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Gruppe 34(307)
Vortrag
Die Entwicklung der Orthographie der
deutschen Sprache
Die Geschichte der Rechtschreibung ist nicht lang: Jahrhundertelang schrieb man
individuell so, wie man es fr richtig hielt, die politische und geographische
Aufteilung gerade des deutschen Sprachgebiets begrndete etliche
Schreibvarianten. Vor allem im Mittelalter waren es zudem nicht allzu viele
Menschen, die mit der Verschriftlichung von Sprache berhaupt etwas zu tun
hatten: Lesen und vor allem Schreiben war eigentlich nur im Klerus, Adel und
Kaufmannstand verbreitet, Bcher konnte sich kaum jemand leisten, und ihr Inhalt
war fast ausschlielich religiser, philosophischer und historischer Natur
politische Pamphlete waren seltene Ausnahmen, Inhalte wurden hufig ber Bilder
bzw. Symbole transportiert.
Die ersten erhaltenen schriftlichen Zeugnisse der deutschen Sprache stammen aus
dem 8. Jahrhundert. Das lateinische Alphabet diente als Grundlage fr die
Verschriftung. Dabei war die Schwierigkeit zu berwinden, dass es nicht fr alle
deutschen Laute, zum Beispiel die Umlaute, eigene Schriftzeichen gab. Um das
Jahr 1000 legt Notker von St. Gallen seiner Rechtschreibung phonetischphonologische Beobachtungen zugrunde (Notkersches Anlautgesetz). Die
Interpunktion entwickelt sich ab dem Hochmittelalter. Ab 1300 wird die Virgel als
Satzzeichen genutzt, und Grobuchstaben werden allmhlich eingesetzt, um
Anfnge zu markieren. Ab dem 14. Jahrhundert verdrngte das Deutsche
zunehmend das Lateinische als Kanzleisprache. Zur Verbreitung einer
hochdeutschen Schriftsprache kam es ab 1522 durch die deutsche
Bibelbersetzung von Martin Luther.
In Texten des 16. bis 18. Jahrhunderts finden sich noch in groer Zahl
Doppelkonsonanten an nach heutigen Mastben unntigen Stellen, wenn nmlich
in einer Silbe der Konsonant auf einen Diphthong (zum Beispiel im Wort auff)
oder vorhergehenden Konsonanten (zum Beispiel im Wort Kampff) folgt.
Anstelle der Verdoppelung wurden bei bestimmten Konsonanten jedoch
Schriftennachweis
1. Kleine Enzyklopdie Deutsche Sprache , 1983 . VEB
Bibliographisches Institut, Leipzig .