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Aus der Geschichte können wir lernen, das staatliche Machtausübung ohne
Toleranz (Autokratien, Diktaturen) ins Elend führen. Der Widerstand dagegen
wurde zunächst mit Gewalt gegen Menschen oder Gemeinschaften
(Hexenverbrennungen, Glaubenskriege) beantwortet.
Die philosophische Lösung war die Aufklärung, sprich der Ausgang des
Menschen aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit.
Die politische Lösung war Trennung von Staat und Kirche, später dann die
Gewaltenteilung.
Der Widerstand dagegen wurde zunächst mit Gewalt gegen Menschen oder
Staaten (Verfolgung, Weltkriege) beantwortet.
Die politische Lösung einer Machtausübung mit Toleranz nennen wir heute
Demokratie, Rechtsstaat, Menschenrechte und soziale Marktwirtschaft.
Die philosophische Lösung ist immer noch Gleiche: Aufklärung, heute Bildung
genannt - der Ausgang des Menschen aus der selbstverschuldeten
Unmündigkeit.
Und heute erkennen wir, dass uns die Extreme persönlichen, wirtschaftlichen
oder staatlichen Wohlstandsaufbau ohne genügend Rücksichtnahme auf das
Gemeinwohl und die Gemeingüter uns Geizhälse, Gierhälse und Blender
gebracht haben und uns diese immer mehr ins Elend stürzen:
Die politische Antwort ist unklar. Man ist uneins, wie man „die Geister, die
man rief“ im Zaum halten kann. Es fehlt an der einenden Vision. Man wählt
das kleinere Übel. Die noch beste Antwort bezeichnet man oft als sozial-
ökologische Marktwirtschaft.
Ich schlage vor, dass wir eine "zweite Aufklärung" starten - den Ausgang des
Menschen aus der selbstverschuldeten Rücksichtslosigkeit. Gestalten wir den
Homo empathicus. Meine gesellschaftliche Initiative dazu nenne ich
"Innovative Mitte".
Mein Wunsch ist, dass die Menschen diesmal eine Lösung zur Schonung der
Menschen und zur Bewahrung der Natur finden, bevor Gemeinschaften die
Antwort wieder in Intoleranz und Gewalt finden.
Wie sind eine freie Gesellschaft und Wirtschaft beschaffen, die Menschen in
allen Lebenslagen und Natur in seiner Vielfalt wertschätzt? Was denkt ihr?
Die Aufklärung hat uns von Machtausübung ohne Toleranz befreit. Nun ist es
an der Zeit, das eine "zweite Aufklärung" uns vom Wohlstand ohne Rücksicht
auf Mensch und Natur befreit.
Wenn alles gut geht, wird eine "zweite Aufklärung" uns mit der bisherigen
Geschichte und dessen Gewinnern und Verlierern sowie der Natur versöhnen
und uns Wege zeigen, mit beiden zukünftig schonend umzugehen, bevor
wieder Gewalt gegen Menschen und Gesellschaften eine "Vorklärung" der
Verhältnisse mit sich bringen.
Es wäre wunderbar, wenn wir diesmal aus Einsicht und nicht aus
Katastrophen lernen.
Herbert Haberl
0170-7620660