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Gesetz über die Haftung für fehlerhafte Produkte

Datum: 15. Dezember 1989

Fundstelle: BGBl I 1989, 2198

Textnachweis ab: 1.1.1990


Stand: Zuletzt geändert durch Art. 1 G v. 2.11.2000 I 1478
Maßgaben aufgrund EinigVtr vgl ProdHaftG Anhang EV

ProdHaftG § 1 Haftung
(1) Wird durch den Fehler eines Produkts jemand getötet, sein Körper oder seine
Gesundheit verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist der Hersteller des Produkts
verpflichtet, dem Geschädigten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen. Im Falle
der Sachbeschädigung gilt dies nur, wenn eine andere Sache als das fehlerhafte
Produkt beschädigt wird und diese andere Sache ihrer Art nach gewöhnlich für den
privaten Ge- oder Verbrauch bestimmt und hierzu von dem Geschädigten hauptsächlich
verwendet worden ist.
(2) Die Ersatzpflicht des Herstellers ist ausgeschlossen, wenn
1. er das Produkt nicht in den Verkehr gebracht hat,
2. nach den Umständen davon auszugehen ist, daß das Produkt den Fehler, der
den Schaden verursacht hat, noch nicht hatte, als der Hersteller es in den
Verkehr brachte,
3. er das Produkt weder für den Verkauf oder eine andere Form des Vertriebs
mit wirtschaftlichem Zweck hergestellt noch im Rahmen seiner beruflichen
Tätigkeit hergestellt oder vertrieben hat,
4. der Fehler darauf beruht, daß das Produkt in dem Zeitpunkt, in dem der
Hersteller es in den Verkehr brachte, dazu zwingenden Rechtsvorschriften
entsprochen hat, oder
5. der Fehler nach dem Stand der Wissenschaft und Technik in dem Zeitpunkt,
in dem der Hersteller das Produkt in den Verkehr brachte, nicht erkannt
werden konnte.
(3) Die Ersatzpflicht des Herstellers eines Teilprodukts ist ferner ausgeschlossen,
wenn der Fehler durch die Konstruktion des Produkts, in welches das Teilprodukt
eingearbeitet wurde, oder durch die Anleitungen des Herstellers des Produkts
verursacht worden ist. Satz 1 ist auf den Hersteller eines Grundstoffs entsprechend
anzuwenden.
(4) Für den Fehler, den Schaden und den ursächlichen Zusammenhang zwischen Fehler und
Schaden trägt der Geschädigte die Beweislast. Ist streitig, ob die Ersatzpflicht
gemäß Absatz 2 oder 3 ausgeschlossen ist, so trägt der Hersteller die Beweislast.

ProdHaftG § 2 Produkt
Produkt im Sinne dieses Gesetzes ist jede bewegliche Sache, auch wenn sie einen Teil
einer anderen beweglichen Sache oder einer unbeweglichen Sache bildet, sowie
Elektrizität.

ProdHaftG § 3 Fehler
(1) Ein Produkt hat einen Fehler, wenn es nicht die Sicherheit bietet, die unter
Berücksichtigung aller Umstände, insbesondere
a) seiner Darbietung,
b) des Gebrauchs, mit dem billigerweise gerechnet werden kann,
c) des Zeitpunkts, in dem es in den Verkehr gebracht wurde,
berechtigterweise erwartet werden kann.
(2) Ein Produkt hat nicht allein deshalb einen Fehler, weil später ein verbessertes
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Produkt in den Verkehr gebracht wurde.

ProdHaftG § 4 Hersteller
(1) Hersteller im Sinne dieses Gesetzes ist, wer das Endprodukt, einen Grundstoff
oder ein Teilprodukt hergestellt hat. Als Hersteller gilt auch jeder, der sich
durch das Anbringen seines Namens, seiner Marke oder eines anderen
unterscheidungskräftigen Kennzeichens als Hersteller ausgibt.
(2) Als Hersteller gilt ferner, wer ein Produkt zum Zweck des Verkaufs, der
Vermietung, des Mietkaufs oder einer anderen Form des Vertriebs mit
wirtschaftlichem Zweck im Rahmen seiner geschäftlichen Tätigkeit in den
Geltungsbereich des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum einführt oder
verbringt.
(3) Kann der Hersteller des Produkts nicht festgestellt werden, so gilt jeder
Lieferant als dessen Hersteller, es sei denn, daß er dem Geschädigten innerhalb
eines Monats, nachdem ihm dessen diesbezügliche Aufforderung zugegangen ist, den
Hersteller oder diejenige Person benennt, die ihm das Produkt geliefert hat. Dies
gilt auch für ein eingeführtes Produkt, wenn sich bei diesem die in Absatz 2
genannte Person nicht feststellen läßt, selbst wenn der Name des Herstellers
bekannt ist.

ProdHaftG § 5 Mehrere Ersatzpflichtige


Sind für denselben Schaden mehrere Hersteller nebeneinander zum Schadensersatz
verpflichtet, so haften sie als Gesamtschuldner. Im Verhältnis der
Ersatzpflichtigen zueinander hängt, soweit nichts anderes bestimmt ist, die
Verpflichtung zum Ersatz sowie der Umfang des zu leistenden Ersatzes von den
Umständen, insbesondere davon ab, inwieweit der Schaden vorwiegend von dem einen
oder dem anderen Teil verursacht worden ist; im übrigen gelten die §§ 421 bis 425
sowie § 426 Abs. 1 Satz 2 und Abs. 2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs.

ProdHaftG § 6 Haftungsminderung
(1) Hat bei der Entstehung des Schadens ein Verschulden des Geschädigten
mitgewirkt, so gilt § 254 des Bürgerlichen Gesetzbuchs; im Falle der
Sachbeschädigung steht das Verschulden desjenigen, der die tatsächliche Gewalt
über die Sache ausübt, dem Verschulden des Geschädigten gleich.
(2) Die Haftung des Herstellers wird nicht gemindert, wenn der Schaden durch
einen Fehler des Produkts und zugleich durch die Handlung eines Dritten
verursacht worden ist. § 5 Satz 2 gilt entsprechend.

ProdHaftG § 7 Umfang der Ersatzpflicht bei Tötung


(1) Im Falle der Tötung ist Ersatz der Kosten einer versuchten Heilung sowie des
Vermögensnachteils zu leisten, den der Getötete dadurch erlitten hat, daß während
der Krankheit seine Erwerbsfähigkeit aufgehoben oder gemindert war oder seine
Bedürfnisse vermehrt waren. Der Ersatzpflichtige hat außerdem die Kosten der
Beerdigung demjenigen zu ersetzen, der diese Kosten zu tragen hat.
(2) Stand der Getötete zur Zeit der Verletzung zu einem Dritten in einem
Verhältnis, aus dem er diesem gegenüber kraft Gesetzes unterhaltspflichtig war
oder unterhaltspflichtig werden konnte, und ist dem Dritten infolge der Tötung
das Recht auf Unterhalt entzogen, so hat der Ersatzpflichtige dem Dritten
insoweit Schadensersatz zu leisten, als der Getötete während der mutmaßlichen
Dauer seines Lebens zur Gewährung des Unterhalts verpflichtet gewesen wäre. Die
Ersatzpflicht tritt auch ein, wenn der Dritte zur Zeit der Verletzung gezeugt,
aber noch nicht geboren war.

ProdHaftG § 8 Umfang der Ersatzpflicht bei Körperverletzung


Im Falle der Verletzung des Körpers oder der Gesundheit ist Ersatz der Kosten der
Heilung sowie des Vermögensnachteils zu leisten, den der Verletzte dadurch
erleidet, daß infolge der Verletzung zeitweise oder dauernd seine
Erwerbsfähigkeit aufgehoben oder gemindert ist oder seine Bedürfnisse vermehrt
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sind.

ProdHaftG § 9 Schadensersatz durch Geldrente


(1) Der Schadensersatz wegen Aufhebung oder Minderung der Erwerbsfähigkeit und
wegen vermehrter Bedürfnisse des Verletzten sowie der nach § 7 Abs. 2 einem
Dritten zu gewährende Schadensersatz ist für die Zukunft durch eine Geldrente zu
leisten.
(2) § 843 Abs. 2 bis 4 des Bürgerlichen Gesetzbuchs ist entsprechend anzuwenden.

ProdHaftG § 10 Haftungshöchstbetrag
(1) Sind Personenschäden durch ein Produkt oder gleiche Produkte mit demselben
Fehler verursacht worden, so haftet der Ersatzpflichtige nur bis zu einem
Höchstbetrag von 160 Millionen Deutsche Mark.
(2) Übersteigen die den mehreren Geschädigten zu leistenden Entschädigungen den
in Absatz 1 vorgesehenen Höchstbetrag, so verringern sich die einzelnen
Entschädigungen in dem Verhältnis, in dem ihr Gesamtbetrag zu dem Höchstbetrag
steht.

ProdHaftG § 11 Selbstbeteiligung bei Sachbeschädigung


Im Falle der Sachbeschädigung hat der Geschädigte einen Schaden bis zu einer Höhe
von 1.125 Deutsche Mark selbst zu tragen.

ProdHaftG § 12 Verjährung
(1) Der Anspruch nach § 1 verjährt in drei Jahren von dem Zeitpunkt an, in dem
der Ersatzberechtigte von dem Schaden, dem Fehler und von der Person des
Ersatzpflichtigen Kenntnis erlangt hat oder hätte erlangen müssen.
(2) Schweben zwischen dem Ersatzpflichtigen und dem Ersatzberechtigten
Verhandlungen über den zu leistenden Schadensersatz, so ist die Verjährung
gehemmt, bis die Fortsetzung der Verhandlungen verweigert wird.
(3) Im übrigen sind die Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuchs über die
Verjährung anzuwenden.

ProdHaftG § 13 Erlöschen von Ansprüchen


(1) Der Anspruch nach § 1 erlischt zehn Jahre nach dem Zeitpunkt, in dem der
Hersteller das Produkt, das den Schaden verursacht hat, in den Verkehr gebracht
hat. Dies gilt nicht, wenn über den Anspruch ein Rechtsstreit oder ein
Mahnverfahren anhängig ist.
(2) Auf den rechtskräftig festgestellten Anspruch oder auf den Anspruch aus einem
anderen Vollstreckungstitel ist Absatz 1 Satz 1 nicht anzuwenden. Gleiches gilt
für den Anspruch, der Gegenstand eines außergerichtlichen Vergleichs ist oder der
durch rechtsgeschäftliche Erklärung anerkannt wurde.

ProdHaftG § 14 Unabdingbarkeit
Die Ersatzpflicht des Herstellers nach diesem Gesetz darf im voraus weder
ausgeschlossen noch beschränkt werden. Entgegenstehende Vereinbarungen sind
nichtig.

ProdHaftG § 15 Arzneimittelhaftung, Haftung nach anderen Rechtsvorschriften


(1) Wird infolge der Anwendung eines zum Gebrauch bei Menschen bestimmten
Arzneimittels, das im Geltungsbereich des Arzneimittelgesetzes an den Verbraucher
abgegeben wurde und der Pflicht zur Zulassung unterliegt oder durch
Rechtsverordnung von der Zulassung befreit worden ist, jemand getötet, sein
Körper oder seine Gesundheit verletzt, so sind die Vorschriften des
Produkthaftungsgesetzes nicht anzuwenden.
(2) Eine Haftung aufgrund anderer Vorschriften bleibt unberührt.
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ProdHaftG § 16 Übergangsvorschrift
Dieses Gesetz ist nicht auf Produkte anwendbar, die vor seinem Inkrafttreten in
den Verkehr gebracht worden sind.

ProdHaftG § 17 Erlaß von Rechtsverordnungen


Der Bundesminister der Justiz wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung die Beträge
der §§ 10 und 11 zu ändern oder das Außerkrafttreten des § 10 anzuordnen, wenn
und soweit dies zur Umsetzung einer Richtlinie des Rates der Europäischen
Gemeinschaften auf der Grundlage der Artikel 16 Abs. 2 und 18 Abs. 2 der
Richtlinie des Rates vom 25. Juli 1985 zur Angleichung der Rechts- und
Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Haftung für fehlerhafte
Produkte erforderlich ist.

ProdHaftG § 18 Berlin-Klausel
Dieses Gesetz gilt nach Maßgabe des § 13 Abs. 1 des Dritten Überleitungsgesetzes
auch im Land Berlin. Rechtsverordnungen, die aufgrund dieses Gesetzes erlassen
werden, gelten nach Maßgabe des § 14 des Dritten Überleitungsgesetzes auch im
Land Berlin.

ProdHaftG § 19 Inkrafttreten
Dieses Gesetz tritt am 1. Januar 1990 in Kraft.

ProdHaftG Anhang EV Auszug aus EinigVtr Anlage I Kapitel III Sachgebiet B Abschnitt III (BGBl. II 1990, 889,
953) - Maßgaben für das beigetretene Gebiet (Art. 3 EinigVtr) -
Abschnitt III
Bundesrecht tritt in dem in Artikel 3 des Vertrages genannten Gebiet mit
folgenden Maßgaben in Kraft:
...
8. Produkthaftungsgesetz vom 15. Dezember 1989 (BGBl. I S. 2198) mit der
Maßgabe, daß dieses Gesetz nur auf solche Produkte anwendbar ist, die am
Tag des Wirksamwerdens des Beitritts oder danach in Verkehr gebracht
worden sind.
...

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