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doch das scheinbar einfache Memory-Spiel hält unser Gehirn am besten fit,
denn Emotionen trainieren das Gedächtnis am besten. Gespräche und
Gesellschaftsspiele sind besonders gut geeignet, um dem Vergessen
vorzubeugen. Schach und Zahlenrätsel helfen weniger.
Will man sich Zahlen merken, so geht das besser, wenn man diese Zahlen
mit Bildern verknüpft. Durch die Verknüpfung sind sie keine abstrakten
Zeichen mehr. Sie werden vielmehr mit Bildern und Emotionen verbunden-
und emotionalen Input mag das Gehirn.
Dinge, die wir mit etwas Persönlichem verbinden, speichern wir besser.
„Deshalb funktioniert das biografische Gedächtnis so gut,“ sagt Professor
Henning Scheich, Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für
Neurobiologie in Magdeburg. Eindrücke, die mit Gefühlen, Gerüchen oder
anderen Emotionen kombiniert aufgenommen werden, haben eine Chance,
über das Kurzzeit- sogar ins Langzeitgedächtnis gespeichert zu werden.
Sinnvollerweise funktioniert das nicht nur bei Freude und Begeisterung,
sondern besonders bei Gefühlen wie Angst und Schmerz,“ sagt Henning
Scheich. „Ein gebranntes Kind scheut das Feuer, heißt es ja so schön.“
Generell gilt: Alles, was mit Emotionen verknüpft ist, wird besser gespeichert.
Entsprechend bringen Trainingsprogramme, die immer gleich ablaufen, seien
es Computerspiele oder Kreuzworträtsel, weniger für die Hirnfitness als ein
Treffen mit Freunden oder eine Diskussionsrunde unter Kollegen. „Denn es
ist wichtig, dass man nicht in standardisierte Abläufe hineingerät,“ sagt
Professor Wolfgang H. Jost von der Deutschen Parkinson Gesellschaft.
„Selbst bei einer Demenz können Synapsen im Gehirn gebildet werden,“ so
der Neurologe.