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GASSCHUTZ UND LUFTSCHUTZ

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14. JA H ~ G AN G N R. 3, S. 33 - 50 MÄRZ 1944
In sämtlichen Aufsätzen handelt es sich um die persönlichen Ansichten der Verfasser und nicht um Anschauungen
amtlicher Stellen

Luftschutz in Schulen
Ober studi endirektor Dr. Ewald S e Jli e n , z, Zt. Cottbu s •

D i e B es ti mm un ge il über ele n Luft sc hutz in a uf seill e ei ge ne \ 'e l'lli chtun g b z\\'. ' n sc h äc lli ch-
Sch u l eil sind \111 L aufe d er l etz ten Ja hre mehr- mach l1n g a u sge h t - grun dsä tzli ch z \\. e i M ög-
f ach ab geänd er t un e! er gänzt worden . I ch h ab e li chk eiten. um ::; i ch gegen ein en A ngriff zu
dal'über beri chtet ' ). W ährend der E rlaß eies sc hütz en : man k a nn ve r su ch en , ele n ein gese tzten
Rei C' h smilIi st er s für Wi s en sch aft, E rziehung A n griff 'mitteln au szu wei ch en , d am it si e a n der
und \ 'olksbildun g vo m 25. 8. 39 - !( I b 8152/ 30. H. gew ün s·chten Stell e Überh a upt ni ch t zur Wir-
n, }{V , E - si ch dar auf b esc hränkte, Luftschutz- kun g k omm en, m a n k ann ab er a u ch , w enn das
maßn ah me il in el en Sc hul en eier Luftschutzort e ni cht m ögli ch i st, di e a ngegriffen en Obj ekt e durch
1. Ordnun g a ll zuo l'e! n en , verfü g te ber eits eier sog. geei g n ete V orri chtun ge n un d M aßn ah men u n-
" Luf tsc hut ze rl a 'W' ei es R E M . v om 30.10. mittelbar so ::;chützen , da ß z\\'ar d ie vVirkun g
1939 - K I b 8752/ 30.1 0.39 (68) U S \\ ·. - , daß de r A n griffsmitt el ni ch t au sgesc ha ltet wird, ab er
llarü b er hin a u ' au ch in den Luftsc hutz ort en a n a n der en t eil en un el an der en Obj ekten eintritt,
2. u n d 3. Ord nung or gani sa tori eh e u nd m a te- w o i e für den .\n gegriffenen ni cht vo n w esent-
ri ell e Luf tsc hutzvo rb er eitun ge n in ele n Schul en li ch em Sch ade n i st. Zwi sc h en ele n gen annten
zu treff en se i en . D er dam a ligen L age ent- Gr enzfä ll en li ege n zahlrei ch e Stufen. d i e den
spr ec h en d wurden vo r a ll em B eh elfsm aßn ahm en ber gang vo n d em ein en P ol zu m a nd er en dar -
in s A u ge ge fa ßt, ela ihre Durchführun g i m R ah - stell en .
m en d er zur Verfü g'un g st eh end en H au slla IL '- Für di e Gr enzfäll e sin d B ei spi el e l ei ch t zu
mittel m ögli ch sein ·ollte. D er E rlaß des REM. geb en : d er Wirkw1 g des gesc hl eu de r le n Stein es
vo m 30. 12. 40 - J{ I b 8752/ 7.11. (100) - brachte entgeht man durch r echtz eiti ges Au sw ei ch c n
cl anll di e A n or d nu ng, cla ß el as mit d em Erlaß ode r d urch A uffa n gen mit ein em ge nüge n d f es tcll
üb el' 'a n cl t e B eih eft 2 zur L.D v. 755 (abgekürzt ~c hil d. B eso n der s kri eg wi chti ge F abrik en cn t-
L.D v. 755/ 2): " L u f t sc hut z in S c h u I e n zi eht m a n f ein d li ch en Luftan griff en en tweder
un d H oc h sc hul e n" in a ll e n Orten d urch genügen d weite Verl agerun g In Geb iet e,
D eu tsc hla n d Gül t i g k eit h ab en ollte. d i e a uß erh a lb ei er R ei chweite eie r B omb el' li egen ,
M i t der L.D v. 755/ 2 \\'ar dem Schul luftschutz odel' m an brin g t si e zum B ei spi el unterird i sc h
d i e r echtli ch e Grun d l age gegeb en , durch el i e sei- oder in au sr ei ch en d stark en Bunk ern unter.
n en be o nd er en E r'f or derni sen gegenüb er den P r aktisc h \\'er den di e GI'en zf ä ll e na tül' l i ch
a n der'en B etri eb en d e E rw eit ert en Selbst- se lten v erwirkli cht sein , m an muß si ch m ei st mit
sc hu tzes Rec hnun g ge tragen \\'ar. D er B egl ei.t- A nn äh erun gen b egnü gen , \\'ob ei d aun im all ge-
erl aß ei es REM. v om 30. 12. 1940 erl ä uterte d i e mein en ein e Verbindun g d er ve r sc hi ed en en Ab-
B e ·timmun gen des B eiheftes in der Ri chtu ng, w ehrm ög li chkeiten di e R ege l se in wird . So \var ell
da ß d en Schul en .no ch eini ge Erl ei chterungen di e m ei st en St aat en auf d em Gebi et des bau-
zu gestan den wurde n, di e i ch b ei der da maligen li ch en Luitsc hutzes ni cht in der' Lage, ihre wi ch-
Luftl age v ertr et en li eßen . D azu geh ört e v or ti ge n Fabrik en a ll c so w eit vo n den Gr enz en ent-
a ll em der Hinw ei s, daß d i e Luftgaukomm an do f el'l1t aufzubau en, daß si e für d i e f ein d li ch en
Vo n ihrem Recht, E in schränkungen eies nt er - Luf t w aff en nicht errei chbar waren . A u (: h der
J'i ch L z u ve rfü gen, nur in A u nahmefä llen Ge- v ollk om m en e Schutz durch r ein bauli ch e Maß-
br au ch m ac h en \\·ü r de n. nahm en w al' ni cht üb er a ll (\ur chfÜhl'bar . M an
Bi zu d i esem Z eitpunk t k onllte eier Schulluft- m ußte ,' i ch dah er darauf beschränken , d i e Lu f t-
. chutz i m wese ntli ch en v om Sta n d punk t des ge f ä h r eI u n g in gewi ssem mfa nge d m'ch
Schutzes d er Geb ä u de au s b etra chtet werden. g ün stige W ahl d er örtli ch en L age zu v errin gern
E ine n eu e L age ent ·tan d, b eso ncl er s eit 1943, a l s und d i e Lu f t e m p f i n cl I i c h k e i t di ese r F a-
der Fein d in imm'er stärkerem Maße dazu über- brik en n eb en d er A uf t eilun g in mehr el'c T eil -
gin g. r ein e T errora n griff e auf deu tsch e St ädte \\' el'k e durch bauli ch e M a ßnahm en h er ab ·
un d di e deut 'ch e Zivilb ev.ö lk el'un g d urch zufüh- zu se tz en .
r en , a l s er di e Men ge un d di e A rt ein er A b - In ähnli ch er W ei se mußte d eI' rhut z ei er
w urfm uniti on i mm el' m ehl' st ei gert e un d schli eß- M en sch en gegen d i e Luf tg ef ahr d urch ge führt
li ch n eb en Na ch tan griffen a u ch groß e T ages- \\'el'den , Ein w irkli ch er V oll s c hut z durch
a n griff e gegen D eut chl an d ri chtete. V or all em v öllige E vakui erun g w ar eb en so we ni g m ögli ch
d i e Letz ter e T a tsach e b ede utete für den. Luft- wi e d i e U n te rbrin gung all el' in b omb en si ch er en
schutz d er '- cl1Ul en ein e b edeu tsam e U m st ellung, Bunkern u s\\'o . A u s wirtschaftli ch en , p oliti schen
La. n un me hr au ch di e in den Schul geb ä u len un d r ein m en schlich en GrÜ lltl en h a t m a n zu ·
un ter geb rac ht en Jugend li ch en geschützt \\' er den näch st v er l1cht, d urch en dgültige n oder b eh elfs-
m uß te n . mäfli ge n A u sbau von Luftsc hutzrä um en. durch
N un hat m a ll b ei A bwehr ein es A n g riff ' -
n eben d er a ktiv cn B ek ä mpfun g d es Gegn er , cü e 1) S ie he " C assc hutz un d Luft sc hu tz" 11 (1941) ' 128.

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Errichtung von Bunkern, Stollen und De~kungs­ zu halten wenn sie nicht dur ch unmittelbare
gräben-die bedrohte Bevölkerung gegen dI~ Bom- Schutzmaßnahmen verhind ert werden können.
ben wirkungen zu schützen. Man mußte sIch da- Beide Grundsätze erstrecken sich sowohl auf
bei von Anfang an auf einen T e il s c hut z die zu schütz enden Sc h ü I e l' a ls au ch auf das
gegen Splitter" Trümmerlast, chemische Kampf- in den Schulen vorhandene wertvolle In -
stoffe und den Detonationss toß der Bomben be- v e nt a r.
schl'änken. Schutz gegen Volltreffer konnte nur
in Ausnahmefällen vorgesehen werden. Zur Un- Die Einzelheiten soll en in der Reih enfalge der
terstützung dieser Maßnahmen wurde von dem acht Ziffern des Erlasses des REM. vom 12. 10. 43
zweiten der oben genannten Schutzprinzipien besproch en und erläutert w erden.
Gebrauch gemacht: man brachte in immer stär- 1. Unterbringung der Sch ulin s asseu
kerem Maße die Personen, deren Anwesenheit bei öffentlicher Luftwarnung
im eigentlichen Luftkriegsgebiet nicht unmittel- u n cl F I i e ger a I arm.
bar erforderli ch. war, in andere, weniger gefähr-
dete Landestei le, und man versu chte a u ch sonst, Bei öLW. ist an sich luftschutz mäßiges Ver-
durch Vermeidung gr öß el' er Mensch enan samm- h a lten der Zivilbevölkerung nicht vorgeschrie-
lun gen dü~ Gefahr in ihren Auswirkungen h erab- ben. Abweichend von dieser a ll gemein en Rege-
zusetzen. lung ist durch beso nderen Erlaß des RdLuObdL.
Auf dem Gebiete des Schulluftschutzes stellt vom 4. 1. 43 - Az. 41 d 19.10 NI'. 13841 / 42 (L.ln.
13/ 2 I F ) - verfüg t \-vorden , daß in S.chulen,
die E I' W e i tel' t e Kin der I a n d ver - Jugendheimen, Kindertagess tätten u sw. dIe Luft-
s chi c k u n g eine gl'oßzügige Maß~ahme dar, schutzräume ebenso wie b ei Fliegeralarm auf-
die Jugend den Wirkungen der feindlichen zus uchen sind. Nur wenn durch häufi ge Unter-
Bombeneinwirkungen nach Möglichkeit zu ent- brechung des Unterrichts durch öLW. die Er-
ziehen. Auch die neuerdings erfo lgte Ver I e - reichung des Schulzieles (z. B. in Fach- und Be-
gun g ga n zer S c h u I engehört in denselben rufsschulen und in deR oberen Klassen der
Zusammenhang. Es braucht aber nicht be- Höh eren Schulen) in Frage gestellt wird, darf
sonders betont zu werden, daß mit diesen Maß- der Unterricht mit ausdrücklicher Genehmigung
nahmen bei der geographischen Lage unseres der SchulaufsichtsbehördeIL und nach ent-
Vaterlandes und dem technischen Stand der sprech ender . Benachrichtigung des Örtlichen
feindlich en Luftwaffe eine absolute Schutz- Luftschutzleiters bei öLW. fortgesetzt werden.
wirkung auf diese Weise nicht zu erzielen ist. Ein Erlaß des REM. von1 2. 11. 43 - KIb 8753a/
Diese Maßnamen setzen die Gefahr nur herab, 24. 8. 43 (63) E VI - dehnte diese Bestimmun.g
bedeuten auf jeden Fall aber auch eine H erab- auch auf die 5. Klassen der Höheren Schulen fur
setzung der möglichen Verluste, Jungen aus. Es wurde dabei vorausgesetzt, daß
Aber auch die anderen bisher auf dem Gebiete ausreichende Luftschutzräume für alle anwesen-
des Schulluftschutzes getroffenen Anordnungen den Schulinsassen auf dem Schulgrundstück
mußten der veränderten Luftlage angepaßt wer- vorhand en sind und daß diese Räume bei Gefahr
den. In einer Tagung der Schulaufsichtsbehörden sofort aufgesucht werden können.
in der R ~ich sanstalt der Luftwaffe für Luft- 1. Für die Fortführung des Unterrichts ist das
schutz in Berlin, die Anfang Juli 1943 stattfand, Vorhandensein ausreichender Luftschutzräum e
wurde die Notwendig-keit dieser Abänderungen von ausschlaggebender Bedeutung. Sind solche
ebenso festgestellt wie bei der vorhergehenden Räume in einer Schule aus I' e ich end, d. h.
überprüfung der Luftschutzmaßnahmen in zahl- nach Aus f ü h I' U n g und GI' Ö ß e den Bestim-
reichen Schulen des Reiches. Im Anschluß an mungen entsprechend, vorhanden, so sind beson-
die Tagung wurde am 16. 9. 1943 vom Reichs- dere Maßnahmen für die Durchführung des Un -
mini ster der Luftfahrt und Oberbefehlshab er der terrichts in dem betreffenden Gebäude nicht er-
Luftwaffe (Az. 41 d 19.10. NI'. 1505/43 [L.ln.13/2 I F]) ford erlich. Die LS.-Räume mü ssen entweder
im Einvernehmen mit dem Reichserziehungs- nach den Ersten Ausführungsb estimmungen zum
minister ein Erlaß über den Schulluftschutz her- § 1 der 11. DVO. zum Luftschutzgesetz vom 4. 5.
ausgegeben, der den Schulen am 12. 10. 1943 - 1937 end g ü I ti g oder nach den 1. Ausfüh-
KIb 8752/ 16.9. (169), E 11, E 111, E Vi, E V, E VI, rungsbestimmungen zum § 1 der IX. DVO. vom
W, Insp. d. NPEA, Insp. d. Dtsch. Heimschulen 17.8.39 be hel f sm ä ß i g ausgebaut sein. Die
(b) - bekanntgegeben wurde. Durch ihn ww' de neuen "Splitterschutzbestimmungen (Fassung
die L.Dv. 755/ 2 zum Teil abgeändert, zum Teil Sept. 1942)" und der dazu ergangene Ergänzungs-
ergänzt. erlaß des RdLuObdL. vom 4. 2. 43 - Az. 41 L 42
Einige weitere Erlasse des Reichserziehungs- 12 r. 22589/42 (L.Ln. 13/3 11 Ca) - betr. "Ver
ministers wurden anschließend oder kurz vorher besserung von LS .-Räumen" müssen dabei be-
herausgegeb en, die in der folgend en Darstellung achtet werden. In LS.-Rä umen 0 h n e Belüftung,
gleich mit berück sichtigt werden soll en. in denen nur Kinder unter ' 14 Jahren unter-
Die oben besprochenen beiden GI' und sät z e gebracht sind, darf die sonst geforderte Luft-
menge von 3 m 3 auf 2 m 3 für jedes Kind herab-
für die zu treffenden Schutzmaßnahmen finden gesetzt werden. Auf die Verbesserungen der vor-
in den neuen Anordnungen ihren deutlichen handenen LS .-Räume ist dabei besonders zu
Ausdruck:
achten. In einem Erlaß des Reichserziehungs-
1. 0 b er s tel' G run d s atz ist, daß all e ministers vom 5. 11. 43 - KIb 8750/ 6.10.43 (457)
S c h ü I e run d S c h ü I e I' i n n e nunbedingt Z ,11 (b) - ist den nachgeordneten Reichs- und
lu f t s c hut z m ä ß i g gegen Trümmer, Split- preußischen Dienststellen ein Erfahrungsbericht
, \ ter, chemische Kampfstoffe und den Detopa tions- des Oberbefehlshabers der Luftwaffe übermittelt
stoß der Minenbomben ge s ich er t sei n worden, damit sie die entsprechenden Maßnah-
m·üssen. men in vorhandenen LS.-Räumen durchführen
2. Auf I 0 c k e run g, Ver t eil u n g und können. Da diese Verbesserungsvorschläge all-
Ver lag e run g der G e f a h r treten e I' - gemeinen Charakter haben und nicht auf Schul-
g ä n zen d hinzu um Verluste möglichst gering Luftschutzräume b eschränkt sind, kann ihre

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ausführliche Besprechung hier unterbleiben. E Zu a). In Ziffer 16 der L.Dv. 755 / 2 war an-
handelt sich im wesentlichen um Schutzmaß- geordnet worden. daß Schüler nach Eingang der
nahmen gegen die Detonationswirkung der Warnm eldung oder b ei Fliegeralarm nicht mehr
Minen- und Sprengbomben (Verstärkung der aus dem Schulgrundstück entlassen ""erden dür-
Umfassun gswände, die gleichzeitig Außenwände fen. Di ese B estimm ung ist aufgehoben . Um a ber
des Gebäudes sind und mehr als 60 cm über Erd- eine Gefährdung der Schüler au f dem Wege von
g leiche hinausragen, Sicherung der Schutzblen- der Schule zu den in der Nähe ge legenen Bun-
den in den Belüftungsöffnungen , Verschluß der k ern u sw. zu vermeiden und um sicherzu stellen,
Lüftung schlitze, Verringerung der Zahl der Öff- daß sie bei ihrem Eintreffen in d iesen LS.-Ein-
nungen, Schutz gegen Glassplitter, Schutz gegen richtungen, die zugleich dem Schutz der Straß en-
Rauchgase, Kampfstoffe und Feuer, Verbesserung passanten di enen, noch Platz finden, gibt der
der Deckenabstützung und Vermehrung der ~rlaß die Anweisung, daß angestrebt wird, den
Rettungswege). 111 Frage kommenden Schulen die Warnmeldung
Von besonderer Bedeutung ist für die Schulen \"Luftgefahr 20" (L 20) durchzugeben. Bei ich-
der Hinweis, · daß beim Zerknall von Minen- tiger Vorb ereitung wird es dann möglich sein,
bomben die Außenwände der LS.-Räume einen die Schüler ruhig und geordnet in die Schutz-
starken Stoß erhalten. Die in den Räumen unter- räum e der genannten Art zu .führen, auch wenn
gebrachten Schüler dürfen sich daher nicht an sie aus ihren Klassenräum en länger e Wege bis
solche Wände anlehnen. Auch auf den Schutz zur Straße haben oder sich, z. B. b eim Turn-
gegen Glassplitter sei b esonders hingewiesen. unterri cht, noch umziehen müssen. Wesentlich
Etwa vorhandene Glasscheiben sind durch Holz- ist, da ß die Räumung der Schule und das Be-
oder Papierfaserplatten zu ersetzen oder wenig- setzen der in Frage komm enden LS.-Einrich-
tens durch Bretter abzuschirmen. Lampen- tungen in strengster Ordnung und Ruhe vor sich
schalen aus Glas und das Glas etwa vorhandener geht. Auch muß die Verteilung auf die einzel-
Bilder müssen entfernt werden. Bei der Ver- nen Schutzräume nach einem vorher festgelegten
mehrung der R ettungswege kommen Notaus- Plan erfolgen, da natürlich für die anderen
stiege und Mauerdurchbrüche in Frage. Aber Schutzraumbenutzer auch Platz vorhanden sein
auch außerhalb .des Gebäudes muß für Rettungs- muß. Den Schülern müssen 0 r d n er (in erster
wege gesorgt werden, um die Möglichkeit zu Linie L ehr e r ) beigegeben werden , damit ein
haben, auch bei versperrten Straßen usw. ge- reibungslose Ablaufen der angeordneten Maß-
fährd ete Bereich'e zu verlassen. Die Besitzer der nahmen gewährleistet ist. Die Räumung selbst
den Schulgebäuden benachbarten Häuser, Gärten muß geübt werden, damit jeder Beteiligte genau
usw. könn en auf Grund des Erlasses des RdL- weiß, wie er ich zu verhalten hat. B ei der Aus-
uObdL. vom 2. 8. 1943 - Nr. 7719/ 43 (L. ln. 13/ wahl der zu belegenden Schutzräume ist zu be-
II D b/2 I Ba) - von der Ortspolizeibehörde ge- achten, daß kl einere Schüler erfahrungsgemäß
zwungen werden, Durchbrüche durch vorhan- längere Zeit gebrauchen, um sich fertigzu-
dene Hof- und Gartenrnauern, Gitter- und Latten- machen. '
zäune und ähnliche Anlagen zu dulden. In erster . Zu b). Auf die Möglichkeit, einen Teil der
Linie kommen hierfür natürlich die Umfrie- Schüler bei Fliegeralarm nach Hause zu ent-
dungen des Schulgebäudes selbst in Frage. lassen, ist bereits in den Anfängen des Schul-
2. Rei·chen die Luftschutzräume der Schule luftschutz es hingewiesen worden 2). W enn die
entweder wegen ihrer Größ e oder wegen ihrer L.Dv. 755/ 2 diese Möglichkeit im Anschluß an
Ausführung nicht für die Unterbringung aller andere, vorher ergangene B estimmungen aus-
Schüler aus, so ist nach dem neuen Luftschutz- drücklich ausschloß, so geschah dies, weil die
erlaß vom 12. 10. 1943 von den folgenden Mög- Gefahr, daß die Schüler auf dem Heimwege bei
lichkeiten Gebrauch zu machen: der kurzen Alarm,fri st vom Angriff überras cht
a) Unterbringung der Schüler in Bunkern, werden könnten, für größer erachtet werden
Deckungsgräben, Stollen, öffentlichen LS.- mußte als die, daß sie in den Schulgebäuden auf
Räum en und LS.-Räumen des Selbstschutzes, nicht ganz ausreichende LS.-Räume angewiesen
die sich in genügender Nähe des Schul- waren. Die Durchgabe der Luftwarnung L 20
gebäudes befinden, mußte aber damals au s organisatorischen und
b) Entlassung der Schüler nach Hause, technischen Gründen abgelehnt werden. Die
c) Einrichtung von Schichtunterricht, Möglichkeit, diese Luftwarnung jetz t durchzu-
d) Abgabe eines Teiles der Schüler an andere geben, beseitigt die Bedenken, die gegen die Ent-
Schulen, die luftschutzmäßig in der Lage lassung aus der Schule geltend gemacht werden
sind, weitere Schüler aufzunehmen. mußten.
Von den genannten Maßnahmen kann einzeln Für die Entlassung der Schüler in die häus-
oder vereint Gebrauch gemach t werden. Die lichen 'Luftschutzräume muß natürlich ebenfalls
Entscheidung darüber, in welcher Weise der ein Plan aufgestellt werden, der durch Übungen
Schutz der ~hüler durchzuführen ist, hat der zu überprüfen ' ist. Bei kleineren Schülern dürfte
Örtliche Luftschutzleiter im Einvernehmen mit es sich empfehlen, Gruppen zu bilden, die von
der Schulaufsichtsb ehörde zu treffen. Sollte es größeren Schülern geführt werden. Diese Ordner
nicht möglich sein, auf die angegebene Weise haben darauf zu achten, daß alle auf schnellstem
eine genügende Sicherheit für alle Schulinsassen Wege nach Hause gehen. Ihnen müssen die auf
zu erreichen, so ist nach dem Erlaß die völlige dem Wege liegenden öffentlichen LS.-Räume,
Schließung der betreffenden Schule nicht zu ver- Deckungsgräben usw. bekannt sein, damit sie
meiden. Bei der großen B edeutung, die die ihre Schützlinge dort unterbringen können wenn
Schul- und Erziehungsarbeit a u ch im totalen sie etwa auf dem ' Wege durch den Angri.ff oder
Krieg hat, ist es selbstverständlich, daß von unvorhergesehen früh einsetzendes Flakfeuer
allen beteiligten Stellen alles versucht wird, um überrascht werden sollten. .
den Forderungen des Erlasses zu genügen. Zu cl. Die Notwendigkeit, für kriegswichtige
Es sollen nun zu den oben angeführten vier Zwecke. Räume zur Verfügung zu stellen, führte
Möglichkeiten noch einige Bemerkungen ge-
macht werden. 2) V~1. .. Gallchutz und Lufhchutz" 1 (1931) 86.

35·
ill zahlreich e n Stäclten dazu, je zw ei ' chul e n in ,,'c l1n gleichz eiti g di e Zahl d er W oc h e nst und en
einem Gebäud e zusammenzu lege n Ullcl das an- für di e einz eln eIl Abt eilun ge n h crabges rtzt wird ,
dere Gebäude auf diese "Yeise freizumach e n. Der w eil s ich s ons t eine un erträg li ch e Belas tung d es
Unterr icht mußte dann in den mei s ten Fäll en al s Lchre rs er gibt. Au ch b ei m ehrkla ss ige n Schul en
Sc h ich tun te r r i c h t in der W eis e gegeb en auf dem Land e, di e nur ,,'eni g Lehrkrä ft e b e-
werden. claß (meist in " 'öchentli ch em W echs el ) s itz e n, kann di ese Rege lun g in Frage komm en,
da Gebäude von den beiden Schu len am VOI'- Einz elh eite n müssen VOll de r Sc hulaufs ichtsb e-
und Nachm ittag benutzt wurde. Daß cl ieser hörd e je nach d en örtli ch en Gegebenheiten an-
Schichtunterri cht unterrichtlich und auch ge- geordn et w erden.
sundheitlich k ein e Icl eall ö ung dar. teilt, daß er Zu d). Di e Verteilung de r Schül er auf Sc hu-
für Fam ili en mit mehreren Kind em , die ver- le n, di e bess er e Luftsc hutzeinri chtungen b es it zen
s chiedene Schulen bes u chen , eine große Be- und " 'eit er e S chüler aufn ehm ell könn en , be-
la s tung ist, weil die Mahlzeiten nicht von deutet grunas ätzli ch k ein e Schwi e ri g k eit. H ä rten
a ll en Familienangehörigen zur g leichen Zeit ein- könn e n s ich nur ergeb en, wenn di Gebäude d er
genommen werelen könllen , is t s o bekannt, daß b etreffe nd e n S chul en w eit von einander entfernt
darauf nicht bes onders eingegangen werden s ind . Es kommt dann darauf an , dur ch gee ign ete ,
muß. Im Er laß vom 12. 10. 1943 heißt es daher Auswahl d er S chül er den Au sglej.ch zu schaffen ,
au ch: "Die Erteilung von Vo1'- und Nachmittags - 2. S c h u I hau s m e i s t e r,,' 0 h nun g e n .
und ch ichtunterricht muß dabe i in Kauf g e- Ein e Schwierigkeit b eim Au sbau d~ r LS.-
nommen werden ". Vom Standpun kt des Luft- Räume in Schulen b es teht häufi g da rin , daß
sctwtze' .au s ste llt dagegen die Einri chtung des neb e n den Kohlenkell ern nur wenig Kell errqum
Schichtunterrichts in einer Sch ul e, die ihn vor- zur Verfügung s teht. In ältere n Gebäuden ,,'er-
her ni cht hatte, ein e sehr wirksame Maßnahme d en die 'e Keller dann no ch zum großen T eil für
dar, wei l mit einem' Schlage die Zahl der g leich- di e Dien s t- und Werkwohnungen der Hau s -
zeitig zu s chützenden Personen auf etwa die mei s ter, Heiz er und Pförtner in An spru ch ge-
Hälfte herabge "etzt wird. Bereit in der L.Dv. nommen , Der neue Luft chutz erlaß ermächti g t
755/ 2 (Ziff. 12) wal' daher die EiJil'ichtung de claher di e Ortl ichen Luftschutzleiter , anzuordn en ,
Sch ichtunterrichtes a l Luft sc hutzmaßnahm e c1aß s olche \Vohnungen in andere Sto ckwerke
vorges ehen. ve l'l egt ,,'erden, damit die Kellerräume fü!' Luft-
Ni cht immer genügt bei der Einrichtung des sc hutzzwe ck e frei werden . Diese Maßnahme b e-
ch ichtunterrichts die Aufteilung in VOI'- und deutet im allgemeinen einen Wegfall von
achmittagsunterricht. Große eink lassige Schu- Klassenräumen, so daß gegebenenfalls chi.il er
len a uf dem Lande in ,besonder luftgefährdeten an andere Schulen abgegeben werden mü ssen
Gebieten haben sogar in drei Abteilun gen Unte r- od el' Schichtunterricht in Frage kommt.
richt erteilen müssen. Das geht nat,ürlich nur, ( chluß folgt. )

Der. Luftschutz nach dem Weltkrieg his zur Bestellung des


Reichskommissars für die Luftfahrt (1933) *) 4. Fortse tzung

Bearbeitet auf Grund amtlichen Aktenmaterials der Kriegswissenschaftlichen Abteilung


der Luftwa,ffe, des Heeresarchivs und anderer Dienststellen von General der Flflk-
!lrtillerie z. V. H. G ri Olm e t , Ehrenpräsident des Reichslufts chutzhund ps
Der' Verlauf der früber bereits erwähnten führt und übungen abgehal ten od er angeregt
Münchener Tagung de "Deuts chen Luftschutz hatte, Auch das Rei ch s wirts chaft mini s terium
e. V." (1929) hatte in sach li cher Beziehung einen hatte - naturgemäß in eingesc hr:änktem Maß e
guten l!:I'folg im Inland dadurch gezeitigt, daß - ein Glei ch e getan, Trotz allem aber hatte di e
zum ersten Male das Luftschutzproblem in Arbeit dies er Ministerien nw' geringe prakti che
gr'ünd li cherin' und umfassenderer Weise a l bi- Auswirkung gehabt, weil e dem Rei·chsmini te-
her behandelt war, auch in propagandi tischer rium des Inn ern an 'Ent chlußkraft oder a n Ver-
Hin i ht dadurch, daß ein großer Teil der Pres e, an twortung freudigkeit oder an dem Will en
oga!' bis ein chließli ch einiger ozialdemokra- fehlte, sich von außen- und innenpoliti ehen Ein-
ti. chen Blätter, die Tagung in anerkennendem ßü , en auf einem Gebiet freizumachen , das wi e
Smne be prochen hatte. Ausnahmen, wie z. B. der Luftschutz der Zivilbevölkerung unpoliti s ch
ein e ablehnende Stellungnahme der "Frank- behandelt werden konnte. ' Diese Verhältniss e
furter Zeitung", konnten an dem vorteilhaften veranlaßten den Verfa seI' d ie er Abhandlung,
Ge amteindru ck nichts ändern und hatten wahr- im Juni 1930 ein e Denkschrift an das Rei chs-
s c~ein li ch ihren Grund in der Angst vor dem wehrminis terium einzureichen , die folgende s
Wlede!'erwecken des allgemeinen Wehrgedan- enthielt (Auszug) :
ken Im Volk auf dem Wege des Einri.chtens
ei~')el'. V~rteidigung gegen Luftangriffe. Ebenso " . . , Der zivile Luftschutz kann , muß aber a uch di c
w~e d Ie 111 der Offentl1chkeit ich erfolgreich aus-
un entbehrlich e Ergänzung de a kth'e n Luft chut zcs
WIrkende Arbeit war es die im tillen sich ab- bilden, ist selbstverstä ndli ch ohn e di esen und a uch
mit di esem kein hund ertprozentige r' Schutz, sollte
spielende Tätigkeit des Reichswehrministeriums a bel' als das für Deutschl a nd ZUl' Zeit einzig mögli che
gewe en, die in der Verantwortung für alle Maß- Schutzmittel ohne Verzu g orga ni iert werd en, um di e
nah~en der Landesverteidigung für die organi- Wirkung von preng-, Gas- und Brandbomben nach
sato l'1 schen und technischen Luft chutzarb eiten Mögli chk eit zu mildern und ein e schn cll c Ililfe-
imm er wieder vorwärt treibende Vorschläge ge- leistung wähl'end und nA ch Domb na ngl'iffen zu ge-
macht, Unterl age n geli efert, Ve r uche durchge- wühl'l eisten ."

36
DeI' zivil e Sch utz ai s t eil d t!g n f.' iclulillft sch ulz es zur s iegr'eichcn Durchfüh rung des 'f\r'i eges is t " " weil
kYlln ni cht CI' 't be i droh end er lüi el!i;gcfHh/' Ode l' hei letzte n End es nur die \\'e hrl1l ach t die Abw ehr inl
1': II1gang- e in er 1\ri egse l'klürun g einger ichtet werd etI, Heichi; lufti;chutz mit der Täti g keit ei er Wehrl11 acht
(,I'ullde s ind : iri ginklRng bringe n, we il nur da s ~\'Iililär d ie Ver-
te ilun g ßll I' perso n ell ' n und fin n nzi ell e ll l\1itlc l auf
1, lJi e I ~ ijll' ic h ~ ung (11"" FIlI l-l' lI1 eld e- und \\ ':1 l'ndi enstes d ie \'e rsc h (C'd" \l(! n l\ amp f- un cl Ab we ltrm itl el ent-
pi'flird pl't I,el{p ii VO ll \'tlJ'w leW!J1 fl u n tel'i rd isch en scheid en kann,
I. €' il1I I1g(! jl, Anla ge vO ll ~'i! /' t1 f\ JJr'llchzl'n ll 'ol (! n , Ein-
~llJ e n \' on Pel'!'o nal in de r Beobachl tllig ~'O ll "' lu"" DLl s Volk wird imm er auf da s \[ ee r lI e rtrau e n daß
N4 se ine vo rn ehm ste PHi cht. es zu sc hützen , c l:füllt.
?e uge n und in z e i t ge l' e c h t e m Umse tze n di e~
sei: B eli b ac hlun ~ ~ n bi i; zu clen zu \\'a l'n ende n und He/rn Versage n d ieses Schutzes wird s ich se in Zorn
ZU !'chül zelldO ll Si IHm, :-i cha,ffcn lIon \\' a rnmitt eln
s ic hel'lIeh, ~ gen , elie Regje run g, claneben ab e r gege n
(:-;il'e nl'lI u , IV.). dI e ll ee l'fufl/'6r l'lehten, J~s r i besse r, daß da s Reich,-
lI' ehrlllini s teriurri flieh b ereits im Fr'ieden in höc h-
~, Di e ' mod ern e Be\'ölk el'un g muß \'on Ju gM id Im in stem Ma ße mit veralltwQrtlich fühlt, a ls cluß es illl
cl r n Schul e n, ebe n,'o wi e in polize ili ch en Verk ehl', - /{ri <11le ge zwunge n is t, s ich }le i unzureiche nde r VOI'-
\'0 1', dil'l (t (1 11 , 101 V'lI'ha lte n bei Feuersa usbruch b e r e iiun~ \lnd bei un ge nüge ncl em Arbe ite n des zil'il en
hl,l i ,M pfl cJ,i ei,Ja n 'cln/I1'I IUng(1 /l Sc:hul e n, Th ea tern ), Luft. chutze, (/'ll' öffentlichen ~1einun g gegenüber zu
IIltrl l lni Ve i'l1 ~lIU~ li , be l Ltl(UlIIgI'/(fi! /l unterricht et Ve l'Hnt\\'ort f'n Ulid dann schli eßli ch doch di e La st
\ ,')'dUn, _ uf () 1) IrlJc!jSt,H. ldcii nwß di ll, el' Unt er- a uch di ese l' Arbe i( ftl einem ohne Zwe ifel höchs t kri -
':icht fa chwi s, e nschaitlicLl fii e 16iUIIJ((# jje i'~Öf1li c h ­ ti sch c n Auge nbli ck auf eine Schultel'l1 zu nehm en ,
I \ eil n in elen veri;chi eden e n Beru(e il ' 1'"y'j'ii~j.I ;' t
\;'"i j:deil, \'\' ie es in Ungarn bere it. ge chi eht ' "
• gez, Gri mm e:'
19"1j hIelt da R ei ch s \\'ehrministetium in Würt-
3, n ege iun g de:i 'Vßl'k ehrl' bßi de n Il I'0ßf'n Verk ehl's- tem b ei'g mh dem Schwerpunkt in Stuttgart eine
mit t.e ln und in Großslä d teiI ~ wi e Umfang lind
(;I'ar] der Verdunk elun g eier ÜffelliiiN "pi,t und F lu gme ldeübung ab, B ei diesel' übung wurde
der Kriegs indu stri e mü 'se n orgn lli s iel'l , t e cl1iil~ch auch de I' Luftschuizwarndien s t dargestellt und
R fl ii b t und einger icht et se in, (le~ Truppenübung platz Mün s ingen als die zu
1: hiP4> f! r f'Jöscl1lJ.' ll ,tlP ' ~' die normal e F euerw ehr I'eicht \\' al'li,m~le Anlage an das Flugmeldenetz (Flug-
lz nhll'eic/I(i' l # 115 , "lr i'1l1l l ~ll n I:Willcl en ni chl \\'ac hkomtna.ndo Stuttgart) angeschlosse ll , Au ch
a ll ~ - , Sa nitäts- und be,O il«a;,;; nil. iJe hul ztrup pjo; wurde n g lei chürltlg ill d er Maximilian s hütte b ei
müsse n a ufgestellt und a u s ge h i I cl e ( ;;ßln, P ~ m Amberg ( ba~T er, Os tmal'k ) der indu tMelle Luft-
Phoge nunglück in T1 amb urg , Innd e n d ie ß eh ördei,' !Sf'hutz einer übung und Prüfung unterzogen und
1, ll ni i c h ~ 1 r oll o gege nüber , daBei g n1l1dlegende Erfahl' ungen für die Durch-
All e dJ p, 1,.d3na111nl'l1 Cl'fOl'fl ern Zeit, :\ usbilrlung führung d " Alarmierung große .. In du 'triewerke,
Idld t;egelniil. ßlgll t ibUilg'" Di O r': f'7.i ehun g rlel' Bevö l- für d en Aufba.u der Werk luft chutzOJ'ganis ation,
ke rUn g iil ni ,hch,Li g li Vrr'tl<ilte l1. 1I1i {'ln7.c lnf'1l und für die ' -erclunk lung und Tarnung ges ammelt.
- 1!i.' fä~l \\; i c~ tij:\'s f e pf;ych(jl (jg isc tJ e~ PI'l1IJIMTI deR 1929 ollt e e in e gr'olkäumige F lu gmeld e- und
gesnml r l! tut! cliill te - -- därilbe r hih flU S ,ZUtrI Lu(tPochutzwamdi enst-übung in Ostpreußen fol -
Stoiz is mu s und zum id'dß l i.fi "cha l"fi; ihtl; tllTI (f e ll
, chrecl< cn cler Zerstörun g (dui,c/t J:jnllibct/ , se, ie rl e ge ll , die aber aus außenpolitischen Gründen
Spreng- od er Ga sbomben) zu wid erstehelI' (öfnernf w ied er abgesagt w urde , Ihre An lage wurde aber
~i esse I) , erford ert be i dei.' jetzigen pa zif isti sch en /taf1tt bei der weiter unten beschriebenen übung
Einstellun g w eiter deutsch er Kreise \'i ell eich t .J a hre, 1ft O~tpre uß en 1930 ver·we ndet. Im Ausland
Jeder Tag ist da h er \\~e r t\'o ll. um so mehr, da bei hatten 1930 große Luft chutzübungen s tattge-
!l er Beteili gun g fa st sä mtli ch r Mini steri en des funden , in Englanfl in London, in Frankreich in
n elch e, Ullcl cl el' Li.in de r di e Zu samnl ena rb eit zeit- Lyon, in Polen bei Radom und Warschau, in der
l'tl llbettc1 I!\t , , , T sc he cho- lowakei bei Königgrätz und Olmütz'
r
1'; i' üli~ l'c , !'I ege begH ll(HlIl mi t O,' e n z \' e l'l e tzl~n ge n Frankreich hatte allein fUf' Luftschutzz\\'e c k~
öde f' mit ü h e t's djj'e itün g~ il de I' OI'c f1Z C dUI'ch rrup- 400 Millionen FI:anken ausgeworfen , Der Ein-
11i'n, Zuktin{tlge Tt-i ege k 0 h h e ti cb e llf~() Iwfangen,
S ie könn e n abel' auch d ~. dur ch beg inn eil, duß Hom - d!'uck d ie, e r übungen und die überzeugwlg, daß
btHi flllgz etJ ge ihre 130mben lief iris tE/ nd hin ein ab- ell e pl'aktlsche Arbeit des Lufts chutz es nicht vor-
ivel' fcn, ' " Det' Gl'enischutz auf ei er Ei'cle IrtUß mit wärts kam, führten das Rei ch wehrministerium
e!:rolgter j(ri ~g cl'k1ät'ung fe rti g se in , k a nn abe r gege n zu d e m Entsc hluß, die bi s herige Luftschutzarbeit
retl!t.ü bcrschreifungeil dll/'eh Flu gzeuge ni cht \\'ir- eine i' grö ßeren, ö ffentli chen und praktischen
k n, Da 1st nur dem Luftschutz möglich, der bi s PI'üfung zu unterziehen, E ollten dabei Erfah-
li ef in La nd hin e in eingeri chtet w ~ /"d c 1J muß, da di e rungen in de r' Zus ammenarbeit der militärischen
Flugber eich e un ser er Gegner sich ilbej'schneiden , Organis ation en mit der zivilen Einrichtung ge-
1\1.0 i t fl el' Luf L:ehutz übprall Grenzschutz und sammelt werden, da ihr Gelingen e in e der wich-
/lItiß mit ei ern Grenzschutz gleichzeitig ' ferti g se in ZUf'
Mittute der Jiri ep:>;erklärun g, al so a u ch der zivil e tigsten Voraus, etzungen für die el101 greiche
Lufl chu tz , ' , Durchführung des Heimatluftschutze wa,r, d, h,
Di e grnannten Maß nHhm en und E inri chtunge n für eles militäri schen (durch Abwehrwaffen und
den zivil en Luft schutz s ind , obwoh l zur Land esverte i- F lugm eldedienst) und eles Luftschutzes dei' Zivil-
digun g gehöl'ig, ni cht militärisch er "'atur, \Vie d ~ r behörden (durch Warn-, Tarn- und 'Luftschutz-
zul<ünflige KI'ieg jed en Bewohn er des Land es 111 MIt- hilfsdien s t), und e s so ll te cl i e e z i vii e
leid en ch a ft zieh en k an n, so greifen auch a ll e l\laß- Einr ichtung auf ihre Brauchbar-
n ahme n zu seinem Schutz tief in da s tägliche Leben keit prakt ,i sch erpro bt werden, Au
deI' Bevölk erung, bis in di e Famil ie, in di~ T äti g k ~i t den l etzten belden Absätzen der eben genannten '
der [(ommun en und Länd er, in die Indu tn e usw, eIn, Denkschr;ft und aus dies em Entschl'Uß des
I 0 müs en auch Zivi lbehörd en elen zivil en Luft- Reich wehrministeriums kann man bereits er-
Rchutz bearbeiten, Im ga nzen Reich I< önn en Bomben
fall en ", d ab eI' brau ch en wir grundl egend e nicht- kennen , daß s ich allmählich e ine neu e Auf-
linI en einheitlich für da s ga nz e Reich , ein en Reich s- fassung von der Verantwortung und Zu s tändig-
luft chutz, ei er vo n R eich sbehörd en bearbeitet wer- keit und damit von der "Federführung" im Luft-
lien muß, Ein Ab, chleb en diesel' Arheit nuf Län der chutz anbahnte, wie w ir die s päter ehen
J.tnd Kommun en führ t", zur un elnh eitli ch en Orga- \\'erden ,
ri atiop, di e ni e ein zeitg r echt es und wlrkRames Man hatte für diese übung die P,:ovi nz Os t-
!} rb eiten der Luft ' Ch\ltzm a ßn Rhm en gewä hrl eIstet, preußen gewählt, di~ als die gefährdetste in
Trotz all erlem ruht fli e letzt r Vl'runtwortung doch Deutschland anzu~ehen war ulld in ' deren Haupt-
I),;- im Mil it iir, Il r irri n e ichRWf' hrmilii!'; lf' rium , rln <! pr
e tl') (lt a.ls Festung a uf Grulld des Versaillel' Dik-
!;!ff.tsc~ ul ?: , ~ uc~ rl ~r ,z i\'Pfl, [' in r ,e il c)p:o, rl'f)g l'[Im lll !'l

37
tats die einzigen d em H eet verblieben en Flug- die Vorbereitungen für den Ern s t -
abw ehrkanonen standen. Die L eitun g der übung f a ll unt e r b e hördlicher L e itun g
so llte der Wehrkreis I h a b en. Die W a hl von Ost- für abso lu t notwendig h a l te; Z ei t
preuß en ~var a u ch insofern vorteilhaft, als der d ü I' f e n i c h t v er I 0 l' e n wer d e n. A u ß e ]'-
Ob erpräsid ent Sie h I' und der · W ehrkreis I in d em würd e di e U ntä t i g k e it derBe-
v erständnisvoller Zusammenarbeit sich bereits h ö rd en se hr e rn ste Agitation s mö g-
seit Ja hren des Luftschutz es praktisch angenom- li c hk ei t e n gegen die Reichs~ und
men h atten , ähnlich wi e es b evorzugt a u ch der Staat s r eg i e run ge n sc h a ff e n" . Das
W ehrkreis VI (Münster i. W .) 33), ver anla ßt durch Preußisch e Ministerium des Inn ern b es timmte
die in seinem Gebiet li egende und b ei Luft- zur Teilna hm e an der Königsb er ger übun g außer
angriffen a u s dem W esten gefährdete rh einisch- der Polizei di e B eteiligung der F eu erwehr, de!'
westfälisch e Industri e, deren Ausfäll e a u ch die s tädti ch en R ettungsd ienstes, d es Roten Kreuz es
Rüstun g der Wehrmacht stark in Mitl eidenschaft und der T echnisch en Nothilfe. Das R eich s wehr-
zi eh en k onnten, getan hatte. Für die übung der ministerium verfügte das Abha lten der übung in
Zivilbevölkerun g im Luftschutz schlug das voller Öffen tli chkeit, das w eitgeh end e Unterrich -
Reichswehrmini sterium dem R ei ch smini s terium ten der Bevölkerung durch die Presse, die B e-
des Inn ern di e T eilnahme d er Polizei vor und teiligung der gesamt en Presse und d er im Luft-
legte Richtlini en dafür vor. Das R ey:h sm inis te- schutz tätigen oder dafür inter essi erten Organi -
rium des I nnern gab diesen Vorsch rag an das sationen , Verbände - a u sgenommen war nur d er
Preußische Minis terium des Innern zu stimmend Verein "D eutsch er Luftschu tz e. V." - , Dienst-
weiter. Im Preußi sch en Ministerium d es Inn ern stell en und B ehörd en durch Entsenden von Ver-
fand dieser Gedank e Verständni s uud b ereit- tret ern , so daß etwa 300 sachlich inter essierte
w illige Mita rbeit, da s ich hi er eben so wie im Züschauer al s eingeladene Gäste der übung vorn
Rei chswehrmini s terium ß ie überzeugung durch- 1. bis 3. Oktober 1930 beiwohnten, darunter Ver-
gesetzt h att e, daß notwendigerweise baI d etvvas treter des R eichs- und Preußisch en Ministerj um s
Pra ktisch es im Luftschutz gesch eh en müsse. Die de s Inn ern, des R ei ch swirtschafts -, R eich spost-.
bish er im a ll gemeinen zurückhaltend e Eins tel- R eichsverkehrsmini s teriums und d er R eichs-
lung der B ehörd en zu dieser Frage wurde al s b a hn , d es Präsid enten d es Polizeiinstituts für
unberechti gt angeseh en . Die Durchführung des T echnik und Verk ehr, der Länd erregierungen.
Luftschutz es sei vie lfach von fa lsch en Vora u s- der Spitzen der ostpreußi schen Verwaltungsb e-
setzungen abh ängig gellfacht worden; es sei h ord en, d er Stadtverwaltung, d er Ho ch schulen.
durchaus mögli ch, .ohne finanzie ll e Aufwendun- der Ärzteschaft, der Chemik er , der Landwirt-
gen zweckmaßige Aufkl ärungs arbeit zu . leis ten , sch a ft, Indus tri e, d es Handels und Gew erbes, d es
da diese Aufgab e von d er b er eits b estehenden Deutsch en Roten Kreuz es, des Arbeiter-Sama-
Organisation der staatlichen und kommunalen riterbundes, d er Te chnis ch en Nothilfe und d er
Polizei geleistet werden körtne. Preußen woll e obengenannten vier Ver ein e. 'Venn a uch die An-
daher alle Maßnahmen, die auf dem Gebi ete d es regung zu di eser übung und ihre Durchführung
Luftschutz es ge troffen werden s ollten, unter- dlli'ch das Rei ch swehrministerium erfolgten, das
s.tützer,t, soweit di e Durchführun g sich ohne _sich dazu d es W ehrkreises I b edi ente, so unter-
fmanzlelle Belas tun g ermög lich en la<:se. Diese li eß es der Vertr eter des Reichswehrmini ste-
Stellungnahm e Preuß ens würd e sich da nn a ls rium s, Generall eutnant Ritter von Mit t e l -
ausschlaggebend un d richtun gweisend für die b e l' ger, weder bei der einleitenden Begrüßung
W eiterb eh andlun g "der ganz en Luftschutzfrage der Teilnehmer noch bei d en Besprechungen
er geb en, wie si e a u f d er vorgeseh en en Tagun g während und am Schluß der übung zu b etonen,
des Reich sministerium s d es Inn ern m it den daß d ie verantwortliche Stelle für die Vorb erei-
P?li~ e iv ertretern der. L änder im Augu st 1930 ·i n tung des Lufts chutzes der. Zivilbevölkerung das
Komgsb er g b esprochen werden s ollte. Bei di eser R eichsministerium des Inn ern sei. Bei der ein -
Tagun g b etont e der Vertreter des preußi sch en leitenden Begrüßung fügt e er hinzu:
Innenmini steriums, Minis terialdirektor K l a u - "Für k ein Land der Welt ist die Organisation eines
se n e r , "die eminen te Wichtigk eit d er ganz en sicher ~rb e ~t e nd e n passiven Luftschutzes notwendiger
Frage", wies auf die Notwendigk eit poli zeilicher und drlllghcher als fur Deutschl and das kein ein-
Ma ßna hmen gegen die Gasgefahr en d es Tages ziges J(ri egsflugzeug besitzt, dessen ' Nachb arn aber
hin und forde rte ein e viel engere Abgrenzung, großen ihre Luftwa.ffe mit besond erem Nachdruck auf di e
Bombenträger imm er mehr ausbauen. Und
a ls es seiten s des Reichs ministeriums des Innern kein Gebi et der Welt ist luftgefährdeter und luft-
ge?ch eh e. Kla u sen er hi elt es ni cht für richti g, empfindlich er als das militärisch abgerüstete Deutsch-
bel den Vorb er eitungen eines Schutzes der Zivil- land im Herzen von Europa, rings umgeben von Mi-
b evölkerung gegen feindliche Angriffe aus d er litärstaaten, deren Luftflotten von Jahr zu Jahr
Ll!ft von -den Gefahren des Tages aus zugeh en, wachsen und deren Wirkungsbereich fast jeden Ort
WIe es durch das R eichsministerium des Inn ern im Rei chsgebiet mehrfach überlagert. Di e Erkennt-
für di.e Polizei gegen 'Gasgefahren gescheh e, um ni s, daß dem h eute noch bestehenden Zustand völli-
a~f di esem 'Wege den Anfa ng der Vorb er eitung
ger Wehrlosigkeit der Heimat gegen Luftangriffe ein
Ende bereitet werden muß, ist in weite Kreise unseres
emes . Schutzes d er Zivilbevö lkerung auch gegen Volk es gedrun gen. Ich bin der Ansicht, daß es drin-
AngrIffe a u s der Luft zu machen - was im . ge nd notwendig ist, dem Volke zu zeigen, daß Reichs-
ü~rigen aber prakti sch noch nicht weiter ge- und Länd erbehörden dieser wichtigsten Leb ensfrage
dIehen war; "m a n m ü s s e v i e 1 m ehr v 0 l' des deutschen Volkes Interesse und ein hohes Ma ß
all e l' Ö f f e n t I i c h k e i t a u s s p l' e c h e n, von Verantwortur'l gsbewuß tsein entgegenbringen."
was man wir k I i c h w 0 I I '13. I{ I a l' h e i t Am zweiten übungstage wurde mit dem üben
se i not wen d i g, ' 0 b di e R ei c h s r e gi e - des Flugmelde- und Wa;rndi en stes die Vernebe-
rung die e rf orde rli c h en Vorberei- lung des Gutes Klein-Medenau bei Königsberg,
tun gen für de n Ern s t fa 11 u nt e rN e n- angenommen als Industriewerk, verbunden.
nun g i h 'r e s w ir k 1 ich e n Z w ec k e zu s Durch diesen Ver such sollte festgestellt sein, daß
b e t l' e i b en b e a b s i c h t i g e 0 der ni c h t".
D.er b e.i der Tagung a n w esend e Ob erpräsid ent 33 ) Chef des Stabes d es Wehrkr eises VI' war der p ersö nlich für den
Luft schutz sta rk inte ressierte Obers tle utn an t von Brauchits ch. heut e
SIehr außerte si ch ebenfa lls da hin, "d a ß er Generalleldm arsl:hall.

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es möglich ist, eine Anlage von beschränkten fa nd b ei der einleitenden Ansprache für die Nüt-
Ausmaßen durch künstliche Vernebelung so zu wendi gk eit prakti sch er Luftschutzarbeit ein-
tarnen, daß angreifenden Bombengeschwadern dringliche Worte:
die Feststellung der Lage nicht möglich ist. Ein- "Die Staatsregierun g h at sich der Anregung der
schränkend zu di eser F ests tellung äußerte der Reichsregierun g niCht verschl ossen · und ihre Di enst-
Oberpräsident der Provinz Ostpreuß en in seinem ste ll en für di e Luftschutzübung zur Verfügung ge-
ste ilt, um so m ehr, a ls di e Zivilb evöll,e rung Ost-
Bericht über die übung: preußens durch das wiederholte üb erfli egen von
"Nach mein em Da fürh alten , dem sich übrigens Gr enzorten durch polnisch e F li eger stark beunruhigt
auch eine Reihe von Fliegern während der ü bun g ist. Am besten lasse n sich die Aufgab en der Polizei
anschloß, ist die Vern ebelun g e in es großen Obj ektes erfasse n, wenn man si.ch zunäch st einma l die alte, in
unter Umständen gerad e dazu angetan, ein em Flie- ihrer Kürz e bisher no ch ni cht üb ertroffene Erkl ä run g
ger, der da s Obj ekt so nst vie ll eicht ni e find en würd e, des Zweck es d er Polizei ins Gedächtni s zurückruft:
den Weg zu diesem zu wei sen. Ein Geschwa der ,Di e Poliz ei dient zur Abwendung der dem Publikum
brauchte in ein em solch en Falle seine Bomb en nur drohenden Gefahren. 34 ) ' Und es gibt wohl k ei ne
blindlings in den Nebel zu werfen . Vi el " 'irk sa mer größ er e Gefa hr für di e Bevölk erun g a ls Luftangriffe .
. würd e ich es mir vors tellen , wenn , um ein gr oßes Es ist abe r nicht nur ein e Selbs tver stä ndli chk eit, son-
Objekt zu sichern, in angemessener Entfernung vo n dern ein e Pflicht der Poliz ei, die Führung in allen
diese m Obj ekt ein e Sc h e in - V e rn e be~ung vorgenüm- Dinge n des p assiven Luftschutz es zu übern ehm en ...
men wird . Dies sind a ber alles Fra ge n. ell e zu lose n Die Tätigk eit der Polizei ist in der Ha uptsache eine
Aufgabe des Militä r s alleif) ist." vorbeugend e 35 ).
Der Bericht des Präsidenten des Polizei- ... Di e Poliz ei k an n a ll e notwendigen Vorbeu gun gs-
in stituts für Technik und Verkehr bezeichn ete ma ßn a hmen wed er all ein tre ff en noch a llein bewäl-
den günstigen VerUmf des Versu chs infolge der tigen. Zu diesem . Zweck müßte in jeder g r ößer en
geringen Windbewegungen al s nur bedingt von Stadt ein Luftschutz-Au sschuß gebild et werden, d er
Wert. un te r beh ördli ch er Leitung a ll e di ejenigen Stellen
Auch eine Verdunklung wurde vorgenommen, vereinigt, der en Mitarb eit im Luftschutz erford er -
lich ist.
aber nur b ei den Bahn an lagen des Nordbahnhofs. Die Polizei kann " 'eiterhin bera te nd und bestim-
innerhalb deren eine Truppenverl adeübun g statt- mend mithelfen a n der Vorbereitun g des Koll ektiv-
fand. Diese wurde durch einen Angriff rojt schutzes der Bevölk erung gege n Bombensplitter und
"Kampfstüffbomben" erschwert. Bei den Flug- Gas; sie ka nn mitw irken b ei d er Au swa hl von P er -
melde- und Warn übunge n zeigte es sich. daß jm sonal für Flugwach en, vVFlrn komma ndos und Luft-
Ernstfall in besonders starkem Maße Zivilper- schutzhilfsdi enst. Auf diese W eise könnten geeign ete
sünen eingeschaltet \verd en müßten, da es der Leute zu Hilfs polizeib eamten h er a n geb ildet werd en,
Reich swehr nicht möglich sein würde, mit den die im Ern stfa ll e Beamtenrech te und -eigenschaften
wenigen ihr zu Gebüte stehenden Iüäften auch erhalten mü sse n. Schli eßli ch kann di e Poliz ei a uch
zur Aufklärung d er Bevöll,erung üb er di e Gefa hren
diese Stellen zu besetzen. Wie, wü und durch des Luftkri eges beitragen und in Zu samm enarb eit
wen die Ausbildung der hi erfür nütwendigen mit den Schulen vor a ll em de r Ju gend di e notw endi-
Zivilisten vürgenümmen werden sol lte , darüber gen Verha ltun gsmaßregeln ei nhä mm ern. W enn auch
h errschte vürläufig vö lli ge Ungewißheit, wie der die Mögli chk eiten ei es p assiven Luftschutzes manch-
Oberpräsident in seinem Bericht über die übung mal gering sind , so mü sse n di ese gerin ge n Mögli ch-
zum Ausdruck brachte. Dabei hatte man 4 bi s 5 k eiten auf j eden Fall r es tlos au sgenutzt werden. D~
Jahre Zeit gehabt, diese Fragen zu prüfen. . staatlichen Beh örden werden a ll e Ve rs u che au f d em
Der 'dritte übungstag galt b esünders dem EIll- Gebiete des Luftschutzes der Zivilb evölkerung mit
Interesse verfo lge n und nach Möglichk eit fördern."
satz des Luftschutzhilfsdienstes (Polizei, Feuer-
wehr Rotes Kreuz Techni sche Nothilfe) und be- (Fortsetzung fülgt. )
gann' mit einer W~rn- und Alarmübung. Dabei 34) I. Siehe die Bestimmung des Preußi schen Allge mei nen LandrechtS
sollte gezeigt werden, wie ein Fliegerangriff auf von 1794 (§ 10 Teil 11 T itel 17): " Die n ötig en A nstalten zur Erhaltung
der öllentl ich en Ruhe , Sicherh eit und Ordnung und zur Abwendung
ein Gebävdeviertel bei dem gewohnten Leben d e r d em Publico oder ein ze ln en M itglied ern desselben b evorstehenden
und Treiben der Bevölkerung sich auswirkt und Gefahren zu trellen, is t das Amt der Poliz e i."
2. Auß erd em Pa e tseh: " Nach d en Poliz e ige se tzen alle r d eutschen
welche Aufgaben die Polizei dabei zu erfüllen Länd er is t es Aufgabe und pnicht d er Poliz ei, di e en tsprechenden
hat. Die leitende P ersönlichkeit, der Präsident vorbeugenden Maßnahmen zur Verhi nde run g von Ka tastrophen zu
trellen."
des Pülizeiinstituts für Technik und Verkehr M) Die hier gemei nt e T ätig keit entspricht etwa de r in Anlage 8
be\m Preußischen Inn enministerium, P a e t s c h. Jlenaonlen .

Zur Entwicklung des Gasschutzes, III. Teil.


Die Bedeutung der deutschen H eere smas~e in a ll em B 1 a s an g r i f f e, und bei den un sicheren
den Kämpfen bei Ver dun im Frühjahr 1916 vVindverhältnissen an der Ostfront, die allzu-
ist im vürigen Hefte kurz in dem Sinne be- leicht ein Zurück schlagen der gerade gebildeten
leuchtet würden, daß hier die Maske ihre Be- Gaswolke in die eigenen Reihen zeitigen künnten
Währungsprobe abgelegt hat. Inzwischen hatte und in Einzelfällen auch gezeitigt haben, mußte
sich der Gaskampf nicht nur über die gesamte auf Gasschutz und Gasdiszip lin der eigenen
Westfront ausgedehnt, sondern auch nach der Truppen al lergrößter W ert gelegt werden. Aber
Ost f r .0 n t verlagert, und wenn auch die auch bei vürstehend erwähnten Katastrophen
russische Betätigung im Einsatz vün Gaskampf- des Gasrückschlages in die eigenen Linien hat
stoffen in engen Grenz en blieb, so war doch ein sich, abgesehen von Einzelfällen, Wü der FHter-
zuverlässiger und nach dem jeweiligen Ent- einsatz in unmittelbarer Näh e der Gasausströ-
wicklungsstadium der Gaseinsatzformen und den mungsquelle, a lso b ei mindestens 1,6 Vo1.%1)
eingesetzten chemischen Stüffen ausreichender durchschlagen wurde, die He e res m a s k e
Gasschutz zum Schutze des deutschen Soldaten grundsätzlich bewährt. Di e entstandenen Men-
gegen eigene Kampfstoffe auch hier unbedingt
gebüten. Die deutschen Gaseinsatzverfahren im 1) Nach H. Eng el h a r d. The ore ti sch e Be tr achtungen übe r die
Konzentrat ionen von chemi schen Ka mpfstollen. In .. Gasschutz und
Osten waren in den Jahren 1915 und 1916 vor Lultschutz" 4 (1934) 175 I.

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sch env er'lu s te waren bedau erli ch , mußten aber Ebe J1 so,,-eni g z,,-in geI1l1 ,,' ie di e Frage cin es
a ls ,, \ 'olltreff er-Verlu s te" in Kauf ge nomm en BlaukJ'euz sc hutzes ers,chi e n fü r da:' deut"che
,,-er de n und konnten an der prinzipiellen Bei- Heel' im Weltkriege d ie Frage ein es Gel b-
behaltung eines Filtergerätes ni chts ändern_ Es kr e uz sc hutzes. Mit der E in führu ng des
. ei hi er gleich erw ähnt, daß noch bei ein er zwei- d e ut~ch e n Ge lbkreuzkampfs toffes im Juli 1017
ten Gaseinsatzform ein "Ver sagen" un ser es b li eb bekan ntli ch die Kampf:-;toffwirkun g nicht
Fi I ter ein satzes in Ei nzel fäll en b eobach tet worden mehr auf eli e Sc hälli gu ng de r Atm un gso rgane
ist, und zwar bei de n engli sch en Gas werfer- und d er Augen besc hränkt, :-;o lld ern er s tr ec kt e
üb erfä ll en, durch e1ie auf ein begr enztes Ziel er- s ich g leil'hz eHi g a uf die gesamte I{ örp er ober -
h ebli ch e Kamp1stoffm engen , etwa ~ Vol. %2), ge- fl äch e. Som it sah en ~ i c h eli e Allii erten, eli e üb er
häuft wurd en , die die Frisch luft verdrängten und dell neucll Kampfs toff zu d iesel' Zeit n oc h nicht
a uf di ese Weise zu Todes fä ll en unter der Maske vel'fü gten, ill die Ver teidi gun g ged r äng.t und zu-
führt en. Da ß s ich der Vorga ng ~o und ni cht JJ äch~t eillm a l gez ,,-ungell. sch l e ul11 g~t en t-
a nd ers abgespielt h a tte, dafür gaben spätere Un- sp r eche nde I( örp er schutzmitte l h er zustell en und
ter s uchungen von Filtereinsätzen der unter der ihre Trupp en dam it au sz urü s ten_ . Di e Anfor c\e-
Maske Getöteten eind eutige B eweise, denn es run ge n, die an ein e derartige Sc hutzbe ~.l e i d ~n g
zeigte :-; ich , hi er immer wieder, daß der Einsatz geste llt werden mußten , hattell gr oße A hnh ~h­
in se in en ch em isch en und ph~' s ikali sc h e n Lei- k eit mit elen prakti sc h en Forde l'un ge ~ an e l1~ e
s tun gen ni cht erschöpft war. Gasmaske un d gleich ze iti g de n Nac hteIl, daß Sl e
DUJ'ch derartige E in zelfäll e e1e~ Ver sagens ~e hr vi el schw er el' al s b ei eill er Maske zou er -
w,urd e das Vertrau en der Trupp e in ihre Gas- füll en waren _ Di e Lösun g de r Aufgabe ist den
schutzmaske in k einer 'W ei se erschüttert. Wäh- Allii erten, wi e s ie d ies später se lbst zu gegeben
r end der franzö sisch e und vor all em auch d er hab en, im I<ri ege nicht mehr geg lü ckt. ~uch
russ ische Infanteris t mit größter Skepsis d ie Lei- auf deutsc h er Seite is t man während des Kl'I eges
s tungen ihrer Gas mask en ' beurteilten und letr:- übel' Vorv er s u che ni cht hina u sgekomm en. der en
terer sich sogar zu dem denk\yürdigen Urtell vVeit el'entwi cklun g im übrigen darunter litt, daß
verstieg: ,,\Ve nn un s das deutsche Gas ni cht ~ an geeigne ten Roh toffen fehlte.
tö tet, so tötet un s bes timmt die rus sisch e .G as- Di e H aup tkamp ffr ont <l es er sten Weltk.l'ieges
ma ke" - ein in sofern nicht unb erechtl gter wa l' un d bli eb d ie \V es t fr 0 n t, un d om Jt fan-
I(lageruf, a ls die Kohlen säurean reich erung im den auc h dort d ie wichtigs t en ' Gaskampfhand-
I'U s ischen Filterein satz hö ch st beden kli ch war - , lun gen statt. Der Einsatz n eu er Gas l<amp fs toffe,
bli eb da Einvernehm en des deutschen Soldaten wi e deI' des Bl a ukreutes un d des Gelbkreuzes,
mit sein er Gasmaske vo ll erhalten. Aber nicht (\i e Eillführung neuer Gask am pffol'm e.n. wie eli e
nur in deutschen und verbünd eten I<reisen, s o d es Gaswerfens un d der g ro ßen Gasschi eß en zu-
bei den Ös terrei chern , U ngarn. Bulgaren und samm ell gefaßter Al'till el'i everb ä nd e, spie lten si ch
Türken, war die Maske geschätzt und beliebt, im wesentli ch en an der \ Vestfr ont a b . Infolge-
so ndern auch als Beutes tü ck s tan d s ie hoch im desse n mußte auch a n den Gas chutz un d an die
\Verte und wurde nam entli ch von russisc hen Gascl isz iplin des Soldaten im \Veste n ein b e-
Offizieren ho ch bezahlt. Sch li eßli ch diente sie d eut end höheres Maß an Forderungei) ges tell t
aber auch un seren Gegnern als Vorbild für ihre wer den al s a uf dem ös tli ch en Kri egssch aupl atz.
eige nen Mask en. So war die 1917 eingeführte Trupp en un d Gasdiens tstell en, die vo~ dem Os ten
franzö sische A.R.S.-Mask e ein ziemlich getreues nach dem \ Ves ten kam en , sahen slch zu ent-
Abbild . der deutschen H eer esmas ke, und auch ~p l'ec h e nde n AnpassUJ~gen bZ \" . . Vervollkomm-
der engli sche Box-Respirator s tand, in glei cher , n,ungen im Gassc h~tzdl~n s t .ge n otIg~ un d m ußten
Wei se wi e die obige franzö sische Mas ke, in Iiei- etwaige Versäuml1lsse In d Ieser RI chtun g m ehl
n em Zusammenhange mehr mit den ersten oder weniger t eu er b ezahl en. Allmänli ch g li ch
feuchten Maskentypen, sondern wies charakte- sich jed OCh di ese Diskrepanz zw isch en den ver-
ris ti sch e Züge der deutschen Heeres maske auf. schi edenen Fronten aus , au ch di e Trupp en im
Naturgemäß \y ar der Verbrauch ' an H eeres- Os ten wurden 'dur ch Au sbildung un d Unterri cht
masken für Deutschlan d und seine Verbündeten und ni cht zum wenigsten durch ihre Fron t-
im Kri ege sehr hocl1. über den Umfang geben erfahrun ge n mit der Zeit in gleich er W eise wi e
fol gende Zahl en einen Hinw eis: Ber eits bi s zum auf dem w es tli ch en Kri egsschauplatze gaskampf-
1. November 1917 beli efen s ich die bei der d eut- gesc hult w1cl brau chten daher bei \einem Front-
sch en Gasschutzindustrie ein gelaufenen Bestel- wech sel gerade auf dem Gasschutzgebiete mei s t
lungen a uf insgesamt 23,760 Million en Gas- sehr viel weniger hinzuzulern en als auf a nderen
,mas k en _ Davon entfielen all ein auf die Auer- Gebieten neuzeitlicher Kampfverfahl' en .
gesel,l schaft 9,690 Millionen Gummistoffmasken Der el'ste deutsche Gaswerferangriff erfol gte
sowi e 3,340 Millionen Ledermas ken_ An Filter- bekanntlich am 24. Oktober 1917 im Rahm en der
einsätzen wurden bis August 1917 über 62 Mil- 12. Isonzoschlacht gegen itali el)isch e Stellungen
lionen Stück verau sgabt. Durchgreifende Ände- bei Flitsch und reihte damit die S üd fr 0 n t in
I'ungen an dem Maskenmod ell wurden, wie be- elie Gaskampffronten des Weltkri eges ein. Der
/ reits gesagt, ni cht el'forderli ch . Auch die Frage Gasschutz der österreichisch-ungari sch en Trup-
des überganges von der Pen delatmung zur,Ven- pen im Süden und Os ten- wurde n ach deutsch em
tilatmung unter Vergrößerung de, Filtereinsatzes Vorbilde und mit deut schem Ger ät durch geführt.
/ w UJ'de z..,var gegen Ende des Kri eg'e s in Anbe- Eine Au srüstung mit GaS SChutzgeräten ö ter-
tracht der blaukreuzal'ti gen Kampfstoffe ernst- r eichi sch er Fertigung in der ersten Zeit hatte
haft erwogen , aber unter dem Gesichtspunkte, , ich ni cht bewährt, ja sogar ' zu Menschenver-
daß eine Blaukreuzverw endun g von Seiten der lusten geführt, so zum Beispi el beim Gebrauch
Alliierten zunächst ni cht zu erwa rten stand, fr eitragbarer Sauerstoff-Schutzgel'äte, sogenann -
immer wieder fall en gelass en . Man begnügte ter "A uxiliatoren" , in dur ch Kohl e.nox yd ver-
s ich daher mit ein em Schutze gegen eigenes gas ten Min en 'toll en. Au ch R eizpatronen ös ter-
Blaukreuz in Form d es im vori gen Hefte be-
schri ebenen Schnappdeckels. Z) Engc lh a rd, a .•. O,

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)'eichi se h cl' H erkUlIf t ha tt ell beim Ve r pas!:ie n VOll seill e Gebrau ch sdaue r erh ebli ch erh öht und b c-
Masken versagt, w eil s ie vö lli g unzulängli ch e tn~ g bei völligeI' Köt'perruh e 31h bi s 4 S tun den.
Mengcn von Bromaze ton enthielten. Di e e und bel ununterbroch en er ~c h"'e r e r Arb eit einc
ä hnli cbc Vorkomm lli ~se erschütterten das Ver- S tunde, bei leichte!'er Arb eit entsprech en (l lä n-
tra uen de r k . u. k . .Trupp en und Gasd iens ts tell en ger. Das Ger ä t b efri ed ig te in sein cr Lei. tun g im
Z\I ihrem Ge rät, umt ~o sah en s ich d ie deutsch en F eld e so. ela ß e.. ,,'ä hrend eies Kri eges zu k ein er
Di ensbtcll ell gez" 'un ge n, lnit deutsc h en Gas- Ne ukonsLr ukti on k am.
s.c hutz ger ät en a ll er Art einzusprin ge n. chli eß- . Der G~ ssc hutz lI er zur I<ri egführun g erfol'll er-
II Ch erfolgte a uch d ie Gasschutzau sbildun g der li chen T~ e r e, a lso in ers ter Linie der der Pfer dc
oste1'l'eichi sc h-un gari sc hcn Truppen du r ch deut- fer ner der Maulti er e, Humle und Bri efk'l.u ben er~
sc h c Gas cl iens t:;tell en. und zwa r im \\' c ntli ch en schi en zunäch . t im vVeltkri ege wenige r b eli eu-
a ll der Os tfront. zu der die k. u . k. Truppen ei er tu n~s vo ~ I. A I.. Erfor derni s in d iescr Ri ch lun g er-
Südfront in ziem li ch r egelm äß igem Turnu s sch Ien Je(1och der P f e r cl e g a. s c b u t z. Da
z\~' e c k ~ E rholun g und Auffüllun g für eine ge- man abe!' zunäch st annahm, daß beim P fer de
WI sse Zeit üb erführt wurden . I n d ieser Art ein e . ehr v iel geringere Heizempfin d li chk eit
" 'urd e a u ch die Süd front a llm ä hli ch gas kampf- g~ge n I( ampf ~toffe a ls beim Mensch en vor lag,
ge. chult und in d ie Lage verse tzt, sich sowohl hI elt man eJl1 en beh elfs mäß igen Atem schutz
bei eige n en a ls au ch bei feindli ch en Gas kampf- durch nasse Dec k en. d ie um den ganzen I(opf des
handlungen gege n vermeidbare Gasver lu s te zu Pferd es ge legt ,w urd en, oder durch vorgeh ängte
. chütz en. Er t nach dem auf diese Art ein un- Fre ßbeutel, gut ge topft m it angefeu chtetem
bedin gt zuverlä ssiger Gasschutz der k. u.k. Trup- M?os, Gras oder Holzw oll e. fü r völli g a u s-
pe n au f dem italieni sch en IÜ'i egssch auplatz er- r Cl chen d. Neben d iese n E inzeL chutzmaßnahm en
r eicht worden war, be tand die Mögli chk eit ein es " 'ul'den ~ I s Sammelschutz die Pfercl es tä ll e in den
E insatzes von neuz eitli ch er deutsch er Gasmuni- n~men tll ch durch Blasangriffe gefähr de ten Ge-
tion a n diesel' F I'o nt. So verfeu erte d ie k. u . k. bl et.en nach ~rt der gasd ichten Unter stä nd e sorg-
Arti ll eri e am 23. un d 24. Oktober 1917 in der fa ltJl7. abged Ichtet, d ie Zugä nge du r ch Deck en
Schl a cht von Capor etto Buntkreuz , äJ so Grün- ve.rhangt und l e t~tCl' e mit Al ka li en b e. prengt.
I<l'euz mit Bl auk reuzvorlage, und im November MIt de r fortsc h!'elten de n Entwicklun g des Gas-
1917 Gelbkreuz. k amp ~e s ~ r scll1 e nen diese Ma ßnahm en jedoch
, Di e F I'age der fr e i t rag bar e n Sa u e 1'- unzulanglJch un d dies um so mehr, a ls man er-
S t 0 f f - S c hut z g c r ä t e, Isoliergeräte od er k~nnt e, da ß di e Unemp fin d l.! chk eit der Atmung 7
a uch kurz Sauer s toffger äte genannt, hatte vor 0 1 gan.e rIes_Pferd es ubersch a tzt worden war . Ma n
Ausbru ch des Krieges für die H ee r e der Kri eg- ~~h SIch s? mit auch auf cleutsch er Seite zur Kin-
führ enel en nur geringe B edeutung, und led igli ch fuh.l:un g eJl1er ?ferd e ma ~ k e gen öti gt, wa. b~i den
Pioniel'e und Mineurtrupp en ka nnten sie und be- AlIlI erten berells gesch eh en war. Di e er s ten deut-
nutzten sie bisweilen beim Vo rtri eb weit vorgc- schen Kon s truktion en waren ni cht glückli ch und
~ chobe n e l' Minens toll en. Mit dem Ein setzen des a ls Mu s ter für d ie schli e ßli ch ein gefÜhr te
Gas kampfes wurde d ies p lötzli ch a n der s. Die d eut s~ h e Pfe.rdemas k e d iente die erb eutete Be-
Verbände der chweren Artill eri e. d ie P ioniel'- ~c hreJbung eIn er englisch en Pferd ema. k e. Nach
tl'upp en. die Kri egsmarinen, d ie Rettung trupps (l~n ~rhalten~n B eschr eibun gen und Abbil dun gen,
bei den F eld-Sa nitäts foi'm ation en, sie alle ri efen d ie 1m BerClch der deutsch en 4. Arm ee einge-
nach Atemschutz dur ch a u er s toff, a lso nach bracht worden waren , bestand d ie briti s·ch e
Sau er s toff -Sch u tzgeräten . Brauch bare Geräte Pfe r.~e ma. ke aus ein em mit ch em isch en Stoffen
d ieser Art wal'en ledigli ch in Deutschl a nd vor- ~e b'a n~te n 'Flanell sack , der bi s zum Maulwink el
h anden un d a us chli eßli ch für die fri ed li ch en uber. dIe Nase und den Oberkiefer des Pferdes
Aufgab en im Bergbau und bei der Feuerwehr be- ge s t~llpt. durch el.a s tisch e Bänd er rin gs um den
s timmt. Diese schw eren E in tund en- od er gar Obel kI efer abgedIchtet un d am Hinterkopfe ge-
Zwei s tundengeräte des Fri edensgasschutzes halten wurde. Diese Mas ke b enutzte offenbar di e
k amen jedoch für de n F eldgebrau ch nicht in aus der Physiologie deo Pferde b Tat-
Frage. E in Sau erstoff-Feldgerät mußte lei cht- ach e, dll;ß ~a. Pferd infolge Baues tem-
tragbaI' sein und dennoch eine Schutzdau er von wege lechglI ch durch di e Nase, ni cht durch
mindes tens 30 Minuten , be er 60 1inuten ge- das Maul atm et und selb t bei Ate erung
währl eis ten. Kl eingeräte olcher Art waren in der Na e r~u r unwesentli che Luftme durch
Deut sch land vorhanden . Schon 1910 batte das das Maul ell1 saugt, Da auf d eutsch er edel'
Drägerwerk in Lüb eck ein leichte Ein tunden- Flan ell noch elasti ch es Band in a nder
Sauerstoff-Schutz gerät geb.a ut, das internationa le Menge. zU!' Verfügung standen . war " , .1. .
Verbr eitung gefund en hatte. Im November 1913 ~achblldung .de engliscb en Geräts
er schi en für bel'gmänni sche Selbstrettung I ein h ch . Imm erhll1 wurde das Prinzip ü·· . . .4N1
Sauers toff-Atem chutz-Kleingerät, bezei chn et al s und unter Vel"vV"endung von Er atz ein e
.. Drägel'-Tübben 1913". Di e. es von dem deutsch en
Bergrat Prof. Dr. Tübben angeregte, nur 4 kg Pferdemask
nen der englie schen tellt•. ~~i8:a~war.E~ii~~ii~~
herge äh
. chwere P endel-AtEhngerät wurde Kon s truktion s- we. entli che Unterschi
grundlage für den "S e l b s tr e t t er - D r ä ger - übrigens der einzi ge bU'~~M~~",~~"''''ir~j
T ü b b e n", dE!r al s er s tes Sauers toff-Fel dschutz- Entwicklung des deut ehen
g-erät von den Heeren der Mittelmächte in Ge- Kriege, bei dem un e
brauch genommen wurde. Seine Gebrauchsdauer Alliierten zum Vorbild g
b etrug bei ri chtiger Atmung in gewöhnli ch em
Marscb schritt im Höch tfalle 45 Minuten, bei Di e vors tehenden B etra
s ~arke r körperliche}; Arbeit entsprech end we- wicklun g des deutsche
ni ger. Sein e Fortentwicklung war das deut ch e kri ege zeigen erneut
H e e r e - Sauers toff - Sc' hutz gerät s trittene überlegenheit . _f- 'lI~
(H S S - Ger ä t), das ebenfalls vom Drägerwerk im L aufe der vier Krie-üIl1Ni
h ergestell t wurde. E s wa r mit einen 7.5 k g fast err eicht, geschw eige
doppe lt so chw er wie der elb tretter, dafür war konnte. Die e überl e.a..llioIIIU
wissenschaftlicher Ri ch tung verdankte Deutsch- gabe der deutschen Gasdienststellen , der Gas-
land seiner 'Vissen schaft und sein er leistungs- offizi ere, Gasschutzoffizier e und Gasschutzunter-
fähi gen Industrie , di e beide in engster Zu- offi zier e, die sich in das völl ig neue Gebiet der
sammen arbeit m it der W ehrmacht den Schutz Kri egführun g einarbeiten m u ßten. Ihre Betäti-
der Trupp e gegen ch emisch e Kampfstoffe schu- gun g soll später einma l gewürdigt wercl'en; im,
fen . Die Schulun g der Truppe im Gebrauch nächsten H eft wird über eini ge Sondergebiete
dieser Gasabwehrmittel sowie in a ll em, was zu des deutsch en Gass·chu tzes in der Nachkri egs zeit
dem Begriff ,.G a s di s z i pli n" zäh !te, war Auf- . b erichtet.

Richtlinien für den Gasschutz-Untel~offizier


als Gerätevcrwalter
H erb el't Ma n g e J S; T echn. Ins pektor (eh), Heer esgass C'hulzSc hul p. 1. (> l1t '
Nach seiner Dienstanweisung - An lage 8 c zu]' Mannsch aften zu ihr gehören, \\'i e sich diese
H.Dv. 395/ 1 - verwaltet der Gasschutzunter- a uf die einzeln en Teil einheiten (Kompani etrupp,
offizier (G.u.) das Gasschutzgerät seiner Einheit. Züge, Grupp en ) verteil en und wi e elie einze lnen
Er ist dem Einheitsführer für Vollzähligk eit und Soldaten bewaffn et sind. Es ist außer dem a n-
F eldbrau chbarkeit des Geräts verantwortli ch. gegeben, welche Trupps .- z. B. Gasspürtrupp -
Seine Aufgabe is t eine sehr vi elseitige u nd er- erforder li ch enfall s zu bilden i.nd. Die KSt.N.
fordert großes Inter esse und Umsicht. Ein ver- sind seri enweise zusammen gefaß t und m it Num-
antwortungsbewußter Unteroffizi er find et in die- m ern - den Artnummern - gek ennzeichnet.
sem Dienstzw eig groß e Befri edigung. Es ist sein e Eine Zusammenstellun g di eser Artnu mmern ist
Aufgabe, dem jungen Soldaten Vertrau en zu in der D 99 - Gültigkeitsliste - gegeben.
seinem Gasschutzgerät zu geben. J ede Gelegenheit Ist au s der KSt.N. a u ch die H auptbewaffnun g
muß ausgenutzt wel'den, um die Ausbil dung im einer Einheit zu ersehen , so muß für die Au s-
Gasabwehrdienst zu förder n, eli e I{enntni s üb er rü stung im einzelnen noch ei n e be ondere Vor-
das Ger ät zu vertiefen und die Feldbrauchbarkeit schrift h erau sgegeben werden, da neb en der
des ausgegebenen Ger ätes zu üb erprüfen. Große Hauptb ewaffnung noch eine Men ge, anderen Ge-
Lorb eer en waren - glückli ch erwei se'- im jetzi- r äts notwendig ist. Di e Ausrüstun g mit Waffe
gen Iüieg bish er für den G.u. nicht zu ernten , und Gerät erfolgt n a ch der Kriegsau srü stun gs-
weil chemische Kampfstoffe no ch nicht einge- nachw eisung (KA.N. ). Zu m b esser en Verständ-
setzt wurden. Das darf ab er nicht zu einer Ver- ni s der KA .N . ist es notw endig, daß der Unter-
nachlässigung des Dienstes führ en , denn wer offizier zu er st die Bedeutun g einiger Begriffe
weiß, wie schnell sich ein e Einheit pl ötzli ch ein- ], enn enlernt. Es sind dies ~li e Begriff e
mal gegen chemi sch e Kampfstoffe schützen muß.
Welche Selbstvorwürfe müßte ein G.u. sich dann Gerätklasse,
machen, wenn durch sein Versc hulden Verluste 'Stoffgliederung,
eintreten würd en. Müßte sich der G.u. dann Anforderungszeichen .
~icht sagen , wenn er die üb erwachung seines Das gesamte ' in der W ehrmacht eingeführte
Ihm anvertrauten Geräts vernachlässigt h a t , da ß Ger ät wird in Gerätklassen eingeteilt, die für die
ein groß er Teil der Verluste durch sein Ver schul - Truppe für das Anfordern von Gerät Bedeutung
den ein getr eten ist? Ab er welch e Genu gtuung h aben. Weiteres ist aus der H .Dv. 488/1 An lage 4
muß er empfinden, wenn sein Gerät - der per- und aus der H.Dv. 488/ 5 Seite 63 zu erseh en.
sönliche Gasschutz der Angeh öri gen seiner Ein- J ede Ger ä tklasse h a t ein Kenn zeich en in Form
heit Ordnung war, da ß durch den feind- ein es großen Buch staben s, so zum Beispiel
lichen atz chemi sch er Kampfstoffe k eine A für Artill erieger ä t,
.~III.nn Verluste eingetreten sind! Diese P für Pioniergerät,
.elljta.g ist zur Zeit d er einzige Lohn, mit e h für Nebel- und Gasschutzgerät u sw.
U. re chnen k ann , und der muß ih m Für die Truppe genügt diese Einteilung nicht,
denn es k ann Gerät, das b ei der Truppe dem
1dIIf.l.1IIPt nun immet wieder, daß di e gesamte gleich en Verwendungszweck dient, verschied e-
~:~=:ref der Ausrüstung und Gerätever- n en Gerätklassen angehören . Ein Beispiel aus
\~ zu schwierig sei, daß zuvi el "P apier- dem Beleuchtungsgerät:
en werde. Die fol gend en Ausfüh- Einheitslaterne gehört zur Gerätklasse H ,
dazu beitragen, dem Gerätunter - Nachtmarschgerät " K,
zwisch en den ein- · Laternenkasten P,
klarzul egen , u nd ihm Taschenlamp e . ." " U.
~~lIdld.IPI""·"Il€g gar nicht so groß ist, Da es für di e Truppe unüb ersichtli ch wäre,

~'~:=i:~~~~~~~~~ eit a uf d'as geringste
änkt bl eibt. solches Gerät in den KA.N. an verschiedenen
Stellen aufzuführen, ist es unabh ängig von der
g ver walten zu k önnen. Einteilung in Gerätklassen noch in Stoffgebiete
einm a l wissen, wie üb er- - nämlich so,. wie es bei der Truppe verwendet
mit W a ffen und Gerät vor wird - eingeteilt. Die Stoffgebiete werden in
rt·...
iIr
1. t zuerst für jede Ein-
wei sung (KSt.N .)
die Stärke der Ein-
einer b estimmten Reihenfol ge aufgeführt und
sind laufend b enummert. Das oben angeführte
Beleu chtungsgerät bildet mit dem Schein werfer-
untltllP..iTp Hauptbewaffnung zu gerät zusammen das Stoffgebiet "Scheinwerfer-
KSt.N. einer Einh eit und Leu chtgerät" und trägt die Nummer 26.
u.__..... P Unteroffizi er e und Alles Gass chutzgerät fällt in das Stoffgebiet 38
"Gasschutzgerät", alle G eschüt~.e in das Stoff- da!' für ihn in F rage Komm ende daraus ver-
gebiet 5 "Geschütze". Für den 'Gerätbearb eiter merk t. Ebenfalls ist es wichtig, die Anordn un gen
genügt demnach die Nennung der Nummer des der Generalkommando. in den Korp s-Veror d-
Stoffgebietes, um ihm zu sagen , um welches Ge- nung!'blättern (KV .Bl.l oder in den besonderen
rät es sich handelt. Die Zusamm enfassung der Anordnungen über die Versorgung zu lesen un el
Stoffgebi ete und der Nummern er gi bt die Stoff - sich ebenfa ll s das ' Vich tige daraus zu n otier en .
gliederun g. Verzeichnis der Stoffgebiete sieh e eb en dem planmäßig nach der KA . . od er
H.Dv. 488/1, Seite 74, H.Dv. 488/3, Anlage 10 un d nach besonderen Erlassen zustehenden Gerät
H.D v. 488/ 5, Seite 235. Di ese Stoffgliederung werden der Truppe zur Durchführun g von übun -
bildet das Geripp e für die KA.N., das heißt, in gen im Gasabwehrdi en st u . ä. no ch besond er s
der R eihenfolge der Nummern der Stoffgliede- Ger ät und Mittel zu übungs- und Ausbildungs-
rung wird das für die betreffend e Einh eit zu- zwec k en zugewiesen. Für die Einheiten des Er-
ständige Gerät in der KA.N. aufgeführt. Di e satzh eeres erfol gt di e e Zuweisung durch den
KA .N. steht in engem Zu samm enhang mit der Erlaß NI'. 173 in dem Ht.V.BI. 1943 - a ls Sonder-
KSt.N., das heißt, daß in der KA .N. die gesam te druck bei der Truppe vorhanden - . Im F eldheer
Ausrü tung mit Waffen und Ger ät für di e in der erfolgt die Zuweisung des zur Durch führung der
K.St.N. aufgeführten Soldaten und di e für diese Gasabwehrausbil dung nötigen Ger äts und der
notwendigen Ersatz- und Zubehört eil e zu Waffen übungsmittel entspr ech end der Lage durch die
und Gerät angegeb en sind . Sie gibt das sogen. zu ständige Divi sion oder das zuständige Gen eral-
"Soll" an, und zwar auf den Grundblättern in k ommando.
ganzen Stücken oder ganzen Sätzen. Für Stücke. Ist dem G.u. der Zu samm en h an g zwisch en den
die aus mehreren Einzelteilen b es tehen , oder für einzelnen Vorschriften nun klar und weiß er
Gerätsätze gibt es sogenannte Anlagen, in den en üb er die Ausstattung seiner Einheit mit Waffen
ein Satz oder ein Stück mit sein en Einzelteil en U1;d G~rät ~ esc~ e i~ , dann h a~ er sich zu fragen .
aufgeführt - aufgeschlüsselt - is t. Es w ird dort wle ..sem e E10heIt 10 den Besltz des zuständigen
a lso angegeben , wel ch e und wieviel Einzelteile Gerat s kommt. Auch darüber geben ihm Vor-
zu e in e m Stück oder e in e m Satz gehören. . chrift en und Erla se Aufkl ärung. Es sind di'es
Die e Anlagen sind den Grundblättern nachge- el ie H.Dv. 488/2 u nd die H.Dv. 488/5. Di e H Dv.
h eftet. Sie sind durch ein en groß en Buch stab en 488/ 2 gilt für das Ersatzh eer un d ist ergänzt
und eine Nummer gek ennzei chnet, z. B. eh 4402. durch den Erl a ß Nr. 760 in den H.M. 1942, der
Auf den Grundblättern eier KA .N. wird in der au ßer für das Ersatzheel' noch für a ll e Einheiten
Spalte 1 auf di e An l agen~ingewiesen. E s kann des F eldh eer es im H eimatgebi et und für die
jetzt also der G.U. genau das Soll an Einzelteilen . Truppen in Dänemark , in der Slowakei, im Ge-
z. B. an Packungen Hautentgiftungsmittel , fest- neralgouvernement und in Böhm en und Mähren
stellen, indem er einmal das Gesamtso ll an Gas- ~ilt und den Anforderungsweg erläutert. Für das
masken auf dem Grundblatt der KA.N. abliest Feldheer außerhalb der R ei ch sgr en zen mit Aus-
und dann aus der in Spalte 1 genannten Anlage nahm e der im vorigen Satz genannten Truppen
entnimmt, wieviel Einzelteile zu jeder einzf;llnen gilt die H.Dv. 488/ 5. Aus den genannten Vor-
Gasmask e gehören, und dies e Zahlen mit der schriften bzw. dem genann ten Erlaß soll im fol-
Kopfzahl nach der KSt.N. multipliziert. Bei gend en Abschnitt das Wi chti gs te h erausgesch ä lt
jedem Gerät ist außerd em no ch das Einzel- werden:
gewicht angegeben, so daß s ich der G.U. bei Ge- Der G. u. muß wisse n, daß einm a l Ger ät der
räteempfang u . ä. einen üb erbli ck üb er den er- Truppe ohn e Anfordern zu gewiesen wird und
forderlichen Laderaum verschaffen kann. zum a nd ern, welch es Ger ä t b e!'on der s angefor-
dert werden muß. .
Für jedes Gerätstück ist weiterhin ein An-
ford erungszeichen - eine Art Lagernumm er o h n e A 11 f 0 I' der u n g wird der Ger ä tb edarf
zugewiesen b ei:
oder Katalognummer - fe stge legt. Dieses An-
forderungszeichen besteht aus dem Kennbu ch- Neuaufstellung von Einheiten.
staben der Gerätklasse und einer in den Gerät- ~!mbewaffnen un d Umbilden von Einheiten.
verz eichnissen festgelegten Zahl. Näheres über Anderungen der Grundbl ättf'r zu r KA .N.
Anforderungszeichen siehe H.Dv. 488/1, Seite 74 (al 0 Soll änd erun g).
und H.Dv. 488/ 5, Seite 61. In den KA.N. sind die Nun darf der G.u. sich in allen di esen Fällen
Anforderungszeichen bei jedem Gerätstück an- nicht darauf verlassen, daß das Gerät au ch ohne
gegeben, und zwar sowohl auf den Grundblättern weiteres seiner Einheit zugeht. Er muß vielmehr
als auch in den beigehefteten Anlagen. die B estimmun gen in den b etreff enden Erl assen
J oder Verfügun gen genau durchlesen und wird
Nach diesen Ausführungen dürfte jetzt jeder da nn oftmal s fes tstell en, daß ich die Einheit mit
G.u., auch wenn er noch nicht an einer Heeres- dem zuständigen H eeres- Zeu gamt (H.Za. ) wegen
Gasschutzschule ausgebndet ist, das Soll seiner übernahme des Geräts in Verbindung se tzen
Einheit an Gerät errechnen können. Es ist aber muß. Beim Umbilden oder Umb ewaffn en muß
zu beachten, daß die K.A.N. an einem b estimmten oftmals eine Bedarfsb er echnun g unter Anrech-
Tage, der auf den Grundblättern angegebeh ist, nung der b ei der Einheit b er eits vorh a n den en
zusammengestellt wurde. Wird nun neues Gerät Stücke a ufgestellt werden. Bei Solländerungen
entwickelt und eingeführt, kann es noch nicht in fordert di e zuständige vorge etzte Kommando-
der K.A .N. aufgeführt sein. Die Einführung er- beh örde die Einreichung einer Bedarfsanm el-
folgt vielmehr im Heerestechnischen Verord- dun g.
nungsblatt (Ht.V.B.) . Oftmals wird auch eine Gerätbedarf, ,der eintri tt durch
Soll änderung oder eine Änd erung in der Zu- Verluste,
sammensetzung der Sätze oder Stücke erforder- Qerätabgaben (infolge Versetzungen ),
lich. Diese Änderungen werden in den Allgemei- Anderungen der Anlagen zur KA .N. ,
. nen Heeresmitteilungen (H.M. ) oder in den Ersatz für verbrau chtes oder unbrauchba res
Heeres-Verordnungsblättern (H.V.BI.) bekannt- Gerät,
gegeben. Es ist also unbedingt erforderlich, daß muß in jedem Falle von der Truppe nach den
rler G.u. diese Verordnungsblätter li est und sich bes teh enden Bestimmungen angefordert werden,

43
..
ij nne l'halb leI' R eich gr euze n al s o n ac h dem Er- ' ;üz L ehnnlttt:\l und lJ n ter r ichts la feln ; ti e fe-
naß H .M. 1942 Ziffer 760, im Fe lde lI ach de r H.Dv. l'u ng nur durch H.Za. Ka sse l.
~ / 5 Ab 'chnitt Vr. Dab ei is t zu b eachten , da ß
ein ze ln e Generalk ommando: für ihren B el"ei ch Teb elwe rfer ger ät; Li eferun g nu r d ur ch H .Za.
noc h b e ond ere zu sätzlich e Anordnungen ge- H annover .
troffen hab en. In d iesen Fä ll en in d d ie allge- So nd ergasmas k e n nach Maß; An fonl el'ullg
meinen B e timmun gen durch d iese Anordnungen nach H .Dv. 488/ 2 NI' . 542 un d Anlage l V/ tZ
e r etd oder el~g änzt w orde n. Deshalb so ll a u ch und Ht.V .BI. 1943 Nt'. 312; L i efetul1g I1Ui'
a uf die Au s fertigun g von Anford e runge n ni cht elu loch H .Za. Spal1dau.
\\ Her ein gegan ge n w ercl e n. Wi chti g ist die B e-
"'tlmmung, daß nur Gerät in er Ge l'ätkl asse auf Polste rgas mas k en (ge lten eb e nfall s a ls SO lld er -
Bin eI' AnIord run g aufgeführt wird. B ei Anfor- ga m as k e n) ; Anford e run g nac h H .Dv. 488/ 2
de mngen von Ersatz für v erloren gegan genes NI'. 542 und Anlage I V/ 12 un el H t.V .BI. 1943
Gerät s ind d ie B es timmullen üb er las Verhalten N I'. 312; Anfertigung durch H .Zä. mit Gas-
bei Vedusten (H .D v. 48 /2 'eite 245, H.Dv. 488/ 5 scnu tzge rätw erk s tatt.
e ile> 1 95) und üb er d ie Genehmi g un g zum Ab-
::se t%e n von Verlus ten (H .V.BI. 1942 T eil B r .931) Mas k en brill en und Brill engla. salbe,
fe~ nzuh a l ten und zu b eac hten. Um Fehlliefel'un- Ohrv er sc hluß,
~ n zu verm ei den, is t das ri chti ge Anforderungs- L ob elinb e teck (für I-t eel'esatmel' und H .S. · .-
zeic h e n anzugeben . Gerät, da . nur von b es timm- Gerät); Anforderung nach H .Dv. 4 8/ 2 S. 174
ten H.Zä. geliefert'wird, is t ni cht mit auf die all- und NI'. 2 und H .Dv. 488/ 5 S. 179 und NI'. 475
gemeine Anforderung zu setz en (im Er la ß H.M. beim Truppenarzt.
1M2 NI'. 760 a ls "Au nahm e n" b ezei chnet).
J\ u s n ahm e n b eim Gru:schutzgerät s ind: Im Feldheer is t Ersatz für So nd er gasmas k en
Der Ri ec hprob en ka ten ; Lief erun g nur durch nach H .Dv. 488/5 Nr. 470 und · An lage 21 d ur eh
H.Za. pandau. die zus tänclige Divis ion anzuford ern ,

~ Erhöhte Aktivität im sch\veizerischen L~ftschutz


Offen ichlli eh in Aus" 'irkung ge wi sse r Ereignisse Anla ge n und Ei l1l'icht., ge n von De.oncl el'e l· Be rlr\l '
d · r letzten Zeit , vo r a ll em der ständi g zun ehm end en lung gege n d ie Wirkun g von LuflHn!O'iffcl' '', .
Teut m lif ä tsverletzun gen von eite n der Gegn er Mit diese l' Fassu ng zi eht f1unrn ehr t1 11 l\ eJ.i t' Sc!-\ ,,·ei7.
Dent chl and s und sein er Verbünd eten - Ereignisse, die einzig m ögli che FOlgel'll11 g !l lI s d ~ m Lu fl kl ·i'eg:';-
vo n den en nicht nur die Schweiz betrOffen \," uJ'de , gesch ehen, das den in Dellt schl ä l1 tl .. ch on se il.l ahl'ell
lind auf di e in and rem Zu snmm enh an ge in Kürze a ls feststeh end an el'kHl1liten Sa tz ; daß a uch d e l' ~ Luf t ­
zurückzukomm en se in wird - , ist in den lelzten schutzmann und di e Luft schulzfl'a u a kti ve l\ üll1pfel'
Wochen e.ine beson der s rührige Betä ligung vor all em s ind wi e die SOldaten a n de r Fronl , imm er wiede r
.de r für. den Luft chulz in uel' Schw eiz vera nt- be tätigt ha t. Aus der bi h el' ige n durch Bund esrat,,-
wortli ch en F ührun gs. tell en zu beobacht en. Di e es be chluß vom 10. Novemb er 1936 gescha ffen e n ,.A h-
n ach, dem erste n Weltlni ege durch k ein erlei teilun g für pa ssiven Luft schut z", di a us der E id-
Fe ~se ln in ternationaler Verf rüge oder willkürl ich er ge nöss isch en Lu ftschutzstell e h ervOI'gega nge n wa 1' ,
F r iedensd iktate ei ngeengte La nd ge hörte zu den i. t somit nunm ehr die ,.Abteilun g für Luftschutz" mit
',n'ste n taaten . die lange YOI' d m Aufhau des deut- w e e n t I ich e r w e i t e r t e n Auf g a ,b p n g~).
ehen Luft chutze a n die Scha ffun g ein er eigenen word en.
Organisation auf diesem Geb iete der Langesv ert eidi- Die e Aufgaben ind in ein eI' vom Bun de. rat in EI'·
guug h era ngingen. Das In te re se der dami t befa ßten gäm:ung zu dem vO l'steh end wied el'gegehenen gl'und -
a mtli ch en Stellen für ihre Allfgabe h at seitd em ni e- sätzlicb en Beschluß e rla ssenen VCl'or rlnut'l gi) "Om
mals nachgelas en. wie au s den zahlreichen in di eser gleichen Tage über die 0 I' g a n I s n. t ion ehll' b·
Zeitschrif t im La ufe der Jahre wiedcrgegebenen Be- teilung für Luftschutz wie fol gt u I1l sch l'ieben :
ri cht n h ervorgeh t. In be ond ere aber wurd e d ie im Di e n eue Luftschutzabteill1n g umfaß t das Sekre-
Vel'la ufe cles gegenwä r tigen Iüi egsgesch eh en ' er- tariat. und 3 Sektionen .
kennba.l' gewo rden c Entwi cklun der LuftkJ'iegfüh-
r ung in d r chw eiz gena u e, te n ;ve rfolgt un d di e Dem Se k)" eta I' i at obliegen de r admini sf I'ative
ich hi erau für den Ausbau des Luft chutzes er- Di enst, die per sönli ch en Angelegenh Hen und d ')"
gebcnd en Folgerungen wurde n eHen der zustän- Recht sdien f. Ferner ist es in fin anzi \l en Angelegen-
digen Stell en chn ell tcn in d ie Tat um gesetzt. h eiten zus tändig für die Vorbereitung der Kredit -
In den letzt n Monaten haben ich nun der BlIndc - begehren, die Abwicklung des Zahlun gsverk ehr lind
rat und da E idgenö ische lilitä rd epal' tem en t wi e- di e Führung der Kreditkontroll e, ausg~ n o m~ n )"-
derh olt mi t Luftschutzfragen befaßt, di e \l ieh au' dem doch da Truppenrechnung wesen , owte sch h eßllch
a ll er jüngsten und mit größter Au fm erk samk eit be- für die Verwaltung der Lager.
obachteten Luftkri egsge ch eh en erg:lben und , zum Der S e k t ion für a ~ I g e rn e in e Lu f t s (' hut z-
T il a u ch bei den I<ri egführenden selbst zu ein e!' Lö- maß nah m e n sind folgend e Arbeitsgebi ete zu -
sung drängten. Das Ergebnis di eser Unter suchungen gewiesen:
u nd Beratu.ngen fa.nd einen ieder schl ag in m eh- a) Vorber eitung und überprüfun g der vo n der Be-
reren B und es rat s b e s c hI ü se n und in Ver- völkerung zu treffenden Maßnahm en:
o r d nun gen die er und der a nd eren m a ßgeben den b) Vorbereitung der W eisun gen zur Allsbildun g und
Führung teil en des schweizerisch n Luft chutzes. Ausrüstung der Hau feu erwehren :
bel' di e die bezüglich en Ve!'lautbaru ngen wird nach- c) ü berprüfung der den Indu tl'ie- lind Verwaltun!! -
tehend beri chtet. betri eben sowie d en Zi vilkra nkcna n slalte n ob-
I. li egend en Maßnabmen: .
Die Mi I i t ä r r g a n i S n t i on deI' chweiz wird
0 d) überprüfung der den Kantonen und Gemeind en
ge mä ß einem Beschluß des Bundes rat vom 25. Fe- obliegenden Maßnahm en;
bruar 1944 durch em en n euen Arlik el ,,1 3 bis" c r- e) Durchführung der LlIff schutzmaßn ah men für di e
g ä n z t, der elie Aufgaben der bi h el'i ge n "Abteilun g Militäranstalten und di e Eund eszentral vel'wal-
für passiven Luftschutz beim E id genöss isch en Mili- 1u'ng, überprüfung der Vorkehrun gen dcl' b es~m o
tärdepartemenf." folgendermaßC'n n eu umreißt : der en Verwall1m gen de Bundes.
"Die Abt c i I u n ~ f i.i I' L u·f t s c 11 u tz be 'ol'gt cl ie
Maßnahm en zum chutze der Bevöll, el'un g owi c ," on 11 Vpll ständi ger Wprllap! in " Pro tn r" to 119~41 73

44
Der S c k t ion für L u f t sc 11 u tz t I' U P P e n li.
s i nll fol gc ncl c Au fgabcn üb crtra gc n: Bcr eits a m lU. J anuar faßle d [' ßundcsn\.l eine n
a) Vorbcreitung von Dienst vorschriften; Beschluß, deI' eine wesentliche V e r b e s se run g
' b) J\usbildungswesen; d er Soz i a lv e r sic h cr un g dcr llilf s-
c) Truppenrechnungswcsen , Unterkunft und V er- die II s t P f I i ch ti gen bedeutet, zu (Ien cn a uch di e
pfleg ung; Angehörigen der Ort wehren , dcr Betriebswachen
d) Bearbeitung der persönli chen Angelegenh e iten d er und vor a ll em dei' Lu f t s c hut z 0 I' g a n i sa t i o-
Offiz ie re und höheren Unteroffiziere (Beförderung, ne n (das sind in der Schwe iz der Indu strielu ftschutz,
Ein teilung, E ntl assung), Ausstellung der Fähig- der Luftschutz der Krank en a ns ta ltcn, der Beh örd c n
k eitszeugni sse und Führung der Korpskontroll c; u w.) rechnen. Auf Grund des neuen HUlld eSJ'ats-
e) Jnspektion der Luftschutztruppen und ihrer An- bes chlusses versichert der Bund di c obengenannten
lagen; llilfsdien stpflichtigen so wie die zu einer der vor-
f) i\lobi lrnachungsvorbereitungen; stch end genannten Glied erun gen gehörenden Frei-
g) Leitung des Sanitätsdienstes ein sch ließlich Be- willigen für die Dau er des gegenwärtigen Aktiv-
J'ichts- und Meldewese n, Vorbereitung von \Vei- dienst-Z ustand es, a lso während der Elllberufung
s ungcn für di e Sanitätshilfsstell en. diesel' Organisationen, nach den Bes timmungen des
Di e S c k t ion für M a tel' i e 11 es und bau- Bundesgese tzes vom 28. Juni 1901 über die Versiche-
li e h e n Lu f t s c hut z bearbeitet folgende Gebicte: rung der Militärp erson en gegen Krankheit uud Un-
fä lle und nach den später hierzu ergangenen Ab-
a ) Prüfung a ll er Materialfr:1gen; änderungs- und Ergänzungsbestimmungen, j edoch
ll) Einkauf, Abnahme, Lage rung und Abgahe von mit folgenden Abweichungen:
Material' 1. Die a uf dreißig Tage bemessene Frist, inn erhalb
c) Ausrüstl:ng der Luftschu tztruppen ; deren bisher Ansprüche der Hilfsdi enstpf1ichtigen
d) Besch affung und Bel' ·tstellung von Gasrna ken a uf Grund des Militärversicherungsgesetzes geltend
IlJld anderen Gegenständ en für Hau s fe uer\\"ehren gemacht werden mußten, fä llt nunmehr fort.
und Bevölkerung ;
e) Heparaturdienst für Luftschutzmaterial ; 2. In Abweichung von Artikel 6 des genannten Ge-
f) Vorbereitung der Vorschriften für die Erstellung setzes h aftet der Bund j edo ch nur, wenn der Antrag-
und den Unterhalt der Alarmanlagen so wi e über- ste ller nachweist, daß das Leiden mit groß er Wahr-
wac hung der letztere n; scheinlichkeit durch die Erfüllung der Hilfsdienst-
g) Vorbereitung der Luftschutzbauten; pflicht verursacht oder verschlimmert worden is t.
~ ) Bearbeitung a ller Fragen des Schutz~'aurnbau es; 3. Bei ein er Dien stleistung von nicht mehl' a l ' . drei
1) Prüfung und Genehmigung der tec hm schen Pro- Tagen sind nur di e wirtschaftlichen Folgen von Un-
jekte für Luftschutzbauten, Bearbeitung der Ge- fä llen versichert. Das Eidgenössische Militärd ep a r-
s uche um Bundesbeiträge; . • tement ist aber ermächtigt, bei deral:tigen kurzfristi-
k ) Kon trolle der Ausführung und der In standhaltung gen Dienstleistungen auch di e wirtschaftlichen 1"01-
von Luftschutzbauten. gf\a einer Krankheit im W ege der freiwilligen und
Fragen grundsätzlicher Art dürfen jedoch ,"on den ei/len Rechtsanspru ch nicht begründenden Verein -
Sektion schefs nicht se lbständ ig entsch iede n werden, barung zu übernehmen, wenn die Erkrankung den
sondern sind zur Entsch eidung ' dem Abteilungschef Tod oder eine längere Zeit da uernd e Erwerbsunfähig-
vorzu lege n. Ebenso bedarf der Erlaß von Die~stvor­ keit nach sich gezogen h at oder diese Folgen mit
schriften der Genehmigung dUl'ch den Abtellungs- großer Wahrscheinlichkeit a uf die Dien s tleistung a ls
che f. • Ursache zurückgehen.
Die AUSbildung der Luftschutztruppen wird durch Nach den bisher geltenden Vorschriften rechts-
die Luftschutzabteilung geleitet und überwacht. Als gültig entschi eden e Anträge gelten jedoch al end-
AUSbilder können Beamte und Angestellte der Sek- gü lti g erl edigt.
tion für Luftschutztruppen ohne weiteres ei ng ~setzt
werden, für Angehörige der beiden anderen .SektlOnen III.
bedarf es hierzu einer ausdrücklichen Verfugung des Dauer der Aus bi I dun g und der Die n s t -
Abteilungschefs. Offiziere der Armee und nat~rlich l e i s tun g der L u f t s c hut z t I' U P P e sowie die
auc h der Luftschutztruppen können JederzeIt als für Ernennungen und Beförder un gen der Offiziere
.Ausbilder in Anspruch genommen werde~. und Unteroffiziere zu erfüllcnden Vorau 'se tzungc n
Die Inspektion der Luftschutztl:uppen 1St Aufgabe und Bedingungen wa r en bis her durch verschiedene
des Abteilungschefs und' der von ihm hierzu be- ä.ltere Bestimmungen geregeJt2) . Da sich im Laufe
stimmten Luftschutzoffiziere. Letztere mussen 1m der Zeit auf Grund der bisherigen Ausbildungserfah-
_Range eines Majors oder Hauptmanns stehen. Di e rungen die Notwendigkeit zur Vornahme verschiede-
Sektionschefs soll en den Rang eines Oberstleut- ner Abänderungen und Ergä.nzungen ergeben h a tte
nants oder Majors bekleiden. Sofern Armeeoffiziere und über die geltend en Bestimmungen a u ch in dcn
ZUI' Dienstleistung in der Luftschutzabteilung h eran- Kreisen der LuftSChutztruppe selb t vielfach Unk la r-
gezogen werden die einen höh eren Dienstrang inne- heiten b estanden, erließ das EidgenÖSSische Militä r-
haben behalten' sie diesen bei und dürfen überdi es departement am 27. Dezember 1943 eine V e r -
auch ivährend der Dienstleistung in der Luftschutz- füg u n g, die die Er n e n nun ge n, B e f ö r d e -
abteilung die Armeeuniform tragen . . . run gen und Die n s tl e i s tun gen im Lu f t-
Weiterhin enthält die Verordnung E1l1zelbelten sc hut z mit Wirkung vom 1. Januar 1944 in fol gen-
über di e Einstufung .d er Beamten und Angestellten der Weise neu re ge l t :
der Abteilung. Schließlich bestimmt sie, daß der Er- Der Luftschutzrekrut wird in einer Re k I' U te n -
laß ergänzender Vorschriften und die überwachung sc h u 1 e von 25-tägige1' (bi sh er 20-tägiger ) Dauer a u s-
der Durchführung dieser Verordnung Aufgaben des gebildet. Der Fortbildung di en en jährlich zweima l
Eidgenössischen MiJitärdepartements sind. Letzteres s tattfindende Wi e d e'1' hol u n g s kur se von je
ist a ußerdem befugt, Änderungen b.z~. n eue Ab- 6 Tagen Dauer, an denen a uch die Offizi erc und n -
gl'enzungen der Aufgabenbereiche der emzelnen Sek- teroffiziere teilnehmen.
tionen zu verfügen .
Die Aus b i 1 dun g der 0 f f i z i e l' e und U n -
Die vorstehend inhaltlich wiedergegebene Verord- tel' 0 f f i z i e I' e erfolgt entsprechend' den für di e
nung ist am 15. MäFZ 1944 in Kraft getreten. Chef der Armee gelLenden Vorschriften in b esonderen Offi-
Luftschutzabteilung d es Eidgenössischen Militär- ziers- und Unteroffizier chul en, j ed och wei sen die
departements ist nach wie vor Professor Dr. Eduard Lehrgänge für die Luftschutzführer und -unterführer
\ vo n Wal d kir eh. Er untersteht dem Chef des eine wesentlich geringere Dauer auf, und zwar für
E id genössisch en Militärdepai·tements unmittelbar. Offiziere 34 Tage, für Unteroffiziere 20 Tage. Auß er-
Di e Luftschutztruppen s ind im Frieden dem Ab- dem werden die Offiziere ein en Tag a ll cin und di c
teilungschef unterstellt, während für Q.ie Zeit des Offi~ier e und Unteroffizi ere zw ei Ta ge lang ge m ein-
sogenannten "Aklivdienstes", a lso gewis. ermaßen
" nach Aufruf de Luftschutzes", besondere Vor- 2) V~1. hierzu "Gasschutz und Luft schut z" 10 (t940) 55. tt (1941) 247
sc hl'ifl en gell cn. und 12 (1942) 186. .

45
sam zum sogenannten "Kadervorkurs", der ebenfalls Gemeindeverwaltung beauftrag te Untem ehm er zu
der Weiterbildung dient, einberufen. Für den Erwerb dulden.
der höheren Dienstgrade ist da ruber hinaus die Teil- Di e I{ 0 s t e n der Mauerdurchbrüche s ind je zur
nahme an besonder en Leht:gängen und Zen tra lkursen Hä lfte von den E ige ntümern der beiden durch ein en
erforderlich, an die sich vor AOlegung der Abschluil- Durchb ru ch verb und enen Hä use r Z'l tragen; sind
prüfung erst eine Zeit praktischer Tä tigkeit in der Durchbrüch e auch im Inneren ein es Hauses erforder-
Truppe anschließt.
li ch, so entfällt di e ei ne I-lä lfte de r Kosten a uf de n
Fur die Chefs der verschiedenen Luftschu tz-Dienst- Ha use igentüm er, die a nder e Hä lfte auf diej e ni ge n
zweige sowie 1ur Kraitlallrer, li eratewan e, Ma::;C1ll- Mietsparteien, deren Kell er durch den Ma u erdul'ch-
nisten der Krallspntzen, .H. epar a tur-;:,peZlall::;len, An- bruch ve rbund en werden. Di e Kosten werden in der
gehonge der zur .l:Hmugallgerb eSelllguug elllZU- Regel a u s den Au sgaben für die Schaffung d es
se tzenaen ~ond er formatlOll e n u::;w. SUlO a ull erueHl Durchbruch es und sein en Abschl uß durch eine dünn e
no ch :::;' 0 n d e r 1 ehr g ä n g e vo rgeseh en . W a nd . in se lte neren Fällen a uch a us den Ausgaben
hUle sehr wesentliche I eu erung bietet die Bestim- für die Verlegung von L eitungen und di e Durchfüh-
mung, oatl NlJhtarale1lstplll cllLlg e, die beim Au::;::;c1lel- rung sonstiger notwendig werdender Bau a rbeiten be-
Llell aus aell aKLlven M!lllarLl wmi t In ale LUILSCIlU lZ- steh en. Der Bund übernimmt grundsätzlich 15 bi s
tr uppe ÜlJ ertre len, hier KU1llLlg aeu glelcuen li.a1lg 20 v.H.· Kantone und ' Gemeinden sind verpflich tet,
beluelden sou en, aen sie zuvor i1l aer Arwee lIl11 e- zusam~en Beiträge in mindestens der !?leichen Höh.e
gellaut hatten. \I oraussetzu1lg ist Jedocl1 die '1 ell- zu gewähren. Für die Hau sbes itzer erglbt Sich somlt
lIanme an emem U rn ::; c h u I u 11 g s i e h l' g a 11 g von nur eine Belas tung in Höh e vo n GO bi S - 1m un-
13 'I age n Da uer, der ale uuertre tenuen uu t uen b e- g ünstigs ten Falle - 70 v. H. de r entstehenden Kosten.
sonelel'en h1'1orelernissen Ihres neuen Dienstes ver- I m Gegensatz zu den für sonstige bauliche Maßnah-
traut machen soll. m en geltenden Bestimmungen üb er Bundesbeiträge
Die letztgen an nte Bestirumung hat b er eits zu ein er werden in die sen Fä ll en di e Beiträge der öff entlich en
PresseaisKu::;slOn gefuhn, da Sle a uf die lJer eJts frun el' Hand a u ch da nn gewährt, wenn i m einze ln en Falle
a us Oern Wehrulenst zur LUIlSchutzlrupJ,Je uner- die I{os ten die Summe von 300 Fra nken ni cht er-
getr eten en, sOIern Sie nunmehr elJell1a lJs WH:uer Jlu'eu reichen.
I ruher en Hang emllehmen wollen, 111 g leiCh er \'V else Zur Si c her s tell u n g der L ös c h was seI' -
an~ewendet werOen soU. Aus ae n l'.relsen der be- ver s 0 r g un g werden die luftsch utzpfli chtigen Ge-
telhg ten Luflschutzol1lzlere und -UllLel'OIIlZl er e Wird meinden verpflichtet, Maßna hmen zur Ber eitstellung
uar a uf hlllgewleS e1l"), aaU sie gegenuber den Jetzt von Löschwasserreserven zu treffen, u m im Falle von
lum Lultscnutz Ub ertretenden Wew 'uleustpillchugeu Luftangriffen die benötigten Was erm engen unb e-
Llen Vortell a er la1lgeren Dlen stlels lung uuel uer SICll dingt zur Hand zu h a ben . Je nach den örtlichen Ver-
uaraus er gebenden praK tischen hnanrung Im Lult- hä ltnissen sind zu diesem Zw eck e a n Bächen,
SCl1 utz hatten. Amtlicherseus wird derugegenUlJ er Flüssen, Kanä len un d Seen geeignete Was s e r -
ule Ansicht vertreten, daU z. H. ein eh emaliger Haupt- e n t nah m e s tell e n vorz ub ereiten und da, wo es
Ulann, a uch wenn er nurune1ll' seit Jahren in l' die Verhältnisse gestatten , a uch di e Grundwasservor-
Lu1tschutztruppe als Korpora l Dienst geleistet hab e, r ä te für diesen Zweck zu erschli eßen . Notfalls sind
in dieser SteUung eben aoch mcht ale !\.ClIllLflISS e besondere künstliche Wasserbehälter zu schaffen. Die
und die Erfahrungen gesammelt haben konne, Oie luftsch u tzpflichtigen' Industriebetriebe, !ü,ankenan-
ihn befähigten, nunmehl' m der LUlLSchutztrupp e stalten und behördlichen Verwaltungsgebäud e haben
wieder sell1en in der Armee gefÜhrten Hang alS die gleichen Maßnahmen durchzuführen.
Hauptmann einzunehmen; die 'l'ellllallme an einem In a ll en Wohnhäusern h aben di e Bewohnel' in a llen
Umschulungslehrgang sei also auch für diese alten Stockwerken, einschließlich des Keller- und des Dach-
"Luftscl1utzhasen" unerlä ßlich, falls sie auf die geschosses, B e h ä 1 tel' für Was seI' und San d
Wiedereinsetzung in ihren alten mlhtärischen Ha ng aufzustellen. Diese Behälter müssen während der
Wert legten. Dauer der Mobilmachung der Armee und während
eines Kriegszustandes - wie er z. B. auch jetzt für die
IV. Schweiz besteht - ständig gefüllt sein. Auf Dach-
Ein am 14. Mä l'Z 1944 ergangenel' und sofort in böden sind, soweit erforderlich, feu ersichere Untel'-
Kraft getretener B und e s I' a t s be s chi u ß 4) über teilungen und Umkleidungen besonders gefährdetel'
die Erg ä n z u n g der L u f t s c hut z maß nah - Bauteile anzubringen.
me n befaßt sich u . a. mit der Sicherung der R e t - Luftschutzräume bzw. als solche h ergerichtete
tun g s w eg e a us Luftscl1utzräumen und mit der Kell errä ume sind ebenfalls gegen das Eindringen von
Sicherstellung der Lös c h was s e I' ver SOl' gun g. Brandstiftungsmitteln, Feuer, Hitze und Rauch zu
sichern, ind em a ll e Türen, Fugen u sw. abgedichtet
Zu der erstgenannten Frage bestimmt der Be- werden und an den Außenmauern Sand a ufgeschüttet
I schluß, daß unterirdische Mau erd u I' c h br u c h e wird.
zwischen b enachbarten Gebäuden nunmehr zu den Für die hi erdurCh entsteh enden K 0 s t e n leistet
a ls allgemein verbindlich vorgeschriebenen Luft- der Bund einen Beitrag von 15 bis 20 v.H.; Kanton e
schutzmaßnahmen gebören. Diese Mauerdurchbrü ch e und Gemeinden sind verpflichtet, einen Beitrag von
sind in folge nden Orten durchz uführen: zusammen mindestens der Hä lfte des Bundesbeitra-
a) in allen Orten mit mehr als 20 000 Einwohnern, ges zu leisten.
b) in klein eren luftschutzpflichtigen Ortsch a ften, die Dieser Bundesratsbeschluß ist, wie bereits einleitend
durch besonderen Beschluß des Bundesrates zur gesagt, mit sofortiger Wirkung in Kraft getreten. Die
Durchführung a llgemeiner ba uli cher Luftschutz- Gemeinden haben dafür zu sorgen, daß die angeord-
maßnahmen verpflichtet sind, neten Maßnahmen unverzü glich vorbereitet und
c) in denjenigen luftschu tzpflichtigen Orten, in den en durchgefÜhrt werden. Die Kantone ihrerseits sind
die Gemeindebehörden die Schaffung von Mau er - verpflichtet, säumigen Gemeinden ein e bes timmte
durchbrüchen anordnen. Frist zu setzen und notfalls di e Durchführung der
In allen Orten , in denen nach di ese n Bes timmun- diesen Gemeinden obli egenden Maßnahmen auf deren
gen Mauerdurchbrüche zu schaffen sind, b estimm en Kosten anzuordn en bzw. vorzunehmen.
die Gemeindeverwaltungen, welche Gebäude für di e
Durchführung dieser Ma ßnahme in Frage kommen . V.
Sie setzen den betroffenen Hausbesitzern eine ange- Die Aktivitä t der verantwortlichen schweizerisch en
messene Frist zur Durchführung der angeordneten Regierungsstellen in bezug auf einen zweckent-,
Arb eiten oder lassen die Arbeiten a uf Kos ten des sprechenden Ausbau des Luftschutzes auf Grund der
Pflichtigen selbst ausführen, wenn er die Frist ver- neu esten Luftkriegserfahrung,en wird durch die a.m
streich en läßt, ohne der amtlichen Aufforderung
nachgekommen zu sein. Die Hauseigentümer sind 3) So z. B. im "Bund" , Bern, Abendblatt vom 17. Februar 194~ ,
verpflichtet, die angeordneten DurChbrüche herstel - !lnd im "Neuen Winlerlburer Ta~blall " vom 15. Februar 1944,
len zu lassen od er' ihre H erstellun g durch von der 4) VollotllruliQer WorUaut im "Pfotar " 10 (1944) 97 .

46
5. März im Nationalratssaal in Bern erfolgte G r ü n - wie nac h dem letzten Kri ege, zu glauben, die kleine
dun g der S c h w e i z e r i s c h e n L u f t s c hut z - Sch we iz k önne durch das Vorbild der Abrüstung der
Off i z i e I' s g e seil sc h a f t unterstrichen. Die Be- V/elt den ewigen Frieden bringen, wird man im
deutung, di e di eser Neugründung zukommt, ist vor Sch weizervolk wohl k a um me hr begehen . W enn wir
allem daraus zu erseh en, daß insbesondere die au ch, n ac h dem Kriege unsere staatlich e Selbständig-
Spitzen der beteiligten militärischen Dienststell en an k eit bewah r en woll en , k ön nen wir auf die be w a f f -
der GrÜDdungsversammlung teilnahm en, so beson- n e te N e u tr a 1 i t ä t un te r keinen Um stä nden ver-
ders der Ch ef des Eidge nössisch en Militä rdepa rte- zich te n . An ein e mil itäri sche Bereitschaft ohne Luft-
menls, Bundesrat K 0 b e l t, und der Chef der Luft- sc hu tz ist n ich t m ehr zu denken. Der Bundesra t hat
sChutzabteilung des Eidgenössischen Militä rdeparte- desha lb vorsorgl ich schon heute die Beschlüsse für
ments, Prof. Dr. von 'vV a I d kir c h, sowie ferner di e defini tive Organisa tion der Abteilu ng für Luft-
. Oberstdi visionär Ban d i und Oberstbrigadier von SChu tz") gefa ßt. Auch im künftigen Städtebau wird
W a t t e n w i I und zwe i Mitglieder der Eidgen össi- m an auf den Luftschu tz in verm ehrtem Maße Be-
schen Luftschutzkommission. da cht n ehm en müssen. Viel e gr oße und Wichtige
Bundesrat K 0 b e l t begrüßte die geplan te und im Aufgaben sind in Zusa mmenar beit mit zivil en und
An schluß an seine Rede vollzogene Gründung 5) der militäri sch en Behörden n oc h zu lösen .
Sch weizerisch en Luftschutz-Offiziersgesellscha ft mit Ich möch te ni cht schli eßen, o hne di e Hingabe und
g rundsätzlichen Ausführungen 'über die der z e i - di e Leistungen I hr er Ma nnschaften, weibliche selbst-
ti ge La ge des schweizerischen Luft - vers tä ndlich inbegriffen, a n zu erkennen. Wo ich Ge-
sc 11 u tz e s, denen nachstehendes entnommen sei: legenh eit hatte , di e Luftsc hu tztruppe an der Arbeit
Wenn im Bundesratssaale bisher verh ä ltnismä ßig zu sehen , sei es in der welschen Schweiz, im Tessin
wenig Anfragen in Luftschutzangelegenh eiten zur oder in den deu tsch sprec hend en La ndesteilen, überall
Erörterung gestellt worden seien, so sei dies keines- konnte ich di e großen F ortschritte in Ha)tung und
wegs auf ein Verkennen der Bedeutung der Luft- Können feststell en . Erfr eulich ist es besonders zu
sChutzorganisation und der Verdienste der Luft- sehen, mit welchem Erns te und Eifer Ihre L~ute
SChutztruppe zurückzuführen, sondern vielmehr als ihren Dienst leisten. Di e Aliforderungen, die an jeden
ein gutes Zeichen dafür zu deuten, da ß k em Anlaß einzelnen gestellt werden, h a ben immer mehr zu-
zu wesentlicher Kritik vorläge. Überdies sei allge- genommen und werden in nä ch ster Zeit bei der zu:
mein bekannt, we lche schwierige und umfangreiche nehmenden Versch ä rfung des Luftkrieges und seinen
Arbeit von den leitenden und ausführenden Organen Rückwirkungen a uf unser La nd kaum geringer wer-
des schweizedschen Luftschutzes bisher geleis te t den. Glückli ch erweise g ibt es bei der Luftschutz-
wurde und welch en w ertvollen Dienst sie im Ernst- truppe, tro tz r;ler lang a nda uernden Bereitschaft,
falle zu leisten in der Lage sein würden. lieine Ermüdungserscheinungen. Es wäre verfrüht,
Die Schweizerische Luftschutzorganisation habe in Ihnen und Ihrer Truppe h eute zu danken oder bereits
einer Zeit aufgestellt werd en müssen, zu der noch für ein Luftschutzdenkm a l zu werben. Meine Worte
keine Vorbilder des Auslandes und ebenso noch keme der Anerkennung soll en a ls Ansporn zu noch größe-
modernen Luftkri egserfahrungen vorgelegen hätten. ren Leistungen aufgefaß t werden. Der Krieg stellt
Sie mußte dama ls also 'von Grund auf gewisser- weit höh ere Anford erungen. Der Kri eg verlangt von
maßen aus dem Nichts neu geschaffen und aufgeba u t der Luftschutzm a nnsch a ft die gleiche körperliche
werden. Wenn die Schweiz heute feststellen könn e, und geistige Einsatzbereitschaft und Widerstands-
daß sie über eine durchgel.Jildete Luftschutzorganisa- k raft wie vom W ehrmann an der Front."
tion und eine gut vorbereitete und ausgerü stete Luft- Im An schluß an die Rede des Bundesrats Kobelt
SChutztruppe verfüge , so sei dies nicht zuletzt. der unterrichtete Prof. von Wal d kir c h die ver-
Voraussicht und Beharrlichkeit des langJahngen sammelten Luftsch utzoffiziere in eingehenden Aus-
Chefs der Luftschutzabteilung und seiner MitarbeIter führungen über die n e u es t e n E r f a h I' U n gen
zu verdanken. im Luftschutz. ~nschließend fand durch 57 Delegierte
Die vor dem -gegenwä r tigen Krieg geschaf!~ n e n ge- aus fa st allen Territorialkreisen der eigentliche Grün-
dungsakt der Luftschutz-Offiziersgesellschaft statt
setzlichen Grundlagen und die darauf baSIerenden bei dem Major Müll er, St. Gallen zum erste~
Verordnungen und W eisungen w~rden durch dIe Zentralpräsidenten gewählt wurde. Z~m offiziellen
Kriegsereignisse bestätigt. Auf dIesen Grundlagen Organ der Schwe izerischen Luftsch utz-Offiziersgesell _
konnte in ständiger Auswertung der aus den kneg- schaft wurde die auch unseren Lesern bereits be-
führenden Ländern bekanntwerdenden Erfahrungen kannte Zeitschrift "P rot a r" bestimmt, die somit
systematisch w eiter aufgeba ut werden. Diese J!'est- nunmehr Organ . zweier r:naßgehlicher Vereinigu ngen
stellung sei um so beachtenswerter, a ls vor Knegs- Jll der SchweIZ ISt, namlIch der Luftschutz-Offiziers-
ausbruch auch in der Schweiz die AnSichten uber gesellschaft und d es Sch weizerischen Luftschutzver-
Ausdehnungs- und Wirkungsmöglichkeiten des mo- bandes. Die Zeitschrift, der es trotz der durch den
dernen Luftkrieges und demgemäß auch über Zweck- K~ieg auch für die schweizerische Fachpresse be-
mäßigkeit und Brauchbarkeit von Luftschutzmaß- d~ngten Ers chwernisse gelungen ist, ihr inhaltliches
nahmen oft sehr geteilt gewesen seien. NIveau zu halten, dürfte nunm ehr weiteren Auftrieb
Bundesrat Kobelt zeichnete dann im einzelnen den erhalten. Die Schwierigkeit, die auch in der Grün-
weiten Weg der auch in der Schweiz zurÜCkgelegt dungsversammlung der Offizi ersgesellschaft zum
werden mußte, um d en gegenwärtigen Stand im Aus- Ausdruck gebracht wurde, daß die französisch
bau des Luftschutzes zu erreichen. Er warnte vor sprechenden Offiziere sie größtenteils nicht lesen
dem Glauben daß für die Schweiz bereits jede Kriegs- könnten, dürfte wohl dadurch behoben werden daß
gefahr vorüber sei und betonte, daß jede noch so in Zukunft in noch größerem Umfange als bish~r die
kleine Nachlässigk~it von heute unter Umstä Ilden Aufsä tze in mindestens zwei Sprachen (deutsch und
morgen mit Menschenleben bezahlt werd en musse. französ isch) veröffentlicht werden . Me h 1.
Er begrüßte es daher, daß die schweize~is~hen Luft-
schutzoffiziere sich im vollen Bewußtsem Ihrer Ver-
antwortung nunmehr zusammenschlössen, nicht, um AUSLANDSNACHRICHTEN
gesellschaftliche Veranstaltungen durchzufuhren ,
sondern um sich in kameradschaftlicher Zusamm en- Schweden
arheit auch außerhalb der Dienstzeit und im gegen-'
seitigen Erfahrungsaustau sch ständig weiterzubilden. Luftschutz der Handelsflotte.
Besonders bedeutungsvoll erscheinen die nach - Einem neueren BerichtI) über die Maßnahmen die
stehenden Sätze die deshalh im vollen Wortlaut von den schwedischen Behörden zum Sc hut z 'd e r
Wiedergegeben s~ien: H a n dei s s chi f f e g e gen L u f t a n g I' i f f e ge-
"Ich sehe den Wert Ihrer Vereinigung nicht nur troffen wurd en, en tn ehm en wir fol gendes:
für die Dauer des Krieges, sondern besonders auch Bereits 1936 kam die Frage des Schiffahrtsluft-
für die N ach kr i e g ~ z e i t. Den gleichen Irrtum schutzes im Marinestab zur Behandlung. Damals
') Bericbt über die Gri1n d un gsvers.mmlun~ und Wiede r ~ab. der 6) VIII. S. 44 dies es Heltes .
Rede von Bundu r.t Kobelt .ieb. "Prot. r" 10 (1944) 53. 1) P . S k j 11 J d in ,FJy~Ja.rm " 1943, Nr. 11, S. 37l>--378.

47
"'lil'ele eIn e An l e i tun g für di e OffizI ere nuf 11 ;111 -
SC' lts s ta l'k \'el'\\'un d b:lI', be:s il zt nbcl' nuf d el' anderl'n
lI els:;c lliffen betre ffe nd dl'n Sc I1 U t z d () I' Sc h i f I l'
:-; e il l' pill u <Il'bc ib fii lti ge und gn;l'hu lt e Hes<ltzulI g' III1L
gege n chemische K a In p f ' tor f e und Lu f ta 11 - g ut au sgebi ldetun VOl'ge:se tz!l' II. ll1L 11 <ll'eli iSl d;J S
g I' i f f e a usgeaJ'beitet und im SomllJel' ,HJj8 Ullt €1' [o';i11rz e ug e in er S E J b :s t :sc bu~z ge li te in s cl];lfl g lc icll zu-
lI e lli Tit el " Luftschutz- un d Ga 'Sc hut zll lall nah ll ll' ll
<lel lI l' II , cl ie e in ge t reten e Scliiidl'1l ebe llf"ll s 111 (, I's ier
für Ha nd e l ' fahrze uge" al s .1\1', 4 der "All ge lll e ill l'n
Lini e mit. eigenen .YJitt C' ln zu ul' ltC' ben \'el'such "1l IlIuLL
An\\'e is un gen" der Luft 'c hu tzi n:spekti on i 11 ell1 el' r\ u f -
Da.' F a hl'zC' ug unterst eht Ilill s ich lli clJ de s I.u fl -
la ge von 10000 Exemp la l'en h erausgegebe n die durch s<:h utzes dem Luftsc hutzl e it er illl Ua fen. \\'c nll d EI'
di e Heellere ie n an a ll e schwedi sch en lJ an'de ls:sc h i He
KOl1lmandant Schiff, L MlulI g oel el' Besatzun g lIi <.: ht
\'eJ'tei lt w urd e, I n di ese Il An\\'eisungen 2 ) wel'clen zu-
l'ette n zu könn en g la ubt , i:st C I' \·e rpfli cht el, JJl'ill1
n ~ichst gewi 'se Maßnah men zur Vermeid un g od el' Luft schu tz le it.el' lIilfe \'o n Lalld anz ufo l'd el'lI, EI' III UU
v erl'lngerung, , d ~ I' WIrkunge n von F li ege'r a ng l'i ffl'n
hi e rb ei a ber cla mi t rec hn e n, daß dLe. :111 L an d \01 '-
angegeben, .. ::;0 , hnde n s ich da rm eingeh end e VOl'- handene n Kl'ä fte a ll e Il ~ind e \'0 11 zu tun ll a lJen, \I ' l'S-
schl'lIt~n fUI' dle Verdunk lu ng der Fahl'zeuge \\'i e wege n \\'ahl'sc he inli ch binn l' n a ngc ll1 es.'e ne r Ze it
auch em e kurz e Schild erung des mutmaß lich en VOI'- J,e in e Hilfe e in tl'effen dürft e.
gehens von Flugze ugen bei Angriffen auf Hand el:;-
'chiffe und geeigneter Gegenm a növe l' seite ns der ' -\'ä hl'e nd d er Luftschutz zu Land e se in c Leute au s-
\Va se l'fahrze uge , Der Ha uptteil der Anw eis unge n is t bi ldet und übt, haben d ie 8ch i ff s b esn tzung e n
delll Gasschutzdienst gewidmet, da man damals ", n- im a ll geme i n e n k e in e Lufts c hutzübu ll -
nahm, daß di e Schiffsleitungen j edem anderweiti ge n ge n geh ab t. Di e:s ist bedauerli ch, abe l' a us \\'il't-
' chftden seh r wohl zu begegnen wi sen, daß e ihn e n sc llaftlich en Gl'ünd e n sc hwe r zu ände rn . Von S<.: hiff-
aber I m a ll g meinen an hinreichen.der Ke nntni s des fahrt seite w irel oftma ls hel'v ol'gehobe n, claß di e Be-
Ga s krieges u llll der Gegenmaßn ahmen fehlt. sa tzung a uf ein em 'c hiff so g ut gc trillllnt se i, lIaß
besond er e Lu ft chutzübn ge n ni cht erforde rli<.:h se icn .
Er t im Somme r 1939 w urde die Frage des chiff- Dies ist jedoch ein Irrtu m. Be tl'a chtet llI a n nünll ich
fa hrts l uHschu tzes weitergeführt. E ine Umfrage zeigte d ie versc hiede ne n Di e ns tzw eige, so er g i bt s ich, da ß
la~a J s jedoch, daß die 10000 Exemplare der "A llge- d ie Besatz ung im Fe u erlö 'chen genügend ge:schult,
m e lll en Anwei ungen NI'. 4" zu m großen Teil b ei jedoch in ele l" Bekämp fun g und Unschäd li chmachu ng
Luftschu tzchefs un d Behörden weit im Landesinnern ei er vO I'kommend en Arten von Brandbomben n icht
Ia,gen, und die Exemplare, die die Seefahrzeu ge Lat- - a u ·geb il det. i t; sie ist wahr cheinli ch a u ch n ich t
sachhch erreicht hatten, im a llgeme in en "abhande n daran gewöh.nt, drei b i v ie l' Bränd e zug le ich zu
ge kommen" waJ'en . Es wurd e eine n eu e, kl ein ere lösch e n, noch dazu, wenn d ie eigen en Pumpen oder
Auflage ged rUCkt, die vorlä ufig in Reserve gehalten Spü ll eitun ge n zertrümmert s in d. Ha nd. p ritze n s in d
wi rd in der Absicht, sie im Kri egsfall e a n die Han- im a ll geme in e n ni cht a n Bord vorhanel en, u nel mit
elel schiffe zu verteilen. Fer n er w u rde ei n Entw ul'f e In em P a temfe u erJ öscher is t gegen e in e Bra ndbolllb e '
zu "Allgemein en Anweisungen fÜI' den H a f ,e nl u f t- nicht. v iel a u ·zuI'ichten. E in paar KÜ belsp ritzen oller
c hut z" au sgearb eitet un d an in Bett'acht kom- anelel'e leichtere Ha nd prilzen n eb t 5 m Sch la u ch
m ende Behörden usw. zur Kenntni nahm e unel Äuß e- würden som it di e BrandschutzbereitschaH des SChiffes
rung über andt. Noch vor Abla uf der Rücksend efri st in hoh em l~mde erhöh en. W as den San i t ä. t s-
w u rde es jedoch erforderlich, die Durchführung de I' di e n s t anbelangt, so muß diesel' wohl a ls gesichert
Luft chutzorganisation der lLiifen a uf Gl'und di eses betrachtet werden, da elie ä l teren Schiffsofl'lz ier.e -
Entw urfes a nzuordnen. übel' den ei nschl ägigen Unterricht in der Schiffah rl s-
F erner wurden Geld und Gas s c h u t z 11l a t e r i a I schule hinaus - im a ll gemeinen ein e g roB e Erfah-
für die Sch i ffe angefo r der t un d b ewilligt. rung im p r akti schen Umgehen m it Verl et.zten gesa m-
Das Materia l w urde beschafft u nd bei den LuHschulz- me l t haben. Es ist j edoch notwend ig, daß elas Ver-
chefs in ungefähr ::15 schw edisch en H a fen städ ten banelmateria l im Kriege zu m mindeste n so b emessen
Illnterl egt. Bei A usb ru ch d es gegenwäl'tigen Eri eges is t., daß es a usreicht, a u ch wenn ein Vi ertel d er Be-
w urde e chließlich nölig, d ie Schiffe, d ie Khegfull- sa.tzung ern s tlich vel'l etzt wel'den soll te.
rende Lä nd er a nliefen od er deren Fal1rwasser b efuh- Für jedes Fahrzeu g m ü ßte sod a nn e infach.es
I'en, in gewis em Umiange mit Gas chutzmaten a l L ec k d i ch tun g m at er i a I besch a fft werde n,
zu ve r seh 'n. Die Luftschutzinspektion ordnete da- zu vörderst für plitterleck in der Wasserlini e, und
l1lu ls an, daß an die schwedischen Hanelelsschiffe, die die Besatzung m üß te m it eier Handh ab u ng dieses
a uf A u la nd sfahrt gingen, in einem geeigneten schwe- Materials g ut v,m:traut gemacht werden. Eben so wü r e
disch en Hafen Gamasken für äi~ Besatzung a usgege- zu ver la n gen , daß die Besatzung mit einet· ungünstig
b '11 w urelen, während solche Fahrzeu ge, die sich in li egenden, nicht detonier ten Bombe ri ch tig umzugeh en
einem a usländischen Ha fen b efanden, Erla ubni er- versieht. Am schlechtesten bestellt ist es an Bord, wi e
hielten, daselbst zum vo r teilhaf testen Preise Gas- oben a ngedeutet, mit dem Gas s c hut z di e n s t. Es
ma ken für die Besatzung anz uka ufen. Die Inspek- i t aber a u ch hi er mit gew isse n Fortschr itte n zu
tion rechnete hierbei m it ein em Preise von ungefähl' r echnen . . Di e jünger en Schiffsoff izier e, d ie in ele n
o Kronen je Gasmaske; einige Schiffsleitu Hgen er- letzten J ahren i n d er Kri eg 'f1o tte Di enst taten, h a be n
• standen jedoch Gasmask en, di e bis zu 125 Kronen im a ll geme in e n ein e b efri edigende Gas chutza us bil -
ela tück 1<.0 teten, wodu rch die Ka lkulatio n en de r d ung erha.lten, un d ein Teil der übri gen hat. d Ul'ch
lnsp kLion u mge toßen wurden. Der kleine Pass u:s Vorträ.ge a n den Navigation 'chulen oeler !Jel "see-
betreffs de "vorteilhaften Prei es" war a uf dem militärisch en Kursen " für Scb iffsoffiziere wen igst ens
Wege über die Ozeane offenbar abhanden ge kom- einige Kenntnis in den einsch lägigen Fragen erla ng t.
men . . ,. Groß e SChwierigkei ten ind trotzdem unter UmsUi n-
den b ei erhöhter Luftschutzbereilschaft zu el'Wal'tc lI ,
Zur Zeit h a b en die me ist'e n seege h end en schwe- wenn der Gasschu tzdie nst p lötz li cb organ is iert un d
di. eh en Handelsschiffe ihre Gasmask en an BOl'd, un d ins W,erk gesetzt w erden muß. In vie lfach er Be-
ein Teil hat sich auch das übrige Ga schutzmatel'ia l ziehung wäre es daher el'\vün . cht, daß ein A uf bau
a u liefern la en. I m l{ri eg falle oder bei ein er Z),H' chon jetz t in die W ege ge leitet wird un d das P el'-
Einnahme höchster Bereit chaft nötigend en po li - onal vor a ll em die erfol' der li ch e Au s b il dung im Ge-
tischen Lage muß jedes schw edi eh e Hande l 'schiff brau ch d er Gasma k e und in der Hand h a bun g fler
ein Ga chutzgerät unver zügli ch an BO I'd nehm n . Cerätschaften erhält.
Aber darüber hinaus ind die ch iffe a u ch gezwun-
gen , an Bor d den Lu f t sc hut z zu 0 l' g a n i - Allgemeine Instruktionen für Luftschutzwarte.
i e r e n, um Feu er, Leck und Kamp fstoffe be-
VO I~schJäge für Di e n tanwe i 'unge n für L uft schulz-
kämpfen und Verletzten er te Hilfe lei t n zu könn en.
E in chiff auf ee i t unter dem Ges ichtsp unk t des warLe in d an sich schon früh eI', so z. B. \'om fl eichs-
Luft chutze eine eigene kl eine Wel t. Der Schiffs- lufLschu Lzve l'band in sein e n Veröffentli ch ull gl'n , ge-
I,ommandant i t der Luflschutzl eiter, der m it all en
zu GeboLe tehenden Mitteln Besatzun g, chi·ff und ~) Vgt. den aus führli chen Be r ichl von H ei nz·GÜnlh e r M c hI in " Gas -
FI':lcllt zu chüLzen . uchen muß. E in ~ chiff i.' t ein T- schul z un d Lu ft schutz" 11 (194 1) 4\.

48
Illachl worden und ebenso habe n mehrere Örtliche gen, daß pr i vaL e Lu f t sc h u Lzr ä u DI c in de ra
Luf tschutzl e ite~ Anweisungen herausgegeben. l-Iioo-- vorgeschrieben en Umfang gesch affen werd en . Hier-
aus erga.b s ich di e Notwendigkeit zum Erlaß ein er bei hat er zu beachten, daß die e.10rderlichen bau -
mehr autoritären Di ensk'l.nweisung. Di e Luftschutz- technischen Maßn ahmen (bei pi els weise Abs teifun -
inspekti on hat daher Ende vorigen Jahres in Zusam- gen, Sp litterSChutz und dgl.) die ganze Zeit über , so-
menarbej t mit dem Re ichs lufLschutzvel'band die lange Luftscbutzzu stand herrscht, in voller Ausdeb -
" A I1 g e m e in e In s t I' U k t ion für L u ft- nung d urchgeführt bleiben , aber Gasabdichtungs-
~ c hut z w a r t e" (So nd erallweisungen r. 6/ 194::1) leisten und Filter für Belüfter bis auf weiteres
he rausgegebpll. Aus ihrem Inb aW ) ist fol gendes zu abzumontieren sind. Bei Bereitschaftsgr ad III darf
heri chte n: jedoch die Boden fl äche in privaten Luftschutzräumen
(mit schriftlicher Erlaubnis des L4ftschu lzchefs in
B e f e h I s v e r h ä I t n i ss e: Luftscbutzwarte2 ) und jedem Einzelfall e) nur bis h öchstens zur Il ä lfte für
ihn en unterste llte P er so nen, die kraft des Gesetzes Lagerzwecke a u sgejnutzt werden; W a chkü chen,
üb er ein Verfügun gsrecht des taates über den Be- Trockenräum e, Ma ngelrä ume, Pl ä tträume und Fa hr-
rlnrf des Luftschutzes vom 31. März 1938 3 ) vom Luft- rad räume dürfen · aber für ihren ursprünglieben
~cbutzchef h era ngezogen w erden , sind bei Luftschutz- Zweck verwendet werden. Di ese Benutzung ist je-
zu stand (BereiLschaftsgrad IH , Il und I) verp.fh chlel, doch b ei Eintritt von Bereitscha ftsgr ad II un verzüg -
~i ch in DiensLangelegenbeiten nach den Welsun g:en lich a ufzuheb en . DerLuftschutzwart muß des weiteren
zu I'iohte n, die von der Lä nsverwa ltun g, dem zustan - durch Aufklärung und Propaganda unter allen im
dig-en Luftschutzcbef oder den laut Verordnung den Selbstsc hutzber eich Wohnbaften und Beschäftigten
B ~feh I führ enden P el'sonen erteilt werden. Beim Zu - Kenntni s im Luftschutz zu verbre iten s u chen und auf
~ am lll e narbeiten mehrerer Selbstschutztrupps an jede vVeise darauf hinwirk en, daß a u ch jene, di e
einer SchadensteIle führ t der Fübrer d erj eni gen nicht zum Selbstschu tz h erangezogen worden sind ,
Se lb stschutzgemeinschaft c1 en Befehl, in deren .Be- sich bereit machen, den Anfo l'derungen d es Lu ft-
reicb deI' Schad en eingetr eten is t. W enn ~n eWer krieges gerecht zu \Ve l'den. Er h a t endlich Mißständfi
Schadenste Ile ein Höbergestellter (Blocl~leJter, Be- sowie vorgebrachte Wün ehe und Vor schl äg e unv er-
fehl shab er e in er Einheit des allgemewen Lu.ft- züglich dem n äc hste n Luftschutzvorgesetzte n (Blo ck-
scbutzes, Schadenstell enb efehl sbaber oder dgl.) em- leiter) zu m eld en.
trifft so übernimmt di ese l' de n Befehl. Der L,uft-
scbutzwart führ t sein erseits den Befehl über das Ibm B e i Eintritt höch s ter B e r e it c h aft:
unters tellte Personal gemäß den von denzu tändigen Der Luftschutzwart ba t dafür zu sorgen , daß sä mt-
Luftschutzbefeblshabern erla senen naberen Vor- lich e Luftschutzräume unverzüglich so h erge l'ichtet
ehriften. werden, daß sie ohne weiteres in Gebrauch genom -
men werd en könn en , daß ferner die angeordnete
All g e me i neO b I' i e ge n h ~ i t e n : Der. Luft- Verdunklung bei Eintritt der Dunk elh eit durch -
schutzwart, d er di e vorgescbr lebene Ausb ~l dung geführt und schli eßlich ohn e Verzögerung die Dach -
c1urchzumachen hat, soll sich genaue Kenntms ver- bOden entrümp elung bewerkstelli gt wird. E I' ist p er - .
schaffen a) von d er Bebauun g des. elbstschytz- sönlich dafür verantwortlich, c1aß die unter tellte
ber eiches und c1 en ver schied enen Ra umhebkelten , Selbs tschu tzgemeinschaft sich in h öcb stel' Bereil.-
von de n Luftscbutzrä um en, Verbindungswegen, Ab- schaft befindet. Der Luftschutzwart oder c1 essen
spe rrhä hnen u sw., wobei a uch geSChützte .Plätz.e au f Stellvertreter müssen sich dann stä ndig im elbst-
Dachböden von denen a us Brandbomben bekarnpft chntzbereich oder in dessen un mittelbarer achbar-
werden kö~nen zu erkund en und bei Beda rf herzu - chaft befinden. Das Feuerlösch- und Sanitäts mate-
richten sind, b )' darüber, we,r sich am Tage und wer rial des Selbstschutzes muß kriegsmäßig unter-
sich des Nachts in der Luftschutzgemewschaft au,t- gebracht, Sand in Tüten, Kübeln oder anderer trag-
h ä lt, c) über getroffen e Luftschutzmaßn abmen sowIe barer Verpackung bereitgestellt, mit W asser gefüllte
verfügbare Geräte u sw. und. deren Verwah~llngs­ Kübel in jedem Treppenhaus und Stockwerk wie
plätze, d) über Führer, BereIche, Luftschutzl a um auch auf dem Boden aufgestellt, Wasserreserven in
' und Hilfsmöglichkeiten der ~ngrenz ~ nde.n L .-Ge-. hierfür geeignete Gefäße eingefüllt, bei Bedarf interne
meinschaften, u m im Notfall diesen beisp~w ge n oct. el Ala rmierung eingerichtet und in diesem Fall (zumal
auch ihre Hilfe anfordern zu können , sowIe e) bezug- zur achtzeit) ein besonderer Alarmpo ten nach
li eh der Lage von benachbarten .Meld e~ teJlen : Ver- einer Dienstliste aufgestellt, die WobnungsschlüsseJ
band- und Entgiftungsplätzen, offen theb en Luft- (eventuell Dopp elschlüs el) an dem hierfür vorge-
schutzräu men Luftschutzberbergen usw. Der Luft- sehenen P latz hinterlegt, Gasmasken und Helme ' g e-
schutzw a rt soh aucb dafür sorgen, daß ständig das e r - holt und in der angeordneten ReihenfOlge au geteilt
f 0 I' d e r I ich e e I b s t eh u tz per 0 n a I vor- w.erden. Der Blockleiter ist zu unterrichten, sobald
ha nd en ist, und hat zu diesem Zwecke vorzuschlagen, die anbefohlene Bereitschaft eingenommen ist. Bei
welche im SeIDstscbutzrevier wobnhaften oder be- den im Selbstschutzrevier Wohnhaften un d Beschäf-
~chäftigte n Personen für das reguläre bzw. Ersatz- tigten hat der Luftschutzwa rt auf ein luftschutz-
personal au sgehoben werden sollen, er ~at ferne.r von mäßiges Auftreten hinzu wirken, wobei insbesondere
dauemde r Verhind erung oder von A;bgangen b ~ l d em darauf Gewicht zu legen ist, daß jeder, der nicht von
ausgehob p. nen P ersona l unve~zi.lgl!ch d er hohe en . den Behörden aufgefordoo-t worden ist, den Ort zu
Luftschutzstelle (dem BIoekl elter ) Meldung zu er- verlassen, am Heimatort verbleibt und seiner gewöhn-
statten und dabei gee ignete Ersatzleute vorzu schla- li chen Arbeit nachgeht. B ei Fliegeralarm haben
gen sowie bei der Au fstellung des Selbstschutzplan s diese Personen unbedingt Luftschutzräume aufzu-
mitzuwi rk en. s u chen und die persönliche Ausrüstung, Werkstücke
Der L uftschutzwart hat sodann darauf zu seh en und Mundvorrat zur Mitnahme in den Luftschutz-
und dabei mitzuwirken, daß die S e. 1 b s t sc h u ~ z- raum bereitzuhalten . Die Türen zu den Wohnungea
kr ä f tein der vorgeschriebenen Welse aus ge bl I - müssen bei Fliegeralarm un verschlossen gelassen
d e t und für die in Aussicht genommenen Aufgaben werden . W ä hrend des Krieges hat" j edermann eine
geschult werden. Er h at ferner die. Luft~chutzmaß­ Identitätsmarke oder einen a nd er en Id entitätsau sweis
na hmen zu überwachen, die Hauseigentumern und (z. B. die Kennkarte) b ei sich zu führ en. L eichtent-
Mietern im Luftschutzb er eich obliegen oder von zündliebe Gegenstände (Vorbänge, Drap eri e n und
'ihnen fr eiwillig getroffen werden, und die.sen Per- dgl.) mü ssen soweit wie mögli ch abgenommen und
lIOnen erforderlich enfa lls mit Rat un d Auskunften an an einem ge chü tzten Platz in rler Wohnun f:! \'el'-
di e Hand zu gehen. Dabei ist b esonders darauf zu
achten daß das erforderliche Brandschutz- und Sa-
nitäts~aterial 'sowje Verdunkelungsmaterial b escha~ft t) VoUständiger W ortlaut in .. FI.,glarm " 1943. Nr. 11 . S. 389. 3"
und 393. I
wird und Doppelschlü ssel zu den Wohnungen berett- I) I" Schweden als " Heimschutzl .iter " bezeichnet. Diese r ha t
geste1Jt oder ' andere Anstalten getroffen werden, da- allerding. , wi e aus der wiedergegebenen Vorschrift herTorgeht, z. T .
mit das Selbstschutzpersonal bei Luftangriffen, a uch erheblich weitergehende Aufgaben und Befugnisse als der deuts ch.
wenn niemand zu Haus ist, in die Wohnungen gelan- Luftschutzwar!.
gen kann . Der Luftschutzwart muß auch daJür sor- 'I Vgl. "Gasschutz und Luftschutz " 10 (19401 60 u. 6\.

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wahrt sowi e son s tige von d en Behörden erl asse n e erns tli ch en Gefahren in Form von n'ichtd etoniel'ten
Vorschrifte n und Anweisungen befolgt wel-den, Bomben und dgl. besteh en, läßt el' den Luftschutz-
An Orten, a n d en en ein "'·ohlfab.r.tsdienst ge plant raum r ä umen, Daliei is t insbesondere darauf zu
ist, soll der Luftsctmtzwart, nachd em der Luftschutz- achten, daß etwaige Obdachlose, di e ihre Untel'br in -
ch ef ein e Bekanntmachun g b etr, Abreden über selbst- gu n g ni ch t unmittelba r selbst regeln könn en (sowie
geregelte Einquartierung erlassen hat, sämtliche im Personen, di e w egen d es Vorhandenseins von Blind-
Selbs tschutzbereich Wohnhaft.en besuchen und für gänge rn gezwungen sind , ihre 'Wohnungen ' zu rä u -
all e Wohnungen die Zahl d er da rin Wohnenden me n), a n di e nächste Luftschutzh e l-beloge \' er\\'i ese n
sowie ein e da.rüber' hina us mög li ch e E inqu a.rti erun g werd en, Der LuftSchutzraunl ItlUß ge lüftet und ge-
(a uf vom Blockl e it er a u sgeh ä ndigten Ka rten ) fes t- reini g t, das Mate ria l ergänzt und wi ed el'hergeste llt.
s tell en, Er sol\}' s ich fe rner da.von üb erz eugen , ob die Gasleitunge n und Gash ä hn e d er ve rschi eden en "Volt -
H~vo hn e l' in größtmögli ch em Um fa n g für den Fa ll nungen müsHe n ge prüft \\' erd en, De r lI a uptgas ha hn
\'on Au sbombung Verabredungen üb el- selbs tgeord- darf e rst geöffnet werden, nachd em di e Mittei lun g
lI et e Einqu a rti erung in einem anclem T eil des Ortes ein gela ufen is t, daß a ll e Gas hähne auf dem Grulld ,
getroffen h abe n, Da n ach' soll Cl' di'e Einqu a rti erungs- stü ck geschl osse n s ind, S ind im Se lbs tschutzbel'e ich
ka rten zu ein em E inqu artierun gs registe r zusamm en - Sch ä den ein ge treten , so soll der Luftschutz\\' a rt sie
"teil en, 'das durch fOl'tgesetzte Kontroll e und Revi- a ufn ellm e n und d em Block leiter üb er Scb ä de lt a n
' dierung st.ändi g a uf dem Laufenden zu h a lten un d Gebäud en , di e von den Bewohn ern ni cht sl' lh"t au s-
a uf Verla n gen dem Blo ckl eite r oder dem Wohlfahrts- geb esse rt werd en könn en , Meldung ersta tt en, Außer-
di e ns tperson a l au szuhändi ge n ist. dem so ll er zu samme nfas.'e nd übel' all e Schü (lr n h e-
B e i B e J' e i t sc h a f t s a l a rm muß der Luft- richt.en un d a nge ben, welch e vo n ihll ell sc hon frii ll t' I'
schutzwa rt - üb el' di e Ma .ß nahm en hina u s, di e b ei ge m eld et wurden , w elch e vom Se lb s tschutz lt ehoh\,1t
I':intritt h öchster Ber eitsch a ft gelten - jemanden b e- werd en k önn en und inwi ewe it weiter e Maflllaltnl('n
a uftrage n, den Inhalt a ll el' ll,rntli ch en Rundfunkmit- erford el'li ch sind , An Ort.e n, a n nr n e n e ill \\' ohl -
teilungen vo n Bedeutung ge nau a bzuhöre n und ihm fa hrtsdi e ns t einzuri chte n is t, 8011 de r Lu ft s('h u t Z\)' U 1'\
unverzü gli ch zu m elden, ferner darauf achten , da ß Person en, di e ihl'c Unter-
bringung selbst gerege lt haben , di e li eu e A ll schrif t
B e i F I i e ge l' a I ar m begibt s ich der Luftschutz- der WohlfahJ'tsdien s tzentl'a le melde n, \) er Luft -
wart unter Mitn a hm e von Helm , Gas m ask e, Arnl - schutzwa rt so ll Obdachl osc, di e \ ' 0111 \\' ohlfubr ts-
binde un d sonstiger p el'sö nlicher Aus rüstung, ow ie die ns t Anw eis un gszette l er ha lten h a ben un d a ufge-
Meldeblo ck un d Bl eis tift schn ell sten s in den Luft - fordert worden s ind , s ich a u den Luftschutz \\'illt zu
sch utzl"a uli l. Er' prüft nac h, ob di e a n d er Reih e be- wend en, in geeign ets ter We ise e inq ua rti ere n, Dabe i
findlich en Beo bachte r a uf ihrem Pos ten sind (sind h a t e r clen Obdachlose n el'ford e l'iich enfa ll s zur all -
s ie ni ch t zur Ste ll e, so werden so fort a nd er e a,u s- gegebe nen Adresse zu führ e n 'und , we nn a uf de in
geste llt), ob sons ti ge P erso ne ll , di e s ich se ill es ' N isse n" Anw eis un gszette l ledigli ch das Grund stück bez\) ieh-
im Se lbs tchutzbc r'eich a ufha lten , in den Luftc hut z- n et ist, se lbst das passe nd s te Qua.rti er a uszu\\' ähl e n,
I'iiulll en Schlitz ges ucht h abe n, ob das Se lb.'tschu tz- Auf d!:1 r b ehördli ch en E inqu ar ti e run gs k ~lrt c s ind di e
perso n a l vo ll zä hli g is t (we nn ni cht, wird es mit ver - nötige n Angab en zu machen , \ Venn der Einqu a r -
fü gb a r em Vers tärkungsp el'so na l oder fre iwilli ge n' tierte n ac hh er ve rzieht, ist di es a uf der h arte zu ve r-
lü'äfte n \'ervo ll s tänd igt) und 00 das Ma teri a I Zlll' me r,k en und der Wohlfahrts di en s tzentra le (de lll
Il an n ist. Wohlfa hl't sb ezirks büro) zu meld en , Di e vom Woh l-
B e i Fli ege r a n g riff so ll der Luftschutzw a rl fa hl'tsdie ns t vel'anl a ßte Einqu a rti erun g- im elbs t-
llti t den Beob achtern Fühlun g h a lten und , sob a ld ei er schutzber e ich ist zu üb erwach en , Mißs tä.nd e sind zu
Il\in rleste Verdacht einer Sc hade n w il'lwn g \'orli e!I,t, beh eben lin d zwi sch en Wohnun gsinhabern und E in -
un H' rzü gli ch sämtli ch e Rä umli chk eit e n im Se lb s t- qu arti Cl'te n ents ta nd en e Mißhelli gk e iten n ac ll Mög-
schut zbere ich unters u ch en lassen, EI' so ll sofort ein - li chk eit beizul egen, Mißstände, die der Luftschutz-
gre ifen und In it Kra ft di e Rettungsa rbeiten leiten , wart nicht zu m eis tern ve rm ag, h at er der Wohl -
\\'obei es ihm u , a, oblieg t, b ei Brand od e r Ein s turz fahrtsdi en s tzentral e zu m elden,
de n lT a uptgashahn a bsperren zu lasse n und e!'foI'd er -
li ch enfa ll s Hilfe von ben achba rten Se lbstschutz- Neuer Luftschutzfilm.
ge meinschaJte n h erb eizurufen, wenn d er Sch a delt Der schw edisch e R eich sluftschutzve rltancl h at eill e n
nicht gemeist ert w erd en k a nn , Dem B lockl eiter (od er neu e n Film mi t d em Titel "W enn ei e r Kri eg kommt'·
ei er Meldestell e) ist Meldung zu mach en und für den herau sgebrachP ), ' ;Y'ä hrend di e Filme, di e der Bunn
rall , daß ein Verb leib im e igene n Luftschu tzra unl bi sh er h atte h er s tell en la ssen , h a uptsächli ch di e 01"
ni cht Iä.nger möglich ode r dessen Hä umun g a nb efoh - gani sation d es Luftschutzes, rue Au sbildun g der LS,-
len is t, zu ver s u ch en, d en ' chutzs u ch e nd en passie r- KräHe und de ren Wil'kungsmöglichke iten zeigten,
bar e \Vege n a.ch a nd eren Dec kungsmögli chk eiten (im behandelt d er n eu e Film den Lu f t s c hut z a uf
Notfa ll Torw egen , Kellern, schützend elll Gelä nd e , d e tn f l a c h e n L a n d e, und zw ar in sb esond er o dip
und c1 gl.) a nzuweiseil, Ist Sc ha.den gem eld et, word en VOl'b er eiLun gen ,und Maßnahmen , di e nach de n An-
und wird Hilfe vom allgem ein en Luftschutz erwar tet , we is ungen deI' Luftschutzinspektion und der Lä n s-
;;0 soll d" r Luftschutzwa rt fortfa hren, mit a ll en ver- ve rwaltung (Provinzial veJ'w a ltun g) a n kl ein eren
fü gba r e n Mittew eine Beg renzun g d er Sch ä de n zu Orte n (sog, ,L uftscbutzp lätzen ), a uf klein er en Ba.hn-
vers u chen , für e1ie erwartete Hilfse inbeil Wegwei se r höfe n und dgl. getroffen werden so ll e!}, Er zei gt
1}ufstell en und bei deren Eintreffen unverzügli ch a.uß erd em , wi e die fr eiwillige Luftschutztäti gkeit
den Befehlshaber d es H ilfs trupps üb el' d ie Lage unter- unter Mitwirkung de r Luftschu tzver ein e und unter
l~ichte n , Sola nge der eigen e Selbs tschutz n icht in Mit- Zusammen a rbeit mit anderen fr eiwillige n Organisa-
le id en sch a ft gezogen wurd e, ist der Luftschutzwart tionen , wie Heimw ehr, Rotes h: I'euz us w" betri ebe n
außerdem verpflicht et, ben achba r te n Se lbs tschutz- werd en kann, Der Film s tellt fern e r di e Planun g
gem ein sch a ften H ilfe zu leisLe n, wovon jedoch d er und de n Aufbau nes Luft chutzes, di e Au sb il dung
Blockl eiter (oder di e Meld es tell e) unterri ch te t werd en und di e Zu samm enarbeit mit and eren 'Wehl'orga ni -
muß, olche Hilfe soll ohne Anforderung geleis tet sation en sowie im An schluß a n ein en Lufta n griff a uf
werd en, wenn ein in der Näh e au sgebroch e nes F eu er eine n Ort und d essen Umge bun g d en E in satz der
das eigene Grundstück bedroh en k a nn , Der Beobach - Ll,lftschutzorgani sation ZUI' Bek ä mpfung der im Ort
tungsdien s t darf in des en ni cht erschl a ff en , und di r und a uf ein em benachb a r ten Gehöft entstande nen
Hilfsmannsch a ft muß im Bedarfsfa ll schn ell s ten s zu - Schäd en und ZUI' Löschhilfe b ei ein em durch nr n
I-ückgerufen w erden können, Flieger angriff \' e r~r sacht en Waldbrann dar,
Na c h An g roi f fun dEn t \\' a I' n u 0 g: ~ach­
d ern cler Luft.<;chutzwart na r h ge pl'üft hat. daß krin r 'I " F tyg larm " 1943, Nr , 11 , S, 371 ,

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