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KG 2003 ¥ 1/2 ∂
Museum in Kalkriese
Architekten: 2
Annette Gigon, Mike Guyer, Zürich
Projektleiter:
Volker Mencke
Landschaftsarchitekten: 6
Zulauf Seippel Schweingruber, Baden
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Erst 1987 fand ein britischer Hobbyarchäo- schlagen. Im Zuge der Funde wurde ein deshalb mit Stahlspundwänden abgestützt,
loge Hinweise auf den Schauplatz der le- Ausstellungspark mit drei Pavillons und ei- die einen markanten Rahmen bilden. Die
gendären »Schlacht im Teutoburger Wald« nem Museumsbau angelegt. Die Route der drei kleinen Pavillons lassen dagegen der
oder auch »Varusschlacht«, nach dem jahr- Römer entlang des Walls ist mit ausgelegten Fantasie des Besuchers mehr Raum, sie sol-
hundertelang gesucht worden war. Es konn- Eisenplatten nachgezeichnet, während die len dessen Wahrnehmung schärfen. Zusam-
ten zwar keine baulichen Überreste gefun- verschlungenen Pfade der Germanen im men mit den Designern Ruedi Baur und Lars
den werden, aber zahlreiche archäologi- Schutz bietenden Waldstück mit Holz- Müller konzipierten die Architekten einen
sche Funde und ein Erdwall geben Anhalts- stücken markiert sind. Die Lage des ehema- Pavillon des Sehens – eine begehbare Ca-
punkte für den Verlauf der Schlacht. Auf ei- ligen germanischen Erdwalls wurde auf ähn- mera obscura –, des Hörens – einen Raum
nem Gelände von fast 30 km2 haben sich lich subtile Weise mit eisernen Pfählen ange- mit Hörrohr – und des Fragens. Letzterer
hier im Jahre 9 n. Chr. die Germanen unter deutet: Dort wo er nachgewiesen ist, stehen schlägt die Brücke zur Gegenwart: Auf der
Führung des Cheruskerfürsten Arminius in die Stäbe dichter, dort wo er nur erahnt wer- einen Seite geben Sehschlitze den Blick auf
einem Waldstück entlang eines Schutzwalls den kann, stehen sie in loser Folge. Wirklich das Schlachtfeld frei, auf der anderen Seite
verschanzt und die römischen Legionen des rekonstruiert wurde nur ein kleiner Aus- informieren Videofilme über aktuelle Kriegs-
Publius Quincitilius Varus auf ihrem Weg schnitt des Geländes mit Schutzwall und schauplätze. Der eigentliche Museumsbau
zwischen Wald und Moor vernichtend ge- Moorloch. Dieser Bereich liegt tiefer und ist ist wie auch die Pavillons mit Stahl verklei-
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det, sodass alle Eingriffe, von Stangen über In 1987, the location of the legendary Battle of vilions on a thematic basis – related to vision,
Spundwände und Bodenplatten eine Einheit the Teutoburg Forest was found, where in hearing and questioning. The last of these
bilden. Überragt wird das Szenarium von AD 9, Hermann (Arminius), the leader of the creates a link to the present, with slits on one
dem fast 40 m hohen Treppenturm des Mu- Cherusci, defeated the Romans. A large side allowing a view of the battlefield, while on
seums. Von dort kann der Besucher einen exhibition park, with three pavilions and a the other side, video films provide information
Überblick über das gesamte Gelände ge- museum, has now been laid out on this on modern warfare. Rising above everything
winnen. Der Turm wird von einem horizonta- 30 km2 site. The route taken by the Romans is is the almost 40-metre-high museum tower,
len Kubus durchdrungen, der die Ausstel- marked by large iron plates; the winding paths which commands a view over the entire bat-
lungsräume beherbergt. Überall ist Stahl through the forest used by the Germans are tlefield. The tower is penetrated by a cubic
das dominierende Element. Neben der im indicated by small pieces of wood; and the structure that contains the exhibition spaces.
Turm sichtbaren Stahlskelettkonstruktion ist line of the German earth revetment is marked Steel is the dominant material used in this
das Material auch im Museum als Wand- by iron stakes. Only a small section of the scheme. Like the pavilions, the museum
und Deckenverkleidung wieder anzutreffen terrain was reconstructed. This lower-lying building is clad externally with oxidized steel
– außen mit der groben Struktur der Eisen- area is enclosed by sheet-steel piling. Togeth- sheeting. The tower has an exposed steel
platten, innen mit feinen, nicht rostenden er with the designers Ruedi Baur and Lars skeleton frame; and the internal walls and ceil-
Oberflächen und gewalzten Stahlblechen. Müller, the architects conceived the three pa- ings are clad with non-rusting sheet steel.
a d c
b b 18
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a d c
Horizontalschnitt
Vertikalschnitt
Maßstab 1:20
5
Horizontal section
4 Vertical section
scale 1:20
6
1 Fassadenplatte wetterfestes Stahlblech
5900/3100/15 mm, Oberfläche gestrahlt,
7 horizontale Kanten 10° geschrägt, Fugen 20 mm
Wärmedämmung Mineralfaser 100 mm,
Dampfbremse, Porenbetonfertigteil 175 mm
Stahlblech warmgewalzt oder gebeizt
transparent lackiert 400/120/3 mm,
Fugen 4 mm, Wandabstand 100 mm
2 Festverglasung ESG 15 mm
Rahmen Stahlprofil ∑ 90/60/8 mm und
8 Flachstahl 90/5 mm
3 Isolierverglasung VSG 2≈ 5 mm + Float 8,
Rahmen Stahlprofil 65 mm,
mit ausgeschäumten Stahlblechen verschweißt
4 Tragstruktur Stahlprofil HEB 300 4 8
5 Stahlprofil HEB 160, 2-fach beschichtet im Werk,
Deckanstrich vor Ort
6 Fassadenplatte wetterfestes Stahlblech
3100/1500/6 mm,
Oberfläche gestrahlt, im Gefälle verlegt
2 Stahlprofil ∑ 40/40 mm
Bitumenbahn mit Wurzelschutz, 3-lagig, 1
Schaumglasdämmung, im Mittel 165 mm
Porenbetonfertigteil 220 mm
Weichfaserdämmung 30 mm
Stahlblech gelocht 1200/600/2 mm
3 7 Entlüftung Lochblech
8 Stahlprofil ÅPE 300
9 Edelstahlblech 1200/600/3 mm,
verklebt mit Bautenschutzmatte 3 mm
Leichtbeton-Trägerplatte 33 mm
Aufbeton 40 mm, Porenbetonfertigteil 200 mm
Mineralische Faserdämmung 120 mm
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