Académique Documents
Professionnel Documents
Culture Documents
«Mami, ich wusste gar nicht, dass es so spannend ist, an den Herrn Jesus zu glauben.» So drück-
te sich Luca, eines unserer Enkelkinder, aus. Er hatte ein Kinderbuch gelesen, das die Geschehnisse
der Gegenwart von der Bibel her beleuchtet und vor allem das, was uns Christen in dieser Endzeit
erwartet: die Entrückung, das Wiederkommen Jesu. Und damit verbunden wurde auf die Notwendig-
keit der Nachfolge Jesu hingewiesen. Luca ist derart von der Realität der Entrückung erfasst und lebt
so in einer Naherwartung, dass sich manch Erwachsener eine Scheibe davon abschneiden könnte.
Dabei scheut Luca sich nicht, offen mit seinen Kameraden darüber zu reden. So fuhr er auf dem
Fahrrad mit einem seiner Schulkollegen nach Hause und sagte unvermittelt: «Du, Daniel, wenn ich
mit meinem Velo vor dir fahre und einfach plötzlich verschwunden bin
und mein Velo ohne mich weiterfährt, dann hat mich der Herr Jesus in
den Himmel geholt, dann ist die Entrückung geschehen.» Darauf sein
Kollege: «Du spinnst, das wäre ja, wie wenn du sagen würdest, dein
Velohelm flöge davon.» Luca antwortete: «Nein, mein Velohelm und
Inhalt meine Kleider mit der Schultasche liegen dann einfach am Boden.»
Zu Hause sagte Luca strahlend: «Ja, Papi, ich bin bereit, Jesus kann
kommen!» Und am Abend betete er: «… Herr Jesus, ich möchte so
gerne noch als Kind in den Himmel … Lass mich ein guter Missionar
Biblische Botschaft sein für Dich, damit meine Schulkollegen auch gerettet werden.»
4 Die sieben Heilszeiten in der Wie anders benehmen wir Erwachsene uns oft! Da stehen wir vor Dieses Buch «Entdecke
Heilsgeschichte (2) einem besonderen Ereignis, vielleicht einer Hochzeit, der Geburt des Gottes Plan mit dieser
Welt» kann unter der
18 Versuchung ersten Kindes oder dem Einzug in ein neues Heim. Hand aufs Herz: Bestell-Nr. 17042 bei uns
Wäre es uns recht, noch vorher in den Himmel einzugehen? Ist es in bestellt werden. Nähere
Wahrheit nicht eher so, dass unser heimliches Wünschen in die Rich- Angaben auf der nebenste-
Im Blickfeld tung geht: «Herr, lass mich doch dieses und jenes noch erleben und henden Seite
8 Voller Tank und leere Bäuche nimm mich erst danach zu Dir in den Himmel.»?
10 Der heimliche Ruf nach dem unheimlichen Kinder können in die Welt des Spielens eintauchen und dabei alles um sich herum vergessen
Welterlöser und ihren Spielgegenständen fantasievoll reale Bedeutung zuschreiben. Genauso verhält es sich mit
11 Ein schlechter Vergleich ihrem kindlichen Glauben an Jesus Christus. Wenn ein Kind einmal davon erfasst ist, dann ist ein
Leben mit Jesus etwas so Reales, dass alles andere an Bedeutung verliert. Das Kind beginnt, alles
14 Unangebrachte Kritik
aus dieser Perspektive zu betrachten. Es malt sich aus, was geschehen wird, wenn die Entrückung
15 Der Baum des Todes und der Baum des stattfindet. Und es sehnt sich danach, diese bald zu erleben.
Lebens Ja, ein Leben mit Jesus ist spannend. Ist es das auch für Sie? Haben Sie sich schon einmal Ge-
danken darüber gemacht, was geschieht, wenn die Entrückung stattfindet? Stellen Sie sich vor, Sie
Mitternachtsruf sind Pilot und steuern gerade ein Flugzeug. Sie sprechen den Flugkapitän an, der neben Ihnen sitzt,
16 35 Jahre im Mitternachtsruf und sagen ihm: «Du, es könnte sein, dass mein Sitzplatz plötzlich leer ist. Würdest Du dann die
Maschine übernehmen, denn dann bin ich entrückt worden …» Oder: Sie befänden sich als Patient
16 Eindrücke von unserer Tagung in
in der Physiotherapie und müssten Gewichte heben. Und Sie würden dem Therapeuten sagen: «Es
Sindelfingen, 1. Mai 2008
könnte sein, dass die Hantel plötzlich auf den Boden fällt – hoffentlich nicht gerade auf Ihre Zehen
– und das würde dann heissen, dass ich entrückt bin.» So gäbe es viele andere Beispiele, die wir
Fragen – Antworten uns ausdenken könnten.
20 Tieropfer im Tausendjährigen Reich? Kinder leben in dieser Welt. Sie nehmen in Kauf, dass der andere sagt: «Du spinnst!» Und wir?
20 Den Zehnten geben? Unser Herr Jesus sagt in Matthäus 18,3: «Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so
werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.» Zudem gibt Er uns zwei eindrückliche Beispiele: «Dann
21 Zeichen, Träume, Visionen …
werden zwei auf dem Felde sein; der eine wird angenommen, der andere wird preisgegeben. Zwei
Frauen werden mahlen mit der Mühle; die eine wird angenommen, die
3 Grusswort andere wird preisgegeben» (Mt 24,40-41). Möge der Herr uns Gnade
11 Aufgegriffen geben, zu einem kindlichen Glauben zurückzufinden, sodass wir sagen
17 Streiflicht können: «Ich bin bereit, Jesus kann kommen!»
22 Dir kann nur Jesus helfen
In herzlicher Verbundenheit
22 Impressum
Die sieben
Heilszeiten in der
Heilsgeschichte TEIL 2
1.
Mose 12-50: Gott wandte Abraham erhielt die Verheissung für
sich einem einzelnen Mann das neue Land erst, nachdem er auf An-
zu (Abraham), um ihn zum ordnung Gottes seine Heimat verlassen
Träger der Verheissungslinie hatte. Gott führt Schritt für Schritt und
auf den Erlöser hin zu machen (1.Mo bestätigt Gehorsam. «Der HERR aber hat-
15,4; 17,16-19; Mt 1,1-2.17). Diese te zu Abram gesprochen: Geh hinaus aus
Segenslinie sollte ausdrücklich über deinem Land und aus deiner Verwandt-
Abrahams Ehefrau Sarah kommen: schaft und aus dem Haus deines Vaters
«Und Abraham sprach zu Gott: Ach, in das Land, das ich dir zeigen werde! …
dass Ismael vor dir leben möchte! Da Da ging Abram, wie der HERR zu ihm
sprach Gott: Nein, sondern Sarah, deine gesagt hatte, und Lot ging mit ihm.
Frau, soll dir einen Sohn gebären, den Abram aber war 75 Jahre alt, als er von
sollst du Isaak nennen; denn ich will Haran auszog … Da erschien der HERR
mit ihm einen Bund aufrichten als ei- dem Abram und sprach: Deinem Samen
nen ewigen Bund für seinen Samen nach will ich dieses Land geben! Und er bau-
ihm» (1.Mo 17,18-19). Später erschien te dort dem HERRN, der ihm erschienen
Gott Abrahams Sohn Isaak und Isaaks war, einen Altar» (1.Mo 12,1.4.7). Die
Sohn Jakob in ähnlicher Weise, um die Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob
Verheissung des Landes und des Segens reagierten auf Gottes Zusagen mit Glau-
I
n Indonesien, Brasilien und Argen- ter Agrosprit herstellen», meinte Brigitte re Zeit belagert, dann zerstört nicht die
tinien werden immer mehr Nutz- Behrens, Geschäftsführerin von «Green- Bäume in der Umgebung! Sonst habt ihr
flächen für Lebensmittelerzeugung peace Deutschland».1 Mehr Getreide im nichts mehr von ihren Früchten! Darum
in Ackerflächen für Spritrohstoffe wie Tank bedeutet weniger Brot im Bauch. fällt sie nicht! Oder wollt ihr gegen die
Ölpalmen, Raps, Soja, Zuckerrohr und Doch anscheinend wird diese Proble- Bäume kämpfen?» Wir bewegen uns in
Weizen umgewandelt. Der wachsende matik links liegen gelassen. Anderes der Endzeit immer schnelleren Schrittes
Energiehunger der Industrienationen hat Priorität: Die Umwelt scheint weit auf die Gerichte Gottes zu: «Und die Hei-
vergrössert das Problem der Hungern- wichtiger als der Mensch. Es geht nicht denvölker sind zornig geworden, und
den in der Dritten Welt. Riesige Urwald- um Mitmenschlichkeit, sondern um dein Zorn ist gekommen und die Zeit,
flächen werden abgeholzt, um darauf Wirtschaftlichkeit, es geht im Grunde dass die Toten gerichtet werden, und
Biosprit zu erzeugen. Die Agrarwirte um Gewinne auf Kosten der Armen. dass du deinen Knechten, den Prophe-
wittern wirtschaftliche Vorteile und ten, den Lohn gibst, und den Heiligen
werden zwangsläufig mehr Pflanzen für Ob Gott dieser Ungerechtigkeit lan- und denen, die deinen Namen fürchten,
Tank, Heizung und Strom anbauen als für ge zusehen wird? «Wenn du eine Stadt, den Kleinen und den Grossen, und dass
Brot. Für die Kultivierung der Energie- gegen die du Krieg führst, längere Zeit du die verdirbst, welche die Erde verder-
pflanzen wird zudem eine Unmenge an belagern musst, um sie einzunehmen, ben!» (Offb 11,18). Der Mensch trennt
Wasser benötigt, das für andere sinnvolle so sollst du ihre Bäume nicht verderben, sich vom lebensspendenden Gott und
Zwecke verloren geht. Die Umweltor- indem du die Axt daran legst; denn du erhebt die Natur an Seine Stelle. Die
ganisation «Greenpeace» nennt deshalb kannst davon essen und brauchst sie Ungerechtigkeit nimmt überhand, die
den Biosprit bewusst Agrosprit, um auf nicht abzuhauen. Ist denn der Baum Liebe zum Nächsten erkaltet. Das, was
die Problematik aufmerksam zu machen, des Feldes ein Mensch, dass er von sich im täglichen Miteinander auswirkt,
die durch die falsche Suggestion «Bio» dir mit in die Belagerung einbezogen spielt sich auch unter den Nationen ab.
den Leuten eingeimpft wird. «Aus 100 wird?» (5.Mo 20,19). Die Übersetzung Es geht ums Überleben, jeder ist sich
Kilogramm Weizen lassen sich entweder «Hoffnung für alle» bringt es so zum selbst der Nächste. Die Industrie muss
100 Kilogramm Brot backen oder 25 Li- Ausdruck: «Wenn ihr eine Stadt länge- wachsen und was mit der Dritten Welt
A
Palmen und Apfelbäume – alle Bäume ber die obersten Priester und hingegen erlaubt. In den USA dürfen in
des Feldes sind verdorrt, ja, den Men- die Ältesten überredeten die manchen Gegenden Staatsbeamte, wie
schenkindern ist die Freude vergangen» Volksmenge, den Barabbas zu beispielsweise Polizisten, kein Kreuz
(Joel 1,10-12). erbitten, Jesus aber umbringen zu las- mehr tragen. In europäischen Städten
Neben der buchstäblichen Bedeu- sen» (Mt 27,20). verzichtet man mit Nachdruck – um
tung, dass es in der Agrarwirtschaft Barabbas symbolisiert eine Welt, die der Andersgläubigen willen – vermehrt
bergab gehen wird, betrifft dieses Wort bereit ist alles zu ergreifen anstelle von auf christliche Symbole, so zum Bei-
auch andere Zweige unseres Lebens im Jesus. Sie streckt sich aus nach dem, spiel am Weihnachtsfest. Und auch
aktuellen Sinn. Die Wirtschaft gerät in was Barabbas darstellt, nach Macht in Israel nimmt die Feindschaft gegen
starke Turbulenzen, der Dollar befindet und Politik, nach Religion und Rebel- den Namen des Messias, gegen die
sich in einem Rekordtief, Banken ma- lion, nach Hass, Aufruhr, Terror, Krieg, Verkündigung Seines Namens und ge-
chen riesige Verluste, die Arbeitslosen- Anarchismus und Ideologien. Unsere gen das Bekenntnis der messianischen
zahlen steigen und parallel dazu steigen Gesellschaft ist derzeit verstärkt darauf Gläubigen zu.
die Lebensmittel- und Unterhaltskosten ausgerichtet, Jesus abzuschaffen und Im krassen Gegensatz dazu wird die
an. Vielleicht geht die «Wirtschaftskri- sich einen antichristlichen Barabbas zu Gesellschaft dahin gehend stimuliert, ei-
se», wie wir sie aktuell erleben, bald erwählen. Man lehnt den Herrn ab und nen menschlichen Erlöser zu erwarten.
wieder vorüber. Gott weiss es, aber ganz schreit doch gleichzeitig nach einem So wird der ehemalige russische Präsi-
sicher ist sie ein drohender Wink für das, Welterlöser. dent Putin in seinem Land von vielen als
was früher oder später in voller Wucht Der Name Jesus soll möglichst wenig Gott verehrt und in manchen Gegenden
über die Welt hereinbrechen wird. Die Erwähnung finden, am besten überhaupt sogar mittels einer Ikone angebetet; die
täglichen Nachrichten deuten auf die nicht mehr. In kirchlich-religiösen Sen- Regierung oder die Kirche unternimmt
Wahrheit des Wortes Gottes hin. Vor dungen über die öffentlichen Medien- nichts dagegen. Man wird auch den Ein-
den Nachrichten fürchten wir uns, doch anstalten wird darauf geachtet, nur den druck nicht los, dass trotz Terrorismus,
vor dem Wort haben wir alle Ehrfurcht allgemeinen Begriff Gott zu verwenden, drohender Scharia und radikaler Mos-
verloren. Seltsame Welt. N.L. nicht aber den Namen Jesus, der zu an- lems dem Islam in Kirche und Politik der
stössig ist. Auch im Schulunterricht wird westlichen Staaten immer mehr Raum
1
ADAC-Motorwelt, 3/2008, S. 57 der Name des Herrn bewusst ausgeklam- zur Verfügung gestellt wird. Als Präsident
mert, jeder andere religiöse Name ist George W. Bush Anfang dieses Jahres Is-
E
igentlich sollte das Heilige Land du –, wenn der Herr, dein Gott, sie dir den vergangenen zehn Jahren hätten sich et-
laut Bibel der Ort sein, wo ‹Milch ausliefert und du sie schlägst, dann sollst wa 200 palästinensische Geschäftsleute im
und Honig fliessen›. Ein Paradies, du sie der Vernichtung weihen. (…) ostasiatischen Land niedergelassen, sagte
in dem die Wurzeln des jüdischen Volkes Ihr sollt ihre Altäre niederreissen, ihre ein palästinensischer Diplomat gegenüber
liegen und das den in Ägypten geknech- Steinmale zerschlagen, ihre Kultpfähle der Nachrichtenagentur Reuters.
teten Israeliten als Heimat versprochen umhauen und ihre Götterbilder im Feuer
wurde. Nur: Im schönen Kanaan lebten verbrennen.› Gleicht das nicht in fataler «Wenn Sie nicht über die Zukunft nach-
bereits Menschen, die nicht zum auser- Weise der ‹Logik› heutiger Extremisten denken, können Sie keine haben.»
wählten Volk Gottes gehörten. So war im Nahen und Mittleren Osten, die John Galsworthy
die Landnahme in den Tagen Josuas, als Gotteskrieger Gewalt säen – und
folgt man dem Wortlaut des Alten Tes- ernten?»1
taments, ein einziger Eroberungsfeldzug Neben der Partei Bibeltreuer Christen
– ein Heiliger Krieg. Wie es im 5. Buch Kann man die Landeinnahme im Auf- (PBC) und der deutschen Zentrumspartei
Mose (7,1ff.) geschrieben steht: ‹Wenn trag Gottes zur Zeit Josuas tatsächlich gibt es jetzt eine weitere christliche Klein-
der Herr (…) dir viele Völker aus dem mit den Gewalttaten der Extremisten partei in Deutschland. Anfang des Jahres
Weg räumt – Hethiter, Girgaschiter und den Umständen der heutigen Zeit wurde die «AUF – Christen für Deutschland»
und Amoriter, Kanaaniter und Perisiter, vergleichen? gegründet. Die Buchstaben AUF stehen für
Hiwiter und Jebusiter, sieben Völker, Gott schloss mit Abraham einen Arbeit, Umwelt und Familie.
die zahlreicher und mächtiger sind als Bund und verhiess ihm das Land, in
Unangebrachte Kritik
Die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Frau Charlotte
Knobloch, kritisierte den Papst wegen seines Gebetes für die Juden, Die Liebe zu Israel darf
dass sie doch Jesus Christus erkennen mögen. Wenn es auch viel beim
Vatikan zu kritisieren gäbe, so hat der Papst mit diesem Gebet doch nie auf Kosten der bibli-
recht. Hier ist umgekehrt die Haltung des Zentralrats zu kritisieren. schen Wahrheit gehen
D
ie Präsidentin des Zentralrats der Die Liebe zu Israel darf nie auf Kos- einer Haltung, die die Juden von An-
Juden in Deutschland, Charlotte ten der biblischen Wahrheit gehen und fang an einnahmen (vgl. Mt 12,24). Bis
Knobloch, sieht das Verhältnis schon gar nicht auf Kosten des jüdischen heute werden die Wunder Jesu im Ba-
zwischen Juden und Katholiken wegen Messias Jesus. «Denn wir vermögen bylonischen Talmud in blasphemischer
der umstrittenen Karfreitags-Fürbitte nichts gegen die Wahrheit, sondern nur Weise als Zauberwerk bezeichnet (BT
weiter belastet. Solange der Vatikan für die Wahrheit» (2.Kor 13,8). Gerade Sanhedrin 43a).
die Neuformulierung des Gebets in über Jesus Christus und den Glauben
der lateinischen Messe nicht zurück- an Ihn bekundet das Christentum seine Der Apostel Paulus bezeugte: «Brü-
nehme, ‹bleiben seine Solidaritäts- und Solidarität zu Israel. Der Bezeugung des der, der Wunsch meines Herzens und
Evangeliums Jesu müssen gesegnete Ta- mein Flehen zu Gott für Israel ist, dass
ten folgen. So sind es die bekennenden sie gerettet werden» (Röm 10,1). Diese
Christen, die auf Israels Seite stehen und biblische Wahrheit wiegt mächtiger als
es aktiv unterstützen. Ist es rechtens, die Geschichte, die Vernunft oder das
sie für ihr Gebet zu kritisieren? Denn Gefühl. Es ist ganz einfach biblisch,
mit der Kritik gegenüber dem Papst für Israels Rettung zu beten. Und es
werden schliesslich alle christlichen ist ein Affront, wenn sich jemand er-
Konfessionen kritisiert, die für Israel dreistet, das verbieten zu wollen. Wer
beten. Zu einem wirklich geistlichen das Gebet zur Rettung verweigert, der
und auferbauenden Verhältnis zwischen verschliesst sich der Erlösung. Denn die
Christen und Juden kommt es durch Rettung kommt nur über Jesus, sowohl
das Bewusstsein, dass man die gleichen für Heiden als auch für Juden. So sagte
Wurzeln hat. Und der Apostel Petrus den Juden: «Und es
daraus entstammt ist in keinem anderen das Heil; denn es
Charlotte Knobloch: dann das Gebet. ist kein anderer Name unter dem Him-
Hochachtungsbe-
«Wer das Judentum wirk- Das Gebet
mel den Menschen gegeben, in dem wir
gerettet werden sollen!» (Apg 4,12).
kundungen blosse lich achtet, betet nicht für Israel ist ein
Lippenbekenntnis-
se›, erklärte Knob-
für seine Missionierung» Liebesbekennt-
nis. Wer dieses
Was sollen die an ihren Messias
gläubigen Juden davon halten, wenn
loch. ‹Wer das Bekenntnis dem ein Vertreter des Zentralrats der Juden
Judentum wirklich achtet, betet nicht jüdischen Volk vorenthält, lebt eine in Deutschland sich herausnimmt, das
für seine Missionierung›, sagte sie. Die geheuchelte Liebe, die in Wirklichkeit Gebet für ein ganzes Volk zu «verbie-
Empörung der jüdischen Gemeinschaft weder trägt noch standhält. Das klägli- ten»? Diese Haltung richtet sich nicht
über die Reform der Fürbitte basiere che Versagen unbiblischer Katholiken nur gegen den Vatikan, sondern auch
keineswegs auf ‹Missverständnissen›. in der Inquisitionszeit, das Versagen indirekt gegen die an den Messias
‹Eindeutig› werde in der Fürbitte die der Reformatoren gegenüber Israel Gläubigen im eigenen Volk. Werden
Geringschätzung der jüdischen Religion oder der grausame unentschuldbare diese damit nicht gleichzeitig öffentlich
formuliert. Der Vatikan hatte den Juden Holocaust sind kein Grund, für Israels kritisiert und diskriminiert?
nach Protesten seine ‹brüderliche Hal- Rettung nicht beten zu dürfen. Jesus Das Gute am biblischen Christentum
tung› sowie Respekt und Hochachtung selbst hat sich als Messias in Israel nun ist, dass wiedergeborene Christen
versichert. Eine Passage des von Papst bewiesen. Die Apostel haben Ihn vor trotz solcher Kritik an der Liebe zu Is-
Benedikt XVI. geänderten Textes hatte den Juden bezeugt und bewiesen (Apg rael festhalten und das Volk weiterhin
den Zorn zahlreicher Juden erregt: ‹Lasst 5,42; 9,22) und viele Christen haben segnen und unterstützen. N.L.
uns auch beten für die Juden, auf dass sich bezüglich Israel vorbildlich verhal-
Gott unser Herr ihre Herzen erleuchte, ten. Ausserdem ist die Ablehnung Jesu 1
«Knobloch kritisiert Vatikan», Südkurier Nr. 86,
damit sie Jesus Christus erkennen, den im Judentum keine Folge des Versagens 12.04.08
Retter aller Menschen.›»1 des Christentums, sondern entspricht
der Baum des Lebens «Der Weg des Lebens geht aufwärts
für den Einsichtigen, damit er dem
Totenreich entgeht, das drunten liegt»
Eine Anzeige spricht von einer neuen Bestattungsform als Alternative zum (Spr 15,24).
Friedhof. Der Mensch sehnt sich danach, weiterzuleben, über den Tod hinaus An einem Baum im Paradies scheiter-
ten die ersten beiden Menschen Adam
zu existieren, Hoffnung zu haben. Da der Baum ein Symbol des Lebens und und Eva. Die Sünde und der Tod beka-
der Hoffnung ist, nutzt man diesen Gedanken, um die Asche nach einer men Macht über sie und sie verloren
Kremation an den Wurzeln eines Baumes zu begraben. das Paradies: «Und die Frau sah, dass
Z
itat: «Gibt es ein schöneres Bild für der Leib liegen, wo er
eine grosse Liebe, die sogar nach will, ist dieser doch nur
dem Tod symbolisch weiterlebt? die Hülle; die Persön-
Weiterlebt in der Form von Bäumen, lichkeit des Menschen
die an sich ein Lebenssymbol sind. aber existiert weiter
Baumbestattungen in der Natur gehö- – entweder im Para-
ren zu dem Kreislauf des Menschen. dies mit der Erwartung
Um diese Gedanken für Sie umzusetzen, der Auferstehung des
sind wir da. Alle Menschen, egal wel- Leibes zur Herrlichkeit
cher Konfession oder welchen Alters, oder im Totenreich mit
suchen sich zu Lebzeiten ihren Baum der Erwartung der Auf-
aus, unter welchem ihre Asche an die erstehung zum Gericht
Wurzeln beigebracht wird. Bereits zu (Lk 16,22-23.26; 2.Kor
Lebzeiten können Sie gemeinsam mit 5,8; Phil 1,23). «Und
Ihrer Familie Ihren Baum aussuchen. viele von denen, die im
Er wird der zentrale Bezugspunkt für Staub der Erde schlafen,
das Erinnern und das völlig unabhängig werden aufwachen; die
vom jeweiligen geografischen Wohnort einen zum ewigen Le-
einzelner Familienmitglieder.»1 ben, die anderen zur
ewigen Schmach und Ein Baum, so alt er auch werden kann, verdirbt schlussendlich doch.
Dieser Wunsch erweist sich nicht nur als Schande» (Dan 12,2). Was würde es nützen, seine Hoffnung auf etwas zu setzen, was letztlich
Alternative zur normalen Erdbestattung dem Tod geweiht ist?
auf dem Friedhof, sondern soll wohl auch «Alle Menschen,
eine Alternative zum lebendigen Glau- egal welcher Konfession oder welchen von dem Baum gut zu essen wäre, und
ben an einen Gott der Liebe darstellen, Alters, suchen sich zu Lebzeiten ihren dass er eine Lust für die Augen und ein
der einst die Toten auferwecken wird. Baum aus, unter welchem ihre Asche an begehrenswerter Baum wäre, weil er
Es ist eine schlechte und traurige Alter- die Wurzeln beigebracht wird. Bereits zu weise macht; und sie nahm von seiner
native. Denn wenn der Mensch einmal Lebzeiten können Sie gemeinsam mit Frucht und ass, und sie gab davon auch
tot ist, spielt es weniger eine Rolle, wo Ihrer Familie Ihren Baum aussuchen.» ihrem Mann, der bei ihr war, und er ass»
er begraben, sondern mehr, in welchem Diese Sätze sind vom christlichen Stand- (1.Mo 3,6). An einem «Baum» (Kreuz)
Glaubenszustand er beerdigt wurde. Ein punkt aus bewegend. Denn es gibt da siegte der Herr Jesus. Er bezwang die
Mensch kann prunkvoll und in Ehren einen Baum, einen viel besseren, den Sünde und den Tod und brachte uns das
bestattet werden und doch ewig verlo- Baum des Lebens: das Kreuz von Golga- Paradies zurück: «Er hat unsere Sünden
ren sein und ein anderer kann in einem tha, zu dem jeder Mensch, egal welcher selbst an seinem Leib getragen auf dem
Massengrab liegen und in den Himmel Herkunft und welchen Alters, kommen Holz, damit wir, den Sünden gestorben,
eingehen. Ein Baum, so alt er auch wer- kann. Es ist der Herr Jesus Christus, der der Gerechtigkeit leben mögen; durch
den kann, verdirbt schlussendlich doch. am Kreuz starb und aus den Toten auf- seine Wunden seid ihr heil geworden»
Was würde es nützen, seine Hoffnung erstand, zu dem man zu Lebzeiten mit (1.Petr 2,24). Der grösste Sieg eines Men-
auf etwas zu setzen, was letztlich dem seiner ganzen Familie kommen kann. schen besteht darin, sich zu überwinden
Tod geweiht ist? Wer das tut, er- und den Baum des Lebens zu ergreifen,
Weiter gilt es hält die lebendige der Jesus Christus heisst. Darum sagt der
zu bedenken, dass «Der Weg des Lebens Hoffnung des ewi- Herr: «Wer überwindet, dem will ich zu
die Seele des Men-
schen im Moment
geht aufwärts für den gen Lebens schon
hier und jetzt. Zu
essen geben von dem Baum des Lebens,
der in der Mitte des Paradieses Gottes
des Todes den Einsichtigen, damit er Jesus, dem «Baum ist» (Offb 2,7). N.L.
Leib sowieso ver-
lässt und an einen
dem Totenreich entgeht, des Lebens», kann
jeder mit seiner 1
«Ein Baum als alternative Ruhestätte», Züri
anderen Ort geht. das drunten liegt» Schuld kommen. Rundschau, 11. April 2008, S. 3
Von daher kann Alle seine Sünden
35 Jahre im Mitternachtsruf
W erner Huber arbeitete 35 Jahre lang
im Missionswerk Mitternachtsruf.
Wie es bei so manchem unserer Mitarbei-
Als Werner Huber 1974 in unserem
Büro in Pfäffikon seinen Platz einnahm,
bestand seine Aufgabe zuallererst im
ter der Fall ist und war, begann seine Zeit schriftlichen Erfassen der Radiosen-
beim Missionswerk in Südamerika, im da- dungen. Es war damals Pflicht, der
maligen Trainingscenter (Bibelschule) in Tonaufnahme jeder Sendung auch ein
Brasilien. Die einen blieben länger oder genaues Manuskript des gesprochenen
gar für immer dort auf dem Missionsfeld, Textes beizufügen.
heirateten und gründeten Familien. An- 1974 war für das Missionswerk ein
dere kehrten schneller zurück. So auch entscheidendes Jahr der Expansion. In
Werner Huber. dieser Zeit begann, unter dem Eindruck
Bereits nach zwei Semestern rief die des vor wenigen Monaten zu Ende gegan-
Heimat wieder – einige private Dinge genen Yom-Kippur-Krieges, die Soforthilfe
sollten erledigt werden. Während dieser für Israel so richtig anzulaufen. Gleichzei-
wenigen Monate wurde eine entschei- tig nahm die Produktion von Büchern,
dende Weiche in seinem Leben gestellt. Schriften und Traktaten in unserem Ver-
Der Mitternachtsruf entdeckte Werner lag stark zu. Werner Huber brachte sich
Huber als ausgezeichnete Bürofachkraft; da besonders ein. Er entwickelte sich zu
war er doch schon zuvor bis zu seinem einem hervorragenden Mitarbeiter in der
30. Lebensjahr in diesem Metier tätig. Redaktion. 1974 wurde auch der Bau der
Jenes Rüstzeug konnte Werner Hu- Zionshalle geplant.
ber fortan für die Arbeit für unseren Werner Huber bewies nicht nur im
grossen Herrn und Meister einsetzen. Büro seine Qualitäten, sondern wuchs
Seine Finger huschten so flink über die zu einer echten geistlichen Stütze für
Schreibmaschinentasten, wie es kaum das Werk heran. Das zeigte sich ei-
Werner Huber – 35 Jahre Dienst im Mitternachtsruf ein Zweiter fertigbrachte. nerseits darin, dass er in so manchem
50
Versuchung
es vor, dass viele Christen mit
dem Feuer spielen, weil doch alles
so harmlos beginnt. Aber aus mancher
Zigarettenkippe ist schon ein Waldbrand
entstanden …
«Glückselig ist der Mann, der die
Ein Süsswarenhersteller wirbt mit dem Spruch: «Die Anfechtung erduldet; denn nachdem
er sich bewährt hat, wird er die Krone
zarteste Versuchung, seit es Schokolade gibt.» Tat- des Lebens empfangen, welche der Herr
sächlich wimmelt es in der Welt von Versuchungen. denen verheissen hat, die ihn lieben.
Niemand sage, wenn er versucht wird:
Doch das Problem liegt nicht in dieser Welt als sol- Ich werde von Gott versucht. Denn Gott
kann nicht versucht werden zum Bösen,
cher, sondern das Problem sind wir selbst. und er selbst versucht auch niemand;
sondern jeder Einzelne wird versucht,
wenn er von seiner eigenen Begierde
Thomas Lieth lich sollte ich nicht lügen. Eigentlich gereizt und gelockt wird. Danach, wenn
sollte ich mehr beten. Eigentlich sollte die Begierde empfangen hat, gebiert
ich bei der Steuererklärung dieses oder sie die Sünde; die Sünde aber, wenn
S
icher kennen einige von uns jenes doch angeben. Eigentlich sollte ich sie vollendet ist, gebiert den Tod» (Jak
die folgende Situation: Da sitzt über jenen nicht ständig schlecht reden. 1,12-15).
man abends schön gemütlich Eigentlich sollte ich nicht neidisch und
daheim auf dem Sofa, eigentlich eifersüchtig sein. Eigentlich sollte ich Das Spiel mit dem Feuer
noch übersatt vom Abendessen, und diese Frau nicht begehren. Eigentlich
irgendwer reisst eine Tüte Chips auf. sollte ich diese Gedanken nicht haben. Ein Beispiel: Ein hübscher junger
Jetzt gibt’s nur noch eines: sofort in das Eigentlich sollte ich dieses Spiel nicht Mann fährt mit einem hübschen jun-
Badezimmer stürzen, Zähne putzen und spielen und jenen Film nicht anschau- gen Mädchen in Urlaub. Beide glauben
ins Bett unter die Bettdecke flüchten. en. Ja, eigentlich sollte ich diese Musik an den Herrn Jesus Christus und beide
Wehe, wenn Sie sitzen bleiben, dann wohl besser nicht hören und diese Hefte wissen sehr wohl, dass es «eigentlich»
haben Sie schon verloren. Fünf Minuten erst gar nicht in die Hand nehmen. Und besser wäre, es nicht zu tun. Bekannt
mögen Sie der Versuchung widerstehen. wissen Sie was? Eigentlich weiss ich das sind die Verlockungen und Gefahren
Doch dann werden die Finger gespreizt, alles. Aber es scheint mir nicht sonder- einer solchen Urlaubsreise. Aber was
greift der Unterarm in die Tüte, werden lich wichtig zu sein, sonst würde ich soll schon passieren? Beide wissen
zwei bis drei Chips gepackt und in den es doch eigentlich lassen. Wissen Sie, doch um die Grenzen. Und so wird
Mund geführt. Verloren! Denn mit zwei woran dieses inkonsequente Verhalten schon bei der Urlaubsplanung klarge-
Chips ist es nicht getan und es wird ge- liegt? Es liegt nicht an der Versuchung stellt, dass man jeweils ein Einzelzim-
gessen, bis die Tüte leer ist. Danach, und es hat auch nichts mit Anfechtung mer belegt. Eine saubere Trennung ist
nach gefröntem Genuss, da weiss man: zu tun … selbstverständlich. Gesagt, getan. In
«Eigentlich wäre es wohl besser gewe- den ersten Tagen der Rundreise schläft
sen, dieser Versuchung zu widerstehen.» Ungehorsam jeder glücklich und zufrieden im eigenen
Ja, dieses Wort «eigentlich». Zimmer. Bei Sonne, Strand und Meer
Dieses paradoxe Verhalten, etwas zu – und das fernab von der Heimat, un-
Eigentlich … tun, obwohl man weiss, dass es besser erkannt von Freund und Feind – läuft
wäre, es nicht zu tun, ist im Ungehor- man natürlich nicht herum wie ein
Eigentlich sollte ich nicht so viel sam begründet. Theoretisch weiss ich Eskimo, zumindest nicht bei 35 Grad
Süsses essen. Eigentlich sollte ich nicht alles, aber es ist lediglich Kopfwissen. im Schatten. Die Lust der Augen wird
mehr rauchen. Eigentlich sollte ich nicht Es ist mir nicht ins Herz gedrungen. Das geweckt und mit der Zeit schrecken die
mehr so viel Alkohol trinken. Eigentlich heisst, der Glaube hat sich noch nicht im zwei auch vor vorsichtigen Berührungen
sollte ich nicht so schnell fahren. Eigent- Gehorsam manifestiert. Und so kommt nicht mehr zurück. Aber beide wissen