E DITORIAL

Liebe Israelfreunde
Benjamin Netanjahu, der Oppositionsführer im israelischen Parlament, hat erklärt,
dass jüdisches Leben in der Diaspora ohne den Staat Israel keine Zukunft habe, weil
dieser nicht nur ein Garant für das Leben der Juden in Israel, sondern auch in der Dias-
pora sei und allen Juden eine Identität, ein Ziel und einen Lebensinhalt gebe. In diesen
Worten liegt eine tiefe Wahrheit, vor allem im Hinblick auf das Leiden des jüdischen
Volkes während des Zweiten Weltkriegs. Wir müssen jedoch hinzufügen, dass nicht
so sehr im Staat Israel eine Überlebensgarantie liegt, sondern vielmehr in Gott und
Seinem untrüglichen Wort. Schliesslich hat das jüdische Volk etwa 2 000 Jahre lang
ohne eigenen Staat existiert. Sein Überleben garantiert Gott der Herr selbst, wie Er es
schon in 3. Mose 26,44 durch Mose sagen liess. Gott kündigt dem Volk Israel zwar an,
dass Er es aus dem Land vertreiben würde, wenn es Ihm ungehorsam wäre, fügt jedoch
hinzu: «Aber selbst auch dann, wenn sie in dem Land ihrer Feinde sind, werde ich sie
nicht verwerfen und sie nicht verabscheuen, ein Ende mit ihnen zu machen, meinen
Bund mit ihnen ungültig zu machen; denn ich bin der Herr, ihr Gott.» Demnach ist
Gott der Garant für das Fortbestehen des jüdischen Volkes, weil Er treu ist und unter
allen Umständen den mit Israel geschlossenen Bund hält, auch wenn Sein Volk Ihm
nicht die Treue hält.
Im Hinblick auf die Geschichte Israels ist die Existenz des Volkes und Staates Israel
für uns als gläubige Christen wie eine Zusage Gottes, dass Er alle Seine Versprechen
hält und einlöst. Auch aus diesem Grund ist dieses Land und Volk für gläubige Christen
so faszinierend. Eine Israelreise ist deshalb nicht vergleichbar mit einem gewöhnlichen
Urlaub, sondern ist eine Stärkung für den persönlichen Glauben: Man kann hautnah
«Und sie werden erken- miterleben, wie Gott Seine Jahrtausende alten Verheissungen einlöst. Ausserdem ist das
nen, dass ich der Herr, Geschehen in und um Israel ein deutlicher Hinweis auf die Nähe der Rückkehr Jesu.
ihr Gott bin, da ich sie In der israelischen Presse wurde zunächst berichtet, Netanjahu habe gesagt, die
jüdische Diaspora habe keine Zukunft. Daraufhin widersprach man ihm mit der Er-
zwar gefangen zu den klärung, dass es immer eine jüdische Diaspora geben werde. Netanjahu korrigierte
Nationen weggeführt jedoch die Presse mit dem Hinweis, er habe nur gemeint, die jüdische Diaspora habe
ohne Israel keine Zukunft. Aus biblischer Warte wird jedoch auch die Zerstreuung des
habe, sie aber wieder jüdischen Volkes ein Ende haben. Gott selbst sagt über diese Zeit in Hesekiel 39,28:
in ihr Land sammle und «Und sie werden erkennen, dass ich der Herr, ihr Gott bin, da ich sie zwar gefangen
keinen mehr von ihnen zu den Nationen weggeführt habe, sie aber wieder in ihr Land sammle und keinen
mehr von ihnen dort zurücklasse.» Gott hat mit der Rückführung des jüdischen Volkes
dort zurücklasse» eine Absicht. Er will es in seinem Land zu einem Volk des Segens machen, mitten auf
der Erde. Der Bibel können wir entnehmen, dass die jüdische Diaspora keine Zukunft
hat und deshalb auf Bestrebungen, neue Diasporagemeinden zu gründen, wie das zum
Beispiel in Deutschland der Fall ist, nicht der Segen Gottes liegen kann.
Die unsichere und ungewisse Lage in Israel hält noch immer viele Juden davon ab,
in das Land ihrer Vorväter zu ziehen. Doch der Bibel zufolge hat gerade dieses Land
göttliche Verheissungen für die Zukunft. Das trifft auf die Länder, in denen Juden heute
noch in der Diaspora leben, nicht zu (vgl. auch Beitrag auf S. 22). Auch Israels Konflikt
mit den Nachbarländern wird Gott durch das Eingreifen des Messias lösen, weil der
zukünftige Weltfrieden im Reich Gottes von Israel ausgehen wird. Doch es muss noch
viel geschehen, bis es so weit ist. Angesichts der grossen Ungewissheit in dieser Welt
bleibt uns die Gewissheit des Wortes Gottes, das uns in Jesaja 19,24 sagt: «An jenem Tag
wird Israel der Dritte sein mit Ägypten und mit Assur, ein Segen inmitten der Erde.»
Im Vertrauen auf diese Zuverlässigkeit und Gewissheit des Wortes Gottes grüsst
Sie mit einem herzlichen Shalom

Ihr Fredi Winkler

3
I N H A LT N O V E M B E R 2 0 0 6
Nachrichten aus Israel • 11/2006

Nachrichten aus Israel® Revolution in der Landwirtschaft. Isra-

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Die «Nachrichten aus Israel» erscheinen auch in
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Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom 5 Terror kontra Treue – doch der Sieg ist vorbestimmt
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8 Der Geist und die Kraft Elias vor der Rückkehr von Yeshua
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E-Mail: beth-shalom-israel@mnr.ch
12 Wer verübt Genozid an den Arabern?
Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis
Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren eigen- 13 Neue Früchte
verantwortlich ihre persönliche Sicht dar. 14 Steht Israel vor einem Krieg gegen «Gog aus Magog»?
Initialen der Autoren und Quellenangaben in dieser Ausgabe: 15 Christenverfolgungen in palästinensischen Gebieten
ZL = Zwi Lidar; CM = Conno Malgo; AN = Antje Naujoks;
US = Ulrich Sahm 16 Thorarolle flog mit ins All
16 Die meisten Israelis glauben an Gott
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auf die verwiesen wurde, nicht derjenige, der über Links auf 21 Microsoft kauft israelische Computerfirma auf
die jeweilige Veröffentlichung lediglich hinweist.
21 Die Bürger des Staates Israel zu Beginn des Jahres 5767
22 Juden in aller Welt

4
 BI BLISC H E BOTSC HAFT

Terror kontra Treue –

doch der Sieg ist vorbestimmt
«Wenn der iranische Präsident eine Welt ohne Zionismus fordert … dann stehen da-
hinter jene Geistmächte, die letztlich gegen den Retter aus Zion kämpfen.»1 Die Situ-
ation im Nahen Osten spitzt sich zu. Die Lage wird für Israel immer bedrohlicher, die
Feinde immer gefährlicher und das jüdische Volk immer hilfloser.

Norbert Lieth

Das Geschehen passt in die End-
zeitreden des Herrn Jesus, der in Bezug
auf Sein Volk und Seine bevorstehen-
de Wiederkunft gesagt hat: «Dies alles
ist der Anfang der Wehen. Dann wird
man euch der Drangsal preisgeben und
euch töten; und ihr werdet gehasst sein
von allen Völkern um meines Namens
willen» (Mt 24,8-9).
Die Aktualität des Terrorismus.
«Sein Mund ist voll Fluchen, Trug und
Bedrückung; unter seiner Zunge verbirgt
sich Leid und Unheil. Er sitzt im Hin-
terhalt in den Dörfern; im Verborgenen
ermordet er den Unschuldigen; seine Au-
gen spähen den Wehrlosen aus. Er lauert
im Verborgenen wie ein Löwe im dichten
Gebüsch; er lauert, um den Schwachen
zu fangen; er fängt den Schwachen und
schleppt ihn fort in seinem Netz» (Ps
10,7-9). Widerspiegeln diese Verse
nicht die Situation Israels im Kampf
gegen den Terror? Die fundamenta-
listischen islamischen Terrororgani-
sationen wie Hisbollah und Hamas
treten ja genau in der Weise auf. Hass
gegenüber Andersgläubigen (Juden
und Christen) erfüllt ihre Herzen
und Münder. Ein unbändiger Wille,
die Juden zu vernichten, ist die Mo-
tivation ihres Kampfes gegen Israel.
Sätze wie der folgende kommen aus
dem Mund des iranischen Staatsprä-
sidenten Mahmud Ahmadinedschad:
«Die USA sind der korrupte Unter-
drücker der Welt. Israel muss von
der Landkarte gelöscht werden. Der
Holocaust ist ein Märchen. Eine Welt
ohne USA und Zionismus ist erstre- Armeen). Heisst dies, dass wir warten
benswert und wird eines Tages Wirk- sollen, bis (die Nichtmuslime) uns
lichkeit werden.»2 Ahmadinedschad überwältigen? Der Islam sagt: Tötet
ist ja ein Anhänger von Ayatollah im Dienste Allahs die, die euch töten
Khomeini, der seinerseits sagte: könnten! Heisst dies, dass wir uns
«Der Islam
macht es allen
erwachsenen
Männern, so-
fern sie nicht
körperlich be-
hindert sind, zur
Pflicht, sich auf
die Eroberung
anderer Länder
vorzubereiten,
damit die heili-
gen Schriften des
Der Terroristen Mund ist voller Fluchen
gegen Israel
dem Feind ergeben sollen? Der Islam
Islam in jedem Land der Welt befolgt sagt: Was es an Gutem gibt, gibt es
werden. Wer den islamischen Heili- dank des Schwertes! Die Menschen
gen Krieg studiert, der versteht, können nicht gehorsam gemacht
warum der Islam die Welt erobern werden, ausser durch das Schwert!
will. […] Die dagegen nichts über Das Schwert ist der Schlüssel zum
den Islam wissen, behaupten, dass Paradies, das sich nur den heiligen
der Islam gegen den Krieg sei. Diese Kriegern öffnet! […] Bedeutet dies,
Menschen sind ohne Verstand. Der dass der Islam eine Religion ist, die
Islam sagt: Tötet alle Ungläubigen, die Menschen davon abhält, Krieg zu
so wie sie euch töten würden! Heisst führen? Ich spucke auf die Narren,
dies, dass die Muslime die Hände in die so etwas behaupten.»3
den Schoss legen sollen, bis sie (von Die islamischen Terrororganisati-
den Ungläubigen) vernichtet wer- onen bringen ja nicht nur über ihre
den? Der Islam sagt: Tötet sie (die Feinde Bedrückung und Leid, sondern
Nichtmuslime), macht sie mit dem sogar über ihre eigene Zivilbevölke-
Schwert nieder und zerstreut (ihre rung: Sie verstecken sich in Dörfern

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BI BLISC H E BOTSC HAFT
Nachrichten aus Israel • 11/2006
inmitten der Bewohner und feuern
aus dem Hinterhalt auf unschuldige
Zivilisten in Israel. Dabei findet der
Wehrlose keine Gnade. Hermann
Gremlitza schrieb unlängst: «Nur
selten wagen es die Gotteskrieger an
israelische Militärposten, es ist nicht
der Soldat, den sie töten wollen, es
ist der Jude. Auch
die israelische Ar-
mee tötet leider
Zivilisten, aber
nicht weil sie
Araber töten will,
sondern weil Al-
lahs Helden sich
am liebsten hin-
ter ihren Frauen
und Kindern
verstecken.»4
Israel findet
keinen Trost in
der Völkerwelt.
Sie werden ge-
Ahmadinedschad: «Israel muss von der Landkar-
te gelöscht werden. Der Holocaust ist ein Mär-
chen. Eine Welt ohne Zionismus ist erstrebens-
wert und wird eines Tages Wirklichkeit werden.»
hasst, verachtet, beschuldigt und
beschimpft. Israel kann machen,
was es will, es ist immer verkehrt.
Die Lage Israels entspricht heute
vergleichsweise der Situation Davids:
«Denn ich habe die Verleumdung vieler
gehört – Schrecken ringsum! –, als sie
sich miteinander berieten gegen mich;
sie trachten danach, mir das Leben zu
nehmen. Aber ich vertraue auf dich, o
Herr; ich sage: Du bist mein Gott! In
deiner Hand steht meine Zeit; rette mich
aus der Hand meiner Feinde und von
meinen Verfolgern! Lass dein Angesicht
leuchten über deinem Knecht; rette mich
durch deine Gnade!» (Ps 31,14-17).
Doch es trösten auch die folgenden
Worte: «Die Herrlichkeit des Libanon
wird zu dir kommen, Wacholderbäume,
Platanen und Zypressen miteinander,
um den Ort meines Heiligtums zu
schmücken; denn den Schemel für mei-
ne Füsse will ich herrlich machen. Und
tief gebückt werden die Söhne deiner
Unterdrücker zu dir kommen, und alle,
die dich geschmäht haben, werden sich
zu deinen Fusssohlen niederwerfen und
dich ‹Stadt des Herrn› nennen, ‹Zion des
Heiligen Israels›. Dafür, dass du verlas-
sen und verhasst gewesen bist, sodass
6
niemand dich besuchte, will ich dich
zum ewigen Ruhm machen, dass man
sich über dich freuen soll von Geschlecht
zu Geschlecht» (Jes 60,13-15).
Israel wird letztlich nur in Jesus,
dem Messias, Trost und Zukunft fin-
den. Wenn Gottes Zeit gekommen
ist, wird Sein Segen durchbrechen
und die Rettung kommen. Dann
werden sie rufen: «Du bist mein
Gott!», ähnlich wie es Thomas oder
Nathanael taten (vgl. Joh 20,27-28;
1,49). Durch die Wiederkunft Jesu
wird die Herrlichkeit des Angesichts
Gottes neu über Israel leuchten.
Die Aktualität einer alten
Wahrheit. Bileam wurde von dem
Heidenkönig Balak angestachelt
bzw. gekauft, Israel zu verfluchen:
«So komm nun und verfluche mir die-
ses Volk, denn es ist mir zu mächtig;
vielleicht kann ich es dann schlagen und
aus dem Land treiben …» (4.Mo 22,6).
Die Taktik des Feindes hat sich dabei
bis heute nicht geändert. Wie wird
doch die westliche Welt beeinflusst,
sich gegen Israel zu stellen, es zu ver-
urteilen und zu boykottieren. Immer
wieder hört und liest man Berichte,
in welchen die Gegner Israels sozu-
sagen in Schutz genommen werden
und Israel als der feindliche Aggressor
dargestellt wird. So genannte «Nah-
ost-Experten» melden sich zu Wort
und geben nicht selten einseitige, Is-
rael verunglimpfende Kommentare
von sich. Politiker ermahnen Israel
zur Zurückhaltung, Medien attackie-
ren den jüdischen Staat. Oft werden
jüdische Produkte boykottiert und
schlimme antisemitische Aussagen
veröffentlicht. Dem jüdischen Volk
selbst gibt man kaum Gelegenheit
sich zu rechtfertigen, aber vor seinen
Feinden verbeugt man sich.
Im Blickfeld Bileams gab es jedoch
etwas, das Segen für Israel bedeutete
und garantiert, dass Israel niemals
untergehen wird.
«Und er begann
seinen Spruch
und sprach: ‹So
spricht Bileam,
der Sohn Beors,
und so spricht der
Mann, dessen Au-
gen geöffnet sind;
so spricht der,
welcher die Worte
Gottes hört, und
der die Erkenntnis
des Höchsten hat,
der ein Gesicht
des Allmächtigen
sieht, der nieder-
fällt, aber dessen
Augen enthüllt
sind: Ich sehe ihn,
aber jetzt noch nicht; ich schaue ihn,
aber noch nicht in der Nähe. Ein Stern
tritt hervor aus Jakob, und ein Zepter er-
hebt sich aus Israel. Es wird die Schläfen
Moabs zerschmettern, und alle Söhne
Seths zertrümmern. Edom wird sein
Besitz und Seir zum Eigentum seiner
Feinde werden; Israel aber wird Mäch-
tiges tun. Von Jakob wird ausgehen, der
herrschen wird, und er wird umbringen,
was von der Stadt übrig ist›» (4.Mo
24,15-19). Im Blick auf den Messias
Israels, Jesus Christus, wird Israel
niemals untergehen.
Und die Weissagung «Segen für
Segen/Fluch für Fluch» hat bis in
die Endzeit Gültigkeit: «Er kauert
sich nieder, um zu lagern wie ein Löwe,
und wie eine Löwin – wer will ihn auf-
wecken? Gesegnet sei, wer dich segnet,
und verflucht, wer dich verflucht! Und
nun siehe, da ich zu meinem Volk ziehe,
so komm, ich will dir sagen, was dieses
Volk deinem Volk in den letzten Tagen
tun wird!» (4.Mo 24,9.14).
Die Aktualität der letzten Tage.
Israel ist so hilflos, weil es das Heil
in militärischer Stärke, in Bündnis-
partnern und in Kompromissen sucht
statt in seinem Messias: «Und er ant-
wortete und sprach zu mir: Das ist das
Wort des Herrn an Serubbabel: Es soll

nicht durch Heer oder Kraft, sondern
durch meinen Geist geschehen, spricht
der Herr Zebaoth» (Sach 4,6). Israel
braucht innere Umkehr. Dazu ein
Kommentar von Michael Freund:
«Keine menschliche Lösung.
Wir sind stolz auf unsere Leistungen
in der Wissenschaft, auf unseren Fort-
schritt und unsere Tapferkeit auf dem
Schlachtfeld, und das zu Recht. Aber
mit allem gebührenden Respekt, hat
irgendetwas davon die aktuelle Krise,
in der wir uns befinden, verhindern
können? Dasselbe können wir über
unsere Politiker sagen. Die Rechten
haben uns betrogen, die Linken ha-
ben uns entmutigt, und unsere Feinde
zeigen keine Anzeichen des Rückzugs.
Für ein Land, das mit dem Rücken zur
Wand steht, umgeben von Gefahren
und bedrängt von Feindseligkeiten,
war es noch nie so notwendig wie
jetzt, sich nach Hilfe von oben und
von ausserhalb auszustrecken. Es ist
Zeit, sich an Gott zu wenden. Es
hört sich vielleicht dumm oder sogar
naiv an, aber die Zeit ist gekommen,
sich an Gott zu wenden. In seiner
Geschichte hat sich das jüdische
Volk immer angesichts von Gefah-
ren an den Himmel gewandt und die
machtvollste Waffe gezückt, über die
wir in unserem Arsenal verfügen: die
Macht des Gebets. Jetzt ist die Zeit,
es noch einmal zu tun. Wenn unsere
Feinde es darauf angelegt haben, einen
Heiligen Krieg gegen uns zu führen,
sollten wir nicht auch unser geistli-
ches Arsenal einsetzen?»5
Durch die kommende Drangsal
hindurch wird der Überrest Israels
zur Busse geführt werden, was die
Wiederkunft Jesu nach sich ziehen
wird: «So tut nun Busse und bekehrt
euch, dass eure Sünden ausgetilgt wer-
den, damit Zeiten der Erquickung vom
Angesicht des Herrn kommen und er
den sende, der euch zuvor verkündigt
wurde, Jesus Christus, den der Himmel
aufnehmen muss bis zu den Zeiten der
Wiederherstellung alles dessen, wovon
Gott durch den Mund aller seiner hei-
ligen Propheten von alters her geredet
hat» (Apg 3,19-21).
Die Situation um und in Israel
ist menschlich gesehen fast zum
Verzweifeln und die Ungerechtig-
keit, mit der man Israel behandelt,
zum Schreien. Wenn es nicht einen
treuen und gerechten Gott gäbe, der
BI BLISC H E BOTSC HAFT
unabänderlich zu Seinem Wort steht,
müsste man schwarz sehen. Doch
dafür gibt es keinen Grund, denn es
heisst über Israel: «Gott ist dennoch
Israels Trost für alle, die reinen Herzens
sind» (Ps 73,1). Und: «Das geknickte
Rohr wird er nicht zerbrechen, und den
glimmenden Docht wird er nicht auslö-
schen, bis er das Recht hinausführt zum
Sieg; und die Heiden werden auf seinen
Namen hoffen» (Mt 12,20-21).
Lasst uns als Gemeinde Jesu, die
wir in den edlen Ölbaum eingepfropft
sind (Röm 11,17ff.), das tun, was uns
der Geist Gottes sagen lässt: «Tröstet,
tröstet mein Volk! spricht euer Gott.
Redet zum Herzen Jerusalems und ruft
ihr zu, dass ihr Frondienst vollendet,
dass ihre Schuld abgetragen ist; denn
sie hat von der Hand des Herrn Zwei-
faches empfangen für alle ihre Sünden»
(Jes 40,1-2). Das Gleichnis aus dem
Munde Jesu über den barmherzigen
Samariter kann uns hierzu als ein
prophetisches Bild für die Geschichte
Israels dienen: «Da erwiderte Jesus und
sprach: Es ging ein Mensch von Jerusa-
lem nach Jericho hinab und fiel unter die
Räuber; die zogen ihn aus und schlugen
ihn und liefen davon und liessen ihn
halbtot liegen, so wie er war. Es traf sich
aber, dass ein Priester dieselbe Strasse
hinabzog; und als er ihn sah, ging er
auf der anderen Seite vorüber. Ebenso
kam auch ein Levit, der in der Gegend
war, sah ihn und ging auf der anderen
Seite vorüber. Ein Samariter aber kam
auf seiner Reise in seine Nähe, und als
er ihn sah, hatte er Erbarmen; und
er ging zu ihm hin, verband ihm die
Wunden und goss Öl und Wein darauf,
hob ihn auf sein eigenes Tier, führte ihn
in eine Herberge und pflegte ihn. Und
am anderen Tag, als er fortzog, gab er
dem Wirt zwei Denare und sprach zu
ihm: Verpflege ihn! Und was du mehr
aufwendest, will ich dir bezahlen, wenn
ich wiederkomme» (Lk 10,30-35).
• Der Mensch, der unter die Mörder
fiel, ist ein Bild für das jüdische Volk,
das über die Jahrtausende stark unter
den Völkern gelitten hat. Die Juden
sind immer wieder unter die Mörder
gefallen.
• Der Weg von Jerusalem hinunter
nach Jericho deutet auf die ständige
Erniedrigung des Volkes hin. Israel
wird solange auf eigenem Weg er-
niedrigt sein, bis es vom Herrn ab-
geholt, erhöht und nach Jerusalem
zurückgebracht wird.
• Die Mörder bzw. Räuber sind die
judenfeindlichen Staaten, Terroristen
und Medien, die Israel überfallen,
berauben, liegen lassen und fliehen.
«Es haben ihn alle ausgeplündert, die
des Weges vorübergehen. Er ist zum
Hohn geworden seinen Nachbarn» (Ps
89,42).
• Der Priester und der Levit, die
achtlos an ihm vorübergehen, Dis-
tanz halten und nur auf sich selbst
bedacht sind, deuten auf Politiker,
Religionen und Organisationen, die
keinen Blick für das jüdische Volk
haben oder bewusst die Wahrheit
nicht sehen wollen – aber auch auf
das Israel unter dem Gesetz, worin es
keinen Frieden, keine Erlösung und
keine Ruhe findet.
• Der barmherzige Samariter ist
ein Typus für Christus, der – vom
eigenen Volk kaum beachtet, ja ver-
stossen – sich über Sein Volk erbarmt,
zu ihnen kam um sie zu retten, ihre
Wunden heilt und Öl und Wein, d.h.
Geist und Leben gibt und sie trägt. «Er
heilt, die zerbrochenen Herzens sind, er
verbindet ihre Wunden» (Ps 147,3).
• Der Wirt bzw. die Herberge, dem
der Geschlagene übergeben wird,
steht für die Gemeinde Jesu. Wir
sollen während der Abwesenheit des
Herrn um Israel bekümmert sein.
«Tröstet, tröstet mein Volk! spricht
euer Gott» (Jes 40,1).
• Der Hinweis auf die Rückkehr und
die Belohnung ist ein prophetischer
Hinweis auf die Wiederkunft Jesu.
Er wird zurückkehren und denen
vergelten, die sich um Sein Volk
kümmerten. «Und der König wird ih-
nen antworten und sagen: Wahrlich, ich
sage euch: Was ihr einem dieser meiner
geringsten Brüder getan habt, das habt
ihr mir getan!» (Mt 25,40).
In den Losungen zum Israelsonn-
tag vom 10. August 2006 hiess es
neben den Bibelversen: «Jesus liebt
sein Volk. Weh, wenn wir’s vergessen!
Wer dies Volk nicht ehrt, scheitert
selbstvermessen. Seht, der Ölbaum
trägt alte neue Zweige, bis vor Gott
sich neige endlich alle Welt» (Dieter
Trautwein). 
1
«factum», 6/2006, S. 16
2
«Das Beste», August 2006, S.73
3
«Das Islam-Handbuch», R-Brockhaus, S.163
4
«Konkret», 8/06
5
«ICEJ- Nachrichten», 25.05.06
7
YESHUA UND ISRAEL
Nachrichten aus Israel • 11/2006

EIN MESSIANISCHES PANORAMA AUS JERUSALEM aber Baal, so folgt ihm! … Da sprach
Elia zum Volk: Ich bin allein übrig
Der Geist und die Kraft Elias vor geblieben als Prophet des Herrn, die
Propheten Baals aber sind 450 Mann»

der Rückkehr von Yeshua (1.Kön 18,21-22). Dieser Ruf zur

«Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, ehe der grosse und
furchtbare Tag des Herrn kommt; und er wird das Herz der Väter
den Kindern und das Herz der Kinder wieder ihren Vätern zuwen-
den …» (Mal 3,23-24).
DR. GERSHON NEREL – TEIL 4
Die Bibel spricht vom Erscheinen
dreier «Elia-Figuren» in Verbindung
mit der «Wiederherstellung aller Din-
ge» vor der Rückkehr von Yeshua. Im
Alten Testament lesen wir über den
ersten Elia, Elia den Tisbiter, den Ver-
künder der Botschaft von der göttli-
chen Wahrheit. Im Neuen Testament
finden wir den zweiten Elia, Johannes
den Täufer, den Vorläufer der ersten
Ankunft des Messias. Dann, in der
Endzeitprophezeiung von Maleachi,
lesen wir über einen dritten Elia, den
wir auch als den «Diener des Herrn»
bezeichnen können. Er verkündet
eine einzigartige Lehre und Ermah-
nung vor dem zweiten Kommen des
Messias.
Ich möchte schon zu Beginn mei-
nes Beitrags unterstreichen, dass es
mir in dieser Studie nicht darum geht,
den endzeitlichen Elia einer bestimm-
ten Person zuzuordnen oder die Per-
sönlichkeit dieser Figur zu beleuchten.
Vielmehr möchte ich die Merkmale
aufzeigen, die zum Dienst des Elia
gehören. Wenn wir davon ausgehen,
dass die Endzeit bereits in unseren
Tagen angebrochen ist, sollten wir
auch auf den Dienst des dritten Elia
hinweisen, vor allem wegen der damit
verbundenen Auswirkungen auf die
Welt und besonders die weltweite
Gemeinde der Gläubigen. In diesem
Artikel geht es mir vor allem um die
beiden Vorläufer des dritten Elia.
Der Schwerpunkt meines nächsten
Beitrags liegt dann auf dem Dienst
des dritten, des endzeitlichen Elia.
Elia der Tisbiter (hebr.: hatish-
bi). Der Dienst von Elia dem Tisbiter
geschah im neunten Jahrhundert
v.Chr., und
er wurde von
dessen Schüler
Elisa fortgesetzt.
Wir können die
hebräische Form
des Namens Tis-
biter nicht nur
als geografische
Bezeichnung
verstehen, son-
dern auch als
phonetische An-
«Wie lange wollt ihr auf beiden Seiten hinken? Ist
der Herr Gott, so folgt ihm nach, ist es aber Baal,
so folgt ihm!»
spielung auf das
Wort TESHUVA,
also Umkehr oder
Busse. So rief Elia
auch Israel zur Umkehr auf, zu einer
Rückkehr zu Gott. «Da trat Elia vor
das ganze Volk und sprach: Wie lange
wollt ihr auf beiden Seiten hinken? Ist
der Herr Gott, so folgt ihm nach, ist es
Umkehr war lange vor der Zerstörung
des ersten Tempels (586 v.Chr.) und
vor dem ersten Exil Israels zu hören.
Der erste Elia war kein Engel, son-
dern ein Mensch aus Fleisch und Blut,
ein Prophet und Lehrer, der plötzlich
und unerwartet auftauchte. Er wurde
von Gott ausserhalb der priesterlichen
Ordnung direkt erwählt und geführt,
und er wurde weder von der Priester-
schaft noch von der Institution des
Tempels in seinem Dienst bestätigt.
Seine Aufgaben erfüllte er meistens
allein, ohne die formelle Anerken-
nung durch die Mächtigen im Land.
Doch ausser ihm gab es dort auch
eine Minderheit von 7 000 Gläubi-
gen. Der räumliche Umkreis seines
Dienstes umfasste das Land Israel und
konzentrierte sich dort vor allem auf
die Juden.
Wir können den ersten Elia durch-
aus als «konservativen Radikalen»
oder als «biblischen Fundamentalis-
ten» bezeichnen. Er machte keinen
Kompromiss, wenn es um die abso-
lute Wahrheit ging, ja, er war sogar
bereit dafür zu sterben. «Er sprach: Ich
habe heftig geeifert für den Herrn, den
Gott der Heerscharen, denn die Kinder
Israels haben deinen Bund verlassen und
deine Altäre niedergerissen und deine
Propheten mit dem Schwert umgebracht,
und ich allein bin übrig geblieben; und
sie trachten danach, mir das Leben zu
nehmen!» (1.Kön 19,10).
Johannes der Täufer (hebr.:
hamatbil). Johannes der Täufer war
der zweite Elia. Er trat in der ersten
Hälfte des ersten Jahrhunderts n.Chr.
auf, rief Israel zur Umkehr (Teshuva)
und liess für die Menschen einen
einzigartigen «Weckruf» über den
Messias erklingen. Das geschah vor
der Zerstörung des zweiten Tempels
und vor dem zweiten Exil Israels
durch die Römer. Über Johannes sagte
der Engel Gottes: «Und viele von den
Kindern Israels wird er zu dem Herrn,
ihrem Gott, zurückführen. Und er wird
vor ihm hergehen im Geist und in der
Kraft Elias, um die Herzen der Väter
umzuwenden zu den Kindern und die
Ungehorsamen zur Gesinnung der Ge-
rechten, um dem Herrn ein zugerüstetes

8

Volk zu bereiten» (Lk 1,16-17). Wie
Elia der Tisbiter war auch Johannes
der Täufer kein Engel. Er war ein
Mensch aus Fleisch und Blut, eine
echte Führungspersönlichkeit, prag-
matisch und realistisch und geprägt
von einer tiefen Beziehung zu Gott.
Auch er erschien plötzlich und un-
erwartet. De facto kam er wie «aus
heiterem Himmel», trat allein auf,
hatte aber dennoch vor Ort einige
Anhänger und Jünger. Auch der zweite
Elia wurde direkt von Gott erwählt
und geführt. «Denn alle Propheten und
das Gesetz (die Thora) haben geweis-
sagt bis hin zu Johannes. Und wenn ihr
es annehmen wollt: Er ist der Elia, der
kommen soll. Wer Ohren hat zu hören,
der höre!» (Mt 11,13-15).
Obwohl Johannes der Täufer in
eine Priesterfamilie hineingeboren
wurde, war er für das religiöse Estab-
lishment ein Aussenseiter, ohne of-
fizielle Autorisierung. Manche Men-
schen warfen ihm sogar vor, er sei von
einem bösen Geist besessen (vgl. Mt
11,18). Der räumliche Umkreis seines
Dienstes umfasste das Land Israel.
Obwohl er sich hauptsächlich an Ju-
den wandte, war er auch Nichtjuden
gegenüber offen. Deshalb wandte er
sich auch an römische Soldaten (vgl.
Lk 3,14).
Der Vorläufer für die erste An-
kunft des Messias hatte eine macht-
volle prophetische Botschaft über die
«Wiederherstellung aller Dinge». Im
Matthäusevangelium lesen wir, wie
die Jünger sich an Yeshua wandten
und Ihn fragten: «… Warum sagen
denn die Schriftgelehrten, dass zuvor
Elia kommen müsse? Jesus aber ant-
wortete und sprach zu ihnen: Elia
kommt freilich zuvor und wird alles
wiederherstellen. Ich sage euch aber,
dass Elia schon gekommen ist; und sie
haben ihn nicht anerkannt, sondern mit
ihm gemacht, was sie wollten …» (Mt
17,10-12). Das Markusevangelium
enthält die gleiche Botschaft. «Und
sie fragten ihn und sprachen: Warum
sagen die Schriftgelehrten, dass zuvor
Elia kommen müsse? Er aber antwor-
tete und sprach zu ihnen: Elia kommt
wirklich zuvor und stellt alles wieder
her … Aber ich sage euch, dass Elia
schon gekommen ist, und sie haben
mit ihm gemacht, was sie wollten …»
(Mk 9,11-13). Johannes der Täufer
sagte von sich jedoch nicht, dass er
der zweite Elia war. «Und dies ist das
YESHUA UND ISRAEL
Zeugnis des Johannes, als die Juden von
Jerusalem Priester und Leviten sandten,
um ihn zu fragen: Wer bist du? Und er
bekannte es und leugnete nicht, sondern
bekannte: Ich bin nicht der Christus!
Und sie fragten ihn: Was denn? Bist
du Elia? Und er sprach: Ich bin’s nicht!
Bist du der Prophet? Und er antwortete:
Nein! … Er sprach: Ich bin ‹eine Stim-
me, die ruft in der Wüste: Ebnet den
Weg des Herrn!›, wie der Prophet Jesaja
gesagt hat» (Joh 1,19-23). Dennoch
hat Yeshua selbst klar und deutlich
bestätigt, dass Johannes tatsächlich
der zweite Elia war. Johannes war
ein äusserst demütiger Mensch und
wollte sich nicht selbst als Elia be-
zeichnen. Deshalb überliess er es dem
Sohn Gottes, dieses Zeugnis über ihn
abzulegen.
Was stellte der zweite Elia
wieder her? Durch seine Lehre und
seinen Dienst der Warnung (vgl. Lk
3,18) stellte der zweite Elia ein tiefes
Bewusstsein über
die Sünde wieder
«Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kin-
her, und zwar
der, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel
bei den Men- kommen!»
schen, die ihm
zuhören wollten.
Er unterstrich die Notwendigkeit
einer persönlichen und praktischen
Umkehr, bei der die Liebe zur Welt
durch eine an der Bibel ausgerichte-
te Beziehung zu Gott ersetzt werden
sollte. Er forderte die Menschen dazu
auf, ihr gewohntes Denken und Han- Abhängigkeit von göttlicher Autorität.
deln umzukehren und sich wieder am Deshalb beinhaltete sein Dienst auch
wahren Fundament ihres Glaubens die Wiederherstellung einer persön-
zu orientieren. Anders ausgedrückt lichen und direkten Verbindung zu
lautete seine Botschaft, menschliche Gott, dem Vater, und zu Seinem Sohn.
Traditionen und Denkweisen abzule- De facto vertrat schon Johannes das
gen. Er selbst war darin ein Vorbild Motto von Yeshua: «Werdet so klein
mit seinem extrem einfachen Leben, und demütig wie ein Kind.» Johannes
mit seinen entschiedenen Worten bereitete die Menschen darauf vor,
und seiner Furchtlosigkeit, wenn er sich in ihrem Denken an Yeshua zu
andere unter der Führung des Heili- orientieren, dessen Botschaft lautete:
gen Geistes zurechtwies. «… Wenn ihr nicht umkehrt und werdet
Johannes der Täufer war nicht ge- wie die Kinder, so werdet ihr nicht in
kommen, um die alten Traditionen das Reich der Himmel kommen!» (Mt
der jüdischen Weisen wiederherzu- 18,3). Mit seiner Person und Lehre
stellen. Er wies unmissverständlich war Johannes der Täufer, der zweite
auf den Einen hin, der viel grösser war Elia, den Menschen ein lebendes
als er, der nicht kommen sollte um Vorbild für die Umkehr des Herzens.
mit Wasser zu taufen, sondern mit Jeder Erwachsene muss eine radikale
Geist und Feuer (vgl. Lk 3,16). Dieser Umkehr vollziehen, um vor Gott wie
zweite Elia stützte sich nicht auf die ein kleines Kind zu werden. Erwach-
kanonische Autorität des jüdischen sensein bedeutet, zum Schöpfer noch
Establishments, sondern er verlang- immer eine kindliche, nicht eine kin-
te von seinen Zuhörern eine totale dische, Beziehung zu haben. 
9
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 11/2006
DAS LEBENSELIXIER DES TOTEN MEERES
Revolution in der Landwirtschaft
Israelische Wissenschaftler machten im Toten Meer eine ausser-
gewöhnliche Entdeckung, die unsere moderne Landwirtschaft zu
revolutionieren vermag.
Ein Team von Wissenschaftlern
der Universität Haifa hat im Toten
Meer ein Gen entdeckt, das vermutlich
dazu beitragen kann, Pflanzen in Re-
gionen mit salzhaltigem Grundwasser
anzubauen oder mit salinem Wasser
zu bewässern. In einer Welt, in der
Wasser zunehmend zur Mangelware
wird und immer mehr Regionen ver-
öden, kommt dieser Entdeckung eine
ganz besondere Bedeutung zu.
Das Gen wurde in einem Mikro-
pilz (ein Stabpilz namens Eurotium
Herbariorum) entdeckt, der am Bo-
den des Toten Meeres angesiedelt ist.
Obwohl dort die Salzkonzentration
besonders hoch ist, scheint sie diesem
Pilz nichts auszumachen. Das Tote
Meer ist das salzhaltigste Gewässer
der Erde und gilt im Allgemeinen
als sehr unwirtliches Ökosystem.
Das Gewässer erhielt nicht umsonst
seinen Namen. Die Salzkonzentration
des Toten Meeres liegt rund 34 Pro-
zent über derjenigen der Weltmeere.
Aufgrund dieses enorm hohen Salz-
gehaltes ist es Pflanzen und anderen
10
AUS ISRAEL
wobei zugleich die Temperaturen va-
riiert wurden – von sehr warm bis ext-
rem kalt. Prof. Nevo kommentierte
die Versuche folgendermassen: «Wir
waren uns sicher, mit dieser Methode
hier und da Erfolg zu haben, doch von
dem enorm grossen Erfolg, den wir
verzeichnen konnten, sind wir sehr
überrascht. Die Pflanzen haben nicht
Lebewesen kaum möglich, zu überle- nur trotz der widrigen Bedingungen
ben. Dennoch entdeckte die moderne überlebt, sondern sich zudem extrem
Forschung, dass das Tote Meer keines- gut weiterentwickelt.»
wegs tot ist: Es beheimatet zahlreiche Für die weltweite Agrarwirtschaft
Mikroorganismen, die sich in dieser sind die Entdeckungen hervorragende
lebensfeindlichen Umgebung sogar Neuigkeiten. In vielen Regionen der
rasant vermehren. Welt weist das Grundwasser einen
Darüber hinaus stellten Wissen- immer höheren Salzgehalt auf, was
schaftler in den letzten Jahren fest, bisher für den Anbau von Obst und
dass ein Grossteil der im Toten Meer Gemüse negative Folgen hatte. Noch
vorhandenen Mikroorganismen sind viele Forschungsstudien erforder-
Glycerin enthalten. Dieser Stoff ver- lich, bis z.B. Getreide angebaut werden
hindert, dass die Zellen Flüssigkeit kann, das mit Salzwasser bewässerbar
ist. Doch der wesentliche Schritt auf
dem Weg dorthin ist dank dieser neu-
en Entdeckung nun gemacht. ZL
Mehr zu den Forschungen der Univer-
sität Haifa unter: http://www.haifa.ac.il/
index.html.en
Kommentar: Erinnert uns dieser
Bericht nicht in wunderbarer Weise
an die Verheissung aus der Bibel, dass
das Tote Meer eines Tages wieder leben
wird (vgl. Hes 47,9-11)? Schon öfters
haben wir in
dieser Zeitschrift
Das Tote Meer ist das salzhaltigste Gewässer der erwähnt, dass
Erde und gilt im Allgemeinen als sehr unwirtli-
die biblischen
ches Ökosystem
Voraussagen in
Israel so lebendig
werden, dass man einfach an die Bibel
glauben muss. Der obige Bericht ist
ein Hinweis mehr. Erleben wir in un-
seren Tagen nicht immer wieder, dass
biblische Verheissungen, von denen
Wissenschaftler bisher sagten, dass
verlieren, was für ihr Überleben in sie «unerfüllbar» seien, nun plötzlich
diesem Umfeld eine grundlegende in Israel sichtbare Realität werden?
Voraussetzung ist. Von diesen Bibelkritikern hört man
Der besagte Stabpilz tritt in 77 dann jeweils nicht mehr viel. Jesus
verschiedenen Arten auf und fällt in hat gesagt: «Wem aber viel gegeben
die Gruppe der Schimmelpilze. Ent- ist, von dem wird auch viel gefordert
deckt wurde er im Jahr 1998 von Prof. werden …» (Lk 12,48). Wird nicht
Eviatar Nevo, der an der Universität gerade unserer Generation besonders
Haifa lehrt. Nunmehr haben die Wis- viel gegeben? Schliesslich sind wir
senschaftler jenes Gen isoliert, das Zeugen der Auferstehung Israels, des
Glycerin produziert, und es in andere modernen jüdischen Staates, wie es die
Pflanzen implantiert. Diese Pflanzen Bibel vorausgesagt hat. In welch einer
wiederum wurden dann sehr salzhal- überwältigenden Zeit leben wir! Jesus
tigen Umweltbedingungen ausgesetzt, kommt bald! CM 
 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N AUS ISRAEL
RUSSISCHER GEHEIMDIENST HALF DER HISBOLLAH Mobiltelefongespräche abzuhören.
Zudem wurden Textnachrichten
«Unglaublich, aber wahr» eingesehen, die über Satellitenverbin-
dungen verschickt wurden. Auf diese
Weise wussten die Terroristen genau
Je mehr Zeit seit dem letzten Krieg vergeht, desto mehr Licht über israelische Truppenbewegun-
kommt in das eigentliche Ausmass der Macht der libanesischen gen Bescheid. Zumindest ein Fall ist
Hisbollah-Miliz. Mittlerweise ist klar, dass diese von Iran ge- bekannt, wonach eine der syrischen
steuerten Terroristen auch Hilfe vom russischen Geheimdienst Abhörstationen die Nachricht eines
erhalten haben. israelischen Journalisten bezüglich
des Besuchs
In Israel war man recht gut infor- abgeschlossen eines hochran-
miert, was die Ausrüstung der Hisbol- worden. Das gigen Politikers
lah-Miliz angeht. Dennoch stellten die im Norden des
Israelischen Verteidigungsstreitkräfte Landes abfing.
(IDF) im Sommer 2006 überrascht Israelische Mobiltelefone können dank russischer Diese Informati-
fest, nicht gegen einige gut ausge- Hilfe von der Hisbollah abgehört werden on wurde online
stattete Guerillas, sondern gegen an die Hisbollah
eine regelrechte Armee zu kämpfen. weitergeleitet,
Diesbezüglich spielten vor allem die Abkommen mit die daraufhin
moderne Nachrichtendienst-Techno- dem Iran, das den Katjuscha-
logie und eine staatenübergreifende die Einrichtung Beschuss Nord-
Zusammenarbeit eine entscheidende von vier Abhör- Israels massiv
Rolle. Die neuesten Entdeckungen stationen im verstärkte.
lassen vielen israelischen Experten Wert von meh- Der israeli-
die Haare zu Berge stehen. Es stellte reren Millionen sche Nachrich-
sich heraus, dass die Hisbollah wesent- US-Dollar vor- tendienst hatte
lich von Nachrichtendienst-Stationen sieht, wurde erst über diese Ver-
profitierte, die Russland auf syrischem im November bindungen und
Hoheitsgebiet eingerichtet hatte und 2005 unterzeich- Möglichkeiten
die von russischen und syrischen net. Von diesen der Hisbollah
Agenten gemeinsam bedient werden. Lauschangriffen schon vor dem
Darüber hinaus hatte die Hisbollah- versprechen sich die Vertragspartner Krieg Kenntnis und warnte seine
Miliz Zugang zu den Erkenntnissen nicht nur nachrichtendienstliche Regierung entsprechend. Ariel Sha-
der Abhöranlagen, die von Syrern und Erkenntnisse über Israel, sondern ron – zu jenem Zeitpunkt noch im
Iranern betrieben werden. auch über Ägypten, die Türkei und Amt – liess daraufhin umgehend
Vor allem in der britischen Presse Saudi-Arabien. eine Kabinettssitzung einberufen,
tauchten Meldungen darüber auf, dass In israelischen Sicherheitskreisen deren Ergebnisse jedoch nicht an die
die Syrer diese beiden Nachrichten- ist man sich inzwischen sicher, dass Öffentlichkeit gelangten. ZL 
dienst-Stationen dank zweier separa- die Hisbollah dank dieser syrischen
ter Verträge aufbauen konnten. Einer Verträge mit Russland und dem Iran Weitere Angaben zur Kriegsführung der His-
davon war bereits vor einigen Jahren die Möglichkeit erhielt, israelische bollah-Miliz unter http://www1.idf.il

GEHEIME EXPORTE UND PROJEKTE

Israel handelt mit Saudi-Arabien

Nur wenige wissen es: Zwischen Israel und Saudi-Arabien bestehen Handelsbeziehungen. Die
Geschäfte belaufen sich für den Staat Israel auf ansehnliche Summen.

Einen Monat nach Ende des Krieges, den die Hisbollah-Miliz
Israel aufgezwungen hatte, verkündete die israelische Tageszeitung
«Yediot Acharonot», dass geheime Kontakte zwischen Israel und
Saudi-Arabien unterhalten würden. Dies wurde von der israelischen
Regierung sofort dementiert. Dennoch ist es ein offenes Geheim-
nis: Israelische Firmen exportieren nach Saudi-Arabien und sind in
saudische Entwicklungs- und Bauprojekte involviert. Aus saudischer
Sicht handelt es sich nur um einen kleinen Marktanteil, während
sich für Israel dadurch ungeahnte Dimensionen und auch Chancen
aufgetan haben. Laut eines in Israel veröffentlichten Berichtes soll die
Handelstätigkeit zwischen den beiden Staaten im Laufe der letzten
fünf Jahre um rund 30 Prozent gestiegen sein. In Israel wurde be-

11
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 11/2006
AUS ISRAEL

kannt, dass zwölf israelische Firmen nach Saudi-Arabien exportieren
(2004 waren es lediglich vier). Das Volumen des direkten israelischen
Exports von beispielsweise medizinischen Geräten, Düngemitteln
und diversen Maschinen belief sich im ersten Halbjahr 2006 auf
470 000 US-Dollar.
Weitere israelische Firmen sind gegenwärtig in saudische Projekte
involviert, vorwiegend mit Hilfe von europäischen Firmen. Eines der
grössten derartigen Projekte ist zurzeit die Computerisierung der
Verwaltungen aller saudischen Schulen. Die Saudis schätzen auch
die landwirtschaftlichen Leistungen des Staates Israel sehr hoch. Vor
rund einem halben Jahr hielt sich ein israelischer Agrarexperte zu
offiziellen Beratungsdiensten in Saudi-Arabien auf. Dabei ging es
insbesondere um den Anbau von Cherrytomaten und Gurken. ZL
Website des israelischen Ministeriums für Industrie und Handel:
http://www.moit.gov.il 

BEWEGTES WIEDERSEHEN NACH 65 JAHREN was hier passiert war und machten
sich mit Hilfe von «Yad Vashem»
Geschwister hielten sich für tot auf die Suche. Anhand der von Si-
mon Glasbergs Familie eingereichten
Holocaust-Überlebende haben mit der Ungewissheit zu kämpfen, Dokumente wurden sie fündig. Doch
Hilde musste feststellen, dass auch
welches Schicksal ihre Angehörigen tatsächlich ereilt hat. Auch
ihre Eltern – in deren Erinnerung sie
über sechs Jahrzehnte später kommt es vor, dass diese Menschen seit dem Ende des Holocaust das To-
durch Fügung zusammengebracht werden. tengebet «Kadisch» sprach – die NS-
Zeit überlebt hatten. Sie hatten Ende
Sie haben sich vor 65 Jahren Glasberg, und ihr Bruder Simon Glas- der Vierzigerjahre ihren Sohn wieder
zum letzten Mal gesehen. Nach dem berg waren acht bzw. 16 Jahre alt, als gefunden und waren zusammen mit
Ende des Zweiten Weltkriegs ging er sie sich zum letzten Mal sahen. Nun ihm nach Kanada ausgewandert, wo
nach Kanada. Er war der festen Über- trafen sie sich seit über sechs Jahr- sie in den Achtzigerjahren starben.
zeugung, dass seine Schwester den zehnten erstmals wieder. «Fünf Tage Als Simon erfuhr, dass seine
Holocaust nicht überlebt hatte. Doch vor diesem Zusammentreffen erfuhr Schwester Hilde in Israel wohnt,
sie hatte überlebt und war nach Israel ich, dass meine Schwester noch lebt. machte er sich sofort auf den Weg.
eingewandert. Sie war sich ihrerseits Seither habe ich die ganze Zeit nur Zum ersten Mal seit 65 Jahren konn-
sicher, die einzige Überlebende der Fa- noch geweint. Ich habe über all das ten sie einander in die Arme schlies-
milie zu sein. Hilde Schlick, geborene Verlorene und auch das in den letzten sen und gemeinsam tief bewegt das
Tagen Wiedergefundene viele Tränen jüdische Neujahrsfest feiern. ZL 
vergossen», sagte Simon.
Dass sie voneinander erfuhren, ist Deutschsprachige Website der

Randnotiz einer Datenbank zu verdanken, die

die nationale israelische Gedenkstät-
te «Yad Vashem» vor einigen Jahren
Holocaust-Gedenkstätte «Yad Vashem»:
http://www.yad-vashem.de

aufzubauen begonnen hatte. Diese

NEUE FRÜCHTE Datenbank zu Holocaust-Gedenkstätte «Yad Vashem» bei
Jeweils zum Herbst und Frühjahr Opfern und Jerusalem
bringen israelische Landwirte immer Überlebenden des
wieder neue Obst- und Gemüsesorten Holocaust sahen
auf den Markt. So auch jetzt wieder: In Hildes Enkel ein.
den israelischen Supermärkten findet man Dabei stiessen sie
sie schon, und selbst im Ausland dürften auf den Namen
einige der neuen israelischen Früchte zu Simon Glasberg.
kaufen sein. Dabei handelt es sich u.a. um Sie entdeckten,
eine besonders saftige Pflaume mit roter dass in den von
Färbung, die den Namen «Crocodile Dun- Simon einge-
dy» erhielt, sowie eine längliche, rot-gel- reichten Unter-
be Pflaume namens «Haifischzahn». Eine lagen Hilde als
neue Pfirsichsorte, die extrem länglich und ermordet einge-
flach ist, nannten die israelischen Züchter tragen ist. Und
«Flunder». ZL  Hilde hatte ange-
geben, ihr Bruder
Website der grössten israelischen sei von den Nazis
Landwirtschaftsausstellung: http:// umgebracht wor-
www.mashov.net/mashovn/agro.html den. Hildes Enkel
begriffen schnell,

12
 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
MUSLIME GEGEN MUSLIME
Wer verübt Genozid an den Arabern?
Wie oft wird in der arabischen Presse behauptet, Israel wolle arabische Massen bzw. Völker
auslöschen. Der nachfolgende kurze Überblick über die Ermordung von Muslimen durch Muslime
in den letzten Jahrzehnten zeigt ein ganz anderes Bild. Die Daten basieren auf einer Studie der
israelischen Tageszeitung «Ma´ariv».
Sudan – Seit 1955 herrscht in diesem afrikanischen Land ein Bür-
gerkrieg. Immer wieder verüben Regierungskräfte Massaker. Ihr Ziel
ist eine vollständige Islamisierung durch ethnische Säuberungen. Im
Sudan kann man nicht eindeutig zwischen muslimischen und nicht-
muslimischen Opfern unterscheiden. Rund 2,6 Millionen Menschen,
etwa die Hälfte davon schwarze Muslime, kamen ums Leben.
Afghanistan – Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen 1989
brachen bürgerkriegsähnliche Kämpfe zwischen Sympathisanten der
russischen Besatzer, den Mujaheddin und Taliban aus. Alle kämp-
fenden Seiten sind muslimisch. Die Zahl der Toten wird auf eine
Million geschätzt.
Irak – Viele der irakischen Opfer gehen auf das Konto des ehe-
maligen Diktators Saddam Hussein, der Säuberungswellen auf Grund
politischer, ethnischer und religiöser Motive in Auftrag gab. Die Zahl
der Opfer wird auf 500 000 geschätzt. Alle sind Muslime. Rund weitere
500 000 irakische Zivilisten sind auf Grund des Lebensmittel- und Me-
dikamentenmangels nach dem Golfkrieg von 1991 ums Leben gekom-
men. Dafür wird oft das westliche Embargo verantwortlich gemacht,
doch der Diktator verfügte über ein ausreichendes Privatvermögen, um
problemlos das gesamte Land zu versorgen. Er rührte keinen Finger.
Zudem haben die irakischen Soldaten im Krieg gegen den Iran
rund 970 000 muslimische Glaubensbrüder getötet. Auch der ira-
kische Einmarsch in Kuwait 1990 kostete Zehntausenden von Mus-
limen das Leben. Das Blutvergiessen im Irak hat trotz des Sturzes
der Saddam-Diktatur kein Ende gefunden; laut vorsichtiger Schät-
zungen sind dabei weitere 100 000 Muslime umgekommen.
Iran – Auch den Iranern klebt das Blut von muslimischen Glau-
bensbrüdern an den Händen: Die schiitisch-iranischen Soldaten tö-
teten im Krieg am Persischen Golf rund 650 000 irakische Soldaten.
Die islamische Revolution im Iran kostete noch zu Zeiten Khomeinis
mehreren zehntausend Schah-Anhängern das Leben. Darüber hinaus
haben die Iraner rund 10 000 Kurden ermordet.
Somalia – In diesem muslimischen Land an der Ostküste Afrikas
tobt seit 1977 ein Bürgerkrieg, der schätzungsweise rund 400 000
Einwohnern – mehrheitlich Muslime – das Leben kostete.
Bangladesch – 1971 musste das gerade unabhängig gewordene
Bangladesch weiterhin gegen die muslimischen Pakistanis kämpfen,
was laut Regierungsangaben rund drei Millionen Bengalen mit dem
Leben bezahlten. Andere Berichte bestätigen zwar das systematische
Töten, gehen aber von 1,247 Millionen getöteten Bengalen aus.
AUS ISRAEL
Indonesien – Mit über 191 Millionen Muslimen ist Indonesien
der Staat mit der weltweit grössten muslimischen Bevölkerung. Ein
Umsturzversuch wurde 1965 durch die Armee blutig niedergeschla-
gen; Anzahl Todesopfer: 100 000 bis eine Million. In dem Land, das
bis 1998/99 unter General Suhartos eiserner Hand stand, waren u.a.
auch saudi-arabische und ägyptische Streitkräfte involviert, die der
Kriegsverbrechen bezichtigt werden.
Libanon – Der libanesische Bürgerkrieg tobte zwischen 1975 und
1990. Dabei fanden rund 130 000 Zivilisten den Tod. Die ethnisch-re-
ligiöse Zugehörigkeit der Opfer bleibt unklar, da im Libanon Christen,
Drusen, Muslime und andere Minderheiten leben.
Algerien – Auch hier herrscht Bürgerkrieg, indem die Islamische
Heilsfront (Front islamique du salut/FIS) Terror verbreitet und im
Namen des Islam ganze Dörfer abschlachtet. Die Zahl der Todesopfer
wird auf rund 100 000 geschätzt.
Diese Zusammenfassung erfasst lediglich die grösseren Massaker.
Zu den «kleineren» Bluttaten gehören Metzeleien in Syrien und Jorda-
nien, im Tschad und im Kosovo, in Tadschikistan, Sansibar und anderen
Ländern. Man erkennt sofort, dass mehrere Millionen Menschen im
Namen des Islam ermordet wurden, selbst wenn Muslime auch durch
Nichtmuslime getötet wurden, wie in Afghanistan durch die Russen
und in Algerien durch die Franzosen.
Der israelisch-palästinensische Konflikt im Vergleich
Diese Grössenordnungen lassen den israelisch-palästinensischen
Konflikt zu einer unblutigen Konfrontation schrumpfen. Die Zahl der
arabischen Opfer wird auf rund 60 000 Personen geschätzt. Dabei
handelt es sich keineswegs nur um Zivilisten. Darunter sind auch
15 000 Soldaten der arabischen Armeen, die dem Staat Israel am
Tag seiner Unabhängigkeitserklärung den Krieg erklärten. In diesem
Konflikt verlor Israel 6 000 Soldaten bei einer Gesamtbevölkerung von
600 000 Personen. Die Zahl der palästinensischen Opfer in den beiden
Intifadas entspricht gerade einmal der Hälfte der im so genannten
Schwarzen September in Jordanien ermordeten Palästinenser.
Auch wenn bei genauerem Hinsehen deutlich wird, dass Milli-
onen von Muslimen durch Muslime getötet wurden und weiterhin
werden, ist es dennoch immer wieder der Staat Israel, der des
Genozids beschuldigt wird. Verbirgt sich dahinter vielleicht eine
neue moderne Blutsverleumdung? ZL 
Infos zu den Ritualmord-Vorwürfen gegen Juden: http://
de.wikipedia.org/wiki/Ritualmordlegende
13
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 11/2006
AUS ISRAEL
SCHOFARTÖNE AM SHABBAT
Steht Israel vor einem Krieg
gegen «Gog aus Magog»?
Das Blasen des Schofars ist eines jener Rituale, die den Beginn des
jüdischen Neujahrs verkünden. In diesem Jahr liessen namhafte
Rabbiner das Widderhorn entgegen den Vorschriften auch am
Shabbat erklingen, weil sie die Existenz Israels bedroht glauben.
In den Tagen um das jüdische derhörner unter den Betenden zu
Neujahr wird jedes Gebet von den entweihen. Daher wurde in der nach
Tönen der Widderhörner begleitet. der Zerstörung des Tempels zusam-
Diese Zeit ist im Judentum unter der mengestellten Halacha – dem jüdi-
Bezeichnung «Schreckliche Tage» be- schen Religionskodex – ausdrücklich
festgehalten, dass
man den Schofar
nicht blasen
darf, wenn das
jüdische Neujahr
auf einen Shab-
bat fällt.
Doch in die-
Ungewohnte Schofartöne am Shabbat erklingen
bei der Klagemauer
sem Jahr gab es
eine Ausnahme.
Eine Gruppe
namhafter Rab-
biner erklärte
das halachische
Gebot für un-
gültig und liess
das Widderhorn
dennoch ertönen.
Diese Gruppe
unter der Leitung
kannt, weil nach dessen Überzeugung von Adin Steinsaltz bezeichnet sich
dann das Schicksal eines jeden Men- selbst als «neues Synedrium», denn
schen für das kommende Jahr festlegt sie haben den Hohen Rat der Juden
wird. Das Blasen des Schofars ist in aus der Antike wieder aufleben lassen.
der jüdischen Tradition tief verwurzelt, Sie sehen sich als Nachfolger dieses
denn diese Töne, so glauben religiöse Forums, das zur Zeit des Tempels als
Juden, treiben den Teufel und mit ihm Gerichtshof fungierte («Sanhedrin»).
alles Schlechte in die Flucht. Daher nehmen sich Rabbiner Stein-
Daher ertönt zum jüdischen saltz und seine Anhänger das Recht,
Neujahr und in den nachfolgenden die Gesetze neu auszulegen.
Tagen – bis zum Versöhnungstag Yom Sie erklärten ihre Entscheidung,
Kippur – in jeder Synagoge das Wid- das Widderhorn trotz des Shabbats
derhorn. Es gibt nur eine Ausnahme: erklingen zu lassen, wie folgt: Ihrer
Fällt das jüdische Neujahr auf einen Ansicht nach deuten die Ereignisse
Shabbat, so wird das Blasen des Scho- der letzten Zeit darauf hin, dass Israel
fars unterlassen. Die Erklärung dafür erneut vor einem Krieg mit «Gog aus
ist auf den ersten Blick technischer Magog» steht (Hesekiel 38 und 39).
Natur: Man fürchtet, den Shabbat Somit sind sie der Auffassung, dass es
durch das Weiterreichen der Wid- trotz der Heiligkeit des Shabbats er-
14
forderlich war, den Schofar zu blasen,
um «alles Böse abzuwenden».
Diese Entscheidung löste in der
ultraorthodoxen Welt einen Sturm
der Entrüstung aus. Einige chassi-
dische Rabbiner forderten, die An-
gehörigen des «neuen Synedriums»
von den Gebeten am Neujahrstag
auszuschliessen und sie mit einem
Bann zu belegen. Die Gruppe liess
sich jedoch nicht beirren und wies
darauf hin, dass es in der Moderne
schon einmal eine Ausnahme gege-
ben habe: Vor 101 Jahren habe der
ultraorthodox-zionistische Rabbiner
Akiva Yosef Schlesinger das Blasen des
Widderhorns am Shabbat angeord-
net, weil er der Ansicht gewesen sei,
dass so die Pogromstimmung gegen
Juden in Russland vertrieben werden
könne. Die Mitglieder des «neuen
Synedriums» sind der Ansicht, dass
gegenwärtig wieder einmal die Exis-
tenz des Volkes Israel bzw. des Staates
Israel bedroht ist und man deshalb
zu drastischen und ungewöhnlichen
Massnahmen greifen müsse. ZL
Kommentar: In Israel wird im-
mer mehr Menschen die drohende
Gefahr aus dem Norden, von Gog in
Magog, bewusst. Dennoch ist jetzt
noch nicht die Zeit dieses Angriffs
auf den jüdischen Staat. Israel wird
von Gog erst dann überfallen wer-
den, wenn es «sicher» und «ohne
Mauern» wohnen wird (vgl. Hes
38,11), wenn also keine militärische
Gefahr zu drohen scheint. Vielleicht
wird sich dieses Geschehen unter
dem Reich des Antichristen erfüllen,
wenn Israel ein Friedensabkommen
mit ihm geschlossen haben wird (vgl.
Dan 9,27) und sich sicher wähnt. Aus
Hesekiel 38 und 39 geht aber klar her-
vor, dass Israel dann nicht kämpfen
muss, sondern dass Gott zugunsten
Israels machtvoll eingreifen wird.
Dass einige Rabbiner denken,
durch das Blasen des Widderhorns am
Shabbat könne eine Gefahr abgewen-
det werden, ist bedenklich und zeigt,
wie weit sich diese religiösen Führer
von der Bibel entfernt haben. Denn
sonst würden sie so etwas nicht glau-
ben. Nur die Umkehr Israels zur Bibel
bzw. zu Jesus Christus kann den Juden
Rettung verschaffen. Dass das sicher
geschehen wird, sagen uns zahlreiche
Bibelstellen (z.B. Sach 12,10ff. und
13,9 oder Röm 11,26). CM 
 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N AUS ISRAEL

FANATIKER AUCH UNTER PALÄSTINENSERN AUF DEM VORMARSCH

Christenverfolgungen in palästinensischen
Gebieten
Es ist kaum zehn Monate her, dass die Hamas die palästinensischen Parlamentswahlen gewann.
Auf den Strassen im Westjordanland und im Gazastreifen müssen sich heute palästinensische
Christen um ihr Leben sorgen.

In Kalkilja, einer palästinensischen Stadt unter Hamas-Kontrolle Der Chef der Isla-
unweit von Tel Aviv, haben Extremisten der Hamas und des Islami- mischen Bewegung
schen Jihad das YMCA-Gebäude (Verein christlicher junger Männer) in Israel hat im isra-
gebrandschatzt. Zuvor wurden die wenigen Christen der Ortschaft elischen Rundfunk
vor «muslimischer Gewalt» gewarnt. behauptet, dass der
Das YMCA in Kalkilja existiert seit dem Jahr 2000. Vertreter der Papst mit der Belei-
Stadt und muslimische Geistliche wandten sich unlängst an die digung des Prophe-
Autonomieregierung und prangerten angebliche «missionarische ten Mohammed und
Tätigkeiten» an. Im Spätsommer 2006 drangen Extremisten in das der Behauptung,
Gebäude ein und steckten es in Brand. Die Feuerwehr rückte erst der Islam stehe für
an, als Nebengebäude vom Feuer bedroht waren. Vertreter der Gewalt, «den dritten
Stadtverwaltung behaupteten gegenüber dem israelischen Infor- Weltkrieg ausgerufen
mationsdienst «ynet», dass die Identität der Täter «wohl bekannt» habe». Vom Modera-
sei. Dennoch wird bezweifelt, dass Stadtverwaltung und Polizei, die tor gefragt, ob denn
von der Hamas kontrolliert werden, gegen sie vorgehen werden. ein Anschlag mit
Joseph Medi, Leiter des YMCA in Kalkilja, streitet die ihm vorge- Dutzenden Toten im
worfenen missionarischen Aktivitäten ab. Seine Organisation helfe Namen des Islam,
bedürftigen christlichen Familien. In Kalkilja leben rund 28 000 wie beispielsweise
Einwohner, von denen 100 bekennende Christen sind. im Fall des Attentats
Wenig später wurde eine Kirche in Tubas (Westjordanland) auf das Restaurant
angegriffen. Das berichtete die palästinensische Nachrichtena-
gentur «Ma´an». Wachsame Bürger verhinderten einen Schaden.
Der Bürgermeister von Tubas, Oqab Daraghma, bestätigte, dass Palästinenser legen Feuer bei einer Kirche
unbekannte Personen einen Brandsatz in die Kirche geworfen
hatten. Darüber hinaus wurden gemäss der israelischen Zeitung
«Ha´aretz» in Nablus fünf Kirchen beschossen, allerdings ohne «Maxim» in Haifa
grösseren Schaden anzurichten. am 4. Oktober 2003,
Der Grossmufti von Palästina, Scheich Muhammad Hussain, ver- legitim sei, erklärte der Scheich: «Da muss man immer schauen, wer
urteilte die Attacken. Ein namentlich nicht genannter Mitarbeiter des angefangen hat. Im Islam ist es legitim, sich zu verteidigen.» US
Lateinischen Patriarchates in Jerusalem sagte zu den Vorfällen, dass
sich eine zunehmende Christenverfolgung in den palästinensischen Informationen zu arabischen Christen unter
Gebieten abzeichne. http://de.wikipedia.org/wiki/Arabische_Christen
Und tatsächlich kam es auch zu Übergriffen auf Christen und
christliche Institutionen im Gazastreifen. Nach Angaben einer Kommentar: Dass nun die Christen in den palästinensischen
französischen Nachrichtenagentur warfen Unbekannte eine Hand- Gebieten verfolgt werden, verwundert nicht. Sowohl die Christen
granate in den Hof der ältesten, griechisch-orthodoxen Kirche von als auch die Juden gelten ja in den Augen der Araber als Todfeinde
Gaza. Es entstand nur geringer Schaden; verletzt wurde niemand. des Islams. Wie sagen es islamische Terroristen: «Am Sabbat töten
Die Kirche wurde im 12. Jahrhundert errichtet und beherbergt die wir die Juden und am Sonntag die Christen.»
Gebeine des Bischofs Prorphyry. Dieser hatte infolge eines Edikts von Der Geist Jesu, der in den wahren Christen wohnt, ist derselbe
Kaiser Arcadius (401) den Marneion-Tempel zerstört und an dessen Geist, der auch über Israel ausgegossen wird, wenn es zu Gott um-
Stelle eine kreuzförmige Kirche errichtet. Im Jahr 634 wurde sie von kehrt. Es ist derselbe Geist, der uns vor unserer Bekehrung überführt
Muslimen erobert, die dann den Onkel von Mohammed, Hashem, hat und auch Israel überführen wird von den Sünden zur Umkehr
darin begruben. Der Anschlag geschah wenige Stunden vor ange- zu dem lebendigen Gott. Irgendwie scheinen die Feinde die Verbin-
kündigten Kundgebungen gegen den Papst und seine angebliche dung zwischen Juden und Christen zu spüren. Deshalb gehen sie
«Verunglimpfung des Islam». Bei einem griechisch-orthodoxen nun auch gegen die Christen vor. Möge die Weltpresse mehr Notiz
Jugendklub auf dem Kirchengelände seien einige Fensterscheiben davon nehmen, dass die Christen in den palästinensischen Gebieten
und Türen zertrümmert worden. unterdrückt und verfolgt werden. CM 

15
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 11/2006
AUS ISRAEL
EHRUNG FÜR ASTRONAUT ILAN RAMON SOWIE OPFER UND ÜBERLEBENDE DES HOLOCAUST

Thorarolle flog mit ins All

Eine winzige Thorarolle, die ein jüdischer Künstler im NS-Konzentrationslager Bergen-Belsen kopiert
hatte, ist bei der jüngsten «Atlantis»-Mission mit ins All geflogen.

Die Astronauten nahmen die Kommentar: Durch die Raum-

Rolle zum Gedenken an den israeli-
schen Astronauten Ilan Ramon mit,
der beim Absturz der Raumfähre «Co-
lumbia» vor drei Jahren ums Leben
gekommen war. Ramon, Sohn von
Auschwitz-Überlebenden, hatte bei
seinem Todesflug selber eine solche
Thorarolle aus Bergen-Belsen mit-
genommen und von der Raumfähre
aus die Geschichte dieses hebräischen
Pentateuchs auf Pergament erzählt:
«Vor sechzig Jahren hat ein kleiner
Junge in Bergen-Belsen diese Rolle
von einem Rabbi aus Amsterdam er-
halten. Der Rabbi brachte ihm so das
Bibellesen bei und bereitete ihn auf
seine Bar Mitzwah vor (die jüdische
Weihe für Jungen im Alter von 13).
Der Junge, Yehoyahin Yosef, überlebte
den Holocaust und kam nach Israel,
wo er ein Experte für Planetarphysik
wurde.»
Ilan Ramons Frau erfuhr schliess-
lich, dass noch ein zweites Exemplar
einer solchen Mini-Thora aus Ber-
gen-Belsen existiert. Dieses wurde
den «Atlantis»-Astronauten mit auf
den Weg gegeben. «Für mich schloss
fahrt versucht der Mensch nach den
Sternen zu greifen, doch Gott hat ihm
klare Grenzen aufgezeigt (vgl. Psalm
115,16). Dass der Mensch durch den
Geist des Antichristen verführt wird
das Weltall zu erobern, lesen wir
auch in Jesaja 14,13-15: Dort wird
uns über den Hochmut und Sturz Lu-
zifers berichtet. Niemals wird es daher
dem Menschen gelingen, sich im All
dauerhaft festzusetzen. Dass nun aber
eine Thorarolle
bzw. das Wort
Der erste israelische Astronaut: Ilan Ramon Gottes ins All
mitgenommen
wurde, erinnert
uns daran, dass das Wort Gottes alles
durchdringt, auch das ganze Weltall!
Und vor diesem Wort kann sich nichts
und niemand verstecken. Christus ist
das Wort. Durch Ihn wurde auch das
sich so ein Kreis», erzählte die Witwe Weltall geschaffen (vgl. Joh 1,1-3). Er,
im israelischen Rundfunk. US der Richter, steht vor der Tür. Immer
dichter ziehen sich die Wolken des
Ein lesenswerter Kurzbeitrag zu Ilan Ramon: Gerichts über dieser Welt zusammen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ilan_Ramon Bald, unter der antichristlichen Welt-
Informationen zur Gedenkstätte Bergen-Bel- regierung, werden sie sich über der
sen: http://www.bergenbelsen.de/ Nationenwelt entladen. CM 

GOTTESFÜRCHTIGES ODER SÄKULARES ISRAEL?

Die meisten Israelis

glauben an Gott
Im Herbst 2006 veröffentlichte der israelische
Informationsdienst «ynet» eine Umfrage, deren
Ergebnis in Israel durchaus Erstaunen auslöste:
Die meisten Israelis glauben an Gott.
Sechzig Prozent der Befragten sind sich gewiss, dass Gott die
Welt, in der wir heute leben, geschaffen hat. So das Ergebnis einer
von einem israelischen Institut für Meinungsumfragen durchgeführte
Telefonbefragung. Hinzu kam eine Internet-Befragung, an der sich
40 000 Israelis beteiligten.
Demnach halten alle religiösen Juden Gott für den Schöpfer.
Daran glauben auch 79 Prozent der so genannten «traditionellen»

16
 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N AUS ISRAEL

Juden (Juden, die ihre Religion pflegen, aber nicht als «orthodox»
gelten), jedoch nur 29 Prozent der weltlichen Juden.
39 Prozent der Befragten meinten, in den letzten Jahren dem Juden-
tum näher gekommen zu sein; neun Prozent hatten sich vom Judentum
abgewandt, während 52 Prozent «neutral» geblieben sind.
Nur eine knappe Mehrheit von 53 Prozent sprach sich dafür aus,
dass an Schulen mehr traditionelle Werte vermittelt werden sollten.
Jeweils etwa ein Viertel der Befragten wünscht sich ein religiöseres,
ein Viertel eher ein traditionelles Israel und ein weiteres Viertel einen
weltlich ausgerichteten jüdischen Staat. Das letzte Viertel möchte
keine Änderung.
Knapp über die Hälfte der Israelis hält sich an die biblischen
Speisegesetze und isst koscher. Über ein Drittel, 36 Prozent, gibt
an, nicht koscher zu essen. Elf Prozent essen «manchmal» koscher.
Mit dem Shabbat und den von der Religion vorgeschriebenen
Shabbat-Gesetzen halten es nur 37 Prozent der Israelis, während 57
Prozent erklären, sich nicht an die Ruhegebote am Shabbat zu halten.
Fromme Juden fahren am Shabbat kein Auto, zünden kein Licht an,
rauchen und kochen nicht und verzichten auf Fernsehen.
Zwei Drittel aller Israelis geben an, am letzten Yom Kippur, dem
höchsten jüdischen Feiertag, der ein Fastentag ist, nichts gegessen
zu haben. 31 Prozent hatten an diesem Tag ganz normal gegessen.
US
Was heisst eigentlich koscher? http://www.christen-und-juden.de/
html/koscher2.htm
Kommentar: Dass viele Israelis an Gott glauben, ist auf der
einen Seite nichts Besonderes. Sogar die Dämonen glauben, dass
es Gott gibt (vgl. Jak 2,19). Viele Menschen glauben an ein höheres
Wesen, haben aber keine lebendige Beziehung zu Jesus Christus.
Auf der andern Seite ist diese Tatsache dennoch ermutigend. So
dürfen wir darum beten, dass noch mancher – oberflächlich glau-
bender – Israeli durch das Studium der Bibel den Weg zum Sohn
Gottes findet, der das Heil für jeden Menschen ist. Das war auch das
Anliegen des Paulus (vgl. Röm 10,1). CM 

ERNEUT JÜDISCHER NOBELPREISTRÄGER Mitte der Achtzigerjahre, als Prof.

Kornberg in der einzelligen Bäckerhe-
Nobelpreis für Chemie fe ein geeignetes Modellsystem fand.
Im Jahr 2001 gelang ihm schliesslich
Jeweils im Herbst werden die renommierten Nobelpreise vergeben. der Durchbruch. Dank seiner Arbeit
Auch dieses Mal ist ein Professor der Hebräischen Universität trägt Prof. Kornberg zum besseren
Verständnis der Transkription bei,
Jerusalem unter den Gewinnern. sodass Krankheiten wie Krebs und
vor allem verschiedene Entzündun-
Prof. Roger D. Kornberg, ein aus DNA, die für jeden Botengang gen zukünftig besser behandelt wer-
59-jähriger jüdischer Wissenschaftler neu synthetisiert wird. Diesen Prozess den können.
an der Stanford Universität in Kalifor- nennt man Transkription. Übrigens war Prof. Kornberg schon
nien und der Hebräischen Universität Eine Transkription ist ein sehr im Alter von 12 Jahren bei einer No-
Jerusalem, erhält den Nobelpreis für komplizierter Ablauf, bei dem mehrere belpreis-Verleihung dabei: 1959 erhielt
Chemie des Jahres 2006 aufgrund Substanzen eine entscheidende Rolle sein Vater Arthur Kornberg den Nobel-
seiner Forschungen im Bereich der spielen. Die Funktion bei Bakterien preis für Medizin. ZL 
molekularen Basis der Transkription. ist bereits seit den
Begründet wird die Preisvergabe damit, Sechzigerjahren
dass Prof. Kornberg sich mit den wich- bekannt. Man
tigsten Prozessen in lebenden Zellen versuchte zwar,
beschäftigt, d.h. mit der Transkription dasselbe Prinzip
der DNA. Mittels biochemischer und auf die Eukary-
klassischer chemischer Methoden so- oten zu übertra-
wie seines umfassenden Wissens auf gen. Doch dieser
anderen Gebieten konnte Prof. Korn-
berg erstmals ein konkretes Bild der
molekularen Zusammenhänge in dem Roger D. Kornberg (r.) freut sich über seinen No-
belpreis für Chemie
Prozess liefern, durch den komplexe
Zellen die Informationen auf ihrem
Erbgut kopieren. Prozess stellte
Damit eine Zelle etwas mit der sich als überaus
genetischen Information anfangen schwierig heraus.
kann, braucht sie einen Boten, der Zudem mangelte
die Befehle des Zellkerns zu den Pro- es an geeigneten
teinproduktionsstätten im Zellplasma Untersuchungs-
befördert. Bei höher entwickelten Zel- objekten. Er-
len übernehmen die Eukaryoten diese leichtert wurde
Aufgabe. Auch Eukaryoten bestehen die Arbeit erst

17
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 11/2006
EINZIGARTIGE
MARKTINITIATIVE
Produkte aus
Nord-Israel
in deutschen
Warenhäu-
sern
Das israelische Institut für
Export hat sechs israelischen
Firmen, die im Norden des
Landes angesiedelt sind,
geholfen, Exportverträge mit
der deutschen «Kaufhof»-
Kette abzuschliessen.
Die israelischen Unternehmen,
deren Produkte demnächst bei «Kaufhof»
zu kaufen sein werden, sind: Agam Hagalil
am See Genezareth (Dattelkonfitüren und
Brotaufstriche), Pri Hagalil in Hatzor Hag-
lilit (Fruchtkonserven), Abudia Mahroum
Sweets in Nazareth (arabische Süssigkei-
ten), Pinukim Food Industries in Migdal
Haemek (Schokoladenpralinen), Beit El
Food Industries in Zichron (Konfitüren)
und Adanim in Bethlehem Haglilit (Kräu-
ter und Tee).
Schon in naher Zukunft wird die «Kauf-
hof»-Kette, die in Deutschland rund 142
Filialen unterhält, Produkte dieser Firmen
im Wert von zirka einer halben Million
Schekel in ihr Sortiment aufnehmen.
Darüber hinaus schloss «Kaufhof» auch
einen Vertrag mit der Firma Dorot ab, die
tiefgefrorene Kräuter und Knoblauch ver-
treibt. «Kaufhof» rechnet mit einem Erlös
der israelischen Waren in Höhe von 90 000
Euro im ersten Jahr. AN 
Hier die Internetseiten der israelischen
Firmen, die Portale unterhalten:
Agam Hagalil: http://www.tmarim.com/
tamar_about.htm
Abudia Mahroum Sweets:
http://www.mahroum-baklawa.com/
Pinukim Food Industries:
http://www.pinukim.net
Adanim in Bethlehem HaGlili:
http://www.mavua.com/adanim/
teae.html
Dorot Products: http://www.dorot.co.il
18
AUS ISRAEL
TERROR-GELDER IM WESTJORDANLAND BESCHLAGNAHMT
Grosser Erfolg der israelischen
Armee
Terroristen benötigen für ihre Machenschaften Geld. Der israeli-
schen Armee gelang in Zusammenarbeit mit den militärischen und
zivilen Nachrichtendiensten des Landes ein grosser Erfolg. Eine
hohe Summe, die zur Finanzierung zukünftiger Anschläge vorgese-
hen war, wurde beschlagnahmt.
Mitte September führten die von US-Dollar in das Westjordanland
Sicherheitskräfte der israelischen und in den Gazastreifen entwickelt
Armee, des militärischen Nachrich- und zudem grosse Anstrengungen
tendienstes (Israel Security Agency, unternommen, um die Vorgänge zu
ISA) und der israelischen Polizei verschleiern. Eine dieser Methoden ist
gemeinsam mit anderen staatlichen die Mittlertätigkeit von Geldwechs-
Institutionen mehrere Operationen lern. Diese unterhalten Direktkon-
im Westjordanland durch, deren Er- takte zu anderen Geldwechslern, die
folg enorme Tragweite für die Bürger mit den Hauptbüros der Terrororgani-
des Staates Israel hat. Während der sationen in verschiedenen arabischen
Einsätze durchsuchten Soldaten die Ländern, vor allem in Syrien und im
Häuser und Büros von 13 Geldwechs- Libanon, in Verbindung stehen. Die
lern in Jenin, Nablus, Tulkarem und Gelder werden von ausländischen
Ramallah. Diese waren verdächtigt Wechslern an palästinensische Kol-
worden, in die Überweisung von legen überwiesen und gelangen von
Geldern verwickelt zu sein, die zur dort an die Terrororganisationen. Die
Finanzierung von Terroraktivitäten Geldwechsler selbst erhalten für ihre
bestimmt sind. Im Laufe der Unter- Dienstleistungen hohe Provisionsra-
nehmung konfiszierten die Soldaten ten. AN 
fünf Millionen Schekel und rund
170 000 jordanische Dinar (zusam- Mehr zu den Methoden der Geld-
men ungefähr 1,15 Millionen Euro) wäsche von Terroristen unter: http:
sowie zahlreiche Dokumente. Mehre- //www.ustreas.gov/offices/enforcement/
re Geldwechsler wurden an Ort und money_laundering.shtml
Stelle festgenommen.
Ziel der Operation war die Konfis-
zierung von Geldern, die an Terroror-
ganisationen weitergeleitet werden,
sowie Akten, die diese Machen-
schaften belegen. Die Geldwechs-
ler, nach denen gefahndet wurde,
sind am Finanztransfer der Haupt-
büros der Hamas, des Islamischen
Jihad und der Hisbollah beteiligt.
Mit den Geldern, die hauptsächlich
aus dem Iran kommen, werden Ter-
rorattentate geplant und ausgeführt,
Waffen und Sprengstoff gekauft,
Terroristen ausgebildet, Spreng-
stoffgürtel sowie Autobomben
und auch Kassam-Raketen
in diversen Werkstätten
hergestellt.
In den vergangenen Jah-
ren haben Terrororganisati-
onen verschiedene Methoden
zum Transfer von Millionen
 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N AUS ISRAEL
NACH DEN ENGLÄNDERN NUN AUCH DIE IREN Prof. Yosef Yeshurun, Rektor der
Bar-Ilan Universität, reagierte im
Wenn irische Akademiker irren Namen seiner israelischen Kollegen
mit einem Protestschreiben an die zu-
ständigen EU-Behörden. Darin führte
61 irische Akademiker sind sich einig und ignorieren die internati- er aus: «Ein akademischer Boykott
onale Blamage, die ihre britischen Kollegen aufgrund ihrer irregelei- entbehrt der Ethik. (...) Versuche,
teten Ansichten vor nicht allzu langer Zeit hinnehmen mussten. Israel und israelische Akademiker
auszugrenzen, um sie zu isolieren
Unter den 61 irischen Akademi- tur «ynet», die von der Tageszeitung und darüber hinaus auch noch zu
kern sind namhafte und international «Yediot Acharonot» betrieben wird. dämonisieren, ist – angesichts der
renommierte Wissenschaftler. Sie ha- Die irischen Akademiker gaben einen europäischen Geschichte und der
ben zum vorbehaltlosen Boykott aka- Rundbrief an europäische Kollegen Jahrhunderte der europäischen Ge-
demischer Einrichtungen in Israel auf- heraus, in dem sie dazu aufrufen, die walttätigkeiten – ethisch in keiner
gerufen, um gegen die «israelische Po- wissenschaftliche Kooperation mit is- Weise zu vertreten.» AN 
litik der gewaltsamen Unterdrückung raelischen Kollegen und israelischen
der Palästinenser» zu protestieren, Institutionen der höheren Bildung in Interessantes zur Geschichte von Boykotten:
so die israelische Nachrichtenagen- jedweder Weise zu boykottieren. http://de.wikipedia.org/wiki/Boykott

GEFAHR AUS DEM IRAN

Iranische Terroraktivitäten bereits auf

drei Kontinenten
Das Mitarbeiterteam der unabhängigen israelischen Internetseite «DEBKAfile» veröffentlichte
kürzlich einen Exklusivbericht zu den internationalen Aktivitäten des Iran. Darin wird deutlich,
wie systematisch und massiv das Land an terroristischen Machenschaften beteiligt ist.

Im «Non Aligned Movement” (NAM) sind seit den 1960er-Jah-
ren Dutzende von Staaten zusammengeschlossen, die den westlichen
Kolonialismus verdammen. Sie haben sich zur Förderung der eigenen
Interessen zu dieser Bewegung zusammengeschlossen. Auf einer NAM-
Konferenz im kubanischen Havanna tagten die iranischen, kubanischen
und venezolanischen Teams hinter verschlossenen Türen, um über eine
effektive Kriegsstrategie gegen die USA zu beraten. Zu einem erneuten
Treffen kam es, als der iranische Präsident Ahmadinedschad in Caracas
mit Präsident Chavez Unterredungen führte.
Seit der iranischen Revolution hat das Land eine enge Zusammenar-
beit mit dem kommunistischen Kuba gefördert, die sich keineswegs auf
ideologische Gemeinsamkeiten beschränkt. Auch durch wirtschaftliche
und militärische Verbindungen wurde Kuba im Laufe der Jahre für den
islamischen Iran zum Sprungbrett seiner Operationen auf einem anderen
Kontinent. Weitere Möglichkeiten sah der Iran im Anti-Amerikanismus
des venezolanischen Präsidenten Chavez. Da Venezuela ebenfalls ein Öl
exportierendes Land ist, sieht es der Iran zwar als Konkurrenz an, glaubt
aber, gerade in diesem Bereich auch gemeinsame Interessen nutzen zu
können, um Öl und Politik erneut international gegeneinander auszuspie-
len. Ausserdem konnte sich der Iran so – über die kubanische Verbindung
in Richtung Nordamerika hinaus – einen Rückhalt in Südamerika, also in
einem weiteren Kontinent, aufbauen.
Die Nachrichtendienstspezialisten, die für das Internetportal «DEBKA-
file» schreiben, wiesen zudem darauf hin, dass der Iran sowohl mit Vene-
zuela als auch mit Kuba Verhandlungen über eine mögliche Stationierung
von Langstreckenraketen aus eigener Produktion verhandelt («Shihab-3»
mit rund 2 000 km Reichweite). Andere Verhandlungspunkte wurden
bereits in handfeste Aktionen umgesetzt: Iranische Nachrichtendienst-
agenten, die teilweise als Sabotageexperten ausgebildet sind, wurden
nach Kuba und Venezuela entsandt. Sie reisten getarnt als Fachleute
für Strassenbau- und Industrieentwicklung in diese Länder ein. Ihr ei-
gentlicher Auftrag: subversive Aktivitäten gegen die Vereinigten Staaten
und ihre lateinamerikanischen Verbündeten. Bekannt ist, dass der Iran
ähnliche Ziele in Ostafrika und vor allem im Sudan, in Somalia und im
Jemen verfolgt, wo ihm insbesondere die lokalen radikal-muslimischen
Bewegungen zuarbeiten. In diesen Ländern halten sich ebenfalls iranische
Agenten zu subversiven Aktivitäten auf. AN
Interessantes zum NAM: http://www.nam.gov.za/background
Adresse des «DEBKAfile» Internetportals: http://www.debka.com/
index.php
Kommentar: Wird der Terrorismus das Werkzeug für den Anti-
christen sein? Werden sich durch dieses Instrument alle Völker auf ein
einheitliches Sicherheits- und Überwachungssystem einigen? Wenn man
obigen Bericht liest und sich auch sonst die Gefahren des globalen Ter-
rorismus vor Augen führt, ist das gut vorstellbar. Denken wir in diesem
Zusammenhang auch an die iranische Atombombe oder an Nordkorea.
Die Angst der Menschheit vor atomarer Bedrohung und Terror schweisst
sie zusammen. So erfüllt der Herr Sein Wort faktisch durch die Feinde
Israels. Denn auch die Regierung des Antichristen ist Erfüllung biblischer
Prophetie. Doch nach diesem dunklen Tal der Weltgeschichte wird die
Erlösung folgen, die Wiederkunft Jesu für Sein Volk Israel. Auch der nach-
folgende Bericht auf Seite 20 passt in diesen Zusammenhang. CM

19
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 11/2006
AUS ISRAEL
EL KAIDA AUF DEM VORMARSCH Eisenbahnnetzes anzubringen, um
einen ganzen Kontinent ins Chaos
Neue Horror-Techniken zu stürzen. AN 

Hier der Link zu einem interessanten

Am 17. August 2005 explodierten in Bangladesch zeitgleich 350
Sprengsätze. Erst jetzt konnte geklärt werden, dass die Simultan-
zündung durch Mobiltelefone und Internetverbindungen erfolgte
und auf das Konto der El Kaida geht.
Die Sicherheitsdienste in den
USA, Europa, im Fernen Osten und
in Israel sind angesichts der neuen
Horror-Techniken, welche die El
Kaida seit geraumer Zeit erprobt und
in die man erst jetzt Licht bringen
konnte, in höchste Alarmbereit-
schaft versetzt. Als französische
Antiterrorexperten die 350 Detona-
tionen in Bangladesch untersuchten,
überprüften sie ungläubig mehrmals
ihre Untersuchungsergebnisse. Sie
kamen immer wieder zu dem glei-
chen Schluss: Zeitgleich wurden 350
Sprengsätze gezündet, und zwar mit-
tels moderner Telekommunikation,
das heisst über mobile Telefonver-
bindungen und Internetkommuni-
kationsprogramme wie Skype oder
MSN. Alle Verbindungen liessen
sich bis in die zweitgrösste libane-
sische Stadt Tripoli zurückverfolgen.
Die französischen Experten konnten
sogar bestimmen, von welchem Ort
die Befehle ausgesendet wurden: von
einem Befehlsstand, den der irakische
El Kaida-Chef Abu Musab al Zarqawi
bauen liess (Al Zarqawi wurde von
den US-Truppen im Irak aufgespürt
und am 7. Juni 2006 getötet.) Das
in Bangladesch erprobte neue System
Artikel des britischen Geheimdienstes
über die El Kaida-Terrormethoden: http:
//www.mi5.gov.uk/output/Page25.html
ist wesentlich komplizierter als die
bisherigen Terror-Techniken der in-
ternationalen El Kaida. Die Bomben
detonierten mit grosser Genauigkeit
und zudem zeitgleich an den unter-
schiedlichsten Orten, darunter auch
Ministerien und andere Regierungs-
einrichtungen. Eine Person kam dabei
ums Leben, und 115 weitere Personen
wurden verletzt. Der Sachschaden,
den die Explosionen anrichteten,
war erheblich.
Für die Aktion präparierte die
El Kaida 350 Mobiltelefone, in die
moderne Software installiert wurde.
Durch Interface-
Programme wur-
den sie mit dem
Zentralcomputer
in Tripoli ver-
bunden, der eine
Dauerverbin-
dung zu Internet-
kommunikati-
onsprogrammen
aufrecht hielt.
Die Mobiltele-
fone bekamen
Benutzerna-
men mit einer
fortlaufenden
Seriennummer,
zum Beispiel
Tom 1, Tom 2
bis Tom 350. Auf
Internetbefehl reagierten die Mobil-
telefone, sodass sie die Detonationen
auslösten.
Sicherheitskreise betonten, dass
es sehr schwer sei, unerkannt in den
USA oder Europa eine Anzahl von
350 Mobiltelefonen zu präparieren
und gekoppelt mit Sprengsätzen zu
platzieren. Die Sicherheitsexperten
des Internetportals «DEBKAfile»,
die kürzlich ausführlich über die
neuen El Kaida-Methoden berich-
teten, halten dem entgegen, dass es
schon ausreichen würde, zehn Mo-
biltelefone an strategisch wichtigen
Knotenpunkten des europäischen
ISRAELS HOCHSCHULEN
SCHNEIDEN GUT AB
Israelische
Universitäten
in Topliste
Das angesehene Magazin
«Time» veröffentlichte eine
Liste der 200 Universitäten,
die weltweit den besten
Bildungsstandard anbieten.
Darunter sind auch drei
der renommiertesten
Institutionen Israels.
Bei den drei israelischen Univer-
sitäten handelt es sich um die ältesten
Einrichtungen für höhere Bildung des
Staates Israel. Die 1925 gegründete Heb-
räische Universität Jerusalem belegt Platz
119, die Tel Aviv Universität (gegründet
1956) schaffte es auf Platz 147, dicht
gefolgt von der Technischen Hochschule
Haifa – genannt Technion, das 1924 ge-
gründet wurde – auf Platz 158.
Die Liste geht auf eine Befragung von
4 000 führenden Akademikern zurück. Sie
wurden gebeten, die 30 führenden Uni-
versitäten ihrer jeweiligen Spezialgebiete
zu benennen. Darüber hinaus wurde un-
tersucht, wie gut und in welchem Umfang
die Universitäten ihre Forschungsergeb-
nisse sowohl national als auch inter-
national vermarkten. Weitere Kriterien
bildeten u.a. die Forschungsqualität, die
Integration von graduierten Studenten im
Arbeitsmarkt, das Verhältnis der Anzahl
der Studierenden und der akademischen
Mitarbeiter sowie der Anteil ausländischer
Studenten. ZL 
Informationen zu höherer Bildung in
Israel: http://www.jafi.org.il/education/
highed/structure.html

20
 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N AUS ISRAEL

ISRAEL, DAS NEUE SILICON-VALLEY

Microsoft kauft israelische Computerfirma auf

Der Computer-Konzern Microsoft gab diesen Monat bekannt, die israelische Start-Up-Firma
«Gteko» gekauft zu haben. Die in Ra’anana niedergelassene Firma ist die sechste israelische Start-
Up-Gesellschaft, die Microsoft seit 2000 aufgekauft hat.
Zu diesem Geschäft wurden keine weiteren Details bekannt gege- Lage versetzt werden, ihre Software-Servicequalität zu verbessern und
ben, doch israelische Experten vermuten, dass der Kaufpreis bei zirka ihre Callcenter-Kosten zu senken. In der von Microsoft herausgegebe-
100 Millionen US-Dollar liegen dürfte. Wenn diese Annahme zutrifft, nen Pressemitteilung hiess es, dass man die eigenen Produkte durch
dann ist dies die grösste Summe, die Microsoft bisher in Israel investiert den Erwerb der Firma «Gteko» verbessern wolle. ZL 
hat. Mit den «Gteko»-Produkten sollen PC- und Peripheriehersteller,
Internet-Service-Provider, Softwarefirmen und IT-Abteilungen in die Mehr über «Gteko» unter: http://www.gteko.com

IMMER WENIGER JUDEN IM JÜDISCHEN STAAT limischen Bevölkerung zugenommen.

Im Jahr 2005 machten Muslime 15
Die Bürger des Staates Israel zu Prozent der israelischen Bevölkerung
aus. Jetzt stellen Muslime 16,3 Prozent
Beginn des Jahres 5767 der Bürger des Landes.
Israel gehört zu einem der am
Wie üblich wurden zu Beginn des jüdischen Jahres 5767 Bevölke- dichtesten bevölkerten Länder der
rungsstatistiken vorgelegt. 1948 wurde der Staat Israel mit knapp Welt. Auf einen Quadratkilometer
kommen durchschnittlich 305 Ein-
einer halben Million Juden gegründet. Jetzt sind es fast elfmal so wohner. Im Grossraum Tel Aviv sind
viele jüdische Bürger, doch ihr prozentualer Anteil an der Gesamt- es sogar 1 937 Personen pro Quad-
bevölkerung nimmt weiter ab. ratkilometer. Zum Vergleich dazu:
In Belgien, einem der am dichtesten
Am Vorabend des jüdischen Prozent aus. 2005 waren es rund 76 bevölkerten Länder Europas, kommen
Neujahrsfestes zählte der Staat Israel Prozent mit weiterhin fallender Ten- durchschnittlich 338 Personen auf ei-
6 990 700 Einwohner. Davon sind 76 denz. Hingegen hat der Anteil der mus- nen Quadratkilometer.
Prozent Juden, das heisst 5 312 932 Die Lebens-
Personen. 19,7 Prozent – 1 377 168 erwartung ist
– sind Araber. Etwas mehr als vier Pro- auch im ver-
zent werden als «andere» bezeichnet, gangenen Jahr
das heisst sie sind weder Juden noch weiter gestiegen:
arabischer Herkunft. Männer leben
Die Wachstumsrate der Bevölke- durchschnittlich
rung betrug im letzten Jahr 1,8 Pro- 78,3 Jahre, wäh-
zent. Für Israel ist dies eine der nied- rend Frauen 82,3
rigsten Bevölkerungswachstumsraten Jahre alt werden.
in der Geschichte des Staates. Dafür Trotzdem gilt die
ist unter anderem auch die geringere israelische Bevöl-
Anzahl der ins Land eingewanderten kerung insgesamt
Juden verantwortlich. als eine sehr jun-
Darüber hinaus setzte sich auch ge Bevölkerung,
in diesem Jahr ein Trend fort, der denn 28 Prozent
sich schon seit Jahren bemerkbar der Einwohner
macht: Rückgang sind unter 14 Jah-
des prozentua- ren. In den meis-
len Anteils der Der Anteil der muslimischen Bevölkerung nimmt ten westlichen
zu. Sie stellen schon 16,3 Prozent der Bürger von
jüdischen Bevöl- Ländern sind
Israel
kerung an der gerade einmal 17
Gesamtbevölke- Prozent aller Ein-
rung. Im Jahr 2000 machte der Anteil wohner unter 14
der jüdischen Bevölkerung noch 77,8 Jahren. ZL 

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H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 11/2006
AUS ISRAEL

INTERESSANTE VERGLEICHE Israel 6 276 883 80% 5 021 506

Italien 58 103 033 0,052% 30 213

Juden in aller Welt Jamaika

Japan
2 731 832
127 417 244
0,011%
0,0008%
300
1 002
Jemen 20 727 063 0,001% 200
Die folgende Aufstellung von Anfang 2005 gewährt einen Kanada 32 805 041 1,2% 393 660
einzigartigen Einblick. Bereits im Dezember 2005 berichteten wir, Kasachstan 15 185 844 0,027% 4 100
dass der Staat Israel auf die Marke von sieben Millionen Einwohner Kenia 33 829 590 0,001% 400
Kirgisien 5 146 281 0,018% 926
zusteuert. Ende 2006 wird diese Quote fast erreicht werden (s. Bericht
Kolumbien 42 954 279 0,008% 3 436
auf S. 21).
Kongo 60 085 004 0,0002% 120
Viele Statistiken gehen – beruhend auf anderen Erfassungskriteri-
Kroatien 4 495 904 0,04% 1 798
en – von weniger Juden in den USA aus als die nachstehende Tabelle Kuba 11 346 670 0,013% 1 500
aufzeigt. Dadurch leben erstmals in der Geschichte des Staates Israel Lettland 2 290 237 0,397% 9 092
Ende 2006 fast genauso viele Juden in Israel wie in den USA. AN Libanon 3 826 018 0,003% 100
Litauen 3 596 617 0,1% 3 596
Website der «Jewish Virtual Library», der auch diese Tabelle ent- Luxemburg 468 571 0,14% 655
nommen wurde: http://www.jewishvirtuallibrary.org Marokko 32 725 847 0,016% 5 236
Mazedonien 2 045 262 0,005% 100
Kommentar: Ist die biblische Verheissung, dass sämtliche Juden Mexiko 106 202 903 0,05% 53 101
zurück nach Israel gehen werden, nicht eine grosse Glaubensstärkung? Moldawien 4 455 421 0,7% 31 187
In Hesekiel 39,28 beispielsweise lesen wir: «Und sie werden erken- Namibia 2 030 692 0,006% 115
nen, dass ich der Herr, ihr Gott bin, da ich sie zwar gefangen zu den Neuseeland 4 035 461 0,135% 5 447
Nationen weggeführt habe, sie aber wieder in ihr Land sammle und Niederlande 16 407 491 0,2% 32 814
keinen mehr von ihnen dort zurücklasse.» Lesen Sie dazu auch das Nigeria 128 771 988 0,00008% 100
Grusswort von Fredi Winkler auf Seite 3. CM  Norwegen 4 593 041 0,027% 1 240
Österreich 8 184 691 0,1% 8 184
Panama 3 039 150 0,33% 10 029
Gesamtbev. % Juden an Jüdische Bev. Paraguay 6 347 884 0,016% 1 015
Land (2005) Gesamtbev. in Zahlen Peru 27 925 628 0,01% 2 792
Afghanistan 29 928 987 0.000003307% 1 Philippinen 87 857 473 0,0001% 100
Ägypten 77 505 756 0,0001% 100 Polen 38 635 144 0,065% 24 999
Algerien 32 531 853 0,0003% 100 Portugal 10 566 212 0,007% 739
Argentinien 39 537 943 1% 395 379 Puerto Rico 3 916 632 0,038% 1 488
Armenien 2 982 904 0,025% 750 Rumänien 22 329 977 0,027% 6 029
Aserbaidschan 7 911 974 0,1% 7 911 Russland 143 420 309 0,5% 717 101
Äthiopien 73 053 286 0,027% 20 000 Schweden 9 001 774 0,2% 18 003
Australien 20 090 437 0,45% 90 406 Schweiz 7 489 370 0,2% 14 978
Belgien 10 364 388 0,5% 51 821 Serbien und Monten. 10 829 175 0,016% 1 732
Bolivien 8 857 870 0,006% 500 Simbabwe 12 746 990 0,006% 764
Bosnien-Herzego. 4 025 476 0,025% 1 006 Singapur 4 425 720 0,007% 300
Botswana 1 640 115 0,006% 100 Slowakei 5 431 363 0,056% 3 041
Brasilien 186 112 794 0,051% 95 125 Slowenien 2 011 070 0,005% 100
Bulgarien 7 450 349 0,031% 2 300 Spanien 40 341 462 0,12% 48 409
Chile 15 980 912 0,131% 20 900 Südafrika 44 344 136 0,2% 88 688
China 1 306 313 812 0,00008% 1 000 Südkorea 48 422 644 0,0002% 100
Costa Rica 4 016 173 0,06% 2 409 Surinam 438 144 0,046% 200
Dänemark 5 432 335 0,13% 7 062 Syrien 18 448 752 0,0005% 100
Deutschland 82 431 390 0,13% 107 160 Tadschikistan 7 163 506 0,001% 100
Dominik. Rep. 8 950 034 0,001% 100 Thailand 65 444 371 0,0003% 199
Ecuador 13 363 593 0,007% 935 Trinidad u. Tobago 1 088 644 0,1% 1 088
El Salvador 6 704 932 0,001% 100 Tschechische Rep. 10 241 138 0,03% 3 072
Estland 1 332 893 0,136% 1 818 Tunesien 10 074 951 0,018% 1 813
Finnland 5 223 442 0,021% 1 110 Türkei 69 660 559 0,025% 17 415
Frankreich 60 656 178 1% 606 561 Turkmenistan 4 952 081 0,01% 495
Georgien 4 677 401 0,17% 7 951 Ukraine 47 425 336 0,3% 142 276
Griechenland 10 668 354 0,05% 5 334 Ungarn 10 006 835 0,6% 60 041
Grossbritannien 60 441 457 0,5% 302 207 Uruguay 3 415 920 0,9% 30 743
Guatemala 14 655 189 0,008% 1 172 USA 295 734 134 2% 5 914 682
Indien 1 080 264 388 0,0005% 5 401 Usbekistan 26 851 195 0,065% 17 453
Irak 26 074 906 0,0004% 100 Venezuela 25 375 281 0,1% 25 375
Iran 68 017 860 0,03% 20 405 Weissrussland 10 300 483 0,7% 72 103
Irland 4 015 676 0,03% 1 204 Gesamtbevölkerung 6 430 856 221 0,227% 14 596 017

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