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Assistentin:
Annette Tix
a.tix@heuking.de
Georg-Glock-Straße 4
D-40474 Düsseldorf
www.heuking.de
D ü s s e l d o r f , 03.08.2010
Sie haben uns gebeten, die Verwaltung der Stadt Duisburg bei der Erstellung eines Berich-
tes zu unterstützen, der die Zuständigkeiten und die Aufgabenerfüllung der Stadt Duisburg
im Zusammenhang mit der Love Parade 2010 und dem schrecklichen Unglück vom
24.07.2010 darstellt. Ferner sind wir beauftragt zu prüfen, ob und inwieweit Anhaltspunkte
dafür vorliegen, dass Mitarbeiter der Stadt Duisburg pflichtwidrig gehandelt und gegen rechtlic
Wir haben dazu am Freitag, dem 31.07.2010, die Akten des Bauordnungsamtes erhatten
sowie Gespräche mit verschiedenen Mitarbeitern der Stadtverwaltung geführt. Am Montag,
dem 02.08.2010, sind uns morgens die Akten des Ordnungsamtes übermittelt worden. Wei-
tere Gespräche wurden ebenfalls am 02.08.2010 zur Aufklärung des Sachverhaltes geführt.
Am 03.08.2010 haben wir den ersten Entwurf intensiv in mehreren Sitzungen mit den Mitar-
beitern der Stadtverwaltung besprochen und deren Präzisierungs- und Ergänzungsvorschläge ge
Insgesamt liegen uns 35 Aktenordner mit Untertagen vor. Die Akten sind nur insoweit voll-
ständig, als dies in der Kürze der Zeit und aufgrund elektronisch gespeicherter Daten über-
haupt möglich ist. Die Originalakten der Stadt sind von der Staatsanwattschaft beschlagnahmt worden.
abschließend zu allen Komplexen der Vorgeschichte, der Voraussetzungen der Genehmi-
gungen sowie zum Abtauf der Veranstaltung selbst geführt werden.(Original:http://djassi.blogsite.org)
Deshalbhandeltes sich bei dem beigefügten Bericht um einen ersten Zwischenbericht, der
den Sachverhalt zur Vorbereitung der Sondersitzung des Innenausschusses des Landtages
Heuking Kühn Wojtek - Partnerschaft von Rechtsanwälten, Steuerberatern und Atturney at Law - Sitz Düsseldorf - AG Essen) - PH 3481
BERLIN -BRÜSSEL-CHEMNITZ-DÜSSELDORF-FRANKFURTAMMAIN-HAMBURG- KÖLN -MÜNCHEN-ZÜRICH
HEUKING KÜHN LÜER WOJTEK
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Nordrhein-Westfalen so detailliert darstellt, wie dies in der Kürze der Zeit möglich ist. Wir
können noch keine abschießende Verantwortung für Vollständigkeit und Richtigkeit aller
Einzelheiten übernehmen, haben den Bericht aber gemeinsam mit den Verwaltungsmitarbeitern
den nächsten Tagen nach weiterem Aktenstudium sowie weiteren Recherchen und Gesprä-
chen vervollständigen. Ferner werden wir den Text um unsere ausführliche Prüfung und
Bisher haben wir die Sach- und Rechtstage überschlägig geprüft und sind zu folgendem Zwi-
schenergebnis gekommen:
1. Die Stadt Duisburg hatte keine allgemeine oder gar übergeordnete Zuständigkeit für
die Sicherheit der gesamten Veranstaltung, sondern war zuständig für
Sie musste prüfen, ob das Gelände und die Gebäude sicher genug waren, um
die Veranstaltung durchzuführen. Sie war nicht zuständig für Sicherheit und
Ordnung im Zusammenhang mit dem Ablauf der Veranstaltung am
24.07.2010, insbesondere nicht für die Regulierung der Besucherströme auf
der Karl-Lehr-Straße, im Tunnet und auf dem Veranstaltungsgelände. Dies ob-
tag dem Veranstalter und der Polizei.
Für Sicherheit und Ordnung auf dieser Fläche war sie am Veranstaltungstag
nicht zuständig. Insbesondere die Passierbarkeit des Tunnets oblag Veranstalter
2. Soweit aus den bisher geprüften Unterlagen ersichtlich - hat die Stadt Duisburg die
Genehmigungen und die Veranstaltung in ihrer Zuständigkeit sehr eingehend in zahl-
reichen Arbeitskreisen und mit umfangreichen Prüfungen vorbereitet. Erkennbare
Schnittstetten zwischen der Stadt und den anderen beteiligten Behörden wurden in
den Arbeitskreisen erörtert und Zuständigkeiten einvernehmlich abgegrenzt. Anre-
gungen, insbesondere der Polizei, wurden geprüft und, soweit von Sachverständigen
für sinnvoll erachtet, umgesetzt.
3. Die zu erwartende Zahl der Besucher wurde intensiv untersucht. Nach einer Studie
des Veranstalters und den Erfahrungen aus Dortmund und Essen war mit maximal
4. Nach dem derzeitigen Stand der Prüfung liegen uns keine Erkenntnisse dafür vor,
dass Mitarbeiter der Stadt Duisburg ihre gesetzlichen Pflichten verletzt hätten und auf
diese Weise zum Unglück beigetragen oder es gar verursacht hätten. Atterdings ha-
ben unsere Recherchen verschiedene Umstände ergeben, aus denen sich schließen
lässt, dass Dritte gegen Vorgaben und Auftagen der Genehmigungen der Stadt Duis-
burg verstoßen haben. Wir können nicht ausschließen, dass diese Verstöße im Zu-
sammenhang mit dem Unglück relevant geworden sind.
Wir werden uns bemühen, Ihnen die endgültige Stellungnahme in den nächsten zwei bis drei
Wochen vorzulegen.
DUISBURG
am Rhein
ZWISCHENBERICHT
STAND 03.08.2010
INHALTSVERZEICHNIS
Einleitung 3
1 Zuständigkeiten 3
1.1 Erteilung der Baugenehmigung 4
1.2 Sondernutzungserlaubnis Karl-Lehr-Straße 4
1.3 Sicherheit und Ordnung am Veranstaltungstag 5
1.4 Sonstige Genehmigungen 5
3 Genehmigungen 17
3.1 01. Februar 2010 17
3.2 02. März 2010 17
3.3 08. März 2010 18
3.4 16. März 2010 18
3.5 01. April 2010 18
3.6 21. April 2010 18
3.7 31. Mai 2010 19
3.8 14. Juni 2010 19
3.9 18. Juni 2010 19
3.10 25. Juni 2010 19
3.11 29. Juni 2010 20
3.12 15. Juli 2010 20
3.13 14. Juli 2010 20
3.14 16. Juli 2010 20
3.15 19. Juli 2010 21
3.16 21. Juli 2010 25
3.17 21. Juli 2010 26
3.18 22. Juli 2010 26
3.19 23. Juli 2010 26
2
Einleitung
1 Zuständigkeiten
3
dere der Zuwege.
Sondernutzungserlaubnis Karl-Lehr-Straße
5
Weitere Genehmigungen der Stadt Duisburg betrafen
Ausnahmen von Jugendschutz und vom Landesimmissi-
onsschutz.
Der Rat der Stadt Duisburg ermächtigte den Oberbür- Anlage 2, Beschlus
germeister mit Beschluss vom 11.06.2007 einstimmig bei Eckpunkte
Rahmenvereinba-
menvereinbarung mit der Lopavent GmbH als rung, Beschlüsse
Veranstalterin der Loveparade abzuschli
rade in Duisburg im Jahr 2010 durchzuführen. Mit vom 11.06.2007 vom 20.02.2010 b
Beschluss
Duisburg einstimmig die Durchführung der Loveparade in und vom
Duisburg. 20.02.2010
6
Am 02.10.2009 wurden die Eckpunkte für die Durchfüh- Anlage 4,
rung der Loveparade den möglichenBeteiligtenerstmalig Ergebnisnieder-
vorgestellt.Teilnehmerwaren neben der Stadt und dem
schrift zur
Veranstalter auch die Polizei Duisburg, die Bundespolizei Besprechung
und die Feuerwehr. Die Teilnehmer kamen darin überein, 02.10.2009
dass die Durchführung der Loveparade im kommenden
Jahr in Duisburg auf dem Gelände des ehemaligen Gü-
terbahnhofs, dem zukünftigen Stadtteil „Duisburger Frei-
heit" stattfinden könne, wobei alle Beteiligten aufgefordert
wurden, die Sicherheitsvorkehrungen zu benennen, die
vom Veranstalter zu fordern seien. In der Folge dieser
Besprechung wurde eine Presseerklärung mit dererstmaligenAbsichtserklärungzur eventuellen Durchfüh
der Loveparade 2010 in Duisburg veröffentlicht.
Anlage 6,
Am 29.10.2009 wurden der Sachstand zahlreichen Beteiligten von Feuerwehr, Polizei, Veranstalte
Präsentation
sentiert und Einwendungen und Probleme diskutiert.
Im April 2010 wurde durch Beschluss derVerwaltungsvorstandskonferenzeine Projektstruktur für die Lovepa-
rade verabschiedet. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Dis-
7
kussion, ob die Loveparade tatsächlich stattfindet, noch Anlage 7,
ergebnisoffen geführt. So heißt es in einem internen Vermerk vom
Vermerk des Ordnungsamtes: 12.04.2010
* Arbeitsgruppe 2 Veranstaltungsadministration
mit den Aufgaben der generellen Erlaubnis für die
Lopavent GmbHeinschließlichLandesmi onschutzges für die Veranstaltungsfläche, der
8
* Arbeitsgruppe 4 Sicherheit
mit den Aufgaben der Betreuung von An- und Ab-
reisenden, Rettungs- und Sanitätskonzept, Kon-
takte mit Krankenhäusern, Absicherung von Ge-
bäuden und Grünflächen, zum Beispiel Kantpark,
9
Diese Ausführungen zeigen beispielhaft das Gesamtkon-
zept ständiger Prüfung von drohenden Gefahren und flexibler Reaktionen. Ferner
Anlage ist
11 dieser Pu
wurf des Sicherheitskonzeptes vom 20.05.2010 be- Sicherheitskonzept
schrieben. Darin wird unter Ziffer 1.0.3 Besucherführung
(Massensteuerung / Streckenüberwachung) dargestellt,
wie mit starkem Besucherandrang umzugehen ist.
10
Kopien des Bauantrages und damit der Veranstaltungs-
beschreibung und des Sicherheitskonzeptes wurden im
Rahmen einer Sitzung der AG 4 nachrichtlich auch an die
Bundespolizei, die Polizei Duisburg und die Feuerwehr
weitergegeben.
11
der Stadt Duisburg beauftragt,
zu prüfen.
12
Ferner teilte Herr Schreckenberg taut diesem Protokoll
mit, dass solange es möglich sei die Besucherströmun-
gen ungehindert fließen sollten. Trotzdem sollte man dar-
auf vorbereitet sein,
(...)
Anlage 15,
Am 08.07.2010 in der Zeit von 9.00 Uhr bis 14.00 Uhr Ergebnisprotokoll
wurde sodann in der Feuer- und Rettungswache 1 in Szenarienworkshop
Duisburg ein Szenarien-Workshop durchgeführt. An die-
sem nahmen die Berufsfeuerwehr Duisburg, die Stadt
Duisburg, die Bundespolizeidirektion Sankt Augustin, die
Polizei Duisburg und der Veranstalter teil. Die Beteiligten
definierten klare Zuständigkeiten für einzelne Gefahrensi-
tuationen. Der Stadt Duisburg waren darin keine Zustän-
digkeiten für Besucherströme innerhalb des Veranstal-
tungsgeländes oder der Karl-Lehr-Straße zugewiesen.
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Insgesamt zeigen die Szenarien das Sicherheitskonzept
der beteiligten Behörden, mit dem diese auf die Komple-
xität der Veranstaltung reagieren und flexible Maßnah-
men vorsehen. Es wurden fünfzehn Szenarien mit Maß-
nahmen und Entscheidungskompetenzen durchgespielt.
Eines der Szenarien stellte die drohende Überfüllung des
Veranstaltungsgeländes und die damit verbundenen
Maßnahmen dar.
In der Szenariobeschreibung bei Überfüllung ist als Verantwortlicher der Veranstalter geke
Abstimmungsverfahren ist auch hier eineTelefonkonferenzvorgesehen, an der
Ordnungsbehörde, die Bundespolizei, die Feuerwehr und
die auch die Polizei teilnimmt.
Veranstalter:
* Beeinflussung von Besucherströmen auf dem Gelände, soweit Überfüllung von Teilbe
Polizei:
14
Feuerwehr:
Ordnungsbehörde:
15
2.3 Besucherzahlen
16
3 Genehmigungen
17
3.3 08. März 2010
In einem Gespräch mit dem Veranstalter, der Firma AU- Anlage 21, Ge-
RELIS und dem Ordnungsamt sowie der Bauaufsicht wird sprächsvermerk
die Grob-Planung des Veranstalters bis zum 16.03. an- vom 08.03.2010
gekündigt. Die Personenzahl der gleichzeitig Anwesen-
den wird auf 200.000 bis 250.000 Personen geschätzt.
Der Besucherzu- und -abstrom soll durch den Karl-Lehr-
Tunnel gelenkt werden, der kurzfristig gesperrt werden
könnte, um eine Bewegungsdynamik zu erreichen. Die
gesamte Fläche soll videoüberwacht werden. Am
25.03.2010 solle es eine Presseerklärung mit Einzelheiten zur Loveparade geben.
Der Veranstalter legt das Grob-Konzept zur Loveparade Antage 22, Grob-
2010 in Duisburg vor. Die Zuwegung zum Gelände, die Konzept vom
Publikums-Bewegungen auf dem Gelände sowie das 16.03.2010
Thema Sicherheit und der Entfluchtung werden ange-
sprochen.(Originalhttp://djassi.blogsite.org)
Ein weiteres Gespräch wird mit dem Betreiber über das Antage 23, Ge-
Sicherheitskonzept zur Loveparade geführt. Größe und sprächsvermerk
Herrichtung des vorgesehenen Geländes sind zu diesem vom 21.04.2010
Zeitpunkt noch nicht abschließend bekannt. Auch das
Fluchtwege-Konzept sowie die Aufnahmekapazität des
18
die Genehmigungspflicht und weist auf die Vorschrift der
Versammlungsstättenverordnung hin, wonach zwei Per-
sonen pro Quadratmeter genehmigt werden können.
Der Betreiber sagt der Stadt Duisburg zu, ein Brand- Anlage 25, Ge-
schutzkonzept nachzureichen. Die Bauaufsicht besteht sprächsvermerk
auf der beschränkten Anzahl von Besuchern (maximal vom 18.06.2010
zwei Personen pro Quadratmeter); der Veranstalter be-
streitet dies. Über die Frage der Fluchtwege wird eine
engagierte Diskussion geführt. Der Veranstalter hält die
baurechtlichen Anforderungen an die Fluchtwegebreiten
und den Wunsch nach Erarbeitung eines Rettungswege-
Konzept durch ihn für überzogen. Die Bauaufsicht weist
auf die Notwendigkeit der Vorlage entsprechender Unter-
lagen und deren anschließende Prüfung durch einen von
der Bauaufsicht beauftragten Sachverständigen Prof.
Dr. Schreckenberg hin.
19
Betreiber sowie dem Brandschutzsachverständigen. Der Gesprächsvermerk
Brandschutzsachverständige betont die Notwendigkeit vom 25.06.2010
einer Fluchtanalyse. Er erklärt, nach Rücksprache mit
dem Ministerium für Bauen und Verkehr in NRW könne
eine Verdichtung von mehr als zwei Personen je Quad-
ratmeter im Bereich vor den Szeneflächen anerkannt
werden, wenn die Sachverständigenfluchtanalyse dies
ergebe. Ein Brandschutzkonzept inklusive Entfluchtungs-
analyse soll aufgestellt werden, das u.a. von Prof.
Dr. Schreckenberg gegengeprüft werden soll. Der Betrei-
ber und die Bauaufsicht stimmten dieser Lösung zu. Die
Bauaufsicht wies ergänzend darauf hin, dass eine Ge-
nehmigung nicht erteilt werde, falls die Entfluchtungsana-
lysezu einem negativen Ergebnis führe.
20
zur Entfluchtungsanalyse der Fa. TraffGo.ht sein Prüfer-
gebnis wie folgt mit:
„[...]
Das Gutachten stützt die Aussagen der Veranstalter dass die Vorkehrungen zur Entfluc
Veranstaltungsgeländes bei vertretbarem Risiko
ausreichend sind. Dieser Meinung schließen ich
mich im Rahmen der mir zur Verfügung stehen-
den Informationen und Unterlagen an."
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steuerung in diesem Bereich besondere
Bedeutung. Ziel ist es, sowohl denreibungslosenBesucherflussimEingangsbereichzu gewährleisten
flexibel reagieren zu können. Das setzt die
Möglichkeit voraus, den Zustrom in dem
Tunnel zu regulieren und die Zugänge ggf.
komplett zu sperren. Im Straßenraum vor
dem Einlassbereich ist kurzzeitigmitBesucherkonzentrationenzu rechnen. Im
Hinblick auf die Entzerrfunktion der indirekten Zu- bzw. Abwege werden Spitz
jedoch abgepuffert."
[...]
22
von einer Groß-Gefährdung mit der Not-
wendigkeit von Massenentfluchtung aus-
zugehen. Sollte es zu einemSchadensereignisdurch eine große USBV kommen,
entsteht eine Lage, in derjeglicheSicherheitssystemefür Veranstaltungen dieser
Art versagen müssen. In diesem Fall greift
eine Lage der inneren Sicherheit und dem
Veranstalter ist jegliche Entscheidungs-
kompetenz genommen."
Anlage 30,
der Zu- und Ablaufstrecken; in dem Plan wird die
„Zulaufwege"Loveparade2010 Duis-
gesamte Zu- und Abiaufstrecke einschließlich des
burg
Tunnel abgegrenzt;
23
* Notausgangsplan;
* Flächenberechnung;
24
durch gute Beleuchtung sichtbar(sieheAbbildung
41 und 42). Außerdem ist die
Länge des Tunnels bereits durch den Zu-
gang bekannt.
Nicht berücksichtigt wurde ein möglicher
kreuzender Strom, welcher sich zwischen
25
konzepts unter Ausschluss bzw. Beschränkung des Ge-
meingebrauchs eingeräumt, um insbesondere Eingangs-
schleusen aufzubauen und Sichtkontrollen durchzufüh-
ren.
26
4 Tag der Veranstaltung
4.1 Ordnungsamt
Am Tag der Veranstaltung war die Stadt Duisburg zum Anlage 35,
einen neben der Polizei für die öffentliche Sicherheit und Schulungskonzept
Ordnung im öffentlichen Raum zuständig, deren Einhaltung das Ordnungsamt wahrna
erwehr der Stadt Duisburg für Rettungs- und Sanitäts-
dienste zuständig. Sowohl das Ordnungsamt als auch die
Feuerwehr verfügten über eine eigene Einsatzleitung,
ebenso wie die Polizei und die Bahn. Zur Abstimmung
der Einsatzleitungen hatte das Land Nordrhein-Westfalen
zwei Telefonnummern freigeschaltet, über die sich die
Beteiligten in eine Telefonkonferenz einwählen konnten.
Eine der Telefonnummern stand auch der Lopavent
GmbH zur Verfügung, die andere nicht. Insgesamt fanden
am Veranstaltungstag 19 Telefonkonferenzen statt.
Der Ort des Einsatzes lag im Bereich der Zuwegungen Anlage 36,
(Sektoren W-1 bis W-4 und 0-1 bis 0-3) zwischen dem Sektorenkarte
Hauptbahnhof und den Vereinzelungsanlagen an der
Karl-Lehr-Straße. Inhaltlich bezog sich die Tätigkeit auf
die Gewähr von Sicherheit und Ordnung sowie auf die
Absicherung der Anlagen außerhalb des Veranstaltungs-
geländes. Dies umfasste u. a. das Einschreiten bei Ver-
stößen gegen Jugendschutz oder das Gewerberecht so-
wie die Überwachung des Glasflaschenverbotes. Zudem
war das Ordnungsamt für das initiieren des Musikpro-
gramms auf den Zuwegungen zuständig, falls es im Ein-
gangsbereich oder auf dem Veranstaltungsgelände zu
27
Staus oder Sperrungen kommen sollte. Für den Bereich
des Veranstaltungsgeländes und des Tunnels Karl-Lehr-
Straße (Sektoren V-1 bis V-4) waren die Lopavent GmbH
als Veranstalterin und die Polizei zuständig, für den Be-
reich Bahnhöfe und Bahnanlagen die Bundespolizei. Die
Polizei hatte zudem die Verantwortung für das Errichten
der Vorsperren auf den Zuwegungen. Die Feuerwehr
Duisburg war für den Sanitäts- und Rettungsdienst zu-
ständig.
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nungsamtes das geplante Musikprogramm auf den Zu-
wegungen starten, um die nachströmenden Besucher zu
einem längeren Verweilen zu animieren. Zudem sollten
diese Besucher über etwaige Wartezeiten vor dem Ver-
anstaltungsgelände informiert werden. Die von der Lopa-
vent GmbH mitgeteilten Zahlen belegten, dass dasVeranstaltungsgeländezu keinen Zeitpun
war. Hierfür war eine Auslastung von 100 % als Zustand
definiert, in dem die Menge noch in Bewegung und ein
Arbeiten der Einsatzkräfte noch möglich ist.
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staltungsgelände zu entlasten. Als um 14.40 Uhr die Mitteilung vom Hauptbahnh
überfüllt sei, wurde die vorläufige Umleitung aller an-
kommenden Besucher über den Ostteil des Hauptbahn-
hofes nach Abstimmung in der Telefonkonferenzveranlasst.Um 14.
Jarres-Straße/Düsseldorfer Straße eine Vorsperre ein,
mit der der Zustrom zum Veranstaltungsgelände unter-
brochen wurde. Zugleich fand in der Telefonkonferenz
eine Abstimmung zum Umgang mit neuankommenden
Besuchern im Bereich des Hauptbahnhofes statt.
Ais der Druck der Besucher im Bereich vor denVereinzelungsanlagentrotz der eingeleitete
wurde, forderte die Polizei nach Kenntnis der Stadt Duis-
burg den Veranstalter um 16.19 Uhr und um 16.29 Uhr
mehrfach auf, durch entsprechende Durchsagen die Be-
sucher auf dem Veranstaltungsgelände in den südlichen
Teil zu dirigieren (gemeint ist vermutlich dieÜberlauffläche).Hierdurch
für Entspannung gesorgt werden.
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Die Sondermeldung des Krisenstabes um 18.45 Uhr führ-
te hierzu aus, dass der Karl-Lehr-Tunnel leer sei und zur
Zeit nicht mehr freigegeben werde. Die Notausgänge ü-
ber die A 59 und im Norden über den Tunnel Kolonie-
straße seien geöffnet worden. Noch anreisende Besucher
würden über die städtische Beschallungsanlage zur direk-
ten Wiederabreise aufgefordert.
4.2 Feuerwehr
Die Feuerwehr der Stadt Duisburg führte am Veranstaltungstag den Sanitäts- und Rettungsdien
jedoch nicht die polizeiliche Gefahrenabwehr.
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ren. Die Fahrzeuge waren zudem durch einen Zaun gesi- Anlage 40, Presse
chert. Die Fläche war in dem der Baugenehmigung bild
Ferner lässt sich auf den Bildern ein Brezelstand erken- Anlage 41,
nen, der ebenfalls nicht auf dem der Baugenehmigung Pressebild
zugrundeliegenden Plan eingezeichnet war.
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