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gibt in der Zwischenzeit berufsständische Anforderungen an Pla- schränkt. Nicht wesentliche Daten und Informationen müs-
nungsrechnungen, die zwingend einzuhalten sind. sen nicht zeit- und kostenintensiv erhoben werden.
Wie lange braucht es, bis die Daten erhoben sind? Dabei darf sich der Gutachter nicht blind auf das Rechnungs-
wesen verlassen. Die Daten des Rechnungswesens sind zu-
Wie teuer ist die Informationsbeschaffung?
mindest zu plausibilisieren. Wird das Rechnungswesen unkri-
tisch übernommen, so besteht die Gefahr, dass die Prüfung
rungsprüfung stand, kann m. E. auf weitere Prüfungen ver- In der Basisbilanz sind alle Aktiva und Passiva stichtagsgetreu
zichtet werden. Andernfalls sind weitere Prüfungshandlungen mit ihren „Buchwerten“ aufzunehmen. Insbesondere ist da-
vorzunehmen. rauf zu achten, dass alle Verbindlichkeitenposten (nicht nur
Planungsanlass die fälligen Verbindlichkeiten) in der Basisbilanz aufgenom-
men werden. Diese Basisbilanz ist in der Folge der Planungs-
Der Planungsanlass ist in jedem Fall zu hinterfragen. Als Pla-
rechnung aufzulösen.
nungsanlässe werden üblicherweise genannt:
Eine der schwierigeren Aufgaben ist die Erfassung einer zu-
Unternehmenssteuerung / Controlling
künftigen Basisbilanz oder einer Basisbilanz, soweit der Jahre-
Unternehmensbewertung sabschluss noch nicht vorliegt. In diesem Fall ist gegebenen-
die Liquidität. Außerdem ist eine Bilanzplanung erforderlich, Keine Bilanzplanung (Veränderung des working capitals)
um künftige Kennzahlen ermitteln zu können, an denen das
Reine Planung des operativen Bereichs (keine Entnahmen,
Unternehmen oder die Sanierung gesteuert werden kann.
keine Tilgungen, keine Investitionen etc.)
Zuletzt können über diese künftigen Kennzahlen Plausibili-
tätskontrollen durchgeführt werden. Keine kritische Distanz zum Mandanten/beratenen Unter-
nehmen, d.h. der Berater traut sich nicht, die eigenen Be-
Liquiditätsplanung
denken gegenüber dem Mandanten zu vertreten
Sofern eine professionelle Software verwendet wird, ergibt
Die eigenen, fremden Feststellungen und Annahmen wer-
sich die Liquidität als logische Konsequenz der Fortentwick-
den nicht dokumentiert und erläutert.
lung der Basisbilanz durch die Ertrags- und Bilanzplanung.
Wichtig sind aber noch Korrekturen, z. B. aus der Umsatzsteuer Nach Augustin (Praxiserprobte Konzepte zur Unternehmens-
und aus dem Zahlungsverhalten der Kunden und den Zah- planung, S. 43) liegen die 10 häufigsten Fehler in folgenden
lungsverpflichtungen gegenüber den Lieferanten. Auch diese Bereichen:
Planungsannahmen sind sachgerecht zu ermitteln und zu do-
Honorar zu niedrig und daher gründliche Auftragsdurchfüh-
kumentieren.
rung nicht gewährleistet
Hinreichende Gewissheit der Prognoseentschei-
dung Kein Beratungsauftrag
Soweit die Unternehmensplanung für ein Gerichtsverfahren Kein Planungssystem (z. B. Planung auf Excel-Basis)
verwendet werden soll (Unternehmensbewertung, Prüfung
Informationsbasis schwach
der Fortbestehensprognose etc.), muss die Planungsrechnung
und deren Dokumentation einer gerichtlichen Überprüfung Keine Plausibilitätsprüfung (z. B. Branchenvergleich, Kenn-
standhalten. Dabei ist zu beachten, dass dem Planenden zwar zahlenvergleich etc.)
ein nicht überprüfbarer Beurteilungsspielraum zusteht. Den- Primat der operativen Planung (es wird nur soweit geplant,
noch muss das Gericht im Rahmen der freien Beweiswürdi- wie die Aufträge reichen, i. d. R. 1 Jahr)
gung überzeugt werden. In diesem Fall gilt der allgemeine
Planungsansatz starr (keine Alternativen/ Szenarien)
zivilrechtliche Grundsatz zur Beweiswürdigung (BGHZ 53, 245,
255; Bundesgerichtshof, VI-ZR-200/04; Beschluss vom Keine Kontrolle (Planungsannahmen werden nicht doku-
25.01.2005): Die nach § 286 ZPO erforderliche Überzeugung mentiert/erläutert)
des Richters von der Wahrheit fordert keine absolute oder un-
Keine Dokumentation
umstößliche Gewissheit und auch keine "an Sicherheit gren-
zende Wahrscheinlichkeit", sondern nur einen für das prakti- Fokus auf Kreditinstitute
sche Leben brauchbaren Grad von Gewissheit, der Zweifeln Berichtswesen
Schweigen gebietet, ohne sie völlig auszuschließen.
Besonderes Augenmerk gilt dem Berichtswesen. Die Pla-
Planungsfehler nungsannahmen müssen kommuniziert und erläutert werden.
Die meisten und zugleich typischen Fehler, die vorgefunden Hierzu zählt auch der Hinweis, ob es sich um eine vorsichtige
Planung beginnt bei 0, d. h. ohne Basisbilanz und ohne Verb- Die Planungsrechnung muss so beschaffen sein, dass sie ei-
indlichkeitenüberhang nem sachverständigen Dritten in angemessener Zeit einen
Überblick verschaffen kann. Dies gilt entsprechend für den
Planung ohne Umsatzsteuer
Bericht.
Planung beachtet vertragliche, aber nicht die tatsächlichen
Zahlungsgepflogenheiten der Kunden (vorläufiges Ergebnis
laut BWA + Abschreibung = Cashflow des Monats)
KANZLEI NICKERT ist eine Unternehmerkanzlei im besten Sinne: Sie bietet in den Bereichen Rechtsberatung, Steuerberatung und
betriebswirtschaftliche Beratung all diejenigen Dienstleistungen an, die ein Unternehmen / Unternehmer klassischerweise benö-
tigt. Zudem hat sie Kompetenzzentren für die Bereiche Bau, Sanierungsberatung sowie Personalwesen eingerichtet. Rechtsanwäl-
te, Fachanwälte für Steuerrecht und Steuerberater arbeiten dabei Hand in Hand.
KANZLEI NICKERT ist seit März 2009 zertifiziert nach ISO 9001:2008 und für die Steuerberatung zusätzlich nach dem DStV-Quali-
tätssiegel, dem Qualitätsstandard des Deutschen Steuerberaterverbandes. 2009 wurde die Kanzlei von FOCUS MONEY in die Liste
der TOP-Steuerberater aufgenommen.
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