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Richard Graf über die veränderten Hörgewohnheiten im Zeitalter der Digitalisierung. Präsentiert beim 8. AGMÖ-Kongress Salzburg 2006 veröffentlicht in: Musikerziehung April/Juni 2007
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iPod & Co. versus Entschleunigung (in) der Musik - Richard Graf
Richard Graf über die veränderten Hörgewohnheiten im Zeitalter der Digitalisierung. Präsentiert beim 8. AGMÖ-Kongress Salzburg 2006 veröffentlicht in: Musikerziehung April/Juni 2007
Richard Graf über die veränderten Hörgewohnheiten im Zeitalter der Digitalisierung. Präsentiert beim 8. AGMÖ-Kongress Salzburg 2006 veröffentlicht in: Musikerziehung April/Juni 2007
Musik ist Teil unseres Lebens. Ob bewusst oder nicht – sie umgibt uns fast unausweichlich. Mit der „Digitalisierung unserer Welt“ und der zunehmenden Dominanz von Computern und Internet ist die Präsenz und der Zugriff von Musik inflationär geworden. Aber genauso wie das Vorhandensein von Information durch digitale Medien noch keinen Anspruch auf Weisheit bedeutet, ist die Omnipräsenz der Musik noch lange kein Hinweis auf eine aktive und bewusste Erfahrungsqualität durch den Konsumenten.
Hörgewohnheiten und Auswirkungen
Die Individualisierung der Musikauswahl und dem damit provozierten „Hör-Autismus“ hat bei gleichzeitig steigender auditiver Reizüberflutung sich nicht nur bei Jugendlichen auf die Klangvorstellung bzw. auf „das Hören“ an sich ausgewirkt. Da Musik in verstärktem Maße auf diesem Weg konsumiert wird und der Bezug zu „echten“ akustischen Instrumenten mehr und mehr verloren geht, Quantität über Qualität steht, das visuelle Element zunehmend überwiegt (Musikvideos), darf man sich nicht wundern, wenn Jugendliche mit dem traditionellen Musikunterricht ihre Probleme haben. Zusätzlich zu den Problemen der Rezeption von Musik gibt es nicht zu unterschätzende irreparable Schäden durch zu hohe Lautstärken, bedingt durch das Hören mit Kopfhörern (bis zu 120dB).