Tägliche News von Berliner Modewoche 2010 Donnerstag, 8.

Juli 2010

Fashion Week
startet mit Glitzer
und Rock ’n’ Roll in
den Sommer

Berliner Modewoche eröffnet

mit der Show des Designers
Marcel Ostertag. Mit dabei
auch Lena Hoschek, LaLa
Berlin und Kaviar Gauche ab
Seite 8.

Video Fashion-Shows auf www.berlinfashion.tv

Fotos: Alexander Palacios für WENN.com

Der Fotograf Who‘s next: Was war,

Daniel Josefsohn heute Patrick ist und
im Interview Mohr kommt.

Daniel Josefsohn sieht sich
nicht als Modefotograf, obwohl
er diverse Auszeichnungen für
seine Modestrecken erhielt.
Ein Gespräch mit dem Berlin-
Fashion.Daily über seine
geistige Heimat, seine Arbei-
Patrick Mohr, das bayrische
Enfant Terrible, wird am
morgigen Freitag seine Show
zeigen. Der Münchner Designer
liebt geometrische Formen
und gilt als vielversprechendes
Nachwuchstalent. BerlinFa-
Die Events des Tages und wer
gestern wen auf den Parties im
Berliner Nachtleben traf, finden
sich in unseren Rubriken Pre-
view und Review. Alle Termine
für heute und die Fotos unter
anderem vom Bread & Butter

3 6
ten und warum sein Hund der
einzig gut gekleidete in seinem
Umfeld ist.
14
shion.Daily traf den Designer
in seinem Münchner Atelier
zwischen Achatschnecken und
Zwitter-Fotos.
Opening, der ESMOD-Ab-
schluss-Show, der Party in der
projektGALERIE und weiteren
Empfängen ab Seite 14 und 15.

www.nhow-hotels.com opening winter

berlin
2010/2011
2 Shops & Showrooms
Local Heroes Hot, hot, hat
Von Anna Bührmann
High Fashion
mit Berliner
Tendenzen auf
350 Quadrat-
metern
Wer glaubt, dass Berliner Mode
vor allem bunt und chaotisch
ist, sollte so schnell wie möglich
im BFN Concept Store in den
Hackeschen Höfen vorbeischau-
en. Der Multilabel-Store bietet
mit über 30 Labels eine Aus-
wahl avantgardistischer Mode
Berlin Fashion Network, Hackeche Höfe, Berlin-Mitte
aus Berlin und Europa. Auf 350
m² dreht sich hier fast alles um
High Fashion. Zudem geht es
darum, immer die angesagtes-
ten Designer zu präsentieren.
Und so ist es kein Wunder, dass
momentan Kilian Kerner, Nils
Dunkel und Paula Immich ihre
neuesten Kollektionen zum Ver-
kauf anbieten. Das BFN-Team
bleibt immer auf der Suche
nach Newcomern, um nie den
Fokus auf die sich ständig wan-
delnde Berliner Designer-Szene
zu verlieren.
Backsteinwände, schwarze De-
ckenrohre und eine minima-
listische Einrichtung – im BFN
Concept Store lenkt nichts von
den aktuellsten Kollektionen
ab. Die Wahl zum Concept Store
Nummer Eins in Deutschland
durch den Wolrd’s Luxury Gui-
de, spricht für sich. BFN bedeu-
tet Berlin Fashion Network und
so soll der Concept Store au-
ßerdem ein Ort zum Austausch
sein. Berliner Designer tummeln
sich hier häufig, tauschen Ideen
aus oder treten so in direkten
Kontakt mit ihren Kunden, die
dann noch mehr über ihr Lieb-
lingslabel erfahren können. So
kann es auch passieren, dass
für den echten Labelfan ein
Unikat entsteht. Und man sollte
sich nicht wundern, wenn einem
hier der eine oder andere Promi
begegnet, denn Tilda Swinton,
The Ting Tings oder Franz Dinda
schauen hier öfter vorbei.
Berlinfashionnetwork.com
Video Porträt auf www.berlinfashion.tv
Von Alexandra Springer
Heißes für
kühle Köpfe in
der Steinstraße
in Berlin-Mitte
Hüte, Hüte und nochmal Hüte
sind alles was man sieht, wenn
man Devaki Dörflers Laden in
der Berliner Steinstraße be-
tritt. Zumindest auf den ersten
Blick. Schaut man genauer hin,
entdeckt man zwischen den
dunklen Holzregalen und auf
den antiken Kommoden auch
filigranen Kopfschmuck, unge-
wöhnliche Haarbänder und kul-
tige Käppchen. Das Hut-Label
Devaki, Steinstraße 4, Berlin-Mitte
Show me Sweden
Von Alexandra Springer
Trends aus dem
kühlen Norden
jetzt auch in
Berlin.
Auf den ersten Blick wirkt es
wie ein Labyrinth: Stahl-Quader,
schmale Gänge und Spiegel-Tü-
ren. Synthesizer-Beats klopfen
im Trommelfell – willkommen in
der Welt von Weekday! Auf 629
m² eröffnet die skandinavische
Modekette ihre erste Filiale in
Berlin. Ab 09. Juli, rechtzeitig
zur Fashion Week, können in der
Friedrichstraße 140 die heißes-
ten Trends aus dem kühlen Nor-
Weekday Store in der Friedrichstraße 140, Berlin-Mitte
Devaki lässt keinen Wunsch of-
fen: Von A wie Armee-Hütchen
bis Z wie Zylinder. Und sollte
das Wunschmodell doch nicht
dabei sein, wird es einfach an-
gefertigt.
„Ich möchte Klassik und Wage-
mut im perfekten Accessoire
verbinden“, erklärt Hutmache-
rin Devaki Dörfler ihre Philoso-
phie. Und das gelingt ihr auch,
denn ihre Details machen den
Unterschied: Ein karierter Bor-
salino mit grauem Seiden-Band,
ein lila-gestreifter Strohhut im
Stil einer Reitkappe und ein ul-
tramarinblauer Glockenhut. Auf
dem nächsten Regal: Ein kleines
mit Schmucksteinen verziertes
Filz-Käppchen, ein Feder-Haar-
Reif und ein beiges Barett. Ein
Blick auf die Puppen und die
kleinen Ständer auf dem Tresen
zeigt, auch Hals und Ohren müs-
den geshoppt werden. „Wir wol-
len in unseren Stores einen Mix
aus freundlichen Mitarbeitern,
toller Musik und futuristischer
Einrichtung erschaffen. Der
Store in Berlin wird dabei keine
Ausnahme sein.”, verspricht Eli-
nor Nystedt, Marketing- und PR-
Chefin von Weekday. Nach den
Kölnern und den Hamburgern
haben nun auch die Berliner
eine feste Anlaufstelle für Mode-
Wünsche aus Skandinavien: Ne-
ben der Eigenmarke MTWTFSS
werden auch die neusten Ent-
würfe von Store Made, Che-
ap Monday und den aktuellen
Weekday-Kollaborationen ange-
boten. Stine Goya, Carin Wester
und Mini Market sind nur drei
der Jungdesigner, die bereits für
frischen Wind an den Kleider-
Stangen sorgten. Mit Weekday
Vintage knüpft das Unterneh-
Donnerstag, 8. Juli 2010
sen nicht nackt bleiben: Hierfür
sorgen Hänger-Ohrringe mit Re-
tro-Charme, Ketten mit extrava-
ganten Pendel-Anhängern und
Halsbänder mit zarten Samt-
schleifen.
„Meine Hüte, mein Kopfschmuck
und meine Accessoires addieren
das gewisse Extra für das Up-
grade eines jeden Outfits“, so
die Wahlberlinerin. Seit 2003
entwirft sie jeden Sommer und
Winter eine Kollektion sowie
Kleinserien und Einzelstücke.
Vier Jahre später eröffnete die
gelernte Modistin ihren eige-
nen Shop in Berlin Mitte und
versorgt seither Hut-Fans und
Accessoire-Liebhaber mit den
neusten Trends. Egal für wel-
chen Kopfputz man sich letzt-
endlich entscheidet, in Devaki
Dörflers Laden ist man garan-
tiert gut behütet.
Video Porträt auf www.berlinfashion.tv
men an seine Anfänge an: Auf
der Insel Lilla Essingen in Stock-
holm eröffnete der erste Laden
mit dem Namen „Weekend“ –
der Name war Programm, denn
er hatte nur am Wochenende ge-
öffnet. Um die Kunden aus dem
Stadtzentrum zu locken, wurden
nur besonders erlesene Second-
Hand-Schätze angeboten.
Wer einen der Läden betritt,
sollte vorgewarnt sein: Zwischen
all den schicken Röhren-Jeans,
Oversize-Shirts, Jeans-Shorts
und hippen Accessoires, verliert
man trotz modischem Durch-
blick schnell mal den Überblick.
Wo ist der Eingang, wo der Aus-
gang und wo die Umkleiden?
Keine Panik, irgendwann weiß
man wo es langgeht – das haben
Labyrinthe so an sich.
www.weekday.se
Donnerstag, 8. Juli 2010
Video Weitere Interviews auf www.berlinfashion.tv
R
R
einstürzen, drauf-
halten, losschießen.
Das ist der künstle-
rische Dreisatz von
Daniel Josefsohn.
Deutschlands un-
e r s c h ro c ke n st e r
Fotograf hat Haltung. Die kann
keine Technik ersetzen. Der Sohn
eines Hamburger Nachtleben-
Unternehmers und ehemalige
Skater wurde 1995 bei der brei-
ten Masse mit seiner „Miststück“-
Kampagne für MTV bekannt. Die
spitze Zielgruppe fand sich in
dem Foto „Die neue S-Klasse“
wieder, das Teenie-Göre Julia
Hummer in rotweißer Sternen-
Lederhose beim Erkraxeln eines
gigantischen Mercedes-Sterns
zeigt. Das Motiv verkörperte ge-
nau die freche Egal-Haltung von
Raving Society und Slackern: Wir
eignen uns den Stern jetzt mal
an, keine Ahnung, wieso.
Als Modefotograf erhielt Daniel
Josefsohn beim deutschen Me-
dienpreis „Lead Award“ zweimal
Gold, für die Fotostrecke „Dear
Miss Darwin“ 2007 und die An-
zeigenkampagne „Half Wild, half
Child“ für das Modelalbel „Herr
von Eden“ 2010. Dabei versteht
er sich nicht als Modefotograf,
versteht nichts von Mode, hält
nichts von Make Up oder Mo-
dels. Wenn er für eine Mode-
strecke einen Skater fotografiert,
dann nur mit Schweißrand im
Schritt der Shorts. Mode muss
knallen, damit sie sein Interesse
Daniel Josefsohn
Reinstürzen, draufhalten, losschießen:
Daniel Josefsohn im Gespräch
weckt, gerne politisch, wie bei
seiner Strecke „Jewing Gun“, die
unter anderem ein israelischer
Soldat zeigt, unter deren Helm
der Schirm einer Louis-Vuitton-
Kappe hervorlugt. Am liebsten
arbeitet er mit Freunden wie DJ
Hell, Bent Jensen von „Herr von
Eden“, dem Maler Ulrich Lams-
fuß, der Musikerin Peaches oder
dem ehemaligen Terranova-
Produzenten Fetisch zusammen,
dessen Hund Rocco der beste
Kumpel von Daniel Josefsohns
Setter Jesus ist. Nacktheit hält
er oft für die angemessenere Lö-
sung als Bekleidung. Gerade hat
er mit einem roten Hundeplas-
tikspielzeug seinen ersten Porno
gedreht. Nur Terry Richardson
soll gefälligst seinen Hengstkol-
ben einpacken, der macht einen
sonst noch ganz kleinlaut. Dabei
kann Josefsohn locker über Pe-
nisneid und jeglichem sonstigen
Neid stehen. Seine künstlerische
Bedeutung als Fotograf wurde
dieses Jahr offiziell besiegelt: Im
Mai ehrte ihn der Kunstverein
Hamburg mit seiner ersten Solo-
ausstellung.
Du wirst bei jeder Erwähnung
spätestens mit dem zweiten
Attribut als Modefotograf
eingeführt. Siehst du das als
Missverständnis?
Völlig! Als ich mit Tatjana Patitz
fotografiert habe, musste Jesus
mir das Shooting retten. Peter
Kisur von „Herr von Eden“ lie-
Interview: Jan Joswig
be ich, weil er eher Künstler als
Stylist ist. Allerdings bin ich sehr,
sehr stolz, dass ich als einziger
Deutscher neben Mario Testino,
Mario Sorrenti und Matt Jones
für „Hugo Boss“ die Kampagnen
fotografiere.
Aber mit Klamotten kannst du
was anfangen?
Ich kaufe mir niemals was in
Deutschland. Ich würde nie auf
die Idee kommen, shoppen zu
gehen. Vor fünf Jahren habe ich
mich in den USA bei der Heilsar-
mee unglaublich gut eingekleidet
– für 16 Dollar.
Ich schieße gerade 45 Seiten
Mode für den „Musikexpress“. Da
bekommt jedes Model aber nur
ein Mode-Teil als Add On. Meine
beste Modeproduktion, die auch
noch politischen Content hat-
te, war „Jewing Gun“. Das war
für mich eine geile Produktion
mit Aussage. Wir haben in To-
kio Fotos von Chanel-, Hermès-,
Dior-Schmuckstücken übergroß
auf Pappe aufgezogen und mit
Obdachlosen fotografiert. Das
wollte die „Zeit“ für ihr Modespe-
zial aber nicht drucken. In Japan
kann man im Obdachlosenmilieu
noch fotografieren. In Los Ange-
les würde man abgestochen wer-
den.
Interessieren dich einzelne
Designer?
Wüsste ich nicht. Fetisch könnte
dir jetzt 20 aufzählen, ich nicht.
„Ich
würde nie
auf die Idee
kommen
shoppen zu
gehen.“
Ich trage gerade
gerne ein Chirurge-
noutfit von meiner Nach-
barin, der Pathologin aus dem
dritten Stock. Du bist kein Krea-
tiver mehr, du bist Arzt. Switched
Identity.
Seit 30 Jahren bin ich Bomber-
jacken-Fan. Ich habe sechs Stück
von verschiedenen Armeen. Is-
raelische Armee, eine schwar-
ze Security-Jacke… immer geil.
Bomberjacke und Talid, das ist
mein Standard. Oder auch diese
Hose, die ich trage, ein Euro in
China. Ich habe auch noch eine
alte Mao-Jacke vom Pekinger
Flohmarkt. Ein bisschen Uniform
finde ich schon ganz gut. Ich bin
sehr dafür, die Schuluniform
wieder einzuführen. Da gibt’s
dann nicht mehr: „Eh, Alter, gib
mir deine Nikes.“ Japanische
Schuluniformen sehen sehr sexy
aus. Daran würde ich mich orien-
tieren.
Hattest du bei „Die neue S-Klas-
se“ mit Julia Hummer von vorn-
herein geplant, mit der Sternen-
Hose auf das Berliner Europa-
center zu klettern?
Es ist in Hamburg gewesen. Der
Europacenter-Stern ist 20-mal
größer…
Du platzierst auch direkt Aussa-
gen, wie bei dem Foto mit dem
Stars-and-Stripes-Shirt, unter dem
die Zeile steht: „Dieses T-Shirt
wehrt das Böse ab“.
Das hat die auf-
traggebende Redak-
tion draufgesetzt. Mit der
Headline hatte ich nichts zu tun.
Ich wusste aber, worum es geht,
der Eingriff war okay. Ich moch-
te das T-Shirt, ich trug es immer
als Kind, um 1972 fast ununter-
brochen. Die Fotostrecke stammt
noch aus der Zeit vor Bush, da
war Amerika noch okay. Jetzt
würde ich das nicht mehr ma-
chen.
Sagt dir als Mann mit jüdischem
Hintergrund der orthodoxe jüdi-
sche Look etwas?
Liebe ich! Die Männer – wenn
ich schwul wäre, würde ich mich
in solche Mini-Rabbis verlieben,
die sehen sehr sexy aus. Solche
Schläfenlocken hätte ich auch
gern. Die Rabbis tragen keine
T-Shirts mit dusseligen Auf-
drucken. Wenn ich einen Kin-
derrucksack sehe, auf dem das
Schüler-Gekrakel schon ab Werk
aufgedruckt ist, könnte ich die
Modekonzerne exekutieren. Die
Kids haben eh wenig Phantasie,
damit wird sie komplett abge-
stellt. Das ist der Belzebub per-
sönlich, der Todmacher. „I love
you“ in Kinderhandschrift ab
Werk, ich konnte es nicht glau-
ben.
Du bist gerade von einem
„Thrasher“- in ein „Skateboard
Magazine“-Shirt gewechselt.
Ist die Skateboardszene immer
Porträt 3
noch deine geistige Heimat?
Ja, das war immer so. Mein ers-
ter Gedanke beim Einzug in mei-
ne Remise war, ich baue mir eine
Halfpipe in den Hof. Ich könnte
von der Dachrinne reindroppen.
Ich bin Berufsjugendlicher – und
das auch gerne. Ich habe auch so
einen Job, wo das gut geht. Ich
muss mich nicht rasieren und
chic anziehen, wenn ich einen
Auftrag habe. Ein Hemd, das ist
das höchste Zugeständnis. Mein
Hund ist eigentlich der einzige
gut Gekleidete. Er trägt Louis
Vuitton. Das gleiche Halsband
wie der Hund von Fetisch. Rocco
und Jesus lieben sich.
Findest du nackte Körper aus-
drucksstärker als angezogene?
Es macht das Arbeiten einfacher.
Viele Girls haben so eine Scheiße
an. Dabei sehen sie so gut aus,
haben so tolle Bodies. Wenn die
nackt wären, wäre es viel einfa-
cher.
Wenn du dich nackt präsen-
tierst, ist das eine Kampfansage
an die normierten Körper?
Du hast eine ähnliche Figur wie
Jürgen Teller…
Ich weiß nicht… Jedenfalls habe
ich einen kleineren Penis als
Terry Richardson. Ich kann da-
mit nicht so angeben. Ich messe
mich aber nicht mit irgendwel-
chen Terrys oder Tellers. Ich kau-
fe keine Zeitschriften und gucke,
was andere machen.
4 Personalities Donnerstag, 8. Juli 2010

Begehrenswert schöne Zähne...

KÖPFE
Das „Who is who“ der ...beneidenswert cooler Style
Berliner Mode-Szene: sechs
Persönlichkeiten kurz vorgestellt.

Andreas Mühe Tanja Mühlhans Frans Prins und Gereon Pilz

Der Fotograf Andreas Mühe ist ein Perfektionist unter den
Fotografen. Die akribischen Inszenierungen, die Lichtregie, die
Location und das Setting – alles muss stimmig und das Team bei
der Arbeit still sein. Diese Konzentration ergibt überwältigende
Bildinszenierungen, die Andreas Mühe zu einem der renommier-
testen Fotografen Deutschlands machen.
Sein Talent erkannte auch schon der Altmeister der deutschen
Modefotografie F.C. Gundlach, der ihn förderte und lehrte. Seine
Portraits von Angela Merkel, Daniel Brühl oder Hannah Herz-
sprung, seine Arbeiten für Vanity Fair, Park Avenue, Spiegel und
Brigitte sind nur ein Auszug aus seinem umfangreichen Portfolio.
Die hauptsächlich mit einer Großbildkamera abgelichteten Bilder
erinnern an Standbilder aus großen Kinofilmen. Man würde gerne
sehen, wie die Geschichten weiter gehen.
Der Referentin für Kreativwirtschaft der Senatsverwaltung für Wirt-
schaft, Technologie und Frauen in Berlin sieht man den öffentlichen
Arbeitgeber nicht an. Zur Modepräsentation eines Designers oder
auf Podiumsdiskussionen zum Kreativstandort Berlin sieht man
Tanja Mühlhans schon mal in einem Outfit der Berliner Designe-
rin Paula Immich. Tanja Mühlhans ist eine Art Schutzpatronin der
Kreativen in Berlin. Für sie jagt sie nach Fördermöglichkeiten und
besänftigt Bezirksämter, entwickelt Ideen, damit Designer und Mu-
siktalente mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung bekommen.
Tanja Mühlhans hat beim Film begonnen und sich dann als Fürspre-
cherin der Club- und Musikszene Berlins einen Namen gemacht. Seit
einiger Zeit betreut sie auch die Bereiche Medien und Design. Sie ist
Mitbegründerin von Create Berlin, das als international ausgerich-
tetes Netzwerk Designprojekte im In- und Ausland zur Förderung
der Berliner Kreativwirtschaft kuratiert und als eine Anlaufstelle für
van der Grinten PREMIUM MEN JULY 6 – 9, 2010
Die Zeiten ändern sich. Einer der dafür gern die Verantwortung
übernimmt, ist Frans Prins, einer der Initiatoren der grünen Mode-
PREMIUM JULY 7– 9, 2010
messe THEKEY.TO. „Grüne Mode ist schick und anspruchsvoll. Aus
diesem Grund bringen wir eine exquisite Selektion moderner und
angesagter Labels mit Casual- und Streetwear-Brands zusammen.“,
so Frans Pins, der zusammen mit Gereon Pilz van der Grinten im
Sommer 2009 die Messe für grüne und nachhaltige Mode gründete.
STATION-Berlin
Dr. med. dent. Simone Schauer Dr. med. dent. Peter Kienzle Sabrina Niggemann
Frans Prins beschäftigt sich schon länger mit dem Thema „Green“ Luckenwalder Straße 4—6 10963 Berlin
und gründete 2007 Grass Routes, eine Agentur, die bei nachhalti-
gen Produktions-Abläufen in der Modeindustrie berät. Die Messe
www.premiumexhibitions.com Joachimstaler Str. 34 10719 Berlin Tel.: 030 - 81 82 59 09
U1/U9 Kurfürstendamm Concorde Gebäude 14. OG
THEKEY.TO zeigt wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit ist und wie
kreativ man damit umgehen kann. Das Motto der Green Guys Prins
www.zahnaerzte-edelweiss.de
und van der Grinten: „Wir wollen einen positiven Impuls aussenden
und durchaus auch mit der Vorstellung von einer Zukunft provo-
zieren, in der ‚Coolness‘ zusammen mit Verantwortung und Qualität

G-SHOCK meets Starstyling

Kreative bei Projekten und Ideen im Bereich Design zählt. Hand in Hand gehen. Das ist unser Ziel, und wir befinden uns bereits
mitten in der Veränderung.“

Advertorial Armbänder individuell und fan- tenreichtum der G-SHOCK im

G-SHOCK
präsentiert
sich zur Fashion
Week bunt und
facettenreich
Die Marke G-SHOCK kooperiert
erstmals mit einem deutschen
Modelabel und geht zur Fashion
Week eine Kooperation mit
Starstyling ein. Das Ergebnis
des Zusammenschlusses ist eine
bunte, exklusive und streng li-
mitierte Design-Kollektion. Die
Modedesigner Katja Schlegel
und Kai Seifried haben sich 20
Dawid Tomaszewski Antje Drinkuth Jessica Weiß Modelle der aktuellen G-SHOCK
Kollektion ausgesucht und die
tasievoll gestaltet.
Am 09. Juli werden die hand-
gefertigten Designerstücke, in
dem temporären Showroom in
der Mulackstraße 32, erstma-
lig der Presse vorgestellt. Hier
sind nicht nur die limitierten
Modelle zu sehen, sondern auch
einige besondere Werke der in-
ternational anerkannten Street-
Art-Künstler Skore183, Roid
und Dems333.
Am 10 Juli zeigt das Trendla-
bel Starstyling die Frühjahr/
Sommer-Kollektion 2011 „Anti
Avanti“, in der sie die designten
Uhren, sowie weitere Modelle
der Marke, in Kombination mit
ihren Outfits, im Rahmen einer
Modenschau präsentieren. Am
gleichen Tag öffnet der Show-
room auch für alle Uhrenlieb-
haber, die sich von dem Facet-
Starstyling-Design überzeugen
möchten. Marketing-Manager
von Casio, Kai-Christian Helms,
ist bereits vor der Veröffent-
lichung von dem Zusammen-
schluss begeistert: „Wir freuen
uns, dass wir mit Starstyling ein
besonders kreatives Duo für die
Kooperation gewinnen konnten.
Die bunten Designer passen
perfekt zu unseren farbenfro-
hen Kollektionen.“ Die G-SHOCK
designed by Starstyling wird
in einem Paket, bestehend aus
Uhr, T-Shirt und Accessoire der
Starstyling-Manufaktur, erhält-
lich sein. www.g-shock.de
Fashion-Show Starstyling: Sa. 10.
Juli 16.30 Uhr, Bebelplatz, Berlin
Temporary Showroom: Sa. 10.
Juli 11-18 Uhr, Mulackstraße 32,
Berlin-Mitte

Zur ersten Ausgabe des Nachwuchspreises „The new generation
award“, bei dem das Modekaufhaus Peek & Cloppenburg sich trend-
bewusst und talentfördernd zeigte, präsentierte Dawid Tomaszews-
ki neben Jungdesignern, wie Michael Sontag und Frida Weyer seine
Kollektion. Im Sommer 2010 zeigt er erstmals im Rahmen der Mer-
cedes-Benz Fashion Week im Mode-Zelt am Bebelplatz. Ursprüng-
lich kommt der junge Designer aus Polen, studierte unter anderem
in London, arbeitete bei Comme de Garçons in Paris und gründete
letztendlich sein eigenes Label „Dawid Tomaszewski“. „Ich war sehr
eigenwillig und wollte nur das haben, was mir gefiel. Die Mode ist
einfach mein Leben. Es ist ein Gefühl und eine Einstellung, die man
einfach in sich trägt. Es ist nicht so, dass ich mich bewusst dazu
entschieden habe.“, so Dawid Tomaszewski über seine Berufswahl.
Dawid richtet sich nicht nach seiner Umgebung und den gängigen
Trends, ist trotzdem modern und richtungsweisend. Er schafft sich
seine eigene Welt, in der er Gedanken, Erlebnisse und Erfahrungen
in Kollektionen umsetzt. Seine Visionen und Ideen haben einen
Platz in Berlin gefunden, wo er lebt und arbeitet.
Antje Drinkuth ist Mentorin an der UdK Berlin und der Akademie
für Mode und Design, Mode-Journalistin, Stylistin, Produzentin
und Gründerin des Fashion Salons. Nach ihrem Modestudium an
der UdK Berlin war sie zunächst Modechefin beim Berliner Maga-
zin „Style and the Family Tunes“, dessen Profil sie mit unzähligen
Modestrecken prägte.
Immer mit der Mission, die Mode lebendig und faszinierend zu
sehen, hilft sie heute ModedesignstudentInnen, ihren eigenen
Stil zu finden und Modejournalisten, die Mode zu verstehen. Als
Mutter eines kleinen Sohns zieht sie mittlerweile die Lehre der
rastlosen und launischen Mode-Businesswelt vor. Sie ist mit der
Modeszene in Berlin groß geworden und hat miterlebt, wie sich
Berlin zur deutschen Mode-Metropole mauserte.
Jessica „Jessi“ Weiß ist eine der Autorinnen des wohl bekann-
testen Modeblogs Deutschlands: LesMads. Die Wahlberlinerin
kölnischer Herkunft schreibt, zusammen mit ihrer Kollegin Julia
Knolle, im 24-Stunden-Rythmus bis zu zehn Beiträge am Tag
auf dem zum Burda-Verlag gehörenden Fashionblog. Mit knapp
500.000 Lesern pro Monat ist LesMads einer der erfolgreichsten
Modeblogs in Deutschland. Der Schreibstil ähnelt einem Tage-
buch, die Texte sind oft sehr persönlich und aus der eigenen Per-
spektive geschrieben. Für die 24-Jährige Bloggerin ist alles ein
großes Abenteuer und sie sieht ihren Beruf, als Gründerin und
Autorin des Modeblogs, als Lebensbereicherung. Nachvollziehbar,
wenn man durch die ganze Welt reist und in den Front Rows in
Paris, Mailand und London Platz nimmt. Aber es ist nicht nur der
Platz am Catwalk, der Jessie und ihren Blog besonders macht –
es ist die Menge und Vielfalt der Beiträge, mit denen Jessie und
Ihre Kolleginnen die Webnutzer versorgen.
G-SHOCK Starstyling Modell „Agate“ G-SHOCK Starstyling Modell „Scoobiedoobie“
6 Who‘s Next & Fair Donnerstag, 8. Juli 2010 Donnerstag, 8. Juli 2010 Business 7

Who‘s next: Patrick Mohr Der Reiz des Besonderen

Von David Roth
nur Mode gab es wenig. Wieso?
Das stimmt so nicht. Schwer-
punkt der Show waren Jeans,
Der Münchner dazu gab es Oberteile, die aus
technischen Stoffen hergestellt
Designer wurden, die normalerweise im
Drachenbau verwendet werden.
Patrick Mohr Geometrische Formen, die ja
über meine Ansichten zu Mann
und Frau.
Bewusst unterscheidest du in
deiner Vision von Mode nicht
zwischen Mann und Frau. Legst
du dich im Privatleben auf ein
Geschlecht fest?
ders, daher hatte ich auch in der
Schule Probleme. Ich wurde ge-
hänselt, war der Außenseiter in
der Klasse. Auch in der Familie
lief es nicht immer rund. Ich war
das schwarze Schaf der Familie.
Als Kind habe ich immer die ver-
bale Konfrontation mit meinen
eine Ausbildung zum Einzelhan-
delskaufmann in einem Sport-
artikelgeschäft gemacht. Wen-
depunkt in meinen Leben waren
meine Modeljobs in Paris und
Mailand. Damals entdeckte ich
meine Leidenschaft für die Mode.
Du spielst darauf an, dass ich
in Interviews verlauten lassen
habe, dass ich mit 30 Jahren in
Paris zeigen werde. Richtig? Dazu
muss ich sagen, dass ich mich
verändert habe. Ich sehe die Din-
ge anders, vielleicht realistischer,
und bin auch Geschäftsmann.
Von Margarita Kozakiewicz interessanter und vielseitiger,
mehr junge Designer, Künst-
ler und Musiker zogen in die
„Ich fühle deutsche Hauptstadt, um hier
zu leben und zu arbeiten. Was
mich privilegiert, ganz offensichtlich fehlte, war
ein Catwalk-Event von interna-
diesen Beruf tionalem Niveau, auf dem die
es. Diese Stadt hat eine sehr hohe
Lebensqualität und Dynamilk und
lockt daher viele Menschen aus
dem Ausland an.
Wie modebewusst ist der
Berliner?
Es gibt globale Trends, die sich

liebt geometri- mein Markenzeichen darstellen,

wurden in das Design integriert.
Durchaus, jedoch möchte ich an
dieser Stelle nicht auf meine Se-
Eltern gesucht. Später habe ich
eine Ausbildung zum Schreiner
Gott sei Dank. Deine Schauen
sind Highlight jeder Berliner
Bevor ich den Schritt nach Paris
wage, möchte ich in Deutschland,
in einem so vielen Designer und Brands ihre
Kreationen zeigen können, und
wie ein Lauffeuer verbreiten und
dann gibt es einen bestimmten

sche Formen Durchaus gab es also auch Mode xualität, geschweige denn meine begonnen, da mich das Materi- Modewoche. Apropos Berlin. Österreich und der Schweiz eine spannenden genau diese Lücke haben wir Style, den man in bestimmten
zu sehen. Die Bodybuilder wollte sexuellen Vorlieben eingehen. al Holz faszinierte, jedoch recht Wolltest du nicht schon längst feste Institution sein. Ich möchte geschlossen. Städten beobachten kann. Hier

und gilt als viel
versprechendes
Nachwuchstalent.
Eigentlich wollte der Modedesi-
gner Patrick Mohr mit dreißig
in Paris zeigen, doch Paris lässt
noch auf sich warten. Patrick
Mohr, das bayrische Enfant
Terrible, wird vorerst in Berlin
zeigen. Gut für Berlin. In sei-
nem Studio in München, in dem
Zwitter-Fotos die Wände zieren
und Achatschnecken ihr Unwe-
sen treiben, sprachen wir über
das Stilmittel Provokation, seine
Spring/Summer 2011 Show und
sexuelle Präferenzen.
Bei deiner letzten Modenschau
in Berlin gab es posende Body-
builder, Silikonbrüste und leben-
ich mal ganz anders darstellen.
Klar, dass alle nur über die Insze-
nierung sprechen, doch das ist
auch gut so. Alles geplant, alles
durchdacht.
Die Jeans, die Oberteile, das wa-
ren doch Modelle, die du schon
vor Jahren gezeigt hast. Modi-
sche Innovation Fehlanzeige?
Was glaubst du? Dass ich ver-
schimmelten Käse zeige? Das
waren alles neue Sachen. Wir
können gerne zusammen zu
meiner Presseagentur gehen
und uns die Showpieces gemein-
sam anschauen. Mehr brauche
ich dazu wohl nicht zu sagen.
Akzeptiert. Welches Spektakel
erwartet uns bei deiner Spring/
Summer 2011 Show?
Alles darf ich euch natürlich
noch nicht verraten. Schon ver-
raten darf ich, dass die Mode
dieses Mal zum Großteil tragbar
sein wird, und Schwerpunkt der
Show wird die Thematik Unisex
sein. Ich denke, dass auch dieses
Mal viele Menschen überrascht,
Jeder hat seine Vorlieben, jeder
seinen Fetisch, so auch ich.
Zurück zu deinen polarisieren-
den Modenschauen. Mit Hilfe
provokativer Inszenierung
verschaffst du dir immer wie-
der Schlagzeilen in der Presse.
Kennst du Tabus?
Ja, auch Patrick Mohr hat Tabus.
Beispielsweise würde ich nicht
auf den Laufsteg kommen und
einen gigantischen Haufen hin-
terlassen. Oder auch komplett
nackt würde ich mich nicht nach
einer Show zeigen. Ich denke,
dass man eine Grenze ziehen
muss. Man muss wissen, was
man sich erlauben kann und
was nicht. Behinderte Menschen
in einer provokativen Inszenie-
rung wären definitiv zuviel.
Die Pressegeschichte Patrick
Mohr beginnt mit dem Gewinn
des Prix de Créateur, dem
Esmod-Preis für die beste
Abschluss-Kollektion. Wie sah
dein Leben davor aus?
Ich hatte eine schwere Kind-
schnell wieder abgebrochen und in Paris zeigen? nicht in Schönheit sterben. Umfeld ausüben
zu dürfen.“
Maia Guarnaccia, Vice President
der IMG Fashion Europe, brach-
te die Mercedes-Benz Fashion
Week im Juli 2007 nach Berlin.
Seitdem ist der Catwalk Show-
space am Bebelplatz ein wich-
tiges Element der Modewoche
und ein weiterer Erfolg in Maia
Guarnaccias Karriere.
Warum wählten Sie 2007
Berlin für eine Mercedes-Benz
Fashion Week aus?
Wir sind schon einige Zeit vor
der ersten Saison im Juli 2007
auf Berlin als Modestandort auf-
merksam geworden. Die kreati-
ve Szene wurde damals immer
Video Interview zu seiner aktuellen Kollektion auf www.berlinfashion.tv
Was macht die Mercedes-Benz
Fashion Week in Berlin beson-
ders und erfolgreich?
Das Besondere und Reizvolle
an Berlin ist, dass es hier keine
festgefahrenen Strukturen gibt.
Wir müssen uns nicht danach
richten, ob ein Designer Haute
Couture oder eine Prêt-à-porter-
Kollektion zeigen möchte, bei-
des kann hier auf demselben
Catwalk stattfinden, und das
ergibt eine Mischung, die be-
sonders von der internationalen
Presse sehr positiv aufgenom-
men wird.
2008 sagten Sie, dass Berlin
einer der interessantesten Orte
weltweit ist. Würden Sie diese
Aussage heute auch noch unter-
schreiben?
Absolut! Berlin hat sich in den
letzten 20 Jahren komplett neu
erfunden, und auch jetzt bemerke
ich bei jedem Besuch etwas Neu-
in Berlin sehe ich zum Beispiel
oft das Talent, besondere Ein-
zelstücke oder Couture-Teile mit
Streetwear zu mischen – das hal-
te ich für sehr fashionable und so
kommt ein Modestandort zu einer
eigenen Identität. Es gibt für mich
kein Land, das den perfekten Stil
verkörpert. Für mich ist die Qua-
lität der Mode wichtiger als die
Herkunft des Designers.
Ist Ihr Job für Sie Beruf
oder Leidenschaft?
Beides, ich fühle mich privilegiert,
diesen Beruf in einem so span-
nenden Umfeld ausüben zu dür-
fen. Und daher mache ich meinen
Job im Modebereich mit viel Lei-
denschaft. IMG veranstaltet nicht
nur eigene Events, sondern tritt
auch beratend für fremde Events
auf, dadurch bin ich viel in Euro-
pa unterwegs, um Synergien zwi-
schen den Modeschaffenden und
anderen Branchen herzustellen,
das wird nie langweilig. Maia Guarnaccia, Vice President der IMG Fashion Europe

de Schnecken zu bewundern, vielleicht entsetzt sein werden heit. Schon damals war ich an-

k Morgen stellen wir hier den Designer Vladimir Karaleev vor.

Jetzt auch fürs iPad.

Be the best
Von Margarita Kozakiewicz
Das diesjährige
Motto der
Bread & Butter:
„Best brands.
Best Buyers.
Best Business.“
Berlin, Juli 2010 – Fashion Week
und Sonnenschein: Zirkus-Kin-
der präsentieren die neueste
Kindermode. Die Dokumentar-
Filme „The other Final“, „The Fan
Demanium“ und „Maradona par
Kusturica“ werden gezeigt. Ma-
nuel Osterholt, alias Superblast,
gestaltet Fußbälle im Rahmen
eines Charity-Projekts. Als Live-
Acts treten Patrice, Janelle Mo-
naé und die Sportfreunde Stiller
auf. Volles Programm, das ist
klar. Und das sind noch lange
nicht alle Events! Da bleiben kei-
ne Wünsche offen – dafür aber
ein Frage: Wo findet die große
Sause denn statt? Auf dem Ge-
lände der Bread & Butter Berlin
am Flughafen Berlin Tempelhof
ist die Antwort!
Seit Dienstag geht es mit der
großen WM B&B Opening &
Football-Party unter dem Motto:
„Best BBQ. Best beer. Best ball.“
rund. Mit dieser Idee schießt
sich Gründer und Geschäftsfüh-
rer Karl-Heinz Müller garantiert
kein Eigentor: Von der großen
Stadion-Tribüne aus können bis
zu 3000 Zuschauer auf dem
60-Quadratmeter-LED-Screen
das aktuelle Fußball-Geschehen
verfolgen. Jubeln, johlen, mitfie-
bern und gemeinsam feiern. Zur
Messe-Eröffnung ein Fußball-
fest? Ein Kick-Off im wahrsten
Sinne des Wortes…
Natürlich dreht sich trotz des
diesjährigen Titels „Premier
League“ nicht alles nur ums run-
de Leder. Hauptsächlich geht es
wie immer um die Präsentati-
on der neusten internationalen
Trends der Sport- und Street-
wear-Mode. Dafür knüpfen die
Veranstalter an ihre bisherige
Strategie an und lassen sich da-
bei auch in diesem Jahr nicht
die Butter vom Brot nehmen:
Vom 07. bis 09. Juli 2010 findet
die halbjährliche Street- und Ur-
banwear-Messe zum dritten Mal
in Berlin statt. In den verschie-
denen Areas – Sport & Street,
Street Fashion, Fashion Now,
Style Society, Denim Base, Kids
Camp, Urban Superior Women,
Urban Superior Men, L.O.C.K. –
präsentieren die Aussteller ihre
Neuheiten in entsprechend in-
dividueller Atmosphäre. Somit
werden auf dem Gelände alle
angesagten Brands, Labels und
Designer aus den Bereichen
Denim, Sportswear, Street Fa-
shion, Function Wear und Casual
Dressed Up vereint.
Karl-Heinz Müller ist sich sicher,
dass die Bread & Butter, dank
der jungen Szene, in Berlin ge-
nau richtig ist: „Die hier ansässi-
gen Nachwuchsdesigner prägen
den progressiven, frischen Ber-
lin-Style, der über die deutschen
Grenzen hinaus bis nach New
York bekannt ist.“ Progressiv
und frisch? Stimmt, das passt
wirklich gut zusammen. Und
auch der Slogan „Best brands.
Best Buyers. Best Business.“
passt mal wieder. Oder, um es
auf Fußball-Deutsch zu sagen:
Das Konzept ist ein Volltreffer! Die Denim Base auf der Bread & Butter in Berlin Tempelhof
8 Fokus
SHOWS
Tag eins: Freizügigkeit in vielen Farbvariationen
die Shows vom Mittwoch.
Marcel Ostertag.
Von Julia Quante, Fotos: Alexander Palacios für WENN.com
Zum Auftakt der Berliner Modewoche Spring/Summer 2011 präsentierte Marcel Ostertag seine Kollektion
„I love to hate you“. Gewagte Farben wie pink, korall- und orangefarben dominierten in der Show und
selbst die Schwarztöne wurden durch glänzende Applikationen und Schimmereffekte zu einem Sommer-
ton. So auffällig wie die Farben sind auch die Schnitte bei Ostertag. Minis ohne Ende, aber zum Ausgleich
entweder als hochgeschnittenes Kleid oder mit einer luftig lockeren Satinbluse. Auffällige Details sind an
jedem Stück vorhanden. Schwarze symmetrische Ränder schmücken Kleider und Blusen, Pailletten und
Glitzer sind auf Seide und Chiffon mit eingebaut. Und eines kann man sicher sagen: Rosen-Applikationen
sind nach Ostertag der absolute Trend für den nächsten Sommer. Fast an jedem Stück findet man die
schwarzen Stoffwirbel. Ob auf transparentem, beigem Chiffon oder auf Seide. Was man sonst für altbacken
hielt, hat zumindest bei Ostertag ein Comeback. Und so sieht man auch Biesen ohne Ende. Biesen als Detail
oder einfach Biesenkleider, kombiniert mit den Rosen-Applikationen oder einfach zur transparenten Bluse
mit unauffälligem Floralmuster. Was zusätzlich nie fehlen darf, ist ein kleiner, schmaler Taillengürtel an
Kleid, Hose oder Rock. Passend zu den aufregenden Farben auch oft in einem dominanten Goldton oder
knalligem Orange. Auf jeden Fall muss sich die Frau im nächsten Sommer einiges trauen. Von gewagten
Farbkombinationen wie pink und orange, bis hin zu leuchtenden Pailletten-Harem-Hosen.
Donnerstag, 8. Juli 2010
Lena Hoschek.
Von Julia Quante, Fotos: Alexander Palacios für WENN.com
Völlig unerwartet wurden die Zuschauer der Lena-Hoschek-Show am ersten Tag der Fashion Week Teil
einer Erotik-Show. Gewagt wie nie schickte sie ihre Models diesmal nicht im süßen 50ies Look über den
Laufsteg sondern sexy in Lack, Leder, Nieten und Latex-Strumpfhosen. Ohne ihrem typischen Stil untreu
zu werden, wurden weitausgestellte Röcke mit niedlichen Flora-Mustern kombiniert, mit Stacheln, die am
Bund der Röcke angebracht waren. Wie Porno-Barbie-Puppen liefen die Models über den Laufsteg und
zwinkerten den Fotografen lüstern zu. Special Guest Dolly Buster, die in der ersten Reihe saß, hat dieses
Spielchen sicherlich gefallen. Besonderes Highlight: enge, blumig-bunte Dreiviertelhosen mit einem großen
Reißverschluss, der scheinbar den gesamten Schritt der Frau umfasst und auch über den Po läuft. Auch an
der Brust gibt es diese fantasieanregenden Reißverschlüsse an den sonst so harmlos aussehenden Blusen.
Die dominierenden Farben dieser Sommer-Kollektion sind rosa und schwarz und das natürlich auch immer
gerne in Glanzoptik. Allover Prints ziehen sich über die weitausgestellten, hochgeschnittenen Röcke, deren
Unterrock in einem aufreizendem rot hervor blitzt. Zum Ende hin kam dann doch die alte Lena Hoschek
wieder zum Vorschein mit tailliert zusammengeknoteten Blusen und hochgeschnittenen, knappen Hot-
pants in Floralmuster. Brav und sexy zugleich im 50ies Look. Ein Mix aus Süßem und Erotischem ergeben
den neuen Look im Sommer 2011. Das Publikum war kaum zu bremsen. Lena Hochek – die erste große
Überraschung am Fashion Week-Mittwoch.
Donnerstag, 8. Juli 2010
.Dimitri
Von Julia Quante, Fotos: Alexander Palacios für WENN.com
Das italienische Label .Dimitri präsentiert sich im nächsten Sommer in ganz unterschiedlichen Richtungen.
Körperferne Kleider geschmückt mit Bordüren, die mit orientalischen Mustern bestickt sind, leiten in die
diesjährige Show ein. Weite Tunikas in deckenden Farben, wie schwarz und rot, werden mit kurzen Shorts
kombiniert. Die Kollektion variiert stark zwischen den Stilen. Von Leo-Print, über futuristische Elemente
bis hin zum klassischen, orientalischen Stil, der den Großteil dieser Show ausmacht. Man findet auch
wieder unglaublich viele Pailletten-Applikationen und auffällige Pailletten-Kleider. Leder tritt in verschie-
denen Variationen auf. Einerseits als eine Art Mix aus Weste und Korsage über weitausgestellte, plissierte
Kleider und andererseits in Form von kleinen Ledergürteln, die schlichte Kleider an den Schultern oder der
Taille schmücken. Zum ersten Mal wurden an diesem Tag auch Trenchcoats gezeigt. Mit leichten Raffungen
an Schulter und Rücken wurde der Klassiker der Mäntel wieder aufgewertet. Für jede Frau scheint in dieser
Kollektion etwas dabei zu sein. Während die einen eher vom schlichten Etui-Kleid im Nude-Look schwär-
men, können sich andere über den buntem Patchwork-Mix im orientalischen Stil wundern. .Dimitri gibt im
nächsten Sommer keine klare Linie vor und schenkt uns Frauen damit alle Freiheiten im Stilmix.
Fokus 9
Kaviar Gauche
Von Julia Quante, Fotos: Alexander Palacios für WENN.com
Sinnlicher und atemberaubender denn je präsentiert das erfolgreiche Berliner Label Kaviar Gauche sei-
ne Sommerkollektion 2011 passend zu den Songs von Rammstein. Während die Models beinahe in den
seidig-leichten Stoffen über den Boden schweben, grölt es im Hintergrund: „Hier kommt die Sonne“. Ein
gelungener Bruch, den man auch in ihrer Kollektion wiederfindet. Ganz wichtig, wie auch auf anderen
Shows, sind wieder die Taillengürtel, die bei dieser Show in schwarzem Leder zu finden sind. Der gelun-
gene Bruch zu den Pastelltönen und den luftig übereinander gelagerten Chiffonschichten der engelshaften
Kleider. Der Stil von Kaviar Gauche hat sich in den letzen Jahren kaum verändert und auch in diesem Jahr
bleiben sie ihrer Linie treu. Die Kleider sind lang und werden wie auch die Hosen zusätzlich von einem
mitschwebenden Schleier ummantelt. Es wird mit der Transparenz gespielt, in dem man sie in mehreren
Lagen verschwinden lässt. So findet man in der Kollektion immer wieder durchsichtige Hosen, die durch
ihre vielen Lagen kaum noch gewagt erscheinen. Die vielen Lagen schaffen auch voluminöse Effekte an
den Schultern oder zu einem riesigen Fächer gerafft, ergeben sie das wohl schönste Hochzeitskleid aus
Chiffon. Man muss nur vorsichtig sein, dass der federleichte Stoff nicht reißt. Doch, ob man diese Mode im
wahren Leben tragen kann oder nicht, ist ziemlich egal. Aus dem Publikum war zu vernehmen, dass jede
Frau gerne nur ein einziges dieser Kleider besitzen würde. Kaviar Gauche schafft es einfach, die Frauen
zum Träumen zu bringen.
10 Blogs & More Donnerstag, 8. Juli 2010 Donnerstag, 8. Juli 2010 Behind the Scene 11

BLOGROLL BACKSTAGE
BerlinFashion.Daily bat die Macher zweier Blogs BerlinFashion.Daily hat sich hinter den
um ihren täglichen Eindruck von der Kulissen der Shows Lala Berlin und Lena Hoschek
Berliner Fashion Week. umgesehen und einige Impressionen eingefangen.

Suz Noch während des Examens

landete ich durch Zufall vor rund
einem Jahr bei iHeartBerlin.de und
bereichere den Blog seitdem mit
meiner wöchentlichen Partykolum-
ne und dem kritischen Blick einer
waschechten Berlinerin. Mit großer
Freude spüre ich für unsere Leser die
besten Underground-Parties und die
verrücktesten Trends der Stadt auf.
Als Juristin, Dj und Veranstalterin der
Partyreihe LastDays (lastdaysberlin.
com) lasse ich Styles und tragische
Ikonen auferstehen oder für immer
untergehen.

Wir mogeln uns durch die Fashion-Week.

Claudio Seit Oktober 2007
Fashion Week ist was für die Mächtigen, die Reichen und die Schönen. Einfluß, Intrigen, Glanz und Gloria. Nun, das mag für Paris, London und New York gelten. In Berlin hingegen
schreibe ich für das Online–Maga-
ist die Fashion Week eine Mogelpackung. Denn wirklich reich ist hier keiner. Abgesehen von einigen Geschäftsmännern, die zur Show am Bebelplatz erscheinen und sich mit zin iHeartBerlin, davor habe ich
russischen Models schmücken. Auch die tollen Outfits der jungen Wilden sind durchweg bei Zara und Monki erstanden, der Rest trägt Vintage für’n Appel und’n Ei. Und mächtig? Psychologie und Design Thinking
Vermutet man hinter elegant gekleideten älteren Damen bissige Chefredakteurinnen oder exklusive Boutiquenbesitzerinnen aus Paris, liegt man dezent daneben. Oft sind die in Berlin und Potsdam studiert. In
schicken Ladys nur die Cousinen vom Marketingdirektor bei Mercedes München, die dessen Platzkarten benutzen, mit dem Fashion-Business aber nichts am Hut haben. Zur meinen Beiträgen werden nicht
nur die Neurosen der Mitte-Kids
Fashion Week mogeln alt und jung gleichermaßen. Auch bei der Schönheit wird gemogelt. Die deutschen Schauspielerinnen und Heidi-Models, die zur Zierde in die erste Reihe
und Großstädterphobien auf
gesetzt werden, trifft man als Berliner natürlich auch mal im Supermarkt. Oder beim Sport. Sie wären erstaunt, wie fettig Haare und wie ungepflegt Haut zuweilen aussehen etwas unkonventionelle Weise
kann. Auch der kleinste Blogger geriert sich wie Anna Wintour, dabei macht er den kleinen Schein in Soziologie und jobbt im Café. Die Mogelei betrifft hier jeden, Schein über analysiert, sondern auch ernstere
Sein. Der Agenturbesitzer arbeitet heimlich in der Telefonzentrale, das langbeinige Model mit den hohen Wangenknochen jobbt sonst nicht in Paris sondern bei H&M im Center Themen wie Körperschemas-
Marzahn. Und wer eigentlich reich ist, gibt vor, nichts zu haben, denn arm ist sexy in Berlin. Und Sie, womit mogeln Sie sich gerade in die nächste Show? Keine Sorge, von uns törungen, Liebesresistenz und
Heimatlosigkeit besprochen. Ich
erfährt es keiner, Sie sind hier schließlich unter Ihresgleichen!
lebe und arbeite als freier Autor
und Psychologe in Berlin.

Um sich mal wieder kreativ auszutoben gründete Ervehea Ceji Ende 2009 nach ihrem Abitur
und zahlreichen Praktika ihren Blog Proletkult. Hier betrachtet sie Filme und Serien aus einer
KaDeWe inszeniert Diesel-Apartment
zur Fashion Week
etwas anderen Perspektive und zwar der modischen. Im Winter beginnt ihr Studium. Was danach
kommt, steht noch in den Sternen.
ervehea.blogspot.com

Advertorial
Bis zum 31. Juli präsentiert sich
DIESEL im KaDeWe, dem größ-
ten Kaufhaus auf dem europäi-
schen Kontinent und Shopping-
Aushängeschild Berlins, auf
dem 500 qm großen Lichthof
mit einem Apartment plus Gar-
ten. Das Apartment, welches
den Stil der 20 Jahre Berlins
aufgreift, bespielt die gesam-
te Diesel-Markenwelt mit der
Herbst Winter 2010 Preview-
Kollektion und bietet den Besu-
chern durch eine spektakuläre
Warenpräsentation ein einmali-
ges Shopping-Erlebnis. Von den
unnachahmlichen Denim- und
Fashion-Kollektionen, Schuhen,
Taschen, Wäsche, Brillen bis hin
zu den Düften, der Möbelkollek-
tion Diesel by Moroso, Leuch-
ten- und Lampenkollektion von
Diesel by Foscarini, werden
außerdem Olivenöl der Diesel
Farm, sowie der gerade vor ein
paar Wochen neu vorgestellte
FIAT 500 Cabriolet by Diesel,
gezeigt.
Wer also konzentriert die Welt
von DIESEL erleben und kaufen
will, findet im Berliner KaDeWe,
Tauenzienstraße 21-24, die ein-
malige Gelegenheit dazu.
Ursula Vierkötter, Geschäftsfüh-
rerin des KaDeWe, über die Ko-
operation mit DIESEL:
Wie kam es zu der Kooperation
mit Diesel und dem KaDeWe?
Der Aufhänger war unter an-
derem die Fashion Week. Wir
wollen gerade in diesem Zeit-
raum den mode-informierten
Leuten und den Touristen, die
zurzeit verstärkt in Berlin sind,
und natürlich auch allen ande-
ren Kunden des KaDeWe etwas
noch Ausgefalleneres und Be-
sonderes bieten. DIESEL ist ja
nicht nur ein Jeanslabel, son-
dern mittlerweile eine progres-
sive Lifestyle-Marke, die sich
gern auch Mal provozierend in-
szeniert. Mit unseren Ideen und
den Voraussetzungen und Vor-
stellungen von Diesel haben wir
schnell ein gemeinsames Kon-
zept gefunden und umgesetzt.
In Form dieses Apartments prä-
sentieren wir unseren Kunden
etwas ganz Besonderes, was so
noch nie da gewesen ist.
Sie sagten, dass gerade zur Fa-
shion Week das KaDeWe und
Diesel besonders gut zusam-
men passen. Inwiefern?
Diesel denkt jenseits der übli-
chen Grenzen und sprengt diese
mit einem Augenzwinkern. Das
finden wir ganz besonders toll.
Das passt wunderbar zur Fa-
shion Week. Gerade zu dieser
Zeit freuen wir uns sehr, unse-
ren Kunden neben den Fashion-
Etagen, der Beauty-Abteilung,
den Luxusboutiquen oder der
berühmten Feinschmecker-
Etage etwas komplett aus dem
Rahmen Fallendes mit ganz viel
Style zu bieten.

Berliner Designer präsentieren sich underground.

Fashion Station
Parallelwelten „Ach, es is doch grad diese Fäschn Week, ne?“, höre ich jemanden vor’m The Corner
sagen, in dem die neue Kollektion von John Malkovich präsentiert werden soll. Neugierige Blicke und
stehengebliebene Passanten, die mitkriegen wollen, warum hier so viele Leute vor der Absperrung
stehen, und bestenfalls auch ein Stück vom Kuchen haben wollen, ganz egal, um was für einen Kuchen
es da geht. Medien predigen die siebte Berliner Fashion Week, aber außer eingeweihten Modeinteres-
17 Designer, 100 Meter U-Bahn – junge Berliner sierten, weiß keiner so recht, was so eine Veranstaltung eigentlich ist, geschweige denn, wie sie abläuft.

Modedesigner präsentieren und verkaufen Kollek-
tionen, die nicht von der Stange kommen. In eigens
U5 Ale 0:00 – 18:30 r
zu Pop-Up-Stores umgebauten Zugabteilen finden
Shopping-Victims ein faszinierendes Angebot von
Streetwear bis Haute Couture, von schick bis schrill.
Das einzigartige Einkaufserlebnis in ungewöhnlichem
Rahmen zur Berlin Fashion Week. Natürlich ist der
Eintritt frei.
www.BVG.de/Shopping • Call Center: 030 19 44 9
rplaUtzhr
Das einzige was im TV ausgestrahlt wird, sind schließlich eh nur B-Promi-Gäste und skandalreiche
x a n d e
Inszenierungen, Fashion Week für Dummies findet man hier vergeblich.
Und so befinden sich hier in dieser Menschenmasse genau zwei Gruppen: Diejenigen, die gekommen
010: 1 :00 Uh
8. Juli 2 10: 13:00 – 21 sind, um sich John Malkovichs Modelinie TechnoBohemian näher zu betrachten und diejenigen, die
0
9. Juli 2 Malkovich selbst betrachten wollen. Als Fan von Mode UND Malkovich gehöre ich wohl zu beiden
Gruppen. Und doch wird die letzte hinter verschlossenen Türen stehen bleiben und sich den Rest der
Veranstaltung durch Fensterscheiben ansehen müssen, während die erste mit Malkovich feiern und mit
ihm sprechen darf. Und ich? Ich bin weder mittendrin, noch außen vor. Ich gebe dem Regen und den
gefährlichen Blicken der Security nach und radle nach Hause. Ich lese mir die Berichte über den Abend
im Internet durch und fühle mich, als wäre ich dabei gewesen. Anscheinend gehöre ich also einer wei-
teren Gruppe an: den virtuellen Konsumenten, die dank des World Wide Web nichts selbst erleben,
aber alles wissen. Über die „Fäschn Week“ bin ich also von meinem Balkon aus bestens informiert.
Aber irgendwas fehlt… Diesel ist bekannt für die klassische Denim Die Küche des Diesel-Apartments Diesel-Kampagne „Be Stupid“ und Diesel-Apartment im Schaufenster

00930005_AZ_Drive_In_Shopping_158x234_RZ_V1.indd 1 29.06.10 14:45

12 Shooting Donnerstag, 8. Juli 2010 Donnerstag, 8. Juli 2010 Tendenzen 13

LOOKBOOK TRENDS
Das BerlinFashion.Daily zeigt Schwarz bleibt das neue Schwarz:
hier jeden Tag Mode Made in Berlin. Mit reduzierter Farbpalette und transparenten Stoffen
Heute mit Devaki und Butterfly Soulfire. wird es im Sommer 2011 kühl.

Lena Hoschek Marcel Ostertag Marcel Ostertag LaLa Berlin

Model: Joelle Maranek (Viva Models), Fotografin: Kaja Smith, Haare & Makeup: Johanna Merz (Yap Academy Berlin), Produktion & Styling: Margarita Kozakiewicz, Assistenz: David Roth und Anna Bührmann
Schlapphut von Devaki
Dörfler, erhältlich im
Devaki Hutladen, Stein-
straße 4, Berlin-Mitte.

LaLa Berlin

Fotos: Alexander Palacios für WENN.com

STREETSTYLES Fotos: Suz, iheartberlin.de

Kleid von Butterfly Soulfire,

erhältlich im Butterfly Soulfire
Store, Mulackstraße 11, Berlin-
Mitte.

Links: Juliane, T-Shirt und Tasche Commme De Frank, Hose Alexander Thomas:, Hose H&M, Marcel, Oberteil Givenchy, Anna, Kleid Acne, Nagellack Chanel, Aino, Kleid Acne, Schuhe
Schuhe und Tasche: Garcon, Rock Cos, Armband Sabrina Dehoff McQueen, Jacke Comme Schuhe Topman, Tasche Leggins Vintage, Tasche Lippenstift Dior Opening Ceremony
Stylist‘s own. Des Garçons, Schuhe Vans aus Japan, Marken findet Longchamp
Rechts Anna, Kleid Kaviar Gauche, Schuhe aus Hongkong, Brille Mosley er aber überflüssig
Acne, Gürtel Cos Tribes, Schmuck Brasilien,
Ring Margiela
14 Preview Donnerstag, 8. Juli 2010 Donnerstag, 8. Juli 2010 Review 15

PREVIEW REVIEW
Das waren die Partys Fotos: Andre C. Hercher, Briony Ridley für sugarhigh, Alexander Palacios für WENN.com

und Events der ersten Tage der

Berliner Modewoche

10.00
Fashionshow Anja Gockel
Mercedes Benz Fashion Week, Catwalk Showspace Bebelplatz
By invitation only!

11.00
Eco Showroom
Während der Fashion Week im Sommer 2010 gibt die Agentur
sieben&siebzig im ECO SHOWROOM einen Überblick über ihre Kunden.
Dabei steht nicht nur die Mode im Mittelpunkt, sondern auch
Naturkosmetik, Bio-Food und Wohnen. Almstadtstraße 35, 10119 Berlin
Free entry! projektGALERIE:
Gäste

11.30
Fashionshow Aq1
Mercedes-Benz Fashion Week, Catwalk Showspace Bebelplatz
By invitation only!
ESMOD:

12.00
Temporary exhibition Esmod Chef Klaus Metz,
by Asics and Onitsuka Tiger „Family and Friends“ Ex-Vogue-Chefredakteurin KaDeWe:
systM Caf’e & Gallery, Torstraße 68 A. Blechschmidt Alexandra Neldel & DIESEL D-Chef Torsten Link
free entry! projektGALERIE:
Gäste

13.00
Fashionshow Laurèl
Mercedes-Benz Fashion Week, Catwalk Showspace Bebelplatz Bebelplatz: Bread & Butter Opening:
By invitation only! EDSOR Kronen-Chef Jan-Henrik Matthias Schweighöfer am HKW ESMOD:
Scheper-Stucke German Garment Stand Gäste

15.00
Fashionshow Rena Lange
Mercedes-Benz Fashion Week, Catwalk Showspace Bebelplatz
By invitation only!

16.30
Fashionshow Allude
Mercedes-Benz Fashion Week, Catwalk Showspace Bebelplatz
By invitation only!

16.30
Mangelware S/S 11 Fashion Presentation
Blackbox Theater, Torstraße 96
Entry with business card!

17.00
Designer Sale & Shopping Boutique
projektGALERIE, Torstraße 96
Free entry!

18.00
Bebelplatz:
Fashionshow Custo Barcelona Schauspieler Wilson Gonzalez Ochsenknecht projektGALERIE: projektGALERIE: Grazia-Opening-Party WEEKEND:
projektGALERIE:
Mercedes-Benz Fashion Week, Catwalk Showspace Bebelplatz und Manuel Cortez Gäste Gäste Designer Patrick Mohr
Gäste und Band
By invitation only!

18.30
Start your fashion business
0ffsite: WMF, Klosterstraße 44
By invitation only! Bebelplatz:
Fotograf Christian Schuller und

19.00
Schauspielerin Nadine Warmuth
Mongrels in Common

------------------------------------------
offsite: Rodeo Resort, Auguststraße 5a A strong, profiled portfolio of up-and-coming & signature brands.
By invitation only!
An honest dedication to high-quality manufacturing.

19.00
HBC Couture Icon pieces for your wardrobe that will stay with you for a long time.
Designer Scouts meets the offer Fashionshow
HBC, Karl-Liebknecht-Straße 9 Products to be worn and lived in.
By invitation only! Brought to you with expert knowledge
Bread & Butter Opening:

19.00
G-Star-Chef Jos van Tilburg and a down-to-earth attitude.
Weekday Store Opening
Friedrichstraße 140
By invitation only! HKW ESMOD:
Gast

19.00
PotiPoti
Collection Präsentation S/S 11 + Video Premiere

www.14oz-berlin.com
PotiPoti Store, Rosenthaler Straße 66
Free entry!

20.00
Nix Fashion Week Party
Heckmannhöfe, Oranienburger Straße 32
Free entry!

21.00
Boss Black
offsite

------------------------------------------
By invitation only!

21.30 Damir Doma Silent

Der deutsche Jungdesigner Damir Doma, der in Paris als der Newcomer
im Modedesign gehandelt wird, zeigt zum ersten Mal seine Kollektion
„Silent“ in Berlin auf der Fashion Week.
Offsite: E-Werk, Mauerstraße 78-80
By invitation only!

22.00
projektGALERIE: Jette Joop Brunch:
Hundreds for trikoton Gäste Designerin Jette Joop &
Das Hamburger Geschwisterduo Hundreds spielt im Rahmen der Fashion Ehemann Christian Elsen
Week und ihrer Kooperation mit dem Modelabel Trikoton im Roten Salon
in Berlin ein kleines Konzert. BerlinFashion.Daily verlost 1x2 Karten.
Schicke eine Mail an margarita@freshmilk.de und sei dabei.

Impressum
Idee, Konzept und
Herstellung:
Freshmilk Creative Media
Alle Infos. Alle Termine. Im Spreespeicher
Stralauer Allee 2a
Alles auf einen Blick. D-10245 Berlin
www.fashion-week-berlin.com T +49 30 36 444 09-50
F +49 30 36 444 09-99
Gesamtleitung: Redaktionelle Mitarbeit:
Kai Wermer Alexandra Springer, Anna Bührmann,
David Roth, Jan Joswig, Suzanne Salem,
Leitender Redakteur: Claudio Rimmele, Julia Quante, Ervehea Ceji
Margarita Kozakiewicz
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Art Director: Tel.: +49 30 36 444 09-34
Juha Richter www.berlinfashion.tv/werbung-auf-berlinfashion-tv

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07-11 Juli 2010 www.berlinfashion.tv
Jelar Kuwan Alexander Palacios für WENN.com,
André C. Hercher, Briony Ridley für
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