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An
Die Lehre praktischer zu gestalten und ambulante Versorgung, auch im Kontext von
gesellschaftlichen Herausforderungen, zu vermitteln finden wir grundstzlich gut. Jedoch sind wir
der berzeugung, dass die Grndung einer StuPoli im Rahmen eines Wahlfaches langfristig das
Gegenteilige bewirkt. Wir legen unsere Ansichten im Folgenden dar:
Des Weiteren knnen Strukturen, deren Funktion auf Studierende als zentrale Akteure angewiesen ist,
nicht medizinische Ansprechpartner fr Menschen sein, die ansonsten keine Alternative haben. Vor
Klausuren oder whrend der Semesterferien wird es ferner nicht mglich sein, die Sprechstunde
dauerhaft und zuverlssig zu besetzen. Diese Unsicherheit fr Menschen, die sich auf die StuPoli als
medizinische Instanz verlassen wrden, ist unserer Meinung nach nicht tragbar. Wir bezweifeln stark,
dass damit nachhaltige Strukturen geschaffen werden, die eine adquate Nachsorge stellen knnen.
Ein berwiegender Teil der zu erwartenden PatientInnen einer StuPoli wird aus der EU sein und
grundstzlich einen Anspruch auf eine Krankenversicherung haben. Ein Ausbau von kurzfristigen
Versorgungsstrukturen behindert durch fehlgeleitete Ressourcenallokation und Kaschierung der
eigentlichen Problematik eine konstruktive Verbesserung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung
und stellt somit einen Nachteil fr die Zielgruppe dar.
Im Sinne der Gleichberechtigung aller Menschen fordern wir Manahmen, die zu einer Eingliederung
von Nicht-Versicherten in das Regelversorgungssystem fhren. Bestrebungen, die im Aufbau und in
der Festigung von Parallelsystemen resultieren, lehnen wir entschieden ab.
Lehre praktischer zu gestalten und den Studierenden ambulante Versorgung nher zu bringen
ist ein lbliches Bestreben, das jedoch nicht auf dem Rcken von Menschen in prekren
Lebenslagen ausgetragen werden darf.
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