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Kein X für ein U vormachen
10 Gebote zur Kommunikation sperriger Themen am Beispiel
der Mathematik
Thomas Vogt
Viele Forschungsthemen, ja ganze Disziplinen, gelten als schwer vermittelbar. Ein Beispiel: die
Mathematik. Dennoch gibt es Mittel und Wege, auch schwierige Themen an den Mann – und an die
Frau! – zu bringen. Das hat unter anderem das Wissenschaftsjahr 2008, das Jahr der Mathematik,
gezeigt, in dem teilweise ganz neue Wege der Wissenschaftskommunikation beschritten wurden.
Aus den Erfahrungen des Jahres der Mathematik können auch andere, als „sperrig“ geltende
Fächer, lernen.
Gliederung Seite
1. Voraussetzungen prüfen 2
2. Kommunikationsziele setzen 3
3. Verbündete suchen 4
4. Breitenwirkung erzielen 5
4.1 Aktivierungskampagne Mathemacher 5
4.2 Schulen einbinden 6
4.3 Redaktionsbüro (Medienansprache) 8
5. Jugend gezielt ansprechen 8
6. Vielfalt des Faches aufzeigen 9
7. Alltagsbezug herstellen 10
8. Botschafter aufbieten 10
8.1 Prominente 10
8.2 Nachwuchs 11
8.3 Frauen 11
9. Berufliche Perspektiven aufzeigen 12
10. Tagesaktuelle Ereignisse nutzen 13
11. Fazit 14
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E 14.4 Werkzeugkasten: Welche Instrumente wofür?
1. Voraussetzungen prüfen
Was sind die Vor- und Nachteile des Themas, was sind die Vorurteile
gegenüber dem Fach, den Fachvertretern? Wie ist die öffentliche
Meinung? Gibt es bereits Analysen der Situation?
Das Fach ist sehr bekannt, ist Schul- und Studienfach, aber es
bestehen zahlreiche Vorurteile. Die Mathematik gilt als schwieriges,
trockenes, brotloses Fach, also „nichts für Kreative“. Mathematiker
gelten als unattraktiv, weltfremd, verschroben. Aber: das Fach ist
zentral, weil es Grundlage für zahlreiche Ausbildungsberufe, alle Na-
turwissenschaften und bedeutsam für weitere Fächer ist, wie z. B. die
Wirtschaftswissenschaften. Mathematik ist wichtig für den Wirt-
schaftsstandort Deutschland, ist eine Schlüsseltechnologie. Doch das
Image des Faches ist noch immer relativ schlecht, dabei gibt es zahl-
reiche Bezüge zum Alltag. Mathematik ist als Schulfach zu unbeliebt,
zu wenige Abiturienten, zu wenige Studierende entscheiden sich für
Mathematik. Deutschland hat bereits jetzt zu wenige Mathematik-
lehrer, die Lehrerausbildung sollte verbessert werden.
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Werkzeugkasten: Welche Instrumente wofür? E 14.4
2. Kommunikationsziele setzen
Vorher möglichst genau definieren, wer und was erreicht werden soll. Nur dann ist der Erfolg auch
messbar. Aber: Auf dem Teppich bleiben! Keine überzogenen Erwartungen an die Wirkung von
Kommunikationsmaßnahmen stellen. Steigende Studierendenzahlen in einem schwierigen Fach
z. B. können nur mittel- bis langfristig und im Zusammenspiel vieler Kräfte – Politik, Universitäten,
Unternehmen – erzielt werden.
Aus der oben skizzierten Analyse lassen sich für die Mathematik
folgende Kommunikationsziele benennen:
1. Mathematik ist zwar schwierig, aber wichtig für Schule, Berufs- Definieren Sie
ausbildung, Studium und das spätere Berufsleben realistische Ziele
Zielgruppen: Schüler, Abiturienten
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