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Das Epochenjahr 1989

Der Mauerfall am 9. November 1989 war sicherlich ein besonderes, historisches Ereignis für Deutschland.
Es stellt sich aber die Frage, ob man das Jahr 1989 auch als Epochenjahr bezeichnen kann. Im folgenden soll
herausgestellt werden, dass man diese Frage absolut nicht verneinen kann.
Zu Anfang sollte man jedoch erst einmal auf die damalige Situation in der DDR Revue passieren lassen.
Schon vor und zu Beginn des Jahres 1989, verschlechterten sich allmählich die Versorgungslage und somit
auch automatisch die Stimmung der DDR-Bürger. Die Wirtschaft hatte ebenfalls große Rückschläge erlitten.
Viele Industriegebäude waren mittlerweile veraltet und die Arbeitsproduktivität sank seit Jahren. Außerdem
hatte die DDR sehr hohe Schulden, vor allem auch durch die zwei Milliardenkredite, die der bayerische
Ministerpräsident Franz Josef Strauss 1982 für die DDR einfädelte. Insgesamt kann man also von einer
gescheiterten Planwirtschaft reden.
Zum anderen fangen immer mehr Leute an sich über die seit 1950 gültigen Regelungen der DDR
aufzuregen. Dass das Auswandern ein schwieriger Akt war und die Grenzüberwachungen immer ein
scharfes Auge auf alle Zivilisten warfen, sowie die Stasi, erzürnte langsam aber sicher einen Großteil des
hilflosen Volks.
So fingen an sich kettenartig Oppositionsgruppen zu bilden, welche zum Großteil von den christlichen
Kirchen ausgelöst wurden. Die Kirchen waren nämlich relativ unabhängig vom Staat und konnten einen
großen Einfluss auf viele Bürger ausüben. Es bildeten sich mehrere Zirkel, wie zum Beispiel Arbeiter- oder
Studentenclubs, in welchen eine liberale Lösung zwischen Kapitalismus und Sozialismus angestrebt wurde,
der sogenannte “dritte Weg”, oder anders, einen “freiheitlichen Sozialismus”.

Seit den vergangen Jahren war die DDR also schon geschwächt und es bildeten sich eine Vielzahl an
Oppositionsgruppen, welche besonders im Jahr 1989 sehr aktivistisch wurden und “friedlich
demonstrierten”. Im Mai kam es zu den Kommunalwahlen kam es zu dem Wahlergebnis, dass 99% der
“Nationalen Front” zugestimmt haben. Da viele der Bürger allerdings dagegen gestimmt haben, wurde die
Wahlfälschung offensichtlich und es folgten Widerstände und es gab sogar eine Explosion in der
“friedlichen Revolution”. Die Opposition vereinte sich nun mehr und wurde zudem auch mutiger zu agieren,
sodass ab dem 12. September verstärkt für Demokratie protestiert wurde. Zusätzlich wurde generell deutlich
demonstriert, wie zum Beispiel gab es sogenannte “Montagsdemonstrationen”, welche an die
undemokratische Kommunalwahlen erinnern sollte und am 9. Oktober kamen sogar etwa 20000 Bürger in
Leipzig zusammen und dies führte zu einem großen Durchbruch. Der Staat wurde nämlich stark
verunsichert. Die DDR Führung wusste nicht recht mit den ganzen Aufständen umzugehen und so forderten
sie die Polizeikräfte auf, “eskalierende Demonstrationen” notfalls mit Gewalt niederzuschlagen und sie
verbaten den Bürgern am Montag die Innenstadt zu betreten und Kinder und Jugendliche sollten bis 15 Uhr
von Kitas und Schulen abgeholt werden.
Erich Honecker wurde außerdem am 17. Oktober abgesetzt und von Egon Krenz ersetzt. Dieser war nun für
den Umgang von Demonstrationen.
Den Höhepunkt erreichten die Demonstrationen kurz vorm Mauerfall, dem 4. November. Es trafen sich rund
eine halbe Millionen Menschen auf dem Berliner Alexanderplatz und sie demonstrierten länger als drei
Stunden. Bis zu diesem Zeitpunkt sind auch schon viele Zivilisten geflüchtet, vor allem in der Nacht vom
10. zum 11. September, an dem die Grenze nach Österreich öffnete.

Die Regierung konnte gegen die ganzen Aufstände und den Flüchtlingswellen keinen Widerstand mehr
leisten. Also entschieden sie sich letztendlich am 9. November 1989 die Grenze zur BRD als geöffnet zu
erklären. Sofort packten hunderte DDR-Bürger ihre Sachen um nach den Westen zu fliehen. Andere blieben
und hofften auf Reformen der DDR. Viele Betriebe oder Krankenhäuser fielen durch die fehlenden
Arbeitskräfte sogar aus.

Mit dem Wort von Willy Brandt, dem vierten Bundeskanzler der BDR, dass die beiden Teile nun
zusammengefügt wurden, “so wie es sich gehört”, kann man das Jahr 1989 also insgesamt als Epochenjahr
betrachten, welches dazu führte, dass die langen getrennten Teile Deutschlands, die DDR und die BRD nun
letztendlich zusammengefunden haben.

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