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Kleine Mittheilungen. Kleine Mittheilungen.

Auf fol. CIIII, auf seiner zweiten Seite, also pag. 208 nach den Schluss-
Zwei bibliographische Seltenheiten. worten: finis.laus Deo liest man rothgedruckt folgende Worte :
Euangelia & epistole cum prephationibus & benedictionibus per
1. anni circulum. In lingua ylliricha feliciter expliciunt: Emenda
Als der erste kroatische (illyrische) Druck gilt das Lectionarium des ta & diligenter correcta per fratrem Bernardinum Spalatensem:
frater Bernardinus Spalatensis, welches nach der übereinstimmenden Angabe Impres . . . enetijs per Damianum Mediolanensem. Anno d.
der älteren und neueren Bibliographen im Jahre 14=95 gedruckt worden ist. MCCCCXCV. die XII. martii.
Vergl. Assem. Kaiend. IY. 439, Safarik, Gesch. der südsl. Literatur II. 196, Bevor wir auf den Inhalt übergehen, wollen wir einige weitere bibliogra-
Ljubic Ogledalo 11.432, Kukuljevic, Hrvatska bibliografija und X Programmo phische Fragen stellen: Wann erschien eine neue Ausgabe dieses Lectiona-
dell gimnasio in Zara 1860, p. 58. Nur in einer Zeitschrift: Zora dalmatinska riums ? Schlägt man bei Ljubic Ogledalo II. 432 nach, so wird man belehrt,
III. 135 wird das Jahr 1464 erwähnt, wahrscheinlich irrthümlich (yergl. meine dass 1586 und 1596 zwei neue Ausgaben erschienen sind, doch nach seiner
Notiz in Tisucnica 42). Wo befinden sich Exemplare dieses seltenen Buches? Versicherung beide wenig correct. Ungefähr dasselbe wurde auch schon in
Nach der Angabe des Gymn.-Progranrms zu Zara fürs Jahr 1860 besitzt die der Bibliographie Kukuljevic's behauptet und von mir (Jihoslovane 166) ge-
dortige Bibliothek ein Exemplar, welches wahrscheinlich identisch ist mit wissenhaft nachgeschrieben. Was sagt dagegen-Safarik? Er erwähnt als
demjenigen, welches in Zora dalmatinska a. a. 0. als im Besitze des Museums zweite Ausgabe, schwankend zwischen verschiedenen Quellen (Wiener Jahr-
von Zara befindlich angegeben ist. Oder sollten in Zara zwei Exemplare vor- bücher 1827, 15 und Horänyi I. 278), einen von Benedict Zboravcic veranstal-
handen sein? Dieses Exemplar hatmeines Wissens bisher niemand beschrieben. teten Abdruck aus dem Jahre 1543, doch schreibt er demselben Zboravcic
Ein zweites, eventuell drittes Exemplar besass einst Prof. Kucharski, oder Zboric auch die Ausgabe vom J. 1586 zu. Kukuljevic's Bibliographie
nach dessen Tode kam es in die kais. Universitätsbibliothek zu Odessa, wo verzeichnet gleichfalls eine Ausgabe vom J. 1543, nennt aber den Heraus-
ich Gelegenheit hatte, es näher anzusehen: darnach will ich es auch beschrei- geber nicht Zboric oder Zboravcic, sondern — Zborosie. Auch das kann man
ben. Vorläufig möchte ich noch erwähnen, dass die kais. Hofbibliothek zu in Ljubic's Ogledalo wiederfinden.
Wien blos den Wiederabdruck aus d e m J V l ^ ß besitzt, welchen schon Ko- Was ist wahres an allen diesen confusen Angaben? Thatsache ist es,
pitar.in den Wiener Jahrbüchern 1827, B. 37, S. 15 citirte und später Prof. dass im J. 1543 ein gewisser Dom Benedat Zborofcic einen Abdruck des Lec-
Danicic für seine im IX. B. des Glasnik abgedruckte Abhandlung benutzte. tionariums von Bernardinus in Venedig veranstaltete, welcher eben nichts
Auch in Agram scheint man nur diesen Abdruck zu besitzen. weiter ist als ein im ganzen sehr genauer Wiederabdruck jener ersten Aus-
Dem Odessaer Exemplar fehlt das Titelblatt^ dasselbe scheint auch bei gabe. Also nicht erst im Jahre 1586 oder 1596, sondern schon 1543 wurde das
dem Zaraer Exemplar der Fall zu sein. Der angebliche Titel in Ljubic's Bernardin'sche Lectionarium zum zweiten Male herausgegeben. Diese zweite
Ogledalo steht am Schluss des Werkes, wie schon die Worte feliciter expli- Ausgabe hat nach einem ebenfalls in Odessa sich befindlichen Exemplare,
ciunt darthun. Das erste Blatt des jetzt neu eingebundenen Exemplars zu welchem das Titelblatt fehlt, auf dem mit der arabischen Zahl 1 bezeichneten
Odessa führt schon die Pagination II, von da an geht weiter alles in richtiger Blatt folgenden rothgedruckten Anfang:
Ordnung und complett bis zum letzten Blatt (und Schluss), welches mit der Poccigne stumacenie slouignscho od pi
röm. Zahl CIIII bezeichnet ist. Das vollständige Exemplar hatte also 104 stuo y euangelgia, y, prorocastua, y, Bla
Blätter, und nicht 103, wie es im Programm zu Zara heisst, wahrscheinlich goslouof, chogise zdarsee, u, Misali, u, Ne
darum, weil wie gesagt auch dort das erste Blatt (Titeibl.) fehlt. digliu paruu od aduenta. Ctenge
Das erste Blatt des Odess. Exemplars, also fol. II, beginnt mit folgenden pistule blaxenoga paula apostola kcrim
Zeilen, rothgedruckt: glianom.
Dominica -i- aduentus. Auch diese Ausgabe ist mit gothischen Buchstaben gedruckt, nur sind
Incipit vulgarizacio dalmatica epistolarum. & euangeliorum die Anfangsbuchstaben etwas grösser. Sonst unterscheidet sich diese Aus-
atque prephacionum. & benedictionum: continencium in missali gabe von der ersten durch folgende zwei typographische Eigentümlichkeiten:
Dominica prima de aduentu. Ctenge pistule blaxenoga 1) ist der Text durchgehends in zwei Columnen gedruckt, mit Ausnahme der
paula apostola kcrimglianom. Vorderseiten auf fol. 1, 6, 71, 79, 107, 112. Diese sechs Seiten sind nur in
einer Columne gedruckt, jweil ;sie mit xylographisch verzierten Kähmen um-
Das ganze Buch ist mit sogenannten gothischen Buchstaben gedruckt, in geben sind, deren jeder ringsherum. die Scenen aus dem Evangelium dar-
einer Columne, ohne Holzschnitte, blos hier und da sind die Anfangsbuch- stellt; 2) ist diese Ausgabe mit kleinen viereckigen Illustrationen versehen,
staben in .Holzverzierung gegeben. DieZahl der Zeilen ist ungleich, in der die zu Anfang einer jeden Evangeliumlection stehen. Der Inhalt dieser ••Holz-
Segel 39 auf einer Seite, es können aber auch 37. 38, 40 und 41 sein. verzierungen bilden die Apostelköpfe mit der bekannten christl. Symbolik.
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Jede Columne enthält 36—37 Zeilen, in der Höhe kommt sie ziemlich
gleich jener der ersten Ausgabe. Die Ausgabe zählt 136 numerirte Blätter. vazda za slugu pridajuci u humiljeno priporucam i bog vas veseli sada i vazda,
amen.
Auf der Vorderseite des letzten Blattes (die Hinterseite ist unbedruckt ge-
blieben) liest man am Schluss des Textes folgende rothgedruckte Worte: Iz Bnetak na deset miseca oktubra nakou tisnca i pet sat i cetvrdeset i
Venetiis- p Joä- antoniü & tri godisca nasega Spasenia.
Pet: fra- de Nicolinis de Sa Nedostoini sluga Dom Bene-
bio- Süptu t o D- Melchioris dat zborofgig pise.
Aus diesen Worten ist ersichtlich, dass Zbprovcic (so schreibt sich der
Sesse- 1543 mensis octob.
Mann selbst, weder Zboric oder Zborosic noch Zboravcic ist richtig) für sieb
Vor den numerirten Blättern müssen noch einige nicht numerirte gestan- selbst keine weitere Aufgabe in Anspruch nimmt, als blos die Besorgung eines
den haben, die in dem mir bekannten Exemplare nur zum Theil erhalten sind. Wiederabdruckes des bis dahin üblich gewesenen Lectionariums. Selbst von
Darnach lässt sich vermuthen, dass auf dem einen Blatt der Haupttitel, auf irgend welcher Verbesserung ist in der Dedication keine Rede, wie denn auch
den zwei nächstfolgenden das Inhaltsverzeicbniss stand. Ausserdem hat das in der That diese zweite Auflage genau den Text der ersten Ausgabe wieder-
Exemplar noch ein Blatt, welches vielleicht gleich hinter dem Titel folgte, giebt. Ich sage genau, so weit es sich um den Text, die Worte und die Wort- ,
mit nachfolgendem Inhalt: formen-handelt; in der Orthographie kommen allerdings hier und da einige
Poctovanomu v yfufu yfucharstu: G-ospodinu Dom Aenderungen vor, z. B. es werden stellenweise i und-y, u und v, c und z, ch
Jacofu Milieifchiu Trogiraninu Dom Benedat Zboro- und k vertauscht. Dagegen sind in der S p r a c h e k e i n e A e n d e r u n g e n
fgig pochlon y gliubezniuo pozdrafglienie pise. vorgenommen w o r d e n : nach der s p r a c h l i c h e n Seite stimmt
d i e s e A u s g a b e ganz m i t j e n e r vom J. 1495 ü b e r e i n . Ich muss diese
Neka da znade dobrota vasa l ) (poctovani u gospodinu) mili gospodine
Behauptung, die sich mir aus einer Vergleichung der beiden Texte ergab,
uzrok od pisania moga domacim jezikom kojim do danasnjega dne listo jedno
welche allerdings nicht das ganze Werk, sondern nur beträchtliche Bruch-
slovo ne pisah milosti vasoj: a toj jere ovike mimosasnih dan zgoda mi se
stücke umfasste, darum besonders hervorheben, weil die nächstfolgende Aus-
govoriti s nikim mestrom od knjig koji mnogo bise rad ponoviti stumaöenia
gabe in dieser Hinsicht-.einen ganz anderen Charakter zeigt, wie wir gleich
od svetih pistuo i evangelji koji se cte u svetu mater crikvu, a to za napruditi
sehen werden.
kojino yele dobro latinsku knjigu ne razumiu. Uzmoli me da bih hotio pristati
s trudom mojim k mislinjegovoj, kojemu za zgoditi obitoyah dokoli mocibudu Die dritte Ausgabe des Lectionariums ist nämlich jene vom Jahre 1586.
truda i mala uminia moga ne pokratiti (gedruckt: pokraliti). Tada jere sfako Schon Wiener Jahrb. 1827, B. 37, S. 15 ist der Titel des Wiener Exemplars
obecanie duzno je izdaniem i ne vele z dobre volje zaradi ^ale moci . na toj angeführt, welches auch Danicic für die oben erwähnte Abhandlung excer-
brime pocasmo po milosti bozjoj napridkovati na ponovljeme svrhu recenih pirte. Wenn in der Bibliographie Kukuljevic's und in Ljubic's Ogledalo diese
pistuo i evangeli. Na koju stvar, kakono srce bise priklono, radi svagdanjega Ausgabe als die zweite in der Reihenfolge angesehen wird, so ist das offenbar
dugovania na puno ne mogoh izvrsiti. Za koju stvar humiljeno molim i pro- falsch. Wer diesen neuen Abdruck besorgt, kann ich nicht sagen, weil das
sim milost vase dobrote i tolikoje svakoga koji godi bude ctiti ovoj ponovlje- mir vorliegende Exemplar sehr defect ist und ich nicht weiss, ob irgend eine
nie novo: da malu razumu i malu.uminiu mojem u ovoj stvari ne zamiri, raz- Einleitung oder Dedication u. dergl. vorausging und darin ein Name genannt
misljajuci da se je.po Latinih, koji ni po veliku opceniu s nasestranci nasim war oder nicht. Doch so viel steht fest, dass auch diese Ausgabe sowohl in
jezikom izgovarati ne mogu ni vele dobro ga razumiju, moglo se sloziti ovoj ihrer äusseren Form als auch im Inhalt der beiden vorhergehenden Ausgaben
stumacenie, koje neka zna vasa milost, da kakono mojemu pravomu i meu im ganzen gleicht: sie ist mit gothischen Buchstaben, in zwei Columnen, ge-
svimi izabranomu gospodinu, koji radi neizrecene dobrote svoje, a ne radi ' druckt, mit kleinen viereckigen Illustrationen versehen, welche jedoch mit
dostojania mojega, vazda po milosti svojoj racio se je gorucom ljubavju deri jenen der zweiten Ausgabe nicht identisch sind. Die Ueberschriften sind roth-
josce za mladjahnim (im Texte: mlagichnim = mlajihnim) i nerazumnim di- gedruckt, in kroatischer Sprache wie in der zweiten Ausgabe, während die
ticem buduci, u svakoj stvari ne manje od otca rojenoga u svih mojih dilih erste dafür die lat. Sprache gebrauchte. Der Text beginnt und setzt sich fort
naslidovati i u svakomu ludu cinjeniu korisno i ljubohotno pokarati: saljem in derselben Reihenfolge, wie in den beiden früheren Ausgaben, nur ist hier
listo na uspomenutie sluzbe koju nosim vasoj milosti, a ne toj da znadem da und da eine Lection neu hinzugefügt; z. B. auf fol. 11 ist neu hinzugekommen
razum vas potribuje tuja tumacenia, da neka ocito bude, koliko u svakoj stvari, eine Lection »za nedilju sestu po vodokrscah« (auf den 6. Sonntag nach den
toliko mali koliko velici, iscem hvalu uzdati vasoj milosti i od dobra cinjenia h. drei Königen), und 'zwar liest man als Epistel Paul, ad Thessal. cap. I. 2—
svim ocito i u ovako maloj rioi od dobar saznanie ukazati i vasoj se milosti ' 10, als Evangelium Matth, c. XIII. 31—35. Ebenso ist föl. 83 a-b etwas hin-
zugefügt, was in den beiden früheren Ausgaben nicht vorkommt. Auf das
Fest der heil. Maria Magdalena ist die Epistel Proverb. XXXI. 10—31 der
') Ich transscribire das weitere nach der heutigen Orthographie. beiden früheren Ausgaben ersetzt durch Cant. cantic. III. 2—5, VIII. 6—7.
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Auf fol. 92 b ist neu hinzugekommen das Evangelium, welches zu lesen »in graphie dieser alten Drucke interessirte sich viel schon J. Dobrovsky, dann
s.Petri ad vincula«. Ebenso kommen fol. 94 a Aenderungen vor. Dergleichen Kopitar und Safarik; vor ungefähr zwanzig Jahren nahm auch in Kroatien
wiederholt sich namentlich gegen Ende des Lectionariums, . wo propria und selbst der Glagolitismus einen enthusiastischen Anlauf, der aber nur kurze
communia Sanctorum enthalten sind: überall fand ich volleUebereinstimmung Zeit dauerte, namentlich seit dem Tode des unermüdlichen Domherrn Breie
zwischen der ersten, und zweiten Ausgabe und Abweichungen davon in der zu Zara zeigt sich in der Pflege dieser Studien eine bemerkbare Lücke. Das
dritten. Diese Abweichungen sind schon auf dem Titel dieser Auflage ange- vollständigste, wenn auch wenig befriedigende Verzeichniss, alter glagoli-
deutet in den Worten: »s pomnjom privijena po nacinu novoga misala nare- tischer Druckwerke findet man in der kroatischen Bibliographie von J. Kuku-
jena po sfetoj materi crikvi«. ' ljevic; ich habe aber vergebens daselbst gesucht ein kleines Glagolitisches
Noch wichtiger als diese Abweichungen sind die in d e r S p r a c h e des Büchlein, welches mir vor kurzen durch die Güte des Herrn Hofbibliothekars
T e x t e s v o r g e n o m m e n e n A e n d e r u n g e n . In dieser Beziehung muss Dr. Reinhold Köhler aus der Weimarer Hofbibliothek zur näheren Einsicht
diese dritte Ausgabe als eine von d e n a r c h a i s t i s c h e n S p r a c h f o r m e n zugeschickt wurde. Schriftliche Nachfragen in Agram bestätigten, dass man
g e r e i n i g t e charakterisirt werden. Der oder die Veranstalter dieser Aus- dort bisher von dem Vorhandensein dieses Büchleins keine Kunde hatte. Wir
.gabe unterzogen sich nämlich der Aufgabe, d i e j e n i g e n S p r a c h f o r m e n haben also möglicherweise mit einem Unicum zu thun, darum dürfte vielleicht
d e r b e i d e n f r ü h e r e n A u s g a b e n , w e l c h e für i h r e Z e i t n i c h t m e h r eine kurze bibliograph. Beschreibung dieses Büchleins am Platze sein.
ü b l i c h w a r e n , d u r c h n e u e r e zu e r s e t z e n . Durch diesen Umstand ge- Im kleinsten Oetaviormac mit den kroatisch glagolitischen, so genannten
staltet sich das Verhältniss der dritten Ausgabe zu den beiden vorhergehen- eckigen Typen gedruckt, besteht das Büchlein aus 107 mit glagolitischen
den selbst für die Geschichte der Sprache als nicht unbedeutend. Ich will das Zahlen bezeichneten Blättern, denen 12 unbezeichnete vorausgehen. Auf dem
an einigen Beispielen näher beleuchten. Dritte Ausgabe fol. 1 b stovati (früher Titelblatt erblickt man im Holzschnitt den heil. Symeon mit dem Christuskind
ctovati), u poctenju (früher: poctenji), fol. 2 a odisadsi (früher: odisadce), auf den Armen, offenbar gewählt mit Bezug auf den Taufhamen des Verfassers,
fol. 3 b posalje (früher poslje), fol. 5b u onom vladanju (früher : vladanji), fol. 6 b wie wir gleich hören werden. Oberhalb des Holzschnittes liest man glagolitisch
propinjati (früher: propinati), fol. 8 a mac (früher: mec), fol. l l a zetve (früher: (was wir lateinisch transscribiren) die Worte :
zatve), fol. l l a u nemocih, fol. 16b zalostih (früher: nemoceh, zalosteh), fol. 18b Oficii rimski (also: Officium romanum). Unterhalb der Figur rothgedruckt
u crivu (früher: crivi), fol. 22 b neprijatelji hoce nas pogubiti (früher: hote), folgendes: Oficii Mäzene devi marie | kuzani. i popravlen castnimi | ocemB
fol. 23 a u kraljefstvu (früher: kraljefstvi), fol. 24 a upolju (früher: polji), fol. gnomi simunomi bisku | pomi> modruskim s mnogimi | eze pridana suti •• | kako
40 a rimljani (früher: rimljane als Nom. plur.), fol. 42 a postujet (früher: poctu- se vsldecem | voji kazete. d. h. Officium beatae virginis Mariae impressum at-
jet), u meni (früher : u mni), fol. 45 a i otra %h sc.noge (früher: otarj'e), fol. 46b ;qne correctum a venerando patre domino Symeone episcopo modrussiensi cum
Ii onuj ric (früher: onuje), fol. 47 a pri ognju (früher^.ognji), fol. 48 a oskvrnio "Taultis additamentis, quae in subsequenti indice ostenduntur. Dieser Index
(früher: ockvrnio), fol. 51 a u onomu istomu osujenjujesi (früher: u onomeje »voji ili pravilo« folgt gleich auf der Rückseite des Titelblattes und enthält
osujen jesi), u raju (früher: u raji); in der dritten Ausgabe ist häufig sfi, sfih folgendes: Tabula nasastie mene (Novilunium-Tabelle), 7 radosti blazenie
u. s. w., während in der ersten und zweiten noch fsi, fsih u. s. w. stand; in deve (7 Freuden der heil. Jungfrau), Jutrna opeena po vse leto (Matutinum
der ersten Ausgabe stand vaspet, in der dritten ist üblich opet, in der ersten commune übers ganze Jahr), Tebe materi. boztju hvalimo (Dich Mutter Gottes
und zweiten gljedati, gljedahu u. s. w., in der dritten: gledati i gledahu. loben wir), Prominutie psalmovt k jutrni (die verschiedenen Psalmen zum
Wegen der sprachlichen Wichtigkeit verdient das Lectionarium Bernar- Matutinum), Prominutie antifn v prsstvi i po roistvi gnemi. (Die Antiphonae
dins neu herausgegeben zu werden. Bei dieser Gelegenheit wird man nicht im Advent und nach Christi Geburt), Misa blazenie deve (die Messe der heil.
umhin können, den genauesten Wiederabdruck der ersten Ausgabe mit den Jungfrau), Letanienee (Litaneien auf dieselbe), Psalmipokorni (Busspsalmen),
Varianten aus der zweiten und dritten zu versehen. Ich schliesse diese Be- Oficii za mrtvihi (Officium pro defunetis), Letanie za mrtviht (Die Litaneien
merkungen mit der Frage: existirt wirklich auch eine Ausgabe dieses Lectio- für die Verstorbenen), 7. redakt evlenihs s. brnardu (7 Sprüche geoffenbart
nariums vom Jahre 1596? Mir ist es sehr'zweifelhaffc. dem heil. Bernardus), Psalamt 90 (der 90. Psalm), 7. mltvici. s. Grgura (7 Ge-
bete des heil. Gregorius), 3. mltvice (3 Gebete), 15. mltav svete Brijide (15 Ge-
. bete der heil. Brigitta), Molitve stago Avgustina (Gebete des heil. Augustinus),
2. svetago Cipriena (des heil. Cyprianus), svetago Anselma (des heil. Anseimus),
Zrcalo svestnoe 10. zapovedi (Der Gewissensspiegel der 10 Gebote)-, Odi
Glagolitische Kirchenbücher, bestimmt zum gottesdienstlichen Gebrauch 7. semrtnickt grehov (Von den 7 Todsünden), Odt 12 eleni vere (Von den
derjenigen katholischen Slaven Kroatiens und Dalmaziens, welche aus den 12 Glaubensartikeln), Ods 5. custvi (Von den 5 Sinnen), 7. mlstim telesnicht
Stürmen der Jahrhunderte das Privilegium der slav. Liturgie retteten, wur- (7 Gnaden des Leibes), 7. mlstins duhovnihi (7 Gnaden der Seele), 3. kreposti
den seit dem XV. Jahrhunderte in Xenedig und Rom, dann aber a,uch im bozastvenie (3 göttliche Tugenden), 4 poglavitie (4 Haupttugenden), 7. dari
Lande selbst, inFiume (Rieka) und Zengg (Senj) gedruckt. Für die Biblio-
Kleine Mittheilungen. Kleine Mittheilungen.
v .
duha svetago (7 Gaben des heil. Geistes), 7. Sakramenti (7 Saeramente), Tebe aber das Mapscript habe ich nicht gesehen, da er mit jemandem anderm. be-
ba hvalimo (Te.deum laudamus), Zaklinanie zalago oblaka (Die Beschwörung schäftigt war; morgen oder übermorgen werde ich ihn wiederum sehen.
der bösen Wolke). Hiemit ist hinreichend der Inhalt dieses Büchleins gekenn- Künftige Woche werde ich Ihnen mit fahrender Post einige literarische No-
zeichnet. Auf der Vorderseite des letzten Blattes (107) liest man rothgedruckt tizen wie auch etwas über Partikeln und über serbische dialekten schicken;
folgende Worte: Stampani. v rici v hizahi. pre 1 bitanie viserecenoga gna sim | daweil eile ich auf Ihre einige Fragen und Bemerkungen zu antworten:
una biskupa Modruskoga Domi | nikomi i BartolomeomE z brese | vladajucu 1) Uiber den zweiten accent (') habe ich daweil gar nichts mehr zu sagen,
tagda prev | edrenomu gnu frdinan- | du kralju rimskomu u- | garskomu i denn er ist immer gleich.
ceskomu. | Leto ot krstiens- | koga spasenie | c. f. j. | dam. 15. dektebra 2) Zwischen dpa (nux) und opa ist ge w i e s s ein Unterschied so wie auch
mis^d | bogu hvali (diese letzten zwei Worte sind schwarz gedruckt),, d. h. zwischen öäiiaTii (jacere) und öa«aTH (pungere), wie ich schon bemerkt habe.
impressus Plumine (v Rici) in aedibus habitationis supra dicti domini Symeonis 3) Was den vierten accent (") betrift, Sie haben ganz recht: er ist inse-
episcopi Modrussensis per Dominicum et Bartolomaeum de Brescia, regnante ferne doppelt, als die Hauptwörter in sing, zweierlei accente haben. Und daher
tum serenissimo domino Ferdinando rege romano, hungarico et bohemico. wäre nicht unrichtig zu schreiben
Anno salutis christianae 1530, die 15 mensis Decembris, Deo gratias. ap'fra (sociorum) spyra (fusorum)
Der Verfasser dieses Büchleins, Simun Kozicic, ist in der Geschichte des ayra (iridum) ay ra (tabulorum).
kroatischen Glagolitismus wohlbekannt, vergl. Safarik südsl. Literaturg. 1.154, Äpyra (sociorum) nach dem nominat. müsste apyra sein, aber hier wird das y
Ljubic Ogledalo II. 434. Er war bemüht seine Werke in der kirchenslavischen gerade so ausgesprochen wie in ayra (iridum).
Sprache zu schreiben, wie man sie damals in Kroatien und Dalmazien aus den 4) Heäo, Tejto, kojeo haben in genit. Heöa, Te^a, Ko.ia; nur in pl. sagt mann
Büchern kannte. Das war freilich ein Gemisch des attslovenischen mit dem Heöeca und Tyaeca, aber nicht KOJieca sondern m i a !
heimatlichen Dialecte. Es mag zum Beweis dafür folgende Sprachprobe dienen: 5) Wie wohl ich bekenne, dass Sie auch in Betreff des Adjectivs ganz
Zaklinanie zla oblaka. Vzdvigni ruke protivu zlu oblaku i reci-: Otce recht haben, dass die erste Hälfte der Seite XLH (des Originals) gehört in die
nasi. Zdrava marie i Verujumalo. Ogr. Gospodi Isukrste ize stvorili. esi nebo Lehre von der Wortbildung: aber ich wünschte sie doch nicht auslassen; und
i zemlju: more i vsa eze v nichb sute: i ize Jordanskie vodi blagoslovil esi: zwar aus folgenden Ursachen: a) In der altslawische Sprache können a l l e
i v nihi krstiti se vshote : i tvoe presvetie ruci i misce na krizi prostrli. esi: adjectiva diese doppelte Endung haben, z. B. IaKOBJtL statt (oder von) IaicoB-
imize aert posvetils esi: molimo nezmrnoe milosti i dobroti tvoee obilie: da •zrem, so auch napcK-B von napcKiä etc. 6) Die Böhmen haben diese doppelte
razoriti i onisciti racisi si oblaci eze viju preda mnoju: za mnoju: i nada Endungen bei k e i n e m von adjectiven; sie können nur sagen auam (serbisch
mnoju: i o desnuju: i o suju aert smesti: da priyezana imt vlasts demunska CEera), aber cbet können Sie nicht mehr sagen! b) Ich habe vor Herausgabe
i y nihi zestosrdei se isceznete i smetet se : na hvalu tvoego presvetago imene. dieser Grammatik einem s e r b i s c h e n Professor aus Ungarn öffentlich in
Ize zivesi i kraljuesi z bogomi otcemi. ve edinstye duha syeta bogs va vse Zeitungen der Unterschied zwischen csera und cBei beweisen m ü s s e n (denn
veki veki. ament. Obidi te bogt -1- otaci.: obiiü te bogi + sini.: obidi te auch in bisherigen (d. h. bis Dobrowski) altslawischen Grammatiken stehet
duhi. + sveti. Razori te bogB + otacs, razori te bogt + sini, razori te bog*. kein Unterschied in Bedeutung). Aus diesen Ursachen glaube ich das sollte
duh& -}- sveti. Eazdeli te bogs + otaci., razdeli te bogt + sint, razdeli te bleiben; übrigens machen Sie wie Sie für Besste finden, denn ich bin auch in
bogt duht + sveti. Imze este hvala i caste : va vse veki veki. Amern. Ako diesem ein Fuscher gegen Sie.
imasL blagoslovlene vode okropi okolu sebe povsudi.. 6) JKyia und atyröra, acyxy und atyiÖMe etc. wird auch so wirklich ge-
V. Jagic. sprochen (in der serbischen Sprache).
Diese unsere Grammatik ist ziemlich zu k u r z , aber was Declinationen
und Conjugationen betrifft, ich hoffe sie wird vollständiger sein, als viele an-
Materialien zur Geschichte der slavischen PMlologie. dere slawische Grammatiken.
Meine Reise war sehr glücklich. D e r J | ö t h e ^ j ^ h einzig gut aufge-
4. nommen, wie auch der Herr Hofrath Beneke in Göttingen (und von Ihnen so
Briefe Tut Stefanovie Karadzic's an Jacob Grimm. gut empfohlen wie könnte ich nicht gut aufgenommen werden!). Wegen der
Dem Herausgeber des Archivs zur Mittlieilung überlassen von Prof. Hermann Grimm. Zueignung habe ich recht gut ausgerichtet und zweimal mit Gross Firstinn
gesprochen, einmal hat sie mir Wagen von Belweder geschickt und ich bin zu
Leipzig den 28. oct: 823. ihr ausgefahren; und zweitemal in der Kirche hat sie mich angeredet. Zweite
A. Hochgeschätzter-Herr! Ihren werthesten Brief von 19. d. M. habe K&nra der Volkslieder ist ganz fertig, ich erwarte noch nur auf Kupferstich,
ich die Ehre gehabt zu erhalten. Mich freuet es sehr, dass Sie den Verleger welcher diese Woche wird auch fertig sein. Von Kopitar habe ich einen Brief
für unsere Grammatik gefunden haben; ich habe ihn schon gestern besucht, in Halle gefunden, aber ich habe noch keinen Antwort auf den, den ich ihm
ARCHIV
FÜK

SLAVISCHE PHILOLOGIE.
UNTER MITWIRKUNG

VON

A. LESKIEN UND W. NEHRING

HERAUSGEGEBEN

VON

t
V. J A G I C.

ZWEITER BAND.

BEELIN,
WEIDMÄNNSCHE BUCHHANDLUNG.

1877.

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