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Der „Weg“-Bibelkurs
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Im Alltag als Christ leben
1
Durch den Glauben an Jesus haben Sie Gott als Ihren Vater
angenommen und erkannt und sind jetzt „sein Kind“. Ein Kind
sucht täglich die Gemeinschaft mit seinem Vater. Es spricht mit
ihm und hört ihm zu. Suchen auch Sie deshalb jeden Tag
die Gemeinschaft mit Gott!
Wir reden mit Gott, wenn wir beten. Wir hören Gott zu, wenn
wir die Bibel lesen, denn in ihr spricht Gott zu uns. Sie ist „Got-
tes Wort“. Ebenso können wir mit unserem neuen Herrn und
Freund, Jesus Christus, reden und ihm zuhören, denn er ist
Gott, und er ist das lebendige Wort Gottes (vgl. Johannes
1,1.14; Römer 9,5b; ).
Ein Vater freut sich, wenn seine Kinder die Gemeinschaft mit
ihm suchen. Auch Gott freut sich, wenn wir zu ihm kommen.
3
Gib uns, was wir heute zum Leben brauchen.
Vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir allen vergeben haben,
die an uns schuldig geworden sind.
Lass uns nicht in die Gefahr kommen,
dir untreu zu werden,
sondern rette uns aus der Gewalt des Bösen.
(Matthäus 6,9-13)
5,6) Sagen Sie die Bitten des Vaterunsers mit Ihren eige-
nen Worten.
5,7) Beten Sie zu Gott? Wenn Sie möchten, schreiben
Sie uns über Ihre Erfahrungen Schreiben Sie uns auch
Ihre Fragen dazu!
4
Wenn Sie die Bibel lesen, sollten Sie einige Dinge be-
achten:
Lesen Sie immer einen längeren Abschnitt, etwa 10 bis 15
Verse. In den meisten Bibeln sind die Kapitel der Bibel in Ab-
schnitte eingeteilt. Der Zusammenhang eines Verses ist oft sehr
wichtig, um ihn richtig zu verstehen.
Es ist hilfreich, sich beim Lesen eines Abschnitts zu fragen: Wo
steht hier etwas, für das ich danken kann, worum ich
bitten kann, was ich in die Praxis umsetzen soll, wofür
ich um Vergebung bitten muss?
Wenn Ihnen beim Lesen des Bibeltextes etwas besonders wich-
tig wird, schreiben Sie es doch in ein Heft. Das kann z. B. ein
Bibelvers sein, ein Versprechen Gottes, vielleicht ein passen-
des Erlebnis, eine Korrektur, eine Warnung, eine Erfahrung
mit Gott oder etwas, das Sie erledigen oder in Ordnung brin-
gen sollten.
Am besten liest man einzelne Bücher der Bibel ganz 3
Es hat sich bewährt, mit dem Lukas-
durch.3 Bevor Sie ein Buch der Bibel zu lesen beginnen, ver- evangelium anzufangen. Dann könnten
der Philipperbrief, der 1.Petrusbrief, das
suchen Sie herauszufinden, wer dieses Buch geschrieben hat, Johannesevangelium und der Jakobus-
wann, warum und wo es geschrieben wurde und was sein In- brief folgen. Danach bleibt es jedem über-
halt ist. Ein Bibellexikon oder andere Bücher können hier wei- lassen, das Buch zu wählen, das ihn am
meisten interessiert. Aus dem Alten Tes-
terhelfen. Wenn Sie diese Informationen beim Lesen berück- tament sollte man recht bald zumindest
sichtigen, können Sie vieles besser verstehen. das erste und zweite Mosebuch, die Psal-
men und Jesaja 40-66 lesen. Wichtige
Die Bibel erklärt sich selber. Wenn Sie deshalb in der Bibel Psalmen sind z. B. Psalm 1, 2, 23, 46,
etwas nicht verstehen, sollte Sie das nicht beunruhigen. Was 73, 100, 103, 118.
Sie verstehen, ist doch inhaltlich viel wesentlicher als das, was Um die Bibel leichter zu verstehen, ist
eine moderne Übersetzung sehr hilf-
Sie nicht verstehen. Je mehr man in der Bibel liest, umso bes-
reich. Sie verwendet Wörter und Begriffe
ser versteht man sie. der heutigen Sprache, während die älte-
ren Bibeln oft Wörter und Begriffe verwen-
Beachten Sie immer den Zusammenhang des Textes und fra- den, die man nicht oder nicht mehr gut
gen Sie sich: „Wie haben die Leute damals diesen Text ver- verstehen kann. Wenn es also eine sol-
che Übersetzung in Ihrer Sprache gibt, ist
standen?“ Erst dann sollten Sie darüber nachdenken, was Gott
es ratsam, wenigstens eine moderne
Ihnen durch diesen Text heute sagen will. Oft gibt es andere Übersetzung des Neuen Testaments zu
Verse und Texte in der Bibel, die eine schwierige Stelle besser kaufen. Fragen Sie uns, wenn Sie bei der
Auswahl Hilfe brauchen.
erklären4 . Sie können aber auch andere Christen fragen.
4
Diese Stellen werden auch „Parallel-
Der amerikanische Schriftsteller Mark Twain hat einmal ge- stellen“ genannt.
sagt: „Dass ich in der Bibel vieles nicht verstehe, beunruhigt
mich nicht besonders. Was ich verstehe, beunruhigt mich viel
mehr“.
Dein Wort ist eine Leuchte für mein Leben,
es gibt mir Licht für jeden nächsten Schritt.
(Psalm 119,105)
5,10) Warum vergleicht der Psalmdichter in Psalm
119,105 die Bibel mit einem Licht?
5
5,11) Haben Sie schon in der Bibel gelesen, oder lesen
Sie die Bibel regelmäßig? Wenn Sie möchten, schreiben
Sie uns von Ihren Erfahrungen oder Ihre Fragen!
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feiern zur Erinnerung an ihn und um die Rettung zu verkündi-
gen, die durch seinen Tod geschehen ist (1. Korinther 11,23-26).
Während der Mahlzeit nahm Jesus ein Brot, sprach
das Segensgebet darüber, brach es in Stücke und
gab es seinen Jüngern mit den Worten: »Nehmt
und esst, das ist mein Leib!« Dann nahm er den
Becher, sprach darüber das Dankgebet, gab ihnen
auch den und sagte: »Trinkt alle daraus; das ist
mein Blut, das für alle Menschen vergossen wird
zur Vergebung ihrer Schuld. Mit ihm wird der Bund
in Kraft gesetzt, den Gott jetzt mit den Menschen
schließt.« (Matthäus 26,26-28)
5,19) Lesen Sie Matthäus 26,26-28: Was bedeuten Brot
und Wein im Abendmahl?
Im Brot und Wein des Abendmahls haben wir Jesus mit
seinem Sterben für uns vor Augen. Durch seinen Tod stellt 13
(das „Neue Testament“)
er den neuen Bund13 zwischen Gott und uns Menschen her.
Wenn wir von dem Brot essen und von dem Wein trinken,
verbinden wir uns ganz eng mit Jesus und seiner Ret-
tung. Uns wird wieder neu bewusst, dass Jesus uns
durch seinen Tod am Kreuz gerettet hat. Wir selber
können gar nichts dafür tun und brauchen es auch
nicht. Das stärkt uns auch in unserem Glauben.
Bevor wir zum Abendmahl gehen, kann es gut sein, wenn wir
uns daran erinnern, worin wir gesündigt haben, damit Jesus
uns vergibt14 . Umso dankbarer können wir dann das Abend-
mahl nehmen. Wenn nötig, sollten wir uns aber auch bei an-
deren Menschen entschuldigen. Wenn wir ihnen geschadet ha-
ben, machen wir das wieder gut, soweit uns das möglich ist.
Wir verbinden uns im Abendmahl aber auch mit allen 14
vgl. 1. Joh. 1,9; Jak. 5,16; Math. 5,24
anderen Teilnehmern. Weil wir alle von einem Brot essen und 15
Am Abendmahl sollten deshalb
aus einem Becher trinken, werden wir auch untereinander eins.15 normalerweise nur Christen teilnehmen,
Gott will, dass ihr heilig seid: dass ihm euer ganzes
Leben gehört. Das bedeutet, dass ihr euch von Un-
Geist, der in jedem Christen wohnt, hier
zucht23 fernhalten sollt. Jeder von euch Männern als eine Art offizielle Bestätigung von
soll lernen, mit seiner Frau so zusammenzuleben,
wie es Gott und den Menschen gefällt. Ihr sollt nicht
blind eurer Leidenschaft folgen, wie die Menschen,
die Gott nicht kennen. (1.Thessalonicher 4,3-5)
5,21) Welche Dinge von denen wir uns trennen sollen,
nennt Paulus in Eph. 4,24-32 und 1.Thes. 4,3-5?
5,22) Welche Dinge sollen wir stattdessen tun?
13
Ehepartnerwahl und Ehe
Gott will, dass wir einen gläubigen Ehepartner heiraten (2.Ko-
rinther 6,14-15; 1.Petr.3,7). Anderenfalls entsteht oft viel Not
für den christlichen Partner (und auch der andere hat es
möglicherweise nicht leicht, vgl. 1.Korinther 7,10-16).
Die Eheleute sollen sich lieben und ehren und keinen Ehe-
bruch begehen (Matthäus 5, 27-32). Sie sollen sich einander
unterordnen. Der Mann soll seine Liebe für seine Frau zeigen,
indem er in allen Bereichen für seine Frau sorgt, so wie Chris-
tus es für die Gemeinde tat (Epheser 5,25-31)! Und die Frau
soll ihren Mann als Autorität achten (Epheser 5,22-24).
Wer jedoch einen ungläubigen Ehepartner hat, soll ihn für Jesus
zu gewinnen versuchen. Nicht durch Überredung, sondern
durch vorbildliches Leben (1.Petrus3,1-2). Nur wenn der un-
gläubige Partner den gläubigen verlassen will, sollte eine Tren-
nung erwogen werden (1.Korinther 7,12-16).
Aber auch die Ehelosigkeit kann Gottes Wille für uns sein (1.Ko-
rinther 7,7-9 und 25-35).
Staat bzw. Regierung
Alle ohne Ausnahme müssen sich den Trägern der 24
die Intrige: ein meist geheimer und raf-
Staatsgewalt26 unterordnen. Denn es gibt keine finierter Plan, mit dem man jemandem
staatliche Macht, die nicht von Gott kommt. Die schaden will
14
Zu Jesus einladen
Um uns herum leben viele Ungläubige.
Seid immer bereit, Rede und Antwort zu stehen,
wenn jemand fragt, warum ihr so von Hoffnung
erfüllt seid. (1.Petr 3,15b)
5,26) Welche Aufgaben haben wir Christen deshalb nach
1.Petrus 3,15b?
Jeder Christ sollte anderen erklären können, warum er an Gott
und Jesus Christus glaubt. Wir tun das am besten, indem wir
berichten, wie wir zu Jesus gekommen sind und wie er unser
Leben verändert hat.
Euer Leben mitten unter den Menschen, die Gott
nicht kennen, muss einwandfrei sein. Wenn sie
euch alles mögliche Böse nachsagen, sollen sie
eure guten Taten sehen und von ihren eigenen Au-
gen eines Besseren belehrt werden. Vielleicht kom-
men sie dann zur Besinnung29 und preisen Gott für die eigenen Staatsangehörigen.
ihre Rettung am Tag seines Gerichts. (1. Petrus 2,12)
5,27) Was ist nach 1. Petrus 2,12 neben unseren Wor-
ten auch wichtig, wenn wir Menschen für Jesus gewin-
nen wollen?
Jesus möchte, dass alle Menschen ihn kennen lernen und ewi-
ges Leben bekommen. Darum möchte er nicht nur bei uns,
sondern überall in der Welt Menschen retten.
Jesus trat auf die Jünger zu und sagte: »Gott hat
mir unbeschränkte Vollmacht im Himmel und auf
der Erde gegeben. Darum geht nun zu allen Völ-
kern der Welt und macht die Menschen zu meinen
Jüngern und Jüngerinnen! Tauft sie im Namen des
Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,
und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch auf-
getragen habe.
Und das sollt ihr wissen: Ich bin immer bei euch,
jeden Tag, bis zum Ende der Welt.«
(Matthäus 28,16-20)
5,28) Welchen Befehl hat Jesus vor seiner Himmelfahrt
als wichtigsten Auftrag, sein „Testament“, gegeben?
Darum gehen viele Gläubige als Missionare (= „Gesandte“)
zu den Völkern, die das Evangelium bisher nicht gehört haben
oder in denen es nur wenige Gläubige gibt. Sie laden die Men-
schen zu Jesus ein. Christen sollen Missionare durch ihre Ge-
bete und Geldspenden unterstützen.
15
Gott und unsere Mitmenschen lieben
Gott lieben
Jesus hat alle Anordnungen Gottes im „Doppelgebot der 27
der Amtsträger: jmd., der ein bestimm-
Liebe“ zusammengefasst (Matthäus 22,37-40)30 . tes Amt, bes. in einer Partei, innehat.
Gott gab aus Liebe seinen einzigen Sohn für uns dahin.
Deshalb können und sollen auch wir Gott lieben.
Jesus sagte: »Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine
Gebote befolgen.« (Johannes 14,15)
Weil er für sie gestorben ist, gehört ihr Leben nicht
mehr ihnen selbst, sondern dem, der für sie gestor-
ben und zum Leben erweckt worden ist.
(2. Korinther 5,15)
5,29) Wie können wir z. B. aufgrund von Johannes
14,15 und 2. Korinther 5,15 Gott und Jesus unsere Lie-
be zeigen?
Wenn wir jemand lieben, nehmen wir uns Zeit für ihn. Wir
reden mit ihm. Wir freuen uns an der Gemeinschaft mit ihm.
Wir versuchen, seine Wünsche zu erfüllen. So können wir auch
Gott und Jesus unsere Liebe zeigen.
Darum sage ich: Mein Gott, ich bin bereit, 28
anspornen: mit Worten oder z.B. durch
zu tun, was du von mir erwartest, eine Belohnung zu einer Leistung moti-
so wie es für mich aufgeschrieben ist vieren
im Buch des Gesetzes31 . 29
die Besinnung: (hier) Vernunft
Ich freue mich über dein Gesetz 30
„Nächster“ = der jeweils nächste Mit-
und trage es in meinem Herzen. (Psalm 40,8-9)
5,30) Wie gehorcht der Psalmdichter Gott in Psalm 40,9?
Gott zwingt uns nicht, ihn zu lieben, ihm zu gehorchen, an
ihn zu glauben. Er möchte, dass wir ihm freiwillig und aus
Liebe und Dankbarkeit gehorchen. Wenn wir uns Gott un-
terordnen, ist das deshalb unsere eigene freiwillige Entschei- mensch
dung. Wenn früher Menschen gezwungen wurden, Christen 31
Das Judentum bezeichnete die fünf
zu werden, so war das gegen den Willen Gottes.32 Im Himmel Mose-Bücher als »Gesetz« (Tora = Wei-
sind nur „Freiwillige“. sung) und umschrieb das Alte Testament
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5,33) Geben Sie die Antwort wieder, die in Hebräer 12,7
steht.
Durch unsere Not sollen wir lernen, zu Gott zu beten und ihm
zu vertrauen. Wenn wir ihm vertrauen und durch diese Pro-
ben hindurch kommen, wird unsere Gemeinschaft mit Gott tie-
fer. Wir werden Jesus ähnlicher.
Auch ein menschlicher Vater erfüllt nicht alle Bitten seiner Kin-
der, denn er weiß besser, was gut für sie ist. Deshalb sagte
Martin Luther: „Wenn nicht geschieht, worum wir bitten, dann
geschieht, was besser für uns ist.“
Was auch geschieht, das eine wissen wir: Für die,
die Gott lieben, muss alles zu ihrem Heil dienen. Es
sind die Menschen, die er nach seinem freien Ent-
schluss berufen hat. (Römer 8,28)
5,34) Was dürfen wir aus Römer 8,28 lernen?
„Alle Dinge“ dienen den Gläubigen zum Guten (was nicht
gleichzusetzen ist mit dem, was uns angenehm ist!). Gut für
uns ist das, was dazu dient, uns Jesus immer ähnlicher zu ma-
chen (Römer 8,29). Das wird oft auch Krankheit, Not oder
Misserfolg sein. Dinge, die wir nicht gern haben. Auch das dient
uns „zum Guten“.
Vielleicht denken wir manchmal: „Ich kann diese Not nicht er-
tragen. Sie ist zu schwer für mich.“
Die Proben, auf die euer Glaube bisher gestellt
worden ist, sind über das gewöhnliche Maß noch
nicht hinausgegangen. Aber Gott ist treu und wird
nicht zulassen, dass die Prüfung über eure Kraft
geht. Wenn er euch auf die Probe stellt, sorgt er
auch dafür, dass ihr sie bestehen könnt.
(1.Korinther 10,13)
5,35) Was sagt Gott in 1.Korinther 10,13b dazu?
Gott weiß, was wir aushalten können und was nicht. Er legt
uns niemals zu schwere Lasten auf. Er stärkt uns mitten in
der Not (Psalm 23,5). Wir haben auch bisher alles Schwere im
Leben ertragen können!
Es fällt uns manchmal vielleicht schwer, an Gottes Liebe zu
glauben, z. B. wenn wir plötzlich schwer krank werden oder
wenn ein lieber Mensch stirbt. Wir sehen dann keinen Sinn in
Gottes Tun. Aber wir können dann beten: „Vater, ich verstehe
dich nicht, aber trotzdem will ich dir vertrauen.“
Gott ist immer bei uns, auch wenn wir nichts davon
spüren (Psalm 23,4). Er kümmert sich um uns und gibt uns
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niemals auf. Er meint es gut mit uns. Und einmal kommt die
Zeit, dass er uns bei sich ein Leben voller Freude schenkt, das
nie aufhört (Psalm 23,6).
Darum dürfen wir zufriedene und zuversichtliche Menschen
sein. Umfragen zeigen, dass es unter Christen sehr viel mehr
glückliche Menschen gibt als unter Nichtchristen.
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Dieser Kurs besteht aus sechs Lektionen:
1. Gibt es Gott?