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Antonio di Benedetto(* 2. November 1922 in Mendoza; † 10. Oktober 1986 in Buenos Aires) war ein argentinischer Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Werke auf deutsch
Der Roman Und Zama wartet
Die Erzählung Stille
Die Erzählung Visor Obstinatus
Nicht ins Deutsche übersetzte Werke
Weblinks
Einzelnachweise
Leben
Di Benedetto arbeitete als Journalist, Auslandskorrespondent und Drehbuchautor, bevor er 1976 von den argentinischen Militärs
inhaftiert wurde. Mit Hilfe ausländischer Petitionen wurde er nach einem Jahr entlassen und lebte dann in Paris und Madrid. 1984
kehrte er nach Argentinien zurück und starb, einsam und verarmt, 1986 in Buenos Aires. Für sein Werk erhielt er zahlreiche
Auszeichnungen und Preise.
Die Werke von Antonio di Benedetto sind nicht so bekannt wie die seiner Landsleute Jorge Luis Borges, Manuel Puig oder Julio
Cortázar, vor allem auch deshalb nicht, weil sie lange Zeit aus den Buchläden verschwunden waren. In Argentinien begann Ende der
Neunzigerjahre mit Neuauflagen seiner Werke bei Adriana Hidalgo Editoraseine Wiederentdeckung.
Das Buch wurde 1999 in Argentinien neu aufgelegt, versehen mit einem Vorwort von Juan José Saer, der El silenciero zu den
Hauptwerken der argentinischen Literatur zählt.
Die kurze Erzählung (im angegebenen Band umfasst sie nur acht Seiten) zeigt vier Episoden aus dem Leben von Rubén, der sich seit
seiner Kindheit dazu getrieben sieht, bestimmte Dinge in Erwartung einer Katastrophe genau zu beobachten.
In der ersten Episode ist Rubén sieben Jahre alt. Er wird immer wieder zu einem bestimmten Haus mit hellblauer Fassade hingezogen
und hält dort ohne ersichtlichen Grund „Wache“. Eines Tages bemerkt er einen Riss in der Wand des Hauses und beobachtet, wie
zuerst das Dach und dann die himmelblaue W
and einstürzen.
Die zweite Episode erzählt vom neunjährigen Rubén, der den Geschichtsunterricht in unbestimmter Erwartung eines kommenden
Unglücks verbringt. Diesmal ist es die Lehrerin, deren schiere Gegenwart bei Rubén „eine alles beherrschende
Gefühlsbeeinflussung“ bewirkt. Rubéns Unbehagen wird bestätigt, als der Kittel der Lehrerin den Ofen streift und Feuer fängt. Die
Lehrerin will nach draußen fliehen, durch die Luftzufuhr weitet sich das Feuer auf ihre Kleider und ihre langen Haare aus.
Die dritte Episode verbringt der inzwischen siebzehnjährige Rubén wieder in Vorahnung eines Unglücks. Diesmal betrifft sein
unbestimmtes Gefühl ein schwangeres Mädchen aus der Nachbarschaft. Eines Tages treibt ihn seine Vorahnung in den Bus, in den sie
einsteigt. Während der Fahrt setzen die Wehen ein, sie bringt das Kind im Bus zur Welt. Es tritt dabei auch kein Unglück ein, es geht
alles gut, und obwohl Rubén nicht direkt dabei behilflich ist, vermeint er zu erkennen: „Dafür [...] hat er dort sein müssen.“
In der vierten Episode ist diesmal ohne Altersangabe von „Herr Rubén“ die Rede. Er ist verwitwet, hat eine Tochter und einen
Schwiegersohn. Ein neuerliches Vorgefühl treibt ihn früher als gewöhnlich aus dem Büro nach Hause. Unterwegs begegnet er einem
angeketteten, bellenden Hund, der ihn ansieht, „mit einem direkten Blick, der nur ihm gilt, und es ist vielleicht ein trauriger Blick“.
Die Begegnung mit dem Hund geht ihm nicht aus dem Kopf, nachts kann er nicht schlafen und begreift plötzlich, „dass er ohne
Ungeduld und ohne Ärger warten muß bis um fünf. Warten ... worauf?“ Sein eigener Tod hat sich hier angekündigt, und als es fünf
Uhr schlägt, „beobachtet er von dem Sessel aus, in dem er sich niedergelassen hat, wie er in seinem Bett stirbt“. Mit dieser
unbestimmt gehaltenen Trennung von Leib und Seele beim Sterben endet die Erzählung.
Einzelnachweise
1. Siehe die Rezensionen in derFAZ (http://www.faz.net/-gf6-15bun) und bei Deutschlandradio Kultur(http://www.dradi
o.de/dkultur/sendungen/kritik/980194/).
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