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BAPTIST PRESS

REUTERS
TERRORISMUS UNRUHEN
Die Erde ist ein zerrissener Planet. Die Vergänglichkeit hat alles im Griff. Der Tod regiert.
Wie wir trotzdem getrost leben können.

WAS IST SICHER?


Rolf Höneisen zahlreiche kleinere Platten bilden seine Ober-
fläche. Wo zwei Platten auseinander driften,
reisst die Erdkruste auf, flüssiges Gestein tritt aus
26. Dezember 2004. An den Stränden rund um – Vulkane brechen aus. Gleiten die Platten anein-
den Indischen Ozean begeben sich die ersten ander vorbei, können sie sich verhaken und
Menschen zu den Liegestühlen. Plötzlich steigt Spannungen aufbauen, die sich mit einem Ruck
eine Wasserwand wie ein Tier aus dem Meer auf. lösen – dann bebt die Erde.
Rasend schnell und mit der Gewalt von mehreren Die zerrissene Erde ist das Gegenstück des
tausend Atombomben walzt das Wasser an Land menschlichen Herzens. Der Mensch ist das ein-
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alles nieder. Rund 200 000 Menschen sterben. zige irdische Lebewesen, das es wagt, sich gegen
Millionen werden obdachlos. Die thailändische seinen Schöpfer aufzulehnen. Die Folge ist ein
Ferieninsel Phuket wird mit einem Schlag um 27 tiefer Riss zwischen Mensch und Gott. Satan be-
Zentimeter verschoben. Die Inseln vor Sumatra kommt Macht. Seine Diener dringen in die Welt
Der menschliche schiessen zwei Meter in die Höhe. 15 Inseln der ein. Der Apostel Paulus nennt sie Kosmokratoren,
Traum vom Andamanen und Nikobaren versinken im Meer. die «Weltbeherrscher der Finsternis» (Eph. 6,12).
Frieden dauerte 7. Juli 2005. Rushhour in London. Tausende sind Seither ist das Gesicht der Erde entstellt und un-
auf dem Weg zur Arbeit. Die U-Bahnen sind über- ser Leben unsicher. Der Tod greift mit kalter
nur 12 Jahre: füllt. Dann der Schock: Um 8.50 Uhr explodieren in Hand nach uns. Alles Irdische stirbt. Gibt es et-
vom Fall des drei verschiedenen Zügen Bomben. Panik bricht was, das bleibt? Ja! Der Prophet Jesaja schreibt im
Kommunismus aus. 9.47 Uhr, ein Knall auf der Strasse: Das Dach 40. Kapitel, Vers 8: «Das Gras verdorrt, die Blume
in Osteuropa eines Doppeldecker-Busses wird weggerissen. 56 verwelkt, doch das Wort unseres Gottes bleibt in
Menschen sterben, über 700 werden verletzt. Ewigkeit.»
bis zum Fall der
Sicherheitsexperten erklären uns, dass es ge- Die Sehnsucht nach der Ewigkeit trägt der
Zwillingstürme gen Selbstmordattentäter in Bussen und Bahnen Mensch in sich, genauso die Angst vor dem Un-
in New York. keinen völligen Schutz gibt. Und Frühwarnsys- tergang und den Willen, etwas dagegen zu tun.
teme sind bei Erdbeben nur beschränkt wirksam. Wie sonst ist es zu erklären, dass die Amerikane-
Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit. Un- rin Sally Linder eine Pseudo-Bundeslade gestal-
ser Leben bleibt bedroht. tete, die jetzt im UNO-Hauptquartier in New York
steht?
DER ZERRISSENE PLANET Der schwere, mit Symbolen bemalte Kasten aus
Der Planet Erde ist zerrissen. Sieben grosse und dem Holz einer deutschen Platane enthält die

20 › factum 6 I 2005
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BÖRSENCRASH NATURKATASTROPHEN
«Erd-Charta», ein humanistisches Manifest, neue betung und Verehrung dargebracht statt dem Der Planet
Gebote, die sich der Mensch selbst geben will. Schöpfer …» (vgl. Röm. 1,25). Erde ist
Der Kasten ist 124,5 Zentimeter lang und 81,3 Die in der Bibel beschriebene Bundeslade war
zerrissen.
Zentimeter tief und breit. Die Charta ist ein von der Aufbewahrungsort der Tafeln mit den Gebo-
Hand beschriebener Papyrus. In 16 Punkten wird ten des Allmächtigen (vgl. 1. Kön. 8,9 und 2. Chr. Sieben
formuliert, wie die künftige «gerechte und friedli- 5,10) und gleichzeitig sichtbarer Ausdruck des grosse und
che Weltgemeinschaft» aufgebaut werden soll. Bundes Gottes mit Israel. Der mit Gold überzo- zahlreiche
Am 9. September 2001 wurde die «Erd-Charta» gene Kasten, auf dem sich zwei Engelwesen ge- kleinere
samt dem als «Lade der Hoffnung» bezeichneten genüberstanden, repräsentierte Gottes Gegen-
Platten
Kasten feierlich vorgestellt. Zwei Tage danach wart auf Erden. Ihr Platz war im Allerheiligsten
prallten von selbstmörderischen Terroristen ge- des Zeltes der Begegnung (Stiftshütte) und später bilden seine
steuerte Personenjets in die Zwillingstürme des im Tempel zu Jerusalem. Die Bundeslade bestand Oberfläche.
World Trade Centers in New York. Damit stürzte aus Akazienholz und war 1 Meter 10 lang sowie 70 Wo zwei
auch der menschliche Traum vom Frieden ein. Er Zentimeter breit und hoch (2. Mose 25,10 ff.).
Platten
hatte nur zwölf Jahre gedauert: vom Fall des Kom-
munismus in Osteuropa bis zum Fall der Twin auseinander
Towers. driften,
Geschockt packten Sally Linder und Gleichge- reisst die
sinnte ihre hölzerne Lade, um damit demonstra- Erdkruste auf,
tiv nach New York zu marschieren. Unterwegs
flüssiges
schlossen sich ihnen immer mehr Menschen an.
Von New York aus führte der Marsch quer durch Gestein tritt
den amerikanischen Kontinent weiter. Und aus –
schliesslich wurde der aus menschlicher Ver- Vulkane
zweiflung geborene Kasten am Umweltgipfel im brechen aus.
südafrikanischen Johannesburg präsentiert. Der
Millionär Maurice Strong, Co-Direktor der «Earth
Gleiten die
Charter Commission», sowie der sowjetische Ex- Platten
Präsident Michail Gorbatschow stellten den Teil- aneinander
nehmern am «Earth Summit» den Holzkasten vorbei,
samt Inhalt vor wie eine neue Religion.
können
Der «Melbourne Herald Sun» berichtete am 2.
September 2002: «Die 65 000 Delegierten beugten sie sich
sich zur Lade nieder und es wurde gesagt, dass sie verhaken und
eine Bedeutung erlangen werde wie einst die bib- Spannungen
lischen Zehn Gebote. Die Lade enthält gegenwär- aufbauen,
tig 16 Gebote, die einst zum Weltgesetz werden
die sich mit
sollen.» Ebenfalls sei festgehalten worden, dass
die Erde lebe. Sie sei «unsere Mutter Erde». einem Ruck
Menschengebote sollen Besseres bewirken als lösen – dann
Gottes Gebote. Die geschaffene Erde wird ver- bebt die Erde.
göttlicht. Die Wahrheit Gottes wird mit der Lüge
NASA

vertauscht und damit «… den Geschöpfen An-

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Als Zeichen der Gegenwart Gottes, des Herrn, durch seinen Sohn aus. In den Wissenschaften
wurde sie von den Priestern dem Volk Israel auf kommt Gott nicht mehr vor. So meint der ameri-
seinen Wanderungen durch die Wüste vorange- kanische Soziobiologe Wilson tatsächlich, die
tragen. Sie gab die Richtung und die Lagerplätze Evolution habe ein Gehirn geformt, das religiöse
an (vgl. 4. Mose 10,33). Auch bei Kampfhandlun- Gefühle aufbauen könne. Damit habe der
Aus Verzweif- gen war die Lade sichtbar. Umliegende Völker be- Mensch eine höhere Macht erfunden. Der Schöp-
lung angesichts trachteten deshalb die Bundeslade als den Gott fer sei ein Gedankenkonstrukt des Menschen. –
der Weltlage Israels (vgl. 1. Sam. 4,6 und 7). Im neuen Tempel Wie würden wir reagieren, wenn uns unsere Kin-
gestalteten in Jerusalem stand die Lade in der Mitte des Al- der als nützliche, aber irreale Erfindung ihrer Ge-
lerheiligsten, zwischen zwei grossen Cherubim- danken betrachteten?
Friedensbe-
Gestalten (vgl. 1. Kön. 8,6). Doch die Dimension des Geistes konnte noch
wegte eine In Jeremia 3,16 wird vorausgesagt, dass die nie und kann auch in der Postmoderne nicht
Pseudo-Bundes- Lade des Bundes in der Zukunft weder vorhan- grundsätzlich durchgestrichen werden. Das Ma-
lade. Darin den noch nötig sein werde. Schon im Tempel der gazin «facts» schreibt, dass Buddha und Buddhis-
liegen selbst nachexilischen Zeit fehlte die Lade, das Allerhei- mus im Westen auch deshalb Konjunktur hätten,
ligste war leer. 850 Jahre lang war die Bundeslade «weil trotz allen technischen Fortschritts und zi-
verfasste
das sichtbare Zeichen der Gegenwart des Herrn vilisatorischer Annehmlichkeiten den aufgeklär-
Gebote, die für sein Volk gewesen. Dann, nach weiteren 600 ten Menschen diese eine quälende Frage immer
«Erd-Charta». Jahren, erschien der Herr selbst, «zeltete» auf Er- noch umtreibt: Was ist der Sinn des Lebens?».
den und wurde die Erfüllung des Bundes und der Auch die Wissenschaft kommt nicht an geisti-
Gnade (Röm. 3,21–26). Christus verwirklichte, gen Fragestellungen vorbei. Die theoretische
wofür im Alten Testament die Lade als Zeichen Physik und darin die Relativitätstheorie scheinen
gestanden hatte: Er ist die Gegenwart des leben- die buddhistische Philosophie, die alles vergeis-
digen, heiligen, richtenden und gnädigen Gottes, tigt und letztlich auch die Materie als reine Vor-
der die Ordnungen für das Leben und Handeln stellung des individuellen Bewusstseins sieht, zu
der Menschen festlegt. bestätigen. Doch ist der Ton wirklich dasselbe wie
Die jetzt bei der UNO deponierte «Lade der der Töpfer?
Hoffnung» basiert auf menschlichen Vorstellun- Der von seinen Anhängern zum Gott erhobene
gen, die nicht mit Christus rechnen. Die «Erd- Dalai Lama wird inzwischen regelmässig an west-
Charta» wird die Menschheit nicht in den Frieden lichen Universitäten als Koryphäe in Sachen
führen. Die Gebote Gottes hingegen bleiben be- Geist, Körper und Umwelt beigezogen. So letzt-
stehen. An ihnen werden wir einmal alle gemes- mals am 3. August in der Universität Zürich. Im
sen werden. vollen Hörsaal präsentierten Spitzenforscher ihre
Wie steht unsere Generation zum Gott der Bi- neuesten Erkenntnisse, während «Seine Heilig-
bel? Ein Blick in die Gesellschaft zeigt: Unsere keit» im Anschluss seine Meinung punkto Neuro-
JASON HOUSTON

Generation hat Gott mit einer Unverfrorenheit biologie und Spiritualität kundtat. Dass der Dalai
abgeschafft wie keine Generation vor ihr. Wir leh- Lama darin keinen Widerspruch findet, sondern
nen die Lebensordnungen Gottes ab. Wir schla- meint, die Wissenschaft könne von der buddhis-
gen den von ihm angebotenen neuen Bund tischen Erfahrung lernen, das weiss jeder, der
das buddhistische Denken in den Grundzügen
JASON HOUSTON

kennt: Der Buddhist anerkennt keinen unend-


lich-persönlichen Gott, der über der von ihm
erschaffenen Materie steht. Der Buddhismus ist
im Kern eine atheistische Religion. Und genau
das macht ihn im Westen – nach der Absetzung
des christlichen Glaubens und nach der Ent-
täuschung über die technischen Ersatzgötter –
attraktiv.
Die Schweizer Medien starteten eine tagelange
PR-Offensive für den anfangs August in Zürich
weilenden Dalai Lama, als wäre er ein Popstar
Der Schweizer Talkmaster Kurt Aeschbacher
machte sich zum Botschafter des Dalai Lama,
nachdem er diesen in Indien besucht hatte. Mit
einer Spezial-Sendung präsentierte er den Tibe-
ter in unkritisch-positivem Licht: «Er ist einer der
charismatischsten Persönlichkeiten.» Aeschba-
cher bekannte, dass er dem Buddhismus «mit sei-
ner offenen Lebensphilosophie» viel abgewinnen
Sehnsucht nach einer besseren Welt: Aktivisten schleppen einen könne. «Offen» heisst für den Fernsehmann
hölzernen Kasten zum Umweltforum in Johannesburg. Darin liegt «selbst bestimmt».
die «Erd-Charta» mit sechzehn von Menschen formulierten Geboten. Im Buddhismus sei eben nicht alles «dogma-
Die Parallele zur biblischen Bundeslade mit den göttlichen Zehn tisch bestimmt und unumstösslich». Aeschba-
Geboten ist offensichtlich. cher in einem Interview mit der Zeitschrift «TV-

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Genesis bis hin zur Offenbarung – vom grossen


Plan Gottes, die Schöpfung wieder in einen voll-
kommenen Zustand zu führen. Gottes Wille und
Absicht ist eine vollkommene Welt, so wie sie in
den ersten zwei Kapiteln im 1. Buch Mose und im
letzten Kapitel der Offenbarung beschrieben
wird. Was dazwischen liegt – Armut, Krankheit,
Hass, Leid, Gewalt, Tod –, das richtet sich gegen
Gottes Absichten mit seiner Schöpfung.
Wenn 200 000 Menschen an den Traumsträn-
den der Welt in einer Stunde ertrinken, dann Der Buddhismus
kann ich einfach nicht glauben, dass die Welt nur ist im Kern
dazu da ist, mich zu vergnügen. Wenn Terroristen
atheistisch.
vollbesetzte Züge sprengen, dann erschrecke ich
Und genau das

ETH ZÜRICH
über deren blinden Fanatismus, der einem Men-
schenleben jeden Wert abspricht. Das Leid ver- macht ihn im
folgt und erinnert mich daran, wie sinnlos dieses Westen – nach
Der Schweizer Bundesrat Pascal Couchepin trägt Leben wäre, wenn danach nichts mehr käme! der Absetzung
einen vom Dalai Lama geweihten «Glücksschal». Wir stehen vor der Wahl: Vertrauen wir Gott
des christlichen
oder machen wir ihn für einen Zustand verant-
täglich»: «Jeder ist für seinen Lebensweg selbst wortlich, den wir selbst verschuldet haben? In Glaubens und
verantwortlich.» Eine solche Aussage kann nur je- Anbetracht der Vergänglichkeit unseres unsiche- nach der
mand machen, der zuvor alles dem Menschen ren Planeten sollte jeder Mensch die Frage seiner Enttäuschung
Übergeordnete verdrängt hat. Zuerst muss der Beziehung zu Gott klären.
über die
Schöpfer-Gott, muss das Absolute, muss
die eine Wahrheit weg. Selbstbestimmung ohne GOTT HAT EINGEGRIFFEN technischen
Verantwortung gegenüber Gott wird erst im Rah- Jesus war sich über den Zustand der Erde im Kla- Ersatzgötter –
men einer atheistisch-humanistischen Weltan- ren. Er sprach über sie nicht vom Paradies, son- attraktiv.
schauung möglich. dern von der Finsternis: «Ich bin als Licht in die
Vor 2700 Jahren notierte Jesaja eine scharfe Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt,
Mahnung: «Soll denn der Töpfer dem Ton gleich- nicht in der Finsternis bleibt» (Joh. 12,46). Die
gemacht werden oder das Werk von seinem Meis- Finsternis lässt das göttliche Licht aber nicht un-
ter sagen: ‘Er hat mich nicht gemacht’? Oder soll gehindert leuchten. Trickreich stellt sie Pseudo-
das Geschöpf von seinem Schöpfer sagen: ‘Er ver- Scheinwerfer daneben, um das wahre Licht in
steht es nicht’?» (Jesaja 29,16). Der autonom über den Hintergrund zu drängen.
sein Leben bestimmen wollende Mensch verwirft Der wahre Gott kam in die Welt und gab sein
Gott als seinen Schöpfer. Er ignoriert ihn, anstatt Leben für uns. Um uns von der Todesangst zu be-
sich ihm dankbar zu unterwerfen. freien, stieg er hinab bis zum Kreuz; er ernied-
Und Gott, warum lässt er die Menschen so ge- rigte sich selbst. Auf Golgatha geht es um dich
hen? Warum zeigt er sich nicht unmissverständ- und mich. Da ist von deiner und meiner Schuld
lich deutlich? Gott ist unsichtbar und trotzdem die Rede und vom Sieg über die Macht des To- Durch den
nicht zu übersehen. Man muss von Pseudo-Er- des (Hebräer 2,14b und 15): «… So konnte er Glauben an
klärungen vereinnahmt und verblendet sein, durch den Tod den entmachten, der mit Hilfe des
Christus
wenn man abstreitet, dass Gottes Kraft und Weis- Todes seine Macht ausübt, nämlich den Teufel,
heit in der Schöpfung abzulesen ist. Die Heilige und konnte die, deren ganzes Leben von der Angst erhält der
Schrift hält fest: Das von Gott Erkennbare ist in vor dem Tod beherrscht war, aus ihrer Sklaverei Mensch seine
der Schöpfung offenbar (vgl. Röm. 1,20). befreien.» eigentliche
Dass viele Menschen sich trotz der Offenba- Christus ist das Machtwort der Liebe Gottes. Er Identität als
rung in der Schöpfung der Hinwendung zu Gott vergibt des Menschen Schuld. Er bezahlt dafür.
Geschöpf,
verweigern, beschreibt Paulus mit dem Glauben Binde ich mein Leben an Christus, werde ich frei
an irrige Philosophien, Selbstüberschätzung und von der Todesangst. Denn der Mensch soll von ja als Kind
fehlgeleiteten Gedankengebäuden: «… Sie verfie- Gott vorbereitete Werke ausführen (Eph. 2,10). Gottes.
len in Gedanken in eitlen Wahn und ihr unver- Gott hat ein Ziel für das Leben. Nicht Zufall, son- Christus wird
ständiges Herz wurde verfinstert» (Röm. 1,21). dern Planung ergibt Sinn. Durch den Glauben an seine Sicherheit
Und mit in dieser Weise verfinsterten, zerrisse- Jesus Christus bekommt der Mensch seine Be-
inmitten der
nen und Gott gegenüber unverständigen Herzen stimmung zurück (Röm. 8,29). Er erhält seine ei-
stehen die Menschen bis heute da. Dabei ist ihre gentliche Identität als Geschöpf, ja als Kind unsicheren Welt.
Sehnsucht nach Sinn, Sicherheit und Identität Gottes. Christus wird seine Sicherheit inmitten Er ist wie ein
ungestillt. Sie suchen, sie diskutieren, sie versu- der unsicheren Welt. Er ist wie ein Anker für die Anker für die
chen alles, nur den in der Bibel geoffenbarten Seele, der von der Erde direkt in den Himmel Seele, der von
Gott wollen nur wenige ernst nehmen. Und Gott reicht.
hat sein Urteil gefällt: Er wird diese Erde richten Das Leben ist auf Ewigkeit hin angelegt. In Of-
der Erde direkt
und sie neu machen. fenbarung 5 wird das Ziel Gottes mit den Men- in den Himmel
Die Bibel berichtet uns – angefangen vom Buch schen beschrieben: Die Erlösten (Vers 9) werden reicht.

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mit Gott zusammen sein (Vers 14). Gott macht Als Juda mit dem Rücken zur Wand stand, wa-
die Erlösten zu Königen und Priestern (Vers 10). ren nicht wenige im Volk plötzlich unsicher: Be-
Sie werden regieren (Vers 10) und Gott anbeten schützt Gott Jerusalem wirklich? Ihr Vertrauen
(Vers 13). Alles, was auf dieser Welt geschieht, wurde auf den Prüfstand gestellt. Die Armeen As-
bringt die Schar der Erlösten (Röm. 8,28) dem syriens rasselten bedrohlich an den Grenzen. Mi-
letzten Ziel näher: bei Gott zu sein. litärisch hatte Juda kaum Chancen und seine
Gott ist Liebe. Er unternimmt nichts, das uns führenden Köpfe hatten nur noch eines vor Au-
im Gegenzug zwingen würde, ihn zu lieben. Gott gen: «Wir wollen auf Rossen dahinfliegen!» (Jes.
beharrt mit letzter Konsequenz auf der Freiheit 30,16). Sie wollten schnelle Pferde und den
des Menschen. So konsequent, dass wir leben Schutz der Ägypter. Für diesen Plan opferten sie
können, als würde er nicht existieren. Jeder ihr Vertrauen in Gott. Als die Lage bedrohlich
Mensch entscheidet für sich selbst, was er mit Je- wurde, versprach sich dieses Volk von Ägypten
sus machen will. mehr Sicherheit denn von Gott.
Dabei war Ägyptens Stern am Sinken. Der Pro-
FALSCHE SICHERHEITEN phet Jesaja sah voraus, dass die Abwendung von
Wie können wir in einer vergänglichen Welt le- Gott dem Volk Juda die Gefangenschaft bringen
ben? «Mit Gottvertrauen!», rufen die Christen. würde. Gott, der die Gedanken der Menschen
Das sagten vor 2700 Jahren auch viele Menschen kennt, schickte seinen Propheten mit einem
Rein äusser- im Südreich Israel, dem Volk Juda. Anders als «Wehe-Ruf» zu Juda:
licher Gottes- seine Nachbarländer, verehrte Juda den einen «Wehe den widerspenstigen Kindern, spricht der
dienst macht Gott, den Schöpfer. Mehr noch: Juda stand mit Herr, welche Pläne ausführen, die nicht von mir
blind für die diesem Gott in einem Bund. Er hatte sich diesem stammen, und Trankopfer ausgiessen ohne mei-
Volk wie keinem anderen zugewandt. Der leben- nen Geist, und so Sünde auf Sünde häufen, die sich
Offenbarung dige Gott war Judas Beschützer und Verbündeter. aufmachen, um nach Ägypten zu ziehen – aber
Gottes. Nur – diese Beziehung war einseitig geworden. mich fragen sie nicht um Rat –, um sich unter den
Religiöses Die Menschen glaubten nur nach aussen. Nach Schutz des Pharao zu flüchten und Zuflucht zu su-
Verhalten innen bauten sie auf andere Sicherheiten, auf chen im Schatten Ägyptens» (Jes. 30,1 und 2).
menschliche Ideen. Die damalige Lage von Juda und seine Reaktion
aus Tradition,
Gott sagte über Juda: «… dieses Volk ehrt mich ist auch eine Anfrage an Menschen, die im neuen
verknüpft mit mit seinen Lippen, doch sein Herz ist fern von mir, Bund mit Jesus stehen. Woran klammern sie sich,
menschlicher seine Furcht vor mir nur angelerntes Menschen- wenns bedrohlich wird? Wovon versprechen sie
Weisheit, gebot …» (vgl. Jes. 29,13). Entleerter äusserer sich Sicherheit in einer unsicheren Welt?
versperrt den Gottesdienst macht blind gegenüber der Offen- Aus dem Bericht über Juda (Jesaja 30,1 und 2)
barung Gottes. Religiöses Verhalten aus Tradition lassen sich vier Verhaltensweisen herauslesen,
Zugang zur
verknüpft mit menschlicher Weisheit versperrt die es zu meiden gilt. Längerfristig führen sie in
Erkenntnis den Zugang zur Erkenntnis Gottes (vgl. Matth. die Unfreiheit.
Gottes. 15,7 ff.; 11,25; 1. Kor. 1,18 bis 21).
■ Selbstbestimmte Pläne: Handeln ohne Gott.
Motto: Es ist sicherer, wenn ich auf die eigene
Kraft vertraue. Ich verfolge eine Strategie, bei
der ich kein Vertrauen in Gott benötige. Mein
eigenes Vermögen soll den Erfolg bringen. Weil
ich Gott misstraue, handle ich, ohne mit ihm zu
rechnen.
■ Fremder Gottesdienst: Religiöser Einsatz ohne
Bezug zu Gott. «Trankopfer ausgiessen ohne
meinen Geist»: Beim Abschluss eines Vertrages
wurden Trankopfer ausgegossen. Eine nicht in
Gottes Willen stehende Abmachung wird reli-
giös bemäntelt. Nach aussen erscheint die
Handlung fromm. Doch das Herz des Handeln-
den ist nicht im Frieden mit Gott, sondern ver-
folgt eigene Ziele.
■ Kein Schuldbewusstsein: Schuld wird nicht
erkannt und nicht bereinigt. Ich verdränge
meinen Anteil am Problem, das mich bedrängt.
REUTERS/KHAM KHAM

Aus bestimmten Lebensbereichen halte ich


Gott bewusst heraus. Die Unfreiheit und die
Mauer gegen Gott wächst. Ich bekenne keine
Schuld, ordne mich Gott nicht unter, nehme
keine Vergebung in Anspruch. Schuld häuft
Seit Dezember starben in Vietnam 42 Menschen an der Vogelgrippe. sich auf Schuld.
Jetzt wurde eine Impfkampagne gestartet. Über 200 Millionen Hühner ■ Falsche Bündnisse: Vertrauen in vergängliche
werden geimpft. Bringen Zugvögel die Seuche nach Europa? Sicherheiten. Ich setze mehr Vertrauen in

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Menschen oder Dinge als in Gott, z. B. in einen «Die Schafe folgen dem Hirten nach, denn sie
Bund mit dem Geld (vgl. Jak. 1,10 und 11): «Geld kennen seine Stimme», sagte Jesus im Gleichnis
verleiht Sicherheit, also ist Geld das Wichtigste.» vom Guten Hirten (Joh. 10). Jesus spricht zu uns Bei wem suchen
Oder ich verbünde mich eng mit Menschen, die durch Wort und Geist. An uns liegt es, die inneren
wir Hilfe in
den Glauben an Gott nicht teilen und deren Ideen und äusseren Voraussetzungen zum Hören zu
mich faszinieren – aber von Gott wegführen. schaffen: Umkehr, Stillesein, Vertrauen. unserer Unsi-
Begleiten wir den Propheten Elia (vgl. 1. Könige cherheit und
Das Verhalten Israels zeigt das Grundproblem 19). Er hat sich enttäuscht und entkräftet zurück- Angst? Wir
des Menschen (vgl. 1. Mose 3,5 ff.; Ps. 139,1–12; gezogen und will den Dienst aufgeben. Da spricht brauchen eine
Röm. 1,21 ff.): Gott ihn an: «Was tust du hier Elia?» (V. 13b) Elia
himmlische
■ Er erwartet von seinesgleichen mehr Hilfe als antwortet: «Geeifert habe ich für den Herrn, den
von Gott. Gott der Heerscharen! Denn Israel hat dich verlas- Sicherung,
■ Er vergisst Gottes Allwissenheit, Allmacht und sen, deine Altäre haben sie niedergerissen und keine irdische.
Allgegenwart.
■ Er versucht, sich vor Gott zu verstecken und
ohne ihn zu handeln.

Grundsätzlich gilt es, sich Klarheit zu verschaffen


und auch zu behalten: im Zentrum des Lebens
und Handelns eines Christen soll immer Gott ste-
hen. Ihn sollen wir anbeten, Ihn sollen wir besser
kennen lernen, um zu verstehen, dass alles, was
wir sind und haben, Gott gehört. Wir leben von
seiner Gnade.
Bei wem suchen wir Hilfe in unserer Unsicher-
heit und Angst? Wir brauchen eine himmlische
Sicherung, keine irdische. Wir brauchen eine
feste Überzeugung davon, wer wir sind und wel-
che Verheissungen Gottes auf unserem Leben
stehen. Halten wir uns nicht an Gottes Wort,
dann halten wir uns an das, was Menschen sagen.

WAHRE HILFE
Was rät Gott dem Volk Juda, um sich wieder neu
auf ihn auszurichten? «So spricht der Herr, der
heilige Gott Israels: Kehrt doch um zu mir, und Seit den Anschlägen vom 7. Juli 2005 in London
werdet ruhig, dann werdet ihr gerettet! Vertraut überwacht ein Heer von Polizisten die Eingänge
mir, und habt Geduld, dann seid ihr stark!» (Jes. zu den U-Bahnstationen.
30,15). Es kommt nicht darauf an, besonders laut
und aktiv zu sein. Wenn es im Leben darum deine Propheten mit dem Schwert getötet. Ich al- Die Umkehr zu
ginge, besonders schnell oder besonders stark zu lein bin übrig geblieben, und sie trachten danach, Gott bedeutet
sein, dann müssten wir das Leben aller körperlich mir das Leben zu nehmen» (V. 14). Der ent-
das Abwenden
Eingeschränkten, aller Kranken und Schwachen täuschte Mann Gottes sorgt sich um seine Sicher-
als chancenlos bezeichnen. Nein, Gott sieht nicht heit. Dieser Gedanke steht bei ihm jetzt ganz vom bisher
auf das Äussere, sondern auf das Herz eines Men- vorne und nicht mehr das Gottvertrauen. eingeschlagenen
schen. Allein der Glaube führt zur Erlösung. Was antwortet ihm Gott? Geht er auf Elias Angst Weg. Es be-
David betete: «Erforsche mich, Gott, und er- ein? Nein, mit keiner Silbe! Vielmehr heisst er ihn deutet das
kenne mein Herz» (Psalm 139,23 und 24). Es ist aufzustehen und seinen Dienst zu Ende zu
Loslassen der
nicht allein unsere Aufgabe zu entdecken, wo wir führen: «Auf, und ziehe wieder deines Weges aus
Veränderung brauchen. Das schaffen wir gar der Wüste nach Damaskus, geh hinein und salbe menschlichen
nicht. Es ist Gott, der unsere Herzen erforscht. Es Hasael zum König über Syrien, Jehu aber, den Möglichkeiten
ist der Heilige Geist, der uns in alle Wahrheit leitet Sohn Nimsis, sollst du zum König über Israel sal- und Ideen
(Joh. 16,13). Sind wir bereit dazu? Das ist der erste ben, und Elisa, den Sohn Saphats, von Abel-Me- und die Hinwen-
Schritt zur inneren Veränderung. Der zweite: Wir hola, sollst du zum Propheten salben an deiner
dung zu Gott.
müssen das Ergebnis akzeptieren – was immer Statt» (V. 15 und 16). Und dann tröstete er den
uns Gott an falschen Sicherheiten zeigt. sich allein fühlenden Elia: Es sind 7000 Menschen
Jetzt ist der Weg
Die Umkehr zu Gott bedeutet das Abwenden in Israel, die sich nicht vor Baal gebeugt hatten frei für das
vom bisher eingeschlagenen Weg. Es bedeutet (vgl. V. 18). Gott spricht Trost zu: Du bist nicht al- Hören des rech-
das Loslassen der menschlichen Möglichkeiten lein! Neben dir sind noch viele andere, die den- ten Wortes.
und Ideen und die Hinwendung zu Gott. Jetzt ist selben Weg gehen müssen. Niemand, der Gott Dazu brauchen
der Weg frei für das Hören des rechten Wortes. gehört, ist allein.
Dazu brauchen wir innere Stille, Erwartung und Aus Gottes Antwort lässt sich lernen, dass
wir innere Stille,
Geduld: «In Stillsein und in Vertrauen liegt eure wir nicht überrascht sein sollen, wenn Gottes Erwartung und
Stärke» (Jesaja 30,15, Elb.). Führung anders ausfällt als erwartet. Gott tröstet Geduld.

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Elia, heisst ihn aber gleichzeitig, aufzustehen und wird dürr, die Blume fällt ab, denn der Hauch des
seinen Dienst zu Ende zu führen, bis sein Nach- Herrn hat sie angeweht. Wahrhaftig, das Volk ist
folger bereit ist. Gras! Das Gras ist verdorrt, die Blume ist abge-
Müssen wir lernen, offener zu denken, um fallen; aber das Wort unseres Gottes bleibt in Ewig-
Gottes Antwort nicht schon im Voraus selbst keit» (Jes. 40,6 bis 8).
einzugrenzen? Gott ist mit uns, wenn wir glauben Menschliche Weisheit ist vorübergehend.
und handeln. Und zwar auch in jenen Situa- Gottes Wort, die Offenbarung von Gericht und
tionen, in denen wir unsicher sind, wozu sie Gnade, hat ewig gültige Bedeutung. Das alttesta-
Der gläubige
dienen. mentliche Gottesvolk lehnte diese Wahrheit in-
Mensch blickt Wir sind es gewohnt, sofort das perfekte Ergeb- nerlich ab: «Und der Herr sprach: Weil sich dieses
zurück auf die nis zu haben. Doch wenn es um Veränderungen Volk mit seinem Mund mir naht und mich mit
Vergebung des menschlichen Herzens geht, um Glaubens- seinen Lippen ehrt, während es doch sein Herz
Gottes am Kreuz schritte und wachsendes Gottvertrauen, dann fern von mir hält und ihre Furcht vor mir nur an-
sind Sensibilität, Geduld, Gehorsam und Reifen- gelerntes Menschengebot ist, siehe, so will auch ich
und er blickt
lassen angesagt – Nachfolge eben. Es geht nicht künftig mit diesem Volk wundersam, ja überaus
voraus auf die mit Intelligenz und Kapital, nicht mit Heer oder wundersam und verwunderlich umgehen; und
Rückkehr von Macht, sondern allein durch das Hören auf die Weisheit einer Weisen soll zunichte werden
Jesus Christus. Gottes Wort und die Wirkung des Geistes Gottes. und der Verstand seiner Verständigen unauffind-
Israel verliess sich auf die sichtbare Macht von bar sein» (Jesaja 29,13 und 14). Leere Rituale brin-
Ja, es stimmt:
Pferden und Rüstung. Das fehlende Vertrauen auf gen nicht in die Nähe Gottes. Jesus unterstrich
Alles vergeht. Gott wurde ihm zum Verhängnis. Denn für das diese Wahrheit gegenüber dem Judentum seiner
Doch es gibt Volk Gottes gelten nicht die Spielregeln der Zeit (Matth. 15,7 bis 9; Markus 7,6 und 7).
etwas Stärkeres, Machtpolitik. Die Familie Gottes, die Gemeinde, Zur menschlichen statt zur göttlichen Weisheit
eine unsichtbare lebt allein aus der Macht der Gnade und der Kraft zu greifen, war das geistliche Problem Jerusa-
des Glaubens. lems, aber auch der griechischen Welt zur Zeit
Wirklichkeit,
«Im Stillsein und Vertrauen liegt unsere Stärke.» des Apostels Paulus: «Wo ist der Weise, wo der
die durch Glau- Ist unser Vertrauen auf die Verheissungen Gottes Schriftgelehrte, wo der Wortgewaltige dieser Welt-
ben schon jetzt mitten in der Bedrohung so tief, dass wir die Ge- zeit? Hat nicht Gott die Weisheit dieser Welt zur
zur Realität duld zum Warten haben, bis er hilft? Ist unsere Torheit gemacht? Denn weil die Welt durch ihre
wird: Gottes Überzeugung von der Liebe Gottes so stark, dass Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte,
wir trotz Unsicherheiten und offenen Fragen wei- gefiel es Gott, durch die Torheit der Verkündigung
Wort bleibt auf tergehen, unserer Bestimmung nachleben und diejenigen zu retten, die glauben. Während näm-
ewig in Kraft. unseren Auftrag als Gesandte Gottes abgestützt lich die Juden ein Zeichen fordern und die Grie-
Das ist sicher. auf sein Wort weiterhin ausführen? chen Weisheit verlangen, verkündigen wir Chris-
tus den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis, den
Griechen eine Torheit, denen aber, die berufen
sind, sowohl Juden als auch Griechen, verkündi-
gen wir Christus, Gottes Kraft und Gottes Weis-
heit» (1. Kor. 1,20 bis 24). Paulus’ provokante Auf-
forderung gilt auch den heutigen «Weisen der
Welt», die Gott und sein Wort als historisch über-
holt verspotten und sich in selbst gemachten Er-
ALEXANDER SCHICK

klärungen über Herkunft und Zukunft des Le-


bens verlieren.
Nach dem Zeugnis der Bibel wird am Ende der
Geschichte die Erde in ihrer jetzigen Gestalt ver-
gehen. Kein globales Frühwarnsystem wird den
In der Bibel ist der Wille Gottes festgehalten. Dieses Tag des Gerichts ankündigen. Alles wird überra-
Wort wird nie vergehen. Der Glaube daran vermittelt schend und blitzschnell gehen: Die Atmosphäre
Sicherheit über die Vergänglichkeit hinaus. explodiert, die Atome lösen sich auf «und die Erde
und die Werke darauf verbrennen» (vgl. 2. Petrus
3,10).
DER AUFTRAG Doch nach dem Gericht über Satan und die
Wir leben auf einem zerrissenen Planeten. Gott Sünder beginnt sich das Ziel des Heilsplans des
erteilt jenen Menschen, die ihm ganz vertrauen, Ewigen zu erfüllen. Er bildet einen neuen Him-
einen Auftrag. Sie sollen mitten in die sterbende mel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit
Welt und gegen die Widerstände der Mächte der herrscht (vgl. Jes. 65,17; Off. 21,1 bis 22,5).
Finsternis die frohe Botschaft tragen, dass Chris- Der gläubige Mensch blickt zurück auf die Ver-
tus gekommen ist, um zerrissene Herzen zu gebung Gottes am Kreuz und er blickt voraus auf
heilen. die Rückkehr von Jesus Christus. Ja, es stimmt: Al-
Noch einmal der Prophet Jesaja: «Es spricht les vergeht. Doch es gibt etwas Stärkeres, eine un-
eine Stimme: Verkündige! Und er sprach: Was soll sichtbare Wirklichkeit, die durch Glauben schon
ich verkündigen? Alles Fleisch ist Gras und all jetzt zur Realität wird: Gottes Wort bleibt auf ewig
seine Anmut wie die Blume des Feldes! Das Gras in Kraft. Das ist sicher. ■

26 › factum 6 I 2005

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