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Denn das Ziel, für welches Leiden nötig ist und auf uns
herabgesandt wird, erreichen wir so auf einem anderen Weg, auf
dem Weg der mühevollen Erfüllung der Gebote und der ständigen
Zerknirschung über unser Ungenügen diesen Geboten gegenüber.
Dadurch können wir die anderen Mittel und die Leiden ersetzen.
Besonders haben wir darauf achtzugeben, daß wir im Kontakt mit
den uns nahestehenden Menschen gefügsam und gut seien.
"Unser Heil liegt im Nächsten", sagt der hl. Pimen der Große. Wenn
sich also der Mensch zu seinem Nächsten richtig verhält, d. h. dem
Gebot der Nächstenliebe nachlebt, wird er dadurch auch imstande
sein, alle anderen Gebote und besonders das oberste zu erfüllen:
Liebe Gott, deinen Herrn, aus vollem Herzen. Wer auch nur einen
einzigen Menschen haßt, der kann Gott nicht lieben. Es ist ja
verständlich, daß Liebe und Feindschaft nicht in derselben Seele
hausen können. Die Liebe zum Nächsten aber führt zur Liebe zu
Gott: Beide sind ein Mysterium und haben mit den Beziehungen
des Alten Menschen überhaupt nichts mehr gemeinsam. Nur die
Erfahrung vermag dem Menschen die Tiefe der Gebote zu zeigen;
ihre Erfüllung erneuert die Seele. Suche Erlösung, verzage nicht,
murre nicht und verletze niemanden mit einem spitzen Wort.
Bete und halte stets Gott vor Augen.
http://www.scribd.com/doc/27159986/Briefe-Eines-Russischen-Starzen-an-
Seine-Geistlichen-Kinder