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Januar 2010
Vorbemerkung
Diese Arbeitshilfe behandelt die inhaltliche Arbeit (Abschnitte 1 bis 6). Zur Verwendung des
PCs siehe allgemeine Hinweise in Abschnitt 7 sowie die dort angegebenen weiteren Materiali-
en (Formatvorlage mit Erläuterungen). Zur Zitierweise siehe kurz, aber informativ mit vielen
praktischen Beispielen Rainer Brühl, Literaturverarbeitung.
Inhalt
1 Zielsetzung der Diplomarbeit / wissenschaftliches Arbeiten...................................2
2 Auswahl des Themas....................................................................................................6
3 Phasen des wissenschaftlichen Arbeitens...................................................................6
3.1 Literatursuche........................................................................................................7
3.1.1 Systematische Suche.....................................................................................7
3.1.2 Schneeballverfahren.....................................................................................7
3.1.3 Weitere Tipps zur Literatursuche..................................................................8
3.2 Literaturbeschaffung..............................................................................................8
3.3 Literaturauswertung...............................................................................................8
3.4 Manuskripterstellung.............................................................................................9
3.5 Reinschrift............................................................................................................12
4 Weitere Tipps zur Vorbereitung und Materialsammlung......................................12
5 Bearbeitung und Darstellung des Themas..............................................................14
5.1 Einleitung.............................................................................................................14
5.2 Hauptteil...............................................................................................................14
5.3 Schluss.................................................................................................................15
5.4 Gliederung............................................................................................................15
6 Checklisten.................................................................................................................16
7 Verwendung des Computers.....................................................................................21
7.1 Formalien, Dokumentvorlagen............................................................................21
7.2 Generelles zur Textverarbeitung mit dem PC......................................................21
7.3 Kompetenz im Umgang mit dem Computer........................................................23
8 Literaturempfehlungen.............................................................................................24
9 Literaturverzeichnis, Linkverzeichnis.....................................................................24
Anhang: Checkliste Diplomarbeit der VFH Wiesbaden.........................................28
1
Prüfungsordnungen formulieren z. B.:
„Die Diplomarbeit ist eine Prüfungsarbeit. Sie soll die Fähigkeit
– zur selbständigen Bearbeitung eines Problems
– aus den Inhalten der Ausbildung
– nach wissenschaftlichen Methoden
– innerhalb einer vorgegebenen Zeit
erkennen lassen.
(So die Formulierung in § 33 LAP-gntDAIVV, neu formatiert)
Die Studienordnung für den universitären Diplomstudiengang Infor-
matik der Universität der Bundeswehr München vom 1.10.97 formu-
liert dies in § 6, Abs.8 etwas genauer: „In der Diplomarbeit soll eine
Aufgabe aus einem begrenzten Problemkreis unter Anleitung selb-
ständig mit bekannten Methoden wissenschaftlich bearbeitet wer-
den.“ Damit wird klargestellt,
- dass die Anleitung notwendig ist und das Missverständnis ver-
mieden, der Diplomand/die Diplomandin dürfe bei der Arbeit al-
lein gelassen werden
- dass die Diplomarbeit die Wissenschaft nicht weiterentwickeln
soll.
(Studienordnung zitiert nach Schelle, Anleitung, 2002, Folie 4)
2
Historische Fragestellungen sind dabei außer acht gelassen, weil
nicht Gegenstand des Studiums, für das diese Arbeitshilfe gilt. Eine
historische – und damit wissenschaftliche - Fragestellung wäre es,
wenn die Fakten nicht feststünden, z. B. Quellen erst aufgefunden,
erschlossen und vor allem interpretiert werden müssten.
3
wobei hier u. a. zu klären wäre, was mit „Qualitätsmanagement“ ge-
meint ist und insbesondere was „Erfolg“ bedeutet, d. h. welche Ziele
als Maßstab für die Beantwortung der Frage zu verwenden sind.
4
Die Liste der im Fachbereich AIV der FH Bund geschriebenen Di-
plomarbeiten im Internet enthält zahlreiche Beispiele für Themen,
die diesen Anforderungen nicht gerecht werden, weil sie zu umfas-
send angelegt sind. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass breit for-
mulierte Themen in Absprache mit den betreuenden Personen einge-
grenzt worden sein und damit den Anforderungen durchaus gerecht
werden können. Siehe die Themenliste auf der Website des Fachbe-
reichs.
Sie ist erst dann (!) zulässig, wenn der Verfasser/die Verfasserin er-
mittelt und dokumentiert hat, was andere dazu gesagt haben, bzw.
was sonst die Wissenschaft zur Lösung beitragen kann. Auf dieser
Grundlage können dann in Anwendung der Methoden des Faches
offene Fragen beantwortet und allgemeine Erkenntnisse auf den
Einzelfall angewendet werden5.
5
„Subsumtion“ nennen das die Juristen – der Sache nach ist es der
Schluss, der in allen Disziplinen so vorzunehmen ist, nämlich von
einer allgemeinen Regel auf den Einzelfall.
6
siehe den Text der Übung 1 zur Diplomarbeit: http://www.verwal-
tungsmanagement.info/diplomarbeit/dipl-uebung.pdf
7
NN, Überlegungen zur grundlegenden Reform des öffentlichen
Dienstes, S. 13 f. (Internet-Quelle siehe http://www.verwaltungsma-
nagement.info/studium/hs/Publikationen/)
8
Aus der Staatsquote z. B. lässt sich nichts für die Struktur des öffent-
lichen Dienstes ableiten, die Verf. (NN, a. a. O. S. 23 ff.) legt auch
nicht dar, wie ein solcher ursächlicher Zusammenhang entstehen
soll, geschweige denn was die Fachliteratur dazu meint
9
Stüve, Mentoring, S. 82 ff. (Internet-Quelle siehe http://www.ver-
waltungsmanagement.info/studium/hs/Publikationen). Ein solches
Glossar wäre eine eigenständige wissenschaftliche Leistung die er-
forderte, den Meinungsstand zum jeweiligen Begriff zu ermitteln
und auf dieser Grundlage (!) eine Definition vorzuschlagen.
d) „Wissenschaftlich = praxisfremd“?
Eine Diplomarbeit ist nichts anderes ist als ein ausgebauter Grund-
satzvermerk. Immer dann, wenn fachliche Fragen in der Praxis zu
entscheiden sind, kann es nicht auf die subjektive Meinung der Per-
son, die den Vermerk verfasst, ankommen und auf ihr zufällig vor-
handenes Wissen. Deshalb sind die Fragen systematisch zu ordnen
und zu analysieren und ist dann zu ermitteln, welche Erkenntnisse
dazu vorliegen. Diese Ermittlung des Standes der Erkenntnisse der
einschlägigen Disziplinen und ggf. ergänzend praktischer, systema-
tisch gesammelter und ausgewerteter Erfahrungen umfasst ggf.
auch die kritische Überprüfung bisheriger Stellungnahmen, Ansich-
ten, Vorgehensweisen. Die Devise „das haben wir immer so ge-
macht“ gilt also ebenso wenig wie die vorschnelle Berufung auf
praktische Erfahrungen: „das wurde da … so gemacht“.
e) Wichtige Prinzipien
Wichtige Prinzipien sind auch10: Wichtige Prinzipien:
• Ehrlichkeit
• Prinzip der Ehrlichkeit: alle von anderen Autoren geleistete
• Objektivität
Arbeit ist als solche zu kennzeichnen.
• Aktualität
• Prinzip der Objektivität: die kritische Auseinandersetzung mit • Relevanz
bisher bekanntem Wissen ist notwendig.
• Prinzip der Aktualität: es ist der neueste Stand der Forschung
… einzubeziehen.
• Prinzip der Relevanz: der Bearbeiter muss in der Lage sein,
Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden und das erarbeite-
te Wissen in angemessener Weise zu strukturieren.
10
Lehrstuhl für Entwicklung betrieblicher Informations-Systeme der
Universität Frankfurt/Main, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften:
Diplomarbeit-FAQs und inhaltliche Anforderungen. Online im Inter-
net: http://www.lwi2.wiwi.uni-frankfurt.de/diplomarbeiten/DA-
FAQ. htm, übernommen am 9. März 2001.
3.1 Literatursuche
„Zunächst: „Es wird vorausgesetzt, daß der Hochschullehrer, der
die Arbeit betreut, Einstiegsliteratur nennt.“ so Schelle, Anleitung,
2002, Folie 5. B. K.)
…Es gibt ganz verschiedene Suchstrategien. Empfohlen wird eine
Mischung aus systematischer Suche und dem Schneeballverfahren,
um die Vorteile der beiden Suchstrategie bestmöglichst auszunüt-
zen.
Das Verfahren ist zeitintensiv, allerdings gewinnt man nur so einen Heute können Sie viel über
das Internet suchen, z.B.
umfassenden Literaturüberblick. Für die Auswahl der relevanten
Katalog der Deutschen
Literatur aus dem angesammelten "Literaturberg" sind zusätzliche Bibliothek verwenden
Auswahlkriterien nötig. …
3.1.2 Schneeballverfahren
Ausgehend von den Literaturverzeichnissen relevanter Bücher bzw.
Aufsätze wird weitergesucht. Wobei dieser Prozess immer weiter
fortgesetzt wird.
11
Wissenschaftliches Arbeiten, 10. Aufl., 2000, S. 12, 16 ff.
12
Übernommen aus: Universität Innsbruck, Lehr- und Forschungsbe-
reich Verwaltungsmanagement, Phasen des wissenschaftlichen Ar-
beitens, Online im Internet: http://homepage.uibk.ac.at/homepage/
c404/c40414/phasen.htm, am 29.11.2000.
3.2 Literaturbeschaffung
… (Klären Sie dies mit der Bibliothek und der Betreuungsperson.
B. K.)
3.3 Literaturauswertung
Nachdem Sie den Standort gefunden haben, liegt die Literatur nun
vor Ihnen. Wie stellen Sie fest, ob die entsprechenden Bücher, Zeit-
schriften etc. für Sie wirklich brauchbar sind?
• Als erster Schritt empfiehlt sich ein Querlesen der gefundenen
Literatur (siehe Quick Tip: Speedy Reading in: Booth, Co-
lomb und Williams (1995), 82-84). Aufgrund des Querlesens
müssen Sie entscheiden, ob die Literatur für Sie wirklich wich-
tig ist!
• Kopieren Sie Literatur immer erst, nachdem Sie Ihre Wichtig- Erst querlesen, dann
keit durch ein Querlesen festgestellt haben. Die Gefahr in unge- kopieren!
lesenen (!) Kopien zu ersticken ist sehr groß. Außerdem schont
diese Strategie Ihre Geldbörse und die Umwelt. Beachten Sie
auch die copyrights!
Verwenden Sie die
Achtung ab jetzt müssen Sie Ihre Strategie ändern:
5-Schritt-Lesetechnik
• Bisher ging es darum, aus einer großen Zahl von Literaturstellen und die Tipps zum
in angemessener Zeit die für Sie relevante auszuwählen. Jetzt rationellen Arbeiten im
Internet. B. K.
• Entwickeln Sie eine kritische Haltung gegenüber Ihren Litera- Literatur kritisch verwenden
turstellen. So entstehen neue Gedanken, Ideen und Fragestellun-
gen.
3.4 Manuskripterstellung
(Dieser Abschnitt beruht zum größten Teil auf Booth, Colomb und
Williams (1995), Kapitel 11!17)
Viele Menschen haben Probleme, wenn Sie einen längeren Text Keine "Angst vor dem leeren
Blatt": fangen Sie an zu
schreiben sollen. Es gibt so etwas wie die "Angst vor dem lee-
schreiben
ren Blatt". Diese Angst überwinden Sie am besten, in dem Sie
nicht zu lange mit dem Schreiben Ihres Manuskripts warten. Ver-
fassen Sie möglichst früh Teile Ihrer Arbeit. Auf diesem Weg über-
winden Sie Ihre Angst. Sie müssen allerdings bei dieser Vorgangs-
weise akzeptieren, dass Sie am Ende einiges "umsonst" geschrie-
ben haben.
Denken Sie beim Schreiben Ihres Manuskripts so oft wie möglich Gliederung:
• Einleitung
an Ihre Leser. Es gibt ein Grundschema für den Aufbau einer Ar-
• Hauptteil
beit. Wenn man sich an dieses Schema hält, dann können sich die
• Schluss
Leser besser orientieren: Die gesamte Arbeit sollte aus einer Einlei-
tung, einem Hauptteil und einem Schlusskapitel bestehen (wie ein
Deutschaufsatz!). In der Einleitung sollten Sie die Forschungsfrage Denken Sie beim Schreiben
an Ihre Leser!
entwickeln und eine Vorschau auf die folgenden Kapitel geben. Je-
des einzelne Kapitel sollte selbst wiederum aus einer kurzen Einlei-
tung, einem Hauptteil und einer Schlussfolgerung oder Zusammen-
fassung bestehen. Achten Sie besonders auf Überleitungen zwi-
schen den einzelnen Kapiteln!
17
Siehe im Literaturverzeichnis: jetzt neuere Auflage
Natürlich können Sie in Ihrer Arbeit nicht alle diese Prinzipien be-
achten, sie sollten Ihnen aber helfen, Ordnung in Ihre Gedanken zu
bringen.
3.5 Reinschrift
Die Reinschrift ist die Endversion Ihrer Arbeit. Planen Sie genü- Projektmanagement:
Denken Sie an das Zeitziel.
gend Zeit für die Erstellung dieser endgültigen Version ein. Enga-
gieren Sie Freunde zum Korrekturlesen. Viele Fehler (vor allem
Tippfehler) können Sie mit Ihren eigenen Augen kaum mehr fin-
den.
Eine größere Arbeit fällt leichter, wenn schon von den Vorüberle- Unterstützen Sie ,Kopfarbeit'
durch ,Handarbeit'
gungen so viel wie möglich sichtbar gemacht wird. Unterstützen
Sie ,Kopfarbeit' durch ,Handarbeit':
• Schreiben Sie die Frage auf, die Sie beantworten wollen; benut-
zen Sie sie als ,roten Faden'.
• Schreiben Sie Verfasser(-in) und Buchtitel auf einzelne Kartei-
karten (darauf lassen sie sich besser ordnen und ergänzen).
• Notieren Sie Gedanken und Einfälle, anfangs vielleicht auf ,Ide-
enzetteln'.
• Schreiben Sie Zusammenfassungen von Ideen oder Gliederungs-
versuche auf DIN-A4-Blätter.
18
Übernommen aus: Schlutz, Erhard: Grundwissen Deutsch. Klausu-
ren schreiben auf der Oberstufe. 1998, S. 182 ff. - Achtes Kapitel
Hinweise zu Protokoll und Referat. Marginalien ergänzt.
Man sucht einen geeigneten Einstieg und probiert sich in das The- Einstieg
S. auch oben S. 7
ma einzuarbeiten. Aus einem ,Urklumpen' kann so eine ,Lawine'
werden. Als Einstieg eignen sich:
• ein Buch, das man bereits kennt;
• Artikel in mehrbändigen Konversationslexika;
• Fachlexika zu dem betreffenden Gebiet;
• ein neuerer Zeitschriftenaufsatz oder ein empfohlenes Buch.
Gelesenes festhalten
Der Umfang von Lesenotizen sollte sich nach der Bedeutung des Wichtiges festhalten, je nach
Bedeutung
Textes für die eigene Arbeit richten. Scheint nur der Grundgedanke
knapp oder
wichtig, so schreibt man ein ausführlicher (Exzerpt)
knappes Resümee:
• Ziel, Absicht des Verfassers
• gedanklicher Aufbau, thematische Stichworte;
• Methode der Untersuchung;
• wichtigste Ergebnisse oder Thesen.
Scheint ein Buch oder ein Teil davon in Einzelheiten wichtig, fer-
tigt man ein Exzerpt an (einen relativ vollständigen Auszug). Was
man exzerpiert, sollte sich aber auch nach der vermuteten Verwer-
tungsmöglichkeit richten.
Also:
• wichtigere Passagen genauer festhalten als andere;
• für späteres Nachlesen verständlich bleiben (keine ,dunklen'
Stichworte!);
• möglichst viel in eigene Worte fassen;
• Zitate des Autors nur dort festhalten, wo sie in einer späteren
Darstellung ausgelegt oder widerlegt werden sollen;
• Seitenzahlen des Buches am Rand des Exzerpts festhalten, bei
Zitaten genau;
Bei sehr langen Exzerpten sollten Sie auf der Karteikarte zum Buch
vermerken, welche Gesichtspunkte Ihnen besonders wichtig er-
scheinen.
5.1 Einleitung
Die Einleitung soll den Leser kurz darüber informieren, was Sinn
und Zweck der Arbeit ist. Dazu gehört eine Problembeschreibung.
Hier kann das Problem auch eingegrenzt bzw. abgegrenzt werden,
indem gesagt wird, was nicht behandelt werden soll.
5.2 Hauptteil20
Die inhaltliche Untersuchung beginnt mit der Einführung von Be-
griffen und Definitionen. Wird eine Bewertung des Ergebnisses an-
gestrebt, so sind Bewertungskriterien einzuführen. Die inhaltliche
Untersuchung soll die Frage möglichst auf Defintionen, Begriffe,
Merkmale und ihre Zusammenhänge usw. herunterbrechen. Sie ist
zielorientiert, d.h. es werden nur die Definitionen, Begriffe, Merk-
male und ihre Zusammenhänge usw. eingeführt und verarbeitet, die
tatsächlich für das Erreichen des Ziels notwendig sind. Der Verfas-
ser geht hierzu von der Problemstellung aus und arbeitet gemäß sei-
ner Methode Schritt für Schritt das Problem ab -- bis er das Ziel er-
19
Degen, Helmut (FU Berlin, Institut für Publizistik- und Kommunika-
tionswissenschaft, Arbeitsbereich Informationswissenschaft): Check-
liste für Hausarbeiten. Online im Internet: http://www.kommwiss.
fu-berlin.de/corner/tips/ checkliste.htm, übernommen am 13.02.2001
20
Darstellung unter Übernahme von Degen, ebd.
reicht hat. Wichtig hierbei ist natürlich der Nachweis jedes Argu-
mentationsschrittes durch Belege. Jeder Schritt, vom Problem zum
Ziel, ist durch Argumente zu stützen. Die Argumente werden in der
Regel durch Zitate oder Paraphrasen nachgewiesen. Das Anführen
von Zitaten ist es, was die wissenschaftliche Hausarbeit von einem
journalistischen Artikel unterscheidet. Hierzu sollten möglichst vie-
le Primärquellen verwendet werden.
S. dazu auch oben S. 11.
5.3 Schluss
Ist das Ziel erreicht, werden die Ergebnisse aus der inhaltlichen
Untersuchung zusammengefasst. Bei der Zusammenfassung ist ein
Rückblick auf die in der Einleitung formulierten Ziele sinnvoll.
Grundidee der Zusammenfassung ist es, die Ergebnisse in knapper
Form zusammenzufassen. Der Verfasser sollte hierbei das in der
Einleitung formulierte Ziel noch einmal wiederholen und den Weg
durch das Anführen der Zwischenergebnisse skizzieren. Nach der
Zusammenfassung werden die Ergebnisse innerhalb der Diskussion
bewertet. Sinn der Diskussion ist es, die Ergebnisse im wissen-
schaftlichen Zusammenhang darzustellen, d.h. über die Fragestel-
lung der Arbeit hinauszugehen und sie mit den Ergebnissen anderer
Arbeiten zu vergleichen. Soll das Ergebnis bewertet werden, so ist
ein Bewertungskriterium anzuwenden, das auch intersubjektiv
überprüfbar ist.
5.4 Gliederung
Damit ergibt sich folgende Gliederung für die Hausarbeit:
• Inhaltsverzeichnis (Überschrift lautet „Inhalt“21)
• Liste der Abkürzungen15
• Einleitung („Wozu Was Wie“)
- Problem
- Ziel bzw. Fragestellung
- Methode
• Hauptteil: Inhaltliche Durchführung
21
Ergänzung B. K. Das Inhaltsverzeichnis wird lt. DIN mit „Inhalt“
überschrieben. – Weitere Elemente wie Verzeichnis der Abkürzun-
gen kommen ggf. – nach den amtlichen Vorgaben – hinzu.
6 Checklisten
a) Checkliste der VFH Wiesbaden22
b) Checkliste Degen23
Ist die Arbeit verständlich geschrieben? Hat sie sprachliche An dieser Checkliste können
Sie die Qualität der Arbeit
oder orthographische Mängel?
überprüfen
22
Hessische Verwaltungsfachhochschule in Wiesbaden, Fachbereich
Verwaltung. Übernommen von http://www.vfh-
hessen.de/ftp/Lehre/FB_Verwaltung/Diplomarbeit/Checkliste_Di-
plomarbeit.pdf am 27.12.2005
23
Degen, Helmut: Checkliste für Hausarbeiten. Online im Internet:
http://www.kommwiss.fu-berlin.de/corner/tips/checkliste.htm, über-
nommen am 13.02.2001 (Institut für Publizistik- und Kommunikati-
onswissenschaft der FU Berlin)
Wird in der Arbeit explizit ein Ziel bzw. eine Fragestellung for-
muliert?
Die Angabe eines Ziels bzw. einer Fragestellung hilft dem Verfas-
ser, sie zu schreiben -- er hat einen Fluchtpunkt, auf den er hinar-
beiten kann. Ein Ziel hilft aber auch dem Leser; denn durch das
Ziel erfährt er, ob ihn die Arbeit überhaupt interessiert. Arbeiten
ohne Ziel tendieren dazu, alles mögliche zu erzählen und nichts zu
sagen.
Viele Arbeiten neigen dazu, zu viel zu wollen. Es ist für einen Stu- Nicht zu viel wollen!
Viele Hausarbeiten haben keinen roten Faden. Dieser Fehler ist in Wenn der rote Faden fehlt,
überprüfen Sie Problem-
der Regel auf den Aufbau der Arbeit zurückzuführen. Fällt dem
stellung und Zielformulie-
Verfasser oder dem Korrekturleser auf, dass kein roter Faden vor- rung!
liegt, sollte die Fehlersuche in der Problemstellung und der Zielfor-
mulierung liegen (über 90 % der Arbeiten mit einem fehlenden ro-
ten Faden haben hier ihr Problem).
Ein Problem für das Fehlen des roten Fadens kann fehlendes Wis-
sen sein. Der Verfasser sollte in diesem Fall entweder den Vorgang
des Schreibens abbrechen und (weitere) Fachliteratur lesen oder
das Thema der Arbeit (nach Rücksprache mit dem Dozenten)
wechseln.
Eine andere Ursache für einen fehlenden roten Faden ist das Abste-
cken eines Ziels, das in einer Hausarbeit nicht bewältigt werden
kann. Bei zu großen Zielen verflüchtigt sich die Arbeit. Themen
wie "Gesellschaftliche Betrachtung multimedialer Dienste. Eine
kritische Würdigung" kann nicht auf fünf Seiten -- auch nicht auf
zwanzig -- mit einem wissenschaftlichen Anspruch bearbeitet wer-
den. Bescheidenheit in der Zielformulierung ist angesagt. Ein The-
ma wie "Vergleich der Kommunikationssituation: Multimedia-
Dienst "Videokonferenzing" vs. Gespräch in einer Teeküche. Eine
empirische Untersuchung." kann mit einem übersichtlichen Ver-
suchsdesign auf ca. zehn Seiten abgehandelt werden. Im Zweifels-
fall ist Abspecken bei der Zielformulierung angebracht.
Sind alle für die Argumentation verwandten Begriffe mit Defi- Begriffe / Definitionen
1. Alle wichtigen Begriffe
nitionen eingeführt?
definieren – in
Auseinandersetzung
Ein häufiger Fehler bei Literaturarbeiten ist das fehlende Definie-
mit Literatur und dem
ren von Arbeitsbegriffen. Jeder für die Argumentation wichtige Be- Sprachgebrauch der
griff ist mit einer Definition einzuführen. Viele Argumentationsbrü- Praxis!
che sind auf fehlende Definitionen zurückzuführen. Eine differen- 2. Definitionen testen:
zierte Darstellung ist nur über sauber eingeführte Begriffsdefinitio- kann überall die Definition
für den Begriff eingesetzt
nen möglich. Fehlende Definitionen führen zu schwammigen For-
werden? Entspricht die
mulieren, was mit dem Verlust des wissenschaftlichen Anspruchs Definition also dem
einhergeht. tatsächlichen Sprach-
gebrauch?
Beispiel: Ein Verfasser schreibt eine Arbeit über das Thema "Ver- 3. Definitionen durchgängig
gleich der Kommunikationssituation: MultimediaDienst "Video- beachten! Begriffe
müssen auch auf der
konferenzing" vs. Gespräch in einer Teeküche. Eine empirische
letzten Seite noch so
Untersuchung". Er sollte (mindestens) die Begriffe Kommunika- verwendet werden, wie sie
tion, Kommunikationssituation, Multimedia, Dienste, Multimedia- vorher definiert wurden!
dienste, Videokonferenzing und Gespräch definieren. Wurden Be-
wertungskriterien eingeführt?
Ein typischer Fehler ist das Bewerten von Aussagen, Objekten, Ge-
danken, Gegenständen, Zusammenhängen usw. ohne Einführung
eines Bewertungskriterien (dieser Fehler wird häufig auch in Ma-
gisterarbeiten gemacht). Ohne fehlende Kriterien wird gegen das
10-01-27 - 18:00 - Krems - C:\Daten\BWL\Dipl-WissArbeit\Arbeitshilfe.odt - Version 1.54
- 19 -
Ein typischer Fehler von Hausarbeiten ist das unmotivierte und un-
zitierte (!) Einstreuen von Bewertungen (z.B.: Da Multimedia zur
Isolierung von Mitgliedern der Informationsgesellschaft führt, ...)
in die Sachdarstellung. Eine Hausarbeit sollte einen Teil enthalten,
in dem wertfrei die Sachlage beschrieben wird. Die Bewertung der
Sachlage wird unter Berücksichtigung von Bewertungskriterien in
einem gesonderten Teil vollzogen.
Ein anderer typischer Fehler ist das Einleiten von Absätzen mit ei-
ner Bewertung. Wie aus den bisherigen Darstellungen deutlich ge-
worden sein sollte, bilden Bewertungen den Abschluss von Unter-
suchungen, nicht ihren Anfang.
Allgemeiner Hinweis
Eine gute Übung zum Erlernen des Handwerks ist das Lesen von
Aufsätzen aus einschlägigen Fachzeitschriften im Umfang von 5
bis 10 Seiten. Der Aufbau dieser Aufsätze entspricht im wesentli-
chen dem Aufbau von wissenschaftlichen Hausarbeiten - im Kern
sind diese Aufsätze nichts anderes.
http://www.verwaltungsmanagement.info/diplomarbeit/vorlagen/fo
rmatvorlage.htm
Dieser Absatz hat z.B. das Format der Vorlage „Standard“, die
Überschrift ist mit dem Format „Überschrift 2“ gestaltet, unten ist
eine Aufzählung mit dem Absatzformat „Aufzählungszeichen“, die
Marginalien neben dem Text haben ebenfalls ein eigenes Format,
einheitlich im gesamten Text. Auch wenn es am Anfang mehr
Überlegung und etwas mehr Arbeit macht: Sie ersparen sich auf
Dauer viel Arbeit. Und falls es Ihnen zu mühsam ist: verwenden
Sie sinnvolle Vorlagen, die andere mit besseren IT-Kenntnissen ge-
staltet haben24.
24
wobei leider die Vorlagen in Behörden nicht immer vorbildlich sind
• Verzichten Sie auf die Zeilenschaltung am Zeilenende, wenn Arbeiten Sie rationell!
nicht wirklich ein Absatz gemacht werden soll, dann ist aber Nutzen Sie die Leistungen
auch ein zusätzlicher Abstand zur nächsten Zeile erforderlich! des Computers!
http://www.verwaltungsmanagement.info/studium/it-ueb/befeh-
le.pdf.
8 Literaturempfehlungen
Burchardt, Michael Leichter studieren : Wegweiser für effektives wissenschaftliches
Arbeiten. 3. Aufl. Berlin 2000 (4. Aufl. soll 2006 erscheinen)
Litzcke, Sven Max / Lins- Studieren lernen - Arbeits- und Lerntechniken, Prüfungen und
sen, Ruth Studienarbeit. Brühl 2007. (Schriftenreihe der FH Bund, Brühl,
Band 50) Online-Quelle: http://psydok.sulb.uni-saarland.de/voll-
texte/2007/985/
Ein Klassiker, der Standards setzt, leider nur auf englisch:
Booth, Wayne C. / Colomb, The Craft of Research. 2nd ed. Chicago 2003
Gregory G. / Williams, (ein von vielen empfohlenes Standardwerk, Grundlage auch
Joseph M. deutscher Anleitungen)
Im Internet (weitere Links siehe unten):
Stocker, Herbert / Jung- Einige Tipps zum wissenschaftlichen Arbeiten. Mai 2003.
wirth, Carola http://homepage.uibk.ac.at/~c40955/stocker/tips.pdf, 02.06.2006
Matthes, Holger Diplom-Reader: Wissenswertes zur Diplomarbeit und Textverar-
beitung mit Word 2000. Online im Internet: http://www.diplom-
reader.de/index.htm, 2005-12-28
Speziell zur Nutzung des Computers:
Krems, Burkhardt Formatvorlage mit Erläuterungen: http://www.verwaltungsma-
nagement.info/diplomarbeit/vorlagen/formatvorlage.htm,
02.06.2006
9 Literaturverzeichnis, Linkverzeichnis
Bänsch, Axel Wissenschaftliches Arbeiten. Seminar- und Diplomarbeiten, 7.
Aufl., München 1999
Booth, Wayne C. / Colomb, The Craft of Research. 2nd ed. Chicago 2003
Gregory G. / Williams,
Joseph M.
Brühl, Raimund Literatursuche und -verarbeitung in der Diplomarbeit. Aktuelle
Fassung im Internet: http://www.fhbund.de/nn_16108/Shared-
Docs/Publikationen/03__FB__AIV/05__Fachbeitraege__Dozent
en/Bruehl__Werkpapier__LiteratursucheVerarbeitung__Diplo-
marbeit,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Bruehl_W
erkpapier_LiteratursucheVerarbeitung_Diplomarbeit.pdf
Burchardt, Michael Leichter studieren : Wegweiser für effektives wissenschaftliches
Arbeiten. 3. Aufl. Berlin 2000
Degen, Helmut Checkliste für Hausarbeiten. Am 13.02.2001 Online im Internet:
http://www. kommwiss.fu-berlin.de/corner/tips/checkliste.htm,
nicht mehr verfügbar
Wenn Sie an der Verbesserung ihres Schreibstils interessiert sind, dann kann das folgende Ta-
schenbuch empfohlen werden:
Schneider, Wolf: Deutsch für Kenner. Die neue Stilkunde. München 1996
Checkliste Diplomarbeit
Einleitung
– Über Sinn und Zweck der Arbeit kurz informiert? Dazu gehört Problembeschreibung
(Eingrenzung, Abgrenzung, was nicht behandelt wird).
– Ziel der Arbeit: klar, präzise, unmissverständlich formuliert?
– Methode ausgewählt und dargestellt, wie das Ziel erreicht werden soll (z. B. bei
empirischer Arbeit: Analyse, Messung, Befragung)?
Hauptteil
– Begriffe und Definitionen eingeführt?
– Nur Definitionen, Begriffe, Merkmale und ihre Zusammenhänge eingeführt und
verarbeitet, die für das Erreichen des Ziels notwendig?
– Aktuelle Literatur verarbeitet? Umfassende Literaturanalyse durchgeführt?
– Bei Bewertung des Ergebnisses: Bewertungskriterien eingeführt?
– Inhaltliche Untersuchung: Merkmale und ihre Zusammenhänge dargestellt?
– Von der Problemstellung ausgehend entsprechend der Methode Schritt für Schritt
das Problem bearbeitet, bis Ziel erreicht?
– Nachweis jedes Argumentationsschrittes durch Belege?
– Jeden Schritt, vom Problem zum Ziel, durch Argumente gestützt (Zitate,
Paraphrasen)?
Schluss
– Ergebnisse aus der inhaltlichen Untersuchung – in knapper Form –
zusammengefasst?
– Rückblick auf die in der Einleitung formulieren Ziele? Ziele erreicht?
– Weg zur Zielerreichung (Zwischenergebnisse) skizziert?
– Nach Zusammenfassung die Ergebnisse in der Diskussion bewertet
(Bewertungskriterien angewendet)?
– Ergebnisse im wissenschaftlichen Zusammenhang dargestellt?
– Über die Fragestellung der Arbeit hinausgehende Punkte angesprochen?
– Ergebnisse mit den Ergebnissen anderer Arbeiten verglichen?
– Ungelöste Probleme angeschnitten, diese im Ausblick wieder aufgenommen?
– Im Ausblick weiterführende Untersuchungen skizziert?
Siehe auch:
Becker, Fred G. Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten. Wegweiser zur Anfertigung von
Haus- und Diplomarbeiten. 2. Aufl., Lohmar 1994.
Krems, Burkhardt Diplomarbeit im AIV-Studium an der FH-Bund (Brühl).
http://www.verwaltungsmanagement.info/diplomarbeit
Lück, Wolfgang: Technik des wissenschaftlichen Arbeitens. 8. Aufl., München, Wien 2002.
Theissen, Manuel R. ABC des wissenschaftlichen Arbeitens. 2. Aufl., München 1995.
Theissen, Manuel R. Wissenschaftliches Arbeiten. Technik, Methodik, Form. 11 Aufl., München
2002.
Übernommen am 28.12.2005 von
http://www.vfh-hessen.de/ftp/Lehre/FB_Verwaltung/Diplomarbeit/Checkliste_Diplomarbeit.pdf