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DIN EN 10247:2007-07

Nationales Vorwort
Für die Deutsche Fassung dieser Norm ist der Arbeitsausschuss NA 062-01-31 GA „Metallographische
Prüfverfahren“ verantwortlich.

Das für diese Norm zuständige Normungsgremium hatte in Abstimmung mit dem Unterausschuss
„Metallographie“ des Stahlinstituts VDEh im Zusammenhang mit der Veröffentlichung dieser Europäischen
Norm die Frage über die Zurückziehung oder die weitere Gültigkeit von DIN 50602 zu klären.

Im Stadium der Vornorm und des Norm-Entwurfes konnten Erfahrungen gesammelt werden, die zeigen,
dass die Umstellung in der Betrachtungsweise der Einschlüsse sowie benötigte (gerätespezifische)
Umrüstung der Mikroskope und Entwicklung einer entsprechenden Software für Bildanalysesysteme eine
zeitliche Verzögerung bei der Umsetzung der Norm in der Praxis erfordern. Aus diesen Gründen wurde
beschlossen, dass DIN 50602 für eine Übergangszeit von 2 Jahren weiterhin gültig bleibt. Nach dem Ablauf
der Übergangszeit wird DIN 50602 zurückgezogen.

Für die Anwendung sind insbesondere die Erläuterungen in Anhang V zu berücksichtigen.

Änderungen

Gegenüber DIN V ENV 10247:1998-06 wurde folgende Änderung vorgenommen:

a) Inhalt mit redaktionellen Änderungen als Norm übernommen.

Frühere Ausgaben

DIN V ENV 10247: 1998-06

2
EUROPÄISCHE NORM EN 10247
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE April 2007

ICS 77.040.99 Ersatz für ENV 10247:1998

Deutsche Fassung

Metallographische Prüfung des Gehaltes nichtmetallischer


Einschlüsse in Stählen mit Bildreihen

Micrographic examination of the non-metallic inclusion Détermination micrographique de la teneur en inclusions


content of steels using standard pictures non-métalliques des aciers à l'aide d'images-types

Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 13. Januar 2007 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum des CEN oder bei jedem CEN-Mitglied auf
Anfrage erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-Zentrum
mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich,
Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal,
Rumänien, Schweden, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Königreich
und Zypern.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

Management-Zentrum: rue de Stassart, 36 B-1050 Brüssel

© 2007 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 10247:2007 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
EN 10247:2007 (D)

Inhalt
Seite

Vorwort................................................................................................................................................................. 5
Einleitung............................................................................................................................................................. 6
1 Anwendungsbereich.............................................................................................................................. 7
2 Normative Verweisungen ...................................................................................................................... 7
3 Grundlagen ............................................................................................................................................. 7
4 Begriffe.................................................................................................................................................... 8
4.1 Allgemeine Begriffe ............................................................................................................................... 8
4.2 Abstand................................................................................................................................................... 9
4.3 Parameter ............................................................................................................................................... 9
4.4 Klassen ................................................................................................................................................. 10
4.5 Sonstiges .............................................................................................................................................. 10
5 Symbole und Benennungen ............................................................................................................... 11
6 Probenahme ......................................................................................................................................... 12
6.1 Allgemeines .......................................................................................................................................... 12
6.2 Mindestumformgrad ............................................................................................................................ 12
6.3 Größe und Anordnung der Messfläche ............................................................................................. 13
6.4 Anzahl der Proben ............................................................................................................................... 13
6.5 Probenvorbereitung............................................................................................................................. 13
7 Prüfverfahren ....................................................................................................................................... 14
7.1 Vergrößerung ....................................................................................................................................... 14
7.2 Gesichtsfeld ......................................................................................................................................... 14
7.3 Festlegung der Richtreihenbilder ...................................................................................................... 14
7.3.1 Größe und Form................................................................................................................................... 14
7.3.2 Parameter ............................................................................................................................................. 15
7.3.3 Anordnung der Bilder.......................................................................................................................... 15
7.4 Durchführung ....................................................................................................................................... 15
7.4.1 Allgemeines .......................................................................................................................................... 15
7.4.2 Mehrere Einschlüsse unterschiedlicher Größe in einem Gesichtsfeld.......................................... 15
7.4.3 Abrastern der Probe ............................................................................................................................ 16
7.4.4 Art der Auswertung ............................................................................................................................. 16
7.4.5 Auswertung unterschiedlicher Arten von Einschlüssen................................................................. 16
7.4.6 Auswertung ohne besondere Vereinbarungen................................................................................. 17
7.4.7 Aufzeichnung der Ergebnisse ............................................................................................................ 17
8 Arten der Auswertung ......................................................................................................................... 17
8.1 Ermittlung der größten Einschlüsse, Auswerteverfahren P............................................................ 17
8.1.1 Grundlage ............................................................................................................................................. 17
8.1.2 Auswertung von PL (größte Länge) .................................................................................................... 17
8.1.3 Auswertung von Pd (größter Durchmesser) ...................................................................................... 18
8.1.4 Auswertung von Pa (größte Fläche) ................................................................................................... 18
8.2 Ermittlung des Messfeldes mit den größten Einschlussparametern, Verfahren M ...................... 18
8.2.1 Grundlage ............................................................................................................................................. 18
8.2.2 Auswertung von Mn (Auswertung für die Anzahl) ............................................................................ 18
8.2.3 Auswertung von ML (Auswertung für die Länge) ............................................................................. 18
8.2.4 Auswertung von Md (Auswertung für den Durchmesser) ................................................................ 18
8.2.5 Auswertung von Ma (Auswertung für die Fläche)............................................................................. 18
8.3 Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes: Auswerteverfahren K ............................................ 19
8.3.1 Grundlage ............................................................................................................................................. 19
8.3.2 Abrastern einer Probe für die Ermittlung des mittleren Einschlusses .......................................... 19
8.3.3 Auswertung .......................................................................................................................................... 20
8.3.4 Auswertung von Kn, KL für gestreckte sowie Kn, Kd für globulare Einschlüsse ............................. 20
8.3.5 Auswertung von Kn und Ka .................................................................................................................. 20

2
EN 10247:2007 (D)

Seite

9 Prüfbericht............................................................................................................................................ 21
Anhang A (normativ) Art der Einschlüsse ..................................................................................................... 34
Anhang B (normativ) Standardparameter und Auswertearten für den Fall, dass keine anderen
Vereinbarungen bestehen .................................................................................................................. 36
Anhang C (informativ) Beispiele für unterschiedliche Einschlussarten ..................................................... 37
Anhang D (informativ) Formfaktor................................................................................................................... 41
Anhang E (informativ) Beispiele für Vergrößerungen ................................................................................... 42
Anhang F (informativ) Einzelheiten der Okulareinsätze ............................................................................... 44
Anhang G (normativ) Herstellung der Okulareinsätze .................................................................................. 45
G.1 Allgemeines.......................................................................................................................................... 45
G.2 Mikroskope mit normalem Gesichtsfeld ........................................................................................... 45
G.3 Großfeldmikroskope ........................................................................................................................... 47
Anhang H (normativ) Grundlagen für die Berechnung der Richtreihenbilder ........................................... 49
Anhang K (normativ) Regeln für die Klassierung.......................................................................................... 51
K.1 Definition von Klassen ........................................................................................................................ 51
K.2 Klassierung der Länge........................................................................................................................ 51
K.3 Klassierung der Breite ........................................................................................................................ 51
K.4 Klassierung von Durchmessern ........................................................................................................ 51
K.5 Klassierung der Fläche ....................................................................................................................... 52
Anhang L (informativ) Vergleich von Einschlussarten in unterschiedlichen Normen .............................. 53
Anhang M (informativ) Ermittlung der größten Einschlüsse ........................................................................ 54
Anhang N (informativ) Ermittlung des Messfeldes mit den größten Einschlussparametern ................... 56
N.1 Allgemeines.......................................................................................................................................... 56
N.2 Auswertung von Mn ............................................................................................................................. 56
N.3 Auswertung von Mn, ML und Md .......................................................................................................... 56
N.4 Auswertung von Mn und Ma ................................................................................................................ 56
Anhang P (informativ) Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes ......................................................... 60
P.1 Allgemeines.......................................................................................................................................... 60
P.2 Auswertung von Kn, KL und Kd ............................................................................................................ 60
P.3 Auswertung von Kn und Ka.................................................................................................................. 60
P.4 Begrenzte Auswertebereiche ............................................................................................................. 61
Anhang Q (normativ) Berechnungsgrundlagen für die Auswertung .......................................................... 68
Q.1 Ermittlung der größten Einschlüsse ................................................................................................. 68
Q.2 Ermittlung des Messfeldes mit den größten Einschlussparametern............................................. 68
Q.2.1 Berechnung von Mn ............................................................................................................................. 68
Q.2.2 Berechnung von ML ............................................................................................................................. 68
Q.2.3 Berechnung von Md ............................................................................................................................. 69
Q.2.4 Berechnung von Ma ............................................................................................................................. 69
Q.3 Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes .................................................................................. 69
Anhang R (normativ) Ermittlung der Genauigkeit und der Abrasterparameter für die Ermittlung
des mittleren Einschlussgehaltes ..................................................................................................... 71
Anhang S (informativ) Randfehlerkorrektur ................................................................................................... 74
S.1 Allgemeines.......................................................................................................................................... 74
S.2 Auswertung Messfeld für Messfeld ................................................................................................... 74
Anhang T (normativ) Berechnung von Mittelwerten der Parameter für eine Klasse ................................. 76
Anhang U (normativ) Mittelwerte der Parameter ........................................................................................... 77

3
EN 10247:2007 (D)

Seite

Anhang V (informativ) Anmerkungen der Arbeitsgruppe ............................................................................. 78


V.1 Allgemeines .......................................................................................................................................... 78
V.2 Länge..................................................................................................................................................... 78
V.3 Breite ..................................................................................................................................................... 78
V.4 Anzahl ................................................................................................................................................... 78
V.5 Auflösung ............................................................................................................................................. 78
V.6 Fläche.................................................................................................................................................... 79
V.7 Kennzeichnung von Einschlüssen .................................................................................................... 79
V.8 Rundliche Teilchen .............................................................................................................................. 80
V.9 Formfaktor ............................................................................................................................................ 80
V.10 Kombinierte Einschlüsse ................................................................................................................... 81
V.11 Messfeld............................................................................................................................................... 81
Literaturhinweise .............................................................................................................................................. 82

4
EN 10247:2007 (D)

Vorwort
Dieses Dokument (EN 10247:2007) wurde vom Technischen Komitee ECISS/TC 2 „Steel - Physical-chemical
and non-destructive testing“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom AFNOR gehalten wird.

Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis Oktober 2007, und etwaige entgegenstehende
nationale Normen müssen bis Oktober 2007 zurückgezogen werden.

Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Texte dieses Dokuments Patentrechte berühren können.
CEN [und/oder CENELEC] sind nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu
identifizieren.

Dieses Dokument ersetzt ENV 10247:1998.

Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden


Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland,
Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta,
Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien,
Spanien, Tschechische Republik, Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern.

5
EN 10247:2007 (D)

Einleitung
Dieses Dokument beschreibt Arbeitsweisen für die Kennzeichnung von Einschlüssen in Stahl auf Grund ihrer
Morphologie unter Verwendung von Richtreihenbildern.

Die Auswerteverfahren beruhen auf physikalischen Grundlagen, sodass die Ergebnisse mit Messungen von
Einschlüssen verglichen werden können.
2 2
Die Ergebnisse werden in physikalischen Einheiten angegeben: Länge in µm/mm , Anzahl/mm , Flächen in
2 2
µm /mm . Gegenüber den bisher angewendeten Normen wird in dieser Norm die Schreibweise der
Klassenbezeichnung mit der Länge (Zeilenindex) begonnen. Diese Ergebnisse können verglichen werden mit
den Auswertungen in anderen Normen.

Die Messbedingungen, z. B. die Regeln für die Rasterung der Messfläche, sind so festgelegt, dass eine
Optimierung zwischen der Vergrößerung und der Anzahl der auszuwertenden Messfelder gefunden wird. Die
erreichte Genauigkeit ist bei manueller Auswertung und einer Messung unter Verwendung von
bildanalytischen Methoden gleich.

Die Richtreihenbilder sind über mathematische Gleichungen ermittelt worden.

Die Ergebnisse und ihre Genauigkeit können unmittelbar aus den Auswertungen der einzelnen Messfelder
abgeleitet werden.

6
EN 10247:2007 (D)

1 Anwendungsbereich
Diese Europäische Norm legt ein Verfahren zur mikroskopischen Kennzeichnung von nichtmetallischen
Einschlüssen unter Verwendung von Richtreihenbildern fest.

Das Verfahren gilt nicht für Teilchen mit einer Länge kleiner als 3,0 µm oder einer Breite kleiner als 2,0 µm.
Auf Grund einer Festlegung in einer Produktnorm oder durch Vereinbarung zwischen den Beteiligten können
für spezielle Produkte Einschlüsse mit einer Breite kleiner als 2 µm ausschließlich entsprechend ihrer Länge
bewertet werden. Gestreckte Einschlüsse mit einer Länge größer als 1 410 µm werden getrennt gezählt und
liegen außerhalb der oberen Grenze des Anwendungsbereichs dieser Norm. Globulare Einschlüsse mit
Durchmessern größer als 3,0 µm sind in der Auswertung enthalten.

Es wird vorausgesetzt, falls Teilchen gestreckt sind oder falls zeilenförmige Anordnungen von Teilchen
auftreten, diese parallel zueinander liegen. Andere Anordnungen werden durch diese Norm nicht
berücksichtigt. Die Norm gilt für Proben mit mikroskopischen Agglomerationen unter der Annahme einer
makroskopisch regellosen Verteilung.

Aus den Ergebnissen der hier beschriebenen Verfahren kann eine Auswertung nach anderen Normen
abgeleitet werden.

Diese Europäische Norm gilt nicht für Automatenstähle.

ANMERKUNG Das Grundprinzip der Norm erlaubt die Bestimmung des Gehaltes an nichtmetallischen Einschlüssen
mit Bildanalysetechnik.

2 Normative Verweisungen
Das folgende zitierte Dokument ist für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).

EN ISO/IEC 17025, General requirements for the competence of testing and calibration laboratories
(ISO/IEC 17025:2005)

3 Grundlagen
Das Verfahren besteht in einem Vergleich zwischen den in einem Blickfeld beobachteten Einschlüssen mit
den Bildern einer Richtreihe. Die in dieser Europäischen Norm definierten Richtreihenbilder bauen auf der
Form der Einschlüsse auf, für jede Form werden zusätzlich Länge, Breite und Fläche berücksichtigt. Dies gilt
für die Spalten 1 bis 10, in Spalte 11 wird die Anzahl wiedergegeben.

Die der Norm zu Grunde liegende Geometrie der Einschlüsse ist eine Ellipse mit dem Kreis als Spezialfall der
Ellipse (siehe Bild 1a). Einschlüsse mit einer Form entsprechend einem Rechteck oder Quadrat werden als
Ellipse bzw. Kreis behandelt, da die jeweiligen Flächen sich im Rahmen der vorgeschlagenen Art der
Auswertung nicht wesentlich unterscheiden.

Die Bilder sind in Zeilen und Spalten angeordnet. Die Länge ändert sich von Zeile zu Zeile, der Formfaktor
ändert sich von Spalte zu Spalte. Mit der Norm werden grundsätzlich die Morphologie und die Anordnung von
Einschlüssen bewertet. Es können keine Informationen über die Kristallstruktur und über die chemische
Zusammensetzung der ausgewerteten Einschlüsse abgeleitet werden.

Die allgemeine Auswertepraxis erfordert üblicherweise eine Unterscheidung zwischen Einschlüssen mit
unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung. Die Definitionen der Arten kann in Produktnormen
festgelegt werden. Sind derartige Normen nicht erarbeitet, muss die Kennzeichnung von Morphologien
zwischen den Beteiligten vereinbart werden.

Um die Beschreibung zu erleichtern, ist in Anhang A, Bild A.1, ein Beschreibungsbaum angegeben.

7
EN 10247:2007 (D)

Die Bilder der Richtreihe stellen die oberen Grenzen von Klassen dar. Eine Länge Lx ist in Zeile q zu
klassieren, wenn

Lq-1 < Lx ! Lq µm (1)

Die Breite wx ist in Spalte k zu klassieren, wenn

wk-1 < wx ! wk µm (2)

In Bild 5 erhalten die Bilder in der ersten Zeile am Kopf sowie die in der ersten Spalte an der linken Seite
keine Nummer. Diese dick umrandeten Bilder mit Teilchen stellen die untere Grenze dar. Einschlüsse mit
einer Länge kleiner als die der Einschlüsse in dieser Zeile oder einer Breite kleiner als die in der linken Spalte
werden für die Klassierung außer Acht gelassen.

Einschlüsse, die als Spalte 6 und 11 klassiert werden, werden globular genannt.

Die ausgewählten Parameter sind Anzahl, Länge, Breite und Fläche. Die Ergebnisse einer Auswertung
können sein: die größten Einschlüsse, Einschlüsse in dem Messfeld mit den meisten Einschlüssen oder
mittlere Einschlussgehalte. Alle diese Werte haben physikalische Dimensionen. Zusätzlich zu diesen Werten
ist eine Kennzeichnung der Anordnung der Einschlüsse innerhalb der untersuchten Probenbereiche möglich.

Den Richtreihenbildern liegen mathematische Formeln zu Grunde. Es ist nur eine begrenzte Anzahl von
Bildern vorgesehen, womit die Anzahl der Möglichkeiten der Zuordnung begrenzt wird, was die
Reproduzierbarkeit bei einer manuellen Auswertung verbessert. Die mathematische Grundlage erlaubt eine
Anwendung sowohl für eine manuelle Auswertung als auch für eine Messung unter Verwendung von
bildanalytischen Methoden, wodurch eine höhere statistische Sicherheit erreicht wird. Die Daten einer
Auswertung ergeben ein breites Spektrum von Möglichkeiten zur Beschreibung des Reinheitsgrades. Die
Richtreihe umfasst unterschiedliche Einschlussformen und erlaubt Arbeiten bei mehreren Vergrößerungen,
sodass sie auf Stähle mit geringem Einschlussgehalt ebenso angewendet werden kann wie für Fälle, in denen
eine Beurteilung der Form von Bedeutung ist.

Diese Europäische Norm ermöglicht unterschiedliche Auswertemethoden. Welche Methode gewählt wird,
muss in den Produktnormen festgelegt oder zwischen den Beteiligten vereinbart werden.

Ohne vorliegende Vereinbarungen gelten die Standardverfahren der Auswertung. Dies ist die Ermittlung der
größten Einschlüsse sowie die Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes mit den in Anhang B ange-
gebenen Parametern.

Als Standardverfahren werden die Verfahren PL, Pd, Kn, KL und Kn, Kd vorgeschlagen.

4 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die folgenden Begriffe.

4.1 Allgemeine Begriffe


4.1.1
Teilchen
Grundeinheit für die Auswertung, im Allgemeinen nichtmetallisch

4.1.2
Einschluss
allgemeine Bezeichnung für einzelne Teilchen sowie Teilchen in Verbindung mit Größe und Abstand. Mit
Einschluss wird einmal ein einzeln liegendes Teilchen beschrieben. Zum anderen beschreibt der Begriff
Einschluss eine Anordnung von mindestens 2 Teilchen, wenn der Abstand t (siehe Bild 2a) ! 10 µm ist und
der Abstand e ! 40 µm ist. Dabei wird vorausgesetzt, dass die Hauptachsen der Teilchen innerhalb von ± 10"
parallel sind. Im Fall der Aneinanderreihung von nur zwei globularen Teilchen muss jedes Teilchen als
Einzelteilchen betrachtet werden.

8
EN 10247:2007 (D)

Ein Einschluss kann ebenfalls von mehreren Einschlusszeilen gebildet werden, wenn deren Abstände t und
e ! 10 µm bzw. ! 40 µm sind (siehe Bild 2b). Teilchen mit Längen L < 3 µm oder Breiten w < 2 µm werden
nicht berücksichtigt (siehe Bild 2c).

Sonderfälle

zusammengewachsene, gestreckte und mehr oder weniger rundliche Teichen, siehe Bild 2d, werden in der
Regel als ein Einschluss behandelt. Im Fall des Beispiels 4 wird die Breite des größten Teilchens für die
Breite des Einschlusses herangezogen. Wenn in diesem Fall W 1 > 3 x W 2 werden die Teilchen W 1 und W 2
getrennt ausgewertet. Beispiele hierfür zeigt Bild 2e

Beispiele für Ausbildung und Anordnung von Einschlüssen zeigt Bild 2f

4.1.3
Einschlusszeile
Anordnung von mindestens 3 Teilchen, die normalerweise in einer Zeile liegen und die einen Einschluss
bilden (siehe Bilder 2b und 2f). Beispiele sind in Anhang C und Bild 2f angegeben

4.1.4
Messfläche
die auf der polierten Oberfläche der Probe auszuwertende Fläche
2
ANMERKUNG In der Regel umfasst die Messfläche 200 mm .

4.2 Abstand

4.2.1
Abstand zwischen den Teilchen
Abstand e zwischen den Teilchen in Hauptverformungsrichtung und Abstand t senkrecht dazu (siehe Bild 2a)

4.2.2
Abstand zwischen Einschlusszeilen
entspricht derjenigen Definition für die Abstände zwischen Teilchen (siehe Bild 2b)

4.2.3
regellos
regellose Anordnung von Teilchen.

ANMERKUNG Ein Beispiel gibt Anhang C. Diese Anordnung ist definiert für ein Gesichtsfeld.

4.3 Parameter

4.3.1
Länge
Abmessung eines Einschlusses in der Hauptverformungsrichtung, stets größer als die Breite

4.3.2
Durchmesser
maximale Abmessung eines Einschlusses, der in Spalte 6 klassiert wurde (globulare Einschlüsse)

4.3.3
Breite
maximale Breite senkrecht zur Hauptverformungsrichtung. Dies ist die Breite der in das begrenzende
Rechteck eingeschriebenen Ellipse mit derselben Länge wie der Einschluss.

Für eine Handauswertung kann dieser Wert nur geschätzt werden. Die Breite ist die maximale Breite
gemessen senkrecht zur Verformungsrichtung für Einschlüsse mit nur einem Teilchen. Die Breite w eines Ein-
schlusses mit 2 Teilchen ergibt sich aus der Breite des größten Teilchens (siehe Bild 2a).

9
EN 10247:2007 (D)

Breite einer Einschlusszeile (siehe Bild 1b):

Die Breite einer Einschlusszeile ist definiert als die Breite der in das begrenzende Rechteck eingeschriebenen
Ellipse mit derselben Länge wie die Einschlusszeile.

Breite eines Einschlusses aus mehreren Einschlusszeilen (siehe Bild 2b):

Der Abstand t zwischen zwei Einschlusszeilen ist definiert als der kürzeste Abstand zwischen den
begrenzenden Rechtecken in Querrichtung, der Abstand e ist definiert als kürzester Abstand zwischen den
begrenzenden Rechtecken in Längsrichtung.

Fall a) Für 0 ! e ! 40 µm, t ! 10 µm ist die Breite eines Einschlusses aus zwei Einschlusszeilen definiert als
die Breite der breitesten Einschlusszeile (wtotal = w1, w1 > w2 (siehe Bild 2b, a)).

Fall b) Für e < 0 µm, t ! 10 µm ist die Breite eines Einschlusses aus zwei Einschlusszeilen definiert als die
Summe der Breiten der Einschlusszeilen und dem Abstand t (wtotal = w1 + w2 + t) (siehe Bild 2b, b)).

Die Breite eines Einschlusses, der aus mehreren Einschlusszeilen besteht, wird durch die Breite der
breitesten Einschlusszeile bestimmt. Diese wird unter Berücksichtigung der benachbarten Einschlusszeilen
entsprechend der Fälle a) und b) ermittelt (siehe Bild 2b, c)).

4.3.4
Fläche
Fläche der in das begrenzende Rechteck eingeschriebenen Ellipse mit derselben Länge wie der Einschluss
(siehe 4.3.3 und Bilder 1a, 1b)

4.3.5
Formfaktor
Der Formfaktor ist definiert als der Exponent f in der Gleichung

f
L2 = 4 ( L %
& # (3)
a ' c $

ANMERKUNG Einzelheiten siehe Anhang D.

4.4 Klassen

4.4.1
gestrecktes Teilchen
Teilchen mit einer elliptischen Form, siehe Bild 1a

4.4.2
globulares Teilchen
runde oder rechteckige Teilchen, die in Spalte 6 klassiert werden

4.4.3
Art
Einschlüsse werden nach Arten unterschieden entsprechend ihrer Farbe, Form und ihrer Anordnung, nicht
nach ihrer chemischen Zusammensetzung (siehe Anhang A).

4.5 Sonstiges

4.5.1
Schmelze
Menge eines Werkstoffs, die gleichzeitig hergestellt wurde und ähnlichen Arbeitsbedingungen unterlegen hat

10
EN 10247:2007 (D)

4.5.2
begrenzte Auswertung
Ergebnisse der Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes, begrenzt auf Einschlüsse, die einen
vorgegebenen Wert von Länge, Formfaktor oder Fläche überschreiten

5 Symbole und Benennungen

Symbol Einheit Benennung


a µm² Fläche von Einschlüssen
b Breite eines Bleches
c µm Faktor, 1 µm
d µm Durchmesser von Einschlüssen
e µm Abstand zwischen den Teilchen (Längsrichtung)
f Formfaktor
b schwarz erscheinend
g grau erscheinend (wie Sulfide)
h farbig (rosa oder gelb) erscheinend (wie Nitride)
i Index für Einschlüsse
j Index für Messfelder
k Spaltennummer
m Art der Einschlüsse
max Index für größte Werte von n, L, w, d, a (für j oder s)
n Anzahl der ausgewerteten Teilchen, Einschlüsse
ns Anzahl der ausgewerteten Einschlüsse je Probe
o schwarz erscheinend (wie Oxide)
p Index für Teilchen
q Zeilennummer
s Index für Proben
t µm Abstand zwischen den Teilchen (Querrichtung)
u µm Skaleneinheit in einem Messokular eines Mikroskopes
v Breite der polierten Fläche
w µm Breite von Einschlüssen
x Variable
av mittlerer Wert von n, L, w, a ...
regellos, Art der Einschlüsse: gestreckt
g regellos, Art der Einschlüsse: gestreckt, grau erscheinend
b regellos, Art der Einschlüsse: gestreckt, schwarz erscheinend
gb regellos, Art der Einschlüsse: gestreckt, grau/schwarz erscheinend
zeilige Anordnung, Art der Einschlüsse: globular
b zeilige Anordnung, Art der Einschlüsse: globular, schwarz erscheinend
zeilige Anordnung, Art der Einschlüsse: gestreckt

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EN 10247:2007 (D)

b zeilige Anordnung, Art der Einschlüsse: gestreckt, schwarz erscheinend


g zeilige Anordnung, Art der Einschlüsse: gestreckt, grau erscheinend
regellos, Art der Einschlüsse: globular
b regellos, Art der Einschlüsse: globular, schwarz erscheinend
g regellos, Art der Einschlüsse: globular, grau erscheinend
gb regellos, Art der Einschlüsse: globular, grau/schwarz erscheinend
A µm² Fläche des Gesichtsfeldes auf der Probe
B polierte Oberfläche
D Durchmesser eines Produktes
MD Hauptrichtung der Verformung (z. B. Walzrichtung)
E mm Länge der Messfläche
G Vergrößerung
H µm Länge des Messfeldes der Probe
I Länge eines Objektstrichmaßstabes
K –, µm, µm²/mm² mittlerer Einschlussgehalt
L µm Länge eines Einschlusses
M –,µm, µm²/mm² Messfeld mit den meisten Einschlüssen
Nj Anzahl der Messfelder
Ns Anzahl der Proben
P größter Einschluss
Q Faktor für die Auswertung nach Methode K
R begrenzte Auswertung
W mm Breite der Messfläche (siehe Bild R.1)

Kombinierte Symbole können als Index oder in einer Linie geschrieben werden.

BEISPIEL KL ,KL Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes nach der Länge;

nj, nj Anzahl der Einschlüsse in einem Feld;

n j , nj mittlere Anzahl der Einschlüsse in einem Feld.

6 Probenahme

6.1 Allgemeines
Soweit in den Technischen Lieferbedingungen nicht anders festgelegt, gelten die folgenden Festlegungen.

6.2 Mindestumformgrad
Die Form der Einschlüsse hängt sehr stark von dem Umformgrad des Stahles ab. Die Richtreihe kann nur
verwendet werden, wenn die Form der Einschlüsse in den Proben mit derjenigen in den Richtreihenbildern
verglichen werden kann.

ANMERKUNG Ein mindestens 5-facher Umformgrad der Erzeugnisse wird empfohlen. Ist die Umformung kleiner als
5-fach, sollte darauf geachtet werden, dass eindeutig zwischen Poren und Einschlüssen unterschieden wird, da beides
vorliegen kann.

12
EN 10247:2007 (D)

6.3 Größe und Anordnung der Messfläche


Die polierte Oberfläche der Probe, an der der Einschlussgehalt ermittelt werden soll, muss mindestens
2
200 mm umfassen mit einer Mindestlänge größer als 20 mm und einer Mindestbreite größer als 10 mm
(z. B. 25 mm ) 20 mm). Es sollte möglich sein, innerhalb dieser Fläche eine rechteckige Messfläche von
2
200 mm für die Auswertung festzulegen mit einem Länge-zu-Breite-Verhältnis von 2 (z. B. 20 mm ) 10 mm).
Die lange Seite dieser Messfläche muss parallel zur Hauptumformrichtung liegen (z. B. der Walzrichtung).

Die Probenahme und die Anzahl der Proben müssen in der Produktnorm festgelegt oder zwischen den
Beteiligten vereinbart werden.

Liegt keine Vereinbarung vor, muss die Probenahme wie folgt vorgenommen werden, siehe Bild 3:

a) Stabstahl oder Knüppel mit einem Durchmesser von über 50 mm: Die Messfläche muss in der Mitte
zwischen Oberfläche und Mitte liegen (siehe Bild 3a);

b) Stabstahl mit einem Durchmesser kleiner gleich 50 mm, aber größer als 25 mm: Die zu prüfende Fläche
umfasst die gesamte Fläche zwischen Mitte und Außenkante (siehe Bild 3b);

c) Stabstahl mit einem Durchmesser kleiner gleich 25 mm: Die zu prüfende Fläche umfasst den gesamten
2
Querschnitt. Die Länge ist so zu wählen, dass die Gesamtfläche etwa 200 mm beträgt (siehe Bild 3c);

d) Bleche mit einer Dicke kleiner als 25 mm: Die Probe umfasst die gesamte Dicke (siehe Bild 3d);

e) Bleche mit einer Dicke zwischen 25 mm und 50 mm: Die Probe umfasst die halbe Dicke, sie wird
zwischen Oberfläche und Mitte angeordnet;

f) Bleche mit Dicken größer als 50 mm: Die Probe umfasst ein Viertel der Dicke, die Probenlage wird nicht
festgelegt.

Die Lage der Messflächen bei Rohren sind in Bild 3e festgelegt.

Für dünne Produkte kann eine Probe aus mehreren Einzelblechen zusammengesetzt sein. In diesem Fall ist
2
die Prüffläche eines Bleches kleiner als 200 mm .

Für alle anderen Produkte muss die Probenahme zwischen den Beteiligten vereinbart werden.

6.4 Anzahl der Proben


Einzelne Proben ergeben keinen kennzeichnenden Wert für den Gehalt an Einschlüssen einer Schmelze oder
eines Loses. Aus diesem Grund müssen die Prüfungen mit mehreren Proben durchgeführt werden. Falls die
Anzahl der auszuwertenden Proben nicht in einer Produktnorm oder durch eine besondere Vereinbarung
festgelegt ist, muss der Einschlussgehalt an mindestens sechs Proben geprüft werden.

6.5 Probenvorbereitung
Die Proben müssen so geschnitten werden, dass eine für die Prüfung geeignete Oberfläche entsteht. Um eine
ebene Fläche zu erzeugen und Abrundungen der Kanten beim Polieren der Proben zu vermeiden, können die
Proben mechanisch eingefasst oder eingebettet werden.

Beim Polieren der Proben ist es wichtig, Verformung und Herausreißen von Einschlüssen oder
Fremdschichten auf der polierten Fläche zu vermeiden, sodass die Oberfläche so sauber wie möglich ist und
das Erscheinungsbild der Einschlüsse nicht verfälscht wird. Die entsprechenden Maßnahmen sind vor allem
bei dünnen Einschlüssen von besonderer Bedeutung. Es wird empfohlen, Diamantpaste für das Polieren zu
verwenden. Die Art der Schmiermittel kann abhängen von der Art der Einschlüsse (Wasser kann eine
unbrauchbare Lösungsflüssigkeit für einige Arten von Einschlüssen sein, z. B. Sulfide). Teilchen des Schleif-
und Poliermittels dürfen nicht in die Probenoberfläche eingedrückt werden. In einigen Fällen kann es
notwendig sein, die Proben vor dem Polieren zu härten, damit die Einschlüsse nicht herausgerissen werden.

13
EN 10247:2007 (D)

7 Prüfverfahren

7.1 Vergrößerung
Die Vergrößerung G ist nur durch die Größe des Messfeldes auf der Probe definiert. Für die Auswertung nach
der Richtreihe können die drei folgenden unterschiedliche Vergrößerungen gewählt werden, die durch die
Länge H der Kante des Messfeldes definiert sind: H = 350 µm, H = 710 µm, H = 1 410 µm.

Diese Werte müssen mit einer Messgenauigkeit von ±0,02 mm für die Handauswertung eingehalten werden.
Die Fläche A eines Messfeldes auf der Probe ist in Tabelle 1 angegeben:

Tabelle 1 — Fläche A abhängig von der Länge des Messfeldes


2
H in µm A in mm Vergrößerung
350 0,13 200:1
710 0,5 100:1
1 410 2,0 50:1

BEISPIEL Siehe Anhang E.

Die Länge von 710 µm ist zu verwenden, wenn nichts anderes vereinbart ist. Falls es nicht möglich ist, diesen
Wert zu verwenden, können andere Vergrößerungen gewählt werden. Dies muss im Prüfbericht angegeben
werden. Die Vergrößerung darf während einer Auswertung nicht gewechselt werden.

ANMERKUNG Bei bildanalytischer Auswertung muss die Auflösung des Bildes höher sein als die kleinste zu
bestimmende Länge. Sie sollte bei 100-facher Vergrößerung (10er Objektiv) 1 µm/Pixel oder höher sein und sich an der
optischen Auflösung des Gesamtsystems orientieren, welche im Idealfall als 0,3 µm reicht.

Zur sicheren Unterscheidung von Teilchen nach Grauwert/Farbe ist auch eine Überabtastung zulässig. Die
kleinsten zu bestimmenden Teilchen sollten mit mindestens 10 Pixeln abgebildet sein.

7.2 Gesichtsfeld
Bei einer Vergrößerung entsprechend H = 710 µm ist das Messfeld definiert durch ein entsprechend geätztes
Glas im Okular, Angaben dazu siehe Bild 4a. Für Weitfeldmikroskope kann ein geätztes Glas entsprechend
den Definitionen in Bild 4b verwendet werden.

In dieses geätzte Glas sind zusätzliche Informationen eingearbeitet, siehe Anhang F. Angaben zur
Herstellung dieser Messeinsätze sind in Anhang G gegeben.

Eine Skaleneinheit in dem Okulareinsatz entspricht etwa 10 µm für H = 710 µm. Der genaue Wert muss durch
eine Kalibrierung ermittelt werden.

Bei bildanalytischer Auswertung kann bei Einsatz des Auswerteverfahrens K (8.3, mittlerer Einschlussgehalt)
das Gesichtsfeld die gesamte Bildfläche der Kamera ausmachen. In diesem Fall ist eine geeignete
Randkorrektur vorzusehen.

7.3 Festlegung der Richtreihenbilder

7.3.1 Größe und Form

Als Form der Einschlüsse wird eine Ellipse angenommen, siehe Bild 1. Von dieser idealen Form abweichend
sind die Bilder der Richtreihe so gezeichnet worden, dass sie möglichst wirklichkeitsgetreu erscheinen mit
entsprechenden Änderungen von Größe und Form, siehe Bild 5. Die Regeln für die Zeichnung der Bilder sind
in Anhang H zusammengefasst.

14
EN 10247:2007 (D)

ANMERKUNG Die kleinen Einschlüsse können nur in den Richtreihenbildern der Originalgröße der offiziellen
Richtreihe erkannt werden, sie sind in Bild 5 nicht sichtbar.

7.3.2 Parameter

Für die Handauswertung gelten die Parameter Anzahl n, Länge L, Breite w und Fläche a der einzelnen
Einschlüsse und können unter Verwendung dieser Parameter berechnet bzw. geschätzt werden unter
Verwendung der in Tabelle 2 angegebenen Daten der Bilder (siehe Abschnitt 8).

7.3.3 Anordnung der Bilder

Die Bilder der Richtreihe sind in horizontalen Zeilen q und vertikalen Spalten k angeordnet (siehe Bild 5). Die
Spalten 1 bis 5 enthalten Ellipsen mit unterschiedlichen Breiten, womit gestreckte Einschlüsse wiedergegeben
werden. Spalte 6 enthält Kreise zur Kennzeichnung globularer Einschlüsse. Die Spalten 7 bis 10 geben
globulare Einschlüsse wieder, die in Zeilen angeordnet sind. Die Abmessungen entsprechen den Werten, die
für die Spalten 1 bis 5 angegeben sind. Spalte 11 zeigt unterschiedliche Anzahlen von Einschlüssen je
Messfeld, um das Zählen durch eine Schätzung ersetzen zu können (siehe 7.4.2).

Die nicht gekennzeichneten Quadrate auf der linken Seite zeigen Einschlüsse mit einer Breite von 2 µm, die
am Kopf Einschlüsse mit einer Länge von 3 µm. Dadurch werden die unteren Grenzen für die Auswertung
gekennzeichnet. Unterhalb der Richtreihenbilder sind die Arten der Einschlüsse entsprechend der
Kennzeichnung in Anhang A wiedergegeben.

Die Bilder stellen die Obergrenzen der Klassen dar. Eine Klasse ist gekennzeichnet durch die Nummer der
Zeile q und der Spalte k in dieser Reihenfolge.

BEISPIEL Die Klassenbezeichnung 3.4 kennzeichnet die Klasse, Zeile 3 und Spalte 4.

Einzelheiten enthält Anhang K.

7.4 Durchführung

7.4.1 Allgemeines

Die vorbereitete Probe wird unter das Mikroskop gelegt und im Allgemeinen eine Vergrößerung entsprechend
einer Messfeldgröße von H = 710 µm (100-fach) eingestellt. In jedem Gesichtsfeld werden die Einschlüsse mit
den Bildern der Richtreihe verglichen und für jeden Einschluss zunächst die Nummer der Zeile und darauf die
Nummer der Spalte der Klasse bestimmt, in welche die Einschlüsse fallen. Für diesen Vergleich müssen die
Richtreihenbilder in Originalgröße verwendet werden, nicht die Bilder von Bild 5. Die Bilder sind die
Obergrenzen der Klasse, siehe Abschnitt 3 und Anhang K. Um den Vergleich zu vereinfachen, können die
Okulareinsätze entsprechend Bild 4 benutzt werden. Die Skalenwerte sind nur richtig für die Vergrößerungen,
für welche die Okulareinsätze angefertigt wurden.

Zusätzlich zu ihrer Größe können die Einschlüsse entsprechend ihrer Farbe, ihrer Form und ihrer Anordnung
klassifiziert werden (siehe Anhang A).

7.4.2 Mehrere Einschlüsse unterschiedlicher Größe in einem Gesichtsfeld

7.4.2.1 Allgemeines

Um die Auswertung mehrerer Einschlüsse in einem Gesichtsfeld zu vereinfachen, können folgende


Vorgehensweisen angewendet werden:

15
EN 10247:2007 (D)

7.4.2.2 Gestreckte Einschlüsse

Länge, Breite oder indirekt Fläche. Bis zu 3 Einschlüsse werden getrennt ausgewertet. Falls mehr als
3 Einschlüsse in einem Gesichtsfeld vorliegen, muss die Auswertung in drei Schritten gemacht werden.

a) Einschlüsse mit einer Länge größer als ein Viertel der Länge des größten Einschlusses im Gesichtsfeld
werden entsprechend der Richtreihe einzeln ausgewertet.

b) Für den Rest der Einschlüsse werden die mittlere Länge aller Einschlüsse und ihre mittlere Breite abge-
schätzt. Diese Mittelwerte werden klassiert, d. h. Zeilen- und Spaltennummer festgelegt.

c) Die Anzahl der Einschlüsse wird für die in Schritt b) festgelegte Klasse aufgeschrieben. Diese Anzahl
kann unter Verwendung von Spalte 11 der Richtreihe geschätzt werden (siehe Bild 5).

7.4.2.3 Globulare Einschlüsse

Einschlüsse mit einem Durchmesser größer gleich 11 µm müssen einzeln ausgewertet werden. Kleine
Einschlüsse müssen in drei Schritten ausgewertet werden:

a) Einschlüsse mit einem Durchmesser größer als die Hälfte des Durchmessers des größten Einschlusses
im Gesichtsfeld werden entsprechend der Richtreihe einzeln ausgewertet.

b) Für den Rest der Einschlüsse wird der mittlere Durchmesser geschätzt und dieser Wert durch Vergleich
mit den Bildern der Spalte 6 der Richtreihe klassiert.

c) Die Anzahl der Einschlüsse wird für die so ermittelte Klasse aufgeschrieben. Diese Anzahl kann unter
Verwendung der Spalte 11 geschätzt werden (siehe Bild 5).

7.4.3 Abrastern der Probe

Für die Ermittlung der größten Einschlüsse sowie die Ermittlung des Messfeldes mit den meisten
Einschlüssen muss die gesamte Messfläche Feld für Feld abgerastert werden. Für die Ermittlung des
mittleren Einschlussgehaltes gibt es mehrere Verfahren (siehe 8.3).

7.4.4 Art der Auswertung

Es gibt drei Auswertearten, die durch eine Produktnorm oder Übereinkunft zwischen den Beteiligten
angewendet werden:

a) Ermittlung der größten Einschlüsse (siehe 8.1);

b) Ermittlung des Messfeldes mit den größten Einschlussparametern (siehe 8.2);

c) Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes (siehe 8.3).

Für die Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes kann die Auswertung begrenzt werden auf Einschlüsse,
die größer sind als eine festgelegte Länge, ein Durchmesser oder eine Fläche, oder die Auswertung wird
getrennt für einzelne Spalten durchgeführt. Diese Begrenzungen müssen in den Produktnormen festgelegt
sein.

7.4.5 Auswertung unterschiedlicher Arten von Einschlüssen

Diese Europäische Norm bezieht sich lediglich auf die Größe, die Form und die Anordnung von Einschlüssen.
Als zusätzliche Kennzeichnung können die Farben der Einschlüsse verwendet werden (siehe Anhang A.)
Weitere Informationen und Beispiele gibt Anhang C.

16
EN 10247:2007 (D)

Gruppen von Einschlussarten und Anordnungen können mit denen anderer Normen verglichen werden (siehe
Anhang L).

7.4.6 Auswertung ohne besondere Vereinbarungen

Falls keine anderen Vereinbarungen getroffen werden, wird entsprechend den in Anhang B angegebenen
Parametern und Verfahren ausgewertet.

7.4.7 Aufzeichnung der Ergebnisse

Für die Aufzeichnung und abschließende Berechnung der Ergebnisse wird empfohlen, die Formblätter von
Anhang M, Anhang N und Anhang P oder davon abgeleitete Formblätter zu verwenden, die den
Anforderungen der jeweiligen Prüfstellen genügen.

Wenn keine besonderen Vereinbarungen getroffen sind, müssen die heterogenen Einschlüsse, teilweise oder
vollständig umschlossen (Typ EAD), als jeweils ein Teilchen betrachtet werden.

Ob Einschlüsse mit unterschiedlichen Teilchen nach Bild 2d, Beispiel 2, als getrennte Arten oder als ein
Teilchen oder als 2 Arten gemischter Teilchen bewertet werden sollen, muss in den Produktnormen oder
durch eine Vereinbarung zwischen den Beteiligten festgelegt werden. Ohne Vereinbarung muss ein
Einschluss der sowohl aus gestreckten als auch aus globularen Teilchen besteht, nach der überwiegenden
Form ausgewertet werden.

Zahlenwerte kleiner als 10 werden auf zwei Stellen hinter dem Komma genau angegeben, alle anderen
Zahlenwerte werden mathematisch auf ganze Zahlen gerundet.

8 Arten der Auswertung

8.1 Ermittlung der größten Einschlüsse, Auswerteverfahren P

8.1.1 Grundlage

Die gesamte Messfläche muss Gesichtsfeld für Gesichtsfeld abgerastert werden. Als Messfeldgröße muss
H = 710 µm gewählt werden, siehe 7.1. In jeder Messfläche wird für jede Art von Einschlüssen lediglich der
Einschluss mit dem größten Wert des ausgewählten Parameters (L, d oder a) durch Vergleich mit den
Richtreihenbildern ausgewertet und aufgeschrieben.

Ein Einschluss, der den Messfeldrand schneidet, muss durch Verfahren der Probe mit dem Mikroskoptisch in
das Messfeld verschoben werden.

Das Ergebnis der Auswertung ist das Mittel der an Ns Proben gemessenen Werte.

Die diesem Auswerteverfahren zu Grunde liegenden Gleichungen sind in Anhang Q zusammengestellt.

Formblätter zum Aufschreiben und Berechnen sind mit Erläuterungen und Beispielen in Anhang M
zusammengestellt.

8.1.2 Auswertung von PL (größte Länge)

Die Auswertung kann als Zählung der größten Länge PL durchgeführt werden. Bei dieser Auswertung wird
lediglich die Zeilennummer entsprechend dem größten Einschluss in der Prüffläche entsprechend den
Richtreihenbildern aufgezeichnet. Das Endergebnis PL ist der Mittelwert über Ns Proben.

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8.1.3 Auswertung von Pd (größter Durchmesser)

Diese Auswertung gilt für globulare Einschlüsse. Die Auswertung ist vergleichbar zu derjenigen von PL,
allerdings begrenzt auf Einschlüsse der Klasse entsprechend Spalte 6.

8.1.4 Auswertung von Pa (größte Fläche)

Die Auswertung kann als Zählung der größten Fläche Pa durchgeführt werden. Es wird lediglich der
Einschluss mit der größten Fläche registriert. Dies wird erreicht durch eine Klassierung entsprechend Länge
und Breite. Aus den entsprechenden Zeilen- und Spaltennummern ergeben sich dann die Flächen aus
Tabelle 2.

8.2 Ermittlung des Messfeldes mit den größten Einschlussparametern, Verfahren M

8.2.1 Grundlage

Der Wert entsprechend Verfahren M wird ermittelt durch Begutachtung der gesamten Messfläche. Als
Messfeld muss stets H = 710 µm (100-fach) gewählt werden (siehe 7.1).

Für jede Probe und für jede Art von Einschlüssen wird nur das Messfeld ausgewertet, in dem Einschlüsse mit
dem größten Wert des gewählten Parameters (n, L, w oder a) vorliegen und die entsprechende Zeilen- und
Spaltennummer aufgezeichnet.

Einschlüsse, die die Messfeldkante schneiden, müssen durch Verfahren der Probe mit dem Mikroskoptisch in
das Messfeld gelegt werden.

Das Ergebnis der Auswertung ist der Mittelwert der Einzelwerte von Ns geprüften Proben.

Formblätter zum Aufschreiben und Berechnen mit Kommentaren und Beispielen sind in Anhang N
zusammengestellt. Die diesem Verfahren zu Grunde liegenden Gleichungen sind in Anhang Q angegeben.

8.2.2 Auswertung von Mn (Auswertung für die Anzahl)

Für jede Probe wird lediglich für jede Art der Einschlüsse die größte in einem Messfeld gefundene Anzahl
aufgeschrieben.

Liegen nur wenige Einschlüsse vor, werden sie gezählt. Anderenfalls kann ihre Anzahl unter Verwendung von
Bild 5, Spalte 11, geschätzt werden. Für Ns Proben ist Mn der Mittelwert der einzelnen Werte Mns.

8.2.3 Auswertung von ML (Auswertung für die Länge)

Für die gesamte Messfläche jeder Probe s wird nur das Messfeld ausgewertet, das die größte kumulierte
Länge aller Einschlüsse einer Einschlussart enthält. Für eine Probe ist dieser Wert MLS.

Alle Längen der Einschlüsse müssen berücksichtigt werden.

Für Ns Proben ist ML der Mittelwert der einzelnen Werte MLs.

8.2.4 Auswertung von Md (Auswertung für den Durchmesser)

Für Ns Proben ist Md der Mittelwert der Einzelwerte Mds, die wie die Werte MLS ermittelt werden.

8.2.5 Auswertung von Ma (Auswertung für die Fläche)

Es wird lediglich das Messfeld mit der größten Flächensumme aller Einschlüsse einer Art ausgewertet. Für
eine Probe ist dieser Wert Mas.

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8.3 Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes: Auswerteverfahren K

8.3.1 Grundlage

Das Auswerteverfahren K ergibt einen Mittelwert der Parameter für eine statistisch signifikante Anzahl von
Messfeldern. Der Messwert K wird durch Abrastern der gesamten Messfläche oder von so vielen Messfeldern
ausgewertet, dass eine vorgegebene Vertrauensgrenze erreicht wird (siehe 8.3.2).

Im Auswerteverfahren K können berechnet werden:

a) Die Anzahl (Kn) oder Anzahl und Länge (Kn, KL) oder Anzahl und Fläche (Kn, Ka) für gestreckte
Einschlüsse.

b) Die Anzahl (Kn) oder Anzahl und Durchmesser (Kn, Kd) oder Anzahl und Fläche (Kn, Ka) globularer
Einschlüsse.

Die gesamte Anzahl der ausgewerteten Messfelder Nj inklusive leere Messfelder muss gezählt werden.

Falls keine Produktnorm oder andere Vereinbarungen etwas anderes festlegen, werden Auswertung und
Berechnung für eine Vertrauensgrenze von 60 % ausgeführt.

Die Gleichungen, die diesem Auswerteverfahren zu Grunde liegen, sind in den Anhängen Q, T und U
zusammengestellt.

Formblätter für das Aufschreiben und Berechnen mit Kommentaren und Beispielen sind in Anhang P
zusammengestellt.

8.3.2 Abrastern einer Probe für die Ermittlung des mittleren Einschlusses

8.3.2.1 Allgemeines

Die Messfläche kann regellos oder Messfeld für Messfeld abgerastert werden. Die längere Seite der
Messfläche (d. h. die Walzrichtung) innerhalb von ± 10" parallel zur senkrechten Achse (oder der Achse y
entsprechend Bild 4) orientiert sein. Regellose Rasterung, wie in 8.3.2.3 beschrieben, darf nur angewandt
werden, wenn alle Einschlüsse berücksichtigt worden sind, nicht aber für die Auswertung von begrenzten
Werten.

8.3.2.2 Definition der Auswertebedingungen

Während der Bewertung der Präparationsqualität einer Probe oder aus Erfahrung schätzt der Auswerter die
Mittelwerte der wichtigsten Arten von Einschlüssen bei 100-facher Vergrößerung. Die mittlere Anzahl und
mittlere Länge oder mittlerer Durchmesser sind zu bestimmen. Anschließend kann unter Verwendung von
Anhang R die Vergrößerung und daraus abgeleitet die Mindestanzahl der auszuwertenden Messfelder
festgelegt werden, wenn eine bestimmte Vertrauensgrenze eingehalten werden soll.

8.3.2.3 Regellose Rasterung

Die regellose Rasterung erlaubt eine erhebliche Verminderung der Anzahl der zu prüfenden Felder, wenn
eine bestimmte Vertrauensgrenze eingehalten werden soll. Dabei müssen folgende Regeln beachtet werden:

a) Regellos wird lediglich in der Hauptverformungsrichtung gerastert.

b) Die Rasterungen senkrecht zur Hauptverformungsrichtung müssen über die gesamte Breite der
Messfläche gehen und stets dieselbe Anzahl von Messfeldern umfassen, bis die Anzahl der Einschlüsse
und die Anzahl der Messfelder erreicht sind, die nachfolgend angegeben sind:

1) 25 Einschlüsse für eine Vertrauensgrenze von 60 % und mindestens 30 Messfelder;


2) 100 Einschlüsse für eine Vertrauensgrenze von 80 % und mindestens 50 Messfelder.

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EN 10247:2007 (D)

In Anhang R ist die Vorgehensweise bei Verwendung eines Mikroskops mit handgesteuertem Tisch oder für
einen rechnergesteuerten Tisch angegeben. Bei rechnergesteuerter Rasterung muss die Lage der
aufeinander folgenden Rasterungen senkrecht zur Hauptverformungsrichtung regellos vorgegeben werden.

8.3.2.4 Vollständige Abrasterung

Als Alternative zu einer regellosen Rasterung muss die gesamte Messfläche abgerastert werden unabhängig
von der Vergrößerung.

Für eine Auswertung von Werten, die eine Größe beinhalten, muss eine Randfehlerkorrektur in der Form
eingeführt werden, dass sichergestellt ist, dass ein Einschluss nur einmal erfasst wird (siehe Anhang S).

8.3.3 Auswertung

8.3.3.1 Vollständige Auswertung

Die Werte der Parameter, wie sie bei der Klassierung anfallen (siehe Anhang K), sind obere Grenzwerte. Für
die Auswertung der Mittelwerte werden die Parameter jeder Klasse als Mittelwert zusätzlich angegeben. Die
hier erforderliche Berechnung ist in Anhang T beschrieben. Da lediglich das Ergebnis dieser Berechnung für
die Auswertung benötigt wird, ist es in den Formblättern für die Aufzeichnung wiederholt (siehe Anhang P).
Unabhängig von der verwendeten Vergrößerung folgt unter Verwendung der Richtreihenbilder die Auswertung
immer dem in Anhang K beschriebenen Vorgehen. Ein Einschluss mit einer Länge von 70 µm würde
allerdings in Zeile 4 klassiert bei einer Vergrößerung von H = 1 410 µm (50-fach), in Zeile 5 bei einer
Vergrößerung von H = 710 µm (100-fach) und in Zeile 6 bei einer Vergrößerung von H = 350 µm (200-fach).
Dies wird allerdings korrigiert durch den Mittelwertsfaktor Q (siehe Tabelle U.1).

8.3.3.2 Begrenzte Auswertung

Für eine Auswertung kann festgelegt werden, nur Einschlüsse oberhalb eines bestimmten Wertes, z. B.
oberhalb einer Länge entsprechend Zeile 4 der Richtreihe auszuwerten. Einzelheiten sind in Anhang P,
Tabelle P.6 und Tabelle P.7 sowie in Anhang Q.3 angegeben.

8.3.4 Auswertung von Kn, KL für gestreckte sowie Kn, Kd für globulare Einschlüsse

Für jede Probe wird die Anzahl für jede Art von Einschlüssen getrennt Messfeld für Messfeld entsprechend
den Zeilen der Richtreihenbilder klassiert. Ein Beispiel gibt Tabelle P.2.

Die Anzahl der auszuwertenden Messfelder ist in 8.3.2 festgelegt. Nach Abschluss der Rasterung wird die
gesamte Anzahl der Einschlüsse je Zeile berechnet, siehe Tabelle P.2 und die Gesamtzahl der Messfelder
ermittelt. Hieraus ergibt sich die gesamte abgerasterte Fläche.

Das Endergebnis wird entsprechend einem in Tabelle P.3 angegebenen Formblatt ausgerechnet.

Dieses zweite Formblatt enthält alle Informationen zur Berechnung von Kn und KL für , , , gestreckte
Einschlüsse sowie Kn und Kd für globulare Einschlüsse der Art . Diese Formblätter ermöglichen auch eine
Berechnung der mittleren Einschlussgrößen.

8.3.5 Auswertung von Kn und Ka

Jede Probe wird Messfeld für Messfeld ausgewertet, wobei die Anzahl der Einschlüsse entsprechend der
Klassierung nach Zeile und Spalte notiert werden.

Die Anzahl der Messfelder ist in 8.3.2 festgelegt. Einzelheiten der Auswertung können Anhang B entnommen
werden, die Gleichungen sind in Anhang Q, Anhang T und Anhang U aufgeführt.

Das Verfahren zur Ermittlung von Ka kann nicht verwendet werden, um den wahren Volumenanteil zu
ermitteln. Diese Ermittlung ist festgelegt in ISO 9042.

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EN 10247:2007 (D)

9 Prüfbericht
Die Prüfergebnisse müssen nach EN ISO/IEC 17025 angegeben werden, und der Prüfbericht muss folgende
Angaben enthalten:

a) Hinweis auf diese Europäische Norm;

b) Stahlsorte und soweit notwendig, Angabe des Herstellungsprozesses;

c) Form und Abmessung des Produktes, von dem die Proben entnommen wurden;

d) Auswerteverfahren nach Abschnitt 8 unter Hinzufügung besonderer Bedingungen;

e) Ergebnis der Auswertung entsprechend den Angaben in einer Produktnorm oder entsprechend
Vereinbarungen zwischen den Beteiligten;

f) jede Besonderheit, die während der Prüfung aufgetreten ist;

g) die verwendete Vergrößerung, wenn sie nicht 100:1 beträgt.

h) Hinweis auf bildanalytische Auswertung

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EN 10247:2007 (D)

Tabelle 2 — Längen, Breiten, Flächen, Längen-zu-Breiten-Verhältnisse L/w sowie Formfaktoren für die
Bilder der Richtreihe

Globulare
Einzelne und zusammenhängende lang gestreckte
Einschlüsse
Einschlüsse Spalten 1 bis 5 und 7 bis 10
Spalte 6
Länge L * 3 µm und Breite w * 2 µm d * 3 µm
Zeile q L µm 1 oder 7 2 oder 8 3 oder 9 4 oder 10 5 6
1 5,50 w µm 2,00 5,50
2
a µm 9,00 24
L/w 2,70 1,00
f 0,58 0,00
2 11 w µm 3,00 8,00 11
2
a µm 25 71 95
L/w 3,80 1,34 1,00
f 0,56 0,12 0,00
3 22 w µm 4,00 12 22
2
a µm 71 200 380
L/w 5,40 1,90 1,00
f 0,55 0,21 0,00
4 44 w µm 2,00 6,00 16 44
2
a µm 71 200 565 1 525
L/w 22 7,60 2,70 1,00
f 0,81 0,54 0,26 0,00
5 88 w µm 3,00 8,00 23 65 88
2
a µm 200 565 1 600 4 525 6 100
L/w 30 11 3,80 1,30 1,00
f 0,76 0,53 0,30 0,07 0,00
6 176 w µm 4,00 12 33 93 176
2
a µm 565 1 600 4 525 12 800 24 500
L/w 43 15 5,40 1,90 1,00
f 0,73 0,53 0,33 0,12 0,00
7 353 w µm 2,00 6,00 16 46 131
2
a µm 566 1 600 4 525 12 800 36 200
L/w 177 61 22 7,60 2,70
f 0,88 0,70 0,52 0,35 0,17
8 705 w µm 3,00 8 23 65
2
a µm 1 600 4 525 12 800 36 200
L/w 244 86 30 11
f 0,84 0,68 0,52 0,36
9 1410 w µm 4,00 12 33 93
2
a µm 4 525 12 800 36 200 102 400
L/w 43 15
f 345 122 0,52 0,38
0,81 0,66
ANMERKUNG Einschlüsse mit einem Längen-zu-Breiten-Verhältnis L/w < 1,30 werden als globulare Einschlüsse
betrachtet,
siehe Bild 1a.

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EN 10247:2007 (D)

Legende L + w : Ellipse 1,00 ! L/w < 1,30 : Kreis

-
a, ) L) w
4
4 a
w, )
- L

Bild 1a — Definition von Ellipse und Kreis als Standardformen

Legende
-
w1 = w2 = w3 = w a1 = a2 = a3 = a = L × w × . 0,8 × L × w
4

Bild 1b — Drei unterschiedliche Einschlüsse mit derselben Länge L, Breite w und Fläche a der
umschlossenen Bereiche

23
EN 10247:2007 (D)

Legende
Falls e ! 40 µm und t ! 10 µm
L = L1 + e + L2
w2 > w1
w = w2
(1 Einschluss)

Falls e > 40 µm oder t > 10 µm


L1 = L1 w1 = w1
L2 = L2 w2 = w2
(2 Einschlüsse)

Bild 2a — Definition von Einschlüssen, die sich aus einzelnen Teilchen zusammensetzen

24
EN 10247:2007 (D)

a) b) c)
Legende
w1 > w2 w1 > w2 w2* = w2 + t2 + w3
w2* = > w4 > w1 > w2 > w3

0 ! e5 ! 40 µm e5 < 0 µm e9 < 0, 0 ! e5, e13 < 40 µm


t ! 10 µm t ! 10 µm t1, t2, t3 ! 10 µm
wtotal = w1 wtotal = w1 + t + w2 wtotal = w2*

w = Breite der in das begrenzende Rechteck eingeschriebenen Ellipse mit derselben Länge wie der
Einschluss
n = Anzahl der Teilchen
Falls alle t ! 10 µm und falls e1 bis e17 alle ! 40 µm
L = L1 + e1 + L2 + e2 … e17 + L18
n-1

L = Ln + " (Lx + ex)


x=1

Bild 2b — Definition von Einschlusszeilen

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EN 10247:2007 (D)

Legende
L1 > 3 µm
w1 > 2 µm
L3 < 3 µm
w3 < 2 µm
L2 > 3 µm
w2 > 2 µm

Falls e > 40 µm
2 Einschlüsse

Bild 2c — Definition von Einschlüssen: Teilchen unterhalb der Mindestgröße werden nicht
berücksichtigt

26
EN 10247:2007 (D)

Legende
1 runde oder rechteckige Teilchen
2 gestreckte Teilchen
() Nummer des Beispiels

Bild 2d — Einschlüsse, die aus mehr oder weniger rundlichen und gestreckten Teilchen
zusammengesetzt sind

27
EN 10247:2007 (D)

Teilchen entsprechend Beispiel 2 in Bild 2d

Teilchen entsprechend Beispiel 4 in Bild 2d

Bild 2e — Einschlüsse, gebildet aus Teilchen unterschiedlicher Formen

28
EN 10247:2007 (D)

a) b) c) d) e)

Legende
a) 1 Teilchen, 1 Einschluss , falls grau EA, falls schwarz EC
b) 9 Teilchen, 1 Einschlusszeile, 1 Einschluss , EB
c) gestrichelt gezeichnetes Teilchen mit L < 3 µm oder w < 2 µm wird nicht berücksichtigt. e ! 40 µm,
t ! 10 µm, 2 Teilchen, 1 Einschlusszeile, 1 Einschluss /, falls grau EA, falls schwarz EC
d) e ! 40 µm und t ! 10 µm, 17 Teilchen, 2 Einschlusszeilen, 1 Einschluss 0, EB
e) e > 40 µm oder t > 10 µm, 3 Teilchen, 3 Einschlüsse 1, ED

ANMERKUNG t wird an der maximalen Dicke der Einschlusszeile abgegriffen.

Bild 2f — Definition eines Einschlusses, Beispiele (siehe Anhang A)

29
EN 10247:2007 (D)

a) Abmessung der polierten Fläche muss vereinbart werden

b) c)

d) e)
Legende
B: polierte Fläche MD: Hauptumformrichtung v: Breite der polierten Fläche
b: Breite des Bleches D: Durchmesser

Bild 3 — Probenahme von Erzeugnissen unterschiedlicher Abmessungen

30
EN 10247:2007 (D)

Bild 4a — Okulareinsatz für alle Mikroskope für eine Vergrößerung von H = 710 µm, 100 : 1 .
Eine Skaleneinheit = 10 µm. Einzelheiten siehe Anhang G

Bild 4b — Okulareinsatz für Großfeldmikroskope. Bei einer mikroskopischen Vergrößerung von 200 : 1
ergeben die Maßstäbe Werte entsprechend einer Vergrößerung von H = 710 µm, 100 : 1.
Eine Skaleneinheit = 10 µm. Einzelheiten siehe Anhang G

31
EN 10247:2007 (D)

Einzelne lang gestreckte Einschlüsse oder Einschlusszeilen

Zeile ! 1 2 3 4 5
Spalte
"

Typ 2,/ 2,/ 2,/ 2,/ 2,/ 2,/

Bild 5 — Richtreihenbilder

32
EN 10247:2007 (D)

Einzelne Einschlusszeiten aus globularen Unterschied- Einschlüsse


globulare Einschlüssen liche Anzahl je Messfeld
Einschlüsse von
globularen
Einschlüssen
6 7 8 9 10 11

16

32

1 0 0 0 0
ANMERKUNG Das Bild sollte nicht zur Auswertung benutzt werden. Zur Auswertung sollten die Originalricht-
reihenbilder benutzt werden, die beim Beuth Verlag GmbH, D-10772 Berlin, bezogen werden können. Die Vertriebs-
nummer ist 14299.

Bild 5 — Richtreihenbilder (fortgesetzt)

33
EN 10247:2007 (D)

Anhang A
(normativ)

Art der Einschlüsse

Zusätzlich zu ihrer Größe dürfen die Einschlüsse entsprechend ihrer Farbe, ihrer Form und ihrer Anordnung
klassiert werden. Bild A.1 zeigt die unterschiedlichen Arten von Einschlüssen. Eine Gruppe sind z. B. graue
gestreckte Einschlüsse in zeilenförmiger Anordnung, die als Gruppe gezeichnet wird. Besonders in
Ca-behandelten Stählen können Einschlüsse „grau/schwarz“ gefunden werden (siehe Bild A.2). Diese
Einschlüsse (Typ EAD) können entsprechend ihrer Größe und Anzahl in den Spalten 4, 5, 6 oder 11
klassifiziert werden.

Legende
1 Farbe
2 grau oder schwarz
3 Form
4 gestreckt
5 rund
6 Anordnung
7 regellos
8 zeilenförmig

Bild A.1 — Art der Einschlüsse

Um eine zusammenfassende Kennzeichnung zu ermöglichen, werden die in Bild A.2 zusammengefassten


Gruppen eingeführt.

34
EN 10247:2007 (D)

Art
Farbe
2 / 0 1

grau EA

schwarz EC

schwarz EB

schwarz ED

grau/schwarz EAD

farbig EF

Bild A.2 — Zusammenfassung der Kennzeichnung von Einschlussgruppen

Zu einem Vergleich mit anderen Normen, siehe Anhang L.

35
EN 10247:2007 (D)

Anhang B
(normativ)

Standardparameter und Auswertearten für den Fall, dass keine anderen


Vereinbarungen bestehen

Die Auswertung muss mit den Parametern und Auswertearten gemacht werden, die in Tabelle B.1 aufgeführt
sind. Die Symbole bedeuten z. B. Lms: Länge für die Einschlussgruppe m und jede Probe s.

Tabelle B.1 — Standardwerte für die Auswertung

Elemente Form
Gestreckte Einschlüsse Globulare Einschlüsse
Arten
2 / 0 1
Abstand große Abstände: kleine Abstände: zeilenförmige Teilchen große Abstände:
e, t, 3m regellose Teilchen regellose Teilchen

n<3 n*3 n<3


oder e > 40 und e ! 40 oder e > 40
oder t > 10 und t ! 10 oder t > 10

Teilchen L * 3 3m nur graue und schwarze Teilchen werden


2 d * 3 3m
L, w, d in µma in µm w * 2 3m einzeln berücksichtigt
zwischen zwei Einschlusszeilen

Einschluss
L, w, d in µm
2
a in µm

0 ! ei ! 40 ei < 0
ti ! 10 ti ! 10
Proben s Auswertarten
(Kennzeichnung der Verfahren P — größte Einschlüsse:
ungünstigsten PLm, Pdm, bei H = 710 µm (100 : 1) (siehe 8.1)
Parameter je Probe)
Verfahren K — mittlerer Einschlussgehalt:
Kn, KL und Kn, Kd, bei H = 710 µm (100 : 1) (siehe 8.3)

36
EN 10247:2007 (D)

Anhang C
(informativ)

Beispiele für unterschiedliche Einschlussarten

Einige nichtmetallische Einschlüsse haben typische Morphologien und Farben, die zur Kennzeichnung ihrer
chemischen Zusammensetzung verwendet werden können. Diese Zusammenhänge gelten allerdings nur,
wenn die einzelnen Teilchen größer als etwa 5 µm sind. Kleine Sulfide, die durch Zusatz von seltenen Erden
nicht verformbar gemacht wurden, können ebenso schwarz erscheinen wie Oxide. Es muss durch
Produktnormen festgelegt werden, ob unterschiedliche Arten von Einschlüssen getrennt ausgewertet werden
sollen.

Für ausreichend große Teilchen können folgende Zusammenhänge verwendet werden:

4 Grau: Mangan-Sulfide

4 Schwarz, globular: Oxide

4 Gelb oder rosa globular: (häufig quadratisch): Titannitride

Falls in einer Produktnorm vorgesehen ist, Einschlüsse entsprechend ihrer Erscheinungsform getrennt auszu-
werten, muss dies auf den Formblättern für die Aufschreibung (siehe Anhang M, Anhang N und Anhang P)
sowie im Prüfbericht (siehe Abschnitt 9e)) vermerkt werden.

Bild C.1 gibt Beispiele für regellose sowie zeilige Anordnungen und unterschiedliche Morphologien.

37
EN 10247:2007 (D)

a) b)

c) d)

Bild C.1 — Beispiele für die Ausbildung nichtmetallischer Einschlüsse. Vergrößerung H = 710 µm
(100 : 1) a), b), c) und d) Gruppe EA, unterschiedliche graue Einschlüsse, Mangansulfide

38
EN 10247:2007 (D)

a) b)

c) d)

Bild C.2 — Beispiele für die Ausbildung nichtmetallischer Einschlüsse. Vergrößerung H = 710 µm
(100 : 1)
a) und b) Gruppe EB, Art 0, schwarz
c) Gruppe EC, Arten 2, /, schwarz
d) Gruppe ED, Art 1, schwarz

39
EN 10247:2007 (D)

a) 100 : 1 b) 500 : 1

Bild C.3 — Beispiele für die Ausbildung nichtmetallischer Einschlüsse. Vergrößerung H = 710 µm
(100 : 1) (Bild C.1a) und 500 : 1 (Bild C.1b)
a) gelbe Titancarbonitride, Gruppe EF
b) heterogene Einschlüsse, teilweise eingehüllt, Gruppen EAD

40
EN 10247:2007 (D)

Anhang D
(informativ)

Formfaktor

Der in dieser Norm verwendete Formfaktor f ist definiert als

f
L2 4 (L%
, & # (D.1)
a - 'c$

mit

c = 1 µm

oder

( - L2 %
ln&& ) ##
4 a $
f , ' (D.2)
L
ln
c
Mit einer Ellipse als Form ergibt sich

-
a, )L)w (D.3)
4

Aus diesen Gleichungen folgt, dass der Formfaktor f für eine Spalte nicht konstant ist (siehe Tabelle 2),
sondern um folgende Mittelwerte streut:

Tabelle D.1 — Mittlere Formfaktoren

Spalte k Formfaktor f
1 0,85
2 0,70
3 0,55
4 0,30
5 0,15
6 0

Die berechneten Werte sind in Tabelle 2 aufgeführt.

41
EN 10247:2007 (D)

Anhang E
(informativ)

Beispiele für Vergrößerungen

Um die Bedeutung der Definition in 7.1 deutlich zu machen, sind in Bild E.1 Beispiele gegeben, die zeigen,
dass mit unterschiedlichen Vergrößerungen dieselbe Größe des Messfeldes auf der Probe erreicht werden
kann. Der Vorteil dieser Definition ist, dass das weite Gesichtsfeld neuer Mikroskope (Weitfeldmikroskope)
unter Verwendung der Grundsätze dieser Richtreihe verwendet werden kann, d. h., es ist ein visueller
Vergleich zwischen der Länge des Messfeldes und der Länge oder Breite von Einschlüssen möglich.

Die Bilder der Richtreihe sind für eine Vergrößerung von 100 : 1 gezeichnet (Länge des Messfeldes auf der
Probe, H = 710 µm). Einschlüsse mit z. B. einer Länge von 1 410 µm müssen bei einer Vergrößerung von
50 : 1 gemessen werden (Länge des Messfeldes, H = 1 410 µm). Es ist nicht notwendig, eine Vergrößerung
von 200 : 1 zu verwenden. Für sehr reine Stähle kann aber die Verwendung einer 200 : 1 Vergrößerung die
Auswertung erleichtern. In diesem Fall werden Teilchen mit einer Länge kleiner 3 µm und einer Breite kleiner
2 µm nicht mitberücksichtigt. Es kann sein, dass bei 200 : 1 kleine Teilchen erkennbar sind, die bei 50 : 1
nicht zu sehen sind, siehe Bild 2c. In diesem Fall werden nur zwei Teilchen gezählt (siehe 4.1.3).

Als eine erste Näherung zur Wahl der richtigen Vergrößerung kann gelten, dass der größte Einschluss nicht
größer als 0,75 ) H sein sollte, dies sind drei Viertel der Länge des Messfeldes.

Bild E.1 zeigt, dass bei einer Vergrößerung von 200 : 1 die runde Leuchtfeldblende eines normalen
Mikroskops schmaler ist als das Quadrat von 710 µm ) 710 µm, was aber nicht für Weitfeldmikroskope gilt.
Diese Tatsache wird benutzt, um die Auswertung reiner Stähle leichter zu machen, wenn ein
Weitfeldmikroskop mit einer Vergrößerung von 200 : 1 und einem angepassten Okulareinsatz verwendet wird
(siehe Bild 4b). Der Okulareinsatz nach Bild 4b ist so gestaltet, dass sich dieselbe Länge der Seite
entsprechend 710 µm (100 : 1) ergibt, wenn es bei 200 : 1 Vergrößerung verwendet wird.

42
EN 10247:2007 (D)

Normale Mikroskope Großfeldmikroskope

Linsenvergrößerung 100 : 1 100 : 1

Länge H auf der Probe 710 µm 710 µm

a) b)
Durchmesser der Leuchtfeld-
blende im Okular 100 mm 200 mm

Linsenvergrößerung 200 : 1 200 : 1

Länge H auf der Probe 710 µm 710 µm

Durchmesser der Leucht- c) d)


feldblende im Okular
100 mm 200 mm

Bild E.1 — Einfluss der Art des Mikroskopes auf die Größe des Gesichtsfeldes. Die Länge der Seite H
des quadratischen Messfeldes auf der Probe ist konstant mit H = 710 µm. 5 ist die Länge eines
Objektmikrometers mit der Länge 710 µm

43
EN 10247:2007 (D)

Anhang F
(informativ)

Einzelheiten der Okulareinsätze

Um die Auswertung zu vereinfachen, haben die Okulareinsätze zusätzliche Informationen (siehe Bild 4).

Auf der linken Seite sind zwei gestreckte und zwei globulare Teilchen in einem Abstand e = 40 µm und einer
seitlichen Verschiebung von t = 10 µm, angegeben. Dies sind die Grenzen der Abstände für Einschlüsse
(siehe Abschnitt 4).

Die Linie oben hat eine Länge von 40 µm in senkrechter Richtung und eine Dicke von 2 µm. Auf der rechten
Seite sind Kreise und Linien eingezeichnet, welche die Klassengrenzen der gestreckten und globularen
Teilchen angeben. Die Einheit des Maßstabes ist 10 µm bei einer Vergrößerung von H = 710 µm (100 : 1)
(Einzelheiten siehe Anhang G).

44
EN 10247:2007 (D)

Anhang G
(normativ)

Herstellung der Okulareinsätze

G.1 Allgemeines
Der Okulareinsatz ist erforderlich, um ein rechteckiges Gesichtsfeld im Mikroskop zu erzeugen. Nach 7.2
sollten zwei Okulareinsätze verfügbar sein. Alle in den Abschnitten G.2 und G.3 angegebenen Werte müssen
mit einer Messgenauigkeit von 1 % eingehalten werden.

G.2 Mikroskope mit normalem Gesichtsfeld


Bei hundertfacher Vergrößerung hat in diesen Mikroskopen das Gesichtsfeld einen Durchmesser von etwa
1 000 µm auf der Probe. Dementsprechend hat der Okulareinsatz die in Tabelle G.1 angegebenen Werte. Für
die Anordnung siehe Bild 4a.

45
EN 10247:2007 (D)

Tabelle G.1 — Maße für Okulareinsätze Typ A

Okulareinsatz Probe
mm µm
Maß des Quadrates 7,1 ) 7,1 710 ) 710
Dicke der Linien an der linken und oberen Seite 0,02 2
Dicke der Linien an der rechten unten unteren Seite 0,04 4
Liniendicke des Maßstabes 0,02 2
Einheit des Maßstabes 0,1 10
0,02 2,0
0,03 3,0
Breite der Linien auf der rechten Seite für die Bewertung der 0,04 4,0
Breite 0,06 6,0
0,08 8,0
0,12 12,0
Länge der Linien auf der rechten Seite für die Bewertung der 0,2 20
Breite
0,030 3,0
0,055 5,5
Durchmesser der Kreise auf der rechten Seite
0,11 11,0
0,22 22,0
Länge der Linien auf der rechten Seite für die Bewertung der 0,055 5,5
Länge 0,11 11
0,22 22
0,44 44
0,88 88
1,76 176
3,53 353
7,05 705
Breite der Linien auf der rechten Seite für die Bewertung der 0,02 2
Länge
Dicke 0,02 2
Linie auf der linken Seite
Länge 0,4 40
Dicke 0,02 2
Linie im unteren Teil
Länge 0,1 10
L1 = L2 0,8 80
w1 = w2 0,14 14
Zwei Ellipsen und zwei Kreise e 0,4 40
auf der linken Seite, siehe
Bild G.1 t 0,1 10
Durchmesser der Kreise 0,07 7
e2 0,6 60

46
EN 10247:2007 (D)

G.3 Großfeldmikroskope
Diese Mikroskope haben bei einer Vergrößerung von 200:1 ein Gesichtsfeld von 1 000 µm Durchmesser auf
der Probe. Aus diesem Grund haben die Maße des Okulareinsatzes Typ B die in Tabelle G.2 angegebenen
Werte. Für die Anordnung siehe Bild 4b.

Tabelle G.2 — Maße für Okulareinsätze Typ B

Okulareinsatz Probe
mm µm
Maß des Quadrates 14,2 ) 14,2 710 ) 710
Dicke der Linien an der linken und oberen Seite 0,04 2
Dicke der Linien an der rechten unten unteren Seite 0,08 4
Liniendicke des Maßstabes 0,02 1
Einheit des Maßstabes 0,2 10
0,04 2,0
0,06 3,0
0,08 4,0
Breite der Linien auf der rechten Seite für die Bewertung der Breite
0,12 6,0
0,16 8,0
0,24 12,0
Länge der Linien auf der rechten Seite für die Bewertung der Breite 0,4 20
0,06 3,0
0,110 5,5
Durchmesser der Kreise auf der rechten Seite
0,220 11,0
0,440 22,0
0,11 5,5
0,22 11
0,44 22
Länge der Linien auf der rechten Seite für die Bewertung der Länge 0,88 44
1,76 88
3,53 176
7,05 353
14,10 705
Breite der Länge auf der rechten Seite für die Bewertung der Länge 0,04 2
Dicke 0,04 2
Linie auf der linken Seite
Länge 0,8 40
Dicke 0,04 2
Linie im oberen Teil
Länge 0,2 10
L1 = L2 1,6 80
w1 = w2 0,28 14
Zwei Ellipsen und zwei Kreise e 0,8 40
an der linken Seite, siehe
Bild G.1 t 0,2 10
Durchmesser der Kreise 0,14 7
e2 1,2 60

47
EN 10247:2007 (D)

Bild G.1 — Parameter für die Einschlüsse auf der linken Seite von Bild 4
t = 10 µm, e = 40 µm, e2 > 40 µm

48
EN 10247:2007 (D)

Anhang H
(normativ)

Grundlagen für die Berechnung der Richtreihenbilder

H.1 Form
Ellipse mit:

-
a , L) w) (H.1)
4

Kreis mit:

-
a , d2 ) (H.2)
4
H.2 In einer Spalte k ändern sich die Werte zwischen zwei Zeilen wie:
Lq+1 = 2 ) Lq (H.3)

wq+1 = 62 ) wq (H.4)

aq+1 = 2 ) 62 ) aq (H.5)

H.3 Innerhalb einer Zeile ändern sich die Werte der Spalten wie:
Lk+1 = Lk (H.6)

wk+1 = 2 ) 62 ) wk (H.7)

ak+1 = 2 ) 62 ) ak (H.8)

H.4 Entsprechend Abschnitt 1 ist die größte Länge 1 410 µm. Ausgehend von dieser maximalen Länge
werden alle Werte Lq berechnet.
2
Für a und w beginnt die Berechnung mit Zeile 6, Spalte 3 mit L = 176,25 µm und a = 1 600 µm . Hieraus
errechnet sich w = 11,56 µm. Diese Werte sind gerundet in Tabelle 2 angegeben.

ANMERKUNG Durch diese Definition erscheinen dieselben Werte der Fläche in jeder Spalte mit einer Verschiebung
von einer Zeile.

Die Änderung des Länge-zu-Breite-Verhältnisses zwischen zwei Zeilen innerhalb einer Spalte ist gegeben
durch

Lq 71 Lq
, 2 (H.9)
wq 71 wq

und zwischen zwei Spalten für eine Zeile gegeben durch

Lk +1 1 L
= ) k (H.10)
wk +1 2 ) 2 wk

49
EN 10247:2007 (D)

H.5 Für Spalte 6 ist L = w. In diesem Fall gilt


Lq+1 = 2 ) Lq (H.11)

wq+1 = 2 ) wq (H.12)

aq+1 = 4 ) aq (H.13)

H.6 In Tabelle 2 sind die entsprechend Abschnitt H.1 bis Abschnitt H.5 berechneten Werte gerundet
wiedergegeben.

50
EN 10247:2007 (D)

Anhang K
(normativ)

Regeln für die Klassierung

K.1 Definition von Klassen


Die Richtreihe ist für eine Handauswertung durch Bildreihenvergleich entwickelt. Aus diesem Grund ist vorge-
schlagen worden, dass die Bilder die oberen Klassengrenzen wiedergeben. Für einen Einschluss wird
zunächst die Länge entsprechend der Zeile q klassiert, anschließend wird seine Breite entsprechend der
Klasse k klassiert. Für die Breite ist die Kennzeichnung z. B. w5.3, wenn der Einschluss entsprechend seiner
Länge in Zeile 5 und entsprechend seiner Breite in Spalte 3 klassiert wurde. Die Klassierung ergibt obere
Werte für die Parameterlänge, -breite und -fläche. Für die Berechnung der endgültigen Ergebnisse bei der
Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes werden Mittelwerte verwendet (siehe Anhänge P und U).

K.2 Klassierung der Länge


Eine Länge Lx wird in Klasse q klassiert, wenn

Lq-1 < Lx ! Lq (K.1)

Lx liegt oberhalb der Grenze der unteren Klasse und ist kleiner gleich der Grenze der oberen Klasse.

Lq und Lq-1 sind Bilder der Richtreihe, die Entscheidung kann durch unmittelbaren Vergleich gemacht werden.
Eine Länge Lx von Zeile 9, Tabelle 2, ist definiert durch

L8 < Lx ! L9 oder 705 < Lx ! 1 410 µm (K.2)

K.3 Klassierung der Breite


Eine Breite wx fällt in die Klasse k, wenn

wk-1 < wx ! wk (K.3)

Eine Breite in Zeile 7 wird in Spalte 3 klassiert, wenn

w7.2 < w7.x ! w7.3 oder 6 < w7.x ! 16 µm (K.4)

Die ersten Klassen enthalten Einschlüsse mit Längen oder Durchmessern und Breiten entsprechend den
unteren Grenzen

3 < Lx ! L1 µm (K.5)

2 < wx ! w1 µm, (K.6)

wenn in Produktnormen nichts anderes festgelegt ist.

K.4 Klassierung von Durchmessern


Einschlüsse, die in Spalte 6 klassiert werden, sind globular. Zum Beispiel ist ein Einschluss, der auf Grund
seiner Länge in Zeile 2 klassiert ist, globular, wenn

w2.4 < w2.x ! w2.6 oder 8 < w2.x ! 11,0 µm (K.7)

51
EN 10247:2007 (D)

Für Zeile 5 gilt

w5.5 < w5.x ! w5.6 oder 65 < w5.x ! 88,0 µm (K.8)

In diesen Beispielen sind Länge und Breite identisch mit dem Durchmesser des globularen Einschlusses.

K.5 Klassierung der Fläche


Eine Fläche wird in Zeile q und Spalte k klassiert, wenn

aq.k-1 < aq.x ! aq.k (K.9)

Für einen Einschluss, der auf Grund seiner Länge in Zeile 4 klassiert wird, wird die Fläche in Zeile 4, Spalte 3,
klassiert, wenn
2
a4.2 < a4.x ! a4.3 oder 71 < a4.x ! 200 µm (K.10)

52
EN 10247:2007 (D)

Anhang L
(informativ)

Vergleich von Einschlussarten in unterschiedlichen Normen

Tabelle L.1 gibt eine Möglichkeit, die Arten von Einschlüssen, wie sie in Anhang A definiert sind, auf Grund
der Farbe mit Klassen anderer Normen zu vergleichen.

Tabelle L.1 — Klassen von Arten von Einschlüssen nach Definitionen unterschiedlicher Normen
(siehe Anhang W)

ASTM E45 DIN 50602 NF 04-106 SS 111116 EN 10247


A SS A A EA
C OS C C EC
B OA B B EB
D OG D D ED
– – – – EAD
– – – – EF

53
EN 10247:2007 (D)

Anhang M
(informativ)

Ermittlung der größten Einschlüsse

Für die Ermittlung der größten Einschlüsse wird das in Tabelle M.1 wiedergegebene Formblatt zum Auf-
schreiben und Berechnen empfohlen. Wiedergegeben ist die Auswertung von gestreckten Einschlüssen der
Gruppe (EA), PL, Pa sowie globulare Einschlüsse der Arten # (ED), Pd, Pa.

In dem in Tabelle M.1 angegebenen Beispiel wird angenommen, dass in Probe 1 der größte Einschluss der
Art in Zeile 7, Spalte 2, klassiert wurde. Dies ergibt entsprechend Tabelle 2 eine Länge L von
2 2
353 µm 8 PL1 = 353 µm, eine Fläche von 1 600 µm 8 Pa1 = 1 600 µm (Entsprechendes gilt für die nächsten
Proben für die Werte von PLs und Pas).

Der größte Einschluss der Art wurde klassiert in Zeile 4, Spalte 6. Dies gibt entsprechend Tabelle 2 einen
2 2
Durchmesser d von 44 µm 8 Pd1 = 44 µm, eine Fläche a von 1 525 µm 8 Pa1 = 1 525 µm (Entsprechendes
gilt für die weiteren Proben).

In dem Beispiel ist die mittlere Länge der größten Einschlüsse von 3 Proben PL = 206 µm (617 : 3 µm) und
2 2
Pa = 1 255 µm für die Art der Einschlüsse sowie Pd = 26 µm (77 : 3 µm) und Pa = 667 µm für die Art der
Einschlüsse.

54
EN 10247:2007 (D)

Tabelle M.1 — Formblatt zum Aufschreiben und Berechnen für die Ermittlung der größten Einschlüsse

Auswertung gestreckter Einschlüsse, Gruppe , PL, Pa sowie globularer Einschlüsse, Gruppe , Pd, Pa
a
Probe Nr Spalte 1 bis 5 Spalte 1 bis 5 Spalte 7 bis 9 Spalte 6
b d
Klasse PLsc Pase Klasse PLs Pas Klasse PLs Pas Klasse Pds Pasf
1 7.2 353 1 600 4.6 44 1 525
2 5.3 88 565 3.6 22 380
3 6.3 176 1 600 2.6 11 95
...

Summe 617 3 765 77 2 000


mittlerer Wert P
PL 206 Pd 26
in µm
mittlerer Wert Pa
2 1 255 667
in µm
Vergrößerung
H = 710 µm (100 x)
Fläche des 2
0,50 mm
Messfeldes
gesamte
2
Messfläche der 600 mm an 3 Proben
Proben
a d
Nummer der Proben Durchmesser für die Klasse q.6
b e
Klasse, Zeile q, Spalte k Fläche für die Klasse q.k
c f
Länge für die Klasse q.k Fläche für die Klasse q.6

55
EN 10247:2007 (D)

Anhang N
(informativ)

Ermittlung des Messfeldes mit den größten Einschlussparametern

N.1 Allgemeines
Für die Ermittlung des Messfeldes mit den größten Einschlussparametern wird das in Tabelle N.1 angegebene
Formblatt zum Aufschreiben und Berechnen empfohlen. In der Tabelle sind Beispiele angegeben für die
Auswertung gestreckter Einschlüsse der Arten , und (EA), Mn, ML sowie globulare Einschlüsse der Art
(ED), Mn, Md. Für die Auswertung von Mn und Ma von Einschlüssen der Gruppe ED und EA wird das in
Tabelle N.2 wiedergegebene Formblatt empfohlen.

N.2 Auswertung von Mn


Mns ist die größte Anzahl der Einschlüsse in einem Messfeld in einer Probe für jede Einschlussart, unabhängig
von deren Größe. Für die Aufschreibung kann das Formblatt entsprechend Tabelle N.1 benutzt werden, das in
erster Linie für die Aufzeichnung der Arten zur Berechnung von ML und Md entwickelt wurde.

N.3 Auswertung von Mn, ML und Md


Mns ist die Anzahl der Einschlüsse in einer Probe in einem Messfeld unabhängig von deren Größe. Diese Zahl
wird in der Zeile entsprechend der Länge des Einschlusses oder seines Durchmessers (Spalte 6) in dem
Formblatt nach Tabelle N.1 eintragen. In dem Feld mit den größten Einschlussparametern wurden in dem
Beispiel Tabelle N.1 vier Einschlüsse der Art mit einer Länge entsprechend Zeile 2 gefunden, die jeder
11 µm lang sind. Dies gibt eine Gesamtlänge von 44 µm. Ein Einschluss hat eine Länge entsprechend der
Zeile 3 mit 22 µm usw. Für jede Probe werden die Gesamtanzahlen der Einschlüsse und ihre gesamte Länge
addiert. Der Endwert ist der Mittelwert der Einzelergebnisse aller Proben.

Mn =
9 M ns / Messfeld ML =
9 M Ls µm /Messfeld und Md =
9 M ds µm / Messfeld
Ns Ns Ns

Wenn mehrere Messfelder abgerastert werden (z. B. 3, Messfelder 1 bis 3) ist es einfacher, getrennt zu
notieren.

Messfeld 1: 4 x (2) + 1 ) (3) + 1 ) (4) + 1 ) (5) 8 ML1 = 4 ) 11 + 1 ) 22 + 1 ) 44 + 1 ) 88 = 198 µm/Messfeld,

Messfeld 2: 1 x (1) + 2 ) (3) + 1 ) (4) + 1 ) (5) 8 ML2 = 1 x 5,5 + 2 ) 22 + 1 ) 44 + 1 ) 88 = 181,5 µm/Messfeld,

Messfeld 3: 2 ) (1) + 2 ) (3) + 3 x (4) 8 ML3 = 2 ) 5,5 + 2 ) 22 + 1 ) 44 = 99 µm/Messfeld.

Aus diesen Ergebnissen wird der Wert mit den längsten Einschlüssen ausgesucht: ML = max (ML),
Md = max (Md). In diesem Fall ist MLs = 198 µm/Feld.

N.4 Auswertung von Mn und Ma


Für Ma gibt das in Tabelle N.2 wiedergegebene Formblatt eine Anleitung für die Auswertung gemeinsam mit
Mn. In einer Probe wurden in dem Messfeld mit den größten Einschlussparametern 4 Einschlüsse der Art in
2
Zeile 2, Spalte 3, mit einer Fläche von 25 µm klassiert (siehe Tabelle 2). Dies gibt eine Gesamtfläche von
2
100 µm .

56
EN 10247:2007 (D)

2
Die Summe ergibt 7 Einschlüsse mit einer Gesamtfläche von 936 µm . Für die Art wurde ein Einschluss mit
2
einer Fläche von 95 µm gefunden.

Der Endwert für alle Proben wird berechnet durch:

Mn =
9 M ns / Messfeld und Ma =
9 M as µm2 / Messfeld
Ns Ns

Werden mehrere Messfelder abgerastert (z. B. 2), ist es einfacher, getrennt aufzuschreiben.

Messfeld 1:
2
4 x (2,3) + 1 ) (3,3) + 1 ) (4,3) + 1 ) (5,3) 8 Ma1 = 4 ) 25 + 1 ) 71 + 1 ) 200 + 1 ) 565 = 936 µm /Messfeld,

Messfeld 2:
2
1 x (1,3) + 2 ) (2,4) + 1 ) (4,3) + 2 ) (5,2) 8 Ma2 = 1 ) 9 + 2 ) 71 + 1 ) 200 + 2 ) 200 = 751 µm /Messfeld

Von diesen Ergebnissen wird der größte Wert je Eindruckart aufgeschrieben. Das ist in diesem Beispiel
2
936 µm /Messfeld.

57
EN 10247:2007 (D)

Tabelle N.1 — Formblatt zum Aufschreiben und Berechnen für die Ermittlung des Messfeldes mit den größten Einschlussparametern

Auswertung von Mn, ML für gestreckte Einschlüsse der Art , ,


Auswertung von Mn, Md für globulare Einschlüsse der Art
Zeile Spalten 1 bis 5 Spalten 1 bis 5 Spalten 7 bis 10 Spalte 6
L max Anzahl der c Anzahl der Anzahl der Anzahl der Gesamt- d max
Nummer b Gesamtlänge Gesamtlänge Gesamtlänge
$m
a Einschlüsse Einschlüsse Einschlüsse Einschlüsse durchmesser µm
1 5,5 5,5
2 11 4 44 1 11 11
3 22 1 22 22
4 44 1 44 44
5 88 1 88 88
6 176
7 353
8 705
9 1 410
>9
Mns 7 1
MLs oder Mds in µm/Messfeld 198 11
2
Vergrößerung H = 710 µm (100 x) Gesamte vermessene Fläche 200 mm
2
Messfeldfläche 0,50 mm auf der Probe
a
Lmax in µm: Größte Länge der Klasse je Zeile
b
Anzahl der erfassten Einschlüsse je Zeile
c
Längensumme entsprechend der Auswertung je Zeile: c = a x b

58
EN 10247:2007 (D)

Tabelle N.2 — Formblatt zum Aufschreiben und Berechnen für die Ermittlung des Messfeldes mit den größten Einschlussparametern Mn, Ma

Ermittlung des Messfeldes mit den größten Einschlussparametern


Spalten 1 bis 5 Spalten 1 bis 5 Spalten 7 bis 10 Spalte 6
Zeile Gesamt-
Nummer Anz. der Klasse a max d Anz. der Klasse a max Gesamt- Anz. der Klasse a max Gesamt- Anz. der Klasse a max Gesamt-
a b 2c fläche 2 2 a b 2c d
Einschl. q.k µm Einschl. q.k µm fläche Einschl. q.k µm fläche Einschl. q.k µm fläche

1
2 4 2.3 25 100 1 2.6 95 95
3 1 3.3 71 71
4 1 4.3 200 200
5 1 5.3 565 565
6
7
8
9
>9
Mns 7 1
Mas 936 95
Vergrößerung: H = 710 µm (100 x) Gesamte vermessene Fläche auf
2 2
Messfeldfläche: 0,50 mm der Probe 200 mm
a
Anzahl der Einschlüsse in einem Messfeld
b
Klasse q.k zur Ermittlung von a max
c 2
a max in µm : Flächenparameter für die Zeile q und Spalte k. Größte Fläche der Klasse q.k
d
Flächensumme entsprechend der Auswertung je Zeile: d = a x c

59
EN 10247:2007 (D)

Anhang P
(informativ)

Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes

P.1 Allgemeines
Für die Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes werden die in den Tabellen P.2 bis P.5 angegebenen
Formblätter zum Aufschreiben und Berechnen empfohlen. Für die Berechnung sind für die einzelnen Klassen
Mittelwerte erforderlich, die entsprechend Anhang T berechnet werden. Sie sind in Anhang U
zusammengefasst. Diese Zusammenfassungstabelle ist unter Tabelle P.1 noch einmal angegeben, um die
Benutzung einfacher zu machen.

P.2 Auswertung von Kn, KL und Kd


Während der Rasterung (siehe 8.3.2) werden für jedes Messfeld alle Einschlüsse klassiert entsprechend ihrer
Länge, d. h., in dem Formblatt, Tabelle P.2, wird in der entsprechenden Zeilennummer die Anzahl der
Einschlüsse aufgezeichnet. Dies wird getrennt für die unterschiedlichen Arten von Einschlüssen gemacht. Am
Ende der Auswertung wird für jede Zeile die Summe der Einschlussanzahlen ermittelt und aus der Anzahl der
Messfelder die ausgewertete Fläche berechnet.

Diese Daten werden in das Formblatt entsprechend Tabelle P.3 übertragen. In den Beispielen in Tabelle P.2
sind die Werte für nur eine Probe angegeben. Falls mehrere Proben verwendet werden, um die Stichprobe
statistisch besser abzusichern, werden in dem Formblatt entsprechend Tabelle P.3 die Summen der
Einschlussanzahlen aller Proben notiert. Von diesem Wert wird die Gesamtlänge der Einschlüsse berechnet.

Die Zwischensumme ist die Summe aller Einschlüsse (für die Art z. B. 39) und die Gesamtlänge (für die Art
z. B. 1 111 µm). Entsprechend der verwendeten Vergrößerung ist der Faktor zur Bildung des Mittelwertes
0,71, siehe Tabelle P.1. Für die Arten g und g ist die gesamte Länge 1 556,5 µm. Multipliziert mit 0,71 gibt
dies die gewichtete Größe von 1 105 µm.
2
Die endgültigen Werte ergeben sich durch Bezug auf die gesamte ausgewertete Fläche von 15 mm .
2
Der Wert Kn der g- und g-Arten ergibt insgesamt 98/15 = 6,5 Einschlüsse/mm . Der Wert KL ist
2
1 105/15 = 74 µm/mm . Die mittlere Größe je Einschluss ist die gewichtete Größe dividiert durch die Anzahl
der Einschlüsse 1 105/98 = 11 µm.

P.3 Auswertung von Kn und Ka


Der Parameter Ka muss immer zusammen mit Kn ausgewertet werden. Für die Fläche wird jeder Einschluss
innerhalb der Messfelder entsprechend der Zeile q und Spalte k klassiert. In Tabelle P.4 muss für jede Spalte
und alle Zeilen die Anzahl der Einschlüsse notiert werden. Die Gesamtzahl und die ausgewertete Fläche wird
am Ende der Auswertung wie bei der Auswertung von KL berechnet (siehe Tabelle P.2). Diese Werte werden
in Tabelle P.5 übertragen. In dieser Tabelle gibt es eine zusätzliche Spalte für globulare Einschlüsse der
Art b, in welche die Werte entsprechend Tabelle P.3 eingetragen werden. Die weitere Berechnung entspricht
der für KL (siehe Tabelle P.3).

60
EN 10247:2007 (D)

P.4 Begrenzte Auswertebereiche


In einigen Fällen ist es nicht erforderlich, den Mittelwert für alle Einschlüsse zu berechnen, sondern lediglich
für die großen. In diesem Fall wird mit der Auswertung begonnen, z. B. ausgehend von einer bestimmten
Zeile. Ein Beginn bei Zeile 4 z. B. bedeutet, dass alle Einschlüsse mit einer Länge kleiner gleich den Bildern
der Zeile 4 entsprechend Bild 5 nicht berücksichtigt werden. Dies muss im Formblatt gekennzeichnet werden.

Will man für Ka nur Einschlüsse mit einer Fläche größer einem vorgegebenen Wert auswerten, ist die Vor-
gehensweise etwas komplizierter. Aus Tabelle 2 folgt, dass für eine konstante Fläche sich die Zeile von
Spalte zu Spalte ändert. Sollte die Auswertung begrenzt werden auf Einschlüsse mit einer Fläche größer als
2
200 µm , sind die Anfangspunkte der Zeile 4, Spalte 4 oder 10, der Zeile 5, Spalte 3 oder 9, der Zeile 6,
Spalte 2 oder 8 und der Zeile 7, Spalte 1 oder 7 für die Klassierung.

In Tabelle P.6 sind diese Werte angegeben unter der Nummer 7 „Startpunkt“. Das Formblatt ist erweitert
2
durch Zeile 3, Spalte 6 für Einschlüsse der Art mit einer Fläche größer 95 µm .

Einschlüsse, die in Spalte 7 klassiert werden, werden nur berücksichtigt, wenn ihre Länge in Zeile 7, 8 oder 9
klassiert wurde. Bis auf diese Begrenzung ist die folgende Auswertung die Gleiche, wie sie in den
Tabellen P.4 und P.5 für Kn und Ka beschrieben wurde. Die entsprechenden Formblätter sind in Tabelle P.6
und Tabelle P.7 angegeben.

Tabelle P.1 — Mittlere Faktoren Q

Vergrößerung
H = 1 410 µm H = 710 µm H = 350 µm
Länge oder Durchmesser 1,41 0,71 0,355
Breite 1,00 0,50 0,25
Fläche der gestreckten
1,41 0,355 0,088
Einschlüsse
Fläche der globularen
2,00 0,50 0,125
Einschlüsse

Tabelle P.2 — Formblatt zum Aufschreiben für die Ermittlung des mittleren
Einschlussgehaltes Kn, KL, Kd

Auswertung gestreckter Einschlüsse der Art , , Kn, KL


a
Auswertung globularer Einschlüsse der Art , Kn, Kd
Zeile gestreckt globular
c
Nummer
g g g b

Anzahl der Ges.- Anzahl der Ges.- Anzahl der Ges.- Anzahl der Ges.-
Einschlüsse zahl Einschlüsse zahl Einschlüsse zahl Einschlüsse zahl
b d
1 1, 2, 1, 3, 1, 1, 1, 37 1, 2, 1, 3, 2, 19
1, 1, 2, 3, 1, 2, 1, 1, 1, 1, 1, 2,
1, 1, 3, 2, 1, 1, 2, 1, 1, 2
1, 1, 3
2 1, 1, 1, 2, 1, 13 2, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 22 1, 1 ,1, 2, 1 6
1, 1, 1, 1, 1, 2, 1, 1, 2, 1, 1, 2,
1, 1 1, 1, 1, 1
b d
3 1, 1, 2, 3, 1, 12
2, 1, 1

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EN 10247:2007 (D)

Tabelle P.2 (fortgesetzt)

Auswertung gestreckter Einschlüsse der Art , , Kn, KL


Auswertung globularer Einschlüsse der Art , Kn, Kd 1)
Zeile gestreckt globular
c
Nummer
g g g b

Anzahl der Ges.- Anzahl der Ges.- Anzahl der Ges.- Anzahl der Ges.-
Einschlüsse zahl Einschlüsse zahl Einschlüsse zahl Einschlüsse zahl
4 1, 3, 2, 1, 1, 1, 12
1, 1, 1
5 1, 1 2
6
... > 9
e
Gesamt- 39 59 25
zahl
2 2 2
Vergrößerung: H = 710 µm (100x) 30 Messfelder ) 0,5 mm = 15 mm 58 Messfelder ) 0,5 mm
2 2
Fläche des Messfeldes: 0,5 mm Anzahl der Messfelder gesamte = 29 mm
f
Messfläche
Anzahl der Einschlüsse in den Messfeldern: ausgewertet je Messfeld
a
Auswertung von Anzahl, Länge oder Durchmesser ohne Berücksichtigung der Breite
b
Anzahl der Einschlüsse einer Länge entsprechend der Klasse q der Zeile. Ein Messfeld kann Einschlüsse mehrerer
Klassen enthalten, z. B. 1 Einschluss Zeile 5 + 2 Einschlüsse Zeile 3
c
Nummer der Zeile, mit der Länge oder Durchmesser festgelegt werden
d
Gesamtzahl der Einschlüsse je Zeile zum Übertrag in das Auswerteblatt
e
Gesamtzahl je Einschlussart zum Übertrag in das Auswerteblatt
f
Aus der Gesamtzahl der Messfelder und der Fläche des Messfeldes wird die gesamte vermessene Fläche
berechnet. Die gesamte vermessene Fläche kann für jede Einschlussart unterschiedlich sein

62
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Tabelle P.3 — Formblatt zum Berechnen des mittleren Einschlussgehaltes Kn, KL, Kd

Auswertung gestreckter Einschlüsse der Art ", $, # Kn, KL – Auswertung globularer Einschlüsse der Art % Kn, Kd
a
"g Spalten 1 bis 5 %g Spalte 6 $ Spalten 1 bis 5 # Spalten 7 bis 10 %b Spalte 6
Zeile
Nummer Maximale Größe Anzahl der Anzahl der Gesamtdurch- Anzahl der Anzahl der Anzahl der Gesamtdurch-
Gesamtlänge Gesamtlänge Gesamtlänge
µm Einschlüsse Einschlüsse messer Einschlüsse Einschlüsse Einschlüsse messer
b c
1 5,5 37 203,5 19 104,5
2 11 13 143 22 242 6 66
3 22 12 264
4 44 12 528
5 88 2 176
6 176
e f e f e f
>9 > 1 400 1 1 2 2 3 3
d
Zwischensumme 39 1 111 59 445,5 25 170,5
g g
Mittlerer Faktor 0,71 0,71
Gewichtete Zwischensumme in h
h1 1 105 2 121
µm
2 a a
Gesamte Messfläche in mm 1 = 15 2 = 29
Kn, mittlere Anzahl der Ein- i i
2 1 6,5 2 0,9
schlüsse / mm
j
Mittlere Einschlussgröße in µm 11 4,8
2 k k
KL oder Kd in µm/mm 74 4,2
a h
Maximale Größe in µm: Wert der Länge oder des Durchmessers des Richtreihenbildes je Gewichtete Größe (Länge oder Durchmesser h = f ) g. Die gewichtete Größe kann aus
Zeile. Dieser Parameter entspricht der maximalen Größe je Zeile der Summe mehrerer Einschlussarten gebildet werden. h1 = f1 + f2) x g und h2 = f3 x g
b i 2 e
Anzahl der klassierten Einschlüsse Kn, mittlere Anzahl der Einschlüsse je mm : Gesamtzahl dividiert durch die gesamte
c
Gesamtlänge oder -durchmesser in dieser Klasse: c = a x b Messfläche e = e1 + e2 und e = e3, i1 = (e1 + e2)/a1 und i2 = e3/a2
j
d e
Zwischensumme: Gesamtzahl der Einschlüsse in , Gesamtlänge der Einschlüsse in
f Mittlere Größe der Einschlüsse, Länge oder Durchmesser j = h/e
k 2
g
Mittlerer Faktor aus Tabelle P.1 Mittlere Größe je mm : KL-Länge oder Kd-Durchmesser k = h dividiert durch die gesamte
Messfläche. k = h/(gesamte Messfläche)
ANMERKUNG In diesem Beispiel wurden die gewichteten und mittleren Werte für graue Einschlüsse als (%g + #g) zusammengefasst und für die schwarze Einschlüsse (nur #b) berechnet.

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EN 10247:2007 (D)

Tabelle P.4 — Formblatt zum Aufschreiben des mittleren Einschlussgehaltes Kn, Ka für zeilenförmige sowie globulare Einschlüsse der Gruppe EA

Auswertung gestreckter Einschlüsse der Art "g, Kn, Ka – Auswertung globularer Einschlüsse der Art %g, Kn, Ka
ab

(Gleiche Formblätter für Einschlüsse der Arten $ oder #)


"g Spalte 1 "g Spalte 3 g Spalte 4 "g Spalte 5 %g Spalte 6
Zeile
c
" Spalte 2 Anzahl
Anzahl der Gesamtzahl g c Gesamtzahl Anzahl der Gesamtzahl Anzahl der Gesamtzahl Anzahl der Ges.-zahl Anzahl der Gesamtzahl
q der Einschlüsse
Einschlüsse Einschlüsse Einschlüsse Einschlüsse Einschlüsse
d e d e
1 1, 2, 1, 3, 1, 1, 37
1, 1, 1, 2, 3, 1,
2, 1, 1, 1, 3, 2,
1, 1, 1, 1, 1, 3
2 1, 1, 1 3 1, 2, 1, 1, 2, 1, 10 2, 1, 1, 1, 1, 1, 22
2 1, 2, 1, 1, 2, 1,
1, 2, 1, 1, 1, 1
3 1, 1, 1, 1, 1 5 1, 1, 1, 2, 1, 1 7
4 1, 2, 1, 1, 1 6 1, 1, 1, 1, 1, 1 6
5 1, 1 2
6

9
Summe 16 23 59
je Art
f 2 2
2 30 Messfelder × 0,5 mm = 15 mm
Vergrößerung: H = 710 µm (100x) Fläche des Messfeldes: 0,5 mm
Anzahl der Messfelder gesamte Messfläche
a ck
Für jedes Messfeld wird die Anzahl der Einschlüsse entsprechend der Art eingetragen. Nummer der Spalte zur Klassierung der Breite
Ein Messfeld kann Einschlüsse mehrerer Klassen enthalten, z. B. 1 Einschluss d
Klasse 2.3 + 1 Einschluss Klasse 2.4 Anzahl der Einschlüsse je Klasse
b e
Auswertung nach der Fläche: Es wird entsprechend der Richtreihenbilder ausgewertet, Gesamtzahl der Einschlüsse für Übertrag in das Formblatt zur Berechnung
die Breite durch Klassierung in den Spalten k berücksichtigt f
cq Die gesamte Anzahl der ausgewerteten Messfelder sowie die Fläche je Messfeld
Nummer der Zeile zur Klassierung der Länge
werden aufgeschrieben, und die Gesamtmessfläche in das Formblatt zur Berechnung
übertragen

64
EN 10247:2007 (D)

Tabelle P.5 — Formblatt zum Berechnen des mittleren Einschlussgehaltes Kn, Ka

Auswertung gestreckter Einschlüsse der Art "g, Ka, Kn – Auswertung globularer Einschlüsse der Art %, Ka, Kn
(Gleiche Formblätter für Einschlüsse der Arten $ und #)
"g Spalte 1, 2 "g Spalte 3 "g Spalte 4 "g Spalte 5 %g Spalte 6 %b Spalte 6
Zeilen Nr Fläche der Gesamt- Fläche der Gesamt- Fläche der Gesamt- Fläche der Gesamt- Fläche der Gesamt- Fläche der Gesamt-
Anzahl Anzahl Anzahlb Anzahl Anzahl Anzahl
Klasse fläche Klasse fläche Klassea flächec Klasse fläche Klasse fläche Klasse fläche
1 9 – – – – – – 37 24 888 19 24 456
2 3 25 75 10 71 710 – – – 22 95 2 090 6 95 570
3 5 71 355 7 200 1 400 – – – 380 380
4 6 200 1 200 6 565 3 390 – – – 1 525 1 525
5 2 565 1 130 1 600 6 100 6 100
6 1 600 – 4 525 24 500 24 500
e f
>9 – – – – – – – – – –
Zwischen- 16 2 760 23 5 500 59 2 978 25 1 026
summed
Summe Gesamtzahl der Einschlüsse l 39 8 260 Gesamtfläche der Einschlüsse m 59 2 978 25 1 026
g
Mittlerer Faktor 0,355 0,5 0,5
h
Gewichtete Flä- 2 932 1 489 513
chensumme in µm2
Abgerasterte Fläche in 15 15 29
mm2
Kn, Anzahl/mm2 i
206 3,9 0,9
j
Mittlere Fläche je 75 25 21
Einschluss in µm2
Ka, µm2/mm2 k
195 99 18
a 2 h
a in µm : Fläche der Klasse q.k aus Tabelle 2. Es ist der maximale Flächenwert der Gewichtete Fläche: h = m x g
i 2 l
Klasse q.k Kn, mittlere Anzahl je mm Gesamtzahl /(gesamte Messfläche)
b j
Anzahl der ausgewerteten Einschlüsse mittlere Fläche je Einschluss j = h/l
c k 2
Gesamtfläche der ausgewerteten Einschlüsse der Klasse q.k: c = a x b Ka mittlere Fläche je mm : k = h/(gesamte Messfläche)
d e l
Zwischensumme: Gesamtzahl und Gesamtfläche der in Spalte k ausgewerteten Gesamtzahl der Einschlüsse
f m
Einschlüsse Gesamtfläche der Einschlüsse
g
Mittlerer Faktor aus Tabelle P.1

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EN 10247:2007 (D)

a,b,g
Tabelle P.6 — Formblatt zum Aufschreiben für die Ermittlung des begrenzten mittleren Einschlussgehaltes Kn, Kad

Auswertung gestreckter Einschlüsse der Art &b, Kn, KaL – Auswertung globularer Einschlüsse der Art %b, Knd, Kada, b, g
(Gleiche Formblätter für Einschlüsse der Arten " und $)
#b Spalte 7 #b Spalte 8 #b Spalte 9 Spalte 10 %b Spalte 6
cq
Zeile Anzahl der Anzahl der Anzahl der Anzahl der Anzahl der
ck Gesamtzahl Gesamtzahl Gesamtzahl Gesamtzahl Gesamtzahl
Einschlüsse Einschlüsse Einschlüsse Einschlüsse Einschlüsse
d e
3 1, 1, 1, 1, 1, 1, 16
1, 1, 1, 1, 1, 1,
1, 1, 1, 1
4 1, 1, 1, 1 4
d e
5 1, 1, 1 3
6 1, 1, 1, 1, 1, 1 6 1 1
7
8

>9
Summe je 6 4 20
Art

Vergrößerung: H = 710 µm (100x)


2
Fläche des Messfeldes: 0,5 mm f
2
6 Proben ) 200 mm = 1 200 mm
2

a d
Anzahl der Einschlüsse je Art Anzahl der Einschlüsse
b e
Ermittlung der Fläche Anzahl der Einschlüsse für Übertrag in das Formblatt zur Berechnung
cq f
Nummer der Zeile zur Klassierung der Länge Gesamtmessfläche aller Proben bei begrenzter Auswertung
ck g 2
Nummer der Spalte zur Klassierung der Breite Startpunkt: für gestreckte Einschlüsse: a > 200 µm
Zeilen: 4 5 6 7
Spalten: 4 3 2 1
oder Spalten: 10 9 8 7
2
Startpunkt für globulare Einschlüsse: a > 95 µm
Zeile 3: Spalte 6

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EN 10247:2007 (D)

Tabelle P.7 — Formblatt zum Berechnen des begrenzten mittleren Einschlussgehaltes Kn, KaL, Kad
Auswertung gestreckter Einschlüsse der Art #b, Kn, KaL – Auswertung globularer Einschlüsse der Art %b,, Kn, Kadn
(Gleiche Formblätter für Einschlüsse der Arten " und $)
#b Spalte 7 #b Spalte 8 #b Spalte 9 #b Spalte 10 %b Spalte 6
Zeilen Nr Fläche der Gesamt- Fläche der Gesamt- b Fläche der Gesamt- Fläche der Gesamt- Fläche der Gesamt-
Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl
Klasse fläche Klasse fläche Klassea flächec Klasse fläche Klasse fläche
3 – – – – – – 71 200 16 380 6 080
4 – – – 71 200 565 4 1 525 6 100
5 – – – 200 3 565 1 695 1 600 6 100
6 – – – 6 565 3 390 1 1 600 1 600 4 525 24 500
7 566 1 600 4 525 12 800 – – –
8 1 600 4 525 12 800 36 200 – – –
e f
... > 9 – – – – –
Zwischen- 6 3 390 4 3 295 20 12 180
summed
Summe Gesamtsumme der Einschlüssel 10 6 685 Gesamtfläche der Einschlüssem 20 12 180
g
Mittlerer Faktor aus 0,355 0,5
Tabelle P.1
h
Gewichtete Flächensumme 2 373 6 090
in µm2
o
Abgerasterte Fläche in 1 200 1 200
mm2
Kn Anzahl/mm2 i
0,008 3 0,017
j
Mittlere Fläche je 237 305
Einschluss in µm2
Kad µm2/mm2 k
2 5,1
a 2 j
a in µm : Fläche der q.k aus Tabelle 2. Es ist der maximale Flächenwert der Klasse q.k Mittlere Fläche je Einschluss: j = h/L
b k 2
Anzahl der ausgewerteten Einschlüsse KaR mittlere Fläche je mm : k = h/(gesamte Messfläche)
c
Gesamtfläche der ausgewerteten Einschlüsse der Klasse q.k: c = a ) b l
Gesamtsumme der Einschlüsse
d m
Zwischensumme Gesamtfläche der Einschlüsse
e n 2
Gesamtzahl der in Spalte k ausgewerteten Einschlüsse Startpunkt für gestreckte Einschlüsse a > 200 µm
f
Gesamtfläche der in Spalte k Zeile: 4 5 6 7
g
Mittlerer Faktor aus Tabelle P.1 Spalten: 4 3 2 1
h oder Spalten: 10 9 8 7
Gewichtete Fläche: h = m ) g 2
i 2 l
KnR, mittlere Anzahl je mm Gesamtzahl /(gesamte Messfläche) Startpunkt für globulare Einschlüsse: a > 95 µm
Zeile 3 Spalte 6

67
EN 10247:2007 (D)

Anhang Q
(normativ)

Berechnungsgrundlagen für die Auswertung

Q.1 Ermittlung der größten Einschlüsse


Die Auswertung wird grundsätzlich bei einer Vergrößerung von H = 710 µm gemacht. Das Kurzzeichen für die
Ermittlung der größten Einschlüsse ist P. Es wird kombiniert mit den Parametern L, d und a sowie s für eine
Probe. Eine einfache Beschreibung der Berechnung ist in Anhang M gegeben.

Alle Werte werden für die unterschiedlichen Arten von Einschlüssen getrennt ermittelt.

Der Wert PL, die größte Länge eines Einschlusses, ist für den größten Einschluss in einem Messfeld, gegeben
durch PLs = Lq µm

PL =
9 PLs µm (Q.1)
Ns

Für globulare Einschlüsse gilt Pds = dq µm für den größten Einschluss

Pd =
9 Pds µm (Q.2)
Ns
2
Falls nach der Fläche ausgewertet wird, ergibt die Berechnung Pas = aq.k µm für den größten Einschluss

Pa =
9 Pas µm 2 (Q.3)
Ns

Q.2 Ermittlung des Messfeldes mit den größten Einschlussparametern


Die Auswertung wird grundsätzlich bei einer Vergrößerung von H = 710 µm gemacht.
2
Daher ist das Ergebnis immer bezogen auf eine Fläche von 0,5 mm . Eine einfache Beschreibung der
Berechnung ist in Anhang N gegeben.

Q.2.1 Berechnung von Mn


Wenn Mns die Anzahl der Einschlüsse im Feld mit den größten Einschlussparametern einer Probe ist, ergibt
sich der endgültige Wert aus

Mn =
9 M ns /Messfeld (Q.4)
Ns

Q.2.2 Berechnung von ML


Die Länge MLs ist die Summe der Längen aller Einschlüsse in dem Feld mit den meisten Einschlüssen
klassiert in einer Zeile q.

MLs = :L q µm/Messfeld (Q.5)

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Der endgültige Wert ist

ML =
9 M Ls µm/Messfel d (Q.6)
Ns

Q.2.3 Berechnung von Md

Hier gilt das Gleiche wie für ML.

Mds = :d q µm/Messfeld (Q.7)

Md =
9 M ds µm/Messfel d (Q.8)
Ns

Q.2.4 Berechnung von Ma

Die Fläche Mas ist die Summe der Fläche aller Einschlüsse in dem Messfeld mit den meisten Einschlüssen
entsprechend der Zeile q und Spalte k ermittelt als aq.K.

Mas = :a q.k
2
µm /Messfeld (Q.9)

Der endgültige Wert ist:

Ma =
9 M as µm2/Messfeld (Q.10)
Ns

Q.3 Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes


Auswertung von Kn, KL, Kd und Ka.

Für jedes Messfeld werden die Einschlüsse entsprechend ihrer Länge klassiert (d. h. einer Zeile zugeordnet)
und ihre Anzahl nq notiert. Von dieser Aufschreibung wird die Gesamtlänge nq ) Lq für jede Zeile berechnet
und dann die Gesamtzahl der Einschlüsse und die Gesamtlänge berechnet.

9
9 n q ) Lq (Q.11)
q ,1

Diese Länge wird mit dem Faktor Q multipliziert, der entsprechend Anhang U berechnet wurde. Die
ausgewertete Fläche ergibt sich aus der Fläche A je Messfeld (siehe 7.1) und der Anzahl der ausgewerteten
Felder Ni:

9 Ni
9 nq 9 ni
q ,1 2
Kn , 1/mm , 1
1/mm 2 (Q.12)
A ) Ni A ) Ni

9
Q) 9 n q ) Lq
q ,1
KL , µm/mm 2 (Q.13)
A ) Ni

69
EN 10247:2007 (D)

9
Q) 9 nq ) d q
q ,1
Kd , µm/mm 2 (Q.14)
A ) Ni

5
9
Q) 9 nq.k ) a q.k
q ,1
K ,1 µm 2
Ka , (Q.15)
A ) Ni mm 2

In Gleichung (Q.15) wird über die Spalten 1 bis 5 summiert. Ohne andere Vereinbarungen werden
Einschlüsse, die in Spalte 6 klassiert sind, getrennt ausgewertet ebenso wie Einschlüsse, die in die Spalten 7
bis 10 klassiert wurden.

70
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Anhang R
(normativ)

Ermittlung der Genauigkeit und der Abrasterparameter für die Ermittlung


des mittleren Einschlussgehaltes

Das Folgende gilt nur für eine Auswertung ohne Begrenzung (siehe 8.3.3.2). Für eine begrenzte Auswertung
muss die gesamte Prüffläche ausgewertet werden.

Für eine nicht begrenzte Auswertung kann die Messung dadurch effektiver gemacht werden, dass die Anzahl
der auszuwertenden Messfelder abhängig von der Vertrauensgrenze LC und der Größe der Einschlüsse
berechnet wird. Von einer ersten Abschätzung werden die mittlere Länge der Einschlüsse (z. B. 22 µm) sowie
2
ihre mittlere Anzahl je mm (z. B. 4) [ein Messfeld hat bei einer Vergrößerung von H = 710 µm (100-fach) eine
2
Fläche von 0,5 mm ], notiert. Mit diesen Daten und der vorgegebenen Vertrauenswahrscheinlichkeit LC kann
die Anzahl der auszuwertenden Messfelder Tabelle R.1 entnommen werden. Diese Tabelle ist begrenzt auf
eine größte Anzahl von Messfeldern von 2 000. Die zulässigen Bereiche für eine Auswertung werden durch
die schräge Linie in der Spalte „mittlere Größe“ gekennzeichnet.
2
BEISPIEL Bei einer mittleren Länge von 22 µm ergibt sich ein Einschluss je mm , und wird eine Vertrauensgrenze
von 60 % gewünscht, ergeben sich 50 Messfelder bei einer Vergrößerung von H = 710 µm (100-fach). Ist die mittlere
2
Länge 22 µm, und bei zwei Einschlüssen je mm im Mittel, ergibt sich eine Vertrauenswahrscheinlichkeit von 60 % bei
einer Vergrößerung von H = 1 410 µm, wenn 30 Messfelder angerastert werden. 100 Messfelder müssen abgerastert
werden, um eine Vertrauenswahrscheinlichkeit von 80 % bei einer Vergrößerung von H = 710 µm zu erreichen.
1 600 Messfelder sind erforderlich, um eine Vertrauenswahrscheinlichkeit von 90 % bei einer Vergrößerung von
H = 350 µm zu erreichen.

Ist die mittlere Länge der Einschlüsse 5,5 µm, gibt es in Tabelle R.1 keine Verbindung zu irgendeiner Vertrauens-
wahrscheinlichkeit bei einer Vergrößerung von H = 710 µm. Es würde sich eine sehr hohe Anzahl von Messfeldern
ergeben. Tabelle R.1 ist für eine manuelle Auswertung erstellt worden. Den Werten liegt die Annahme zu Grunde, dass
die Einschlussverteilung einer Poissonverteilung folgt.

Die Ermittlung der auszuwertenden Anzahl der Messfelder kann auf eine Probe eines Probensatzes begrenzt werden.

71
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Tabelle R.1 — Bestimmung der Anzahl abzurastender Messfelder


LC: Vertrauenswahrscheinlichkeit

72
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Bild R.1 — Vorgehensweise für Mikroskope mit Handrasterung

73
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Anhang S
(informativ)

Randfehlerkorrektur

S.1 Allgemeines
Zur Ermittlung der Größenverteilung von Teilchen müssen entsprechend grundlegenden steorologischen
Prinzipien Randfehler berücksichtigt werden. Der Grundsatz bedeutet, dass die Auswertung so ausgeführt
werden muss, dass ein Teilchen oder ein Einschluss nicht zweimal ausgewertet wird. Dies wird erleichtert
durch das rechteckige Messfeld (siehe 7.2). Die Randfehlerkorrektur ist notwendig bei der Auswertung des
mittleren Einschlussgehaltes (siehe 8.3).

S.2 Auswertung Messfeld für Messfeld


Wenn die Auswertung Messfeld für Messfeld gemacht wird oder durch eine regellose Anordnung von
Messfeldern (siehe 8.3.2), muss die Randfehlerkorrektur ausgeführt werden. Einschlüsse, welche die obere
linke Seite des Messfeldes schneiden, werden gemessen; Einschlüsse, die die untere rechte Seite des
Messfeldes schneiden, werden nicht berücksichtigt. Für diese Randfehlerkorrektur muss das Gesichtsfeld
größer sein als das Messfeld (siehe Bild S.1). Um die Vorgehensweise zu verdeutlichen, sind die untere und
rechte Seite in dem Okulareinsatz dicker gezeichnet (Bild 4).

Wird nur die Anzahl der Einschlüsse je Flächeneinheit ausgewertet, werden vereinfachend Einschlüsse,
welche die rechte und untere Seite schneiden, als 0,5 zählen, alle anderen Einschlüsse werden mit 1
bewertet.

S.3 Wenn Vergrößerungen mit einem Messfeld H (siehe 7.1 und Bild 4) von 350 µm oder 710 µm
verwendet werden und ein Einschluss eine Länge größer als 350 µm oder 710 µm hat, ist es erlaubt, diesen
Einschluss in die angrenzenden Messfelder hinein zu verfolgen und auszuwerten, so weit sichergestellt ist,
dass dieser Einschluss zweimal gezählt wird.

ANMERKUNG Dies kann z. B. dadurch erreicht werden, dass die Koordinaten des Tisches für das Messfeld notiert
wird, das diesen Einschluss enthält, bevor man den Einschluss in das nächste Messfeld verfolgt.

74
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Legende
a) Gesichtsfeld gemessen: P1, P2, P3
b) Messfeld nicht gemessen: P4, P5

Bild S.1 — Randfehlerkorrektur

75
EN 10247:2007 (D)

Anhang T
(normativ)

Berechnung von Mittelwerten der Parameter für eine Klasse

Für die Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes, siehe 8.3, werden zur Berechnung Mittelwerte der
Parameter in jeder Klasse verwendet. Diese Werte werden unter Ansatz einer geometrischen Mittelung
berechnet. Wird davon ausgegangen, dass in einer Klasse q.k alle Werte 1 sind, siehe Bild T.1, ergeben sich
die Werte für die umgebenden Grenzen dieser Klasse entsprechend den in den Anhängen H und K
wiedergegebenen Berechnungsgrundlagen. In der Mitte des Quadrates in Bild T.1 sind die Faktoren Q, mit
denen die Mittelwerte berechnet werden können, angegeben worden. In Tabelle T.1 sind die allgemeinen
Gleichungen für die Berechnung aufgelistet. Mit diesen Daten wurden die in Tabelle U.1 zusammengestellten
Faktoren berechnet. Diese Werte sind nicht korrekt für die Grenzklassen Zeile 1 und Spalte 1, doch kann
dieser Fehler für eine Handauswertung vernachlässigt werden.

Bild T.1 — Mathematische Regeln für die Mittelwertbildung

Tabelle T.1 — Formeln für die Berechnung des Faktors Q

1 H
Länge oder Durchmesser )
2 710

1 H
Breite )
2 710
2
1 ( H %
Fläche, gestreckte Einschlüsse )& #
2) 2 ' 710 $

2
1 ( H %
Fläche, globulare Einschlüsse & #
2 ' 710 $

76
EN 10247:2007 (D)

Anhang U
(normativ)

Mittelwerte der Parameter

Die Werte von Länge, Breite und Fläche, wie sie in Tabelle 2 angegeben sind, sind obere Klassengrenzen.
Um den Mittelwert für eine Klasse zu erhalten, wie er für die Berechnung des mittleren Einschlussgehaltes
benötigt wird (siehe 8.3), werden die Zahlenwerte der oberen Klassengrenzen nach Tabelle 2 mit einem
Faktor Q multipliziert. Die Faktoren Q sind in Tabelle U.1 zusammengestellt und müssen verwendet werden.
Die Berechnung ist in Anhang T beschrieben.

Tabelle U.1 — Faktoren Q

Vergrößerung
H = 1 410 µm H = 710 µm H = 350 µm
Länge oder Durchmesser 1,41 0,71 0,355
Breite 1,00 0,50 0,25
Fläche, gestreckte
1,41 0,355 0,088
Einschlüsse
Fläche für globulare
2,00 0,50 0,125
Einschlüsse

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EN 10247:2007 (D)

Anhang V
(informativ)

Anmerkungen der Arbeitsgruppe

V.1 Allgemeines
Die Arbeitsgruppe hat diese Europäische Norm in acht Sitzungen beraten. Die meiste Zeit haben
Entscheidungen über Vorgehensweisen in Anspruch genommen, für die verschiedene Wege eingeschlagen
werden können. Um die getroffenen Entscheidungen verständlich zu machen, sind in dieser Einleitung die
Gründe für die Wahl einiger Definitionen innerhalb dieses Anhangs angegeben.

V.2 Länge
Der wichtigste Parameter für eine Handauswertung ist die Länge L eines jeden Einschlusses. In den Richt-
reihenbildern ändert sich die Länge von Zeile zu Zeile um einen Faktor 2.

Die Richtreihenbilder sind insbesondere für eine manuelle Auswertung ausgelegt. Aus diesem Grund müssen
die Schritte zwischen zwei Bildern so groß sein, dass ein Auswerter die Unterschiede ohne Messung
eindeutig erkennen kann.

Der Faktor 2 erlaubt eine klare Trennung zwischen zwei Zeilen und einen Wechsel der Vergrößerung. Es
herrschte allgemeine Übereinstimmung, die durch Vergleichsuntersuchungen unterstützt wurde, dass ein
Faktor 62 für die Länge zu klein ist, insbesondere bei Einschlüssen mit einer Länge kleiner als 10 µm. Für
eine Auswertung, die auf einer Messung beruht, können die Schritte kleiner gewählt werden.

V.3 Breite
Als zweiter Parameter wird die Breite jedes Einschlusses innerhalb der Richtreihenbilder zwischen zwei
Spalten in Schritten entsprechend einem Faktor von 2 62 geändert, um eine gute Unterscheidbarkeit zu
gewährleisten. Klassiert wird in allen Fällen zunächst nach der Länge, die durch die Zeilen festgelegt ist,
anschließend nach der Breite, die durch die Spalten festgelegt ist.

V.4 Anzahl
Die Anzahl der Einschlüsse je Messfeld kann ebenfalls ermittelt werden. Sie ist ein wichtiger Parameter zur
Kennzeichnung der Einschlussdichte.

V.5 Auflösung
Abgeleitet von physikalischen Grundlagen der Auflösung wurde festgelegt, dass für quantitative Messungen
mit dem Lichtmikroskop 3 µm die kleinste Länge L oder Durchmesser d für Einschlüsse sind, die geringste
Breite 2 µm. Diese Werte gelten unabhängig von der gewählten Vergrößerung. Die Grenze zu
makroskopischen Einschlüssen wurde mit 1 410 µm festgelegt, der Länge des Messfeldes bei 50-facher
Vergrößerung.

Um eine Breite von 1 µm zu messen, d. h. zwischen Teilchen mit einer Breite von 1 µm und 2 µm zu unter-
scheiden, ist eine 200-fache Vergrößerung erforderlich, damit für den Auswerter eine Breite von 0,2 mm im
Okular erkennbar ist. Dies ist eine unterste Grenze. Aus diesem Grund wurde 2 µm als Breite gewählt, um die
Auswertung zu erleichtern.

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Bei der Festlegung der Bilder wurde die größte Länge des Messfeldes dividiert durch 2, 4, ... als Maß für die
Länge der Einschlüsse. Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass die Länge der zu klassierenden
Einschlüsse 1/2, 1/4 ... der Länge des Messfeldes ist und daher leicht für den Auswerter zu erkennen ist.

V.6 Fläche
Der Volumenanteil ist der einzige Parameter, der unabhängig vom Umformgrad ist. Falls die Einschlüsse
regellos im Volumen verteilt sind, ist der Flächenanteil gleich dem Volumenanteil. Durch Auswertung des
Flächenanteils ergibt sich eine Kennzeichnung der Einschlüsse unabhängig vom Umformgrad. Um einen
Vergleich zwischen Auswertungen zu erhalten, die bei verschiedenen Vergrößerungen gemacht wurden, gibt
es in jeder Spalte Bilder mit der gleichen Fläche.

V.7 Kennzeichnung von Einschlüssen


Es bestand Einvernehmen darüber, dass dicht beieinander liegende Teilchen aus zwei Gründen als ein
Einschluss zu behandeln sind:

1) Die Teilchen sind oft gebogen, sodass in einer Schnittebene nur Anteile dieses Teilchens sichtbar sind,
wie Bild V.1 zeigt.

2) Am Ende eines Teilchens ist der Spannungsintensitätsfaktor erhöht, wodurch die Rissausbreitung begün-
stigt wird, wenn das nächste Teilchen innerhalb dieses Spannungsfeldes liegt.

Die Grenze für den seitlichen Versatz von Teilchen t wurde auf 10 µm (siehe Bild 2a) festgelegt, was im
Bereich der Auflösungsgrenze bei einer lichtmikroskopischen Betrachtung bei 50-facher Vergrößerung liegt.
Es wurde festgelegt, diesen Wert für alle Vergrößerungen konstant zu halten, damit die Ergebnisse
unabhängig von der verwendeten Vergrößerung werden.

Die Ergebnisse einer Auswertung sollten proportional zu physikalischen Werten wie Länge, Fläche, Anzahl
2 2
sein. Flächen je Flächeneinheit sollten durch die Dimension µm /mm an Stelle dimensionsloser Größen
beschrieben werden, um die Herkunft der Dimension eindeutig erkennen zu lassen.

Die Gleichung entsprechend Bild 1a kann benutzt werden, um die Länge, Breite oder Fläche zu ermitteln.
Wird z. B. ein Faktor 2 für die Fläche eingeführt, d. h. aq+1 = 2 ) aq, so ergibt sich ein konstanter Wert von w in
einer Spalte, was nicht mit dem wirklichen Erscheinungsbild der Einschlüsse übereinstimmt. Aus diesem
Grund wurde vorgeschlagen, wq+1 = 62 ) wq zu definieren. Dies gibt innerhalb von 10 Zeilen Werte von
wmin = 2 µm bis wmax = 68 µm. Bei Anwendung von

Lq+l = 2 × Lq (V.1)

und

wq+1 = 62 × wq (V.2)

ergibt sich

aq+1 = 2 × 62 × aq (V.3)
2
Es wurde festgelegt, dass ein Wert der Fläche 1 600 µm sein sollte.

Aus den in Anhang H beschriebenen Berechnungen ergeben sich sowohl Teilchen mit einer Breite kleiner
2 µm als auch Teilchen mit einem Längen-zu-Breiten-Verhältnis kleiner 1,3. Diese Teilchen werden in den
Bildreihen nicht wiedergegeben. Für eine manuelle Auswertung ist der Unterschied zu einem Kreis zu gering.
In Spalte 5 gibt es daher keine Werte für die Zeilen 8 und 9, in Spalte 6 keine Werte für die Zeilen 6, 7, 8 und
9. Derart große Teilchen gibt es in Stählen nicht. Aus diesem Grund sind entsprechende Bilder nicht
gezeichnet worden.

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Legende
1 Schnittebene
2 Teilchen
3 Anteile des Teilchens, die in der Schnittebene zu sehen sind

Bild V.1 — Erscheinungsform von Teilchen

V.8 Rundliche Teilchen


Eine Spalte sollte globulare Teilchen wiedergeben. Eine Rechnung zeigt, dass ein Faktor 2 zwischen zwei
Zeilen für den Durchmesser von Kreisen ergibt, dass der Flächenunterschied zwischen einem Kreis und
einem Quadrat deutlich kleiner ist als der Unterschied in der Fläche zwischen zwei Zeilen. Aus diesem Grund
wurde festgelegt, dass lediglich Bilder mit Kreisen wiedergegeben werden, die auch für quadratische Teilchen
zu verwenden sind. Der Durchmesser der globularen Teilchen wurde identisch mit der Länge der
verformbaren Teilchen gemacht, siehe Tabelle 2, um die manuelle Auswertung so leicht wie möglich zu
machen. Der Nachteil ist, dass zwischen zwei Zeilen q die Fläche sich um aq+1 = 4 ) aq an Stelle von 2 × 62
ändert wie für die Spalten 1 bis 5. Einer leichten Auswertbarkeit wurde aber höchste Priorität zuerkannt.

V.9 Formfaktor
In den ersten Sitzungen wurde ein konstanter Formfaktor f, wie er in Anhang D definiert ist, diskutiert, um für
dieselbe Länge Teilchen mit unterschiedlichen Breiten zu erzeugen.

Für f wurden die Werte 0,85, 0,70, 0,55, 0,30, 0,15 und 0,0 vorgeschlagen.

Für die Einschlüsse mit der mittleren Breite (f . 0,55 entsprechend Gleichung (D.1) in Anhang D) wurde eine
2
Fläche von 1 600 µm korreliert mit einer Länge von 176 µm (siehe Tabelle 2, Zeile 6, Spalte 3). Für dieselbe
Länge wurde zwischen zwei Spalten k die Fläche geändert durch

ak+l = 2 × 62 ak (V.4)

Durch diese Definition ergeben sich dieselben Werte der Fläche in allen Spalten, lediglich jeweils verschoben
um 1 Zeile.

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Aus der Bedingung Lk+1 = Lk folgt für die Breite w: wk+1 = 2 ) 62 ) wk. Auf Grund dieser Definition ist der
Formfaktor f für die Spalten 1 bis 5 nicht konstant (siehe Tabelle 2), sondern liegt in der Größenordnung der
o. a. Werte. Konstante Werte von f ergeben einen sehr komplexen Zusammenhang zwischen Fläche, Länge
und Breite und eine Form, die nicht so gut mit den wirklichen Formen übereinstimmt wie die Werte, die in
Tabelle 2 angegeben sind.

V.10 Kombinierte Einschlüsse


Die Norm gibt keinerlei Korrelationen zu Eigenschaften und keinerlei Informationen über die Kristallstruktur
und die chemische Zusammensetzung der Einschlüsse. Daher wird für Fälle, wie sie in Bild 2d
wiedergegeben sind, vorgeschlagen, die plastischen und nicht verformbaren Einschlüsse als einen Einschluss
zu messen. Falls, wie in Bild 2d, Fall (4) gezeigt, die Breite w1 des nicht verformbaren Einschlusses die
Breite w2 des verformbaren Einschlusses um mehr als den Faktor 3 übersteigt: w1 > 3 ) w2, dann müssen
diese Teilchen getrennt ausgewertet werden. Ein Beispiel für eine derartige Anordnung zeigt Bild 2e.

V.11 Messfeld
Es wurde festgelegt, ein Quadrat als Messfeld zu benutzen an Stelle eines Kreises. Dies hat den großen
Vorteil, dass die Länge der Teilchen und Einschlüsse leicht durch Vergleich mit der Länge des Messfeldes
abgeleitet werden kann und eine Randfehlerkorrektur einfacher ist. Für Teilchen mit einer Länge von 30 % der
Länge des Messfeldes ist der Fehler in der Abschätzung der wirklichen Länge ein Faktor 2, wenn keine
Randfehlerkorrektur eingeführt wird. Es wurde festgelegt, Maßstäbe in den Messfeldrahmen einzuzeichnen,
um eine gewisse Hilfe für Messungen von Hand zu geben. Da das Gesichtsfeld eines Mikroskopes rund ist,
muss das rechteckige Messfeld durch geätzte Glaseinsätze im Okular oder an anderen geeigneten Stellen im
Mikroskop erzeugt werden.

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Literaturhinweise

[1] DIN 50602, Metallographische Prüfverfahren — Mikroskopische Prüfung von Edelstählen auf nicht-
metallische Einschlüsse mit Bildreihen

[2] ASTM E 45, Standard Test Method for Determining the Inclusion Content of Steel

[3] SS 111116, Steel — Method for assessment of the content of non-metallic inclusions — Microscipis
method — Jernkontoret's inclusion chart II for the assessment of nonmetallic inclusions

[4] NF A 04-106, Eisen und Stahl — Verfahren zur Ermittlung des Gehaltes an nichtmetallischen
Einschlüssen in Stahl — Teil 2: Metallographische Gefügebilder

[5] H. E. Exner und H. P. Hougardy: „Quantitative Gefügebildanalyse“ DGM Informationsgesellschaft


Oberursel

[6] ISO 9042, Steels — Manual point counting method for statistically estimations the volume fraction of a
point grid

82

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