EDITORIAL
Liebe Israelfreunde
In Israel scheinen die Politi-
ker langsam umzudenken und
zu der Erkenntnis zu kommen,
dass das Problem mit den
Palästinensern schon aus
eigenem Interesse einer per-
manenten Lösung zugeführt
werden muss. Angesichts
einer solchen Entwicklung
rückt die in der Bibel für Is-
rael angekündigte Zeit des
Friedens und der Sicherheit
wohl immer näher
Zum 60. Jahrestag der Staatsgründung Israels veranstaltete eine Gruppe ame-
rikanischer Kongressabgeordneter in Washington einen internationalen Kongress
für pro-israelische Parlamentarier. Benny Elon, der israelische Parlamentsabgeord-
nete und Vorsitzende des Ausschusses für christliche Verbündete, sagte anlässlich
dieser Konferenz, dass ohne die Rehabilitierung der palästinensischen Flüchtlinge
kein Frieden zustande kommen könne. Gleichzeitig fand er harte Worte für die UN-
Flüchtlingsorganisation UNRWA (United Nations Relief Works Agency), die 1949 von
der UNO eigens dazu geschaffen wurde, das Flüchtlingsproblem der Palästinenser
zu lösen. Ausgerechnet jene Einrichtung habe dazu beigetragen, dieses Problem
nicht zu beenden, sondern eher zu «verewigen».
Von Anfang an sei die UNRWA aus politischen Motiven daran interessiert ge-
wesen, die Zahl der Flüchtlinge möglichst hoch anzusetzen. Deshalb zähle sie im
Gegensatz zur sonst üblichen Verfahrensweise nicht nur die ursprünglichen Flücht-
linge, sondern auch deren Nachkommen, selbst wenn diese woanders längst einen
dauerhaften Wohnsitz gefunden oder eine Staatsbürgerschaft angenommen hätten.
Diese Menschen sollen so lange Flüchtlinge bleiben, bis sie im Triumphzug in einen
palästinensisch-arabischen Staat zurückkehren, in ein Gebiet, das sich auch auf
das Territorium Israels erstrecken soll. Im Gegensatz zur UNO-Hauptorganisation
für Flüchtlinge (UNHCR), die seit 1951 weltweit mindest 50 Millionen Flüchtlinge
umgesiedelt sowie rehabilitiert hat und über einen internationalen Stab von etwa
6 300 Angestellten verfügt, hat die UNRWA ca. 25 000 Angestellte. Zu 99 Prozent
sind diese Mitarbeiter lokal rekrutierte palästinensische Flüchtlinge, die zum Teil
Mitglieder von Terrorgruppen wie Hamas oder Islamischer Dschihad sind.
Ein aufschlussreiches Beispiel für diese Problematik ist der Tod von Awad
al-Qiq im Mai dieses Jahres. Qiq war viele Jahre lang Lehrer an der UNRWA-
Knabenschule für Wissenschaft in Rafah im Gazastreifen. Gleichzeitig war er der
führende Bombenbauer für die Terrorgruppe Islamischer Dschihad. Er kam bei ei-
nem israelischen Luftangriff ums Leben, als er in einer Fabrik neben seiner Schule
Anweisungen zum Bau von Raketen und anderen Waffen erteilte, die gegen Israel
eingesetzt werden sollten. Qiq stellte also Waffen für Angriffe auf Israel her, wäh-
rend er seinen Schülern die Ideologie der Terrororganisation Islamischer Dschihad
vermittelte. Die Terrorgruppe musste ihm für seine terroristischen Aktivitäten noch
nicht einmal ein Gehalt zahlen. Das erledigten bereits die amerikanischen und eu-
ropäischen Steuerzahler. Der Grossteil des Budgets von UNRWA stammt nämlich
von Staaten, die Hamas und Islamischer Dschihad offiziell als Terrororganisationen
verurteilt haben.
Aufgrund dieser Erkenntnisse treten nun auch israelische Parlamentarier für
eine Lösung des palästinensischen Flüchtlingsproblems ein, weil ihnen bewusst
geworden ist, dass es ein Fehler war, sich nicht schon längst mit dieser Problematik
zu befassen. Ihrer Meinung nach wäre es am besten, die UNRWA aufzulösen und
ihre Aufgaben anderen, effizienter arbeitenden Organisationen zu übergeben, damit
das Flüchtlingsproblem endlich dauerhaft gelöst werden kann.
In Israel scheinen die Politiker langsam umzudenken und zu der Erkenntnis zu
kommen, dass das Problem mit den Palästinensern schon aus eigenem Interesse
einer permanenten Lösung zugeführt werden muss. Angesichts einer solchen Ent-
wicklung rückt die in der Bibel für Israel angekündigte Zeit des Friedens und der
Sicherheit wohl immer näher.
In Dankbarkeit für das Wort Gottes, das uns immer wieder Licht gibt und uns
daran erinnert, dass die Zeit nahe ist, grüsst Sie mit einem herzlichen Shalom
Ihr Fredi Winkler
3
I N H A LT J U N I 2 0 0 8
Nachrichten aus Israel • 8/2008

Nachrichten aus Israel® Israelkonferenz vom 14. – 15. Juni 2008.

Anlässlich des 60. Geburtstages der Staats-
Schweiz: gründung Israels fand auf dem Gelände des
Missionswerk Mitternachtsruf
Abteilung Beth-Shalom Missionswerks Mitternachtsruf in Düben-
Ringwiesenstrasse 12a
®
dorf, Schweiz eine Israelkonferenz statt.
CH 8600 Dübendorf
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Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V.
Abteilung Beth-Shalom
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«Israel verfügt über 150 Atombomben».
Fax 0049 (0)7745 201 Carter wagte kürzlich, was sich zuvor kaum
E-Mail: beth-shalom@mnr.ch
ein Politiker traute: Er äusserte sich öffent-
Zeitschriften Schweiz:
Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom lich zu der Frage, ob Israel eine Atommacht
«Nachrichten aus Israel» ist. Doch damit nicht genug, denn Carter
Ringwiesenstrasse 12a, CH 8600 Dübendorf
Tel. 0041 (0)44 952 14 15, Fax 0041 (0)44 952 14 11 gab Geheimnisse preis, die er anscheinend
E-Mail: nai@mnr.ch aus seiner Amtszeit kennt. Seite 13
Deutschland:
Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom
«Nachrichten aus Israel»
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Schweiz CHF 18.–; Deutschland EUR 12.–; Europa und
Mittelmeerländer EUR 18.–; Übersee EUR 24.–. Abonnemen-
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automatisch um ein weiteres Jahr verlängert, wenn sie EDITORIAL
nicht einen Monat vor Jahresende gekündigt werden.
Einzahlungen Schweiz: 3 von Fredi Winkler
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9 Warum ist Aliyah für messianische Juden ein wichtiges Thema?
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13 Wie stehen die «Waffenbrüder» zum Iran?
Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis
Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren eigenverant-
14 Die Jesaja-Schriftrolle
wortlich ihre persönliche Sicht dar. 15 Die älteste Palme der Welt gedeiht
Initialen der Autoren und Quellenangaben in dieser 16 Wohlwollen am Sicherheitszaun
Ausgabe:
ZL = Zwi Lidar; CM = Conno Malgo; JM = Jonathan Malgo; 16 Palästinensisches Mädchen von israelischen Ärzten gerettet
AN = Antje Naujoks; US = Ulrich Sahm 17 Israelische Chips in japanischen Mobiltelefonen
18 Israel an vorderster Front in Technologie und Medizin
18 Speichel ermöglicht Krankheitsdiagnose
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SOFORTHILFE FÜR ISRAEL
22 Die Lage in Israel und das Assaf Harofeh Krankenhaus

4
 DIE BIBLISCHE BOTSCHAFT

Israel und die Gemeinde

«Und so viele dieser Richtschnur folgen werden, Friede und Barmherzigkeit über sie
und über das Israel Gottes!» Diese Stelle aus Galater 6,16 ist der einzige Abschnitt,
der jeweils von allen Befürwortern der Bündnistheologie als Beleg
angeführt wird, dass die Gemeinde das geistliche Israel
darstelle oder nicht jüdische Gläubige damit zu
geistlichen Israeliten werden. Der Vers be-
legt ihre These jedoch nicht.
worter der Bündnistheologie müssen die primäre Be-
deutung des Wortes «kai» (die Konjunktion, welche
üblicherweise mit «und» übersetzt wird), welches
die beiden Gruppen in diesem Vers voneinander
trennt, ignorieren, um daraus ein und dieselbe
Gruppe zu machen.

Das Israel Gottes in Galater 6,16. In

Dr. Arnold Fruchtenbaum
Der Galaterbrief befasst sich mit Nichtjuden, die ver-
suchten, durch das Gesetz Errettung zu erlangen. Diejenigen,
welche sie verführten, werden als Judaisierer bezeichnet. Es
waren Juden, die auf einer Befolgung des mosaischen Geset-
zes bestanden. Ihrer Auffassung nach musste ein Nichtjude
zunächst zum Judentum übertreten, bevor er durch Christus
errettet werden konnte. In Vers 15 stellt Paulus heraus, dass
das zur Errettung Notwendige der Glaube ist, welcher im
neuen Menschen resultiert. Dann spricht er einen Segen
über beide Gruppen aus, die dieser Richtschnur der Errettung
allein aus Glauben folgen. Die erste Gruppe wird mit «sie»
bezeichnet. Dies sind die nichtjüdischen Gläubigen, denen
Paulus den Hauptteil dieses Briefes gewidmet hat. Die zwei-
te Gruppe ist das «Israel Gottes». Dies sind die jüdischen
Gläubigen, welche im Gegensatz zu den Judaisierern der
Richtschnur der Errettung aus Glauben allein folgten. Befür-
einer neueren Studie liefert Dr. S. Lewis
Johnson, früherer Dozent für Griechisch und
neutestamentliche Exegese am Dallas Theo-
logical Seminary, eine detaillierte Betrach-
tung von Galater 6,16. In seiner Einleitung
macht Dr. Johnson folgende Beobachtung:
«Trotz der überwältigenden Belege für eine
gegenteilige Bedeutung, findet die Auffas-
sung, dass der Begriff Israel sich auf nichtjü-
dische Gläubige im jetzigen Zeitalter bezieht,
breite Unterstützung … als Beleg wird in erster
Linie Galater 6,16 herangezogen … Es scheint so
zu sein, als spielten dogmatische Überlegungen bei
den Auslegungen von Galater 6,16 eine wichtige
Rolle. Beharrlich wird die Auffassung vertreten, der
Begriff ‹das Israel Gottes› sei trotz aller gegenteiligen
Belege auf die Gemeinde anzuwenden. Es drängt sich einem
der Schluss auf, dass die Befürworter dieser Ansicht in ers-
ter Linie ihrem eschatologischen2 System glauben, welches
üblicherweise amillenialistischer3 Ausrichtung ist. Sie schrei-
ben den Begriff dem Volk Gottes zu, welches aus Juden und
Nichtjuden besteht. Der Amillenialismus setzt diese Ausle-
gung zwar nicht voraus, sie hat aber augenscheinlich in der
amillenialistischen Exegese4 einen hohen Stellenwert …
Was ich versuche aufzuzeigen, drückte D. W. B. Robinson
in einem vor etwa 20 Jahren verfassten Artikel treffend aus:
‹Das gewandte Anführen von Galater 6,16 als Beleg für die
Ansicht, die Gemeinde sei das ‹neue Israel› sollte energisch
in Frage gestellt werden. Es gibt gewichtige Belege für ein-
gegrenzte Auslegungsmöglichkeiten.› Meiner Auffassung
nach können wir sogar noch einen Schritt weiter gehen. Es
gibt mehr als nur wichtige Belege für eine begrenzte Ausle-
gungsmöglichkeit. Es existieren überwältigende Beweise.
In der Tat ist es so, dass unter den unterschiedlichen Aus-
legungsmöglichkeiten, die Auffassung, ‹das Israel Gottes›
sei die Gemeinde, von allen die unwahrscheinlichste ist.»1

5
DIE BIBLISCHE BOTSCHAFT
Nachrichten aus Israel • 8/2008
Die erste Sichtweise. Johnson präsentiert drei unter-
schiedliche Ansichten bezüglich dieses Verses. Nur die
erste besteht darauf, dass «das Israel Gottes» als die Gemein-
de als Ganzes zu sehen sei, während die anderen beiden es
auf jüdische Gläubige begrenzen. Die erste Sichtweise wird
wie folgt beschrieben: «Die erste Ansicht ist die Behauptung,
dass ‹das Israel Gottes› einfach ein Begriff ist, welcher die
gläubige Gemeinde im jetzigen Zeitalter beschreibt … Das
Israel Gottes ist der Heilskörper, welcher nach der Richt-
schnur der neuen Schöpfung wandeln soll und er besteht
aus zwei ethnischen Körperschaften von Juden und Nicht-
juden … Die Liste mit den Namen derer, die diese Sichtwei-
Der Galaterbrief befasst sich mit Nichtjuden,
die versuchten, durch das Gesetz Errettung
zu erlangen
se befürworten, ist beeindruckend,
obwohl die Grundlage für die Auslegung klein und wacklig
ist, nämlich die Behauptung, dass das ‹kai› … vor dem Begriff
‹das Israel Gottes› ein explikatives oder appositionales ‹kai›
ist …» (Seite 183, 184). 1
Die grammatikalische Begründung. Johnson weist die-
se Sicht mit dreifacher Begründung zuerst aus grammatikali-
schen und syntaktischen Gründen, deren es zwei gibt, zurück.
Zunächst einmal muss sich diese Sicht-
weise auf eine zweitrangige oder gerin-
gere Bedeutung von «kai» stützen. «Es «Israel existiert neben der neu überein und ziehen diese Bibelstelle zur
ist wichtig, zu Beginn dieses Teils der
Diskussion an ein grundlegendes, aber
geformten Gemeinde und bei- Belegung
oft vernachlässigtes, hermeneutisches5 de Körperschaften behalten
Prinzip zu erinnern: Wenn keine schwer- eine separate Bezeichnung»
wiegenden exegetischen oder theologi-
schen6 Überlegungen vorliegen und der
allgemeine grammatikalische Gebrauch Sinn ergibt, sollten
seltene Bedeutungsformen vermieden werden … Da das
Letztere sehr gut zu der Auffassung passte, der Begriff ‹das
Israel Gottes› beziehe sich auf die Gemeinde, wogen dogma-
tische Überlegungen schwerer als der grammatikalische Ge-
brauch. Eine extrem seltene Bedeutung soll die allgemein
übliche Bedeutung ersetzen, ungeachtet der Tatsache, dass
die übliche und vorherrschende Bedeutung von ‹und (kai)› in
Galater 6,16 absolut einen Sinn ergibt» (Seite 187, 188). 1
6
Zweitens stellt Johnson heraus, dass, wenn es die Absicht
von Paulus gewesen wäre, die «sie» als «das Israel Gottes»
zu identifizieren, er dies am Besten erreicht hätte, indem er
das «kai» völlig weggelassen hätte. Wie zuvor aufgezeigt,
wollte Hendriksen genau dies tun, indem das «kai» unüber-
setzt bleiben sollte. Die eigentliche Präsenz des Wortes «kai»
im Text spricht gegen eine Identifikation der «sie» mit dem
«Israel Gottes». Wie Johnson bemerkt: «Doch Paulus hat das
‹kai› nicht ausgelassen» (Seite 188).1
Die exegetische Begründung. Der zweite Grund für
eine Zurückweisung der Sichtweise liegt in exegetischen
Überlegungen, die sich mit dem Kontext und Gebrauch
befassen. Bezüglich des Gebrauchs schreibt Johnson: «Der
biblische Gebrauch spricht gegen diese Sichtweise. Es gibt
in der biblischen Literatur keinen Fall, wo der Begriff ‹Isra-
el› mit Blick auf die Gemeinde oder auf das Volk Gottes,
welches aus Juden und Nichtjuden besteht, benutzt wird.
Im Gegensatz dazu bedeutet der Begriff ‹to ethne› (rev. Elb.:
«die Nationen», Luther: «die Heiden») nicht, wie man in
diesem Fall vermuten würde, die nicht christliche Welt im
Besonderen, sondern nur Nichtjuden im Allgemeinen. Folg-
lich widerspricht der Gebrauch des Begriffes ‹Israel› der
ersten Sicht in überwältigender Weise. Der Gebrauch von
‹Israel› und ‹die Gemeinde› in den ersten Kapiteln der
Apostelgeschichte steht hiermit in völligem Einklang, denn
Israel existiert neben der neu geformten Gemeinde und
beide Körperschaften behalten eine separate Bezeichnung»
(Seite 189).1
Denen, die Römer 9,6 als Beleg anfüh-
ren, zeigt Johnson auf, dass dieser Vers
ihre Sichtweise nicht belegt, denn dort
wird eine Unterscheidung zwischen gläu-
bigen und ungläubigen Juden gemacht:
«Paulus spricht hier nur von einer Teilung innerhalb des
ethnischen Israels. Einige von ihnen sind gläubig und damit
das wahre Israel, wohingegen andere, obwohl sie ethnisch
gesehen Israeliten sind, nicht das wahre Israel darstellten,
da sie nicht zur Auswahl gehören und glauben … In der
gesamten Aussage werden Nichtjuden mit keinem Wort
erwähnt» (Seite 189).1
Sogar viele Bündnis-Theologen stim-
men mit dieser Sicht zu Römer 9,6
ihrer Position über Galater
6,16 nicht heran. Bezüglich des Kontex-
tes bemerkt Johnson: «Im Gegensatz
dazu ist der Apostel darum bemüht, das
Evangelium, welches den Galatern von
den Judaisierern verkündigt wurde, zu
korrigieren, insbesondere ihre falsche Ansicht, dass die
Beschneidung zur Errettung notwendig sei und sie als Chris-
ten bestimmte Aspekte des mosaischen Gesetzes halten
sollten, um vor Gott wohlgefällig zu leben … Der Apostel
versucht nicht zu leugnen, dass es eine berechtigte ethnische
Unterscheidung zwischen jüdischen und nicht-jüdischen
Gläubigen innerhalb der Gemeinde gibt … Entsprechend
der Auswahl der Gnade gibt es in der Gemeinde einen
Überrest von jüdischen Gläubigen … Diese Sichtweise er-
kennt nicht, dass Paulus nicht sagte, dass es ‹in der Gemein-
de› weder Jude noch Grieche gibt. Er spricht vielmehr über
die, welche ‹in Christus› sind … Aber Paulus sagt auch, dass
es in Christus weder Mann noch Frau, weder Freie noch
Sklaven gibt. Verleugnet er damit die geschlechtlichen oder
die damaligen sozialen Unterschiede in der Gemeinde? Ist
es nicht offensichtlich, dass Paulus nicht über nationale,
ethnische Unterschiede, sondern von der geistlichen Stellung
spricht? So gesehen gibt es in Christus keinen Unterschied»
(Seite 190).1
Johnson unterstreicht diese Position mit den gleichen
drei Begründungen, welche er zur Zurückweisung der ersten
Sichtweise herangezogen hatte. Bezüglich der grammatika-
lischen und syntaktischen Begründung bemerkt Johnson,
dass «es keine gegensätzlichen grammatikalischen oder
syntaktischen Überlegungen» zu dieser Position gibt und
des Weiteren die «allgemeine Bedeutung von ‹kai› als kon-
tinuativ oder konjunktiv befolgt wird» (Seite 192).1 Mit
anderen Worten: Es wird die vorrangige Bedeutung von
«kai» herangezogen.

Die theologische Begründung. Die dritte Begründung
für die Zurückweisung dieser Sichtweise ist theologisch:
«… Es gibt keinerlei historischen Beleg, dass der Begriff
‹Israel› vor 160 n.Chr. jemals der Gemeinde zugeschrieben
wurde. Des Weiteren existierte die Sicht, die Gemeinde sei
‹das Israel Gottes› zu dieser Zeit nicht. Mit anderen Worten,
über ein Jahrhundert nach Paulus gibt es keinerlei Hinweise
der Gleichsetzung» (Seite 191).1
Johnson fasst bezüglich der ersten Sichtweise zusammen:
«Zusammenfassend scheint deutlich zu sein, dass es für die
erste Auslegungsmöglichkeit nur sehr wenige grammatika-
lische, exegetische und theologische Belege gibt. Im Gegen-
satz dazu existieren fundierte historische Beweise, die gegen
eine Identifizierung des Begriffes ‹Israel› mit gläubigen ...
Nichtjuden spricht. Weder der grammatikalische Gebrauch
von ‹kai› noch der paulinische oder neutestamentliche Ge-
brauch des Wortes ‹Israel› unterstützt eine solche Sichtwei-
se … Des Weiteren erkennt die paulinische Lehre mit dem
Galaterbrief eine nationale Unterscheidung innerhalb des
einen Gottesvolkes an» (Seite 191).1
Als exegetische Begründung führt Johnson an: «Ex-
egetisch gesehen ist diese Position stimmig, da der Begriff
‹Israel› seine paulinisch durchgängige, ethnische Bedeutung
erhält. Des Weiteren erzielt der Apostel hierdurch eine sehr
schlagkräftige … Schlussfolgerung. Zum Ende seines ‹Kampf-
Briefes› mit seinen schroffen und kräftigen Attacken gegen
die Judaisierer und seinem Weglassen der sonst üblichen
Worte der Danksagung, zügelt Paulus seine Sprache mit
einer besonderen Segenszusage für die treuen gläubigen
Israeliten, die die Gnade Gottes und den Ausschluss jeglicher
Werke als Grundlage zur Errettung verstehen und sich nicht
von den verführerischen Argumenten der Judaisierer ein-
fangen liessen. Sie, und nicht die betrügerischen Lehrer aus
Jerusalem, sind ‹das Israel Gottes› oder, wie er sie an ande-
rer Stelle bezeichnet ‹der Überrest entsprechend der Aus-
wahl der Gnade›» (vgl. Röm 11,5).1
Als theologische Begründung führt Johnson an: «Und
theologisch gesehen ist diese Position stimmig, indem sie

Die zweite Sichtweise ist, dass «das Israel Gottes» dem

gläubigen jüdischen Überrest innerhalb der Gemeinde ent-
spricht. Dies ist Johnsons eigene Position und die allgemeine
dispensationalistische7 Sicht. Johnson beschreibt sie wie folgt:
«Die zweite der geläufigen Auslegungsmöglichkeiten von
Galater 6,16 und dem ‹Israel Gottes› ist die Position, dass
sich der Begriff einfach auf die gläubigen ethnischen Israeli-
ten innerhalb der christlichen Gemeinde
bezieht. Bezeichnet sich Paulus nicht Die Gemeinde ist nicht das «geistliche Isra-
selbst auch als einen Israelit (vgl. Röm el» oder «neue Israel» und wird niemals als
11,1)? Und spricht der Apostel nicht von solches bezeichnet
‹einem Überrest entsprechend der Gna-
denauswahl Gottes› (vgl. Röm 11,5)? Sind dies keine Worte,
die sich im Kontext deutlich auf gläubige Israeliten beziehen?
Was hätte Paulus Passenderes in einem Brief schreiben kön-
nen, in welchem angebliche jüdische Gläubige, die Judasierer,
scharf zurückgewiesen wurden? Hierdurch macht er deutlich,
dass er die wahren jüdischen Gläubigen nicht angreifen will.
Die Judaisierer werden verflucht, aber der Überrest nach
Auswahl der Gnade ist ‹das Israel Gottes› … Vielleicht ist
der Ausdruck ‹das Israel Gottes› als Gegenstück zu dem in
1. Korinther 10,18 gebrauchten Begriff ‹Israel nach dem
Fleisch› zu sehen, was das wahre, gläubige Israel dem un-
gläubigen Element gegenüberstellen würde, so wie dies auch
in Römer 9,6 der Fall ist. Hier unterscheidet der Apostel zwei
Israels, eines gläubig und erwählt, das andere ungläubig, doch
beide bestehen ethnisch aus Israeliten (vgl. V. 7-13)» (Seite
185).1

7
DIE BIBLISCHE BOTSCHAFT
Nachrichten aus Israel • 8/2008

beide Elemente innerhalb des einen Gottesvolkes aufrecht- «Wenn es eine Auslegung gibt, die sich auf ein wackliges
erhält, Nationen (Nicht-Juden) und Juden (ethnische Israe- Fundament stützt, ist es die Sichtweise, welche behauptet,
liten). Römer 11 beleuchtet die Beziehung zwischen diesen Paulus stelle den Begriff ‹das Israel Gottes› mit der Gemein-
beiden Gruppierungen von der Zeit Abrahams bis zur heu- de der Gläubigen aus Juden und Nichtjuden gleich. Um dies
tigen Zeit und zeigt dann die zukünftige Erfüllung der be- zu belegen, muss der allgemeine paulinische, neutestament-
liche und gesamtbiblische
Gebrauch des Wortes ‹Israel›
ignoriert werden. Der gram-
matikalische und syntakti-
sche Gebrauch der Konjunk-
tion ‹kai› wird überdehnt
und verdreht – da die seltene
und unübliche Bedeutung
herangezogen wird, obwohl
die gewöhnliche Bedeutung
zufriedenstellend ist – nur
weil diese Sicht nicht mit der
vorgefassten Position des
Exegeten übereinstimmt.
Und zu allem Überfluss wer-
den der besondere Kontext
des Galaterbriefes und der
weitere Kontext der paulini-
schen Lehre über Gottes
Handeln mit Israel und den
Der Begriff «Israel» bezieht sich entweder
auf die Nation bzw. auf das Volk als Ganzes,
Nationen (wie insbesondere
oder aber auf den gläubigen Überrest inner- in Römer 11 herausgestellt)
halb dieses Volkes vernachlässigt … Die Lehre,
dingungslosen dass die Gemeinde aus Nichtjuden und Juden ‹das Israel
Bundesverheissungen auf, die den Patriarchen gegeben Gottes› ist, gründet sich auf einer Illusion. Sie ist ein klas-
worden waren.»1 sisches Beispiel voreingenommener Exegese» (Seite
195).1
Die dritte Sichtweise stimmt mit der zweiten dahinge-
hend überein, dass sich «das Israel Gottes» auf jüdische Schlussfolgerung. Für die dispensationalistische Israe-
Gläubige und nicht auf die Gemeinde im Allgemeinen be- logie ergibt sich der Schluss, dass die Gemeinde kein «geist-
ziehen muss, sieht diesen jüdischen Überrest jedoch noch liches Israel» oder «neues Israel» ist und niemals als solches
als zukünftig an: «Die dritte Auslegungsmöglichkeit vertritt bezeichnet wird. Der Begriff «Israel» bezieht sich entweder
die Auffassung, dass der Begriff ‹das Israel Gottes› eschato- auf die Nation bzw. auf das Volk als Ganzes, oder aber auf
logisch gebraucht wird und sich auf ein zukünftiges Israel den gläubigen Überrest innerhalb dieses Volkes. Er bezeich-
bezieht, welches sich im Zuge der Ereignisse der Wieder- net niemals die Gemeinde im Allgemeinen oder die nicht-
kunft des Herrn, Gott zuwenden wird. In diesem Fall würde jüdischen Gläubigen im Besonderen.
Paulus hier die gleiche Aussage machen, wie in der bekann-
ten Prophetie über die Errettung ‹ganz Israels› in Römer Mit freundlicher Genehmigung der KfG, Konferenz
11,25-27» (Seite 186).1 «Die dritte Sichtweise … schreibt für Gemeindegründung (www.kfg.org), auszugsweise
den Begriff ‹das Israel Gottes› dem ethnischen Israel zu, veröffentlicht. Übersetzt von Georg Hagedorn, CMV.
sieht ihre Segnung jedoch in der Zukunft …» (Seite 192).1 Lesen Sie mehr über die Erwähnung Israels im Neuen
Aus «grammatikalischer und syntaktischer Sicht» sieht Testament in der nächsten Ausgabe der Nachrichten
Johnson die dritte Position als stimmig an (Seite 193).1 Auch aus Israel. 
theologisch ist diese Sichtweise stimmig, denn: «… diese
Sicht ist im Einklang mit der bedeutsamen paulinischen
1
Toussaint und Dyer, Pentecost Essays, «Paul and ‹The Israel of God›: An
Lehre, dass es zwei Arten von Israeliten gibt, Gläubige und Exegetical and Eschatological Case-Study» von S. Lewis Johnson, Seite
Ungläubige» (Seite 194).1 Das einzige Problem ist exegeti- 181 ff.
scher Natur, da «… die eschatologische Perspektive … im
2
Eschatologie: Die Endzeitlehre, Lehre von den letzten Dingen
gesamten Galaterbrief keine wesentliche Betonung hat …»
3
Amillenialismus: Ablehnung der Lehre vom messianischen
Dennoch gesteht Johnson diese exegetische Möglichkeit ein, Tausendjährigen Friedensreich
denn der weitere Kontext erwähnt den Abrahamsbund und
4
Exegese: Auslegung der Heiligen Schrift
das Reich Gottes.
5
Hermeneutik: Die Lehre bzw. Wissenschaft von der Bibelauslegung,
Interpretation
Zusammenfassung. Die zweite Sichtweise ist wahr-
6
Theologie: Die Lehre von Gott
scheinlich die beste. Während die dritte Position biblisch
7
Dispensationalismus: Berücksichtigung und Unterscheidung
akzeptabel ist, ist es die erste nicht. Johnson fasst zusammen: verschiedener Zeitalter bei der Bibelauslegung

8

EIN MESSIANISCHES PANORAMA AUS JERUSALEM
Warum ist Aliyah für messianische Juden ein
wichtiges Thema?
«Darum siehe, Tage kommen, spricht der Herr, da wird man nicht mehr sagen: So wahr der Herr lebt, der die
Söhne Israel aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat! – sondern: So wahr der Herr lebt, der die Söhne Israel
aus dem Land des Nordens heraufgeführt hat und aus all den Ländern, wohin er sie vertrieben hatte! Und ich
werde sie in ihr Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe» (Jer 16,14-15).
DR. GERSHON NEREL – TEIL 25
Gelegentlich stellt man mir die Frage:
«Ist die Aliyah (Einwanderung nach Israel)
auch für messianische Juden eine Pflicht?»
Zu diesem Thema las ich neulich: «… Israel
als romantischer Zufluchtsort ist eine Illu-
sion, weil man hier ständig besorgt ist um
die Sicherheit der Menschen – wegen der
Bomben- und Terroranschläge, der Kriege
und ähnlicher Vorfälle.» Ist diese Aussage
Ausdruck einer realistischen Haltung, die
«ein Gegengewicht ist zu der unter vielen
Gläubigen populären verklärten Vorstellung
über den Zionismus»? Ist Israel tatsächlich
ein «Zufluchtsort» für Juden und genauso si-
cher wie viele andere Orte in der Welt? Man
könnte die Frage auch anders formulieren:
«Welchen Stellenwert hat die Aliyah für den
messianischen Juden?»
Für mich persönlich lautet das Schlüs-
selwort nicht «romantisch», sondern
«prophetisch». Mein Glaube stützt sich
auf prophetische Aussagen und nicht auf
romantische oder poetische Gedanken.
Deshalb möchte ich an dieser Stelle eine
rhetorische Frage stellen: Haben sich etwa
die biblischen Patriarchen Abraham, Isaak
und Jakob, die Propheten Elia, Elisa, Jesaja
und Jeremia oder die Apostel wie Petrus,
Johannes oder Paulus mit der Problematik
eines Zufluchtsortes bzw. ihrer persönlichen
Sicherheit befasst? Das genaue Gegenteil
war der Fall. Um der absoluten Wahrheit
willen waren sie bereit, sich ständig in
Lebensgefahr zu begeben. Manche von
ihnen opferten sogar ihr Leben (Johannes
der Täufer, Stephanus, Jakobus/Ya’akov),
als sie mit ihrem Zeugnis über die biblische
Wahrheit dem Ruf Gottes folgten.
Heute zweifeln viele jüdisch-messia-
nische Gläubige nicht daran, dass wir in
einer prophetisch bedeutsamen Zeit leben
und die Rückkehr unseres Herrn Yeshua
sehr nahe ist. Die politische und territoriale
Wiederherstellung Israels seit 1948 ist ein
grosses Wunder. Nur durch die Gnade Gottes
YESHUA
existiert Israel und kann gegen seine Feinde
in der islamischen Welt und anderswo beste-
hen. Biblische Prophezeiungen erfüllen sich
mit der Sammlung der «vertrockneten Gebei-
ne» im Land (vgl. Hes 37), auf die bald eine
geistliche Wiederherstellung folgen wird.
Deshalb bin ich der Meinung, dass es ein
besonderes Vorrecht ist, heute in Israel zu
leben und im Land der Bibel auf besondere
Weise am Wirken Gottes unter Seinem Volk
teilzuhaben.
Gefahren und Vorfälle wie Bomben-
und Terroranschläge, Raketenbeschuss,
Kriege und offene Vernichtungsdrohungen
gehören zum Leben hier in Israel, aber wir
erleben auch Wunder. Der Herr ist treu und
wir legen täglich aufs Neue unser Leben in
Seine Hand. Ich kann bezeugen, wie der
Herr mich 1973 im Jom-Kippur-Krieg vor
dem Tod bewahrt hat. Damals diente ich
als Sanitäter an der Front im südlichen Si-
nai. Zusammen mit meinem Regiment für
Militärtechnik überquerte ich den Suezkanal
und kam nach Ägypten (wir nannten das
Land damals ‹Afrika›). Ich erinnere mich
noch gut an die russischen MIG-Jäger, aus
denen die Ägypter uns beschossen, als wir
durch den Wüstensand marschierten. Da-
mals bewahrte mich der Herr. Die gleiche
Erfahrung machte ich im ersten Libanon-
krieg von 1983 bis 1984. Heute dienen
meine Söhne ebenfalls in der israelischen
Armee. Sind sie immer an den sichersten
Orten? Natürlich nicht, aber auch sie wissen,
dass ihr Leben in der Hand unseres Herrn
und Erlösers ist.
Das Leben in Israel ist weder leicht noch
ruhig. Aber kann man überhaupt an einem
anderen Ort der Welt hundertprozentige
Sicherheit erwarten? Eretz Israel, das Land
Israel, ist in der Bibel das einzige den Juden
verheissene Gebiet. Seit den letzten beiden
Jahrhunderten bringt Gott sie Schritt für
Schritt wieder dorthin zurück. Die Geschich-
te zeigt uns deutlich, wie dieser Prozess vor-
UND ISRAEL
anschreitet. Als Erste sollten das diejenigen
erkennen, die an die Zuverlässigkeit der Bi-
bel glauben. Auch messianische Juden sind
ein Teil dieses Prozesses, in dessen Verlauf
sich biblische Prophezeiungen erfüllen. Ihre
Zukunft liegt im verheissenen Land, denn sie
haben Anteil an den künftigen Geschehnis-
sen um die Rückkehr unseres Herrn Yeshua.
Auch unsere Geschwister aus den Nationen
spielen eine Rolle in diesem Prozess, indem
sie uns mit ihrer Fürbitte, mit ihrer prak-
tischen Hilfe und ihrer Bibelauslegung
unterstützen.
Wenn wir nach vorne schauen, wissen
wir auch, dass die vor uns liegende Zeit nicht
leicht sein wird. Dennoch sind und bleiben
wir «biblische Zionisten». Gott selbst ist be-
stimmt auch ein «Zionist», weil Er Zion bzw.
Israel so viele Verheissungen gegeben hat.
Dieser biblische Zionismus hat weltweite
Auswirkungen. Diejenigen, die den Herrn
anrufen, werden gerettet (Joel 3,5). Deshalb
ist die Aliyah, die Einwanderung von Juden
in das Land ihrer Väter, eine sehr wichtige
Entscheidung. Alle Juden und besonders die-
jenigen, die an die Bibel glauben und sich an
der biblischen Prophetie orientieren, sollten
eine Aliyah machen und dadurch zum festen
Bestandteil eines wiederbelebten Israels
werden. Leider erkennen zu wenige messi-
anische Juden, dass die Rückkehr Yeshuas
nahe vor der Tür steht. Deshalb neigen sie
dazu, ihre Einwanderung nach Israel auf
einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.
Aber ein jüdischer an Yeshua Gläubiger kann
kein «halbherziger» Zionist sein. Die Realität
zeigt uns immer wieder, dass messianische
Juden im Staat Israel zu einer neuen Identi-
tät in ihrem Messias Yeshua finden können,
zu einer geistlichen Identität, die in der
hebräischen Sprache verwurzelt ist. Wenn
wir die Bibel auf Hebräisch lesen, auslegen
und lehren, erschliessen sich uns viele neue
Horizonte, auch über die aussergewöhnlich
enge Verbindung zwischen Neuem und Al-
tem Testament. 
9
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 8/2008
DIE UNVERGÄNGLICHKEIT ISRAELS
Israelkonferenz vom 14. – 15. Juni 2008
Anlässlich des 60. Geburtstages der Staatsgründung Israels fand auf dem Gelände des Missionswerks Mitter-
nachtsruf eine Israelkonferenz statt.
Auch dieses Jahr genossen wir im
Rahmen unseres alljährlichen Israeltages
wieder eine wunderbare Gemeinschaft.
Neu war, dass der Israeltag zwei Tage
dauerte und so zur Konferenz wurde. Sie
fand dieses Mal auch nicht im Stadtcasino
in Basel statt, sondern im Konferenzzen-
trum des Missionswerks Mitternachtsruf
in Dübendorf.
Viele Besucher aus allen möglichen
Nationen kamen zur Konferenz. Attila
Rontó aus Ungarn begeisterte uns mit
seinem fantastischen Gitarrenspiel und
wir hatten das Vorrecht, das bewegende
Zeugnis des polnischen Juden Zwi Kalis-
her zu hören, der den Holocaust überlebt
hat. Walter Schechinger von Schechinger-
Tours – Partner der Beth-Shalom Israel-
reisen – sowie Jürg Schwarz, EL-AL-Chef
Schweiz, begrüssten die Anwesenden mit
einem kurzen Grusswort.
Haim Reusch und Fredi Winkler,
beide diplomierte Reiseleiter aus Israel,
sprachen über die Situation Israels aus
geschichtlicher Perspektive. Norbert
Lieth führte uns in der ihm eigenen Art die
prophetisch garantierte Unvergänglichkeit
Israels vor Augen. Dr. Mordechai Waron,
ehemaliger Leiter des Assaf Harofeh Kran-
kenhauses in Tel Aviv, berichtete über die
aktuelle Lage und die Entstehung des
EUROPÄISCHE ZENTRALBANK:
«Israels Wirtschaft ist die erfolgreichste der Welt»
Über den anhaltenden Aufschwung der israelischen Wirtschaft berichteten wir bereits mehrfach. Dennoch
waren die Worte des Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, erneut ein grosses Lob
für Israel.
AUS ISRAEL
Krankenhauses, das eine sehr enge Ver- rischen Köstlichkeiten versorgt und am
bindung mit Beth-Shalom hat. Auch fehlte Sonntag bestanden diese aus israelischen
es nicht an musikalischen Beiträgen, sei es Spezialitäten. So hielt vielleicht der eine
von Attila Rontó, den Zionssängern oder oder andere zum ersten Mal eine Falafel
den Jedaja-Sängerinnen. in der Hand oder genoss süsses Baklava,
Israelische Musik und Stände mit isra- ein Blätterteiggebäck. Allein am Sonntag
elischen Produkten
sorgten für eine
stimmige israeli-
sche Atmosphäre.
Am Stand der Fami-
lie Kobelt konnten
die Besucher sich
mit israelischen
Produkten wie zum
Beispiel Honig und
Wein eindecken.
Die Stände von
Amzi, Eben-Ezer
und Pro Israel in-
formierten über ihre
spezifische Israelarbeit. Schechinger-Tours wurden über 800 kostenlose Mahlzeiten
und EL Al zeigten Möglichkeiten auf, wie an die Besucher ausgegeben.
man schnell und günstig ins Gelobte Land Wir schauen mit grosser Dankbarkeit
kommt. Und der grosse Büchertisch des auf diese gesegnete Konferenz zurück.
Missionswerks Mitternachtsruf bot wäh- Ein herzliches Shalom bis zum nächsten
rend der Konferenz spezielle Souvenirs Jahr! Markieren Sie jetzt schon rot in Ihrer
aus Israel an. Agenda folgenden Termin: 20. – 21. Juni
Was dem Ganzen noch einen authen- 2009, Israelkonferenz im Konferenzzent-
tischen israelischen Anstrich verlieh, war rum des Missionswerks Mitternachtsruf
die Verpflegung. Wir wurden mit kulina- in Dübendorf, Schweiz. JM 
Im ersten überall auf der Welt bemerkbar macht,
Quartal des Jahres ein sehr beachtenswerter Anstieg. Das
2008 verzeichnete gilt auch für weitere statistische Anga-
die israelische ben: Die israelischen Exporte sind um 12
Wirtschaft ein Prozent gestiegen, während beim Import
Wachstum von 5,4 ein Zuwachs von 18,7 Prozent verzeich-
Prozent. Das ist net wurde. Der Lebensstandard in Israel
vor allem in Anbe- steigt, wie der Zuwachs des privaten Ver-
tracht der Finanz- braucherindex um 14,1 Prozent deutlich
und Wirtschafts- zeigt. Die Investitionen im Immobilien-
krise, die sich fast und Transportmarkt sind um 9,6 Prozent
angestiegen. Auch die Arbeitslosenzahl
ist inzwischen auf einen Tiefstand gesun-
ken (siehe «Niedrigste Arbeitslosenrate
seit 13 Jahren», S. 18).
Das Interview, das der Präsident
der Europäischen Zentralbank,
Jean-Claude Trichet, der israeli-
schen Tageszeitung Yediot Acharonot
gewährte, fand viel Beachtung, denn
er sprach ein grosses Lob aus: «Ich bin
schwer beeindruckt von den Leistungen
der israelischen Wirtschaft.» Trichet,
der als einer der einflussreichsten Wirt-
schaftsexperten Europas gilt, führte
ferner aus: «Ich bin der Ansicht, dass
Israel auch weiterhin für sich das Beste
aus dem Prozess der Globalisierung her-
ausholen wird.» Er ist ferner der Ansicht,
dass sich derzeit grosse Veränderungen
in der Weltwirtschaft abzeichnen. «Das
ist ein langwieriger Prozess, der gera-
de erst begonnen hat», sagte er. Trichet
glaubt, dass viele Staaten ähnliche
Finanzkrisen zu spüren bekommen
werden, wie derzeit die USA. Zugleich
äusserte er im Interview die Ansicht,
dass «Israel davon verschont bleiben
wird». AN
Kommentar: Sind die ausserordentli-
chen Leistungen Israels nicht ein Angeld
dafür, dass Gott heute unter Seinem Volk
am Werk ist und Israel sich eines Tages
auch bekehren wird, durch das Wirken des
Herrn? Nur über Israel sagt der Herr, dass
Er dem Volk einen neuen Geist und ein neu-
es Herz geben will, nicht über die Nationen
(vgl. Hes 36,26ff.). Gott geht mit Israel
Seinen Weg und kommt zum Ziel. CM 

WAR ISRAEL AN DER BEFREIUNG DER GEISELN IN KOLUMBIEN BETEILIGT?

Kolumbianisches Entebbe
Die Welt atmete auf, als Ingrid Betancourts Befreiung bekannt wurde. Viele spitzten die Ohren, als sie
selbst in Zusammenhang damit Israel erwähnte und wenig später Frankreichs Präsident Sarkozy direkte
Worte an den entführten israelischen Soldaten Gilead Shalit richtete.
Als sich im März 2008 Venezuelas Präsident Hugo Chávez mit
der abfälligen Äusserung «Kolumbien ist das Israel Südamerikas
geworden» zu Wort meldete, fand man dazu wenig in der Presse.
Damals hatte Kolumbien FARC-Terroristen über die Grenze ins
Nachbarland Venezuela verfolgt und gezielt liquidiert. «Gezielte
Liquidationen» kennt die Welt eigentlich nur als israelische Vor-
gehensweise.
Der Öffentlichkeit war bisher bekannt,
dass die israelisch-
kolumbianischen
Hugo Chavez: «Kolumbien ist das Israel Süd-
Beziehungen nicht amerikas geworden»
immer die besten
waren. Kolumbien hatte sich 1947 bei der
UNO-Abstimmung über die Teilung des
britischen Mandatsgebietes Palästina
der Stimme enthalten und 1948 den Staat
Israel nicht anerkannt. Erst in den 1960er
Jahren nahmen beide Staaten diploma-
tische Beziehungen auf. Enger wurden
die Beziehungen dann Mitte der 1980er
Jahre im Zuge eines Handelsabkommens.
Auch der Kolumbienbesuch des stellvertretenden israelischen
Aussenministers Madschalli Wahbi Ende Februar 2008 fand kaum
Beachtung. In der israelischen Presse hiess es, dass die Regierung
kein Interesse daran habe, «diese Beziehungen in der Öffentlichkeit
breitzutreten».
Dann hörte die Welt Ingrid Betancourts Lob direkt nach ihrer
Befreiung für die «perfekte Mission» und ihren Vergleich mit is-
raelischen Operationen. Wenig später trat Frankreichs Präsident
Sarkozy mit Betancourts Kindern vor laufende Kameras. Seine
kurze Ansprache schloss er mit einer Botschaft an den entführten
israelischen Soldaten Gilead Shalit und dessen Familie. Man habe
ihn nicht vergessen und Frankreich sei immer bereit, für seine
Freilassung zu kämpfen.
Einige israelische Medien wollten nur Stunden danach wissen,
dass Israelis an der Befreiungsoperation beteiligt gewesen seien.
Der israelische Journalist Yossi Melman, der für die renommierte
israelische Tageszeitung Ha’aretz schreibt, machte etwas mehr
Hintergrundangaben: Ja, es stimme, dass Israelis bei der Aktion
involviert gewesen seien, jedoch nur indirekt.
Dass Israel bei dieser Aktion mit eigenen Elitetruppen mitgehol-
fen habe, bestätigt offiziell niemand. Angesichts der Brisanz dieser
Meldung ist diese Reaktion Israels verständlich. Offiziell bekannt ist,
dass an den militä-
rischen Aktivitäten
in Kolumbien Dut-
zende israelische
Sicherheitskräfte
beteiligt sind. Koor-
diniert werden sie
von «Global CST»
und deren Eigentü-
mer Israel Ziv. Ziv
ist Brigadegeneral
der Reserve und
leitete früher eine
Elitetruppe der is-
raelischen Armee.
«Das war eine kolumbianische Entebbe-Aktion», sagte Ziv bei seiner
Rückkehr aus Bogota am Abend der Betancourt-Befreiung gegenüber
Ha’aretz. Israel habe hauptsächlich bei Beratung und Assistenz, Aus-
rüstung und nachrichtendienstlicher Technologie geholfen.
In dem Zusammenhang wurde bekannt, dass Israel Flugzeuge,
Drohnen und Waffen sowie Nachrichtendienstsysteme an Kolumbien
verkauft hat. «Global CST» hatte eine kolumbianische Ausschreibung
in Höhe von 6,4 Millionen Euro gewonnen. AN 
Kommentar: Für viele Beobachter ist klar, dass Israel seine Hände
im Spiel hatte. Die Perfektion dieser Aktion lässt fast keinen andern
Schluss zu. Wenn dem so wäre, ist vielleicht folgender Vergleich er-
laubt: Wie diese Israelis vom Himmel her (mit dem Helikopter) kamen,
um Menschen zu befreien, so kam auch Jesus Christus vom Himmel,
um uns alle von der Knechtschaft Satans zu befreien. Jeder, der an
Ihn glaubt, erfährt wirkliche Befreiung (vgl. Joh 8,36). CM 

11
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 8/2008
DIE US-PRÄSIDENTSCHAFTSKANDIDATEN ZU JERUSALEM UND DEM HOLOCAUST
Obama und McCain über Israel
Sowohl Barack Obama als auch John McCain wissen um die Bedeutung aussenpolitischer Themen im ameri-
kanischen Präsidentschaftswahlkampf. Doch wie stehen die beiden Kontrahenten eigentlich zu Israel?
Seit Monaten wird versucht, den
amerikanischen Präsidentschaftskan-
didaten Barack Obama als «heimlichen
Muslim» unter Verweis auf seinen Mit-
telnamen Hussein und seine Kindheit
zu diskreditieren,
die er teilweise im
indonesischen Ja-
karta verbrachte.
Er selbst betont,
dass es in seiner
Familie «keine
praktizierenden
Muslime» gibt
und er christlich
Obamas Wahlkampfversprechen sind
mit Vorsicht zu geniessen. Später hat er
seine Äusserungen bezüglich Jerusalem
relativiert
erzogen wurde.
Dass diese Frage
von Bedeutung ist,
verdeutlichte unter
anderem ein Aufruf des New Yorker Bür-
germeisters Bloomberg: «Diese Verleum-
dungen gefährden die Errungenschaften
der jüdisch-muslimischen Beziehungen in
den USA. Obama ist christlich.»
In Israel verfolgte man mit grossem
Interesse die Auftritte beider Kandidaten
auf der pro-israelischen AIPAC-Konferenz.
Ihre Reden zeugten von viel Sympathie für
Israel. Gerade Obama hatten viele eine der-
art Israel wohlgesonnene Haltung nicht
zugetraut. Kommentatoren verwiesen
darauf, dass er im Wahlkampf zwingender
als McCain auf die «jüdischen Stimmen»
angewiesen sei. Das hiesse letztlich, Ob-
amas Ausführungen – «Israels Sicherheit
ist unantastbar … Jerusalem muss die
ungeteilte Hauptstadt Israels bleiben …»
– sind irgendwie auch Wahlkampfverspre-
chen, die man bekanntlich mit Vorsicht zu
geniessen hat. Und in der Tat relativierte
Obama diese Aussage in einem späteren
Interview wieder.
McCain äusserte sich ebenfalls zum
Status Jerusalems und forderte sogar, die
US-Botschaft von Tel Aviv in die Heilige
Stadt zu verlegen. Darüber hinaus be-
tonte er: «Es muss immer gewährleistet
12
AUS ISRAEL
sein, dass Israel militärisch einen Schritt
voraus ist.» Im Mai erschienen zum Thema
Israel mit beiden Kandidaten zwei aufein-
anderfolgende Interviews in The Atlantic.1
Zusammenfassend wurde festgehalten:
«Obama sieht den israelisch-palästinen-
sischen Konflikt als Amerikas grösste
Herausforderung im Nahen Osten; Mc-
Cain hingegen sieht sie im islamischen
Extremismus. Obama erachtet jüdische
Siedlungen nicht als hilfreich, wenn es
um Friedensverhandlungen geht; McCain
äusserte sich nicht direkt dazu, sondern
bezeichnete vielmehr die Hamas-Raketen-
angriffe auf die israelische Stadt Sderot als
dringlichstes Problem.»
Obama und McCain brachten von sich
aus das Thema Holocaust in den Wahl-
kampf ein. Für sie war es offensichtlich
die Möglichkeit, sich sowohl als «politisch
korrekt» zu präsentieren als auch um «jü-
dische Stimmen» zu buhlen. Obama zeigte
sich sehr empathisch und betonte vor allem
die Bedeutung der Rückkehr in die eigene
Heimstätte vor dem Hintergrund des Ho-
locaust. Dennoch leistete er sich wenige
Wochen zuvor einen peinlichen Lapsus. In
einer Rede schilderte er, wie einer seiner
Onkel Auschwitz befreit habe. Die Sache
hat allerdings einen Haken: Nicht die
US-Armee, sondern die Russen befreiten
dieses Vernichtungslager. Später erklärte
er, er habe sich geirrt und Buchenwald
gemeint. Demgegenüber punktete Mc-
Cain mit der zugkräftigen Deklaration:
«Die Vereinigten Staaten haben sich dazu
verpflichtet, nie wieder einen weiteren
Holocaust zuzulassen.»
Obschon fast
immer eine Kluft
zwischen Wahl-
kampfversprechen
und späterer Poli-
tik besteht, so ist
und bleibt Israel
(und seine Sicher-
heit) ein wichtiges
Thema in den USA.
Daher ist es auch
nicht verwunder-
lich, dass McCain
Israel in den letzten
Wochen bereits be-
suchte und Obama
seine Visite für den
Sommer ankündig-
te. AN
Kommentar: Aufgrund von Daniel 10,13
und Vers 21 nehmen viele Ausleger an, dass
an den Spitzen der Nationen Engel Satans
stehen, die die jeweilige Regierung und
das Volk beeinflussen wollen. Die grosse
Ausnahme ist Israel, das einen Engelfürsten
des Lichts über sich hat, nämlich Michael
(vgl. Dan 12,1). So gesehen sollten wir der
Unterstützung der USA für Israel nicht eine
allzu grosse Bedeutung beimessen. Leicht
kann sich ein gewählter Präsident in seiner
Haltung ändern und Israel die kalte Schul-
ter zeigen. Dass das eines Tages so kom-
men wird, geht klar aus der Schrift hervor.
Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass
in den USA viele Millionen Christen leben,
die hinter Israel stehen. Dieser Einfluss,
auch auf die Regierung in Washington,
darf nicht unterschätzt werden. Es ist gut
vorstellbar, dass sich Amerika nach der
Entrückung gegen Israel stellen wird, weil
die wiedergeborenen Christen dann nicht
mehr da sein werden. CM 
1
The Atlantic, «Obama on Zionism and Hamas»,
12. Mai 2008, «McCain on Israel, Iran and the
Holocaust», 30. Mai 2008, Jeffrey Goldberg
(http://jeffreygoldberg.theatlantic.com)
 ISRAEL UND USA: WORTE ODER WAFFEN GEGEN ATOMBOMBEN?
Wie stehen die «Waffenbrüder» zum Iran?
In letzter Zeit häuften sich die Äusserungen zu einem möglichen militärischen Angriff, um das
Atomforschungsprogramm des Iran zu stoppen.
Im April 2008 hatte der israelische Minister für nationale Infrastruk-
tur, Benjamin Ben Eliezer (Arbeitspartei), gesagt: «Wenn der Iran Israel
angreift, werden wir das Land zerstören.» Die israelische Regierung
schwieg dazu. Wenige Wochen später bezeichnete der ehemalige
Generalstabschef und gegenwärtige Verkehrsminister Shaul Mofaz
einen israelischen Angriff auf den Iran, falls dieser tatsächlich zur
Nuklearmacht werden sollte, als «unabwendbar». Über ihn brach in
Israel Kritik herein. Man warf ihm vor, «die Situation unnötig anzuhei-
zen». Andere beschuldigten ihn, dieses Thema für den Wahlkampf
auszuschlachten und zudem dazu beizutragen, die Rohölpreise in die
Höhe schnellen zu lassen. Washington kommentierte zurückhaltend,
dass Mofaz wohl der «berechtigten Sorge der Bürger Israels um die
Zukunft des Landes Ausdruck verliehen habe». Dennoch taten sich
einige ehemalige israelische Militärs und Geheimdienstler weiter mit
Andeutungen in der Presse hervor, wobei sie sich auf ihre profes-
sionelle Expertise beriefen. Ihnen scheint es egal zu sein, dass sie
heute nicht mehr zum Kreis der in Staatsgeheimnisse eingeweihten
Personen gehören. Ministerpräsident Olmert wies indes allseits an,
«keine Spekulationen mehr in die Welt zu setzen.»
Hinzu kommen die Meldungen über eine Aufstockung der israe-
lischen Luftstreitkräfte durch hochmoderne «F-35 Lightning II»-Jets,
die die USA Israel zur «Steigerung der strategischen Kapazität»
zugesagt haben sollen. Dies fiel mit dem Amerikabesuch Olmerts
zusammen. Beide Seiten betonten dabei mehrmals, «Waffenbrüder»
zu sein. Olmert äusserte sich optimistisch: «Jeden Tag tun wir (Israel
zusammen mit den USA) einen weiteren Schritt, um den Iran daran
zu hindern, in den Besitz von Atomwaffen zu kommen. Bezüglich der
Lösungsmöglichkeiten, die den Iran betreffen, habe ich jetzt (nach
den Regierungsgesprächen) wesentlich weniger Fragen im Hinblick
auf Sachzwänge, Zeitabläufe und die zu treffenden Entscheidungen.»
Das kann letztlich alles Mögliche heissen.
Dann kamen die Neuigkeiten über die umfangreichsten israe-
lischen Luftmanöver seit zwei Jahren. In der israelischen Presse
EX-US-PRÄSIDENT JIMMY CARTER:
«Israel verfügt über 150
Atombomben»
Carter wagte kürzlich, was sich zuvor kaum ein
Politiker traute: Er äusserte sich öffentlich zu der
Frage, ob Israel eine Atommacht ist. Doch damit
nicht genug, denn Carter gab Geheimnisse preis, die
er anscheinend aus seiner Amtszeit kennt.
Jimmy Carter wurde 1924 im US- Präsident der USA.
Bundesstaat Georgia geboren und am- Im letzten Monat
tierte zwischen 1977 und 1981 als 39. überraschte er die
wurden vor allem die Langstreckenübungsflüge der Kampfjets
und Rettungshubschrauber sowie die Auftankmanöver in der Luft
hervorgehoben. Die Manöver sollen in den USA, Kanada und Eu-
ropa stattgefunden haben. Zudem sollen die israelischen Piloten
unterschiedlichste Waffentypen erprobt haben.
Aus den USA sind weiterhin gemässigte Töne zu hören. Das
Weisse Haus betonte, die iranische Atombedrohung auf der Grund-
lage «mehrseitiger diplomatischer Bemühungen» lösen zu wollen.
Am Abend vor Redaktionsschluss wies der israelische Journalist
Ehud Ya’ari, Experte für arabische Angelegenheiten beim 2. TV-
Kanal, auf kaum zu vernehmende Stimmen aus dem Iran hin, die
darauf drängten, «dass jetzt die Zeit der Entscheidung ist».
Genau das ist bisher der einzig sichere Sachverhalt, den man
daraus schlussfolgern kann, wenn man nicht zu den Entscheidungs-
und Geheimnisträgern der involvierten Staaten gehört: Zweifellos
bewegt sich etwas und hat sich irgendetwas zugespitzt, doch
worauf das hinauslaufen wird, wissen die wenigsten. Dass die
Beziehungen zwischen Israel und den USA eine grosse Rolle
spielen – einerlei, ob geheime Verhandlungen im Gang sind oder
ein Angriffsplan aus der Schublade geholt wird – steht ebenfalls
fest. AN
Kommentar: Der Iran ist der Nachbarstaat des Irak, durch dessen
Gebiet Tigris und Euphrat fliessen. Die Offenbarung berichtet uns,
dass am Ende der Zeiten ein unvorstellbarer Krieg dort seinen Anfang
nehmen wird (vgl. Offb 16,12-16). Wir lesen ebenfalls über die vier
Engel, die am Euphrat gebunden sind, um auf das Jahr, den Monat,
Tag und die Stunde losgelassen zu werden, um ein Drittel der Men-
schen zu töten. Das sind heute etwa 2 Milliarden (vgl. Offb 9,14-15).
Werden hier Atomwaffen eingesetzt? Gut vorstellbar. Die Erfüllung
biblischer Prophetie scheint immer näher zu rücken und damit auch
die Entrückung der an Jesus gläubigen Christen. Auch der folgende
Bericht passt in diesen Zusammenhang. CM 
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 8/2008
Weltöffentlichkeit mit Äusserungen, die
er in West-England auf einer Konferenz zu
politischer Literatur machte. Carter hielt
seine Rede vor rund 100 geladenen Gästen.
Später wurde der Inhalt seiner Ansprache
in der Londoner Times veröffentlicht.
Carter vertraut laut seinen Ausführun-
gen auf die «Rationalität der Regierung im
Iran». Er glaubt, dass der Iran erst in rund
drei Jahren zur Nuklearmacht werden wird.
Doch selbst dann, so meinte er, «werden sie
niemals von dieser Schlagkraft Gebrauch
machen.» Diesbezüglich betonte er: «Die
USA verfügen über insgesamt 12 000
atomare Sprengköpfe. Russland hat ein
ähnlich grosses Atomwaffenarsenal. Auch
England und Frankreich verfügen über eine
stattliche Anzahl von A-Bomben. Ebenso
verhält es sich mit Israel, das 150 oder
mehr Atombomben besitzt.» Weiter gab er
zu bedenken: «Warum sollten die Iraner
also Selbstmord begehen? Sie wissen,
dass ihr Land vollkommen zerstört wer-
den würde. Mein Instinkt sagt mir, dass
AUS ISRAEL
sie von einer solchen Waffe niemals Ge-
brauch machen werden. Um aber dennoch
die Wahrscheinlichkeit möglichst gering
zu halten, müssen wir unbedingt und
ohne weitere Verzögerungen den Dialog
mit Teheran suchen.»
Aus Jerusalem war ein zorniges Grollen
über Carters Ausführungen zu vernehmen.
Im israelischen Aussenministerium hiess
es, dass «Carter früher einmal ein ernst
zu nehmender Politiker gewesen sei, was
heute in Anbetracht seiner Fantastereien
keineswegs mehr der Fall ist». Zudem war
man darüber erbost, dass ein Mann, der
aufgrund seines früheren Amtes Staats-
geheimnisse hütet, sich heute in solchen
Angelegenheiten öffentlich äussert. Noch
verärgerter war man, dass ein ehemaliger
US-Präsident nicht eigene Staatsgeheimnis-
se, sondern die anderer Länder ausplauder-
te. «Jeder US-Präsident hat über israelische
Geheimnisse Stillschweigen gewahrt, denn
strategische Angelegenheiten des Staates
Israel sind auch für die USA von Interes-
se. Carter hat mit seinen Ausführungen ein
absolutes Tabu gebrochen», sagte ein hoch-
rangiger israelischer Regierungsbeamter,
dessen Name von der israelischen Presse
nicht veröffentlich wurde.
Aus Carters Äusserungen geht nicht
hervor, auf welches Jahr sich seine Zah-
lenangabe bezieht. Diesbezüglich wurde in
der Presse gemutmasst, dass sich Carters
Kenntnisstand auf das Jahr 1981 bezieht,
als er als Präsident aus dem Amt schied.
Ausländische Quellen waren schnell zur
Stelle, als es darum ging, dies als histori-
sche Angabe zu werten und Vermutungen
über den Umfang des gegenwärtigen israe-
lischen Atombombenarsenals anzustellen.
Es wurde spekuliert, dass Israel in einem
einzigen Jahr genügend radioaktives Mate-
rial produziere, um fünf neue Atombomben
herzustellen. Wenn Carters Zahlenangabe
tatsächlich von 1981 stammt, dann könnte
Israel auf der Grundlage dieser ausländi-
schen Schätzungen inzwischen über 300
Atombomben verfügen. ZL 

ISRAEL MUSEUM PRÄSENTIERT EINZIGARTIGES EXPONAT

Die Jesaja-Schriftrolle
Das einzigartige Museumsstück wird nur 60 Tage lang zu sehen sein. Jeder Ausstellungstag symbolisiert
ein Jahr des Bestehens des Staates Israel. Die Ausstellung ist eine besondere Würdigung der biblischen
Geschichte des Landes.

Die Jesaja-Schriftrolle ist ungefähr 2 100 Jahre alt. Zum letzten berichtet über die Friedensvision sowie die letzten Tage im Leben
Mal wurde sie vor mehr als vier Jahrzehnten ausgestellt. Seither des Propheten Jesaja, der vor 2 800 Jahren wirkte. Die Geschichte
lagerte sie in den der Entdeckung dieser Schriftrolle grenzt
dunklen Depots des ebenso an ein Wunder wie die Tatsache,
Israel Museums, dass sie letztendlich in israelischen Besitz
um einen Verfall gelangte.
zu verhindern. Die Ein beduinischer Hirtenjunge entdeckte
Jesaja-Schriftrolle die Schriftrolle 1947 zusammen mit sechs
wird bis Mitte Au- weiteren Schriftrollen, die allerdings nicht
gust im «Schrein vollständig erhalten sind. Seinen Fund
des Buches» zu machte der arabische Hirte ganz in der
sehen sein, der zum Nähe von Qumran
Jerusalemer Israel am Toten Meer.
Der «Schrein des Buches» im Israel Museum
Museum gehört. Die Familie des
Die Ausstellung der Jungen verkaufte
Schriftrolle erfolgt die Schriftrollen an zwei Antiquitätenhänd-
unter höchsten ler aus Bethlehem. Drei dieser Schriftrollen
Sicherheitsvorkehrungen, dieses Mal nicht unbedingt aus sicher- kaufte ihnen Prof. Eliezer Sukenik ab, der damals Leiter des Fachbe-
heitspolitischen Gründen, sondern zum Schutz des Pergaments reichs für Archäologie an der Hebräischen Universität Jerusalem
vor Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und zu starker Licht- war. Die anderen vier Schriftrollen wurden an den Metropoliten
einstrahlung. Samuel verkauft, der damals der syrischen Kirche in Ost-Jerusalem
Die Jesaja-Schriftrolle ist das älteste, vollständig erhaltene vorstand. Als dieser 1948 in die USA floh, schmuggelt er sie in die
biblische Schriftdokument auf Pergament, das Archäologen bisher Staaten. Schliesslich bemühte er sich, die Schriftrollen zu Geld zu
entdeckt haben. Gefunden wurde die Schriftrolle zusammen mit an- machen, hatte aber zunächst keinen Erfolg. 1954 entdeckte dann der
deren biblischen Schriften in der judäischen Wüste. Die Schriftrolle ehemalige zweite Generalstabschef der israelischen Armee, Yigal

14
 Yadin, eine Zeitungsanzeige, in der die Schriftrollen angeboten wur-
den. Yadin, der auch ein namhafter Archäologe und zudem der Sohn
von Prof. Eliezer Sukenik war, erwarb dank reicher Geldgeber die
Schriftrollen, sodass sie zurück in israelischen Besitz gelangten. Das
alles geschah still und heimlich. Erst 1955 verkündete der damalige
israelische Ministerpräsident Moshe Sharett Israel und der Welt:
«Die Schriftrollen sind in unserem Besitz.» Noch heute gelten sie
als eines der herausragendsten schriftlichen Zeitdokumente des
Judentums.
Die Jesaja-Schriftrolle, deren Entstehung nach mehreren Radio-
karbonuntersuchungen in das 2. Jahrhundert v.Chr. datiert wird,
wurde 1965 zum letzten Mal der Öffentlichkeit im Original präsentiert.
Nun zeigt das Israel Museum einen 2,6 Meter langen Ausschnitt mit
den ersten 28 Kapiteln des Buches Jesaja sowie einen 2,38 Meter
langen Teil mit den Kapiteln 44 bis 66. Ferner stellt das Museum
weitere Gegenstände aus der Zeit des Propheten Jesaja aus; dar-
unter Eisenwerkzeuge aus dem 8. vorchristlichen Jahrhundert und
erstmals auch ein hellenistisches Siegel, das eine Taube mit einem
Olivenzweig zeigt. ZL
Kommentar: Durch den Fund der Schriftrollen des Buches Jesaja
wurde die Wahrheit der Bibel einmal mehr bestätigt und zugleich
wurden die Bibelkritiker in ihre Schranken verwiesen. Bibelkriti-
sche Theorien, wonach das Jesaja-Buch von mehreren Autoren
geschrieben worden wäre, wurden widerlegt. So ist Israel nicht nur
ein Beweis der Heiligen Schrift, sondern zugleich auch ein Bollwerk
gegen die moderne Bibelkritik. Was haben wir Israel nicht alles zu
verdanken! CM 
Homepage des Museums: www.imjnet.org.il

DIE VERGANGENHEIT BLÜHT AUF

Die älteste Palme der Welt gedeiht

Vor rund drei Jahren berichteten wir über den Versuch, einen auf Massada gefundenen Dattelkern zum Leben
zu erwecken und eine Palme daraus zu züchten. Inzwischen wuchs aus diesem Dattelkern eine stattliche Pal-
me heran.

Die älteste Palme der Welt, von den
Forschern «Methusalah» getauft, wächst
und gedeiht. Sie ist schon knapp einen
Meter hoch. Vor drei Jahren wurde sie aus
einem Dattelkern gezüchtet, den der Archä-
ologe Yigael Yadin auf der Herodes-Festung
Massada am Toten Meer gefunden hatte. Mit
der C-14-Methode wurde das Alter
des Dattelkerns und anderer gefun-
dener Samenkörner auf etwa 2 000
Jahre datiert. Sie stammen demnach
also aus der Zeit Jesu. Die besonde-
ren klimatischen Bedingungen des
Toten Meeres dürften dazu beige-
tragen haben, dass der Dattelkern,
obgleich er ziemlich vertrocknet
aussah, dennoch die 2 000 Jahre
«überlebt» hatte. «Die Wiederaufer-
stehung dieses Dattelkerns ist ein
reines Wunder», sagte die Forsche-
rin, Prof. Elaine Solowey vom Arava
Institut für Umweltstudien.
Sie badete den Dattelkern in
Dünger sowie in Flüssigkeiten, die
mit Enzymen angereichert waren,
ehe sie ihn in einen Plastikblumen-
topf einpflanzte. Heute sieht dieser
Dattelkern wie eine Zimmerpalme
aus. «Das Unmögliche wurde wahr.
Wir hätten nie gedacht, so alte Sa-
men wiederbeleben und zum Keimen bringen
zu können.»
Diese Palme aus der biblischen Provinz
Judäa ist längst ausgestorben, sodass die
im Arava Institut gezüchtete Pflanze das Die Palme wurde nach Methusalah be-
einzige existierende Exemplar der Phoenix nannt, der laut der Bibel jener Mensch war,
dactylifera ist, so ihr lateinischer Name. In der am längsten gelebt hatte. US
Zusammenarbeit mit dem Hadassa Klinikum
in Jerusalem soll geprüft werden, ob die Pal- Kommentar: Ist diese Meldung nicht
me für die Entwicklung von Medikamenten eine grosse Glaubensstärkung, und zwar in
genutzt werden kann. Auch für Historiker und verschiedener Hinsicht? Zum einen denken
wir an das Wort Jesu: «Wenn
das Weizenkorn nicht in die Erde
fällt und stirbt, so bleibt es allein;
wenn es aber stirbt, so bringt es
viel Frucht» (Joh 12,24). Aber
wir denken hier auch an die
Worte von Paulus: «Es wird
gesät ein natürlicher Leib, und
es wird auferweckt ein geistli-
cher Leib»
(1.Kor
Die «Methusalah» aus der Zeit Jesu 15,44). Die
(Geist-)
Seele eines jeden Kind Gottes,
das stirbt, ist bei Eintritt des
Todes augenblicklich bei Jesus,
aber der Leib wird in die Erde
gesät, als ein Samenkorn, das
bei der Auferstehung in Form
eines neuen Leibes aufgeht.
Wenn ein Samenkorn dieser
Palme 2 000 Jahre überlebt
hat, so ist das auch ein Hin-
Biologen ist sie von enormer Bedeutung, da weis auf den unzerstörbaren geistlichen
sie Aufschluss über die Ernährung in der Samen im Leibe jedes Heimgegangenen.
biblischen Zeit liefern könnte, als das Land Dieser überlebt ohne weiteres auch 6 000
weitläufig mit Palmenwäldern übersät war. Jahre! CM 

15
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 8/2008
AUS ISRAEL
VON DER WELT KAUM BEACHTET

Wohlwollen am Sicherheitszaun
Als Israel begann, den Sicherheitszaun zu errichten, ging ein Aufschrei durch die Welt. Doch andere «grosse
wie auch kleine positive Meldungen» gingen und gehen weiterhin unter.

Das israelische Aussenministerium ermöglichen. Erst vor wenigen Wochen rungen, die deswegen für das Leben der
präsentiert auf seiner Homepage unter dem ging eine andere Meldung durch die is- palästinensischen Bevölkerung entstehen,
Stichwort «Terrorismus seit 2000» unter raelischen Medien: Die israelische Armee so gering wie möglich zu halten. Darüber
der Rubrik: «Leben retten: Israels Anti- verpflanzte mehrere Hundert Nutzbäume, hinaus unterstrich man, in Israel mit dem
terrorzaun» umfangreiche Informationen Verpflanzen solcher
zum Thema Grenzzaun. Hier wird versucht, Bäume umfangrei-
häufig gestellte Fragen zu beantworten: Ist che Erfahrungen
es eine Mauer oder ein Zaun? Warum hat gesammelt zu ha-
sich Israel zum Bau entschlossen? Verhin- ben und dass die
dert der Zaun tatsächlich Anschläge? israelische Armee
Wenig beachtet wurde von den inter- bei der Umsetzung
nationalen Medien hoch professio-
bisher, dass sich der Hinter den Olivenbäumen der Sicherheits- nell vorgegangen
Oberste Gerichtshof zaun sei. AN
Israels immer wie-
der eingeschaltet hat, um Korrekturen zum Kommentar:
Zaunverlauf anzuordnen – mal zugunsten Es gibt kein Volk
der palästinensischen Bevölkerung, mal auf dieser Erde,
zugunsten von Kirchenbesitz unterschied- das für seine
licher Denominationen und mal zugunsten um Palästinensern trotz des Zaunverlaufs Feinde so viel Gutes tut! Das Problem
israelischer Dörfer. Natürlich riegelt der deren Bewirtschaftung zu ermöglichen. In ist nur, dass die andere Seite es nicht
Sicherheitszaun Gebiete ab. Dennoch ist der Gegend von Na’alin, in der Modi’in-Re- annimmt. Wenn die Hamas keine Rake-
es keine zweite Berliner Mauer, denn gion, wurden 440 Olivenbäume verpflanzt. ten auf Israel abschiessen, sondern mit
tauchen Schwierigkeiten auf, so wird mit Wegen des Zauns waren einige palästinen- Israel kooperieren würde, würden in Gaza
bestmöglicher Flexibilität nach Lösungen sische Bauern des Dorfes Na’alin von ihren heute weit bessere Zustände herrschen.
gesucht. In dieser Hinsicht setzt man sich landwirtschaftlichen Einkommensquellen Was könnte Israel Gutes für Syrien tun,
nicht nur für Menschen, sondern auch für getrennt. Daher entschied die israelische wenn das Land mit dem jüdischen Staat
die Flora und Fauna ein. Armee in Kooperation mit der israelischen Frieden schliessen würde? Haben wir
Schon vor Monaten wurde bekannt, Zivilverwaltung des Westjordanlandes, ein hier nicht ein Bild für viele Menschen in
dass in freier Wildbahn lebende Tiere wie Zeichen des Wohlwollens zu setzen. dieser Welt, die das Angebot Jesu Christi
zum Beispiel Hirsche und Rehe, Schwarz- Die palästinensische Seite sah das ablehnen und deshalb nie Frieden mit
wild, Stachelschweine und Igel stark jedoch nicht so. Die Bauern lehnten jeg- Gott haben werden? Die Menschen leh-
eingeengt werden. Das könnte den Fort- liche Kooperation ab, weil sie der Ansicht nen Jesus und Israel ab, weil das für sie
bestand dieser Arten gefährden. So setzten sind, dass die Bäume sowieso absterben die Stunde der Wahrheit wäre und sie ihr
die israelischen Verteidigungsstreitkräfte werden. Offizielle Stellen der israelischen eigenes Versagen eingestehen müssten.
die Empfehlungen der israelischen Natur- Regierung und Armee verwiesen darauf, Dem Herrn sei Dank, dass sich immer
schutzbehörde um und bauten Schlupflö- dass der Verlauf des Zauns in dieser Re- noch einzelne Menschen rufen lassen,
cher in den Sicherheitszaun ein, um die gion gerichtlich bestätigt wurde und der sich zu Christus bekehren und so zu
ungehinderte Migration der Wildtiere zu Staat Israel alles tun werde, um Verände- Freunden Israels werden. CM 

GEFÄHRLICHE SCHLANGENBISSE

Palästinensisches Mädchen von israelischen Ärzten

gerettet
In Israel sind etwa 40 Schlangenarten beheimatet. Die meisten Schlangen sind ungefährlich, dennoch kommt
es immer wieder zu Todesfällen durch Bisse der wenigen Giftschlangen.
Man findet in vielen israelischen Negev-Wüste. Gerade unter den Schlangen, grünen Norden kommen Giftschlangen
Regionen Schlangen, insbesondere in den die die Wüste vorziehen, gibt es einige vor. Anfang Juni dieses Jahres berichteten
wasserarmen Zonen, wie in der nördlichen hochgiftige Arten. Aber auch im relativ die israelischen Medien über den Tod eines

16
47-jährigen Mannes, der aufgrund eines
Schlangenbisses in den Nacken nicht
mehr gerettet werden konnte.
Im Winter sind Schlangen nicht aktiv.
Sie werden im Übergang zwischen Frühjahr
und
Som-
mer lang-
sam aktiver und verfügen dann
über eine grosse Menge Gift. Das war auch
im Hinblick auf den Tod von Gil Borochevsky
ausschlaggebend. Er entdeckte die Schlange
auf seinem Dachboden, wo sie offensichtlich
überwintert hatte. Obwohl Schlangenbisse
mit Todesfolge selten sind, kommen sie
dennoch ab und zu vor, wie ein Mitarbeiter
des israelischen Rettungsdienstes «Magen
David Adom» bestätigte, der mit als erster
vor Ort war.
Mehr Glück hatte wenige Tage zuvor ein
palästinensisches Mädchen aus Ramallah,
dem israelische Ärzte des Hadassah Klini-
kums in Jerusalem noch rechtzeitig helfen
konnten. Im Hof des Wohnhauses der paläs-
tinensischen Familie war die Zwölfjährige
plötz- lich von einer giftigen
Vi- per gebissen worden.
Sie wurde zuerst im
Zentralkrankenhaus
von Ramallah behan-
delt. Dort erhielt sie das erste
Gegengift. Doch das reichte nicht
aus, um das Mädchen zu retten. Da in
dem palästinensischen Krankenhaus kein
weiteres Gegengift zur Verfügung stand,
bat man israelische Mediziner dringend um
Hilfe.
Der Leiter der Notaufnahme des Hadassah
Klinikums, Dr. Kobi Assaf, sagte gegenüber
der israelischen Presse: «Als das Mädchen bei
uns eintraf, war der Bereich rund um die Biss-
stelle extrem geschwollen. Zudem hatte sie
Schwierigkeiten zu sprechen und zu atmen,
da auch ihr Hals sehr stark angeschwollen
war. Sie hatte starke Krämpfe im Unterleib
und musste ständig erbrechen.»
Dr. Assaf fügte hinzu, dass dem
Mädchen zwar durch das Gegengift des
Hadassah Klinikums das Leben gerettet
wurde, «aber wenn ihre Verwandten nicht
so geistesgegenwärtig gewesen wären, die
Schlange zu töten und mit ins Kranken-
haus zu bringen, hätten sowohl wir als
auch unsere palästinensischen Kollegen
vermutlich wenig ausrichten können. Um
diese Jahreszeit sind Schlangenbisse nicht
allzu häufig, aber oft tödlich.» AN
Kommentar: Werden wir bei dieser
Geschichte nicht auch an Jesaja 11,6-8 er-
innert, wo wir über das weltweite Tausend-
jährige Friedensreich Jesu Christi, der in
Jerusalem Seinen Thron haben wird, lesen:
«Da wird der Wolf bei dem Lämmlein wohnen
und der Leopard wird sich bei dem Böcklein
niederlegen. Das Kalb, der junge Löwe und
das Mastvieh werden beieinander sein, und ein
kleiner Knabe wird sie treiben. Die Kuh und
die Bärin werden miteinander weiden und ihre
Jungen zusammen lagern, und der Löwe wird
Stroh fressen wie das Rindvieh. Der Säugling
wird spielen am Schlupfloch der Natter, und
der Entwöhnte seine Hand nach der Höhle der
Otter ausstrecken.» CM 

INTERNATIONALER KOOPERATIONSERFOLG

Israelische Chips in japanischen Mobiltelefonen

Mit vereinten Kräften kommt man manchmal sehr viel weiter. Das stellt auch die Kooperation zwischen
einer neu gegründeten israelischen Firma und einem japanischen Mobiltelefonkonzern unter Beweis.

Die neu gegründete israelische Firma «Altair Semiconductor»

beschäftigt sich mit der Entwicklung von Chips für die sogenannte
«vierte Generation» von Mobiltelefonen. Im
Sommer 2008 wurde bekannt, dass sie mit Mit dem neuen Chip ist es möglich von
dem japanischen Konzern «Willcom Inc.» überall aus im Internet zu surfen
einen Vertrag unterzeichnete. «Willcom
Inc.» ist einer der führenden Konzerne, die sich mit der Entwick-
lung moderner Mobiltelefone befassen. Die Firma verfügt sowohl in
Japan als auch im Ausland über einen beträchtlichen Marktanteil
in diesem Bereich. Der von «Altair Semiconductor» unterzeichnete
Vertrag zur Entwicklung und Produktion von Chips für «Willcom»-
Mobiltelefone der nächsten Generation beläuft sich auf mehrere
Dutzend Millionen Euro. Noch nie zuvor konnte ein israelisches
Jungunternehmen in diesem Bereich einen derart guten Vertrags-
abschluss erzielen.
«Altair Semiconductor» wurde erst 2005 gegründet. Die Mitar-
beiter beschäftigen sich mit der Entwicklung von kleinsten Mini-
Chips, die trotz ihrer geringen Grösse extrem leistungsfähig sind.
Die Entwicklung dieses «kleinen schlauen Chips» für Mobiltelefone
macht es möglich, dass das Gerät als Telefon, MP-3-Player und Kommunikationselektronik erklärt. Die Firma unterhält eine Nieder-
Digitalkamera zugleich einsetzbar ist, und dass man von jedem lassung mit Forschungszentrum in Hod Sharon im Grossraum Tel Aviv
beliebigen Ort aus und zu jeder Zeit im Internet surfen kann. und beschäftigt rund 60 Angestellte. ZL 
2007 wurde «Altair Semiconductor» zu einer der drei erfolg-
reichsten Firmenneugründungen Israels im Bereich der modernen Die Homepage von «Altair Semiconductor»: www.altair-semi.com

17
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 8/2008
HERAUSRAGENDE LEISTUNGEN
Israel an vor-
derster Front in
Technologie und
Medizin
In der Entwicklung moderner
Kommunikationsmittel liegt
Israel im internationalen Ver-
gleich auf dem 3. Platz und
belegt bei der Innovation medi-
zinischer Geräte weltweit den 4.
Rang.
Die Festlegung obiger Rangfolgen
geht auf eine Begutachtung des Finanz-
gebarens von rund 400 international
tätigen Risikoinvestmentfonds zurück (in
den USA, Europa, Asien und Australien).
Israel schneidet im Hinblick auf deren
Investitionsfreudigkeit in zwei Bereichen
hervorragend ab: Innovation von Kommu-
nikationstechnologien und medizinischen
Apparaturen.
61 Prozent der Befragten gaben Israel
besonders gute Bewertungen im Hinblick
auf die Entwicklung neuartiger Kommuni-
kationstechnologien. Im internationalen
Vergleich schaffte es Israel auf den 3.
Platz nach den USA und Japan. Bezüglich
der Entwicklung neuartiger medizinischer
Instrumente landete Israel nach den USA,
Deutschland und Gross-Britannien auf
Platz 4.
Risikoinvestmentfonds sind im All-
gemeinen in jenen Ländern tätig, die
Innovationen mit vielversprechendem
Marktpotenzial hervorbringen. Die gröss-
ten und namhaftesten Risikoinvestment-
fonds investieren Summen in Höhe von
mehreren Milliarden Euro jährlich. Sie sind
zumeist auf der Suche nach Firmenneu-
gründungen, die sich neuartigen Markt-
bereichen mit Zukunftspotenzial widmen
und dringend auf die Finanzspritzen von
Grossinvestoren angewiesen sind. Gerade
Israel geniesst einen hervorragenden Ruf
bezüglich des Erfolgs solcher Jungun-
ternehmen. Meistens finden sich hier
besonders einfallsreiche und talentierte
Nachwuchswissenschaftler mit einma-
ligen Ideen zusammen, die ein enormes
Marktpotenzial in Aussicht stellen. ZL 
18
AUS ISRAEL
REKORD IN ISRAEL
Niedrigste Arbeitslosenrate seit
13 Jahren
Der wirtschaftliche Aufschwung Israels schlägt sich auch in der Zahl
der arbeitslos gemeldeten Personen nieder. Man verzeichnete die nied-
rigste Arbeitslosenrate seit 13 Jahren.
Es ist eine sehr erfreuliche Meldung: Personen mehr registriert, die ohne feste
Im ersten Quartal dieses Jahres 2008 Anstellung waren. Das heisst, dass damals
sank die Zahl der in Israel als arbeitslos rund 234 000 Israelis ohne Arbeit waren.
gemeldeten Personen auf einen Rekordtief- Experten wiesen darauf hin, dass es
stand. Die Arbeitslosenrate beläuft sich somit gegenwärtig eigentlich keine reale
im Landesdurchschnitt auf 6,3 Prozent. Arbeitslosigkeit mehr in Israel gibt. Es fiel
Im letzten Quartal des Jahres 2007 waren der bekannte Satz: «Wer arbeiten möchte,
noch 6,7 Prozent der findet auch
der Erwerbsfähi- Arbeit.» Bei vielen
gen als arbeitslos der als arbeitslos
registriert. Seit gemeldeten Perso-
1995 konnte Israel nen handelt es sich
keine so niedrige nämlich um Schüler
Arbeitslosenrate oder Studenten,
mehr verzeichnen. die gerade erst
Aus den Anga- ihre Studienzeit
ben, die kürzlich abgeschlossen ha-
von der Zentralbe- Wer in Israel arbeiten will, findet Arbeit ben und erstmals
hörde für Statistik auf Arbeitssuche
veröffentlicht wur- sind. Darunter
den, geht hervor, dass im ersten Quartal sind auch genauso viele Soldaten, die
2008 von insgesamt 2,9 Millionen erwerbs- gerade ihren Wehrdienst absolviert
fähigen Israelis 2,76 Millionen beschäftigt haben. Arbeitsmarktexperten in Israel
waren. Lediglich 184 000 Personen waren betonten im Zusammenhang mit dieser
als arbeitslos gemeldet. Im vorangegan- erfreulichen Meldung allerdings, dass es
genen Quartal waren annähernd 10 000 einige Berufsbereiche gibt, in denen es
mehr Arbeitslose verzeichnet worden. stark an qualifizierten Fachkräften man-
Mitte 2007 hatte man sogar noch 40 000 gelt. ZL 
NEUARTIGES DIAGNOSEVERFAHREN IN ISRAEL ENTWICKELT
Speichel ermöglicht Krankheits-
diagnose
Israelische Wissenschafter entwickelten ein Verfahren, das die denkbar
einfachste Ermittlung von bestimmten Krankheiten ermöglicht – über
eine Analyse des Speichels.
Wenn die Diagnose über eine Ana- stand eines Patienten geben kann, denn
lyse des Speichels erfolgt, sind Blutun- die meisten Moleküle, die im Blut oder
tersuchungen nicht mehr erforderlich, Urin enthalten sind, findet man auch in
die aufwendig, langwierig und letztlich der Spucke. Hier jedoch liegen diese
kostenintensiv sind. Moleküle in wesentlich geringerer Kon-
Schon seit längerer Zeit sind sich zentration vor.
die Mediziner bewusst, dass uns die Diesbezüglich gab es bisher aller-
Zusammensetzung der Mundflüssigkeit dings ein Hindernis. Speichel enthält
Aufschluss über den Gesundheitszu- sehr viele verschiedene Proteine, insbe-
sondere Amylase, die 60 Prozent aller chenden Patente bereits beantragt wurden. und überall durchführbar ist und obendrein
in der Mundflüssigkeit nachweisbaren Nava Swersky-Sofer, Präsidentin und Ge- auch noch die finanzielle Einsparung ver-
Eiweissstoffe ausmacht. Deswegen konn- schäftsführerin spricht.»
ten andere Proteine bisher nicht genau von «Yissum», Zudem erläu-
bestimmt werden. Deren Bestimmung ist führte dazu aus: terte sie, dass
jedoch wichtig, um verschiedenste Krank- «Die Entdeckung 2007 in den USA
heiten diagnostizieren zu können, wie bei- von Prof. Pal- beispielsweise
spielsweise unterschiedliche Krebs- und mon und seinen rund 41,5 Mil-
Herzerkrankungen, Diabetes, HIV oder Kollegen eröff- lionen Euro in-
andere Infektionskrankheiten. Nun fand net völlig neue vestiert wurden,
aber ein Wissenschaftlerteam des Insti- Horizonte der um eine Krank-
tuts für Dentalmedizin der Hebräischen medizinischen heitsdiagnose
Universität Jerusalem unter der Leitung Diagnostik. durch die Analy-
von Prof. Aaron Palmon eine Lösung für Nunmehr wird se von Speichel
eben dieses Problem. die Entwicklung zu ermöglichen.
Das von ihnen entwickelte Verfahren eines Geräts Derzeit arbeiten
beruht auf einem biotechnologischen möglich, das die Wissen-
Prozess, durch den das Protein Amylase schon innerhalb schaftler unter
vollständig aus einer Speichelprobe her- Prof. Palmons
ausgefiltert werden kann. Dieses Eiweiss Die Speichelanalyse ist einfach, schnell und Anleitung an
kann, wie sie herausfanden, schlicht und überall durchführbar der Entwicklung
einfach durch Kartoffelstärke sozusagen eines Einwegins-
neutralisiert werden. kürzester Zeit truments, um die
Die universitätseigene Firma «Yissum», Analysen zum Ge- Untersuchung
die für die kommerzielle Vermarktung der sundheitszustand von Speichel in
wissenschaftlichen Innovationen verant- eines Patienten liefert. Bemerkenswert ist jeder Arztpraxis problemlos durchführen zu
wortlich ist, gab bekannt, dass die entspre- dabei, dass dieses Verfahren einfach, schnell können. ZL 

«HYUNDAI» ERWIRBT ISRAELISCHE NAVIGATIONS-SOFTWARE-INNOVATION

Israelische Technologie fürs Auto

Viele Verbraucher haben keine Ahnung, welche modernen Apparaturen auf israelischen Erfindungsreichtum
zurückgehen. Vermutlich werden auch die meisten zukünftigen Käufer von «Hyundai»-Autos niemals erfah-
ren, dass das serienmässig eingebaute Navigationsgerät dank einer in Israel entwickelten Software neuarti-
ge Bilder liefert.

Die israelische Firma «Nav N Go» konnte einen Vertrag mit dem und Eigentümer Dudi Virnick bereits Angebote für den Verkauf der
Autokonzern «Hyundai» unterzeichnen. Dieser koreanische Konzern Patentrechte in «schwindelerregenden Höhen» ein. Dennoch, so
ist der fünftgrösste Autohersteller der Welt. Laut Vertrag soll jedes erklärte er, sei seine Firma nicht an einer Veräusserung ihrer Paten-
Auto, das demnächst vom Band läuft, serienmässig mit einem hoch- te interessiert. Sie möchte vielmehr den Kundenstab von bisher 70
modernen Navigationsgerät ausgestattet werden, das dank des internationalen Firmen noch weiter ausbauen. ZL 
Softwareprogramms aus israelischer Entwicklung Autofahrern den
Weg weisen wird. Dabei handelt es sich um insgesamt vier Millionen Homepage der israelischen Firma: www.navngo.com
Pkws jährlich.
Doch nicht nur der Produktionsumfang der Firma «Hyundai»
ist beeindruckend. Auch die Summe, die «Nav N Go» jedes Jahr
einnehmen wird, ist mit 382 Millionen Euro mehr als ansehnlich. Für
eine Firma, die erst 2004 gegründet wurde,
ist das ein stolzer Profit. Sie beschäftigt in
Zukünftige Hyundai-Fahrer müssen sich
Israel sowie in einer Firmenniederlassung in
keine Gedanken mehr über die Anschaffung
Ungarn insgesamt 300 Angestellte. eines Navigationsgeräts machen
Das von «Nav N Go» entwickelte Navi-
gationsprogramm namens «IGO» zaubert
Strassenangaben als dreidimensionale Bilder auf den Bildschirm.
Dies geschieht in Echtzeit, also während der Fahrt. Die Bilder werden
während der Fortbewegung aktualisiert.
Diese innovative Entwicklung brachte der Firma laut Mitbegründer

19
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 8/2008
BEMERKENSWERTES STATEMENT
DES «MICROSOFT»-GENERALDIREK-
TORS:
«Israel ist
unser zweites
Zuhause»
Der amerikanische Computerkon-
zern «Microsoft» unterhält meh-
rere Forschungslabors in Israel.
Nunmehr machte eine Äusserung
des Generaldirektors der Firma
Schlagzeilen.
«Wir sind auch eine israelische Firma»,
sagte Steve Ballmer, der seit Januar 2000
als Generaldirektor des Computerkonzerns
«Microsoft» amtiert. «Meine amerikanische
Firma sieht in Israel sozusagen ihr zweites
Zuhause. Daher sind wir im Grunde genom-
men sowohl eine amerikanische als auch
eine israelische Firma», meinte er. Wenn
man bedenkt, in welchem Umfang «Micro-
soft» in Israel vertreten und aktiv ist, dann
ist das bestimmt keine Übertreibung.
Während einer Reise durch das Land
hielt Ballmer mehrere Vorträge und unter-
breitete dabei auch interessante und der
Öffentlichkeit bisher unbekannte Aspekte.
Der Prozentsatz der von «Microsoft» in Is-
rael beschäftigten Arbeitnehmer entspricht
dem Prozentsatz der in den USA beschäf-
tigten Arbeitnehmer im Hinblick auf die
jeweilige Gesamtbevölkerung. Darüber
hinaus betonte Ballmer, dass Israel im
computertechnologischen Bereich «die
Nase absolut vorn hat». Er sagte unter
anderem: «Tel Aviv ist das Silikon Valley
Israels. Ich kenne kaum andere Regionen
der Welt, die so gute Konditionen für
Firmenneugründungen offerieren und
wo so viel in Forschung und Entwicklung
investiert wird.»
«Microsoft» ist schon seit etlichen Jah-
ren in Israel aktiv. Der Computerkonzern
unterhält zwei Forschungs- und Entwick-
lungslabors im Land mit insgesamt 600
israelischen Fachkräften. Zudem erwarb
«Microsoft» in den vergangenen zwei Jahren
fünf israelische Hightech-Firmen. Während
Ballmers Besuch wurde ein neues «Micro-
soft»-Labor für angewandte Forschung in
Herzlija eingeweiht. Auf diesem Betriebs-
gelände, das 13 000 Quadratmeter umfasst,
werden sich 150 israelische Experten mit
der kommerziellen Vermarktung neuartiger
Computerideen befassen. ZL 
20
AUS ISRAEL
«GEISTREICHES» MIT WELTRUF
Israelische Weine erobern die
Welt
Schon in der Antike galt das Heilige Land als eine bedeutende Region
der Weinproduktion. Die Weinrebe ist das offizielle Symbol des israeli-
schen Tourismusministeriums.
In Israel findet man überall Weinan-
baugebiete. Dank modernster Technologie
wird inzwischen sogar in der Negev-Wüste
Wein angebaut. Damit setzt das moderne
Israel die Tradition des regionalen Wein-
anbaus fort, für den das Land vor allem
in der Periode des zweiten Tempels (515
v.Chr. bis 70 n.Chr.) berühmt war.
Man kann getrost sagen: Die Geschich-
te wiederholt sich. Dieses Mal hat das ge-
flügelte Wort keinen negativen Unterton.
Ganz im Gegenteil, es handelt sich um
eine erfolgreiche Wiederaufnahme einer
alten Geschichte. In den letzten Jahren
haben die erfahrenen Winzer des Landes
mit ihren Produkten Weltruf erlangt und
werden mit immer mehr internationalen
Preisen ausgezeichnet. Schon seit Jahren
produzieren neben den alteingesessenen
grossen Winzereien auch die kleineren
Betriebe exklusive Boutiqueweine. Laut
Weinexperten sind gerade diese limitierten
HARZ MIT ANTIDEPRESSIVER WIRKUNG
Weihrauch wissenschaftlich
untersucht
Schon seit Jahrtausenden ist der Weihrauch bekannt. Israelische und
amerikanische Wissenschaftler stellten nun fest, dass dieses Harz eine
antidepressive Wirkung hat.
Weihrauch ist ein Harz, das vom Weih-
rauchbaum gewonnen wird, der zur Familie
der Balsambaumgewächse (Burseraceae)
gehört. Diese Baumarten wachsen in den
Weinjahrgänge Tropfen der Spitzenklasse.
Diese Entwicklung wurde auch vom ange-
sehenen Wein-Magazin Wine Spectator ge-
würdigt.1 So wurde dem Aufbau der kleinen
israelischen Winzereien ein umfangreicher
Beitrag gewidmet. Dabei wurden auch ihre
Boutiqueweine und deren Qualität begut-
achtet. 14 israelische Weine erhielten eine
Topbewertung mit rund 90 von 100 Punk-
ten. Zu den führenden drei israelischen
Weinen gehören: «Syrah Reserve 2005»
der «Tulip»-Winzerei, «Yatir Forest 2005»
vom gleichnamigen Weinproduzenten und
«Syrah 2004» von der Winzerei «Clos de
Gat».
Der Verfasser des Beitrags, Kim Mar-
cus, besuchte erst kürzlich unangekündigt
und inkognito die israelischen Winzereien.
Eine solche Reise hatte er vor ca. zehn Jah-
ren schon einmal unternommen, sodass
er in seinem Beitrag auch auf die seither
vollzogenen Veränderungen eingeht. Alles
in allem ist der Artikel eine Lobeshymne
auf die Qualität der israelischen Weine.
«Israel», so schreibt er, «hat sich im inter-
nationalen Wettbewerb einen Ehrenplatz
ergattert und braucht sich sogar vor den
renommiertesten Winzereien der Welt in
keiner Weise zu verstecken – im Gegen-
teil.» ZL 
,
1
Wine Spectator, Juni 2008, «Israel s Moment
In the Sun», Kim Marcus
Trockengebieten von Afrika, Arabien und
Indien. Die Weihrauchernte beginnt meist
Ende März und erstreckt sich über mehrere
Monate. Den Bäumen werden dabei Schnitte

an Stamm und Ästen zugefügt, über die das
Harz austritt. Durch das Verglühen des so
gewonnenen Harzes wird ein aromatischer
Rauch freigesetzt, dem unter anderem auch
desinfizierende und entzündungshemmende
Wirkungen zugeschrieben werden.
Das Weihrauchharz wurde bereits von
Völkern der Antike für kultische Zwecke
genutzt. In der antiken orientalischen Heil-
kunst wurden Weihrauchheilperlen auch zur
«Stärkung des Geistes und des Verstandes»
verabreicht. Der griechische Arzt und Phar-
makologe der Antike, Pedanios Dioskurides,
hielt zu Weihrauch beispielsweise fest: «Er
hat die Kraft zu erwärmen … die Verdun-
kelungen auf den Pupillen zu vertreiben,
die hohlen Stellen der Wunden auszufül-
len und diese zu
vernarben …» In
Weihrauch soll gegen Angst und
Depressionen helfen
der klassischen
europäischen Na-
turheilkunde findet
Weihrauch vor
allem Verwendung
zur Linderung rheu-
matischer Erkran-
kungen. Noch 1850
fand man Angaben
zur inneren und äusseren Anwendung von
Weihrauch in den Medizinbüchern. 1870
wurde nur noch eine äussere Anwendung
beschrieben und danach verliert sich die
medizinische Weihrauchanwendung in den
pharmakologischen Büchern der westlichen
Medizin.
Mit eben diesen Wirkungen, die Weih-
rauch zugeschrieben werden, beschäftigte
sich ein israelisch-amerikanisches Wissen-
schaftlerteam, das seine ersten Studien-
ergebnisse in der Fachzeitschrift FASEB
Journal veröffentlichte. Sie untersuchten
emotionale und psychische Wirkungen des
Weihrauchs, die bisher noch unerforscht wa-
ren. Dabei widmeten sie sich der Wirkung
der Boswelliasäure namens Incensol, die
recht konzentriert im Weihrauch enthalten
ist. Für ihre ersten Testreihen zogen sie La-
bormäuse heran. Wie die Wissenschaftler
herausfanden, reduziert das Einatmen des
Rauchs von verglühendem Weihrauchharz
tatsächlich Depression und Angst. Im
Rahmen dieser Studie wurden zudem elek-
trophysiologische Analysen durchgeführt,
wobei insbesondere Gehirnrezeptoren beo-
bachtet wurden, die bei der Aufnahme von
Psychopharmaka im menschlichen Körper
eine Rolle spielen. Die entsprechenden
Rezeptoren der Labormäuse sprachen
tatsächlich auf den Weihrauch an.
In diesem Zusammenhang verwiesen
die Wissenschaftler darauf, dass Angster-
krankungen und Depressionen extrem weit
verbreitete Erscheinungen sind, man aber
noch kein einziges natürliches Heilmittel
dafür kennt. Deshalb seien die Studien-
ergebnisse zur Wirkung von Incensol so
wichtig, da es eine der wenigen natürlichen
Substanzen sei, die anscheinend psycho-
aktiv wirkt. Die Studie habe gezeigt, dass
diese Substanz die euphorischen Gefühle
verstärkt, weil sie «milde Gefühle und
leichte Wärme» stimuliere.
Hinzuzufügen bleibt allerdings, dass
Weihrauch ebenfalls die Krebs erregende
Substanz Benzopyren enthält, sodass der
Rauch dieses Harzes keineswegs aus-
schliesslich gesundheitsfördernd ist. AN 

«HAPPY END»

55 Jahre nach Entführung frei

Im Irak lebte einst eine blühende jüdische Gemeinschaft, an die heute nur noch einige Gebäude erinnern,
denn im Irak wohnen gegenwärtig nur noch 35 Juden. Derzeit wurde eine erschreckende Geschichte
bekannt, die ein spätes «Happy End» fand.
Chana Menashe, eine Jüdin aus Bagdad, war erst 21 Jahre alt,
als sie zwangsweise zum Islam konvertiert wurde und gegen ihren
Willen einen muslimischen Mann heiraten musste. Das Erstaunliche
an dieser Geschichte: Das geschah vor 55 Jahren, wie die Frau be-
richtete, der nun die Flucht gelang. In diesen 55 Jahren gab sich Chana
keiner Menschenseele als Jüdin zu erkennen, weil sie Angst hatte,
von ihrem Ehemann umgebracht zu werden. So blieb sie bei diesem
Mann, dessen Kinder sie grosszog.
Über ein arabisches Land gelang es ihr, aus dem Irak zu fliehen und
mit einer israelischen Botschaft in Europa Kontakt aufzunehmen. Wie
die israelische Tageszeitung Yediot Acharonot berichtete, soll sie nach
Israel gelangen und mit ihrer Familie zusammengeführt werden. Ihre
schon vor über 50 Jahren aus dem Irak nach Israel geflohene Familie
glaubte, dass Chana Menashe damals ermordet worden sei.
Gemäss einer schwachen Erinnerung ihrer Familienangehörigen,
die in den 1950er Jahren die irakische Hauptstadt Bagdad verliessen,
habe ein muslimischer Nachbar erfahren, dass die Familie den Irak
verlassen wolle. Daraufhin habe er die hübsche Chana entführt, um
sie in seiner Nähe zu behalten. Die Familie erinnert sich noch heute
mit Schrecken an den fürchterlichen Tag, als Chana verschwand.
Die Familie wanderte schliesslich nach Israel aus. Kurz nach ihrer
Ankunft starb Chanas Mutter im Alter von nur 37 Jahren. Die Familie
ist der Ansicht, dass sie den Verlust ihrer Tochter niemals verwunden
hat. Sie sei an einem «gebrochenen Herzen gestorben», meinen sie
noch heute.
Vor einigen Monaten erhielt die Familie in Israel einen über-
raschenden Anruf vom israelischen Innenministerium. In diesem
Anruf wurde ihr mitgeteilt, dass Chana noch lebe. Vor einem Jahr
sei der Mann gestorben, der sie damals entführt habe. Chana, die
inzwischen 76 Jahre alt ist, habe mit einer israelischen Botschaft in
Europa Kontakt aufgenommen und erklärt: «Ich bin Jüdin und will
nach Israel.»
Die Botschaft verstand nach einer Überprüfung mit ihren Famili-
enangehörigen in Israel, dass es sich um ein echtes menschliches
Drama handelte. Bis zu ihrer Abreise nach Israel wohnte Chana beim
Konsul in einem nicht genannten europäischen Land. US 

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SOFORTHILFE
Nachrichten aus Israel • 8/2008
FÜR ISRAEL
PERSÖNLICHES SCHREIBEN VON DR. MED. M. WARON – 5. JULI 2008
Die Lage in Israel und das Assaf Harofeh
Krankenhaus
Liebe Freunde von Beth-Shalom, es war für mich ein besonderes Erlebnis, als ich Ihnen im Juni bei der Is-
raelkonferenz in Dübendorf begegnen durfte. Ihre echte Freundschaft und Herzlichkeit, die ich dort erfahren
habe, geben mir und auch den Menschen in Israel neue Hoffnung und Kraft in unserem Kampf um eine bessere
Zukunft (vgl. Bericht auf Seite 10).
Wir sind Ihnen überaus dankbar für al-
les, was Sie für unser Land tun. Es stimmt
mich sehr traurig, dass trotz aller offiziellen
und inoffiziellen Bemühungen um ein Ende
der Gewalt noch immer kein Frieden für
Israel in Sicht ist. Erst vor zwei Tagen gab
es in Jerusalem wieder ein
schreckliches Attentat, bei
dem drei Menschen starben
und etwa fünfzig Personen
verletzt wurden. Es sieht so
aus, als ob das Blutvergies-
sen kein Ende nehmen will.
Geheimdienstberichten zu-
folge wird der Iran mit der
Unterstützung Russlands
in höchstens zwölf Mona-
ten bei der Entwicklung
der Atombombe so grosse
Fortschritte machen, dass
dieser Prozess nicht mehr
aufgehalten oder umge-
kehrt werden kann.
Natürlich ist es für
Israel eine existenzielle
Bedrohung, wenn der Iran schon bald
über Atomwaffen verfügt. Es sind bereits
Gerüchte im Umlauf, dass Israel nichts
anderes übrig bleiben wird, als im Al-
leingang gegen den Iran vorzugehen, um
diese tödliche Gefahr abzuwenden. Das
bedeutet aber letzten Endes einen offenen
Krieg gegen das radikal-islamische Regime,
das heute über moderne Raketen und ein
hoch entwickeltes Luftabwehrsystem ver-
fügt. Bei einem Krieg wird Israel schwere
Verluste hinnehmen müssen, sowohl bei der
Armee als auch bei der Zivilbevölkerung,
und es wird zu verheerenden Zerstörungen
kommen. Deshalb müssen auch die Kran-
kenhäuser für den Kriegsfall gerüstet sein
und ihr Bestes tun, um die enorme Zahl von
Verwundeten optimal versorgen zu können.
Diesen Preis muss unsere Generation wohl
für die Gründung des jüdischen Staates
zahlen und wir müssen lernen, mit dieser
Bedrohung zu leben.
Auch diesmal wende ich mich freimü-
tig an Sie, liebe Freunde von Beth-Shalom
22
– vielleicht bekommen wir bei einem neuen, vielleicht unser Labor erneuern und moder-
lebenswichtigen Projekt eine kleine Hilfe nisieren können. Wenn wir ein automatisier-
von Ihnen? Es geht um die Modernisierung tes Laborsystem erwerben wollen, belaufen
unseres Labors. Wie Sie wissen, führt ein sich die geschätzten Kosten einschliesslich
Krankenhaus heutzutage bei jedem Pati- Versicherung und Wartung für fünf Jahre
enten zahlreiche Labortests durch. Viele auf 4,5 Millionen US-Dollar. Wir haben für
dieses lebenswichtige Pro-
jekt bereits verbindliche
Zusagen von der Regierung
und von Spendern aus vielen
Ländern, aber uns fehlt noch
eine Summe von 800 000
US-Dollar.
In dieser Notsituation
gehen unsere Gedanken
wie schon so oft zu Beth-
Shalom. Alle Gaben sind
uns sehr willkommen, ob
gross oder klein. Wie im-
mer Sie auf diesen Aufruf
reagieren, ich möchte
Ihnen von
ganzem Her-
Falls der Iran diese Langstreckenraketen zen für Ihre
gegen Israel einsetzen würde, wäre das eine
jahrelange
Katastrophe für das Land
dieser Untersuchungen Freundschaft
müssen täglich wiederholt und Grosszü-
werden. Bereits heute finden in unserem La- gigkeit danken. Möge der Allmächtige,
bor über drei Millionen Tests pro Jahr statt. der Gott Israels, Sie dafür segnen!
Die Tendenz ist steigend, weil die Zahl der
Patienten und der medizinischen Probleme Ein herzliches Shalom aus Israel
zunimmt. Wir wollen es zwar nicht hoffen, Ihr Dr. Mordechai Waron
aber wenn der Kriegsfall wirklich eintritt,
werden sich diese Zahlen um ein Vielfaches Wer dieses ausserordentlich wichtige
erhöhen. Es geht dabei nicht nur darum, die- Projekt von Dr. M. Waron unterstützen
se enorme Anzahl von Labortests zuverlässig möchte, kann dies mittels des beiliegen-
und qualitativ einwandfrei durchzuführen, den Einzahlungsscheins tun, bitte mit
sondern die gewaltige Datenmenge auch Vermerk: «ASSAF HAROFEH – LABOR».
sicher zu verwalten und den jeweiligen Sta- Jeder Franken und jeder Euro geht ohne
tionen die Testergebnisse sofort zugänglich den geringsten Abzug nach Israel. Israel
zu machen. So etwas ist nur mit modernen, ist auch auf unsere Hilfe angewiesen. Die
automatisierten Laborsystemen möglich, de- Gemeinde Jesu sollte mehr als je zuvor aus
ren Funktionen auf die Computerprogramme Liebe zu Jesus mit Wort und Tat hinter Sei-
des Krankenhauses abgestimmt sind. Unsere nem Volk stehen. Das Wort: «Ich will segnen,
bestehende Laboranlage ist fast zehn Jahre die dich segnen», hat auch heute noch volle
alt und entspricht nicht mehr den heutigen Gültigkeit. Beim Völkergericht nach Mat-
Anforderungen. Deshalb wagen wir es, mit thäus 25 dürfen gerade diejenigen in das
diesem Projekt an Beth-Shalom heranzu- Friedensreich ziehen, die den Juden Gutes
treten. Das ist der einzige Weg, wie wir getan haben (vgl. Mt 25,34-40). CM 