
wird spätestens mit dem letzten Satz: „It’s all about loving your parents.“ bewusst,
wovon dieser Film handelt: um die Beziehung der Eltern zu ihren Kindern. Dieser
Satz deutet dem Rezipienten nicht nur den Rahmen der Handlung an, sondern
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entspricht auch dem bereits vorhin erwähnten Eingangssatz aus „Romeo und Julia“:
„Zwei Häuser, beide an Ansehen gleich […] Davon soll hier berichtet werden“ im
Kontext der indischen Traditionen. Wie bereits erwähnt, wird bei „Romeo und Julia“
auch damit die Rahmenhandlung bekannt gegeben. Noch unerwähnt bleiben hier,
im indischen Pendant, genauere Details über die Familie selbst, um die es sich hier
handelt, sowie um den Handlungsort des Dargestellten. Was uns die Worte des
Prologs vorenthalten, liefern uns die im Film nachfolgenden Bilder. Es handelt sich
dabei um eine narrative Abfolge von Bildern die uns das Leben der Familie Raichand
näher bringen, uns ihr Haus zeigen, den Lebensstandard präsentieren den sie führen,
sowie uns mit den Riten und Traditionen der indischen Kultur vertraut machen.
Doch wo lassen sich hier Parallelen zu Shakespeares „Romeo und Julia“ finden? Wo
wird das Aufeinandertreffen von Isotopen aufgezeigt und was soll damit
ausgedrückt werden? Um dies näher zu betrachten, müssen wir tiefer in die
Handlung des Films eintauchen und die erste musikalische Tanzszene untersuchen.
Bei dieser Szene handelt es sich um die Darstellung des indischen Lichterfests
„Diwali“. Es handelt sich um eine Binnenhandlung, welche eingebettet ist in die
Rahmenhandlung. Um dem Rezipienten diese Handlung klar zu machen, bedient
man sich hier einer Ellipse, die mit der Darstellung des Anwesens der Familie
Raichand so wie den Worten: „Raichand House. Diwali, 10 years ago“ beginnt.

In guten wie in schweren Tagen.


Nichts vermag uns zu entzweien, nicht im Glück, nicht im Leid.
Ich spüre dich in jedem Atemzug, mein Leben gehört dir allein. (2 x)
Ich bete dich an, mein Leben lang.
Alles liegt in deiner Hand, in guten wie in schweren Tagen.
Nichts vermag uns zu entzweien, nicht im Glück, nicht im Leid.
Ich spüre dich in jedem Atemzug, mein Leben gehört dir allein. (2 x)
Ich bete dich an, mein Leben lang.
Alles liegt in deiner Hand, in guten wie in schweren Tagen.
Nichts vermag uns zu entzweien, nicht im Glück, nicht im Leid.
Zu deinen Füßen entzünden wir der Liebe Licht. In allem, was wie sehen,
sehen wir nur dich … (2x)
Dein Name soll für immer auf unseren Lippen sein.
Deine Liebe soll unsere Herzen erfüllen.
Alles liegt in deiner Hand, in guten wie in schweren Tagen.
Nichts vermag uns zu entzweien, nicht im Glück, nicht im Leid.
In guten wie in schweren Tagen.
Nichts vermag uns zu entzweien, nicht im Glück, nicht im Leid.
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Dieses Lied wird vorgetragen von Nandini (der Mutter des Protagonisten Rahul).
Wie bereits im Prolog von Baz Luhrmanns „Romeo & Julia“ treffen auch hier mehrere
Isotope aufeinander. Bereits in der ersten Zeile des Liedes ist dies deutlich erkennbar:
„In guten wie in schweren Tagen“. Diese Zeile zieht sich durch das ganze Lied und
wird mehrfach wiederholt. Genauso verhält es sich mit den beiden Isotopen Glück
und Leid, die das erste Mal in der zweiten Zeile des Liedes vorkommen. Die
Parallelen zu „Romeo und Julia“ finden sich in den Worten Liebe und Leid. Obwohl
letzteres in dieser Form natürlich nicht in der Hollywoodverfilmung vorkommt,
vermittelt es dem Rezipienten dennoch die wichtige Information: es handelt sich hier
auch um Liebe und dadurch entstandenes Leid, wie dies bereits in „Romeo und Julia“
der Fall war, durch die Vermittlung der Worte Liebe und Tod.

3 GIBT ES EIN „ROMEO UND JULIA“ INDIENS?


Betrachtet man beide Verfilmungen voneinander getrennt, würde man die eben
erwähnte Frage wohl auf den ersten Blick verneinen. Befasst man sich allerdings
etwas genauer mit dieser Thematik bzw. geht man in die Tiefen beider Filme und
versucht gewisse Aussagen – die uns Wörter, Bilder, Gesten und Mimik vermitteln –
so sind sehr wohl eindeutige Parallelen zu entdecken. Um dies zu verdeutlichen
werde ich zunächst das Aufeinandertreffen zweier Isotope – Montagues vs. Capulets
bzw. Raichands vs. Khans, näher beleuchten, mich danach den Parallelen im Bereich
der Kostüme bzw. der Szenen (anhand ausgewählter Szenen) widmen und
abschließend auf die Parallelen in der Kinesphere näher eingehen.

3.1. das Aufeinandertreffen zweier gegensätzlicher Welten


Als besonders interessant stellt sich für mich die Tatsache dar, wie die jeweiligen
Familien dem Rezipienten präsentiert werden. Gibt es Parallelen? Gibt es
Unterschiede in der Darstellung der Familie? Ist es für den Rezipienten eindeutig
erkennbar welches dargestellte Mitgliede welcher Familie angehört? Diese Fragen
werde ich nun anhand der nachfolgenden Punkte behandeln und werde dabei
insbesondere auf Details in der Darstellung der Hauptfiguren Romeo Montague und
Julia Capulet bzw. Rahul Raichand bzw. Anjali Khan eingehen um interessante
Parallelen bzw. auch Unterschiede erkennbar zu machen.
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Parallelen in der Darstellung der Familie Capulet bzw. der Familie Raichand
Sowohl die Capulets als auch die Raichands werden dem Rezipienten als äußerst
wohlhabend präsentiert. Von besonderem Interesse ist die Einführung des
Beobachters in die beiden Familien, die sehr starke Parallelen aufweist. Bei der ersten
Vorstellung dieser, fällt der Blick des Zuschauers zunächst unweigerlich auf das
Anwesen beider Familien, das sich als sehr ähnlich erweist. Bei beiden Häusern
handelt es sich um prachtvolle große Villen, die von einem überaus großzügigen
Park umgeben werden. Der große Unterschied in der Darstellung beider Familien
liegt darin, dass sowohl Familie Capulet als auch Familie Montague in der
Hollywoodverfilmung bereits vor dieser Szene präsentiert wird, ihre indischen
Pendants jedoch erst im Laufe des Filmes näher gebracht werden. Baz Luhrmann hat
sich für die direkte Vorstellung beider Familien entschieden, in dem er gleich zu
Beginn des Filmes die eigentlich letzte Szene zeigt, die Trauer um die verstorbenen
Kinder. Bereits zu diesem Zeitpunkt wird der Rezipient mit den einzelnen
Mitgliedern der Familie durch das Einblenden des Namens und des
Verwandtschafts-Bezuges vertraut gemacht (z.B.: der Zuschauer sieht das Bild von
Julias Vater und liest darunter „Fulgencio Capulet, Julia’s Father“). Dies bringt uns
jedoch bereits zur nächsten Parallele. Um den Zuschauern die Familie und die
Umstände, die schlussendlich bei „Romeo und Julia“ zum Tod der Kinder bzw. bei
„Khabi Kushi Khabi Gham“ zur Entzweiung der Familie geführt haben, näher zu
bringen, bedienen sich beide Regisseure einer Ellipse. Dies wird besonders deutlich
durch das Präsentieren von Szenen aus den fortgeschritteneren Teilen des Filmes
und dem darauf folgenden „Sprung in die Vergangenheit“ mittels der eben
erwähnten Filmtechnik. Interessant gelöst ist auch der für den Rezipienten sichtbare
Unterschied zwischen den Capulets und Montagues bzw. den Raichands und Khans.
Sowohl die westliche als auch die östliche Verfilmung des Klassikers lassen keinen
Zweifel daran, welche der gezeigten Personen welcher Familie angehören. Im Film
wird der Unterschied wie folgt gelöst. Die Darstellung der „Capulet-Boys“ stellt ein
krasses Gegenteil zur Darstellung der „Montague-Boys“ dar. Während erstere im
„Latino-Outfit“ gezeigt werden, entsprechen letztere eher dem „Sunny-Boy-Image“.
Ebenso präzise ist auch die Darstellung der Raichands bzw. Khans. Die Unterschiede
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sind durch die klassischen indischen Gewänder der jeweiligen Gesellschaftsschichten
deutlich zu sehen. Doch darauf werde ich später noch genauer eingehen. Nun
möchte ich jedoch nochmals auf den vorhin angesprochenen Reichtum beider
Familien zurückkommen. Dieser wird sowohl in der Hollywood- als auch in der
Bollywoodproduktion durch kleine Details stark deutlich. Im gewählten Beispiel von
Baz Luhrmann zeigt sich dieser Prunk bzw. das „zur Schau stellen“ von Macht
zunächst durch die Kameraeinstellung, die uns einen Blick auf den Firmensitz der
Montagues gewährt. Genauso wie in Karan Johars Werk ist dies ein Hochhaus im
Zentrum der Stadt. Ein weiteres Beispiel für den finanziellen Einfluss beider
Familien wird durch pompöse Feste (in „Romeo und Julia“ ist dies der Maskenball, in
„Khabi Kushi Khabi Gham“ ist dies eine große Geburtstagsfeier von Yash Raichand)
verdeutlicht. In der Darstellung der Eltern hat sich Karan Johar jedoch nicht ganz an
die „Vorgaben“ des westlichen Vorbildes gehalten. Während Gloria Capulet in der
Hollywoodverfilmung als überhebliche, affektierte Person der Oberschicht, welche
mehr um das Ansehen der Capulets als um ihre eigene Tochter besorgt zu sein
scheint, dargestellt wird, so zeigt das Bild von Nandini Raichand, der Mutter Rahuls,
eine eher stille, zurückhaltende, liebevolle Mutter die sich, zum Wohle aller, den
Regeln der patriarchalisch geführten Familie beugt. Dies mag vermutlich jedoch
deshalb so sein, da die Umsetzung des altbekannten Stoffes, in dieser neuen
indischen Version, immer im traditionellen und religiösen Kontext des indischen
Subkontinents zu sehen ist, der natürlich heute wie damals besonderes Augenmerk
auf die Vermittlung von (möglicherweise bereits überholten) Werten ist. Was die
Darstellung von Fulgencio Capulet bzw. Yash Raichand, den Vätern, betrifft, so wird
dem aufmerksamen Beobachter jedoch nicht entgehen, dass das indische Pendant
beinahe exakt der westlichen Vorgabe entspricht. Beide Männer strahlen Reichtum,
beruflichen Erfolg und nicht zuletzt Macht aus, die sie letzten Endes benützen um
ihren Kindern ihren Willen aufzuzwingen (è „Heiratsvermittlung“ beider Väter
gegen den Willen ihrer Kinder).
Von besonderem Interesse ist jedoch die Darstellung der beiden Hauptfiguren dieser
Familie: Julia Capulet und Rahul Raichand. Wenn man die beiden Figuren betrachtet,
mag man zunächst mehr Unterschiede als Parallelen finden, doch dem ist durchaus
nicht so. Rahul Raichand wird als erfolgreicher, moderner, junger Inder dargestellt,
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der vor Selbstbewusstsein strotzt. Julia hingegen verkörpert eher die zurückhaltende,
schüchterne Seite, was jedoch vermutlich auf ihr junges Alter zurückzuführen ist.
Trotz dieser Unterschiede gibt es allerdings eine starke Gemeinsamkeit der beiden,
die mehr ihre Erziehung als ihr Alter betrifft. Hierbei handelt es sich um den Respekt
vor den Eltern bzw. ihre Willenskraft. Zwar sind sowohl Julia als auch Rahul alles
andere als begeistert von der Idee ihrer Väter, sie mit jemandem verheiraten zu
wollen den sie gar nicht lieben, dennoch akzeptieren beide schlussendlich die
Entscheidung und drücken dies mit Worten aus, die deutlich den Respekt vor den
Eltern zeigen. Julia tut dies zwar in einer etwas impulsiveren Art, die so gar nicht
ihrer sonstigen Darstellung entspricht, dennoch ist das Ergebnis das Selbe: sie
akzeptieren den Wunsch ihrer Eltern, heiraten aber schließlich doch ihre Geliebten
gegen den Willen bzw. ohne das Wissen ihrer Eltern.
Schlussendlich mag dem Zuschauer wohl noch ein erwähnenswerter Unterschied in
der Darstellung der Familien auffallen. In der Hollywoodproduktion ist Julia das
einzige Kind ihrer Eltern, im indischen Bollywoodfilm hat Rahul jedoch noch einen
jüngeren Bruder namens Rohan, der in weiterer Folge noch einen wichtigen Part
einnehmen wird. Die Tatsache, dass Rahul nicht als Einzelkind bzw. seine Familie als
eine Familie, die reich an Mitgliedern ist, präsentiert wird, kann darin begründet
werden, dass auch dies eine Tradition des indischen Subkontinents ist. Selten gibt es
filmische Familien die lediglich über ein Kind verfügen bzw. bei welchen nicht
mindestens drei Generationen unter einem Dach leben. Genau so verhält es sich auch
im Fall der Anjali Khan und ihrer Familie, die ich nun im Vergleich mit den
Montagues genauer betrachten werde. Die Parallelen in der Darstellung der Khans
bzw. der Montagues sind durchaus nicht so groß wie bei ihren „verfeindeten“
Pendants, dennoch gibt es auch hier einige die ich nun anhand einiger Beispiele
verdeutlichen möchte.

Parallelen in der Darstellung der Familie Khan und der Familie Montague
Bereits das 6. Kapitel zeigt die lebenslustige Anjali Khan, wie sie – als Ausdruck der
Freude über den Sieg des indischen Kricket-Teams – auf offener Straße die Fahne
Indiens schwingt und dort auch gemeinsam mit Bekannten feiert. Sie trägt einen
farbenprächtigen Suit, welcher den aufmerksamen Betrachter natürlich sofort
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erkennen lässt, welcher Gesellschaftsschicht Anjali angehört, doch darauf werde ich
später noch näher eingehen. Ganz im Gegenteil zur Darstellung des Romeo, der dem
Rezipienten als moderner junger, nachdenklicher, sogar ein wenig schwermütiger,
Mann präsentiert wird, stellt das Auftreten Anjalis eine Fröhlichkeit bzw. eine
Unbesorgtheit dar. Ebenso wie Rahul Raichand, ist auch Anjali Khan kein
Einzelkind. Ihre Geschwister heissen Ruksha und Pooja (letztere übernimmt genauso
wie Rohan Raichand in weiterer Folge noch eine wichtige Rolle im Film). Warum
dies so vom Regisseur Karan Johar in dieser Art und Weise dargestellt wurde, wurde
bereits vorhin erläutert.
Die Vorstellung des Vaters der Familie Khan entspricht, in gewissem Maße, wieder
der Darstellung des Ted Montague. Es mag den Rezipienten vermutlich etwas
überraschen, da er – ganz im Gegensatz zu Yash Raichand – seine Familie nicht
patriarchalisch führt. Dies wird deutlich erkennbar durch die Art und Weise wie er
mit seiner Frau spricht bzw. durch die Worte, die er zu seiner Tochter Anjali sagt:
„Auch du wirst eines Tages heiraten mein Kind. Das einzige worum ich Gott bitten
möchte ist, dass der Mann, den du heiratest, dich noch mehr liebt, als ich“. Hier gibt
es im Gegensatz zur Ansprache von Yash Raichand an seinen Sohn, keine Rede von
Ehre, Schande als Zeichen der Macht und drückt für mich damit eindeutig die
Stellung der Familienmitglieder zueinander aus, die in diesem Fall eine Herzlichkeit
ausdrückt, welche beim Vater von Rahul Raichand, in dieser Art und Weise, im
Umgang mit den Mitgliedern seiner Familie nicht so deutlich zu erkennen war.
Genauso verhält es sich auch im Falle der Eltern Romeos. Zwar werden diese in der
Hollywoodverfilmung nicht so exakt präsentiert wie die Eltern der Familie Khan im
indischen Pendant, dennoch zeigt sie uns eine eindeutige Parallele die man
unmöglich übersehen kann. Beide Väter führen ihre Familie nicht in patriarchalischer
Weise. Ganz im Gegenteil, ihre Bemühungen stehen ganz im Zeichen des Wohles
ihrer Kinder. So wird Ted Montague gleich zu Beginn des Filmes gemeinsam mit
seiner Frau in einer Szene gezeigt, in der sich beide Elternteile große Sorgen um ihren
Sohn machen, der immer deprimierter und zurückgezogener wirkt. Ach die Sorge
von Anjalis Vater gilt nicht in erster Linie der Sorge wen sie heiratet, sondern der
Tatsache, dass er sich für die Zukunft seiner Tochter einen Schwiegersohn wünscht,
der diese in erster Linie glücklich macht. Wie bereits vorhin erwähnt ist eine
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eindeutige Unterscheidung der Familien Montague und Capulets bzw. Khans und
Raichands durch die Kleidung der beiden Familien möglich, welche dem
Rezipienten durchaus hilfreich ist.

3.2. Szenenvergleich
Immer deutlicher zeichnet sich ab, dass ein „Romeo & Julia“ Indiens tatsächlich
existiert. Doch nicht nur die Darstellung der Familien (und deren Umfeld) an sich,
zeigt uns bereits eindeutige Parallelen sowie deutliche Unterschiede in der
Verfilmung von Shakespeares Klassiker. Auch im Vergleich einzelner Szenen wird
der aufmerksame Beobachter feststellen, dass Gemeinsamkeiten durchaus
vorhanden sind, die ich nun wie kurz darstellen werde.

Kostümball in der Villa der Capulets vs. Volksfest von Chadni Chowk
Die Begegnung der beiden Hauptfiguren, der Liebenden, stellt abermals eine
unübersehbare Parallele zwischen Baz Luhrmanns „Romeo und Julia“ und Karan
Johars „Khabi Kushi Khabi Gham“ dar. In beiden Produktionen ist es der Bräutigam,
der seine Geliebte in deren Haus kennen lernt. In Baz Luhrmanns
Hollywoodverfilmung des Klassikers „Romeo und Julia“ trifft Romeo das erste Mal
auf Julia, als er zu Gast in ihrem Haus ist und am Kostümball der Familie Capulet
teilnimmt. In Karan Johars Bollywoodfilm „Khabi Kushi Khabi Gham“ trifft Rahul auf
seine Geliebte auf dem Volksfest von Chadni Chowk, wo er sich in Anjalis Haus
befindet. Alle Darsteller – sowohl Romeo und Julia als auch Anjali und Rahul – sind
vom Anblick ihres Pendants überwältigt ohne jedoch im ersten Augenblick zu
wissen wer ihnen gegenübersteht.

Die Eltern teilen ihren Kindern mit, dass ihre Hochzeit beschlossene Sache ist
Teil beider Geschichten ist die Tatsache, dass die Eltern über das Glück bzw. die
Zukunft ihrer Kinder entscheiden oder dies zumindest versuchen, wie es die
Tradition dieser Zeit vorschreibt. Der Unterschied darin besteht jedoch in der
Tatsache, dass dies in Baz Luhrmanns Hollywoodverfilmung des Klassikers zu
einem Zeitpunkt geschieht, an dem Romeo und Julia bereits vermählt sind. Im
Gegensatz dazu, fasst Rahuls Vater diesen Entschluss bevor eben erwähnter seine
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Geliebte Anjali heiratet. Dennoch besteht die eindeutige Parallele in der Tatsache,
dass weder Julia noch Rahul äußerst angetan von der Idee ihrer Eltern sind. Dies
gestaltet sich in den zu untersuchenden Filmen unterschiedlich. Während Julia außer
sich ist, ja beinahe verzweifelt wirkt und dies auch durchaus ihrer Mutter so mitteilt,
zeigt Rahuls Gesichtsausdruck eher Schockmomente als ihm der Entschluss
mitgeteilt wird. Die beiden teilen jedoch abermals eine Gemeinsamkeit: den bereits
zuvor erwähnten Respekt der Eltern mit der sie die Entscheidung ihrer Eltern
annehmen. Beide wissen um die Traditionen der vorherrschenden Gesellschaft
Bescheid und akzeptieren daher die von ihren Vätern getroffene Entscheidung
(zumindest vorerst).

Die Hochzeit von Julia & Romeo bzw. Anjali und Rahul
Auch die Tatsache, dass die Eltern nicht mit der Wahl ihrer Kinder einverstanden
sind, diese sich dennoch entschließen eine Eheschließung mit den von den Familien
ungewünschten Partnern vorzunehmen, deutet eine Parallele an. In diesem Fall ist es
zwar umgekehrt (in „Khabi Kushi Khabi Gham“ ist es der Bräutigam der gegen seinen
Willen seiner Eltern verheiratet werden soll, in „Romeo und Julia“ ist es die Braut),
dennoch ist das Ergebnis das Selbe: sie heiraten ohne die Einwilligung ihrer Eltern.
Die Eheschließung selbst erfolgt in beiden Filmen nach den Traditionen der
jeweiligen Kultur. In Fall des Filmes „Romeo & Julia“ wird dem Rezipienten eine
kirchliche Trauzeremonie präsentiert, an welcher lediglich die Amme Julias als
einziges Familienmitglied, teilnimmt. Wie es bei solchen Zeremonien üblich ist, wird
auch die Szene des Ringtausches gezeigt, welche sich als wichtige Parallele zum
ausgewählten indischen Bollywoodfilm darstellt. Auch im Film „Khabi Kushi Khabi
Gham“ heiraten Rahul und Anjali nach der Hindi-Tradition in einem Hindu-Tempel.
Eine erwähnenswerte Parallele stellt dabei die indische Tradition des Verknüpfens
des Schals des Bräutigams mit dem Schal der Braut dar. Sie entspricht etwa der
vorhin erwähnten Tradition der Ringzeremonie. Anders als beim Hollywoodfilm, ist
nur die Familie der Braut in die Eheschließung des Liebespaares involviert. Die
Familie des Bräutigams erfährt erst im Nachhinein davon.
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3.3. Parallelen im Bereich der Kostüme
Eine weitere erwähnenswerte Tatsache ist wohl, dass sowohl Kym Barrett als auch
Adesh Shrivastava (Kostümdesigner der beiden Filme) auf die farbliche Gestaltung
bzw. auf die einheitliche Verteilung der Kostüme zur Unterscheidung der Familien,
geachtet haben um damit in weiterer Folge eine bestimmte Wirkung beim
Rezipienten hervorzurufen. Denn auch wenn es im ersten Moment nicht den
Anschein haben mag, so ist die farbliche Gestaltung der Kostüme von besonderer
Wichtigkeit, da diese durch ihre Farben, die vom Regisseur gewünschte Wirkungen
noch verstärken. Dies möchte ich nun anhand der Szene, in welcher die Geliebten
das erste Mal aufeinander treffen verdeutlichen.
Anjali Khan trägt bei ihrer ersten Begegnung mit Rahul Raichand einen reich
verzierten Suit2 in den Farben und rot und blau. Zunächst muss gesagt werden, dass
rot die klassische Farbe des Hochzeitssaris in Indien ist. Des Weiteren ist Rot die
Farbe der Energie, der Emotionen, der Freude sowie der Sexualität. Da das Thema
Sexualität im Bollywoodfilm der Gegenwart nach wie vor ein Tabuthema ist, suchen
sowohl Kostümdesigner als auch Regisseure immer wieder neue Mittel um dieses
Thema dennoch in ihren Filmen zu verdeutlichen. Auch Rahul Raichands Stellung in
der Gesellschaft wird durch die farbliche Gestaltung seines Kostüms eindeutig
hervorgehoben. Er trägt einen hellblauen Anzug und dazu einen weißen Pullover.
Da blau die Farbe der Treue, der Beständigkeit und nicht zuletzt die Farbe des Adels
ist wird sein gesellschaftlicher Rang damit sehr gut unterstrichen. Die Farbe weiß, als
ein Synonym für Weisheit, Tugend, Unschuld sowie Friede, unterstützt den
gewünschten Ausdruck nochmals. Doch wie verhält sich dies bei den „Romeo und
Julia“? Kym Barrett hat sich dafür entschieden, die beiden Protagonisten in neutralen
Farben auf dem Ball erscheinen zu lassen. Juli trägt ein weißes Engelskostüm, womit
abermals der Ausdruck der Reinheit, aber auch die Tugend und Unschuld
unterstrichen werden soll. Dies entspricht in gewisser Weise dem Kostüm von Rahul
Raichand. Romeo hingegen, trägt einen Brustpanzer in der Farbe Silber (= grau).
Grau wird vom Rezipienten als Farbe vollkommener Neutralität wahrgenommen. Es
ist jedoch auch die Farbe der Kompromissbereitschaft, was in diesem Sinne eine
weitere Parallele zu Anjali Khans rotem Suit darstellt. Denn wie bereits erwähnt ist

2
Suit = klassisches Gewand der weiblichen Mittelschicht
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Rot die Farbe der Energie. Auch wenn dies im ersten Augenblick nicht so scheinen
mag, so ist es doch erstaunlich dass sowohl die Farbe Rot als auch die Farbe Grau
dasselbe Ziel ansteuern. Anjali Kahns rotes Kostüm symbolisiert die Energie, die sie
im Laufe des Filmes benötigen wird um auch schwere Situationen zu meistern, vor
allem wegen der nicht gebilligten Ehe zu Rahul Raichand. Romeos graues Kostüm
hingegen zeigt die Kompromissbereitschaft einen neuen Lebensabschnitt
einzugehen, die Eheschließung mit Julia, welche ebenfalls nicht von den Eltern
gebilligt wird. Da sowohl die Farbe Weiß als auch Grau die Farbe der Neutralität ist,
symbolisieren sowohl Julias als auch Romeos Kostüm, dass sie der Fehde ihrer Väter
überlegen sind und damit im Grunde nichts zu tun haben.

3.4. Parallelen in der Kinesphere


Wieder stellt der aufmerksame Beobachter fest, dass es sich auch hier so verhält wie
im Bereich der Kostüme. Baz Luhrmanns Hollywoodverfilmung weist durchaus
Parallelen zu Karan Johars Bollywoodproduktion auf. Bereits in der ersten Szene der
Begegnung der beiden Liebespaare ist dies deutlich erkennbar. Die Parallelen in der
Kinesphere möchte ich anhand der zuvor beschriebenen Szenen (erstes
Aufeinandertreffen, Ehevermittlung sowie Trauungszeremonie) nun verdeutlichen.

Im Film „Romeo und Julia“ sieht das wie folgt aus. Romeo trifft das erste Mal auf
Julia als er zu Gast in ihrem Haus ist. Bereits darin besteht die erste Verletzung der
Kinesphere. Romeo dringt damit in die Kinesphere Julias ein, zu diesem Zeitpunkt
allerdings noch unwissentlich. Er befindet sich, als er auf Julia trifft, in der
Herrentoilette die nur durch ein Aquarium von der Damentoilette getrennt ist.
Vorerst ist nur Romeo zu sehen. Er steht vor dem Aquarium und beobachtet die
Fische, unwissend, dass dahinter gleich Julia erscheinen wird (Bild 1). Zu diesem
Zeitpunkt befindet er sich also noch in seiner Kinesphere.

ç Bild 1

Bild 2 è
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NINA RATTAN
Plötzlich erscheint Julia auf der anderen Seite des Aquariums (Bild 2) Nach wie vor,
befinden sich beide Figuren in deren eigener Kinespherenkugel. Doch dies wird sich
schlagartig ändern, wie die unterhalb angeführten Bilder zeigen.

Bild 3
Da Juli schnell wieder auf den Ball zurück muss,
zu Paris – dem Mann den ihre Eltern für Sie
ausgewählt haben, macht sich Romeo nun auf die
Suche nach Julia (Bild 3). Nach wie vor befinden
sich beide noch in deren Kinespherenkugel.
Der junge Adelsmann Paris bemerkt nichts von der
sich nun anbahnenden Situation. Dies ist ihm jedoch in diesem Moment auch nicht
möglich, da Romeo sich noch hinter einer Säule versteckt hält (siehe Bild 4). Julia
befindet sich in diesem Moment im Off-Bereich der Kamera, lediglich ein Teil ihres
Flügels kann gesehen werden. Romeo hat Julia gefunden und nähert sich ihr immer
weiter. Die Entfernung der beiden Kinespherenkugeln ist praktisch nicht mehr
vorhanden. Die Kinesphere der beiden wird sich in Kürze überschneiden bzw.
verschmelzen und somit zu einem Kinespherenbruch führen (siehe Bild 5). Ein
derartiges Verschmelzen der Kinesphere ist jedoch nur durch die gezielte
Kameraführung für den Rezipienten ersichtlich. Denn blickt man auf Bild 6, so wird
man feststellen, dass sich sowohl Romeo als auch Julia wieder in deren eigener
Kinespherenkugel befinden.

ç Bild 4

Bild 5 è

ç Bild 6
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Um Julias Eltern bzw. dem jungen adeligen Paris zu entgehen, fliehen die beiden in
den nahe liegenden Fahrstuhl. Die Szene zeigt auch hier wieder einen eindeutigen
Kinespherenbruch, der nochmals durch das „Händehalten“ des Liebepaares
verdeutlicht wird (Bild 7).

ç Bild 7

Der abermalige Rückgang in die eigene Kinesphere (Julia löst sich von Romeo, siehe
Bild 8) stellt sich dann schlussendlich ein, als Julia wieder von ihrer Amme gerufen
wird um zurück auf den Ball zu kommen (siehe Bild 9). Romeo befindet sich zu
diesem Zeitpunkt im Off-Bereich der Kamera und ist nur für Julia zu sehen. Durch
das ständige Verschmelzen und den immer wieder kehrenden Rückgang in die
eigene Kinesphere wird dem Rezipienten die Unsicherheit eines Liebespaares
vermittelt, das es eigentlich in dieser Konstellation nicht geben dürfte.

ç Bild 8
Bild 9 è

Im Film „Khabi Kushi Khabi Gham“ verhält sich die Situation ganz ähnlich, wie nun
anhand nachfolgender Bilder gezeigt werden soll.

Zunächst werden die beiden Figuren – Anjali Khan und Rahul Raichand getrennt
voneinander gezeigt. Sie befinde sich zwar am selben Ort, doch soll damit
ausgedrückt werden, dass sie sich noch nicht begegnet sind.
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Beide befinden sich noch in ihrer eigenen Kinespherenkugel (siehe Bild 10 und 11)
und werden durch abwechselnde Shots gezeigt, obwohl auch hier ein eindeutiges
Eindringen Rahuls in die Kinesphere Anjalis (durch die Tatsache, dass er sich vor
und dann in ihrem Haus befindet) deutlich wird. Ebenso wie im vorhin erwähnten
Beispiel „Romeo und Julia“ geschieht dieser Einschnitt jedoch unwissentlich, da Rahul
bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung hat von Anjalis Existenz hat.

ç Bild 10
Bild 11 è

Im Gegensatz zu Romeo und Julia bleibt das Liebespaar des indischen Films über
eine etwas längere Distanz in deren eigener Kinesphere und beobachtet sich nur von
weitem. Dies mag wohl, an der für Bollywoodproduktionen typischen, Darstellung
von Gesangs- und Tanzszenen liegen. Anjali tanzt auf offener Straße und sieht Rahul
bereits (siehe Bild 12). Dieser verlässt wiederum gerade das Haus seines ehemaligen
Kindermädchens (= Anjalis Mutter) und sieht beim hinab gehen der Treppe die
tanzende Anjali (siehe Bild 13).

ç Bild 12
Bild 13 è

Die Auflösung bzw. Verschmelzung der beiden Kinespheren geschieht erst als Rahul
Anjalis Süßwarenladen betritt. Anfangs befinden sich noch beide in der eigenen
Kinesphere (siehe Bild 14), doch langsam nähert sich Rahul Anjali (siehe Bild 15) bis
es schließlich zur Verschmelzung der Kinespheren kommt (siehe Bild 16). Ebenso
wie zuvor in „Romeo und Julia“ ist auch hier (Bild 15) der Abstand praktisch nicht
mehr vorhanden. Auch dieses zaghafte Verhalten deutet eine gewisse Parallele zur
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westlichen Hollywoodverfilmung an, wenn auch die Mimik bzw. Gestik ein wenig
differiert. Dies ist jedoch wieder auf die Umsetzung der Thematik im indischen
Kontext zurückzuführen.

ç Bild 14
Bild 15 è

ç Bild 16

Beide Liebespaare kennen sich nun bereits, haben sich lieben und schätzen gelernt.
Der nächste Schritt der Liebenden, den ich nun im direkten Vergleich untersuchen
werde ist die Situation, in welcher Julia bzw. Rahul die Entscheidung ihrer Eltern,
dass sie mit jemandem verheiratet werden sollen den sie nicht lieben, erfahren. Für
mich ist dabei von besonderem Interesse, wie sich die vorhin erwähnten Personen
verhalten. Wie reagieren sie auf ihre Eltern? Wie wird dies von Julia und Rahul bzw.
deren Eltern mimisch bzw. gestisch dargestellt? Gibt es dabei Parallelen bzw.
Unterschiede?
Zunächst werde ich das Aufeinandertreffen Julias mit ihren Eltern untersuchen. Die
Szene beginnt mit dem Eintritt der Mutter in Julias Schlafzimmer. Anfangs ist nur
Julias Amme im Hintergrund (grüner Kreis) und Julias Mutter im Vordergrund
(roter Kreis) zu sehen (Bild 17). Julia selbst befindet sich im Off-Bereich der Kamera
und wird erst durch den Schwenk der Kamera sichtbar (Bild 18). Sowohl Julia als
auch ihre Mutter befinden sich in diesem Moment noch in deren eigener
Kinespherenkugel. Dies ist vom Regisseur möglicherweise so gewählt worden, um
die Wichtigkeit des Abstandes zu demonstrieren, der in dieser Situation absolut
notwendig ist. Mimisch zeigt Julia bereits, dass sie mit der Entscheidung, die ihre
Mutter ihr mitteilt, nicht einverstanden ist. Ihr Gesichtsausdruck zeigt, dass sie
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unter der Entscheidung leidet. Die Amme Julias wird im Hintergrund als stille
Beobachterin gezeigt.

ç Bild 17
Bild 18 è

Julias Mutter dringt mit der „Führung“ ihrer Tochter (die sich durch die Hand auf
Julias Rücken zeigt) sichtbar in die Kinesphere ihrer Tochter ein (Bild 19). Diese
beinahe freundschaftliche Geste drückt aus, dass Gloria Capulet zwar die Zweifel
und Ängste ihrer Tochter versteht, für sie jedoch eindeutig feststeht, dass die Heirat
ihrer Tochter beschlossene Sache ist. Die Verschmelzung beider Kinespheren wird
jedoch bereits im nächsten Bild wieder aufgelöst, als Julia die Hochzeit mit dem
adeligen Paris eindeutig verweigert (Bild 20). Betrachten wir nun die Mimik von
Julias Mutter, so ist deutlich erkennbar, dass sich der Ausdruck von Freundschaft in
den Ausdruck von Entsetzen gewandelt hat.

ç Bild 19
Bild 20 è

Nun ist es die Aufgabe von Julias Mutter, ihrem Mann Fulgencio Capulet die
Verweigerung ihrer Tochter beizubringen (Bild 21). Eindeutig zeigt sich hier, dass
auch Familie Capulet patriarchalisch geführt wird. Gloria Capulet blickt auf zu
ihrem Mann, mit einem Ausdruck von überheblichem Stolz, aber auch einem
Ausdruck von Verachtung für die Verweigerung ihrer Tochter. Sie symbolisiert
damit, dass sie nun nichts mehr mit der Entscheidung Julias zu tun hat bzw. zu tun
haben möchte, worüber Fulgencio Capulet natürlich nicht erfreut ist. Dies zeigt seine
Mimik in Bild 22. Er wirkt nicht enttäuscht, sondern verärgert, dass die von ihm
gewünschte Entscheidung nicht wie gewöhnlich akzeptiert, sondern ganz im
Gegenteil angefochten, wird.
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ç Bild 21
Bild 22 è

ç Bild 23

Es kommt abermals zu einem Bruch in der Kinesphere, als Julia sich gegen die
Entscheidung ihres Vaters wehrt und diesen anbettelt noch einige Wochen bzw. Tage
mit der Hochzeit zu warten (die sie vermutlich nutzen möchte um eine angemessene
Lösung für dieses Problem zu finden). Fulgencio Capulet hingegen reagiert auf die
für ihn angemessene Art und Weise. Er zeigt Julia deutlich wer hier in der Familie
das Sagen hat und akzeptiert ihre Verneinung nicht. Seine Mimik zeigt Verärgerung,
jedoch nicht über die Verweigerung seiner Tochter, sondern über die Tatsache, dass
man es wagt seine Entscheidung anzuzweifeln.

Die Frage ist nun, wie sich das bei den Raichands verhält. Reagiert Rahul genauso
impulsiv auf die Entscheidung seines Vaters? Wie reagiert der Vater bzw. die Mutter
auf die Bestürzung Rahuls? Dies werde ich nun anhand der nachfolgenden Bilder
verdeutlichen.
Die Entscheidung über die bevorstehende Hochzeit Rahuls wird getroffen während
er sich am Volksfest in Chadni Chowk befindet, bei Anjali – der Frau die er liebt. Er
kehrt zurück ins Haus seiner Eltern und erzählt seiner Mutter von den Gefühlen
Anjalis. Sofort danach, wird Rahul von seinem Vater in dessen Arbeitszimmer
gerufen um ihm die „freudige“ Nachricht mitzuteilen. Yash Raichand fragt seinen
Sohn ob er verliebt sei (Bild 24). Beide, sowohl Vater und Sohn befinden sich noch in
deren Kinespherenkugel, im Hintergrund sieht man Nandini, die Mutter, so wie
Naaina (die vom Vater gewählte Braut) und deren Vater die als stumme Beobachter
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Zeuge dieser Szene werden. Rahul bejaht diese Frage in dem Glauben, dass seine
Mutter mit seinem Vater über Anjali gesprochen hat (Bild 25). Es handelt sich hier
allerdings um ein Missverständnis, denn Yash geht davon aus, dass sein Sohn von
Naaina spricht, d.h. in Naaina verliebt ist und ist sichtlich erfreut darüber (Bild 26).
Es kommt hierbei zu einem Bruch der Kinesphere. Deutlich sichtbar ist, dass Yash in
die Kinespherenkugel seines Sohnes eintritt. Dies kann in etwa mit Bild 19 (= das
Eindringen von Julias Mutter in deren Kinespherenkugel) verglichen werden und
zeigt damit eindeutige Parallelen auf.

ç Bild 24
Bild 25 è

Erst als Rahul einen Blick auf die zukünftige Braut wirft, sieht er dass es sich hier um
ein Missverständnis handelt und ist sichtlich bestürzt, was seine Mimik sehr gut zum
Ausdruck bringt (Bild 26). Dies verhält sich zwar mimisch anders als bei Julia,
dennoch ist das Ergebnis das Selbe: beide zeigen deutlich durch ihre Mimik, dass sie
mit der Wahl ihrer Eltern nicht übereinstimmen und dass sie unter dieser
Entscheidung leiden. Anders als bei der Hollywoodverfilmung zeigt die Mimik von
Rahuls Mutter (Bild 27) sichtliche Bestürzung über die Entscheidung ihres Mannes.
Sie, die ja um die Gefühle ihres Sohnes Bescheid weiß, scheint sich sichtlich Sorgen
um diesen zu machen. Dies entgeht auch der zukünftigen Braut Naaina nicht, die
hier – anders als im westlichen Pendant – beim Verkünden der Nachricht anwesend
ist.

ç Bild 26
Bild 27

Trotz der Entscheidung ihrer Eltern, entschließen sich die Liebenden beider Filme
ihren eigenen Weg zu gehen. Hier gibt es sehr starke Parallelen. Karan Johar hat sich
bei der Umsetzung dieser Szene sehr stark am westlichen Vorbild orientiert.
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Dennoch gibt es kleinere Unterschiede in der Darstellung die natürlich äußerst
erwähnenswert sind.
Zunächst stellt die Darstellung der Trauungszeremonie eine eindeutige Parallele dar.
In beiden Versionen des Shakespeareklassikers finden die Trauungen im Rahmen
der Tradition statt, d.h. im Fall von „Romeo und Julia“ in einer Kirche (Bild 28, 29, 30)
und im Film „Khabi Kushi Khabi Gham“ in einem Hindu-Tempel (Bild 31).

Bild 28 Bild 29 Bild 30


Damit soll dem Rezipienten gezeigt werden, dass sich
sowohl Romeo und Julia als auch Rahul und Anjali,
trotz der nicht gebilligten Hochzeit, an die Tradition
ihrer Kultur halten, diese respektieren und ehren.

ç Bild 31
Verbunden mit diesen Traditionen sind typische Handlungsweisen beider
Trauungszeremonien und auch hier lassen sich wiederum Parallelen feststellen.
Wird in der katholischen Tradition das Tauschen von Ringen (Bild 32) als Zeichen
der Zugehörigkeit angesehen, so existiert dieses Zeichen im Hinduismus durch das
Verknüpfen der Schals der Brautleute (Bild 33). Als Zeichen der Liebe und ewigen
Treue fordert der Pfarrer dann den Bräutigam gemäß der katholischen Tradition auf,
die Braut zu küssen. In der hinduistischen Trauungszeremonie findet dies auf andere
Art und Weise statt. Hier muss die Braut dem Bräutigam sieben Mal um eine
Flamme folgen. Die Schals sind dabei nach wie vor verknotet (Bild 34).
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ç Bild 32
Bild 33 è

ç Bild 34

4 KONKLUSION
Hiermit komme ich nun zum Schluss dieses Vergleiches der beiden Versionen des
Shakespeareklassikers. Zu Beginn war es mir nicht möglich die Frage: „Gibt es ein
>>Romeo und Julia<< Indiens“ eindeutig zu beantworten. Ganz im Gegenteil, auf den
ersten Blick hätte ich wohl – wie jeder – diese Frage verneint, da es doch äußerst
absurd scheint, dass sich ein Klassiker von solcher Größe in einer modernen
Produktion des östlichen Indiens widerspiegelt. Wie die genauere Betrachtung
beider Werke nun aber gezeigt hat, ist nicht immer alles so wie es auf den ersten
Blick scheint. Oftmals muss man hinter die Kulissen blicken, sich mit den
Traditionen der jeweiligen Kultur sowie dem Klassiker selbst beschäftigen um dann
erstaunt festzustellen, dass man mit der anfänglichen Vermutung falsch lag. Daher
ist es wichtig Filme immer nach mehreren Gesichtspunkten zu beurteilen, sie nicht
oberflächlich als „guten Film“ bzw. „schlechten Film“ zu bewerten, sondern zu
versuchen festzustellen, was der jeweilige Regisseur, die Kostümbildner, die
Bühnenbildner sowie die Drehbuchautoren damit ausdrücken wollten bzw. ob sie
dies dann in der Art und Weise auch geschafft haben. In diesen beiden Fällen lässt
sich abschließend nur noch sagen, dass die Umsetzung der Grundlagen des alten
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Klassikers im jeweiligen Kontext der Kulturen und Traditionen, aufgrund der großen
Parallelen aber auch vorhandenen Unterschiede, sehr gut gelungen ist und sich
daher nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen. „Romeo und Julia“ war immer ein
beliebtes Thema und es ist davon auszugehen, dass weder die westliche
Hollywoodverfilmung noch die indische Version die letzten Filme waren, welche die
Grundlagen des Klassikers in einem neuen Gewand präsentieren. Ebenso wie bei
diesen Filmen ist davon auszugehen, dass zukünftige Produktionen nicht minder
erfolgreich sein werden. Die Isotope Liebe, Hass, Freude, Streit, Glück und Leid
haben die Menschheit seit jeher begleitet und ich bin davon überzeugt dass sich dies
vermutlich nie ändern wird.
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