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Das Fundament 4/2009

Deutscher Christlicher Techniker-Bund e. V. Juli/August


106. Jahrgang

Unterwegs
Von Christus reden

Jahresbericht 08/09

Einen anderen Grund kann niemand legen als den,


der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.
Die Bibel, 1. Korinther 3, 11
Das Fundament 4/2009

Inhalt
Sieghard Rabus: Von Christus reden in einer
säkularen Gesellschaft 4
DCTB-Intern 18
Prof. Dr. Bernhard Kaiser :
Die EKD und die Abschaffung der Schöpfung 19
DCTB-Mitgliederversammlung 28
DCTB-Mitarbeiter 43

Fotos: © Bildmaschine (Seite 4 Carl-Moritz Haup),


DCTB, PhotoDisc
Titelfoto: DCTB-Infotisch an der Fachhochschule

Impressum
Das Fundament ®
Herausgeber: Deutscher Christlicher Techniker-Bund e.V. (DCTB)
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Redaktion: Armin Bachor, armin.bachor@dctb.de
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Editorial

Denn ich schäme mich des Evangeliums


nicht; ist es doch eine Gotteskraft, die
jedem, der da glaubt, die Rettung bringt.
Römer 1, 16

 Paulus war sehr viel unterwegs. Er hatte eine Mission. Eine Botschaft
für alle. Er scheute keine Strapazen, um das Evangelium im römischen
Reich überall bekannt zu machen. Auch in die Hauptstadt nach Rom
wollte er gehen: „Darum, soviel an mir liegt, bin ich willens, auch euch in
Rom das Evangelium zu predigen“ (Römer 1, 15). Paulus hielt sich nicht für
zu gut und gebildet für die Leute auf dem Land. Ihnen war das „einfache“
Evangelium etwas leichter zu vermitteln. Er schämte sich aber auch nicht,
mit den gebildeten Bürgern Athens über dieses für sie fast „zu einfache“
Evangelium zu sprechen.
In den Richtlinien für die Ortsgruppen des DCTB (Berlin 1927) heißt
es: „Die studierenden, sowie die im Beruf stehenden Techniker in Verbin-
dung mit Jesus als ihrem Heiland zu bringen, ist das Ziel, das wir uns
durch nichts verrücken, auch nicht durch Anfeindung und Spott trüben
lassen.“ Das gilt für den DCTB bis heute.
Die römische Welt war damals – im Gegensatz zu heute - alles andere
als atheistisch. Auch die akademische Welt war religiös. Es galt nicht zu
klären, ob es Gott oder Götter gibt. Die entscheidende Frage für die religiös
geprägten Menschen war, welche „Gerechtigkeit vor Gott gilt“, wie sie mit
ihren Göttern ins Reine kommen konnten.
Das Evangelium, die biblische Heilsbotschaft, war und ist radikal ein-
fach: „Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche
kommt aus Glauben in Glauben“ (Römer 1, 17).
Jesus Christus, der Sohn Gottes, nahm deine Sünde auf sich und starb
für dich. Er wurde wieder lebendig und versöhnte dich mit dem Schöpfer
von Himmel und Erde. Er möchte heute Herr in deinem Leben sein.
Glaubst du das? 

Shalom

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Das Fundament 4/2009

Von Christus reden


in einer säkularen Gesellschaft

– am Beispiel des Paulus in Athen


Dipl.-Ing. Sieghard Rabus, Nürnberg, verheiratet, vier Kinder, war viele Jahre als
leitender Angestellter im Bereich Industrieautomatisierung tätig. Ehrenamtlicher
Mitarbeiter in Gemeinde und DCTB. Er hielt diesen Vortrag auf dem Regi-
onaltreffen in Bruchköbel 2009. Der Redestil ist bewusst beibehalten, um die
lebendige Ansprache wiederzugeben.

 Wie säkular, sprich weltlich, ist Ich meine beides wahrzuneh-


unsere Gesellschaft? Erleben wir men. Es scheint in letzter Zeit eine
ein Comeback der Religionen oder zunehmende Zahl von Veröf-
ist ein kämpferischer Atheismus fentlichungen zum Thema Gott,
auf dem Vormarsch? Religion und Glaube zu geben.

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Von Christus reden in einer säkularen Gesellschaft

Wir leben in einer Zeit, in der sich eingeladen: „Kommen Sie doch
die Religionen dieser Welt durch morgen in unser Kulturzentrum.
die Globalisierung der Gesellschaf- Dort möchten wir gern von Ihnen
ten und der Systeme immer mehr hören, was Sie als Ausländer für
berühren. Zeichen dafür sind in einen Glauben haben.“ Am Abend
Deutschland etwa die vielen Veran- sitzen Sie in Ihrem Hotelzimmer
staltungen, die den Dialog mit den und überlegen. Was muss ich ihnen
anderen Religionen suchen und sagen? Welche Tatsachen müssen
das Gemeinsame aufspüren wollen. sie wissen, damit sie das Evangeli-
Manchmal hat man den Eindruck um verstehen?
- auch bei Theologen -, dass dies Nun, das ist eine erfundene
geschieht, weil man seinen eigenen Situation. Aber kann es nicht sehr
Standpunkt für nicht mehr vertei- schnell eine Situation geben, in der
digungswert oder begründbar hält. wir nichtinformierten Menschen in
Kürze das Entscheidende des christ-
lichen Glaubens vermitteln wollen?
Ganz ähnlich erging es Paulus
Botschafter für Christus auf seiner zweiten Missionsreise.
Gott hatte ihn nach Europa ge-
Lassen Sie sich einmal mitnehmen führt. Zum ersten Mal verlässt das
auf eine „Phantasiereise“. Stellen Evangelium den bekannten Kultur-
Sie sich vor, Sie würden Urlaub raum Asiens. Er kannte niemanden,
machen in einer Stadt im Ausland, auf dessen Erfahrung er zurück-
in der man vom Christentum noch greifen konnte. Warum dringen
fast nichts gehört hat. Missionare überhaupt in fremde
Es gibt dort zwar viele Tempel, Länder und Kulturen ein, leiden
ein vielgestaltiges religiöses Leben, und sterben sogar dort als Mär-
aber noch keine christliche Kirche. tyrer? Paulus begründet es: „Wir
Die Leute sind ziemlich offen und sind Botschafter an Christi Statt“ (2.
gesprächsbereit für alles Mögliche. Korinther 5, 29). Christen sind wie
Und so werden Sie in Gespräche die Gesandten eines Königs. Die
verwickelt. Sie kommen auch auf Botschaft dieses Königs muss allen
den Glauben an Gott zu sprechen. Menschen gesagt werden, gleich,
Es zeigt sich, dass sie recht neu- welcher Nation oder Religion sie
gierig sind. Schließlich werden Sie angehören. Das ist Gottes Wille.

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Das Fundament 4/2009

Zweite Missionsreise von Paulus

Was sagt man zu Menschen, die nicht kennen. Ich behaupte, dass wir
das Gesetz und die Propheten nicht heute viel lernen können von der
kennen, dafür aber hunderte andere Vorgehensweise des Paulus in Athen.
Götter und Gottesvorstellungen
haben? Diese Frage ist doch auch
für uns heute aktuell! In der Apos-
telgeschichte ist dies das zweite Mal, Paulus auf dem
dass uns berichtet wird, wie Paulus
Menschen begegnet, die nicht aus
Marktplatz
dem jüdisch-alttestamentlichen „Als aber Paulus in Athen auf sie
Hintergrund kommen. wartete, ergrimmte sein Geist in ihm,
In Lystra auf der ersten Missi- als er die Stadt voller Götzenbilder
onsreise werden Paulus und Barna- sah. Und er redete zu den Juden und
bas als Götter verehrt, woraufhin ein den Gottesfürchtigen in der Synagoge
Tumult entsteht und die Verkündi- und täglich auf dem Markt zu denen,
gung des Evangeliums abgebrochen die sich einfanden. Einige Philosophen
werden muss. aber, Epikureer und Stoiker, strit-
Die Rede des Paulus in Athen ten mit ihm. Und einige von ihnen
kann also als die erste überlieferte sprachen: Was will dieser Schwätzer
Missionsrede vor Menschen gelten, sagen? Andere aber: Es sieht so aus,
die den Gott des Alten Testamentes als wolle er fremde Götter verkün-

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Von Christus reden in einer säkularen Gesellschaft

digen. Er hatte ihnen nämlich das Paulus nutzt die Möglichkeiten


Evangelium von Jesus und von der der weltoffenen Stadt. Er redet
Auferstehung verkündigt. Sie nahmen nicht nur in der Synagoge, sondern
ihn aber mit und führten ihn auf den er geht in die Öffentlichkeit, auf
Areopag und sprachen: Können wir den Marktplatz, und mischt sich
erfahren, was das für eine neue Lehre ein und redet dort über Dinge, die
ist, die du lehrst? Denn du bringst einige Leute aufregen.
etwas Neues vor unsere Ohren; nun Die Agora (griechisch: Markt-
wollen wir gerne wissen, was das platz) ist im Athen der Antike
ist. Alle Athener nämlich, auch die der Versammlungsplatz der Stadt,
Fremden, die bei ihnen wohnten, genutzt für die Heeres-, Gerichts-
hatten nichts anderes im Sinn, als und Volksversammlungen der freien
etwas Neues zu sagen oder zu hören“ Bürger. Er existiert etwa seit dem
(Apostelgeschichte 17, 16 - 21). 5. Jahrhundert v. Chr. und bildet
Paulus ist in Athen in einer einen Gegensatz zum kultischen
Wartestellung und sieht sich in und politischen Machtzentrum
der Stadt um. Nicht als Tourist, der archaischen Burganlage, der
sondern unter dem Blickwinkel, Akropolis.
wie die Menschen in dieser Stadt
denken und glauben. Paulus ist
Missionar. Er bemerkt die vielen
Götzenbilder und Statuen. Das Epikureer und Stoiker
führt bei ihm nicht zum Kunstge-
nuss, sondern erregt heiligen Zorn! Paulus diskutiert mit verschiedenen
Wie sehen wir unseren Ort, un- Philosophen, mit Epikureern und
sere Stadt? Kann man nicht manche Stoikern. Als Epikureer werden im
Parallele ziehen? Auch bei uns gibt Allgemeinen die Anhänger der Lehre
es viele Götzenstatuen. Sie stehen Epikurs bezeichnet. Seine Lehre war
oft in Schaufenstern von Boutiquen bis ins zweite nachchristliche Jahr-
oder werden häufig vorwiegend hundert hinein eine einflussreiche
von Männern stolz herumgefahren, philosophische Schule mit zahlrei-
zum Beispiel unsere Autos. Manche chen Anhängern. Seit der römischen
„Götter“ tragen weiße Kittel, an- Zeit wurde der Begriff mit einer
dere lassen sich in Stadien und im negativen Bedeutung im Sinne von
Fernsehen feiern und anbeten. „Genussmensch“ verwendet. Der

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Das Fundament 4/2009

Athener Epikur machte ein rational Kommen wir zurück zu Paulus.


gesteuertes, wohldosiertes Genussle- Er redet auf dem Markt von Jesus
ben zum Leitbild für das individuelle und der Auferstehung in recht heiß
Seelenheil und Lebensglück. ausgefochtenen Streitgesprächen.
Auch da finden wir heute Für manche der Anwesenden hat
Parallelen. Es ist das Leitbild vieler sich Paulus mit seiner Rede dis-
Gutsituierter, die eine politische und qualifiziert, andere sind neugierig
gesellschaftliche Verantwortung für geworden.
das Allgemeinwohl ablehnen. Wir Die Meinungen über Paulus
sehen immer häufiger Männer, die und seine neue Lehre sind geteilt.
als die „ewigen Jungs bis zum Ende Aber die Neugierde überwiegt.
ihrer 30-iger“ in einen „Zeugungs- Und so erhält er nun die Auffor-
streik“ getreten sind. Leitbilder, derung, mitzukommen auf den
welche die Politiker neuerdings Areopag. Der Areshügel, so wie
wieder vermitteln wollen, kommen der Areopag auch heißt, ist ein
da nicht mehr an. 115 Meter hoher Felsen mitten in
Die stoische Lehre ist gleicher- Athen. Früher befand sich dort
maßen materialistisch wie pantheis- der oberste Gerichtshof Athens.
tisch. Das göttliche Prinzip durch- In der Zeit des Paulus besitzt der
wirke den Kosmos in allen seinen Areopag nur noch Gerichtsbarkeit
Bestandteilen. Gott ist überall. Für in Schwurgerichtsfällen, also bei
den Stoiker als Individuum gilt es, Mord und Totschlag und in religi-
seinen Platz in dieser Ordnung zu ösen Streitfragen.
erkennen und auszufüllen, indem Und nun bekommt der Jude
er durch die Einübung emotiona- und Christ Paulus die Gelegenheit,
ler Selbstbeherrschung sein Los zu hier vor den gelehrten Leuten, vor
akzeptieren lernt und mit Hilfe von philosophisch informierten oder
Gelassenheit und Seelenruhe zur engagierten Menschen zu sprechen.
Weisheit strebt. Hier geht er anders vor, als auf
Dieses Denken, das einigen zeit- dem Marktplatz. Es ist denkbar,
genössischen Eliten und Leistungs- dass Paulus selbst über den hef-
trägern unserer Gesellschaft als Ideal tigen Streit auf dem Markt nicht
vorschwebt, ist letztlich schwierig glücklich gewesen war. Er hätte
umzusetzen, besonders wenn es um sicher lieber einen Vortrag gehal-
die Seelenruhe geht. ten; in Ruhe Argumente für seinen

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Von Christus reden in einer säkularen Gesellschaft

Glauben entwickelt. Nun bekam lange sie bestehen und in welchen


er hier die tolle Gelegenheit dazu. Grenzen sie wohnen sollen, damit sie
Diese Menschen wollten hören, sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl
waren offen und interessiert. Aber fühlen und finden könnten; und
es sind - würden wir heute sagen fürwahr, er ist nicht ferne von einem
- kirchenfremde Leute, die noch jeden unter uns. Denn in ihm leben,
nie eine Bibel in der Hand gehabt weben und sind wir; wie auch einige
haben. Was sagt Paulus zu ihnen? Dichter bei euch gesagt haben: Wir
sind seines Geschlechts. Da wir nun
göttlichen Geschlechts sind, sollen
wir nicht meinen, die Gottheit sei
Paulus auf dem Areopag gleich den goldenen, silbernen und
steinernen Bildern, durch menschli-
„Paulus aber stand mitten auf dem che Kunst und Gedanken gemacht“
Areopag und sprach: Ihr Männer (Apostelgeschichte 17, 22-29).
von Athen, ich sehe, dass ihr die Was können wir von dieser
Götter in allen Stücken sehr verehrt. Rede methodisch und inhaltlich
Ich bin umhergegangen und habe lernen? Wir müssen im Auge behal-
eure Heiligtümer angesehen und ten, dass Paulus diesen Leuten das
fand einen Altar, auf dem stand Evangelium verkündigen wollte.
geschrieben: Dem unbekannten 1. Paulus knüpft an die alltäg-
Gott. Nun verkündige ich euch, was liche Realität an. Bei dem, was sie
ihr unwissend verehrt. Gott, der die täglich vor Augen haben, holt er sie
Welt gemacht hat und alles, was dar- gedanklich ab. Dabei beschreibt
in ist, er, der Herr des Himmels und er ihre Einstellung sehr positiv:
der Erde, wohnt nicht in Tempeln, „Ich sehe, dass ihr die Götter sehr
die mit Händen gemacht sind. Auch verehrt“. Er macht ihre Götter nicht
lässt er sich nicht von Menschenhän- schlecht. Das ist auch heute sehr
den dienen wie einer, der etwas nötig wichtig für Gespräche mit Men-
hätte, da er doch selber jedermann schen anderer Religionen, beispiels-
Leben und Odem und alles gibt. weise Moslems oder Buddhisten.
Und er hat aus einem Menschen das Als Paulus durch die Stadt ging,
ganze Menschengeschlecht gemacht, stieß er auf einen Altar, auf dem
damit sie auf dem ganzen Erdboden geschrieben stand: „Dem unbe-
wohnen, und er hat festgesetzt, wie kannten Gott“. Dieser Altar für den

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Das Fundament 4/2009

unbekannten Gott ist für Paulus „Gott hat euch lieb“ – obwohl das
ein idealer Anknüpfungspunkt. Er auch gestimmt hätte – sondern
baut ihm eine Brücke zu seiner Bot- warnte sie vor dem Untergang.
schaft. „Was ihr unwissend verehrt,
das verkündige ich euch.“
2. Paulus setzt nichts voraus.
Deshalb fängt er nicht mit der Ge- Nichtwissend
schichte von Jesus an, sondern mit
dem ewigen Schöpfer und seiner
ins Verderben
Beziehung zu uns Menschen. Ist Oder stellen wir uns einen Zug
das richtig? Sollten wir nicht vor vor, der in die verkehrte Richtung
allem von unseren persönlichen fährt, zu einem anderen Ziel, als es
Erfahrungen mit Jesus sprechen, sich die Fahrgäste wünschen und
damit der andere auch diese erwarten. Dann steigen Christen ein
Erfahrungen machen kann? Ich und erzählen den Fahrgästen, wie
denke, dass in der heutigen Ver- man das Leben im Zug angenehmer
kündigungspraxis hier vieles schief gestalten kann. Ja, sie helfen aktiv,
läuft. Wir leben nicht in der Zeit sind manchmal aufopferungsvoll
Luthers, wo geweckt und genährt dabei, die Reise angenehm zu gestal-
durch kirchliche Verkündigung ten. Die Leute freuen sich darüber.
sehr viele Menschen die Frage be- Was würden die Fahrgäste aber tun,
wegte: „Wie finde ich einen Gott, wenn man ihnen sagen würde, dass
der mir gnädig ist?“ Das Schuld- der Zug in die falsche Richtung
bewusstsein der Menschen war in fährt? Plötzlich würden viele fragen:
jener Zeit hoch sensibilisiert. Heute
– und sicher auch damals in Athen
- ist die Situation eine andere. Ein
Mensch, ein Volk, das nicht weiß,
in welcher Lage es ist, begreift auch
nichts von Gottes Rettungsaktion.
Als Jona in Ninive predigte,
kehrten die Menschen um. Sie
kehrten um, weil sie wussten, in
welcher gefährlichen Lage sie sich
befanden. Jona predigte nicht:

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Von Christus reden in einer säkularen Gesellschaft

„Wie komme ich hier raus? Wann Jesus damit nicht zur Super-Ergän-
kann ich umsteigen? Wo ist der rich- zung meines Lebens degradiert?
tige Zug?“ Andere würden sagen: Ist das eine wirkliche Hilfe und
„Lassen Sie mich in Ruhe, ich sitze eine korrekte Verhaltensweise den
hier ganz bequem. Der Fensterplatz, Leuten gegenüber, die im falschen
das Essen und Trinken, alles ist gut. Zug sitzen? Natürlich würden viele
Hauptsache, die Fahrt ist schön, das trotzdem sagen: „Ich brauche Ihre
Ziel ist mir gleichgültig.“ Solange angebotene Rettungsaktion nicht.
man den Leuten aber nicht sagt, Stören Sie mich nicht mit Ihrem Re-
dass sie im falschen Zug sitzen und den. Ich glaube Ihnen nicht. Warum
dass es am Ende zu einer Katastro- umsteigen? Das kostet mich zuviel.“
phe kommen wird mit diesem Zug,
wird sich keiner zum Aussteigen und
Umsteigen bewegen lassen.
Muss man nicht die Verkün- Weißfärberei
digungen in vielen Gemeinden
und Kirchen mit diesem Bild Bevor die Leute nicht gesagt be-
vergleichen? Machen wir in unseren kommen, dass ihr Leben in großer,
Reden und Predigten, in unseren tödlicher Gefahr ist, braucht man
persönlichen Zeugnissen nicht Jesus ihnen nicht von Jesus erzählen.
auch zum „Reisebegleiter“, der Sie können es gar nicht einordnen
alles nett arrangiert zur Freude der und verstehen. Es ist, wie wenn
Reiseteilnehmer? Viele lassen ihn man mit weißer Farbe auf einen
wohlwollend mitfahren. Aber wird weißen Hintergrund malt. Man
sieht nichts. Es fehlt der Kontrast.
Ich weiß nicht, wie viele Predigten
jeden Sonntag in Deutschland ge-
halten werden. Steht das Ergebnis
in einem gesunden Verhältnis zum
Aufwand? Ich meine nicht. Die
Wirkungslosigkeit der Verkündi-
gung ist bedrückend.
Es liegt am „weißen Hinter-
grund“, den man vielfach benutzt.
Man betreibt „Schönfärberei“, ja

Wohin geht die Reise?


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Das Fundament 4/2009

„Weißfärberei“ hinsichtlich der nicht in Tempeln, die mit Händen


Situation des Menschen vor Gott. gemacht sind“ (Apostelgeschichte
Eigentlich ist der Hintergrund 17, 24). Mit dieser Aussage macht
tiefschwarz, was unsere Situation er ihnen die Unlogik des mensch-
vor Gott angeht. Nur das ist keine lichen Verhaltens klar. Wir stehen
angenehme Botschaft. als Menschen auf einer anderen
Ganz anders sehen wir das bei Ebene wie Gott. Die Tempel, unsere
Paulus. Weil er sicher ist, dass jeder Denkmäler und selbst unsere kul-
Mensch am Ende seiner Reise Gott tischen Bilder und Figuren passen
begegnen wird, stellt er zunächst nicht zu einem Schöpfergott. Der
diesen Gott vor, bevor er auf Jesus Niedrige kann nie für den Höheren
zu sprechen kommt. etwas bauen, weder ein Tier für den
3. Paulus entfaltet den Athenern Menschen, noch ein Tisch für den
zunächst das biblische Gottesbild. Tischler. Nur Gott kann für sich
Er geht nicht auf ihr Gottesbild selbst etwas bauen.
ein, sondern entfaltet ihnen das In der Hand des Schöpfers
biblische Gottesbild. Der Mensch
hat ein Recht zu wissen, wie dieser
biblische Gott von sich selber redet.

Er ist der Schöpfer


„Und er hat aus einem Menschen das
ganze Menschengeschlecht gemacht, Er ist der Erhalter
damit sie auf dem ganzen Erdboden
wohnen“ (Apostelgeschichte 17, 26) „Auch lässt er sich nicht von Men-
Er spricht einfach von Gott als schenhänden dienen wie einer, der
dem einen Schöpfer. Damit relati- etwas nötig hätte, da er doch selber je-
viert er die Wichtigkeit der vielen dermann Leben und Odem und alles
Heiligtümer in Athen. gibt“ (Apostelgeschichte 17, 25).
„Gott, der die Welt gemacht hat Diese Aussage ist eine Absage an
und alles, was darin ist, er, der Herr jeden Kult, der die Götter günstig
des Himmels und der Erde, wohnt stimmen soll. Dies ist ein verbrei-

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Von Christus reden in einer säkularen Gesellschaft

tetes Verständnis in den Religionen den Menschen gesucht und gefun-


und wird deutlich bei den verlang- den wird und dass Gott, obwohl er
ten Opfern oder in der Motivation unsichtbar ist, nicht fern ist von uns.
zu religiösen Wallfahrten. Wie kann Paulus aber behaupten,
Da alles von ihm ist, ist Gott dass Gott „nicht ferne von einem
darauf nicht angewiesen. Gott ist jeden unter uns“ sei? Es ist interes-
weder der „unbewegte Beweger“, sant, wie neuzeitlich sein Weltbild
der die Welt sich selbst überlässt, ist! Gott wohnt nicht jenseits der
noch ein Prinzip oder eine unper- Sterne. Gottes Wirklichkeit umgibt
sönliche Weltkraft. Die letzte Wirk- uns, nur bleibt er für uns unsichtbar.
lichkeit ist nicht ein Nirwana, in Paulus geht von einer uns unmit-
dem sich alle Gegensätze auflösen, telbar umgebenden, unsichtbaren
auch nicht eine Fülle ohnmächtiger Wirklichkeit aus, in der Gott wohnt
Götter. Die letzte Wirklichkeit ist (vergleiche Epheser 6, 12 - 20).
ein lebendiger Gott, der gehandelt „Denn in ihm leben, weben und
hat und bis heute handelt. Er ist sind wir“ (Apostelgeschichte 17,
der Schöpfer und der Erhalter allen 28). Paulus spricht den Menschen
Lebens. Er hat einen Willen und er an dieser Stelle etwas zu, wonach
ist eine Persönlichkeit. sie sich insgeheim, vielleicht oft
unbewusst, sehnen. Nach der Nähe
Gottes, nach einem Versöhntsein
mit Gott. Wenn wir die Religi-
Gott ist verborgen, aber onen um uns herum anschauen,
erkennen wir, wie dort die Angst
durchaus zu finden vorherrscht, und das von den
„Und er hat aus einem Menschen das primitiven bis zu den „höchsten“
ganze Menschengeschlecht gemacht, Religionen. Der biblische Gott
damit sie Gott suchen sollen, ob sie dagegen, den Paulus hier vorstellt,
ihn wohl fühlen und finden könnten; ist ein Gott, den man lieben kann.
und fürwahr, er ist nicht ferne von Paulus scheut sich nicht davor,
einem jeden unter uns“ (Apostelge- einen der griechischen Dichter zur
schichte 17, 26-27). Absicherung seiner Argumentation
Paulus sagt den Athenern und zu erwähnen. Er erkennt damit an,
damit auch den Neuheiden unserer dass auch Andersgläubige richtige
Zeit, dass Gott möchte, dass er von Gedanken äußern können.

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Das Fundament 4/2009

Wir sehen, wie Paulus sich mit wieder zurückkehrt zu dem Gedan-
dem Denken dieser Religionen zu- ken einer falschen Gottesvorstellung
mindest etwas beschäftigt hat, ohne und einer sich daraus ergebenden
dabei seinen eigenen Standpunkt falschen Gottesverehrung.
aufzugeben. Das ist durchaus „Da wir nun göttlichen Ge-
wichtig, um den Andersgläubigen schlechts sind, sollen wir nicht
abzuholen. Die Trennung von der meinen, die Gottheit sei gleich den
Welt darf nicht dazu führen, dass goldenen, silbernen und steinernen
Christen nicht mehr wissen oder Bildern, durch menschliche Kunst
sich nicht dafür interessieren, was und Gedanken gemacht“ (Apostelge-
die Menschen um sie herum den- schichte 17, 29). Paulus ist sich be-
ken oder reden. Wir sollten wissen, wusst, dass diese typisch menschli-
was die Leute denken, die unsere che „Grundeinstellung“. gegenüber
Zeit prägen. Gott eine Leistung vollbringen zu
Paulus zeigt damit, dass er die müssen, um ihn zu beeindrucken,
Kultur seiner Zeitgenossen kennt die Art unserer Beziehung und
und ernst nimmt, und sie nicht unsere Beziehungsfähigkeit zu ihm
von vornherein einen Widerspruch massiv beeinflusst.
gegen seine Argumentation aufbau-
en können. Er möchte die biblische
Wahrheit akzeptabel machen.
An Gott kommt
keiner vorbei!
Gott ist souverän „Zwar hat Gott über die Zeit der Un-
wissenheit hinweggesehen; nun aber,
Paulus betont in seiner Rede die gebietet er den Menschen, dass alle an
Erhabenheit und Souveränität allen Enden Buße tun. Denn er hat
Gottes. Gott ist nicht auf uns einen Tag festgesetzt, an dem er den
angewiesen, auch nicht auf unsere Erdkreis richten will mit Gerechtig-
Gebäude oder unsere Gottesdienste. keit“ (Apostelgeschichte 17, 30 - 31).
Umgekehrt, Gott kümmert sich um Mit den Aussagen in den Versen
den Menschen, um die Völker als 30 und 31 biegt Paulus sozusagen
Ganzes und den Einzelnen. Es ist in die Zielgerade seiner Rede ein.
aufschlussreich, wie Paulus immer Diese Art der Verkündigung, sein

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Von Christus reden in einer säkularen Gesellschaft

Reden vom Gericht Gottes, wird einer verantwortlichen Beziehung


heute oft als zu hart empfunden. zu Gott stehen. Jede Beziehung
Viele Christen würden Paulus kennt Verantwortung. Ob es die
kritisieren: „Jetzt predigt er so lange Ehe, die Geschwister oder andere
und redet immer noch nicht von Verkehrsteilnehmer sind. Und das
Jesus.“ Paulus verhält sich so bei Gleiche gilt auch für unsere Bezie-
den Athenern, weil er zunächst die hung zu Gott.
Grundlagen legen muss, die einem Paulus ist nicht darum bemüht,
Juden längst klar sind. Die Athener die Menschen vor jedem Erschre-
sind Prototypen einer säkularen Ge- cken zu bewahren. Viele Menschen
sellschaft, durchaus vergleichbar mit denken, dass das persönliche Leben
den meisten unserer Zeitgenossen. ein endlicher Kreislauf sei, nur
könne man das Ende nicht abse-
hen. Man könne nur hoffen, dass
bessere Zeiten kommen, bis man
eines Tages „aussteige“, seinen Exo-
dus vollziehe, ohne Konsequenzen.
Es gehört aber unverzichtbar
zur biblischen Verkündigung, dass
dieser Welt noch eine Gerichtsver-
handlung bevorsteht. Jesus redet
mehrfach davon (vergleiche Mat-
thäus 12, 36-42) und Paulus sagt,
dass „wir alle vor dem Richterstuhl
Christi offenbar werden müssen“
(Römer 14, 10, 2. Korinther 5, 10).
Nur hier entlang! Jeder muss sich dieser Situation ein-
mal stellen. Diese Unvermeidbar-
Wie bereits erwähnt: Ich kann keit ist ärgerlich und keine erfreuli-
einem Menschen noch so viel von che Situation für uns Menschen.
der Liebe Gottes erzählen. Wenn Wir können uns dann nicht da-
die Realität eines göttlichen Gerich- mit entschuldigen, dass wir nichts
tes unerwähnt bleibt, zielt mein Re- gewusst hätten. Auch mit Tauf-
den von Jesus ins Leere. Er macht oder Mitgliedsbescheinigungen
deutlich, dass alle Menschen in werden wir nicht punkten können.

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Das Fundament 4/2009

wollen dich darüber ein andermal wei-


terhören“ (Apostelgeschichte 17, 32).
Nun ist die Mine explodiert.
Hier findet die Scheidung statt.
Man hält es kaum für möglich,
nicht die Botschaft vom Gericht,
sondern die Botschaft von der
Auferstehung Jesu von den Toten
sprengt die illustre Versammlung.
Die Athener sind kluge Leute. Sie
verstehen sofort, wenn Jesus tatsäch-
Wo ist der Ausweg? lich von den Toten auferstanden ist,
„Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dann ändert das alles radikal. Das
dem er den Erdkreis richten will mit wäre die absolute Legitimation für
Gerechtigkeit durch einen Mann, den Jesus, sein „Alleinstellungsmerk-
er dazu bestimmt hat, und hat jeder- mal“. Das wollen die meisten nicht
mann den Glauben angeboten, indem wahrhaben, das darf nicht wahr sein!
er ihn von den Toten auferweckt hat“ Einige aber wollen dran bleiben.
(Apostelgeschichte 17, 31). Sie sind auf dem besten Weg, den
Paulus nennt jetzt den Richter lebendigen Gott kennenzulernen.
des Endgerichtes. Es ist Jesus. Jesus Alle Religionsstifter sind gestor-
der Richter und der Retter. Das ist ben: Konfuzius, Buddha, Moham-
alles, was Paulus auf dem Areopag med, nur Jesus blieb nicht im Tod.
von Jesus sagt. Vieles andere haben die anderen Re-
Auch wir sollten nicht, vielleicht ligionsstifter mit Jesus gemeinsam,
aus Sorge, wir könnten jemand mit aber an der Auferstehung entschei-
der Botschaft der Bibel erschrecken, det sich alles. So ist der Abschnitt
zur Liebe Gottes vorstürmen und aus 1. Korinther 15, wo Paulus die
die davor liegenden Stationen un- Auferstehung Jesu als unverzichtbare
serer Verantwortlichkeit vor Gott Grundlage allen christlichen Glau-
und des unvermeidbaren göttlichen bens postuliert, auch heute beim
Gerichts einfach beiseite lassen. interreligiösen Gespräch absolut
„Als sie von der Auferstehung der entscheidend. Die Auferstehung
Toten hörten, begannen die einen zu schafft eine niemals wegzudiskutie-
spotten; die andern aber sprachen: Wir rende Autorität Jesu.

16
Von Christus reden in einer säkularen Gesellschaft

Wodurch bekommen Wie redet man nun mit einem libe-


ralen Zeitgenossen oder Atheisten?
wir Rettung?
Wenn wir uns Paulus zum Vorbild
Paulus erwähnt die Umkehr. Er re- nehmen, so lernen wir, dass wir
det nicht von irgendeiner Sünde. Im nicht sofort von Jesus reden müssen,
Gespräch mit Ungläubigen ist das wenn wir unseren Glauben bezeugen
auch nicht nötig. Paulus redet nur wollen. Wir sollten zunächst das
indirekt vom ersten Gebot. „Ich bin biblische Gottesbild in den Mittel-
der HERR, dein Gott, ... Du sollst punkt stellen.
keine anderen Götter haben neben 1. Der Gott, den wir verkündigen,
mir“ (2. Mose 20). Buße zu tun, ist ein persönlicher und äußerst enga-
Gott als alleinigen Gott anzuerken- gierter Gott, der nach dem Menschen
nen ist schon genug, denn daraus fragt und sich ihm mitteilen will.
folgt alles andere. 2. Gott will, dass der Mensch ihn
sucht. Weil wir ihn nicht suchen, fin-
den und kennen wir ihn nicht, leben
an ihm vorbei und übertreten damit
das erste Gebot.
3. Jeder Mensch ist Gott gegen-
über verantwortlich. Gott hat Jesus
das Gericht übergeben. Der Urteils-
spruch dieses Mannes ist unser
endgültiges Urteil - es gibt keine
Berufungsmöglichkeit.
4. Zur Rettung des Menschen
Zusammenfassung: gibt es nur einen Weg, nämlich den
Der Zeitgeist heute ist besonders über Jesus! Nur der Glaube an Jesus
durch eine hohe religiöse Beliebig- Christus rettet den Menschen, weil er
keit charakterisiert. Jeder solle beru- allein die zerstörte Beziehung zu Gott
higt das glauben, was er für richtig wiederherstellen kann.
hält, denn eine absolute Wahrheit für 5. Jesus lebt, denn Gott hat ihn
alle Menschen gäbe es ja doch nicht. von den Toten auferweckt. Der
Vielfach wird nur das Gemeinsame Auferstandene ist deswegen auch der
betont. So seien „alle Religionen nur Einzige, der sagen kann: „Ich bin bei
Flüsse, die in dasselbe Meer fließen“. euch alle Tage“. 

17
Die EKD und die Abschaffung der Schöpfung

Die EKD und die Abschaffung


der Schöpfung
Eine Stellungnahme zur aktuellen Kreationismus-
debatte aus theologischer Sicht
Prof. Dr. Bernhard Kaiser, Reiskirchen, ist Geschäftsführer des Institut für
Reformatorische Theologie (www.irt-ggmbh.de), Professor für Systematische
Theologie an der Selye-János-Universität in Komárno/Slowakei und Mitglied
im Leitungskreis der Studiengemeinschaft „Wort und Wissen“.

 Die Evangelische Kirche in Sicht konservativ-protestantischer


Deutschland hat sich in zwei Publi- Theologie notwendig. Um die Posi-
kationen zum Thema Kreationismus tion der EKD in der Diskussion um
geäußert. In 2007 veröffentlichte Kreationismus/Intelligent Design zu
der Beauftragte für Weltanschau- verstehen, erörtere ich zunächst ihr
ungsfragen der Evangelischen Verständnis des biblischen Schöp-
Landeskirche in Württemberg, fungsberichtes. Danach gehe ich auf
Hansjörg Hemminger, die von der einzelne Sachfragen ein. Ich klam-
Ev. Zentralstelle für Weltanschau- mere dabei die Auseinandersetzung
ungsfragen herausgegebene Schrift mit den naturwissenschaftlichen
„Mit der Bibel gegen die Evolution“. Aspekten weitestgehend aus, da
Kreationismus und ‚intelligentes diese an anderer Stelle stattfindet.
Design’ - kritisch betrachtet (EZW-
Text 195)1. Vor kurzem erschien mit
einem Geleitwort von Bischof Hu-
ber die von den Theologen Michael 1. Das Verständnis
Beintker und Friedrich Schweitzer
erarbeitete 24-seitige Schrift „Welt-
von 1. Mose 1 - 3
entstehung, Evolutionstheorie und Charakteristisch für das Verständ-
Schöpfungsglaube in der Schule“ nis von 1. Mose 1 - 3 in der moder-
(EKD-Texte 94)2. Beide Schriften nen Theologie ist die Ansicht, dass
machen eine Stellungnahme aus der wir es in der Bibel mit Glaubens-

19
Das Fundament 4/2009

zeugnissen zu tun haben, in denen Dimension zu tun, die nicht durch


kollektive religiöse Erfahrungen in Zählen, Messen und Wiegen erfasst
Worte gefasst werden. Die Bibel werden könne, sondern die intui-
sei Menschenwort und als solches tiv erfasst werde. Wenn behauptet
Niederschlag lebendiger menschli- wird, die Bibel wolle kein natur-
cher Religiosität. Die Bibel sei nicht wissenschaftliches Lehrbuch sein,
von Gott und nicht von Gottes dann mag das für sich genommen
Geist eingegeben, es sei denn, man stimmen, aber hinter der Behaup-
identifiziere den Geist Gottes mit tung steht die Ansicht, die religiöse
der menschlichen Religiosität. Wahrnehmung der Schöpfung sei
Menschen hätten in der Bibel ihre eine ganz andere Kategorie der
Erfahrungen in Form von Mythen Wahrnehmung als die naturwissen-
weitergegeben und so seien auch die schaftliche. Während letztere sich
Berichte von Schöpfung und Sün- an objektiven Daten festmache,
denfall Mythen, also Geschichten, die man mit den entsprechenden
die nicht den Anspruch erhöben, Methoden erheben könne, bedeute
ein wirkliches Geschehen wieder- die erste, dass der Mensch ohne
zugeben. Damit ist dem Schöp- einen objektiven, äußeren Anlass
fungsbericht die faktische Autorität der Wirklichkeit eine Art Etikett
genommen und es liegt auf der aufklebt mit der Aufschrift „Schöp-
Hand, dass er als zeitloser Mythos fung“. Der biblische Schöpfungs-
viel leichter mit der modernen glaube wird damit als Produkt reli-
naturwissenschaftlichen Weltsicht giöser Weltbetrachtung angesehen,
zu harmonisieren ist. Das gilt als Resultat des Nachsinnens über
offenbar auch für die oben genann- die Welt. Er sei motiviert durch den
ten Autoren, auch wenn diese die Lobpreis Gottes im Gottesdienst.
hier gemachten Bemerkungen nicht Dies ist eine für die moderne
ausdrücklich vorausschicken. Theologie typische Vorstellung. Re-
Aus diesem Ansatz ergibt sich, ligiöses Bewusstsein fasse seine Ein-
dass der biblische Schöpfungsbe- sichten in eine Geschichte, die sich
richt eine religiöse Wirklichkeits- so nicht zugetragen habe und nicht
deutung liefert im Unterschied zu sagen wolle, was etwa geschehen
einem naturwissenschaftlichen wäre, sondern die einen „Glauben“,
Zugang zur Welt. Religiöse Wirk- eine bestimmte religiöse Sichtweise,
lichkeitsdeutung habe es mit einer zum Ausdruck bringen wolle.

20
Die EKD und die Abschaffung der Schöpfung

Wer ist Gott wirklich? seit etwa 150 Jahren die Autorität
der Mosebücher untergräbt, obwohl
Man wird dann zwangsläufig zu es kein einziges Dokument gibt, das
der Frage geführt, was für ein Gott diese These bestätigt. Man hat viel-
das ist, der in den so verstandenen mehr gemeint, man könne die vorlie-
biblischen Texten gelobt wird. Was genden Textdokumente künstlich in
tut er denn? Was hat er getan? Hat er postulierte und keineswegs evidente
wirklich die Welt erschaffen? Das Lob Quellen (Jahwist, Elohist, Priester-
Gottes als Schöpfer ist dann, wenn schrift, Deuteronomium) aufspalten.
er die Welt nicht wirklich erschaf- Mit der Quellenscheidung versinkt
fen hat, ein hohles Lob, ein Lob für die in den Mosebüchern berichtete
etwas, das man nicht aussagen kann. Geschichte im Dunkel. 1. Mose 1
Die religiöse Redeweise verdeckt wird – gegen die von der Bibel be-
die Unwirklichkeit des tatsächlich zeugte mosaische Autorschaft – von
handelnden Gottes. Sie wirkt vorder- der historisch-kritischen Schriftaus-
gründig fromm und will der Autarkie legung jener ominösen Priesterschrift
des Menschen widersprechen, aber aus der Zeit des babylonischen Exils
leistet mit der Verneinung der Schöp- zugeschrieben und als rückwärtige
fung als Tatsache der Emanzipation Projektion der Weltentstehung im
vom Schöpfer Vorschub. Kontext spätjüdischer Religiosität
Mit der Behauptung, dass das Be- verstanden.
kenntnis zu Gott dem Schöpfer nicht Die Reduktion der biblischen
zum ältesten Traditionsbestand des Botschaft auf geistig-religiöse Ein-
AT gehöre, wird die Bedeutung der sichten und Erlebnisse ist Ausdruck
biblischen Schöpfungsaussage weiter dessen, dass die Kirche und ihre
verringert. Hier zeigt die Aufnah- Theologie generell den Bezug zur
me der Quellenscheidungstheorien Schöpfung verloren haben. Es
Wirkung, mit denen die Bibelkritik ist das zweifelhafte Verdienst des

Gottes unsichtbares Wesen - in der Schöpfung sichtbar


Gangelsberg im Nahetal
Das Fundament 4/2009

Berliner Theologen D. F. E. Schlei- keit gemacht wird. Wenn die Bibel


ermacher (1768-1834), die „Reli- sagt, dass Gott am Anfang die Welt
gion“ vollständig von dem von der erschaffen habe, dann widerspricht
Reformation betonten Bezug zum sie einer atheistischen Welterklärung
äußeren Wort der heiligen Schrift unabhängig davon, ob diese im Ge-
abgekoppelt und auf selbstständige wand der modernen Naturwissen-
innerpsychische Vorgänge be- schaft oder im Gewand spekulativer
schränkt zu haben. Philosophie daherkommt.
Ferner sagt die Schrift, dass Gott
die Welt wirklich gemacht hat. Dies
ist vom Standpunkt der Bibel aus
2. Naturwissenschaft keine religiöse Wirklichkeitsdeutung,
sondern Tatsache. Auch andere Au-
und Bibel toren der Bibel einschließlich Jesus
Die eingangs genannten Schriften Christus teilen diese Sicht (vergleiche
sind – neben zahllosen anderen Äu- zum Beispiel Psalm 102, 26; Sprüche
ßerungen zeitgenössischer Theologen 3, 19; Jesaja 48, 13; Hebräer 1, 10;
zum Thema – getragen von dem An- Matthäus 19, 4 - 5). Die Bibel spricht
satz, dass der christliche Schöpfungs- gleich am Anfang und sachlich am
glaube und die Evolutionstheorie die richtigen Ort von der Erschaffung
Welt von zwei ganz unterschiedli- der Welt. Sie macht eine kosmolo-
chen Ebenen aus sehen und daher gische Aussage und tritt damit in
einander nicht wirklich widerspre- Konkurrenz zu anderslautenden
chen können. Diese Behauptung kosmologischen Vorstellungen.
muss näher beleuchtet werden. Es ist daher ein Ausweichmanö-
Ohne Zweifel muss man zuge- ver, wenn Beintker/Schweitzer die
stehen, dass die Bibel kein natur- Betonung so sehr auf das aktuelle
wissenschaftliches Lehrbuch sein schöpferische Handeln Gottes, die
will und sein kann. Sie redet nicht creatio continua, legen. Dass auch
in wissenschaftlicher Exaktheit und dieses stattfindet, wird gewiss auch
beansprucht eine solche auch nicht. aus der Schrift deutlich (vergleiche
Sie verneint aber den Atheismus, Psalm 104). Doch ist es die durch-
der für die naturwissenschaftlichen gängige Aussage der Bibel, dass Gott
Methoden gefordert und zum Aus- „am Anfang“ Himmel und Erde ge-
hängeschild der Wissenschaftlich- schaffen hat. Diese Aussage lässt sich

22
Die EKD und die Abschaffung der Schöpfung

nicht mit einer dunklen, jahrmilli- Erkenntnis niemals als Maßgabe für
ardenlangen Selbstorganisation des das Ganze genommen werden darf.
Kosmos in Einklang bringen, ganz Menschliche Erkenntnis nimmt
abgesehen davon, dass die biblische immer nur einen Ausschnitt der
Chronologie in größtem Kontrast Wirklichkeit empirisch wahr. Wenn
zu den von der Evolutionstheorie eine unmittelbare empirische Wahr-
postulierten Zeiträumen steht. nehmung nicht möglich ist, wie
das bezüglich des „Urknalls“ und
der postulierten Jahrmilliarden der
Fall ist, dann muss generell davor
Wem glauben wir? gewarnt werden, dass die „Erkennt-
nisse“ genannten geistigen Konst-
Es steht nicht in der Kompetenz des rukte des Menschen als Tatsachen
Menschen, zu entscheiden, welche kolportiert werden. Damit möchte
Kosmologie die richtige ist. Kein ich sagen, dass zum Beispiel die auf
Mensch hat Gott bei der Schöpfung radiometrischem Wege abgeleiteten
zugeschaut und niemand hat einen hohen Altersdaten fossiler Orga-
Urknall gehört. In der Diskussi- nismen, die bekanntermaßen der
on geht es vielmehr um die viel biblischen (Kurzzeit-) Chronologie
grundsätzlichere Frage, wem die drastisch entgegenstehen, noch
Kirche in der Sache mehr glaubt: nicht als Beweis für einen Irrtum
dem Wort Gottes oder einer vom der biblischen Autoren angesehen
Atheismus dominierten Naturwis- werden können. Diese Rekonstruk-
senschaft. Zieht man in Betracht, tionen enthalten nicht überprüfbare
dass menschliche Wissenschaften Denkvoraussetzungen, die eine über
schon oft geirrt haben und ihre jeden Zweifel erhabene Absolutset-
Irrtümer mit und ohne kirchlichen zung verbieten. Um es überspitzt
Segen vertreten haben, so ist es zu sagen: Die Naturwissenschaften
allemal berechtigt, wissenschaftliche können und sollen uns erklären, wie
Ergebnisse, die der Bibel widerspre- die Welt funktioniert, aber bei der
chen, als solche zur Kenntnis zu Erklärung, wie die Welt geworden
nehmen, sie jedoch als vorläufig zu ist, werden sie mit ihren methodi-
betrachten und sie zum gegebenen schen und inhaltlichen Grenzen
Zeitpunkt zu überprüfen. Auch sei konfrontiert. Überschreiten sie diese
daran erinnert, dass menschliche unreflektiert, geraten sie in das

23
Das Fundament 4/2009

Schlepptau von Spekulationen und Weltdeutung verneinen. Aber was


Ideologien. Die Kirche täte indes ist das für ein „Glaube“, wenn er
der Wissenschaft einen besseren nur subjektiv-religiöse Weltdeutung
Dienst, wenn sie deren Ergebnisse oder ein inneres religiöses Erlebnis
anhand der Bibel ideologiekritisch ist? Christlicher Glaube ist getragen
bewerten und sich nicht mit der von den objektiven, im biblischen
Rede von verschiedenen Ebenen aus Wort gegebenen Zusagen des in der
ihrer Verantwortung stehlen würde. Welt- und Menschheitsgeschichte
handelnden Gottes. Er erfasst eine
Wirklichkeit, die wohl dem Auge
verborgen ist, aber nichtsdestoweni-
3. Die Bedeutung des ger so ist, wie es Gottes Wort sagt.
Er vertraut auf die Wahrheit dieser
ersten Glaubensartikels Aussagen, obwohl man sie nicht
Indem die EKD-Autoren den mit den Mitteln der empirischen
Kreationismus ablehnen, wenden sie Wissenschaften beweisen kann,
sich offen gegen das, was die Bibel sondern gibt ihnen um der Treue
dem Wortlaut nach sagt und was des wirklich daseienden Gottes wil-
die Kirche durch die Jahrhunderte len Kredit, wie aus Römer 4, 18 - 21
hindurch geglaubt hat, nämlich dass hervorgeht. Das jedenfalls haben die
Gott am Anfang die Welt wirklich Reformatoren im Einklang mit der
geschaffen hat. Indem sie die Bibel Schrift unter Glauben verstanden
auf die geschilderte Weise umdeu- und gerade das ist am Glaubensbe-
ten, annullieren sie die Aussagen des griff der modernen Theologie nicht
ersten Glaubensartikels. Damit wer- mehr erkennbar. Mit anderen Wor-
den zwei wesentliche Grundlagen ten, die EKD redet vom Glauben,
der Kirche gleichzeitig preisgegeben: aber meint nicht das, was die Bibel
die heilige Schrift als autoritative darunter versteht.
Grundlage der Kirche und die
Erkenntnis Gottes als Schöpfer, Of-
fenbarer und Vollender. Sie werden
diesen Vorwurf vehement zurück- Was heißt Glauben?
weisen, indem sie darauf verweisen,
dass sie gerade für diesen Glau- Damit wird deutlich: Schon der
ben werben und eine atheistische Glaubensbegriff dieser Theologie

24
Die EKD und die Abschaffung der Schöpfung

entbehrt dessen, was Luther das Jesus im Sinne der neueren Theo-
„äußerlich Ding“ nannte: des äuße- logie nur „geglaubt“ werden kann.
ren, objektiven Wortes Gottes und Ähnlich verhält es sich mit Gottes
damit einer Größe, die nicht im Wort: Die neuere Theologie lehnt es
menschlichen Bewusstsein, sondern ab, es mit der Bibel zu identifizieren,
in der Schöpfung steht: als mensch- mithin also im Sinne der Lehre von
liches, diesseitiges, geschriebenes der Theopneustie (Inspiration) der
oder gepredigtes Wort. So zeigt heiligen Schrift das äußere, mensch-
schon das Verständnis von Glauben liche Wort als Gotteswort anzu-
und Christsein das Ausfallen der sehen. Gottes Wort ist für sie ein
geschöpflichen Dimension. Mit Ereignis im Horizont der mensch-
dem Ausfallen der geschöpflichen lichen Existenz, was aber nichts
Dimension verkommt der Glaube anderes heißt, als dass es in einer
zu einer gnostischen und unwirk- inneren religiösen Erfahrung oder
lichen Größe. Er wird zu einer in einem Bewusstseinsakt besteht.
hohlen Gläubigkeit, die mit den Das Ausfallen der Schöpfung
unterschiedlichsten religiösen An- wird besonders in der Leugnung
schauungen gefüllt werden kann. der leibhaftigen Auferstehung
Damit hängt zusammen, dass erkennbar. Wenn die biblischen
die neuere Theologie auch die Auferstehungsberichte als Zeugnis-
Bezüge der Offenbarung Gottes se religiöser Erfahrungen gedeutet
zur geschöpflichen Dimension oder als Chiffren für die Über-
problematisiert, sei dies die Fleisch- windung lebensfeindlicher Mächte
werdung des Sohnes Gottes oder und nicht als Berichte von Begeg-
das Eingehen des Heiligen Geistes nungen mit dem leibhaftig Aufer-
ins biblische Wort. Für die neuere standenen verstanden werden, und
Theologie ist Jesus in der Regel nur wenn Christen heute unabhängig
ein Mensch und das Göttliche an davon, ob das Grab leer war oder
ihm ist sein religiöses Bewusstsein. nicht, ähnliche Erfahrungen des
Aber wesenhaft Gott ist er für sie Aufatmens und der Hoffnung
nicht. Auf der anderen Seite stehen für die Zukunft machen sollen,
Christologien „von oben“, in denen dann bedeutet dieser Ausfall der
Christus etwa der „eschatologische geschöpflichen Dimension der
Himmelsmensch“ (Käsemann) ist, Auferstehung, dass es im Grunde
dessen Beziehung zum irdischen keine wirkliche Auferstehungshoff-

25
Das Fundament 4/2009

nung gibt und dass damit auch die Tatsache geleugnet, sondern ihn
neue Schöpfung ausfällt. Wenn die gegen anderslautende Ansichten ver-
Kirche nicht mehr an die anfängli- teidigt. Den Schöpfungsglauben auf
che Schöpfung glaubt, dann hat sie das aktuelle Handeln Gottes, sprich:
auch keinen Anlass, an die end- auf die religiöse Wahrnehmung der
liche Neuschöpfung zu glauben. Welt und der christlichen Exis-
Indem sie die leibhaftige Aufer- tenz zu beschränken, ist wohl das
stehung der Toten nicht bekennt, besondere Interesse der modernen
verliert sie ein zentrales Element Theologie, dem die Reformatoren
der christlichen Hoffnung. energisch das Recht der Bibel ent-
gegenstellen würden: von Dingen
zu reden, die geschöpfliches Format
haben. Wenn es darüber hinaus als
Die Reformatoren Kennzeichen evangelischen Glau-
bens angesehen wird, bestimmten
zur Schöpfung Auslegungsformen des christlichen
Dass auch die Reformatoren als Schöpfungsglaubens wie auch der
angebliche Kronzeugen dieses Evolutionstheorie „kritisch“ zu be-
neuerlichen „Schöpfungsglau- trachten und zu überwinden, dann
bens“ angeführt werden (Beintker/ muss man wohl parierend sagen:
Schweitzer, 10-11), entspricht nicht Die EKD sollte bei dieser Kritik die
deren Ansichten. Es stand für Lu- Schrift zum Maßstab machen und
ther wie für Calvin außer Frage, dass nicht ihre schriftwidrige Auslegung.
Gott am Anfang die Welt geschaffen
hat, wie man unschwer aus Luthers
Genesisvorlesung und aus Calvins
Kommentar zur Genesis entnehmen 4. Die Herausforderung
kann. Ganz ohne Frage haben sie
betont, dass der Schöpfungsglaube Aus der Sicht der Rechts- und
auch auf das Leben und die Lebens- Gesellschaftswissenschaften geht es
umstände des einzelnen Menschen bei der Kreationismusdebatte um
zu beziehen ist. Doch damit haben die Frage, welche Rolle christliche
sie mit keiner Silbe den biblischen Positionen in der Öffentlichkeit und
Schöpfungsbericht und das darin insbesondere in staatlichen Schulen
beschriebene Handeln Gottes als spielen dürfen. Hemminger schreibt:

26
Die EKD und die Abschaffung der Schöpfung

„Der Umgang mit dem Kurzzeit- darüber hinaus die recht verstandene
Kreationismus ist ein Problem der biblische Schöpfungsaussage diffa-
Pädagogik und Politik, auch der Ge- miert als „Verkehrung des Glaubens
meindearbeit und der Kirchenpoli- an den Schöpfer in eine Form einer
tik“ (Hemminger, 14). Diese Formu- Welterklärung, die letztlich dazu
lierung darf nicht unwidersprochen führt, dass das Bündnis von Glaube
bleiben. Eine bibeltreue Position in und Vernunft aufgekündigt wird“
Fragen der Schöpfung wird durch (Beintker/Schweitzer, 7), dann tut
den Autor u.a. unbegründet zum sie genau das, was sie kritisiert: sie
„Problem“ der Politik erklärt. Wann hat mit der Rede von den verschie-
immer aber der Staat eine besondere denen Ebenen die biblische Schöp-
Richtung des christlichen Schöp- fungsaussage als eine vernünftige
fungsglaubens bekämpft, verletzt er und sachlich richtige Auskunft über
seine vom Grundgesetz gebotene die Herkunft der Welt aus der Hand
weltanschauliche Neutralität. eines weisen Schöpfers von der
Es ist darüber hinaus ein Skan- Wissenschaft abgekoppelt. Sie hat
dal, dass die neuerlichen kirchlichen ohne zwingenden Grund das Wort,
Publikationen die jahrzehntelange das die Kirche trägt, seines Sach-
Tradition fortsetzen, anstelle der gehalts entleert und den Glauben
biblischen Botschaft widerbibli- dem Diktat einer mit atheistischen
sche und dem jeweiligen Zeitgeist Methoden arbeitenden Vernunft
angepasste Positionen vorzutragen. unterworfen. – Um der Selbstzerstö-
Die Kirche sollte doch, um in rung der Kirche zu widerstehen, tun
rechter Weise Kirche zu sein, dem wir, was die Kirche tun sollte: wir
Wort Gottes mehr glauben als einer protestieren für den Sachgehalt des
sich mit dem Schein der gesicherten ersten Glaubensartikels und für das
Erkenntnis zierenden naturalistisch Recht Gottes, uns sagen zu können,
überhöhten Wissenschaft. Wenn sie wie er die Welt geschaffen hat. 

1
Zu diesem Text veröffentlichte die SG Wort und Wissen eine ausführliche
Stellungnahme: http://www.wort-und-wissen.de/disk/d08/2/d08-2.html
2
http://www.ekd.de/download/ekd_texte_94.pdf; eine kurze Stellungnahme
der SG Wort und Wissen wurde bereits unter http://www.wort-und-wis-
sen.de/presse/main.php?n=Presse.P08-1 veröffentlicht.

27
Das Fundament 4/2009

Mitgliederversammlung
2009

Auszug aus dem Rechenschaftsbericht des 1. Vorsitzenden des DCTB e. V.

 Mitgliederversammlungen gehören zu einem Verein wie Klassenarbeiten


zur Schule – geliebt oder als Stunde der Wahrheit gefürchtet –, wie Rapport-
zettel zum Handwerker – selbstverständlich abzuhaken – und wie das Amen
zu einem Gebet – ein Amen gilt als Zustimmung. Die Mitgliederversamm-
lung ist als das wichtigste und höchste Vereinsorgan berechtigt, ja verpflich-
tet, zu prüfen, zu fragen, zu ermutigen und wenn möglich zu bestätigen.
Mitglieder gehören zu einem Verein wie Einzelteile zu einem Puzzle. Die
Einzelstücke repräsentieren zwar das Ganze, aber nur zusammen erge-
ben sie ein Bild. So, wie wir bei aller Unterschiedlichkeit zusammen das
Bild „DCTB e.V.“ abgeben, so sollen Sie als Anwesende sich nach dieser
Versammlung ein Bild über den aktuellen Stand unseres Werkes machen
können. Dazu möge dieser Bericht dienen.
Ein Gotteswort, das uns auf die gemeinsame Basis unserer Arbeit hinweist,
soll über diesem Bericht stehen. „Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und
die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen“
(2. Korinther 13, 13). Es war allein die göttliche Gnade, Liebe und Gemein-
schaft, die uns bis heute auf dem Weg gehalten haben. Sie waren und sind
unsere Existenzgrundlage. Und wir sind auch künftig darauf angewiesen.

28
Mitgliederversammlung 2009

Mitgliederstand Winter 2008/2009 eine frische


Brise an inhaltsreichen Gesprächen
Wie immer an dieser Stelle schau- mit Nichtchristen auf. Auffallend
en wir uns zuerst den augenblickli- häufig wurde das Verteilbüchlein
chen Mitgliederstand an. So sind „umgedacht“ angenommen, ja
im Berichtszeitraum 2008/2009 aufgrund von vorher verteilten
insgesamt drei Mitglieder verstor- Gutscheinen sogar erbeten. Ebenso
ben, vier aus- und neun eingetre- war das Verteilen des Kleinen Stu-
ten. Am 30.05.09 zählt der DCTB dienhelfers von Oktober bis April
somit also insgesamt 380 Mitglie- fast überall problemlos möglich.
der. Ansonsten hielt sich der Umsatz
Dass sich die Alterspyramide von Büchern und Schriften in
unserer Mitglieder im Berichts- Grenzen.
jahr schlagartig ändern oder die Ob die „Bekenntnisscheu“
Gesamtzahl eskalieren würde, hat der Christen mit dem allgemein
wohl niemand ernsthaft erwartet. zu verspürenden atheistischen
Grundsätzlich können wir dankbar Gegenwind zu tun hat und viele
sein, dass auch jüngere Geschwister aus Sorge, wegen fehlender Argu-
einen Antrag auf Mitgliedschaft mente ausgelacht zu werden, den
stellten. Wichtiger als Zahlen muss Windschatten geschlossener Kreise
uns allerdings die geistliche Gesin- bevorzugen, müsste genauer unter-
nung sein. sucht werden.
Die meisten Gespräche führen
fast automatisch über die Fragen
nach Herkunft und Zukunft der
2. Hochschulmission Welt, nach Zufall und Verantwor-
tung des Menschen, nach Gottver-
Rund 40 Hochschulen wurden von
trauen und Wortvertrauen zum Be-
unseren Mitarbeitern mindestens
kenntnis zum Schöpfer. Das Thema
einmal je Semester besucht, wobei
„Evolution oder Kreation” ist nach
die Unterstützung am Bücher-
wie vor aktuell, und schnell ist der
tisch durch gläubige Studierende
in der Fundamentalismus-Schub-
oft spärlich war. Nach einer recht
lade, der das Glaubensbekenntnis
ermüdenden Flaute in den vori-
ernst nimmt. Speziell Professoren
gen Semestern kam vor allem im
äußern heute ihre Abneigung gegen

29
Das Fundament 4/2009

einen verbindlichen „Bibelglauben“ oder „Auslegung und Verständnis ei-


massiver und lautstärker als noch nes Paulusbriefes“ sind uns genauso
vor wenigen Jahren. Dem stets wichtig wie die gemeinsame Frei-
freundlich und gelassen zu begeg- zeitgestaltung. Während im Novem-
nen, ist uns wichtig. Wir sehen uns ber 2008 lediglich acht Studierende
zugleich herausgefordert, unsere aus vier Hochschulbibelkreisen sich
Geschwister für Auseinanderset- einladen ließen, waren im April die-
zungen fit zu machen. ses Jahres siebzehn Geschwister aus
Die Gebetstreffen mit DCTB- sechs Hochschulen ausgesprochen
Freunden, wie zum Beispiel in dankbare Nutznießer. Dies wurde
Lemgo, Ahrensburg, Hartenstein von den Betreffenden ausdrücklich
und Dresden, sind im Zusammen- betont. Darüber hinaus freuen
hang mit den Büchertischen an wir uns, wenn speziell durch diese
Hochschulen immer sehr erfreu- Wochenenden zu Einzelnen aus
lich und glaubensstärkend für alle „unseren“ Hochschulgruppen eine
Beteiligten. dauerhafte Beziehung zum DCTB
Das Vertrauen der Studierenden bis hin zur späteren Mitgliedschaft
zu unseren Mitarbeitern in unseren entsteht.
Hochschulbibelkreisen muss - weit Als ergänzendes Gegenstück
mehr noch als in früheren Jahren - zu „Korntal“
in jedem Semester neu gewonnen könnte sich
werden. Eine hervorragende Mög- diesbezüglich
lichkeit ist dazu jeweils in der ersten das Studenten-
Semesterhälfte das „Stubi-Team“ in treffen Nord/
Korntal. Die biblisch grundlegen- West in Lemgo
den Themen wie „Gott kennen“ entwickeln. Am
Samstag, den

30
Mitgliederversammlung 2009

Stubi-Team 2009
09.05.09, lität bisher
hatten in der evangelikale
Gemeinde Positionen in
von Man- einen öku-
fred Gollatz menischen
speziell Einheitsbrei
Gruppen gerührt
aus Nieder- werden. Da
sachsen und der DCTB
Ostwestfalen hier nicht
den Vorteil kompatibel
der kürzeren ist, geht der
Anreise. Auch das ist eine Möglich- religiöse „Mainstream“ an unseren
keit der Unterstützung. Angeboten und unserer Arbeitswei-
„Tauch ein“ heißt ein gemein- se manchmal vorbei. Das soll uns
sames Faltblatt der Studentenmis- aber nicht entmutigen, denn immer
sionswerke Campus für Christus, wieder treffen wir auf Gleichgesinnte
Navigatoren, DCTB, SMD und und unser Herr fragt nicht nach
Studenten für Christus. Es soll mehrheitlicher Akzeptanz, sondern
in Gemeinden ausgelegt sowie als nach Treue.
Beilage in der Jugendzeitschrift
„dran“ zukünftige Studierende und
Studienanfänger auf die Mög-
lichkeit und Notwendigkeit zum 3. Seminare, Tagungen,
missionarischen Engagement an
Hochschulen aufmerksam machen.
Regionaltreffen
Allgemein bereitet uns Sorgen, Insgesamt waren die stark arbeits-
dass wenig Studierende „unserer“ weltbezogenen Themen unserer
Fachhochschulen auf Freizeiten „Seminare für Berufstätige” sowie
kommen, dass in etlichen Hoch- der persönliche, oft sogar seel-
schulbibelkreisen die biblische sorgerliche Austausch im kleinen
Orientierung rein zeitlich weit hinter Rahmen ein wichtiger Beitrag.
dem eher charismatisch geprägten Von den beiden geplanten
Lobpreis zurückbleibt, dass durch jährlichen Veranstaltungen musste
Mystik und katholische Spiritua- die in Krelingen leider ausfallen,

31
Das Fundament 4/2009

Themenübersicht Seminar für Berufstätige


Krelingen 2007
Konfliktmanagement – Aufgabe und Notwendigkeit
Kommunikation – Konfliktbewältigung
Andere mit Gottes Augen sehen lernen
Monbachtal 2007
Kommunikation und Konfliktmanagement
Konflikte als Chance - Lösungen mutig angehen
Mit Jesus am Arbeitsplatz
Krelingen und Schönblick 2008
Wo ist nur meine Zeit geblieben?
Wirtschaftsgut Zeit – Von Jesus lernen, mit Zeit umzugehen
Biblische Perspektiven zu Zeit und Ewigkeit
Wildberg 2009
Christliche Ethik und moralischer Pluralismus
Treue und Geduld am Arbeitsplatz

da die vom Haus gewünschte in Bleidenstadt, das von der Art


Mindestteilnehmerzahl nicht her an die Korntaler Studenten-
erreicht wurde. Wir werden nun bibelseminare der achtziger Jahre
im Frühjahr 2010 eine Neuauflage anknüpfte. Theologisch gründlich,
des abgesagten Programms bieten geistig anspruchsvoll und geistlich
und so versuchen herauszufinden, klar, das soll auch für künftige
ob nur die Terminhäufung Anfang Angebote gelten.
März Ursache für die schwache
Nachfrage war. Die Angebote
großer Kongresse scheinen eben oft
attraktiver. Hauptkonferenz
Sehr erfreulich, inhaltlich
ausgesprochen gehaltvoll und gut Die Nachfrage beziehungsweise
besucht, wenn auch nicht wie er- Teilnehmerzahl ist seit Jahren
hofft von der jüngeren Generation, sehr erfreulich und entspricht
war das Seminar „Bibel intensiv“ mehr oder weniger der maxima-

32
Mitgliederversammlung 2009

len Belegungsmöglichkeit der eindruck geradezu prägend, gehört


jeweiligen Häuser. Absagen waren seit Jahren die DCTB-Kinder- und
glücklicherweise nur ganz selten Jugendarbeit mit bis zu fünf Alters-
nötig. Gründliche Bibelarbeiten gruppen dazu.
und tiefgründige Vorträge locken Mit den Tagungsstätten in
die einen, das Wiedersehen von Rehe, Dassel und Schwäbisch
Freunden sowie der Austausch der Gmünd können wir jetzt unseren
Geschwister untereinander die Freunden im Dreijahresturnus
anderen und außerdem „ziehen“ regional einigermaßen entgegen-
die Kinder. Der DCTB ist keine kommen.

Gemeinde, schon gar keine örtli-


che. Umso mehr sind über Jahre Herbsttagungen
gewachsene Beziehungen, die auch Die sechs Regionaltagungen im
zum Gebet füreinander anregen, Herbst gehören seit Jahrzehnten
erfreuliche Realität und können zum obligatorischen Jahrespro-
hier gepflegt werden. gramm unseres Werkes und
Selbstverständlich für unsere machten auch 2008 aufgrund ihrer
Hauptkonferenzen, ja den Gesamt- Themenvielfalt für manche die

33
Das Fundament 4/2009

Teilnahme in einem anderen als


dem eigenen Bundesland interes- Themen Regional-
sant. Wir wollen, wo möglich, die tagungen 2008
Aktualität des Zeitgeschehens auf- Norddeutsche Tagung Krelingen
greifen und zugleich die Bedeutung Freimaurerei
des gleichbleibend gültigen Gottes- Dr. Martin Hohl-Wirtz
wortes herausstellen.
Mit den 14 sogenannten Regional- Bayerisch-Fränkische Tagung
treffen verhält es sich im Prinzip Sulzbürg
ähnlich wie mit den Wochenendta- Gender Mainstreaming
Wilfried Sturm
gungen im Herbst, nur dass durch
den geringeren Aufwand an Zeit
Thürinigsch-Sächsische Tagung
und Kosten für manche Gäste die Bad Blankenburg
Hemmschwelle doch geringer ist. Gottes Wort – das Alte Testament
So werden Erstteilnehmer aus den Hans-Dieter Becker
gastgebenden Gemeinden teilweise
zu „Wiederholern“ und in Einzelfäl- Ruhr-Wupper-Sieg Tagung
len langfristig zu DCTB-Freunden. Radevormwald
Manchmal übernehmen DCTB- Die vier reformatorischen „Allein“
Sekretäre im Zusammenhang mit Friedhelm Schröder
dem Regionaltreffen Predigtdienste
Süddeutsche Tagung Michelsberg
in den Gemeinden oder, wie zum
Kreationismus und Bibel
Beispiel in Frankenberg, sogar wei- Winfried Borlinghaus/Armin Bachor
tere öffentliche Vorträge. Grund-
sätzlich erfreulich und lobenswert Süddeutsche Tagung Lachen
ist das hohe Engagement unserer Meilensteine der Endzeit
TEAM-Geschwister als örtliche Rainer Wagner
Organisatoren.
Der sogenannte Korntaler könnte zum Modell für weitere
Vortrag, jeweils am letzten Freitag Orte werden, so beispielsweise auch
im November, ist mit kompeten- dort, wo vielleicht die Resonanz
ten Fachreferenten eine bewusst auf ein ganztägiges Regionaltreffen
evangelistisch konzipierte Veran- zurückgegangen ist, unsere Freunde
staltung und inzwischen zu einer vor Ort jedoch ein missionarisches
festen Einrichtung geworden. Er Anliegen haben.

34
Mitgliederversammlung 2009

4. Freizeiten und inhaltlichen Niveau her war


sicher, die Geo-Exkursion nach
Auch im Berichtsjahr 2008/2009 Island mit Dr. Martin Ernst, Win-
hatten wir eine relativ gute Bele- fried Borlinghaus sowie knapp 30
gung unserer Freizeiten. Besonders Teilnehmern.
die beiden Hüttentouren erfreuten Aber auch die „Bibel- und
sich ungebrochenen Interesses. Aktiv-Freizeit 55+“ für Senioren
Die inzwischen recht gefragte nach Lachen-Speyerdorf war von
Jugendstädtereise über Silvester einem feinen Miteinander von
nach Lissabon musste schon im DCTB-Stammgästen und „neuen“
Herbst, also mitten in der Werbe- Senioren gekennzeichnet. So ist es
phase ersatzlos abgesagt werden. verständlich, dass der krankheits-
Die Billig-Fluggesellschaft hatte bedingte Ausfall des Freizeitleiters
kurzfristig die Flugroute storniert, keinerlei Problem bedeutete, son-
so dass der kalkulierte Preis nicht dern von den Teilnehmern aufge-
mehr haltbar war. fangen wurde.
Ein Höhepunkt unserer Frei- Im Wesentlichen können wir
zeitmaßnahmen, vom Erlebniswert auch in diesem Berichtsjahr bezüg-

35
Das Fundament 4/2009

Geysir in Island

lich der Freizeiten von einer meist junge Generation auf Freizeiten und
guten geistlichen Atmosphäre be- Tagungen ein ansprechendes Pro-
richten, die sich in der Regel in ei- gramm anzubieten. Rund 220 Kin-
ner großen Bereitschaft zum Hören der wurden im Berichtsjahr betreut,
auf Gottes Wort in den Bibelstun- wobei hier natürlich etliche auf
den sowie einer hohen Akzeptanz mehreren Veranstaltungen anwesend
des Programms ausdrückte. waren. Der Inhalt muss stimmen,
aber auch die Form. Wo möglich
wird versucht, auch zwischendurch
Beziehungen zu den jungen Leuten
zu pflegen, so dass Kinder, die im
5. Kinder- und Laufe der Jahre alle Altersgrup-
Jugendarbeit pen auf DCTB-Veranstaltungen
Mit Alexander Hellmich, unserem durchliefen, langfristig aus eigenem
Kinder- und Jugendreferenten, Interesse beim DCTB bleiben und
waren und sind wir bemüht, für die andere dafür interessieren.

36
Mitgliederversammlung 2009

Es ist sehr erfreulich, dass sich 6. Seniorenarbeit


bisher immer wieder geeignete
ehrenamtliche Mitarbeiter für die An eigenständigen Veranstal-
einzelnen Veranstaltungen rufen tungen für Senioren können wir
ließen. Gott sei Dank! Aber auch neben der speziellen „Bibel- und
denen, die sich dazu bereit erklä- Aktiv-Freizeit 55+“ den Stuttgarter
ren, sind wir sehr dankbar. Kinder- Seniorenhauskreis, den Filderhaus-
arbeit ist schön, anstrengend und kreis und den DCTB-Hauskreis
ein zeitliches Opfer. Sie ist auch bei Ehepaar Löffler, Karlsruhe,
gleichzeitig auf die Fürbitte aller nennen. Sie werden in unregelmä-
Mitglieder angewiesen. ßigen Abständen von den Sekretä-
Auch im zu Ende gehenden ren besucht oder gestaltet.
Berichtsjahr waren die Kindermit- Nach wie vor wird von Korn-
arbeiter wieder zeitgleich und im tal aus versucht, die Verbindung
selben Haus mit der jährlichen zu Senioren, die nicht mehr zu
TEAM-Tagung zum sog. „Juni- Tagungen oder Freizeiten kommen
orteam“ in Neukirchen/Knüll können, durch Besuche, Briefe und
zusammen. Vom Inhalt her war Telefonate aufrecht zu erhalten, was
es ein sehr konkretes Programm auch meist viel Freude hervorruft.
zur praktischen Gestaltung von Wir würden hier gern mehr tun
Kinderbibelstunden, von dem die und wären dankbar, wenn von den
einzelnen Teilnehmer auch für ihre Betreffenden oder aus dem Freun-
Jugendarbeit zu Hause profitieren. deskreis konkrete Einladungen oder
Besuchswünsche erfolgen
würden.
Nutzen Sie den
monatlichen Gebetsbrief
auch zur Fürbitte für Alte,
Kranke und für Hinter-
bliebene. Gerne nehmen
wir kranke Geschwister
zur Fürbitte in die Kran-
kenliste auf, sofern sie
damit einverstanden sind.

37
Das Fundament 4/2009

7. Messearbeit zumindest jedenfalls akzeptiert.


Weil das für die Zukunft keine
Im zu Ende gehenden Berichtsjahr Garantie bedeutet, gilt es weise zu
beteiligte sich der DCTB auf drei sein und zu beten.
Messen als Aussteller. So waren wir An dieser Stelle sagen wir
im September 2008 zusammen mit erneut ein ganz besonderes Danke
den „Christen bei der Bahn” auf an Walter Böcking, dem Initiator
der „Innotrans“ in Berlin, im Ok- und Motor des ganzen DCTB-
tober auf der „Intergeo“ in Bremen Intergeo-Projektes.
und im November auf der „Elec- Wir sehen in diesem Missions-
tronica“ in München, wo diesmal zweig eine hervorragende Chance,
ein auffallend gutes Gesprächskli- Berufskollegen durch Einzelgesprä-
ma festgestellt wurde.
Für die Intergeo in
Bremen bekamen wir jetzt
schon zum dritten Mal
den Behördenstatus und
damit eine kostenfreie
Standfläche samt Miet-
stand. Im Übrigen werden
wir aufgrund unserer in-
zwischen 18 Meter langen
Böcking’schen Relief-Pos-
terwand wahrgenommen. Messeplakat 2008
Wer auch nur einen Blick
auf den Hallenplan wirft, muss che und Gratis-Schriften geistlich
den DCTB zur Kenntnis nehmen. weiterzuhelfen. Mit Freude gab
Gott sei Dank, hat sich aber noch unser Standpersonal das Mes-
niemand über diese „fromme Do- sebüchlein „umgedacht“ sowie
minanz“ aufgeregt – jedenfalls ist geeignete fremdsprachige Literatur,
uns nichts bekannt. Im Gegenteil: insbesondere Kalender mit Bibel-
Meist wird die liebevolle Gestal- worten, weiter. Darüber hinaus
tung und Originalität der Exponate kann das persönliche Zeugnis von
gelobt und die deutliche Botschaft leibhaftigen Menschen einfach
irgendwie „in Kauf genommen“, durch nichts ersetzt werden. Davon

38
Mitgliederversammlung 2009

waren die Mitarbeiter auf allen ist der „Kleine Studienhelfer“ das
drei Messen überzeugt. Ohne die meistverteilte DCTB-Produkt an
tatkräftige Unterstützung durch Schulen und Hochschulen. Noch
Mitglieder und Freunde wäre diese bis in den April diesen Jahres
Arbeit nicht möglich. hinein wurden die letzten 1.500
Exemplare dankbar genommen.
Neben den von unseren Sekre-
tären am Büchertisch großzügig
8. Medien verteilten Exemplaren wurden im
Oktober und November 2008 von
An erster Stelle steht in diesem Hochschulgruppen und Einzelbe-
Zusammenhang unsere Mitglieder- stellern 3.300 Hefte angefordert
zeitschrift „Das Fundament”. Neue und verteilt.
Abonnements und Abbestellungen Es ist erfreulich, dass dieser
halten sich die Waage. So ist die handliche Kalender mit Stunden-
Auflage von maximal 3.400 Exem- plan, Formeln und evangelistischen
plaren seit Jahren gleichbleibend. Artikeln trotz zunehmender Digi-
Davon sind 2.060 Einzelhefte, 350 talisierung jährlich mehr dankbare
Stück gehen als Mehrfachsendun- Abnehmer findet.
gen an 50 Empfänger im Inland Die nächste Ausgabe ist bereits
und 80 Stück gehen ins Ausland. in Arbeit. Das Redaktionsteam
Auf Veranstaltungen, Bücherti- wird jetzt von unserem Mitglied
schen incl. Messen werden weitere Jan Bruns geleitet. Wir danken
600 Stück weitergegeben. Wir emp- Dietrich Affeld für seine Treue in
fehlen unseren Mitgliedern auch an 22 Jahren in der Verantwortung
dieser Stelle, einzelne Nummern für insgesamt 22 Ausgaben.
zum gelegentlichen Verteilen oder Neben Artikeln für das eher
alle sechs Ausgaben zum regelmäßi- evangelistisch gedachte Faltblatt
gen Auslegen in ihren Gemeinden „hochschul.net“ haben unsere Se-
anzufordern. Die wenige Leserpost, kretäre in den letzten Jahren insge-
die wir grundsätzlich nicht veröf- samt 27 „Themenblätter“ verfasst.
fentlichen, beschränkt sich meist Es handelt sich um theologische,
auf Zustimmung. zeitgeschichtliche oder apologeti-
Mit einer Auflage von inzwi- sche Aufsätze zu Themen wie zum
schen 13.000 Exemplaren pro Jahr Beispiel Reinkarnation und Bibel,

39
Das Fundament 4/2009

Buddhismus, che Veranstaltungen und


Ökumene, Angebote für
apokryphe Mitglieder
Evangelien. und Freun-
Was zunächst de zeitnah
als Arbeits- und benut-
material für zerfreundlich
einzelne Stu- bereitzustellen.
dierende oder Verbesserungen
ganze Hoch- sind sicher noch
schulbibelkreise möglich und für
gedacht war, Korrekturen oder Tipps
dient jetzt je sind unsere Mitarbeiter
nach Bedarf auch Inte- immer dankbar.
ressenten weit darüber Vorträge von DCTB-
hinaus. Veranstaltungen können
Die beiden im CV Dillenburg im „DCTB-Shop“ ausgewählt und
erschienenen DCTB-Büchlein als CD bestellt werden, sei es als
„nachgehakt - Kernpunkte des Audio- oder MP3-Datei. Einzelne
christlichen Glaubens verständlich Vorträge stehen ebenso wie das
erklärt“ und „umgedacht - Impul- Fundament und die schriftlichen
se zum Verhältnis von Naturwis- Artikel zum kostenlosen „Down-
senschaft und Glaube“ ließen sich load“ bereit.
so gut verteilen und offensichtlich Ein Wort noch zu den monat-
auch verkaufen, dass bereits weitere lichen Gebetsinformationen: Etwa
Auflagen nötig wurden. 240 Geschwister erhalten ihr
Als der Techniker-Bund vor Exemplar per Briefpost, weitere 80
12 Jahren mit www.dctb.de „ans per E-Mail. Auch wenn eigentlich
Netz“ ging, gehörte er zu den jedes Mitglied zur Fürbitte für den
ersten christlichen Werken, die DCTB verpflichtet ist, wird der
dieses Medium zu Information Brief nur auf Wunsch versandt.
und Kommunikation nutzten. Wir sind dankbar für alle, die für
Heute sind wir dankbar für diese die Aufgaben und Mitarbeiter un-
Möglichkeit und die Erfahrung seres Vereins regelmäßig beten.
damit und bemühen uns, sämtli-

40
Mitgliederversammlung 2009

9. Mitarbeiter ist neben seinen Aufgaben in der


DCTB-Hochschulmission zwar
Zusammen mit den derzeit etwa eine enorme Herausforderung,
70 ehrenamtlichen TEAM-Ge- andererseits ist es eine zeitnahe Er-
schwistern arbeiteten im Berichts- gänzung von Theorie und Praxis.
zeitraum sechs Voll- und zwei
Teilzeitkräfte im DCTB in Korntal
und von Korntal aus. Reihenfolge
nach Dienstjahren:

Mitarbeiter / Arbeitsbereich
Reinhold Wennagel seit 1974
Geschäftsführung, Messen, Seminare, Tagungsorganisation, Freizeiten,
Senioren
Margot Ziegelbauer seit 1986
Sekretariat, Lohnbuchhaltung, DTP, EDV-Administration
Winfried Borlinghaus seit 1993
Hochschulmission, Vorträge, Freizeiten
Ruth Mack seit 1997
Buchhaltung, Adressenverwaltung
Armin Bachor seit 1999
Fundament-Redaktion, Hochschulmission, Vorträge, Freizeiten
Margret Wennagel seit 2001
Büroreinigung
Alexander Hellmich seit 2004
Kinder- und Jugendarbeit, Hochschulmission, Vorträge, Freizeiten
Jakob Haddick seit 2006
Hochschulmission, Vorträge, Freizeiten

Jakob Haddick wird seine theo- Ausblick


logische Ausbildung an der „Aka-
demie für Weltmission“ in Korntal Wir sind unserem Gott und Herrn
mit bis zu drei Kursen zu je zwei Jesus Christus dankbar für den
Wochen pro Jahr fortsetzen. Das speziellen Auftrag, die Möglich-
keiten, Mittel und die Mitarbeiter,

41
Das Fundament 4/2009

die er unserem Werk in 105 Jahren allzu sehr überrascht sein, zumal der
gegeben hat. Herr Jesus schon in seiner Endzeit-
Darüber hinaus wollen und rede sagte: „Und weil die Ungerech-
können wir die endgeschichtlichen tigkeit überhand nehmen wird, wird
Entwicklungen, in denen wir uns die Liebe in vielen erkalten. Wer
befinden, weder übersehen noch aber beharrt bis ans Ende, der wird
aufhalten. Nicht nur die weltwirt- selig werden. Und es wird gepredigt
schaftliche Situation ist bedrohlich werden dies Evangelium vom Reich
geworden. Der Wind der Gottlo- in der ganzen Welt zum Zeugnis für
sigkeit weht stärker. Der Atheismus alle Völker, und dann wird das Ende
ist nicht neu. Neu ist hierzulande kommen“ (Matthäus 24, 12 f).
sicher die Aggressivität, mit der er Lassen Sie uns liebevoll auf-
sich aufspielt. Auch das Misstrauen einander achten, dass keiner von
in Gottes Wort ist uralt. Neu und uns auf der Strecke bleibt, und uns
zugleich schmerzlich ist, wenn aus zugleich unerschrocken daran betei-
den Reihen der Frommen selbst vor ligen, dass das Evangelium unter die
zu viel „Biblizismus“ gewarnt wird. Leute kommt. 
An wen kann man sich noch halten?
„Was gilt, wenn nichts mehr gilt,
weil alles gilt?“ Wir sollten nicht Jens Höner, 1. Vorsitzender

Finanzen
 Im Anschluss an den Bericht des 1. Vorsitzenden erläuterte Schatz-
meister Philipp Berghöfer den Jahresabschluss 2008 des DCTB e. V. Mit
Blick aufs Endergebnis machte er die Anwesenden auf die besondere Güte
Gottes aufmerksam. „Nun danket alle Gott!“, der zu jeder Zeit weiß und
gab, was wir brauchten.
Einschließlich der Erträge aus der DCTB-Förder-Stiftung sowie unserer
Buchhandlung betrugen die Einnahmen EUR 479.766,28 und die Ausga-
ben EUR 462.739,82. Somit konnte sogar eine erforderliche Darlehenstil-
gung von EUR 15.000,- ohne Rückgriff auf Rücklagen befriedigt werden.
Nach dem Bericht der Kassenprüfer erfolgte die Entlastung des
Vorstandes durch die anwesenden Mitglieder. Der Voranschlag von EUR
431.000,- für Ausgaben und Einnahmen im Jahr 2009 wurde im Vertrau-
en auf Gott mit großer Mehrheit beschlossen. 

42
DCTB-Mitarbeiter 2009

Salome, Elishua, Michaja, Dorothea, Sula-


mith, Armin, Johannes und Joelle Bachor
Friedo, Niels, Winfried, Linda, Alexander, Anouk, Doris und Jael Hellmich
Simone und Claudia Borlinghaus
Margret und Reinhold Wennagel, Ruth
Mack, Jakob Haddick, Margot Ziegelbauer

43
DCTB e.V., Postfach 11 22, 70807 Korntal-Münchingen
Postvertriebsstück E 1701 F, Deutsche Post AG, „Entgelt bezahlt“

Bei Änderung der Anschrift bitte Rücksendung dieses Abschnittes mit neuen Angaben.

Moral und Evangelium in Beruf und Familie

Seminar für Berufstätige


Seminar für Berufstätige

02.10. - 04.10.2009 in Wildberg


Was gilt im Wirrwarr der Werte? Es scheint, dass der Fortschrittsoptimismus der
letzten Jahre in Resignation umgeschlagen ist. Wen wundert‘s, wenn dann jeder nur
noch sich selbst und seinen eigenen Bereich sieht? Der Blick fürs Ganze ging verlo-
ren und mit ihm die Rücksicht auf andere. Umso wichtiger ist die Rückbesinnung
auf das, was eine Gesellschaft zusammenhält. Christliche Grundwerte sind wieder
gefragt. Aber nur mit Christus, dem Wertegeber selbst, sind sie nachhaltig wirksam.
Referenten
Prof. em. Dr. Dr. habil. Rainer Mayer, verheiratet, drei erwachsene Kinder, lehrte zuletzt
systematische Theologie und Religionspädagogik an der Universität Mannheim. Ehren-
amtlich ist er im Maulbronner Kreis tätig, einer christlichen Tagungs- und Hauskreisarbeit.
Dipl.-Ing. Dietrich Affeld, Hille, geboren 1949, verheiratet, vier erwachsene Kinder,
Konstruktionsleiter einer mittelständischen Firma, 2. Vorsitzender des DCTB e. V.
Programm
Grundlagen christlicher Ethik - unveränderlich oder flexibel?
Wir in unserer Zeit - Was gilt, wenn nichts mehr gilt?
Arbeiten mit „TiK“ Treue im Kleinen - Situationen aus dem Berufsalltag
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht - Geduld am Arbeitsplatz

Kosten und Anmeldung


€ 69,- bis € 94,-/Person je nach Zimmer, € 45,- Seminargebühr, € 40,- für Frühbucher
Bildungszentrum der Liebenzeller Mission, Im Monbachtal 1, 75378 Bad Liebenzell,
Tel. 07052/9261545; bildungszentrum@liebenzell.org.

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