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1. Einreisebestimmungen
2. Aufenthaltsbestimmungen
3. Arbeiten in Rumänien
4. Entsandtkräfte
4.1 deutsche/europäische Vorschriften
4.2 Vorschriften in Rumänien
5. Kontaktanschriften
5.1 Anlaufstellen in Rumänien
5.2 Anlaufstellen in Deutschland
6. Literatur und Online-Informationen
1. Einreisebestimmungen
Bürger der EU und des europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) müssen lediglich ein gültiges Reisedo-
kument (Personalausweis oder Reisepass) vorweisen. Ein Visum ist nicht erforderlich. Dasselbe gilt für
Bürger aus jenen Staaten, mit denen die EU diesbezüglich ein Abkommen abgeschlossen hat; es han-
delt sich dabei um alle europäischen Staaten, sowie weitere nichteuropäische Staaten. (EU-
Rechtsverordnung 539/2001)
Nicht-EU-Bürger mit Aufenthaltserlaubnis in einem EU-Staat benötigen ebenfalls kein Visum bei der
Einreise nach Rumänien.
2. Aufenthaltsbestimmungen
Für alle Aufenthaltsangelegenheiten vor Ort ist die Behörde für Einwanderung (Oficiul Roman pentru
lmigrari) zuständig.
Diese ist stets über Änderungen bezüglich Wohnsitz, Familienstand und Arbeitsplatz zu informieren. Die
Frist beträgt 30 Tage nach der Änderung.
Staatsangehörige der EU- oder EWR- Mitgliedsstaaten oder der Schweiz sowie ihre Familienangehöri-
gen, die nicht Staatsangehörige dieser Staaten sind, haben ab dem Zeitpunkt ihrer Einreise nach Rumä-
nien ein 3-monatiges Aufenthaltsrecht (drept de rezidenta), welches ohne weiteres gewährt wird.
Wer mehr als 3 Monate in Rumänien wohnen möchte, muss seinen Aufenthalt bei der örtlichen Dienst-
stelle der Behörde für Einwanderung (Oficiul Roman pentru Imigrari) registrieren und erhält ein Zertifikat
der Registrierung / Aufenthaltskarte (certificat de inregistrare / carte de rezidenta).
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Ein über 3-monatiges Aufenthaltsrecht haben Staatsangehörige der EU- oder EWR- Mitgliedsstaaten
bzw. der Schweiz, wenn sie alternativ:
- auf dem Gebiet Rumäniens eine rechtmäßige abhängige oder unabhängige Tätigkeit ausüben,
- über die notwendigen finanziellen Mittel verfügen, um sich und ihre Familien zu versorgen,
- bei einem Bildungsinstitut eingeschrieben und krankenversichert sind, oder
- Familienmitglieder eines Staatsangehörigen der o. g. Staaten sind, der die obigen Voraussetzungen
erfüllt.
3. Arbeiten in Rumänien
EU-Bürger und deren Familienmitglieder dürfen in Rumänien unter denselben Bedingungen wie die ru-
mänischen Staatsbürger arbeiten: mittels eines Arbeitsvertrags, Entsendevertrags oder Dienstleistungs-
vertrags. Eine Arbeitserlaubnis benötigen EU-Bürger nicht. Keine Arbeitserlaubnis benötigen auch Aus-
länder, die Familienmitglieder von rumänischen Bürgern sind.
Das Gesetz Nr. 344/2006 bezüglich der Entsendung von Arbeitnehmern nach Rumänien im Rahmen
transnationaler Dienstleistungen findet Anwendung auf alle Unternehmen, die ihren Sitz in einem Mit-
gliedsstaat der EU oder des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) haben und ihre Arbeitnehmer im
Rahmen von transnationalen Dienstleistungen für einen bestimmten befristeten Zeitraum nach Rumäni-
en entsenden.
Ausländer (d. h. Angehörige anderer als EU- oder EWR-Mitgliedsstaaten oder der Schweiz) benötigen in
Rumänien unter anderem dann keine Arbeitserlaubnis, wenn sie
- ihren Wohnsitz rechtmäßig in Rumänien haben;
- Staatsangehörige solcher Staaten sind, mit denen bilaterale Abkommen bezüglich des Zugangs zum
rumänischen Arbeitsmarkt existieren;
- im Bildungssektor tätig sind;
- Führungspositionen bei ausländischen juristischen Personen innehaben;
- Familienangehörige rumänischer Staatsangehöriger sind.
Die Beschäftigung von EU-Bürgern hat sich erheblich vereinfacht. Durch die Eilverordnung 55/2007 der
Regierung unterliegen EU-Staatsbürger nicht mehr dem rumänischen Ausländergesetz.
Damit wurde unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass Aufenthalt und Freizügigkeit von EU-
/EWR-Bürgern und deren Angehörigen nicht von dem allgemeinen rumänischen Ausländerrecht, sondern
ausschließlich durch die vereinfachten Regelungen der Eilverordnung 102/2005 reguliert werden.
Mitarbeiter von Unternehmen, die in der EU ansässig sind, können nach Rumänien entsandt werden
und benötigen ebenfalls keine Arbeitserlaubnis, selbst wenn sie keine EU-Staatsbürger sind. Vorausset-
zung dafür ist allerdings, dass eine Aufenthaltserlaubnis im entsendenden EU-Staat vorliegt.
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EU-Bürger sind allerdings, ähnlich wie in anderen EU-Mitgliedsstaaten, verpflichtet, sich bei der rumäni-
schen Einwanderungsbehörde zu melden, um für über 90 Tage hinausgehende Aufenthalte eine Anmel-
debescheinigung zu erhalten. Im Rahmen dieses im Vergleich zu den Anforderungen an Angehörige von
Drittstaaten unkomplizierten Verfahrens erhalten die Angehörigen des EU-Mitgliedstaates eine persönli-
che Kennzahl (Code Numeric Personal - CNP).
Nicht-EU-Bürger bedürfen einer Arbeitserlaubnis (autorizatie de munca). Diese erteilt die Behörde für
Einwanderung. Die Arbeitserlaubnis wird für max. 1 Jahr erstellt, mit Möglichkeit der automatischen
Verlängerung im Falle eines Arbeitsvertrages auf unbegrenzte Dauer.
Alle in Rumänien arbeitstätigen ausländischen Bürger sind verpflichtet, eine Krankenversicherung nach-
zuweisen.
4. Entsandtkräfte
Zur Vorbereitung einer Entsendung sind, neben dem Vertrag zwischen entsendender und aufnehmender
Gesellschaft sowie der Entsendevereinbarung/des Entsendevertrags zwischen dem Arbeitgeber und
dem zu Entsendenden, eine steuerliche Ansässigkeitsbescheinigung bei dem Wohnsitzfinanzamt des zu
Entsendenden sowie ein Nachweis über den Verbleib im deutschen Sozialversicherungssystem (Vor-
druck A1) notwendig.
Wenn ein Arbeitnehmer für bis zu 24 Monate in ein anderes Land entsandt werden soll, bleibt dieser
weiterhin nach den Rechtsvorschriften seines Heimatlandes versichert, sofern dieser die Bedingungen
für entsandte Arbeitnehmer erfüllt.
Das heißt, er kann dort für einen Zeitraum von höchstens 24 Monaten für seinen Arbeitgeber arbeiten,
der seinen Sitz in dem entsendenden Land hat. Vor der Abreise sollte sich der Arbeitnehmer darum
kümmern, das Dokument A1 zu erhalten, das bescheinigt, dass er nach den Rechtsvorschriften des
Landes versichert sind, aus dem er entsandt wird.
Ziel dieser Regelung ist es, bei kurzen Arbeitszeiträumen im Ausland einen häufigen Wechsel der Sozi-
alversicherungssituation zu vermeiden. Die gleichen Bestimmungen gelten für Selbstständige, die vo-
rübergehend eine vergleichbare Tätigkeit im Ausland ausüben.
Mit der europäischen Krankenversicherungskarte EKVK hat der Inhaber Anspruch auf medizinisch erfor-
derliche staatliche Gesundheitsdienstleistungen während eines vorübergehenden Aufenthalts in einem
der 27 EU-Länder, sowie in Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz.
Sollte eine längere Entsandperiode eines EU-Bürgers notwendig sein, so wird empfohlen, den Entsende-
vertrag für die ersten 12 Monate abzuschließen, es bestehen Verlängerungsmöglichkeiten von je 6 Mo-
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naten. Die Entsendung ist durch einen Vertrag zwischen den 2 Unternehmen schriftlich festzulegen. Es
ist ebenfalls eine Namensliste der Entsandtkräfte zu erstellen. Diese sind der rumänischen Arbeitsbe-
hörde auf Verlangen vorzulegen.
Der Regierungsbeschluss Nr. 104/2007 enthält ausführliche Bestimmungen bezüglich des Verfahrens
der Entsendung und der dabei einzuhaltenden Pflichten. U.a. ist der Entsender verpflichtet die Entsen-
dung bei der zuständigen Arbeitskammer spätestens bei Aufnahme der Tätigkeit anzumelden.
Firmen aus dem EU-Raum, die eigene Angestellte nach Rumänien entsenden oder Firmen, die eine Ent-
sendung vermitteln, müssen einen gesetzlichen Vertreter in Rumänien ernennen, der alle Unterlagen der
Entsandten aufbewahrt und die Verbindung mit dem Arbeitsinspektorat gewährleistet. Hat die Firma
keinen Vertreter, ist die Beauftragung eines der Entsandten auch möglich. Zwischen der Firma mit Sitz
in einem EU-Land und dem rumänischen Kunden muss ein schriftlicher Vertrag abgeschlossen sein.
Dieser Vertrag wird anlässlich von Kontrollen den Inspektoren zur Verfügung gestellt. Bei Entsendungen
zur rumänischen Tochterfirma wird die Entsendung anhand von Dokumenten sowie einer Liste mit den
Namen aller entsandten Arbeitskräfte bewiesen. Diese Unterlagen sind während der gesamten Dauer
der Entsendung aufzubewahren.
Unternehmen, die Personal nach Rumänien entsenden, müssen eine Anmeldung (Muster gemäß Be-
schluss Nr. 104/2007) an das zuständige, lokale Arbeitsinspektorat mindestens 5 Tage vor der Entsen-
dung (und spätestens bis am ersten Tag des Tätigkeitsbeginns) übermitteln.
5. Kontaktanschriften
Directia Azil si Integrare / Direktion Asyl und Integration (Erteilung von Aufenthaltstiteln)
Strada Tudor Gociu, nein. 24A, sector 4
Tel. +40 21.4501134
Fax +40 21.4501729
E-Mail ori.dai@mai.gov.ro
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Strada Avalansei nr. 20-22, sector 4
RO-040305 Bucureşti
Tel. +40 21 3039856 (Abteilung Internationales)
Tel. +40 21 3139141 (Abteilung EURES)
Fax +40 21 3039838
Internet: www.anofm.ro/contact-anofm
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Strada Lucian Blaga 15-17
RO-550169 Sibiu
Tel. +40 269 206211
Fax +40 269 216299
E-Mail: info@hermannstadt.diplo.de
Internet: www.hermannstadt.diplo.de
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Tel. 0228 9530-0
E-Mail: post@dvka.de
Internet: www.dvka.de
Bundesverwaltungsamt
Informationsstelle für Auswanderer und Auslandstätige
Postanschrift: 50728 Köln
Besucheranschrift: Außenstelle Bonn, Husarenstr. 32, 53117 Bonn
Tel. 0228 99358-4999 (Hotline - Ansagedienst)
Fax 0228 99358-4829
E-Mail: InfostelleAuswandern@bva.bund.de
Internet: www.auswandern.bund.de
Deutsche Rentenversicherung
Ruhrstr. 2
10709 Berlin
Servicetelefon 0800 1000 48018
Internet: www.deutsche-rentenversicherung-bund.de
Bundesverwaltungsamt (17. Auflage, 2008) "Leitfaden für Verträge bei Auslandstätigkeit" ISSN 0433-
7026, Bestell-Nr.11/M. Ansicht Inhaltsverzeichnis:
www.bva.bund.de/cln_236/nn_2143582/DE/Aufgaben/Abt__II/InfostelleAuswanderungundAuslandstae
tigkeit/Publikation/inhaltsverzeichnis__leitfaden__arbeitsvertraege.html?__nnn=true
Kanzlei STALFORT Legal Tax Audit: "Rechts-Information Rumänien" (Ausgaben September 2006 "Aus-
länderrecht", Seite 1 ff. und Juni 2007 "Steuerrecht", Seite 4ff.), www.stalfort.ro/www/de/press.php
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Aussenwirtschaft Österreich (AWO): Entsendung/Mitnahme von Arbeitnehmern eines österreichischen
Betriebs zur Erbringung von Dienstleistungen in den neuen Mitgliedstaaten der EU (2009), AWO-
Fachreport, Nr. 23671, kostenpflichtiger Bezug
www.wko.at/awo
Agentia Nationala pentru Ocuparea Fortei de Munca (2007): Living and Working in Romania,
www.ba-
auslandsvermittlung.de/lang_de/nn_6972/SharedDocs/Publikationen/Laenderspezifisches/Rumaenien/RO
-EURES-Romania-living-and-working-in,templateId=raw,property=publicationFile.pdf
Hinweis:
Dieses Merkblatt soll - als Service Ihrer IHK Hannover - nur erste Hinweise geben und erhebt keinen
Anspruch auf Vollständigkeit. Obwohl es mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt wurde, kann eine Haftung
auf die inhaltliche Richtigkeit nicht übernommen werden.
Stand: September 2012
Autor:
Reinhard Wagner
Abteilung International
Tel. (0511) 3107-3 39
Fax (0511) 3107-4 56
E-Mail: wagner@hannover.ihk.de
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