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Forensic science flnds itself in a crisis. The - apparently - new answers to forcnsic demands Mots-cles
found in biologie psychiatry liave given rise lo a restaging of the inhcrited facturs versus
environment debate of some years back, which in the meautimc had been put away in thc files. psychiatrie biologique - psychologie physiologique - psychologie forenesique - psychopalhie
This questions the interdisciplinary access to an underslanding and therapy of the subject. - personnalite antisociale / dyssociale - elhique
3 „ quantify total regional Signal activity and thereby provicle another measure qf neurotrans-
mitter activity " (Shulman 2001)
16 vgl. Laaksoetal. (2001)
102 WsFPP 8Jg. (2001) H.2 WsFPP 8Jg. (2001) H.2 103
«Ces developpements recents de la psychiatrie ditc ,biologique', les relatifs succes sammenhang steht" (Fivush 1993, 45) und damit Gefühlsregeln („feeling
des medicaments, im changement d'etat d'espril, aiissi, ont en tendunce ä eloigner mies") erlernt werden, die sich nicht nur primär auf die eigene Expressivität
les psychiatres de la pratic/nc de la psychanalyse et des psychothlrapies ~ und das Erleben von Emotionen beziehen, sondern sekundär zu selbstrefle-
techniques auxquelles ils recouraienl plus volontiers il y a une vingttüne d'annees. xiven Emotionen - z. B. der Schuld, Scham bzw. Freude und Vollkommen-
Malgre les discours simplistes .mr l'opposition substantielle de la chimiotherapie et
heit - führen (Krause et al. 1992, 241).
des psychotherapies, il faul garder ä l'esprit qu'il n'y aurail aucun developpement
des chimiotherapies Sans developpement simultane des concepts psychologü/ues; - ä
Ähnliche Tendenzen des physiologischen Positivismus charakterisieren auch andere
telpoint que l'on pourraitpresque dire que les chiiniotlierapies sont des psychothe-
Einzeluntersuchungen mit z.T. derart kleinen Untersuchungsgruppen 4, dass keiner-
rapies en comprimes'.»
lei seriöse Aussage oder generalisierende Interpretation der Daten mehr möglich ist
(Darcourt 1997). Diese - in doppelter Weise reduktionistischen - Ansätze finden
sich bspw. in publizierten Befunden,
Defizitforschung • wenn kalifornische Forscher hei einer Untersuchung von n = 21 Tätern mit sog.
>antisozialer< Persönlichkeitsstörung' im Vergleich mit n = 34 gesunden Kon-
Konsequenterweise lassen sich gerade in Bezug auf verbale Kommunikati- Irollpersonen und n = 26 drogenabhängigen Patienten eine 11- bis 14-prozentige
onsprobleme (Rieber & Vetter 1994) vermehrt rcduktionistische Ansätze in Verringerung der grauen präfrontalen Hirnsubslanz belegen zu können glauben
der Psychopathie-Forschung finden: (Hauschildt 2000; auch Lapierre 1995; Lapierre et al. 1995), was allerdings
Konkel (1999) mit der Bemerkung kommentiert: „These are circumstances that
So bspw. in einer medizinischen Dissertation 7,ur .Wortverarbeitung bei Psychopa- make it more Jijßatltfor von tofunclion, hui you have lo compensale. /.../ Thal's
then'. Unter Bezugnahme auf das Postulat Cleckleys (1976)26, bei den sog. >Psycho- your responsibility ";
palhen« finde sich insofern eine Störung der „fundamentale!n] Verbindung /.wischen • wenn Kosson (1996) für n = 30 „psychopathic" und n = 30 „nonpsychopathic"
emotionaler Regulation" und Sprache, als „die formal semantische f..] von der af- Personen drei zusammenhängende Hypothesen von für sog. >Psychopalhcn< ggf.
fektiven Komponente" der Sprache „dissoziiert" (Brichtswcin 1995, 9-10) und der typische Formen von Aufmerksamkeitsstörungen - wörtlich: kognitiven Defizi-
Betreffende so nicht zur Empathie fähig sei (Williamson et al. 1991), nimmt die te28 - testet und als einen „trend towurd deficits for psychopathic individuals"
Autorin Hirnblulflussmessungen während kognitiver Aktivierung mittels eines bestätigt;
lexikalischen Entscheidungstests vor. Die gefundenen Differenzen in der Hirnperfu- • dass Smith et al. (1992) „psychopathic" und „nonpsychopathic criminal offen-
sion zwischen sog. >Psychopathen< und sog. >Nicht-Psychopalhen< werden dann als ders" anhand neuropsychologischcr Unterschiede differenzieren zu können an-
physiologisch-neuroanatomische Grundlage einer anderen Wort- und Emotionsver- geben;
arheitung gewertet (Intrator et al. 1997; Kiehl et al. 1999b; Kiehl et al. 1999/2000; • wenn Kiehl et al. (1999a) aus der Untersuchung von ebenfalls lediglich n = l l
Louth et al. 1998; Roussy 2000; ergänzend Lang ei al. 1998). „psychopathic" versus n = 10 „nonpsychopathic" Strafgefangenen schlussfol-
gern, diese zeigten substantielle Unterschiede in der Erledigung selbst einfacher
Ignoriert wird bei derartig einseitiger Befundintcrpretation, dass der Erwerb kognitiver Aufgaben und ergäben eine Stützung 29 des Infbrmationsverarbei-
eines inneren Sprechens als Grundlage der Selbstregulation von Affekten timgsmodells bei sog. >Psychopathen< (s.a. Day & Wong 1996; Smith et al. 1992)
und inneren Befindlichkeiten („infernal state talk"), dass diese „Fähigkeit, • wenn Patrick et al. (1993) eine „ahnormalily" in der Verarbeitung emotionaler
Reize für sog. >Psychopalhen< - jedoch nicht „per se" für antisoziales Verhallen
das Selbst als Locus von Gedanken und Gefühlen wahrzunehmen und über
- berichten und Patrick (1994) vor dem Hintergrund reziproker Annäherungs-
mentale Pro/esse nachzudenken" (Köhler 1998, 182)27 als ontogcnctisch
Vermeidungs-Slrukturen des emotionalen Systems (Newman & Brinkley 1997;
„kindlichefr] Gebrauch einer Emotionssprache" neben anderen Dispositio- Newman et al. 1985; 1997a; b; Arnctt 1997; Amelt et al. 1993; 1997) ein Aus-
nen auch „mit dem mütterlichen Gebrauch einer Emotionssprache in Zu- bleiben von Schreckreaktionen auf aversive Stimuli als emotionale Kernsymplo-
" im Original: «La psyrhiatric n'est, nous le savons, qn'une scicnce molle comme urie montre Bemerkenswerterweise wird die ,Natur' der menschlichen Affekte in den
de Dali» (Omnibus 2000); der Autor bezieht sich auf das Gemälde ,Das Beharren der Erinne-
rung' von Salvador Dali (1931).
zuvor referierten Untersuchungen weder hinreichend diskutiert noch rezi-
w s. bspw. Kclscy et al. (2001) zu physiologischen Mustern narzisstischer Komponenten
piert. So machen Krause et al. (1992, 242) darauf aufmerksam, dass „Af-
aktiver und passiver Problembewältigung fektivität kein Zustand ist, sondern der Prozess, mit dem Systembereiche
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lation /.wischen Extraversion'11 und Konditionierbarkcit einerseits und Kri- gung und unempathischer Pcrsönlichkeitseigenschaften nicht vornimmt
minalität andererseits"42 u. a. auf Sheldon et al. (1949) und dann auf Hare (Edens et al. 2001 b; Salekin et al. 2001),
(l970) Bezug. • das Überlappen juvcntler Persönlichkeitseigcnschaften (Burns 2000)
nicht zur Kenntnis nimmt bzw. diese nicht zueinander in Beziehung setzt
Bezüglich der oben referierten aktuellen Psychopathie-Forschung versucht (Colledge & Blair 2001),
zwar bspw. Howard (1989) eine kritische Diskussion des - s. E. empirisch • die entwicklungspsychologischcn Veränderungen des Aggressionsver-
nicht gut bewiesenen erweiterten „sensation-seaking"-Mode\ls von Raine haltens von Adoleszenten unberücksichtigt lässt ,
(I989a; b), doch ist sein alternatives Verständnis aufgrund der psychobiolo- • z.T. ausgesprochen biologistisch (Fisher & Blair 1998; Schnidt et al.
gischen bzw. -physiologischen Herangehensweise ebenfalls weiterhin defi- 1989)45 oder einseitig (Stevens et al. 200l) 46 angelegt ist
zilorientiert: Die Störung sei als chronisch-deviantes Verhalten zu betrach- • oder unter dem - die von Lynam (1996; 1997; 1998) vorgenommene
ten, das einen Reifungsrückstand widerspiegele und hinsichtlich der Per- Stigmatisierung verharmlosenden - Simulakrum „Grünschnabel-Psycho-
sönliehkeitsstörimg „Defizite" in kognitiven Schlussfolgerungsprozessen pathie" 17 ebenso diskriminierend wie deterministisch wirkt.
anzeige. Sein Ansatz beinhalte sowohl den pathologischen „sensation-
seeking"-Aspekt als auch andere, von Raine nicht berücksichtigte, Aspekte Anders formuliert, können die zitierten ,Befunde' ggf. auch nur dazu die-
wie das Fehlen moralischer Werte und charakteristische Copingslrategien in nen, die Renaissance des Konzepts vom - bewusst - „gemütlosen Psycho-
sowohl unpersönlichen wie interpersonellen Kontexten (vgl. die „extended pathen", dieses antisozialen Subjekts „ohne Mitleid, Scham, Ehrgefühl,
>corticul immaturity- "-Hypothese von Julai 1989). Dem gegenüber formu- Reue, Gewissen" zu legitimieren: „Fast nie findet man unter diesen Cha-
liert Volavaka (1999) de/idiert: „Progress in the prevention and manage- rakteren, soweit sie asozial sind, eigentlich Begabte [...] häufiger ist jeden-
ment of violent behavior depends on studies that address biological factors falls [...l die Intelligenz schlecht" (Sehneider 1950, 120)4''. Weiter heisst es
in their social context". - Bemerkenswert ist neben der z.T. nur bedingt in dieser (historischen?) Arbeit: „Ein Wesenszug der Gemütlosen ist die
aufeinander bezogenen Ebenen der psychologischen, biologisch- Unvcrbesserlichkeit. Der Erziehung fehlt hier in ausgesprochenen Fällen
physiologischen und soziologisch-kulturellen Befunde (Bischof 1989) ein jener Boden, auf dem sie bauen könnte. Man kann nicht viel mehr tun, als
häufiges Ignorieren des Zcitpfeils menschlicher Entwicklung, sprich, das diese Menschen verwahren" (Schneider J950, 125-126) .
weitgehende Fehlen einer wirklich entwicklungspsychologischcn Sichtwei-
se,
41 im Original: „(a) measures oftruil anxiety andfearlessness (law fearfitlness) exhibited low
• wie sie nur vereinzelt anzutreffen ist (Arseneault et al. 2000; Davidson correlations; (b) conduct prob/eins tended to be posilive/y correlated with trait anxiety, wlie-
1994; Marshall 1995; Marshall & Cookc 1996; Reid & Patterson 1989; reas callous and unemotional traits tended to he negatively correlated with trait anxiety; and
Robins 1966; 1978; Simons et al. 1989), (c) controlltng sUil/s/ical/y Jor the efjects of one dimension increased the divergent correla-
• dabei aber die - bezeichnenderweise älteren - Forschungsarbeiten meist lioiis oftlie other dimension with hoth trait anxiety andfearful Inhibition " (l-riek et al. 1999)
44 im Original: „we conclude that reliance onpsycliopathy measures to make decisions regar-
ignoriert (Blaske et al. 1989; Farrington 1991; Hill 1988; Kolvin et al.
dmg long-lerm placementsforjuveniles is contraindicated" (Pldens et al. 2001)
1988; Krohn et al. 1992; LeBlanc & Fiechette 1989; Locher 1982; Mof- 45 zusammenfassend: „The results am interpreled within the response set inodulation and
fitt 1993; Patterson et al. 1984; 1989; Rankin & Wells 1990; Sampson & violence Inhibition meclianism modcls and bv reference to recent work at the anatomical
Laub 1994; auch Johnson et al. 2000), level."
• häufig undifferenziert ,die' psychopathische Entwicklung annimmt und 46 im Original: „ The children [n=9 (!); d. Verf. | with pwchopathic (endendes showed selective
eine Unterscheidung unterschiedlicher Formen der Angst, Angslbewälti- impairments in the rccognition ofbolh sad arid fearfiil facial expressions and sad vocal tone.
/.../ ihc results are interpreted with reference to the Suggestion that the development ofpsy-
chopathic lendencies may reflecl earfy arnygdala dysfunction. "
41 vgl. Lucas et al. (2000) 17 im Original. „ßedglingpsychopathy " („ßedgling" - Küken / (irünschnabel)
/um - angenommenen - Zusammenhang von sog. >Psychopathic< und Rxlraverston im 48 oder unbewusst (Porter 1996)'.'
Kontext eines „passive avoidance det'ieit of .disinhibited' individuals" vgl. Ncwman et al. 4 ''vgl. Heilbrun(l')82)
(1985); Newman (1987) 50 s. a. l.angmaack(2000)
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Sprache - Emotion - Beziehung (igt werden kann. Und es ist doch ein Fortschritt, indem - zwar nur ansatz-
im Kontext von Affektregnlierung und -Spiegelung weise und ineffektiv, aber dennoch - ein interpersoneller Raum eröffnet, ein
fragiler Übergangsraum i.S. Winnicotts versucht wird. Dies ganz im Unter-
Doch selbst die Resultate dieser einseiligen Forschungspraxis lassen sich schied einerseits zur - analogen, aber nicht identischen - Konversion in
auch - zum Teil - anders interpretieren bzw> einordnen: Wie ersichtlich, Körpersymptomatik 57 und Körpersprache, andererseits zum Erinnern, Wie-
entsprechen bestimmte Hirnfunktionen „Konzepten der semantischen Akti- derholen, Durcharbeiten im Sprechen, in dem das Körperliche vcrsprach-
vierung und semantischen Hemmung" (Koukkou & Lehmann 1998, 173) licht in Szene gesetzt und ein noch weiterer, konfrontations- und distanzie-
oder Funktionen des Gedächtnisses bzw. Erinnerns und Vergessen« (Fuster rungsfähiger Übergangsraum eröffnet wird (Kamper et al. 2000). Insofern
1995; Madden 1991), mithin den psyehoanalytischen Konzepten von Ver- bedürfte es auch einer Diskussion der - vermeintlichen - verbalen Kommu-
drängung, Zensur, Übertragung, Verschiebung und Widersland. Allerdings nikations- und emotionalen Erlebnis- und Einfühlungs,Unfähigkeit' dieser
wird in keiner der vorgenannten Arbeiten in irgendeiner Weise berücksich- Patienten im Kontext des Alexithymie-Modells (Kroner & Forth 1995;
tigt, 1996; 1997; Pham 1995; Dawda et al. 1998; Louth et al. 1998), des Autis-
• dass neben der biologischen Disposition „das historische Moment [...] muslabels (Fitzgerald 2001) und der korrespondierenden psychosomati-
beim animal symbolicum eine ganz herausragende Rolle" spielt (Kennel schen Symptomatik (Kobbe 1996b, 383-398; 2002). Versteht man die Alc-
1998, 149), xithymie als Ausdruck einer unzureichenden und/oder dysfunktionalen
• dass auch das - aktiv selbst eingeschränkte?, passiv als restringiert erlit- Basisregulation von Affekten, so ist dies auf Störungen oder Entwicklungs-
tene? - Sprechen ein bedeutungsvolles Sprechen mit mehr oder weniger rückstände in der - verbalen wie intrapsychischen - Symbolisierungsfähig-
metaphorischer und melonymer Struktur ist (s. o.), keit zurückzuführen (Marty & de M'Uzan 1963; de M'Uzan 1977). Da die
• dass auch die delinquenten Handlungen, „die extremen Bedingungen der Inhalte symbolvermittelnden Denkens (und Fühlens!) jedoch ganz wesent-
»kriminellen Arbeit«" (Devercux 1940, 152), als An-Zeichen einer lich auch von frühen Interaktionserfahningen abhängen, sprich, von ihnen
„Verwerfung" i. S. einer Desymbolisierung (Lorenzer 1970a; b), d. h. als gebahnt bzw. behindert werden, ist hierfür insb. der Prozess der Symbolbil-
Ausschluß von Symbolen aus der Psyche, zu verstehen sind und dennoch dung in der Entstehung der Symbolisierungsfähigkeil bedeutsam. Zudem
eine „grammatikalische Struktur" (Devereux) enthalten. berichtet Pally (1998) zusammenfassend, dass diese Beeinträchtigungen
nicht nur die verbale, sondern gerade auch die nonverbale Unfähigkeit zum
Insofern ist das delinquent-alloplastische Agieren - analog zum autoplasti- Ausdruck von Gefühlen, mithin eine generelle Problematik der Affeklwahr-
schen Körpersymptom psychosomatischer Erkrankung'' 1 oder zum autopla- nchmung und -regulierung an/eigen.
stischen Bewälligungsversuch in Depression52 und Suizid" - Zeichen nicht-
bearbeitetcr und externalisicrter Konflikte"14, jedoch nicht deren Repräsenta- Dementsprechend zeigen die als „dissoziativ" beschriebenen Störungen der
tion. Das heissl, es stellt diese Konflikte nicht dar, sondern agiert sie an- „Wort- und Emotionsverarbeilung" eine - ggf. traumatisch bedingte - Stö-
stelle des Sprechens. Es ist mithin nur noch Spur oder Teil der Struktur des rung58 der intrapsychischen Objektrepräsenlanzen als internalisierte visuel-
Konflikts bzw. der zugrunde liegenden Selbstobjektproblemalik 55 . Es ist in le, auditive, taktile, olfaktorische, laktile, haptische, propriozeptive usw.
seinem Wiederholungscharaktcr 56 das, was nicht .gefaßt', was nicht bewäl- Beziehungserfahrungen und -muster an. Einerseits bedingt dies eine unzu-
reichende (empathische) Kommunikation von Affektzuständen anderen
51 vgl. l,ilienfeld& Hess (2001); Kobbe(2002) gegenüber, andererseits führt dies zum Ausfall des anderen als affektspie-
zum Zusammenhang und zur inversen Beziehung von »Psychopathie* und Depression vgl. gelndem Regulator der eigenen Emotionalität. Im Kontext objektbeziehung-
Ixivelace und Gannon (1999), Stilllings el al. (1997); Stalenheirn und Von Knorring (1996);
slheoretischer Arbeiten zur kommunikativen Funktion im Traumatisie-
vgl. auch Faraone cl al. (1998)
^'' s. Apter et al. (1989); Van Praag el al. (1990); Verona el al. (2001) rungsprozess beschreiben u. a. Laub (1998) b/.w. Laub et al. (1993; 1995)
im Original: „märe /... jexlcrmilizing thari intemaliztngdisorders" (Lynam 1997)
1 konkreter: „ [typical] deprivatians in mirroring selfohject functioiu,•" (Wexler 1999) 57 «en corps»', dtsch: „im Körper" (homophones Wortspiel mit «encore»)', s. Fn 43
"' im «encore»; dlseh: „Wiederholung-' (s. Kamper et al. 2000)) 58 vgl. Krystal (1988) /.ur postlraumatisch bedingten Alexithymie
114 WsFPP 8Jg. (2001) H.2 WsFPP 8 Jg. (2001) H.2 115
den Zusammenbruch des empathischen Prozesses, indem der empathische die Form der Negation möglich ist" (Küchenhoff 1990, 73). Hierbei handele
„Schlitzschild" des internalisiertcn Primärobjekts zerstört wird und das es sich — so Green (1988) — um eine „Negationsarbeit" («travail du nega-
innere gute Objekt als empathischer Vermittler zwischen Selbst und Um- tif»), indem eine affektive oder kognitive Leere hergestellt werde, um uner-
welt verstummt bzw. diese Verbindung von Selbst und Objekt u. U. völlig reichbar, unantastbar zu werden . Problematischerweise reicht bei einem
durchtrennt wird (Bohleber 20()()b, 821). Hinsichtlich der Symholisierungs- Teil der sog. >psychopathischen< Patienten die Selbstcinkapselung zum
fähigkeit definiert Kirshncr (1994) „das Trauma als ein interpersonales „Kokon" nicht aus, sondern muss auch die psychische Verbindung zum
Ereignis, das das Netzwerk der Signifikanten zerreisst und das inlernali- Gegenüber zerstört werden, um sich der eigenen gierigen Impulse und Ver-
siertc gute Objekt beschädigt oder zerstört" (Bohleber 2000b, 822). nichtungsängste zu erwehren. Diesen Aspekt der «travail du negatif» be-
zeichnet Bion (1959) als „attacks on linking" und meint damit eine Verwer-
Wenn die neurophysiologische Empathie(un)fähigkeit beim 4ti psychologi- fung der Objektbeziehungcn und der mit ihnen riskierten Affekte. Derartige
scheilTrauma gekennzeichnet ist durch Verwerfungen 61 beschreibt McDougall (1988, 183) u. a. dahingehend, der
• eine aus dissoziierter fragmentierter sensorischer Wahrnehmung beste- alcxithyme Abwehr- und Bewältigungsmechanismus ähnele im Vcrwer-
hende traumatische Erinnerung, fungsaspekt dem der psychotischen Abwehr, jedoch ohne dabei eine „Nco-
• eine Unterdrückung des Sprachareals und realitäl" zu schaffen: Diese Patienten wendeten sich „gegen ihre psychische
• eine Unterdrückung höherer inlegrativer Zentren, die man psychoanaly- Fähigkeit, Affekte wahrzunehmen und über sie nachzudenken bzw. sie als
lisch mit den Funktionen des Ich in Verbindung bringen muss, Signal zu betrachten", indem sie „einfach die Bedeutung der Aussenwclt
• eine Disposition für das Auftreten affektiv-dissoziativer Ausnahmezu- und der Objcktbeziehungen auslaufen" Hessen. Mit der Herausarbeitung des
stände von „flash-back", sprich, von Intrusionen des traumatischen Er- Abwchraspekls als aktiver Leistung des >psychopathischen< Subjekts wer-
eignisses, den die nicht-kommunikativen Effekte der «travail du negatif» wie der
so bietet die Traumaphysiologie manifeste Hinweise auf das Vorliegen hostilen „attacks on linking" als verstehbare Kommunikationsformen be-
derartiger Störungen bei Patienten mit sog. >Psychopathie<. Immerhin ver- greifbar. Und: „Der Therapeut kann oder muss das würdigen und ernst
weist speziell die Sprach(zer)störung auf einen physiologischen Spcicher- nehmen, was ihm u. U. am meisten zusetzt, und die Negation als Angebot
proZess verbal nicht (mehr) zugänglicher Affekte, auf einen psychophysio- >positiviercn<" (Küchenhoff 1990, 75).
logischen Abwehr- und ßcwältigungsvorgang, der speziell im neuropsy-
chologisch-neurophysiologischen Paradigma zu verstehen ist, paradoxer- Das Regulationsvermögen der emotionalen Homöostase und der neurophy-
weise bzgl. der sog. >Psychopathen< aber von einem Teil der biologischen siologischen wie kognitiven Prozesse'" ist also
Psychiater ignoriert wird. • sowohl „auf einem vorrcpräsentationalen, >rein< biologischen Niveau"
• als auch auf einem rcpräsentations- und symbolisierungsfähigen, nicht
Greift man diese modelltheoretischen Überlegungen zu den als „dissoziativ" mehr „rein physiologischen" Entwicklungsniveau
beschriebenen Störungen der „Wort- und Emotionsverarbeitung" auf, so auf unterschiedliche Weise „extrem umweit- bzw. objektabhängig" (Domes
stellt die häufig einseitige biologisch-psychiatrische Befundinterpretation 2000, 199) und insofern weder auf ausschließlich biologische Faktoren noch
der ,Gefühlskalte', der .Empathieunfähigkeit' sog. >Psychopathen<, des auf nur Objektbezichungsaspekte oder primär Symbolfunktionen des Spre-
emotionalen ,Defizits' ihres Erlebens und Sprechens, der Entemotionalisie- chens63 zu reduzieren:
rung ihrer interpersonellen Kontakte eine Weigerung der Kliniker dar, diese
Form „negativer Kommunikation" (Küchenhoff) zu verstehen 59 : „Die De-
"" vgl. kasuistisch-literarisch den „Minus-Mann" von Sobota (1097)
struktivität, die sich dem Objekt gegenüber in aller Härte auswirkt, ist nicht "' s.a. I.oren/.er(l970a:b)
der primäre Affekt, sondern steht im Dienste der Abgrenzung, die nur durch 62 zur Rolle von Frustrationsverarbeitung und Sexualerfahrung bei >Psychopathen< vgl. Scto et
al. (1997)
6 vgl. zuvor Pouget-Schors (1W8) zu Repräsentationsformen verbaler, symbolisch-nonverba-
s. z.H. Ilerpertzct al. (2001) ler und subsymbolisch-nonverbaJer Art
80 s. a. Zlotnick-Woldenbergs objektbez.iehungslheorctische Arbeit (2001) 7,11 „psychopalhv" 86 b/gl. der Instrumente vgl. crgän/end lidens et al. (2000; 2001 a) iiher das Psychopathie
und schizoider Position anhand Aloin Kgoyans Film ,Felicia'x Journey' Personality Inventory (PPI) sowie zur Beziehung zwischen „psychopatlnc iraits" and Verfäl-
81 vgl. Ciacono (1990; 1998); (iacono & Mcloy (1991; 1992); Moloy & Gacono (1992); Gacono schung („malingering"), Dissimulation („dissimulation") bzw. Manipulation („fakability"),
el al. (1990; 2000; 2001), aber auch Wood et al. (2001) des weiteren Arrigo & Shipley (2001), Shipley & Arrigo (2001) und Bums (2000)
Utilitaristische versus advokatorische Ethik? Und auch Raine (1999) stellt vor dem Hintergrund seiner hirnanatomischen
Befunde des präfrontalen Cortex in Aussicht, neben der Notwendigkeit
Wie gerade anhand der >Psychopathen-Frage< und der mit ihr einer Verbesserung pränataler Vorsorge und der Reduzierung der Schwan-
(un?)willkürlich verknüpften Fragen gerschaften von Jugendlichen sei zu erwarten , dass in 20 Jahren der Ersatz
von Teilen dieses präfronlalcn Cortex möglich sei: „Then, not only will
science bc üble to see inside the brain ofa killer, it'll bc üble to make a new
one, too." Wie ersichtlich, ist dies die Vision eines „braincutting ganz
'7 Transparent wird damit auch, wie wenig aussagekräftig Schlussfolgerungen aus psychophy- neuer Art...
siologischen ArousaUlifrerenzen und mimischen Reaktionsunterscliieden bei Gruppen von
Personen mit „antisocialpersonality disorder" („so-catted psychopaths") versus „criminals
suffering fram borderline personality disorder" sein dürften, wie sie hspvv. Ileipert/, el al. 18 zur ncuroanatomischen Schulung per „ braincutting" für „ tranices in neurology. neurosurge-
(2001) ableiten (vgl. auch Stevens et al. 2001). ry, and newopathology" s. (ireen et al. (1999)
Deutlich wird dies an kür/lieh publizierten Zahlen zu Diagnosetrends bei persön- 1)4Bei dieser Diagnosenkombination ignorieren die Gutachter offensichtlich die Vorgabe des
lichkcitsgestörten Rechtsbrechern im Maßregelvollzug (Flcsch 2001, 48), wonach K.'D-IO, wonach dissoziale Persönlichkeitsstörungen (F60.2) und emotional instabile Persön-
von n = 110 Patienten einer forensisch-psychiatrischen Abteilung für Psyeho- und lichkeitsstöningen (F60.3) als gegenseitige Ausschlussdiagnosen /,u beachten sind (l)olling et
Soziotherapie n = 33 Patienten „in ihrer diagnostischen Klassifikation den Begriff al. 1991, 214-215), mithin gerade nicht kumulativ verwendet werden durften.
der Dissozialität, der disso/.ialen Persönlichkeitsslörung, der Psychopathie oder der '" Angesichts seiner eigenen Kritik an dieser Enlwicklimg fragt sich allerdings, warum der
Soziopathie" aufweisen 93 , nämlich Autor diese Diagnostiker dann als Prognosegutachter bestellt,
*' im Original: «mcasahle»
'" ai Behandlungseriblgen s.a. Mulloy et al. (1999); Reid & Gacono (2000)
95 vgl. u. a. die Angaben zur >l>sythopalhie< und Komortiidität hei Freese el al. (1996) "s vsl. Steinen (2001); Norton (2001); McConnell (2001)
" SKS = socio-economic Status 105 Deutlich tritt dies zutage, wenn für einen der Charaktere im Gesellschaftsspiel .Paradox'
"" vgl. Scarr-Salapatek (1981); Scarr & McCaitncy (1983); Scarr & Weinberg (1981) angegeben wird, der - erfundene - Jlomo Turpis Nequam displayed an increased occurrence
insb. seine „Qitotations XXIII about social dass alias socio-economic Status (SF.Ü)" und die of'mental illness, specißcally Manie Nervosa, Neurosis, Psychopathy, or Sociopathy 75% of
„Quotations XXIV about the psycliology ofradal, ethnic, national and regional differenc.es" the race sujfen'ä jrom the.se or ol/icr il/nessi's to include obsessive compulsive disorders"
02 vgl. Coid und Kahtan (2000) (o. Verf. 1998).
01 vgl. Cunninghani (1996), Cunninghani und Reidy (I997a; b; 1998; 1999) 106 Hier wäre vor dem Hintergrund eines historischen Prozesses wissenschaftstheoretisch und -
04 vgl. die Übersieht von ühcnfeld (1998), n. a. b/gl. „examination oj' gemler, el/iiuc, and geschichtlich auch eine kritische Geschichte der Klassifikationen zu schreiben (Canguilhem
cross-cultural differences in ptrfchopathy" 1976,55).
Darüber hinaus bestehen bereits in Großbritannien Plane /ur vorbeugenden Dem entsprechend werden u. a. die Vermeidung der Diagnose der >Antiso-
Inhaftierung von amtlich als „gefährliche Menschen mit schwerer Persön- y.ialen Persönlichkeit« (Blume & Voisin 2000) und generell Standards und
lichkeitsstörung" bezeichneten Personen, die als >antisozial« oder >dissozial< Bedeutung von Assessment-Techniken - wie des PCL - zur Prognose zu-
persönlichkeitsgcstörl diagnostiziert werden"'. Folgerichtig hielten die künftigen gefährlichen Verhaltens diskutiert (Cunningham 1996; Cunning-
Herausgeber des ,Rritish Medical Journal' dem englischen Staat vor, er ham & Reidy 1997b; Cunnigharn et al. 1998; Cunningham & Hill 1998;
wolle Ärzte mit gleichzeitig in Aussicht gestellten Forschungsgeldern „be- Sorensen & Pilgram 2000).
stechen und zu Komplizen der Regierung beim unbegrenzten Einsperren"
machen (Paulus 2000, 34). Durchaus aktuell ist folgender Abgesang, den
Oslermeyer (1978, 43) vor immerhin 23 Jahren in der Auseinandersetzung Zur Zu(ku)nft der - nicht nur forensischen - Psychologie
um die Feststellungen - besser: Thesen - von Yochelson und Samenow
(1976; 1977; 1986) zum .kriminellen Charakter' formuliert hat: • Gerade weil die biologisch-psychiatrischen - konkreter: psychophysiolo-
gischen und neuroanatomischen - Erkenntnisse der letzten Jahre von den
„Rückkehr also zur moralisierenden Schwarzweissmalerei und Selbstgerechtigkeit. Promotern einer vor Jahren ad acta gelegten Anlage-Umwelt-Debatte für
Das Uralte, zu dem zurückgekehrt wird, wird zu gleich für neu erklärt, [...] - auch die Infragestellung interdisziplinärer Verstehens- und Therapiezugänge
dieser Kunstgriff ist /u beachten. Darüber eine Satire zu schreiben, scheint verlok-
zum Subjekt instrumentalisiert (s. Bonta & Cormier 1999),
kend. Wie so oft, wenn ein System sich selbst verteidigt, fragt man sich, ob Unwis-
• weil die parallel geführte Psychopathie-Forschung als Einfallstor für
senheit oder Frivolität die Feder geführt haben. Der eifrige Beifall aus Richtung
Strafanstalt und Justiz [und Politik] zeigt nur zu deutlich, wer hier sein Spiel spielt. einen restaurativen Paradigmenwechsel genutzt zu werden drohen und
Die Lust zur Satire vergeht vor der Trauer um die gesellschaftliche Wirklichkeit." • weil es historisch bereits 1940 die Planung von Untersuchungsreihen, um
beispielsweise „jugendliche Asoziale und Psychopathen einer Gruppe
von normalen Kindern und Jugendlichen gegenüberzustellen" und damit
«Qui veut noyer son cltat l'accuse de ... psychopathie»"2 „das Kernproblem der Asozialenfrage", nämlich die „Möglichkeit einer
frühzeitigen sozialen Prognosestellung" zu lösen (Amort et al. 1999),
Praktische Auswirkungen ganz anderer Art hat die Anwendung des im PCL müssen sich forensische Psychotherapeuten mit diesen Befunden auseinan-
enthaltenen Psychopathie-Konzepts in den USA, wo es u. a. zunehmend in dersetzen, muss eine Integration dieses Wissens in psychologisch-
die Entscheidung über Verhängung und Vollstreckung der Todesstrafe Ein- psychodynamische Modelle des Verslehens, Erklärens und Behandeins
(Culwell 1999; Brockman 1998'"; Gabbard 2000) vorgenommen werden,
muss das Soziale als ein den Modellen des Bewusstscins und der psychi-
'" vgl. auch die Diskussion um den im Juni 19()8 hingerichteten ClilTord Boggess im Kontext
111zum Rinfluss so/ialer Wahrnehmung und Kognition auf die Wandlung und den eklektischen einer Psychopathie-Debatte (PBS Online & WliBII/T'roiitline 1999, u a mit einem Exzerpt
Gebrauch des Gefahrlichkeitsbcgriffs vgl. Kobbe (2000h) von Hare 1999, .«-53).
nl deutsch: „Wer seine Kal/e ertränken will, beschuldigt sie der ... Psychopathie" (hriard n.J.) 114 vgl. Rezension von ülick (2000)
"'' Der Terminus ,not-wvnJig' zeigt ein Modell an, das die F.rklärungs/jo/ / VerslehensmM
gegenüber diesen Palicnlcn einerseits abwendet l umwendet, das jedoch andererseits diese vgl. Kemller(200l)
1211
diagnostizierte / attrihuierte Not instrumcnlcll-slralegiseh und vcrgegenständliehend vencen- 121„ipsativ": sieh selbstbestätigend, selbstreferentiell-tautologisch
det. '-'Bürgeret al. (1978. 9)
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