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PZ Pforzheim vom 11.03.

2017
G E S C H I C H T E N AU S DE R RE GI ON Stark! UN D VO N DA H E I M
40 SAMSTAG, 11. MÄRZ 2017 PFORZHEIMER ZEITUNG NUMMER 59

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Emsig ist ein Star damit beschäftigt, seine Brutstätte in einem Starenkasten auf Vordermann zu bringen. Stare gehören zu den Singvögeln. Manche trällern sogar Der Neuntöter ist der hierzulande am stärksten verbreitete Vertreter der Familie der
Handyklingeltöne nach. Was das Outfit betrifft, so setzt er mit purpur-glänzendem Gefieder, kurzem Schwanz und langem Schnabel auf elegantes Understatement. Würger. Seinen brutal klingenden Namen erhielt der Neuntöter aufgrund seines Beute-
Die echten Star-Qualitäten zeigt der 22 Zentimeter große Vogel jedoch beim Singen. Neben einer Unmenge eigener Gesangsmotive besitzt der Star die Fähigkeit, verhaltens. Als Nahrungsreserve beziehungsweise zur Bearbeitung spießt er Insekten,
andere Vögel perfekt nachzuahmen. Mit dem klassischen Starenkasten können Gartenbesitzer dieses Multitalent auch selbst anlocken. Besser noch, man hängt gleich kleine Vögel oder Mäuse auf Dornen oder spitze Zweige auf. Der Neuntöter ist zum
mehrere solcher Kästen in Abständen von ein paar Metern nebeneinander auf, denn der Star lebt am liebsten in geselliger Runde. Symbol für Heckenbrüter schlechthin geworden.

Der Frühaufsteher hört die Vögel


TEXT: NADINE SCHMID, MAYLIEN MÜLLER, DPA & NABU
FOTOS: DPA-/PZ-ARCHIV

Alle Vögel sind schon da? Mitnichten.


Die letzten Zugvögel, die in diesem Jahr wieder aus
ihren Winterquartieren heimfliegen – wie Nachtigall
oder Neuntöter – werden erst im Mai erwartet.
Aber Singdrossel, Star und Zilpzalp haben sich
bereits in der Region eingefunden.
Thomas Köberle Gerhard Vögele

N
och ist es frostig nachts, aber frühmorgens nimmt das Vogel- auswirkten. Fakt sei, so der Nabu-Ehrenvorsitzende aus Pforzheim,
konzert im Garten schon Fahrt auf. Nicht nur Singdrossel und dass mit Ausnahme der Haussperlinge nur solche Arten die Futter-
Zilpzalp zwitschern um die Wette. Vor wenigen Tagen hat Tho- stellen aufsuchten, deren Bestand nicht gefährdet ist. Vorrangig für
mas Köberle einen Storch bei Lienzingen gesehen. Ein Durchzügler, die Artenvielfalt sei daher die Erhaltung von Lebensräumen durch
wie der Geschäftsführer des Landschaftserhaltungsverbands Enzkreis Kauf, Pacht oder Ausweisung als Schutzgebiete und die Schaffung
Der Zilpzalp: Sein Name leitet sich von seinem Gesang ab. Sein unermüdlich weiß. Anders als dieser, suchen andere Vogelarten nun ihre Reviere neuer Biotope. „Wenn sich das Insektensterben allerdings fortsetzt,
vorgetragenes „zilp-zalp“ verrät sofort, um welchen der unscheinbar oliv- und beginnen mit der Balz. Auf dem Weg zu uns sind noch Wespenbus- kommen wir um die Ganzjahresfütterung nicht herum“, meint auch
grün gefiederten Laubsänger es sich handelt. Als einer der häufigsten Vögel sard, Schwalbe oder Gartenrotschwanz. Köberle ist ein Befürworter der Vögele.
Europas ist der Zilpzalp nicht nur an Waldrändern, sondern oft auch in Feld- ganzjährigen Vogelfütterung mit geeignetem eiweißreichem Futter wie Im eigenen Garten plädiert der Experte für den völligen Verzicht
gehölzen, größeren Gärten, Parks und Friedhöfen anzutreffen. Rastlos und Sonnenblumen- oder Getreidekörnern. Ein umstrittenes Thema in der auf Pestizide. Außerdem empfiehlt der Pforzheimer die Anpflanzung
geschickt bewegt er sich durchs Gebüsch, wobei er häufig mit dem Schwanz Vogelkundler-Szene. Gerhard Vögele verweist darauf, dass sich Zufüt- einheimischer Wildsträucher, in denen die Vögel brüten und von
nach unten schlägt. Ihr kugeliges Nest mit seitlichem Eingang bauen sie sehr terungen weder positiv noch negativ auf den Bestand der Singvögel deren Beeren sie sich ernähren können.
versteckt in Bodennähe. Eine „wilde Ecke“ auf dem Grundstück, in der man
vorjährige Stauden und ein wenig höheres Altgras stehen lässt, lockt mit
etwas Glück auch den Zilpzalp in Ihren Garten.

KL ASSIKER

Alle Vögel
sind schon da
„Wie sie alle lustig sind,
flink und froh sich regen!
Amsel, Drossel, Fink und Star
und die ganze Vogelschar
wünschen dir ein frohes Jahr,
lauter Heil und Segen.“
(Zweite Strophe des
Kinderliedklassikers
„Alle Vögel sind schon da“)

Das bekannte, dreistrophige Kin-


der- und Frühlingslied „Alle Vögel
sind schon da“ ist 1835 von August
Heinrich Hoffmann von Fallersle-
ben, der auch die Deutsche Natio-
nalhymne schrieb, verfasst wor-
den. Trotz seiner vieler Parodien
ist es heute noch ein beliebtes
Kinderlied und hat sich sogar bis
nach Japan verbreitet. Die erste
Strophe des Lieds beschreibt das
fröhliche Zwitschern der Vögel Ein Weißstorch am Himmel. Am Naturparkzentrum in Zaberfeld und in Horrheim haben sich Störche
und verkündet die Ankunft des zum Brüten eingefunden. Ansonsten sieht man die Tiere als Durchzügler über der Region. Früher wuss-
Frühlings. Die dritte Strophe stellt Ursprünglich stammt der Hausrotschwanz aus dem Gebirge. Schon vor Jahrhunderten hat jedoch der ten die Leute nicht, dass einige Vögel im Winter in andere Gebiete ziehen. Man dachte zum Beispiel,
einen Bezug zum Menschen durch überwiegende Teil der Population die felsige Bergwelt gegen städtische Strukturen jeglicher Art dass Störche sich versteckt hielten. Die Forscher, die vermuteten, dass die Tiere im Winter woanders
ein Gleichnis her und fordert uns eingetauscht. Denn der äußerst anpassungsfähige Hausrotschwanz findet sowohl an hohen Felsen als hinfliegen, konnten das nicht beweisen. Das änderte sich im Jahr 1822: Da wurde in Deutschland ein
auf, lustig und fröhlich wie die Vö- auch an Hauswänden, in Holzstapeln oder gar Terrassen-Markisen Nischen oder Halbhöhlen, in denen Storch entdeckt, dem ein afrikanischer Pfeil im Hals steckte. Das brachte die Forscher erst auf die Idee,
gel zu sein. er brüten kann. Vor allem in Süddeutschland überwintert er sogar inzwischen – Tendenz steigend. dass der Vogel bis nach Afrika geflogen sein könnte, um dort den Winter zu verbringen.

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