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Über die Evolution der Sprachen

Joannes Richter

Abstract
In all languages the simplest one-vowel words may have been designed to symbolize water, eternity
and matrimony. This may be considered as the initial phase for languages.
In Europe the purest form of language may be found in the least populated regions of the Cévennes
mountains, where the words, their declination and conjugations resisted most efficiently against
deterioration.
For Mediterranean languages the nominative singular (such as “iéu”) of the personal pronouns of
the first person usually correlates to the corresponding sky-god's name (such as “Diéu”), which in
Provencal language corresponds to the verbal expression “I say”.
The Mediterranean correlation however does not exist for Germanic languages. For Germanic
languages the nominative dual (such as “wit”) of the personal pronouns of the first person usually
correlates to the corresponding keywords (such as “to wit”, “Wotan” and “Tiw”). Germanic
philosophy has been based on the “wit”-cores, which may be correlated to the Greek “Nous”-
concept.
The Latin word videō (“I see” → “I understand”) may be considered as a shared foundation of
European philosophy if it really correlates to the Germanic “wit”-concept. The “wit”-concept did
not spread 1:1 into the neighboring Uralic, Baltic or Slavic languages, for which similar concepts
may have developed such as the “Jumala”-core.
The absence of dual forms seems to be restricted to the Mediterranean regions. Genuine dual forms
have been identified in Old-Greek, Germanic, Slavic, most Baltic and Sami languages. Traces of
dual forms may be found in the noi-variants of the Mediterranean personal pronouns and in the
Savoyard dialects.
This paper concentrates on the role of the nominative singular and dual forms for the personal
pronouns of the first person, which may have played a mayor role in the evolution of European
philosophy. Both northern and southern philosophical European concepts may have been linked by
the “videō” - “wit” (“I know”) - relation.

The Dutch version of this manuscript also documents special Dutch words, such as “wet” (“the
law”), „weten“ (→ “witness”, “insight”, “to know”) and for instance “fit” (“fit”), “fut” (“vitality”)
and “vot” (“vagina”).
As a Dutch / German topic in the Germanic “wit”-project this paper analyses which keywords may
have been derived from the Futhark-alphabet. For this purpose the relevant etymological
information has been derived from the Dutch Etymologiebank.
The quintessence of this research results in the claim that the Dutch words “wet” (“law”) and
“weten” (→ “witness”, “insight”, “to know”) have been derived from the Latin verb vidēre (‘to
see’).
The common core νόος (Nous, the divine insight), λόγος (Logos, the divine thought) and Diéu („I
say“ and „God“) is the personal pronoun „I“/“we two“ in the form νῶϊ (“we two”) and “iéu“ („I“).
Zusammenfassung
Üblicherweise verfügen Sprachen über Einfachwörter, die meistens Wasser, Ewigkeit und ehemals
bedeutsame Ereignisse wie eine Ehe symbolisieren. Diese Wörter entstammen der Anfangsphase
einer Sprache.
In Europa kann man die sauberste Sprachform in den dünnbevölkerten Regionen wie im
südöstlichen französischen Departement Lozère und den Cevennen wahrnehmen, wo die Wörter
und Konjugationen am längsten unverändert erhalten bleiben.
In den mediterranen Sprachen korreliert das Nominativ des Personalpronomens der ersten Person
im Singular (zum Beispiel “iéu”) normalerweise mit dem Namen des Himmelgottes (“Diéu”), der in
provenzalischer Sprache als „Ich sage“ übersetzt werden kann.
In den germanischen Sprachen existiert diese Korrelation nicht. Stattdessen korreliert die Dualform
als Nominativ (wie zum Beispiel „wit“) des Personalpronomens der ersten Person mit den
zugehörigen Schlüsselwörter wie „wissen“, Wotan“ und „Tiw“. Die germanische Philosophie
basiert auf „wit“-Kernen, die übereinstimmen mit dem griechischen „Nous“-Konzept.
Das Lateinverb videō (“Einsicht” → “wissen”) kann als Zentralkern der europäischen Philosophie
betrachtet werden, falls videō mit dem germanischen “wit”-Konzept korreliert.
Das “wit”- Konzept ist nicht 1:1 auf die Uralischen, Baltischen oder Slawischen Sprachen
übergegangen. Es können gleichwertige Mechanismen wirksam gewesen sein wir zum Beispiel der
“Jumala”-Kern. Die Grenze zur slawischen Sprache ist fließend.
In umfangreichen mediterranen Regionen scheint der Dual zu fehlen. Richtige Duale findet man im
Altgriechischen, in den germanischen, in baltischen und slawischen Sprachen sowie in Sami-
Sprachen. Spuren des Dualis findet man eventuell auch in den “noi”-Varianten der mediterranen
Personalpronomina und in den savoyardischen Dialekten.
Dieser Aufsatz beschreibt die Rolle des Singulars und die Duale des Personalpronomens der ersten
Person, die in der europäischen Philosophie eine große Rolle gespielt haben. Die beide Nord- und
Südeuropäische Philosophiekonzepte können ggf. mittels der “videō” - “wit”-Verknüpfung
(„Einsicht“ o-o „Wissen“) mit einander verwandt sein.
Die niederländische Version dieses Manuskript dokumentiert die niederländischen Schlüsselwörter
wie „wet“ („Gesetz“), „weten“ („wissen“) und zum Beispiel „fit“ („gesund“), „fut“
(„Lebensenergie“) und „Vot“ (Vagina, „Fotze“).
Im Rahmen dieser Studie nach dem germanischen „wit“-Konzept war es bedeutsam welche
Schlüsselwörter eindeutig oder definitiv nicht aus dem Futhark-Alphabet stammen. Dabei wurden
die Information aus der niederländischen, etymologischen Datenbank „Etymologiebank“
ausgewertet.
Der gemeinsame Kern der Begriffen νόος (Nous, die göttliche Einsicht), λόγος (Logos, die göttliche
Gedanke) und Diéu („ich sage“ und„Gott“) ist das Personalpronomen „ich“/“wir zwei“ der ersten
Person in den Formen νῶϊ (“wir zwei”) und “iéu“ („ich“).
Einführung über den Entwurf eines Wortes
Einfachwörter wie Aa, Ae, Die, Ee, Ie, IJ
Die Mehrzahl der europäischen Sprachen enthalten eine Zahl Fundamentalwörter, die aus
individuellen Buchstaben oder Kurzreihen bestehen. Oft handelt es dabei um Flüsschen oder Seen.
Beispiele dieser Gewässer gibt es in Überfluss in den Niederlanden. Als Dokumentation kann man
sich orientieren in den Webseiten: Aa (44), Kleine Aa (5), Ae (14), Die (6), Ee (11), Ie (1), IJ (7), in
den die winzigen Niederlande alleine schon 83 Gewässer aufweist. Eine vergleichbare Menge findet
man in der gesamteuropäischen Liste der Gewässer namens Aa einschließlich Aa, Aha or Ach.

Einfachwörter wie â, ê, á, æ, ἀιών (Ewigkeit), ee, die Ehe


Zu den allgemeinen Vokalwörtern gehören auch die Kategorien Ewigkeit, Gesetz1 und die Ehe,
welche die germanische und mediterrane Sprachen oft teilen. Einige Wörter enthalten
Vokalkombinationen verschiedener Buchstaben als Symbol für Fundamentalelemente wie:
• â, ê, á, æ → aha → ahwa → aqua (“Wasser”)
• æ, æw, eu (in Alt-Englisch: “law (Gesetz), scripture (Schrift), ceremony (Zeremonie),
custom (Tradition), marriage (Ehe)”);
• æ (in Isländisch: “ewig”, “immer”)
• ἀιών (aiōn), aevum, aiws (in Gotisch: “lebenslänglich”, “Ewigkeit”)
• æ, Ehe, ee (übersetzt in Alt-Englisch, Deutsch, beziehungsweise Alt-Niederländisch)
• æ: (dialect, Fjolde) “ich” (Personalpronomen der ersten Person Singular)
• æ: ich (Personalpronomen der ersten Person Singular) (Dialekt, meistens in Trøndelag und
im Norden, Süden und Westen Norwegens).
• IAΩ (Gott)
• Εὔα (Eva)
Diese Wörter können auch als Vokalreihen oder Wörter mit bis zu 7 unterschiedlichen Vokalen
anwachsen wie: iau, ieu, iou, Iaoue, iaoue, Iehovah (Ιεηωοuα). Meisten symbolisieren diese
Entwürfe Fundamentalbegriffe wie (1) Personalpronomina der ersten Person, (2) Wasser oder (3)
Götternamen.
Das Wort iaoue ist eine Dialektvariante des alt-französischen Wort iaue, ewe, euwe, egua
(“Wasser”), das aus dem Latein aqua (“Wasser”) stammt und folgendermaßen geschrieben wird2:
• iâo (auf dem Festland nahe der Normandie)
• iaoue f (Guernsey) Wasser; (plural iaoux)
• ieau (Jersey)
• yo (auf der Kanalinsel Sark)
• iaoue douce (“Süßwasser”)
Yah, Yaho, Iaô (Ιαω), Aïa, IAUE, Iaoue (Ἰαουέ), Iehovah (Ιεηωοuα3) gehören zu den Götternamen
wobei die Reihenfolge variieren kann: IOA (ΙΩΑ)4

1 In Niederländisch „Wet“, verwandt mit weten „wissen“, abgeleitet von Idg. wt. wid = sehen (vgl. Lat. videre =
sehen): „was man sieht weiß man auch“.
zitiert aus Sijs, Nicoline van der (samensteller) (2010), Etymologiebank, op http://etymologiebank.nl/
2 Source: Iaoue (f) (plural iaoux)
3 The Hermetic Codex: From „I Am that I Am“ and “I am not what I am”
4 For example, Severi of Antioch (465-538) wrote in his comments on John chapter eight that the Hebrew name of
God is IOA (ΙΩΑ). Furthermore, this name IOA (ΙΩΑ) is found in the sixth-century Codex Coislinianus. (source:
The Name Of God Yehowah. Its Story, by Gérard Gertoux)
Die reinste Indo-Europäische Sprache
Die provenzalische Sprache (Diéu = „Ich sage“)
In einem Wettkampf „Der Entwurf einer reinen Indo-Europäischen Sprache“ würde ich für die
provenzalische Sprache stimmen als die Idealform eines Sprachkonzepts.
Der Entwurf basiert auf das wichtigste Wort, das laut Morris Swadesh in jeder Sprache als Ego-
Pronomen5 festgelegt wird. Ich gebe zu dass eine Voranstellung des Ichs unhöflich ist, aber der erste
Mensch war nun mal ein Einzelgänger, der sich kaum um Höflichkeitsregeln kümmern musste.
Die provenzalische Sprache hat den Entwurf iéu des Ego-Pronomens sorgfältig gehütet. Später habe
ich noch längere Wörter wie Yiou6 gefunden, aber diese Entwürfe lieferten nicht mehr Einsicht in
die Materie.
Die Idealform des Ego-Pronomens symbolisiert eine dreifach segmentierte Wortstruktur, die aus
drei uterschiedlichen langen Vokalen i, é und u besteht. Diese Vokale bilden das Fundament für die
provenzalische Sprache. Im Ego-Pronomen iéu sollen die Vokale isolierte Vokale bilden, die nicht
paarweise (oder gar als Dreiklang) zusammengezogen werden dürfen.

Die Rangordnung der Vokalen


Zur Erläuterung der Vokalkombination iéu möchte ich an dieser Stelle eine persönliche Einsicht in
die komplexe Sprachentwicklung einfügen, die
Sogar im Altertum hatte man bereits halbwegs vergessen was die Vokale wirklich bedeuten,
denn nicht einmal Plutarch hat als Priester7 des Apollotempels in Delphi gewusst was der
Buchstabe E über dem Eingang bedeutete.8
In The Sacred Vowels in Pronouns (1991) hat Joscelyn Godwin einige Details zu den
Vokalen zusammengetragen.
Obwohl die sieben Vokale A-E-H-I-O-Y-Ω in den 7 Tempeln von Harran verehrt wurden9
waren ursprünglich nur drei wirklich wichtig: A-I-Ω. Die Griechen unterschieden kurze
Vokale E und O von den langen Klängen H beziehungsweise Ω, aber nur die Extremvokale
A, I und Ω gehörten ursprünglich zu den wichtigsten Vokalen10.
In Timaeus beschreibt Plato dass zwei Planeten (Merkur und Venus) als „uneheliche Kinder
von Zeus“ keine unabhängige Planeten mit eigenen Umlaufgeschwindigkeiten sein können
und deshalb „unbedeutender“ sind als das anerkannte Göttertrio Saturn-Jupiter-Mars
(zusammen mit der Sonne und Mond).
Meines Erachtens hat man mit drei auffälligen „Planeten“ (vielleicht Sonne [I], Mond [A]
und Saturn [Ω]) angefangen, wozu später nach Entdeckungen immer mehr hinzugefügt
worden sind. Diese wurden dann den passenden Vokalsymbolen zugewiesen. In der
Übersicht Proceedings in the Ego-pronouns' Etymology hatte ich notiert: Mond = A,
Mercurius = E, Venus = H, Sonne = I, Mars = O, Jupiter = Y und Saturn = Ω.

5 In diesem Essay als Personalpronomen der ersten Person Singular („ich“)


6 “Yiou” & “Dïou” in the dialect of Nimes
7 Ab 95 n. Chr. war Plutarch als Priester tätig im Apollontempels in Delphi (Quelle: Plutarch).
8 E - of the E-symbol Engraven Over the Gate of Apollos Temple at Delphi
9 The Seven Temples of Harran - Explaining the vowel symbols in ΙΑΩ (2013) und Some Notes to Sabian
Philosophy and Timaeus
10 Notes to Plato's Timaeus and Symposium
Bis vor wenigen Jahren ragte der Beobachtungsturm der Sabier (als die „Sternanbetern“ von
Harran11) noch aus den Ruinen empor. Vielleicht steht er immer noch inmitten der Trümmern
des Ölkriegs oder ist er bereits in die Luft gesprengt worden. Von dort hat man die
„Wandersterne“ beobachtet und vielleicht auch die Vokale und Vokalsymbolik definiert.
Die Mondgöttin
Im Altertum wurde die Mondgöttin [A] wohl zeitweise höher als die Sonne [I] eingestuft.
Anderseits wurde im Alphabet die Sonne [I] zentral positioniert. Das I galt wohl auch als zentrale
Stützpfeiler für das Himmelgewölbe, sodass das Alphabet mit der „A-I-Ω“-Struktur auch das
Weltall symbolisierte.
Saturn [Ω] bildete jedenfalls das Schlusslicht. Jedenfalls wurde der Vokal- und Planetenkult noch
relativ lange instand gehalten:
Anders als das benachbarte Edessa, das sehr früh zu einem Zentrum des Christentums
wurde, blieb Carrhae in der Spätantike sehr lange Zeit ein Hort der alten Religion.
Tatsächlich verehrten dort die römischen Kaiser noch bis ins 4. Jahrhundert die Mondgöttin
Selene, als letzter Julian12. Als die christliche Pilgerin Egeria 385 Carrhae besuchte, traf sie,
bis auf einige wenige Geistliche und Mönche, nur "Heiden" an. 13.

Dyaus
Genau genommen bildet der Vokalkern „yau“ des Proto-Indoeuropäischen (PIE)
Himmelgottes*deiwos (→ Zeus, Jupiter, Tyr, Dyaus Pita)14 die Basis des provenzalischen Ego-
Pronomens iéu. Der Name Dyau(s) entspricht dem provenzalischen Wort Diéu („Ich sage“). Das
„D“ symbolisiert dann den Wortkern des Verbs „sagen“ oder „sprechen“.
Es handelt sich dabei um einer Basis, die sehr weiträumig gegolten haben muss und es ist
mir klar, dass Übersetzer auf den Amuletten gelegentlich einen ähnlichen Namen ΙΑΩ
(Abraxas)15 bzw. IAO (Abraxas)16 als Übersetzung für YHWH gewählt haben.17
Die Zentralvokale A, I, U wurden auch bereits im Runen-Wörterbuch (1844) von Udo Waldemar
Dieterich erwähnt. Man findet diese Buchstaben auch im Alphabet, das auch bereits in der Bibel mit
dem Alfa A anfängt und mit dem Omega Ω endet18.
In der Offenbarung des Johannes (Kap. 22,13) bezeichnet sich der erhöhte Jesus Christus als „das
Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.“
Alpha und Omega tauchen häufig als Begleitmotiv zum Christusmonogramm auf, aber genau
genommen bezieht sich der Anfang und Ende ganz allgemein zunächst auf dem Alphabet, wobei
das I als Hauptbuchstabe die ursprüngliche Mitte darstellt.
Das griechische Symbol Ω wird oft als „OU“ interpretiert und im Alphabet symbolisch gesehen
nicht als langes „O“ („OO“), sondern eher als letzter Buchstabe „U“ übersetzt. Die Reihenfolge
wird von der Klangformung eines Vokals festgelegt19.
Zur Darstellung aller Vokale wird das sogenannte Vokaldreieck oder Vokaltrapez
benutzt (siehe Abbildung „Vokaldreieck“). Darin sind die Vokale in der Senkrechten

11 Lateinisch Carr(h)ae
12 Julian 332-363 AD
13 Harran
14 Indogermanische Ursprache
15 ΙΑΩ ΑΒΡΑΣΑΞ ΑΔΩΝ ΑΤΑ, "Iao Abrasax, thou art the Lord".[10] (Quelle: Abrasax stones)
16 Magical formula
17 Understanding the Pentateuch as a Scripture: Amulets reproduced IAΩ, the Greek equivalent of Hebrew YHWH,
18 Alpha und Omega
19 Vokale in der akustischen Phonetik
nach dem zu ihrer Bildung notwendigen Grad der Öffnung des Mundraums von offen
(a-Laut) nach geschlossen (i-, u-Laut) angeordnet.

Der Zerfallsprozess
Es ist ein relativ einfaches Prinzip und unabhängig von der Einzelsprache. Das Alphabet
symbolisierte die Schöpfung, den Himmelsgott und die Sprache, die man zur Erschaffung der Welt
benötigte. Genau genommen muss man deshalb annehmen, dass das Ego-Pronomen „iéu“
tatsächlich „iáu“ repräsentiert und durch Zerfall der Klangbildung von „iáu“ in „iéu“ wechselte.

Das “Marsiho”-Dialekt
In den meisten Sprachen sind die Buchstaben verschlissen und zerfallen, aber im Provenzalischen
finden wir ein Kleinod, in dem die Schlüsselwörter iéu und Diéu wie Juwele ziemlich unbeschädigt
vorliegen.
Ein Beispiel aus einem Wortliste illustriert (1) Diéu (“ich sage”) und (2) Dieu (“God”) im
Dialekt, das man auch in Marseille (“Marsiho”) spricht:
1. Diéu (Marsiho) : dise – Diéu rèn d'aquéu cataclin-cataclan di ferramento di machino
(Gelu) – Je ne dis rien du bruit de ferraille des machines (165p22)20

2. que Diéu vous acoumpagne ! – que Dieu vous accompagne ! (163p193)

Die Provence
Die Regio, wo man solche Wortexemplare aufbewahrt wird meines Erachtens im Schutzbereich des
Berglands gefunden, wo die Bewohner langsam sprechen und überlegen ehe sie was sagen.
Bedächtige Menschen werden ihre Sprache weniger schnell verschleißen als die Schnellredner.
Marseille ist natürlich eine Hafenstadt, aber abgesehen von der Küste und dem Rhonetal wird die
Stadt umringt von Gebirgen.
Ein wesentlicher Teil der Provence gehört zur französischen Hochebene (Haute-Provence), die
bedeutend dünner bevölkert wird als die Tiefebene (Basse-Provence).
Genau genommen erstreckt sich die Provence im Westen aus bis Nîmes (das
administrativ zu Okzitanien gehört) und im Nord-Süd-bereich bis zur Departement
Drôme (Auvergne-Rhône-Alpes). Im fünften Jahrhundert wurde die Regio von den
Goten regiert. Das dauerte bis 536, als die Franken das Territorium eroberten.21

Die Okzitanische Sprache, die historisch gesehen auch als langue d'oc oder Provenzalisch
bezeichnet wird, ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl Dialekten in Südfrankreich.

Die Sprachregeln
Das Konzept einer Sprache basiert auf einigen Regeln, die gelegentlich in Legenden aufbewahrt
bleiben. Das Provenzalische Dialekt mag eine Regel enthalten haben in der die Schöpfung mit
einem erste Schöpferwort angefangen haben mag. Die einfachste Formel um einen Schöpfernamen
zu bezeichnen besteht aus einem Konsonanten „D“, der durch Ergänzung mit einem Ego-Pronomen
“iéu” zum Wort “Diéu” (“Ich sage”) geformt wurde.

20 diciounàri - Dictionnaire provençal– B. de La Tour d'Auvergne


21 Provence (Frankrijk)
Anschließend kann man die Formel auch für andere Wörter anwenden. Die Wortkerne für die
Wortbildung bestehen aus Einzelbuchstaben, die nach folgendem Schema mit der “iéu”-
Konjugation ergänzt werden22:
• “d” & “iéu” → “diéu” (“Ich sage”)
• “s” & “iéu” → “siéu” (“Ich bin”)
• “r” & “iéu” → “riéu” (“Ich lache”)
• “v” & “iéu” → “viéu” (“Ich sehe”)
Die lästige, isolierte Vokalbildung mit den vereinzelten Vokale und Konsonanten führt automatisch
zum Verschleiß. Auch die entferntesten Alpentäler können den Zerfall nicht aufhalten, was man an
den Konjugationen der Verben “aller” (“gehen”), avoir (“haben”) und “faire” (“machen”) ablesen
kann.
Im provenzalischen Dialekt ist die Idealkonjugation in der konditionellen und auch in der
imperfekten Form gut erhalten geblieben, als ob diese am wenigsten benutzt und daher am besten
erhalten geblieben sind. Die Effekte werden in folgender Tabelle illustriert:
English Français Verbe Marsiho Present Imparfait Conditionnel
to go Aller Ana vau anàvi anariéu
to have Avoir Ave ai aviéu auriéu
to say Dire Dire diéu disiéu diriéu
to be Etre Estre siéu èri sariéu
to make Faire Faire fau fasiéu fariéu
to laugh Rire Rire riéu risiéu ririéu
to see Voir Veire viéu vesiéu veiriéu
1: Die Konjugation für die erste Person Singular für einige provenzalische Verben
Selektion aus: Excelsheet Conjugation Provencal Verbs (mit etwa 90 Verben)

Der Name des provenzalischen Gott lautet „selbstverständlich“ Diéu “Ich sage”.
Die Definition “s” & “iéu” → “siéu” (“Ich bin”) folgt das gleiche Muster, was uns bereits ein Bild
der Schöpfungsphase für die Sprache, das Weltall und die Welt liefert. Das „Ich sage“ wird gefolgt
von „ich bin“.
Nördlich der provenzalischen Sprache verliert die Sprach die Konjugation der integrierten “iéu”-
Pronomina in den Verben diéu, siéu , viéu , riéu.
Südlich dieser Grenze basiert die Konjugation in Italien auf den integrierten Pronomina sono, vedo,
rido, dico, in Spanisch soy, veo, río, digo, etc. Dieses Verfahren stimmt überein mit dem Latein-
Konzept: sum, videō, rideo, dico.
Übrigens: das Wort videō (“ich sehe (ein)” → “ich verstehe”) deutet vielleicht auf eine
allgemein gültige europäische Philosophie falls uns gelingt die Korrelation zum
Germanischen „vit“-/“wit”-Konzept nach zu weisen.
Nördlich von der provenzalischen Sprache benutzen die Konjugationsmethoden der Verben
meistens ein isoliertes Personalpronomen wie im französischen Ausdruck “je dis” (“Ich sage”)
anstelle von Diéu (“Ich sage”).

22 Bronvermelding: Excelsheet Conjugation Provencal Verbs ; geciteerd in The Symbolism of Long Vowels (Scribd)
Nördlich dieser Grenze benutzt die französische Sprache nur das Personalpronomen „je“, das
verglichen mit dem provenzalischen Dialekt den Bezug zum Namen des Himmelgottes “Dieu”
nahezu verloren hat.
Deutsch ich ich ich ich
bin sehe lache sage
Niederländisch ik ik ik ik
ben zie lach zeg
Englisch I I I I
am see laugh say
Französisch je je je je
soy vois ris dis
Provenzalisch (iéu) (iéu) (iéu) (iéu)
siéu viéu riéu diéu
Italienisch (io) (io) (io) (io)
sono vedo rido dico
Latein sum videō rideo dico
Spanisch (yo) (yo) (yo) (yo)
soy veo río digo
Tabelle 1 Äquivalenten der provenzalischen Schlüsselwörtern siéu, viéu, riéu, diéu

In Niederländisch, Deutsch, Englisch und Französisch sind die isolierte Personalpronomina


vorgeschrieben, während diese im Provenzalisch, Italienisch und Spanisch weggelassen werden
dürfen.

Der Vokaltausch
Je nach Vorzugsaussprache konnten insbesondere der Zentralbuchstabe des dreistelligen Wortkerns
iéu ausgetauscht werden, was man an den Rätoromanisch Personalpronomina ablesen kann. In
unmittelbarer Nähe von der Schweizer Stadt Chur wechseln die Zentralbuchstaben zwischen:
• A (in jau, für Rumantsch Grischun / Jauer (Münstertalerisch)),
• E (in jeu , für Surselvisch (Sursilvan)),
• O (in jou, für Sutselvisch (Sutsilvan)).
Auch der Anfangsbuchstabe kann von i in e wechseln (in eau, für Oberengadinisch (Puter)) oder es
können Buchstaben einfach weggelassen werden, wie in ia (in Surmeirisch (Surmiran) ) oder eu (in
Unterengadinisch (Vallader)).

Die Symbolik der Einzelbuchstaben


Bereits relativ früh (um 1990) wurde klar, dass den Vokalreihen iéu, iau und iou eine bedeutende
Symbolik zugewiesen werden musste. Es war die Rede von den Antipoden I (=> männlich) und U
(=> weibich), wobei der dritte Buchstabe A, E oder O eine Verknüpfung darstellen könnte. Der
Konsonant „D“ konnte als Wortkern für „sprechen“ („dire“, „dicere“) gelten.
Sogar die „ich“-Symbolik einer Paares könnte auf eine Dualität basieren, weil sowohl das
androgyne Schöpfungspaar als auch der androgyne Schöpfer sich bei Redewendungen zweipolig
(mit einem grammatischen Dual „wir beide“) bedienen müsste.
Es gab jedoch keine Beweise für diese These.
Die Sprachgrenze zwischen integrierten und losen Personalpronomina
Die Sprachgrenze zwischen integrierten und losen Personalpronomina im Bereich der
provenzalischen Sprache befindet sich in inmitten der dünnst bevölkerten europäischen Bergregion
Cevennen im Südosten Frankreichs.
Diese Sprachgrenze wurde nicht vom römischen Reich geprägt, weil Caesar Frankreich komplett
innerhalb fünf Jahren erobert hat. Die Sprachgrenze zwischen integrierten und losen
Personalpronomina muss sich bereits geformt haben ehe Caesar seine Militärexpeditionen gestartet
hat.
Das Departement Lozère (in der Nähe der römischen Colonia Nemausus → Nîmes) ist entstanden
als Provinz, die die sich teilweise ins Languedoc erstreckte. Die Bevölkerungsdichte der Region
Lozère beträgt nur etwa 15 Einwohner./km², was innerhalb der europäischen EU23.
In der Lozère ist der Bodenqualität unzureichend für eine reiche Ernte, so dass viele Erwachsenen
nach ihrer Ausbildung auswandern in die umliegende Städten wie Lyon, Marseille und Montpellier.
In der gebirgigen Gegend der Cevennen konnten die reformierten Hugenoten in der einsamen
Gebirgsregion auch unter Ludwig XIV ungestört ausharren24.

“Avoir” und “savior”


Die Verben “avoir” (“haben”) und “savoir” (“wissen”) sind vielleicht auch als Varianten von “voir”
(“[ein-]sehen”) entstanden.
In Englisch wird die Phrase “I see” auch als Bestätigung einer „Einsicht“ verstanden. Man kann
somit “savoir” (“wissen”) als ein Durchblick in ein Thema betrachten. Die Einsicht bildet eine
wertvolle Erfahrung.
Wie man haben auch als Variante von “voir” betrachten kann, ist vielleicht etwas komplizierter. Für
viele Herrscher gilt die Idee, dass das Gesehene bereits als Eigentum betrachtet werden kann. Ich
gebe aber zu, dass an dieser Stelle ein Beweis für diese Annahme fehlt.
Diese Einleitung in die „Evolution der Sprachen“ bildet nur eine Kurzbeschreibung der
Entwurfsphase einer mediterranen Sprache. Von der beschriebenen Art der Personalpronomina sind
zahlreiche Varianten in der alpinen Umgebung wahrgenommen worden.

23 Quelle: Demographics Lozère


24 Quelle: Population and history (Cévennes)
Die Rätoromanische Dialekten
Das Jauer (Münstertalerisch, bzw. Rätoromanisch)25 verdankt den Namen der Sprache an dem Ego-
Pronomen “jau”, das den Hiat26 verloren hat. Genau genommen hätte man das Personalpronomen
“jau” analog an “iéu” als “iáu” buchstabieren sollen um zu verhindern, dass die Vokale zu
Diphthonge verschmolzen werden. Dieses Ego-Pronomen jau ist aber nur eins der vielen in der
direkten Umgebung des ersten Bischofssitzes nördlich der Alpen, Chur:

Dialekt Ego-Pronomen
Oberengadinisch (Puter) eau
Unterengadinisch (Vallader) eu
Surmeirisch (Surmiran) ia
Jauer (Münstertalerisch) jau
Rumantsch Grischun jau
Surselvisch (Sursilvan) jeu
Sutselvisch (Sutsilvan) jou
Tabelle 2: Rätoromanische Ego-Pronomina

Dïóu u = „Ich sage“


Nicht alle Varianten wie jau führt zu einem speziellen zugehörigen Schöpfernamen, der theoretisch
“Djau” bzw. “Djáu” oder “Diáu” heißen könnte. Die Kirche hat vermutlich regulierend eingegriffen
und Standardnamen für die relevante Symbolik definiert.
Der Dichter Antoine Hippolyte Bigot (1825 - 1897) hat in provenzalischer Sprache ein schönes
Gedicht veröffentlicht mit dem Titel “Fraternita 27”. Genau genommen ist es ein Dialekt der Stadt
Nîmes. In diesem Gedicht benutzt der Dichter den Namen Dïou für Gott, das analog an Diéu durch
Verkettung eines „D“ mit einem “iou”-Ausgang “Yiou” erzeugt werden kann28 .
Das Dialekt der okzitanischen Stadt Nîmes bildet den Götternamen durch einer Verkettung in der
Form “D” & “Yiou”. Die Schreibweise “Dïóu” ahnelt *Diou-piter, dem PIE-Kern für den
römischen Himmelsgott Jupiter.
Ein ähnliches Konzept wird angewandt im Bergdorf Villar-St-Pancrace, wo man das Ego-Pronomen
iòu më, beziehungsweise m’ iòu29 benutzt. Diese Regio markiert die Trennung zwischen den
Namensbereichen Diéu – iéu und Dïóu – ióu.

25 Jauer is een Reto-Romaans dialect dat in de regio Val Müstair geschreven en gesproken wordt
26 Der Hiat oder Hiatus (lat. hiatus „Kluft“, „Vokalzusammenstoß“) bezeichnet in der Linguistik den Fall, dass auf
beiden Seiten einer Silbengrenze ein Vokal oder Diphthong steht, z. B. Ru-ine oder Re-aktion. (aus: Wikipedia)
27 Zie bladzijde 188 in Li bourgadieiro : poésies patoises (dialecte de Nimes) : Bigot, Antoine … (gedateerd: 1881)
28 “Yiou” & “Dïou” in the dialect of Nimes
29 Patois of Villar-St-Pancrace: Personal pronouns: (Cas sujet Cas régime atone tonique direct indirect)
Sg. 1°p a (l’) iòu më, m’ iòu 2°p tü, t’ të, t’ tü 3°p M u(l), al ei(l) së lu ei F eilo la eilo N o, ul, la - lu - Pl. 1°p nû*
nû* 2°p òû* vû* vû* 3°p M î(z) së lû* iè F eilâ (eilaz) lâ* eilâ
Das Gedicht verrät auch einige interessante Varianten der nachfolgenden französischen Wörtern, in
denen gelegentlich auch ein Tremazeichen verwendet wird:

Dialekt von Nîmes Französischer Standard Deutsch

Jouïne jeune jung


Li tïou les tiens Die Deine
dou mïou du mien meins
yiou moi ich
Dïou Dieu Gott
Bon-Dïou Bon-Dieu Guter Gott
Tabelle 3 Dialektvarianten in “Fraternita” (Li bourgadieiro, Antoine Hippolyte Bigot, 1881)

Auffällig ist der Hiat im Wort Dïou, in dem das Trema die benachbarten Vokale trennt. Trotzdem
werden jedoch die Vokale “o” und “u” noch zum „ou“-Klang verschmolzen.
Verglichen mit dem provenzalischen Standard Diéu (“ich sage”) ist Bigot's Schreibweise Dïou
genauso ungenau wie das Lateinwort “Jupiter”.
Die Schreibweise Dióu (analog am provenzalischen Diéu) wäre effektiver als Dïou. Genau
genommen müsste man buchstabieren:
Provenzalisch Französisch Deutsch

Dióu Diéu Ich sage


Ióupiter, Iéupiter, Vater Ióu
(Ióu-piter) (Iéu-piter) Vater Ich
Tabelle 4 Die perfekte Schreibweise Diéu
Auch im Wort “Jouïne” (Französisch: “jeune”, jung), “tïou” (deines) und “mïou” (meins) kann man
den “ïou”-, beziehungsweise “ïóu”-Kern wahrnehmen.
Vermutlich spielen diese Wortkerne eine bedeutende Rolle. Die Zahl der Wortkerne kann auch zu
Nachbarsprachen erweitert werden, die auf andere Arten Wortschlüsseln aufbauen.

Die Übergangszonen Savoie, Sardinien und Wallonien


In der provenzalischen Sprache kann man das Ego-Pronomen wie “iéu” generieren indem
man das “D” aus dem Schöpfernamen “Diéu” (“Ich sage”) entfernt. In manchen
Nachbarsprachen wie die savoyische30, sardische31 und wallonische32 Sprachen werden auch
Ego-Pronomina mit einem „D“ benutzt, die dem Schöpfernamen ähneln33.

30 The Ego-pronouns and Divine Names in Savoy French Dialects (2012)


31 An I, Which had been Copied from the Word (2014)
32 Notes to the Walloon Dictionary (2015)
33 In den Übergangszonen (wie Savoie, Sardinien und Wallonien) ähneln sich Ego-Pronomina (Singular) oft den
zugehörigen Schöpfernamen. (siehe: The Sky-God Names and the Correlating Personal Pronouns)
In den Übergangszonen enthalten die Ego-Pronomina typischerweise “D”- oder “Z”-Derivate, wie
zum Beispiel:
• das wallonische Ego-Pronomen „dji“,
• das savoyische „de“, „d'“, „zheu“,
• de sardische Ego-Pronomina „dego“, „ego“, „zeu“ und „dèu“.
Diese Varianten ähneln den Schöpfernamen mehr als die reine Vokalwörter: “ieu”, “iou”, usw.

Der grammatische Dual im savoyische Dialekt


Die savoyische Sprache gehört zu den französischen Dialekten, die in einem Binnenstaat (Savoie)
gebildet hat, der im Zeitraum 1416 – 171 unabhängig war, anschlie0end zuerst vom Königreich
Sizilien und danach ab 1720 vom Königreich Sardinien geschluckt wurde. In 1792 eroberte dann
Frankreich das Nachbarland und seit 1805 gehört Savoie als Departement zu Frankreich. Sicherlich
hat dieser Werdegang auch die Sprache beeinflusst.
In der savoyischen Sprachregion wechselt das Personalpronomen “NOUS” tussen
nos, nô, nôz, nou, ne, nez, nzeu, NO, n', NZ, z’, de, deu, d(e), d'.

Im savoyischen Wörterbuch kann man sogar einen Ansatz für einen grammatischen Dual (für das
Personalpronomen „wir beide“) unterscheiden:
• B2)) nous deux : no dou mpl., no dwè fpl. (001), nourô dòy mpl., nourê djeûé fpl. (203).

Im Zentralbereich der savoyischen Sprache hat sich ein Ego-Pronomen “DE” etabliert, wozu sich
als Göttername DYU oder dejeû, dezyeû gesellt. In gewisser Weise kann man das Ego-Pronomen
“DE” als eine Präposition des Schöpfernamens dejeû resp. dezyeû betrachten.
Der philosophische Kern der germanischen Sprachen
Wit = “wir beide”
Abgesehen von den mediterranen Vokalkombinationen wie “iéu” und “ïóu” war mir klar, dass die
bisher beschriebene Vokalkombinationen in keiner der germanischen Ego-Pronomina zu einem
ähnlichen Ergebnis führen konnten. Die germanische Ego-Pronomina wie “ic”, “ik” und “ich”
passten zu keinem germanischen Himmelskörper (Sonne, Mond, Wotan, Thor, Tiw und Saturnus34).
Anstelle der Ego-Pronomina gestaltete jedoch der Dual der Personalpronomina der ersten Person
Schlüsselwörter in Altgriechisch und in den germanischen, slawischen, Baltischen und Samischen
Sprachen
Sprachfamilie Sprache Ego-Pro- Dual-Pronomen Plural-Pronomen
nomen 'Ich' (“wir zwei”) (“wir”)
1 Griechisch Altgriechisch ἐγώ (egṓ) νώ (nṓ), νῶϊ- μεις (meis); εμείς
(nôï)
2 Latejn Latein egō --- nōs
3 Mediterraan Französisch je --- nous, nous autres
3 Mediterraan Spanisch yo --- nos, nosotros
3 Mediterraan Italienisch io --- noi, noialtri
4 Germanisch Nordfriesisch ik wat we
4 Germanisch Alt- ik *wit wī, we, wij
niederländisch
4 Germanisch Altenglisch iċ, y, i ƿit (wit) wē
4 Germanisch Altfriesisch ik wit wy
4 Germanisch Altsäksisch ik wit wir
4 German. (Sk.) Faroers eg vit vit
4 German. (Sk.) Gotisch  (ik)  (wit)  (weis)
4 German. (Sk.) Isländisch ég við vér, við
4 German. (Sk.) Altnordisch ek vit vi
4 German. (Sk.) Altschwedisch jag vit vi (“we”)
5 Uralisch Inari Sami mun(nâ) muoi mij
5 Uralisch Nord-Saami35 mun moai mii
6 Slawisch Alttschechisch já vě my
6 Slawisch Altslawisch азъ (azŭ) на (“na”)
7 Baltisch Litauisch aš mudu/mudvi mes
7 Baltisch Lettisch es mēs
Tabelle 5 Personalpronomina für europäische Sprachen (Singular, Dual, Plural)

34 Die Himmelskörper (Sonne, Mond Wotan, Thor, Tiw und Saturnus) sind in den Wochentagen festgelegt (Quelle:
Names of the days of the week).
35 The Uralic Languages von Daniel Abondolo ; zitiert in The Sky-God, Adam and the Personal Pronouns
Die Sprachgrenze für das “wit”-Konzept
Auf der Ostseite der germanischen Sprachen werden die Sprachgrenzen zum “wit”-Konzept von
den uralischen, baltischen und slawischen Nachbarsprachen gebildet, die teilweise Dual-Formen in
den Personalpronomina aufweisen, die von der „wit“-Form erheblich abweichen.
Eine Analyse in der NorthEuraLex Datenbank lieferte keine nennenswerte Korrelationen mit den
Götternamen auf. Stattdessen gibt es Korrelationen mit anderen Wortgruppen, wie zum Beispiel
“Geist” (nous, Englisch: “wit”, resp. spirit), “Gehirn” (brain), “Atmen” (breathe) und “korrekt” (right).

Der grammatische Dual „Wit“ als Schlüsselelement


Die germanische Sprachen bilden eine homogene Gruppe mit einem gemeinsamen Schlüsselwort
“wit” aus dem man in Englisch weitere Schlüssel ableiten kann, wie zum Beispiel:
• wit (Substantiv): "Intellekt," Altenglisch: “wit”, “witt”, oder → “gewit” "Einsicht, Intellekt,
Gefühl; Wissen, Bewusstsein, Gewissen."
• wit (Verb): "wissen" (archaisch), Altenglisch: “witan” "wissen”, “beachten” oder “einsehen”,
“wahrnehmen”, “versichern”, “erfahren”.
• witness (Substantiv und Verb) : "Zeugnis", “Zeuge”, usw.
• zo know (Verb) abgeleitet von *gno- (verwandt mit Gnosis; Gnostisch; Gnostic)36.
• Wodan und Tiw37 können abgeleitet werden aus vit (“wir beide”), bzw. vid (sehen) und/oder
wit (Einsicht, Seele, Sinn38). Die Idee, dass der Name Wotan mit einem „wütenden“ alten
Menschen zusammenhängt ist widersprüchlich.
Sprachfamilie Sprache Ego-Pro- Dual-Pronomen Plural-Pronomen Gott
nomen 'Ich' (“wir zwei”) (“wir”)
1 Germanisch Nordfriesisch ik wat we
2 Germanisch Alt-niederländisch ik *wit wī, we, wij god
3 Germanisch Altenglisch iċ, y, i ƿit (wit) wē god
4 Germanisch Altfriesisch ik wit wy
5 Germanisch Altsäksisch ik wit wir
6 German. (Sk.) Faroers eg vit vit
7 German. (Sk.) Gotisch  (ik)  (wit)  (weis)
8 German. (Sk.) Isländisch ég við vér, við guð
9 German. (Sk.) Altnordisch ek vit vi gud
10 German. (Sk.) Altschwedisch jag vit vi (“we”) gud
11 Germ.–Sc Älvdalisch ig --- wįð (oft: wįr) guð
Tabelle 6 Germanische Sprachen mit dem Dual-Pronomen “wit”

36 Ursprünglich war “to know” im germanischen Bereich verbreitet, ist aber jetzt nur noch in Englisch bekannt.
37 Rückwärts gelesen werden die Runen im Wort“wit“ gelesen als “Tiw'”
38 The masculine noun *wōđanaz developed from the Proto-Germanic adjective *wōđaz, related to Latin vātēs and Old
Irish fáith, both meaning 'seer, prophet'. The adjective *wōđaz (or *wōđō) was further substantivised, leading to Old
Norse óðr 'mind, wit, soul, sense').
Die Disziplin womit eine Vielzahl germanischer Sprachen auf einem großen Territorium
miteinander kommunizieren konnten erforderte wohl ein gemeinsames Alphabet, in dem vielleicht
auch Wortschlüssel gespeichert werden konnten.
Die germanische Wurzel des grammatischen Dual („wir beide“) gestalten sich als relativ stabil.
Die drei Sprachbereiche Isländisch, Faroers und Älvdalisch (aus der kleine Region Älvdalen auf der
Grenze zwischen Norwegen und Schweden) weigerten sich den grammatischen Dual („wir beide“)
auf zu geben und entschieden sich die veralteten Dual-Wörter við, vit, beziehungsweise wið39
künftig als Plural-Wörter zu benutzen.
Das Isländische við, das Faroerse vit” und Älvdalische Wort wið (alle mit dem
Abschlussbuchstaben „t“ als Dual-Markierung40) werden in den vorhergehenden Tabellen hellblau
markiert.

Notizen zur Älvdalischen Sprache


In der Region um Älvdalen im Nordwesten Dalarnas existiert eine lokale
Sprachvariante, das Älvdalische, das viele altertümliche Besonderheiten aufweist. Das
älvdalische Alphabet verfügt über 36 Buchstaben. Die Sprache hat ein reiches
Vokalinventar. Die 9 Grundvokale a, e, i, o, u, y, å, ä und ö können jeweils lang und
kurz ausgesprochen werden. Dazu kommen in Diphthongen und Triphthongen weitere
Vokale vor. Insgesamt gibt es 37 verschiedene Vokale und 24 Konsonanten.41

Notizen zu Yair Sapir: Elfdalian


• Auffällig ist auch die lange Benutzung der alten Runen bis zum Anfang des letzten
Jahrhunderts, obwohl die übrige Regionen in Skandinavien bereits im 17ten Jahrhundert die
Benutzung der Runen abgeschafft hatten42.
• In Dalarna grenzt die Uralische Süd-Saami an die Indo-Europäische Sprache43.
• Die Älvdalische Sprache kennt keinen Dual und unterscheidet nur Singular und Plural. Es
wird eine begrenzte menge („ich möchte etwas Wasser“) unterschieden von einer
unbegrenzten Menge („Ich möchte Wasser“).44
• Die Personalpronomina (Nominativ) lauten: ig ‘Ich’, du ‘du’ (sg.), an ‘er’1, å˛‘sie’, eð ‘es’,
wið ‘wir’, ið ‘ihr’ (pl.), dier 'sie' (pl.).45
• Der männliche Name Jugå˛ ‘Johannes’ basiert wohl auf einen IU-Kern.
• Die Älvdalische Runen (Älvdalsrunor)
• Das konservativste Dorf war Åsär.
Die Erhaltung der Dual-Form wið in einer so isolierten Gegend deute auf eine ehemals sehr hohe
Bedeutung der Zweizahl (→ Dual), die vermutlich basierten auf die androgyne Struktur des ersten
Menschenpaars und deren Schöpfergott.

39 See the map in The personal pronoun "We" in Scandinavian dialects. [2134x2937] [x-post from r/mapporn]
40 Im Eintrag wir des Wörterbuchs erwähnt Jacob Grimm: Neben der pluralform steht im älteren germ. der dual wit (t
ist angehängte zweizahl) 'wir beide'.
41 Quelle: (Wikipedia) Älvdalisch
42 How could the Runic alphabet, which went out of use elsewhere in Scandinavia in the 17th century, remain in use by
some in Övdaln until the beginning of the past century? (Quelle: Yair Sapir: Elfdalian, the Vernacular of Övdaln)
43 Interestingly, within the territory of the modern District of Älvdalen alone, three different language or dialect groups
are found: Finno-Ugric dialects (South Saami), Western Nordic dialects (Särna-Idre) and Dalecarlian dialects
(Elfdalian). (Quelle: Yair Sapir: Elfdalian, the Vernacular of Övdaln)
44 Kapitel 3.4.1 Nouns, Adjectives, Adverbs and Pronouns (in Yair Sapir: Elfdalian, the Vernacular of Övdaln)
45 The personal pronouns in the nominative are: ig ‘I’, du ‘you’ (sg.), an ‘he’1, å˛ ‘she’, eð ‘it’, wið ‘we’, ið ‘you’ (pl.),
dier. (Quelle:Kapitel 3.4.1 in Yair Sapir: Elfdalian, the Vernacular of Övdaln)
Notizen zu Runenschrift noch vor 100 Jahren in Westschweden lebendig
In Älvdalen wurde die Runenschrift „Dalrunen“ bis vor 100 Jahren benutzt.
Älvdalen selbst liegt tief in den westschwedischen Wäldern und Bergen verborgen und kann nur mit
Booten über den Fluss Daläven erreicht werden – eine Strecke, von rund 100 Kilometern.

Die „Dalrunen“
Das Alphabet der Dalrunen (Dalecarlian runes) wird üblicherweise in alphabetischer
Form dokumentiert. Die Buchstaben B und C sind relativ neu.

2: Die „Dalrunen“ ( Dalecarlian runes, Dalarna, Schweden). (2008)


Tasnu Arakun - Public Domain (aus: Dalecarlian runes)

Die Reihenfolge der Dalrunen entspricht bis U genau dem normalen westlichen Alphabet
„ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTU“. Danach fehlt V, W, X, Z. Hinzu kommen einige
Sondersymbole.
Was uns die Dalrunen zeigt dass die Älvdaler die ursprüngliche Futhark-Struktur verlassen haben
und den Symbolismus des Futharks mit den Götternamen und grammatischen Dual bereits verloren
hatten. Zwar hat man noch den grammatischen Dual im wið (‘wir alle’) hinübergerettet, aber es war
eine leere Hülle, die nach so viele Jahren keinem mehr besonders interessierte.
Es war ein Anachronismus, der irgendwann entsorgt werden muss...
Die rätselhafte Limburgische Dual-Form “weet” (“wir beide”)
Ursprünglich hatte ich die Limburgische Dual-Form weet in den Tabellen vorgesehen, bis
mir klar wurde, dass niemand irgendwo ein Zitat-Quelle erwähnen konnte. Mittlerweile habe
ich die Limburgische “weet”-Dualis auf Eis gelegt.

“Weet” in der Wiktionary


In Wiktionary wird im Eintrag weet dokumentiert, dass dieses Wort einen Limburger Dual
beschreibt:
weet → From Old Dutch *wit, from Proto-Germanic *wet, *wit. A rare example of the
old dual pronoun surviving into a modern West Germanic language46.

Auch in der niederländischen Wiktionary “weet” wird erwähnt:


weet → (zeldzaam en in ongebruik) nominatief tweevoud van ich

In The Limburgish case system (as presented by Wiktionary … fragt sich ein Autor ob der
Limburger Dual (→ weet, jee; we two, you two) seriös betrachtet werden soll....

Die (Russische ?) //enacademic.com - Kopie einer Wikipedia-Webseite


In Dual (grammatical number) 47lautet die Aussage:
The dual survives very marginally in some Limburgish dialects as weet (we two) and
jee (you two), but is archaic and no longer in common use.

Auffällig ist dass kein einziges Zitat auf eine Referenz basiert. Die Webseite “//enacademic.com”
wird dafür mit russischer Werbung angereichert....
In Wikipedia's Original “Dual (grammatical number)” ist obgenannter Satz mit dem Limburger
Dual verschwunden. Im Wiktionary sind die o.g. Einträge immer noch aktiv.

Diskussion WikiWörterbuch zum grammatischen Dual


Zu den seriöseren Beispielen eines Limburger Duals für die zweite Person gehört:
• doe dao, wèrk! (du da, arbeite!) im Gegensatz zu jee dao, wèrkech! (Ihr beide da, arbeite!)
beziehungsweise geer dao, wèrktj! (Ihr (zwei oder mehr) da, arbeite!). --Ooswesthoesbes 8
jan 2010 19:24 (CET) 48

46 Quelle: Wiktionary: weet


47 Bestandteil von 4.4 The dual in the Germanic languages
48 Overleg WikiWoordenboek:Tweevoud in der niederländischen Wikipedia (zum Thema: Tweevoud)
De Grenzzone der Uralischen Sprachen
Die samische Sprache und Flagge
Im hohen Norden teilen sich die germanische und Sami Sprachen ein gemeinsames Territorium
(verteilt über Norwegen, Schweden, Finnland und Russland), das man Sápmi (früher: Lappland)
heißt. Die samische Flagge, die 1986 entworfen wurde, basiert auf ein Sonnen- (rot) und
Mondsymbol (blau). Die übrigen Farben sind die traditionellen Farben der Sami.

Die samische Sprache


Das samische Volk verfügt über 9-11 verschiedenen Sprachen, die als Samische Sprachen
zusammengefasst werden.
Zur Analyse der 7 dokumentierten Sami-Sprachen ist die NorthEuraLex Datenbank ausgezeichnet
geeignet, weil darin Zusammenhänge zwischen den wichtigsten europäischen Sprachen direkt
gesucht und abgelesen werden können. Für Inarisamisch49 sind 1158 Begriffe dokumentiert.
Alle Samische Sprachen verfügen über einen Dual-Pronomen (“wir zwei”) aber diese Wörter fehlen
in der Datenbank und mussten aus anderen Quellen zusammengetragen werden:
Samische Sprache Ego-pro- Dual-Pronomen Plural-Pronomen Gott
nomen “Ich” (“wir zwei”) (“wij”)
1 Südsamisch (700) manne månnoeh mijjieh jupmele
2 Umesamisch (20) -- -- -- --
3 Pitesamisch (10) mån∼månnå måj∼måjå mij∼mija
4 Lulesamisch (800) mån måj mij jubmel
50
5 Nordsamisch (17.000) mun moai mii ipmil
6 Skoltsamisch (400) mon muäna mij e´mmel
7 Inarisamisch (300-500) mun(nâ) muoi mij immeel
8 Kildinsamisch (650 ) мунн мыйй иммель
(mun(n))
9 Tersamisch (20) -- -- -- --
10 Akkalasamisch (0) -- -- -- --
11 Kemisamisch (0) -- -- -- --
Tabelle 7 Übersicht der Samischen Sprachen
• Der grammatische Dual für Inarisamisch lautet: (1) muoi, (2) duoi, (3) suoi,
mit der Personen-Markierung: (1) m, (2) d, (3) s, und der Dual-Schlüssel: “uoi”.
• Der grammatische Dual für Nordsamisch lautet: (1) moai, (2) doai, (3) soai,
mit der Personen-Markierung: (1) m, (2) d, (3) s, und der Dual-Schlüssel: “oai”.

49 Basierend auf Sammallahti and Morottaja 1993 - NorthEuraLex is edited by Johannes Dellert and Gerhard Jäger and
is licensed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International License.
50 The Uralic Languages door Daniel Abondolo ; geciteerd in The Sky-God, Adam and the Personal Pronouns
Das Schüsselwort Jumala
In Uralisch galt der Himmelsgott Jumala als Name für alle Götter. Später wurde er von dem
Finnischen Hochgott Ukko (in Estnisch: Uku) ersetzt. Ukko („alter Mann“) ist der höchste Gott in
der Kalevala.
Unter christlichem Einfluss wurde der Glaube an Ukko anschließend durch den Glauben an den
biblischen Gott ersetzt. Seitdem stand Jumala für den christlichen Gott.
Sprache Dualis (“wir 2”) Gott “Wurzel”
Südsamisch51 månnoeh jupmele roehtse
Umesamisch
Pitesamisch måj∼måjå
Lulesamisch måj jubmel ruohttsa
Nordsamisch52 moai ipmil ruohtas
Skoltsamisch muäna e´mmel vue´ddes
Inarisamisch muoi immeel veedis
Kildinsamisch иммель вуэнҍтэсь
Ter Sami
Estonisch jumal juur
Finns Jumala juuri
Nordkarelian Jumala juuri
Olonets Karelian jumal juuri
Veps jumal jur'
Hill Mari йымы (jəmə) важ (vɑʒ)
Meadow Mari ююмо (juˑmo) вож (voʒ)
Moksha шкай (ʃkaj) юр (jur)
ункс (unks)
Ungarisch isten gyökér
Tabelle 8 Der grammatische Dual, Gott und der Schlüssel“Wurzel” in den Uralischen Dialekten

Nach Angaben der Etymologen stammt Jumala jedoch ab vom Finno-Permischen Wurzel *juma..53
Der Name des Himmelgottes jupmele in Südsamisch hängt vielleicht zusammen mit “Himmel”
aber vielleicht auch mit:
1. dem Himmelsgott Jumala
2. den Schlüsseln “ju” (in „jupmele“, „jubmel“) und in dem Älvdalischen (männlichen) Namen
Jugå˛ ‘Johannes’.
3. “Juri” (“Wurzel”).

51 Quelle: Personlige pronomen


52 Quelle: The Uralic Languages von Daniel Abondolo ; quoted in The Sky-God, Adam and the Personal Pronouns
53 [4] Fußnote → Suomen sanojen alkuperä: Etymologinen sanakirja. 1, A–K. Suomalaisen Kirjallisuuden Seura:
Kotimaisten kielten tutkimuskeskus. 1992. ISBN 951-717-692-9. (Jumala)
Jumala ersetzte das ursprüngliche Finno-Ugric Wort für „Himmel“ (*ilma), das in Sámi und den
Permischen Sprachen unverändert in Betrieb blieb, aber in der finnischen Bedeutung als „Luft“
verstanden wurde. Die ursprüngliche Bedeutung „Himmel“ wird in der Finnischen Sprache als
Ilmarinen übersetzt 54.

54 Quelle: Jumala
Die Schlüsselelemente in den Sami Dialekten
Jacob Grimm betrachtet “Jumala” als Zeus55, aber in seinem Werk „Deutschen Mythologie“
analysiert er Jumalas Ursprung kaum. In Jacob Grimm's "Sammelte Schriften“ wird Jumala als
Standardname für jede Art Gottheit angenommen.
Die nachfolgende Übersicht illustriert alle relevante zusammenhängende Wörter mit den gelb
markierten “uoi”-kSchlüsseln, die man in den Schlüsselelementen Geist (spirit), (Gehirn) brain,
Leber (liver), breathe (Atmen), correct (korrekt) und ahead (vorwärts) finden kann.
Die Dual-Pronomina (“wir zwei”) mit den Labeln (1) månnoeh, (3) måj∼måjå, (4) måj, (5) moai, (6)
muäna, (7) muoi der Sami-Dialekten sind lange genug um damit in der Datenbank die korrelierende
Schlüsselwörter auf zu spüren.
Meine Suche (in der Datenbank für die Inari Sami Sprache) nach den “uoi”-Schlüsselwörter zum Dual-
Wort “muoi” (“wir zwei”) resultierte in einigen relevanten Wörter wie “voejkene” und “voejngehtidh”.
Offensichtlich bildeten die Sami-Sprachen zusammen mit dem Dual-Pronomen “muoi” (“wir zwei”)
zusammenhängende Symbole wie Geist (nous resp. spirit), Gehirn (brain), Atmen (breathe) und Korrekt
(right). Obwohl die Dual-Form der Personalpronomina der Sami-Sprachen keine etymologische
Zusammenhänge mit den germanischen “wit”-Wörter aufweisen, haben die Sami trotzdem den Dual benutzt,
die in der eigenen Sprache sehr wohl mit ähnlichen Schlüsselelemente Geist (nous resp. spirit), Gehirn
(brain), Atmen (breathe) und Korrekt (right) korrelieren.

Datenbank Dual Plural Geist Gehirn Leber Atmen korrekt vor-


(Definition) wir 2 (wir) Spirit (brain) (liver) (breathe) (correct) wärts
(nous) (right) (ahead)
wit (n.)
Datenbank# - 643 218 45 48 735 560 611
1 South. Sami månn mijjieh aajmoe aajla mueksie voejngehtidh rïekte
oeh voejkene
2 Ume Sami
Für diese Felder gibt es in der Inari Sami Datenbank keine Daten
3 Pite Sami56 måj∼ Mij∼
måjå mija
4 Lule Sami måj mij vuojŋŋan vuojŋam librre vuojŋŋat rievtes njuolgg
a
5 North. Sami moai mii vuoigŋa vuoigŋašat vuoivvas vuoigŋat riekta njuolga
6 Skolt Sami muäna mij jiõg'g vuõivâšn vuõivâs vuõiŋŋâd vuõiǥâs vui
čuu´ddes ´jǧǧest
7 Inari Sami muoi mij vuoi'ŋâ vuoi'ŋâšeh vuoivâs vuoi'ŋâđ vuoi'gâ vuoi'gis
t
8 Kildin Sami Мыйй милл вуэййвэшна вуйвас вуййнэ вуййк вуййке
тооӆӆк сьт
9 Ter Sami Für diese Felder gibt es in der Inari Sami Datenbank keine Daten

Tabelle 9: Übersicht der Dual-Formen und vuoi-Kernen in einigen Sami-Dialekten

55 Deutsche mythologie- Band 1 - Seite 160 - Jacob Grimm ... so erscheinen Pitkäinen und Zeus als die älteste gottheit
ackerbauender Völker, von ... Ukko ist nach Jumala (den ich Wuotan vergleiche) der höchste finnische Gott...
56 A grammar of Pite Saami - Joshua Wilbur
Der Entwurf des Futhark Alphabets
Die Rolle der Schlüsselwörter im Futhark Alphabet
Merkwürdigerweise bilden in allen Varianten des Futhark Alphabets die ersten 6 Runen ᚠ, ᚢ, ᚦ, ᚩ,
ᚱ, ᚳ eine Struktur in der wir alle vier männliche Götternamen ablesen können:
Tiw oder Tuw (→ “Dienstag”), Wotan (Odin, → “Mittwoch”), Thor (→ “Donnerstag”) und
Krodo (Rodu, → “Samstag”) des Germanischen Pantheons57. Der Sonntag, Montag und
Freitag sind nach den übrigen “Planeten” (Sonne, Mond und Venus) benannt.
Falls wir den ersten Buchstaben ᚠ des Futhark Alphabets als ein Digamma Wau (Grossbuchstabe:
Ϝ, Kleinbuchstabe: ϝ, als Zahlencode: ϛ), interpretieren dürfen verhält sich dieser Buchstabe als ein
Joker der mehreren Symbole repräsentieren kann.
Ursprünglich symbolisierte ein Digamma ein /w/-Klang58, wurde aber auch als “F”, “V”, “U”, oder
sogar ein “Y” oder “I” angewandt…, sodass man in “Futhark” von links nach rechts auch als
“Wod”-an (oder “Od”) lesen kann. In Ϝuthark mit einem Digamma als ᚠ kann man in “Ϝuth” auch
Wit ablesen und in “thar” auch: Thor.
Rückwärts gelesen kann man folgende Namen entziffern: Tiw, Tuw, Rod, Rodu und Krodo.

Krodo
Der Name “Samstag”, der in Englisch und Niederländisch dem Planeten Saturn zugeordnet wird,
fällt als römischer Name auf zwischen den germanischen Wochentagen, die der Sonne, Mond, Tiw,
Wodan, Thor und Freya gewidmet sind.
In der Mythologie wird Saturn jedoch mit dem slawischen Gott Hrodo, Chrodo, Krodo assoziiert. In
der Sassenchronik wird "Krodo" (“Rod”) bei den Sachsen verehrt, die sich vermischt mit einer
westslawischen Bevölkerung in Nord- und Ost-Deutschland leben:
Krodo war laut Conrad Bothes Sassenchronik von 1492 ein germanischer Gott der Sachsen,
der dem römischen Saturnus ähnlich gewesen sei und dessen Standbild im Jahr 780 auf der
Harzburg von Karl dem Großen bei Besiegung der Ostsachsen niedergeworfen wurde59.
Die Statue soll von einem der römischen Forts stammen, die in Auftrag von Julius Caesar mit
Skulpturen von zum Beispiel Saturn ausgestattet worden war.
Laut Sassenchronik konnte Karl der Große Krodo durch einem Wortspiel als „Kröte“ zu einen
teuflischen Abgott herunterspielen. Auf dieser Weise soll Kroto kurzerhand aus dem germanischen
Pantheon verschwunden sein und bleibt im germanischen Gedächtnis nur als der „Saturn“ in
„Saturday“ (Englisch) und „Zaterdag“ (Niederländisch“) im kollektiven Gedächtnis erhalten.
Der sogenannte Krodoaltar in Goslar, der wohl aus dem Jahre 1040 stammt, wurde erst in der
frühen Neuzeit im Volksmund mit Krodo in Verbindung gebracht und nach ihm benannt.[2]
Umso merkwürdiger ist die Wahrnehmung der vier germanischen Götternamen Krodo (Rodu),
Wotan (Odin), Thor, Tiw beziehungsweise Tuw im Futhark.

57 The unification of medieval Europe


58 The sound /w/ existed in Mycenean Greek, as attested in Linear B and archaic Greek inscriptions using digamma. It
is also confirmed by the Hittite name of Troy, Wilusa, corresponding to the Greek name *Wilion.
59 Quelle: Krodo
Die Anfangsbuchstaben des Futhark-Alphabets
In den ersten 5 bis 6 Buchstaben des Futhark-Alphabets kann man lesbare Wörter identifizieren. In
diesem Bereich können einige Götternamen codiert sein, wobei die Namen für den unwissenden
Beobachter möglicherweise geheim bleiben sollten.
Tatsächlich scheint das Alphabet erst mit dem vierten Buchstaben “A” oder “O” zu beginnen,
sodass drei Buchstaben dem Alphabet vorangestellt worden sind. Die einleitende drei Buchstaben
bilden ein Schlüsselwort in dem der damalige Hauptgott oder ein Hauptschlüssel bewahrt wurde.
Als Hauptschlüssel wäre ein Wort wie „wit“ denkbar, wobei die genaue Schreibweise noch unklar
ist.
Die Klänge, die den Runen zugewiesen wurden sind nur ungenau definiert. Auch können Klänge
sich im Laufe der Zeit durch Zu- und Abwanderungen lokal erheblich verändert haben.Die offizielle
Buchstabenzuweisung f, u, th, a, r, k für ᚠ, ᚢ, ᚦ, ᚩ, ᚱ, ᚳ gilt zunächst mal nur als Orientierung.

Fuᚦorc ᚠ ᚢ ᚦ ᚩ ᚱ ᚳ Wochen-
tage
→ f u th a/o r c ←
Lese- Lese-
Richtung Richtung
1a VUTan V U T Mittwoch
(Wotanstag)
1b WODan W O D A

2a WUT W U T TUW Dienstag


(Tiwstag)
2b WIT W I T TIW

3a THOR Th O R Donnerstag
(Thorstag)
3b D O R ROD
Samstag
3c U D O R RODU (Saturnstag)
3d O D O R K KRODO
Tabelle 10: Die Götter Krodo (Rodu), Wotan (Odin), Thor, Tiw beziehungsweise Tuw
des Germanischen Pantheon im Schlüsselwort ᚠᚢᚦᚩᚱᚳ (Futhark/Futhorc)
Die “A”-”I”-”Ω”-Struktur des Runenalphabets60
Die Entwürfe für das Alte Futhark beziehungsweise Junge Futhark Alphabet folgen ähnliche
Standardmuster, die mit einem dreistelligen Schlüsselwort ᚠ, ᚢ, ᚦ (“futh”) anfangen und mit einem
“A”-”I”-”Ω”-Muster um einem zentral positioniertem “I” endet:

x x x
1 2 345678 901234567890 1234
[ᚠ] ᚢ ᚦ ᚨ ᚱ ᚲ ᚷ [ᚹ] ᚺᚾ ᛁ ᛃ ᛈ ᛇ ᛉ ᛊ ᛏ ᛒ ᛖᛗ ᛚ ᛜ ᛞᛟ
[f] u þ a r k g [w] h n i j p ï z s t b e m l ŋ d o
Tabelle 11 Das Alte Futhark Alphabet
Tatsächlich kann man im Alten Futhark Alphabet zwei I-Runen identifizieren wovon eines als
kurzes und das andere als langer Vokal gilt. Der Unterschied zwischen lang und kurz spielten bei
den Vokalklängen nicht nur technisch sondern auch symbolisch eine Rolle. Für die symbolische
Zwecke wurden nur die lange Vokale benötigt.

Das Optimieren des Runenalphabets durch stablosen Runen


Zur Optimierung der Schreibarbeit wurde das Runenalphabet im Laufe der Zeit mehrmals
angepasst. Das Ritzen der Runen war zeitaufwendig und es lohnte sich pro Rune den zentralen Stab
komplett weg zu lassen. Was übrigblieb reicht zur Entzifferung. Als neue Reihenfolge wählte man
eine Sortierung, die später auch im Morse-Alphabet angewandt wurde. Die Optimierung erfordert
dass die einfache Symbole für die am häufigsten Symbolik benutzt werden61.
In einem der Alphabeten wurden die einfachsten Symbole (die geradlinige Stäbe N, I, A) ins
Zentrum des Alphabets zusammen positioniert:

3: Die Futhark-Variante Hälsingerunor des Alphabets aus


Hälsingland (Schweden), Kopie von fr:Image:Futhark
Hälsingland 15.png. (Public Domain)

Das “I” wird zwar vielleicht nicht so häufig benutzt, gehörte aber zu den symbolisch bedeutsamsten
Buchstaben. Das “I” oder vielleicht eher „Y“ des Weltenbaums „Yggdrasil“ galt wohl als
Himmelsträger, der den Himmel im germanischen Weltall tragen sollte.
Die Zentralstelle für das „I“ wurde auch bereits im Alten Futhark zentral zwischen A und Ω
positioniert. Zusammen mit den schrägen Strichen sieht die Buchstabenstruktur der Runen für N-I-
A aus wie ein symbolisches „Y“ für Yggdrasil.

60 Eine detaillierte Beschreibung befindet sich in An Architecture for the Runic Alphabets
61 “apply the simplest designs for the most frequently used elements”
Die Evolution des Futhark-Alfabets62

Das älteste Futhark-System


Das älteste Futhark-System mit dem Schlüsselelement ᚠᚢᚦ (f,u,þ) und die Langvokale ᚨᛇᛟ (a, ï, o)
wurde entworfen als ein Wortcontainer, bestehend aus:
1. ein ᚠᚢᚦ-Wortschatz in der Schlüsselzone und
2. zwei symmetrisch angeordnete Reihen Buchstaben dir durch Vokalelementen (a, ï, o) in
Flügeln verteilt werden, welche die Welt abbilden als eine Zone um der ï-Säule und
begrenzt durch den Ecksteinen A und ᛟ:

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2
1 2 3 4 5 6 7 8 9
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4
Elder Futhark ᚠᚢᚦ ᚨ ᚱ ᚲ ᚷ ᚹ ᚺᚾ ᛁ ᛃᛇᛈᛉ ᛊ ᛏᛒᛖ ᛗ ᛚ ᛜ ᛟ ᛞ
Transliteratie f u þ a r k g w h n i j ï p z s t b e m l ŋ o d

Tabelle 10 Das alte Futhark-System mit dem Schlüsselwort ᚠᚢᚦ (f,u,þ) und den Vokalen ᚨᛇᛟ (a, ï, o)
Das weiträumige Territorium das vom Futhark Alphabet versorgt wurde erforderte eine erhebliche
Flexibilität um den riesige Klangbereich für jedes Runen-Symbol zu bewältigen.
Die Völkermigrationen erforderten flexible Klangbereiche und Anpassungen, wobei jedoch die
Hauptsymbole ᚠ, ᚢ, ᚦ, am Anfang des Alphabets möglichst als Hauptsymbolträger intakt bleiben
sollten.

Die Codierung der Personalpronomina


Sicherlich gehörten die verschiedene Personalpronomina (der Plural „we“ [„wir“], der Dual „wit“
[“wir beide”] und der Singular [“thu”] der zweiten Person) zu den Bestandteile des Hauptschlüsseln
ᚠ, ᚢ, ᚦ beziehungsweise in der rückwärts gelesenen Folge ᚦ, ᚢ, ᚠ.
• Die Anfangsbuchstaben ᚠ des Schlüsselwortes ᚠᚢᚦ symbolisiert ein Digamma das sich als
Universalschlüssel für die Klangbildung verhält (→ ᚠ, /w/, /u/, /v/, /f/).
• Das zweite Symbol ᚢ des Schlüsselwortes ᚠᚢᚦ vertritt einen Vokal „u“ (in „wut“ und „Tuw“)
oder ein Vokal „y“ (in „Tyr“). Die Flexibilität der Runen ᚠ und ᚢ erlaubt für beide
Anfangsbuchstaben notfalls auch die Bildung eines “u” oder “y“.
• Das dritte Symbol kann „th“-ähnliche Konsonanten symbolisieren: Þ (→ Þor), T (→ Tyr), D
(→ “Dyaus”, “Ƿid”), Z (→ Ziu), S (→ Sius). In diesem Schema kann der Buchstabe auch
den Buchstaben “Z” des Fürsten Chilperich I als Ersatz für Þ vertreten.

Die Schlüsselwörter in den 6 ersten Buchstaben ᚠ, ᚢ, ᚦ, ᚩ, ᚱ, ᚳ


Denkbar ist auch, dass die Schlüsselwörter von 3 auf 6 erweitert worden sind und ein Teil der
Symbolik davon faktisch in das bis dahin symbolisch neutrale A-I-Ω-Alphabet eingedrungen ist.
Die Schlüsselelemente ᚠ, ᚢ, ᚦ, ᚩ, ᚱ, ᚳ sind dann zuständig für die Symbolik der Runen, für den
Symbolkern “wit” des philosophischen System, für die Götternamen und Planeten Krodo (Rodu),
Wotan (Odin), Thor, Tiw beziehungsweise Tuw und die übrigen Personalpronomina.

62 The Sky-God, Adam and the Personal Pronouns


Die Buchstaben des Frankenkönigs Chilperich I
Der Frankenkönig Chilperich I (561-584) ergänzte (fast genauso wie der römische Kaiser Claudius)
das römischen Alphabet, das damals bei den Franken bereits benutzt wurde, mit folgenden vier
Buchstaben: (1) Omega ω (Θ), (2) æ (Ψ), (3) “the” (Z) und (4) “uui” → “W” → (Δ) (oder wohl der
Buchstabe thorn: þ?).63:
Venantius Fortunatus64' Zeitgenosse, der fränkische geschichtsschreiber Grégoire de
Tours65, erzählt in seiner historia Francorum (V, 44) von könig Chilperik: „Addit autem
et litteras litteris nostris, id est ω, sicut Graeci habent, ae, the, uui, quarum caracteres hi
sunt : ω Θ, æ Ψ, the Z, uui Δ. Et misit epistulas in universis civitatibus regni sui, ut sic
pueri docerentur, ac libri antiquitus scripti, planati pomice rescriberentur".66

Der Entwurf des gotischen Alphabets


Der Entwurf des gotischen Alphabets wird folgendermaßen illustriert:

Schlüssel
Alphabet A Linker Flügel I Rechter Flügel Ω
ᚠᚢᚦ
Anzahl Buchstaben 3 1 9 1 9 1 1
Altes Futhark ᚠ ᚢ ᚦ ᚨ ᚱᚲ ᚷ ᚹ ᚺᚾ ᛁᛃ ᛇ ᛈ ᛉ ᛊ ᛏ ᛒ ᛖᛗ ᛚ ᛜ ᛟ ᛞ
ᚩ ᚳ ᚷ ᛇ ᛉ ᛟ
Alt Englisch Futhorc ᚠ ᚢ ᚦ
o ᚱc ȝ ᚹ ᚻᚾ ᛁᛄ eo ᛈ x ᛋ ᛏ ᛒ ᛖ ᛗ ᛚ ᛝ œ ᛞ
Junges Futhark ᚠ ᚢ ᚦ ᚬą ᚱ ᚴ ᚼ ᚾ ᛁ ᛅa ᛋᛏᛒ ᛘ ᛚ
Transliteration f u Þ a r k g wh n ij ï p z s t be ml ŋo d
Φ G S Ω
Gotisches Alphabet Ϝ ᚢ Α RΚ Γ Υ ΗΝ Ι Ι ΠΖ ΤΒΕ Μ Λ Δ
Ψ ᛃ Σ ᛟ
Die 4 Buchstaben von Δ Δ
Ζ Ψ Θ
Chilperich I ? ?
Tabelle 9 Die Bildung des gotischen Alphabets aus den Varianten des Futhark Alphabets
In diesem Alphabet symbolisieren die Buchstaben von Chilperich I (561-584) folgende Symbole
(ein Konsonant und drei Vokale):
1. Ζ → ᚦ (th) als Theta
2. Δ → ᚹ (w) als verdoppeltes u (uu)
3. Ψ → ᛅ (a) als Ligatur æ oder Vokalpaar ae
4. Θ → ᛟ (o), das griechische Omega als langes o (oo oder ou)
Chilperich I war vermutlich der letzte Herrscher der die Bedeutung des Runen-Alphabets
verstanden hat. Danach ist das Wissen wohl verloren gegangen.
Falls der Anfangsbuchstabe ᚠ als Digamma einen /w/-Klang repräsentiert kann das Δ-Symbol von
Chilperich I auch als Ersatz für ᚠ gegolten haben.

63 De ontcijfering van de Futhark runen


64 Venance Fortunat
65 (trad. Robert Latouche), Histoire des Francs, Les Belles Lettres, coll. « Les Classiques de l'histoire de France au
Moyen Âge, 27-28 », Paris, 1963, 2 tomes, réédition 1995
66 Pag. 72-73 in Die Runenschrift; 1887 : Wimmer, Ludvig Frands Adalbert, 1839-1920
Der Wortschatz des Futhark Alphabets
De germanische Wortschatz konzentrierte sich wohl zuerst auf das dreistellige ᚠᚢᚦ (f,u,þ)
beziehungsweise später auf das sechsstellige “f-u-th-o-r-c” in dem das erste Zeichen ein Joker
gewesen sein kann, die im Laufe der Zeit eine Reihe Klänge repräsentierte: ᚠ, /w/, /u/, /v/, /f/.
Anfänglich fing die Reihe wie das Digamma Wau an mit einem „W“, womit „Wit“ und „Tiw“
gebildet wurden. Die Klangverschiebung führte später zu „V“ und „F“, die zur Zeit die Hauptklänge
repräsentieren.
In The Kernel of the Futhorc Languages dokumentiere ich eine Wortliste die man aus einer
“futhorc”-Reihe in Englisch ableiten könnte:
• wit, futter, fóðr, fud, foster, father, feed, fed-up, well-fed, fat, food, fit, fathom, fetter, fasten,
foot, feast, Voden, resp. Tiw & Thor.
In Niederländisch kann man eine ähnliche Reihe aus „Futhark“ zusammensetzen:
• vadem, vader, vasten, vat, vatten, feest, vet, veter, wet, fit, pit, fut, futiel, wit, wut, vot,
foeteren, opvoeden, voedsel, voedvader, voet, Wodan, resp. Tuw & Thor.
Die deutschsprachige Reihe lautet:
• futtern, Fuodar, Fudloch, Füdle, futuz, Vater, Fett, Futter, Faden, Fass, fesseln, Fessel,
fasten, Fuß, Fest, Wotan, resp. Ziu & Thor.

Die Fortpflanzungssymbole
In der Regel bilden die Wörter Elementarsymbole, die man zum Überleben in einer archaischen
Umgebung benötigt. Sicherlich haben diese Wörter damals einen Ehrenplatz erhalten aber heute
sind einige Symbole zu Schimpfwörter herabgesunken, wie in Englisch fóðr, fuð (fud), in
Niederländisch: foeteren67, hondsvot, vod68 oder vot69 und in Deutsch: Füdle, Fudloch (für die
Vagina).

Fut als “vitale Lebensenergie”


Das Schlüsselwort ᚠᚢᚦ verweist auf nach „fut" (Vitalität, Lebenskraft, Lebensenergie), wozu im
West-Flämischen Dialekt auch die Bedeutung “Sperma” gehört70.

67 Foeteren (schimpfen) ist verwandt mit se foutre de qn qc. (Französisch) und se foutre ‘schimpfen', 'auf jemandem
scheißen’; und foutre = sex haben; aus dem Latein futuō (→ futuere, vaginale Sex haben) (mit unsicherer
Herkunft).
68 vod (Lappen) – Herkunft unsicher
Quelle: Sijs, Nicoline van der (samensteller) (2010), Etymologiebank, op http://etymologiebank.nl/
69 vot (kont) (1599) –
Quelle: Sijs, Nicoline van der (samensteller) (2010), Etymologiebank, op http://etymologiebank.nl/
70 fut (Vitalität, Lebenskraft, Lebensenergie): in West-Flämisch auch ‘Sperma’ [1873; WNT].
Quelle: Sijs, Nicoline van der (samensteller) (2010), Etymologiebank, (op http://etymologiebank.nl)
Vut als ein Abgott und Kürzel für Wotan

Wotan als Vut


Jacob Grimm sieht im lettischen Vidvut den Vodan der Viden (Letten). Auch in Graubünden ist
Vuodan (Wotan) als „Vut“ in der Erinnerung erhalten geblieben71:.
Die höchste und oberste gottheit, wie man annehmen darf, allgemein unter allen
deutschen stämmen verehrt, würde in gothischer mundart geheißen haben Vôdans; sie
hieß ahd. Wuotan, und diese benennung erscheint noch, wenn gleich selten, als
eigenname: Wuotan trad. fuld. 1, 149. 2, 101. 105. 108. 128. 158. 161. Woatan 2, 146.
152. Longobarden schrieben Wôdan oder Guôdan, Altsachsen Wuodan, Wôdan,
wiederum in Westfalen, mit dem vortritt des G, Guôdan, Gudan, Angelsachsen Vôden,
Friesen Wêda, nach der neigung ihres dialects auslautendes N wegzuwerfen, und ô auch
ohne folgendes i umzulauten [Fußnote]. die nord. form ist Ođinn, bei Saxo Othinus,
færöisch Ouvin (gen. Ouvans, acc. Ouvan).

In Graubünden, woraus die tiefhochdeutsche verbreitung des namens hervorgeht, hat die
romanische sprache den ausdruck Vut Alamannen oder Burgunden der frühsten zeit
abgehört, und, im sinn von abgott, götze (1 Cor. 8, 4) bis heute bewahrt

Aus diesen Angaben wird klar, dass der erste Buchstabe von Wotan neben „W“ auch „V“ oder
„G“ (Guôdan), der zweite Buchstabe neben „O“ auch ein „U“, „UO“ (in Guôdan) oder „E“
(im friesischen „Wêda“) und der dritte Buchstabe neben „D““ auch „T“ sein kann.

Der St.Vitus-Kult vereinigt zum ersten mal Europa


Selbstverständlich konnte Europa erst vereinigt werden nachdem der St.Vitus-Kult in gang
gesetzt und anstelle eines Svetovid (Svantovit)-Heiligtums ein riesige Kathedrale72 für Sint
Vitus in Prag eingeweiht worden war73.
Die Konzentration der geschriebenen Götternamen und Schlüsselwörter wie die “vot”, “vut” und
“fut”-Symbole im Futhark Alphabet machten das Runen-Alphabet anfällig für destruktive Angriffe
der Kirche.
Die Reliquien des St. Vitus werden dazu in die Missionsgebiete versandt wo man einen alten Abgott
„Vit“ oder „Vut“ durch Konkurrenz mit St. Vitus oder notfalls mit Gewalt bekämpfte. Nach
wenigen Generationen hatte die Bevölkerung ohnehin vergessen wie der Austausch stattgefunden
hatte und verehrte St. Vitus wie der alte „Vut“ (Wotan)74.
Eine beträchtliche Anzahl St. Vitus Kirchen wurde gebaut in:
• St. Vitus Kirchen in Deutschland : 209, hauptsächlich im Süden (Bayern, Thuringen ,
Baden-Württemberg , ...)
• St. Vitus Kirchen in Österreich : 76 (hauptsächlich in Nieder-Österreich)
• St. Vitus Kirchen in der Tsjechischen Republik: 44
• St. Vitus Kirchen in Italien: 20
• St. Vitus Kirchen in der Niederlande: 10-15, wovon 50% in Friesland
71 Band Jacob Grimm ... 1,377.378 sieht im lettischen Vidvut den Vodan der Viden (Letten), aber nach Vogt 1, 141 ist
Widewud, Waidewud ein preussischer könig. Quelle: Deutsche Mythodologie: III. Band
(auch zitiert in Von den Völkern, die nach dem Futhark benannt worden sind ...)
72 The Gothic Masterpiece of St Vitus Cathedral Prague
73 The unification of medieval Europe und A Scenario for the Medieval Christianization of a Pagan Culture
74 A Scenario for the Medieval Christianization of a Pagan Culture und The unification of medieval Europe
Svantovid / Svetovid
Genau genommen wurden die Kirchen von der Bevölkerung wohl zunächst als Svetovid- oder
Svantovit-Tempel betrachtet.
Dort wo die Germanen und Slawen zusammenlebten verlief der Übergang von Wotan zu Svetovid /
Svantovit fließend. St. Vitus konnte auch sowohl als Ersatz für Vut, Vidvut oder Svetovid
herangezogen werden
Der Kriegsgott Svantovit (Sveti Vid) mit vier Gesichtern wurde an Kap Arkona auf Rügen verehrt.
Das Heiligtum galt als geistiges Zentrum der Slawen und insbesondere der auf Rügen ansässigen
Ranen. Es wurde 1168 vom dänischen König Waldemar zerstört.
Das Kloster Corvey organisierte die Missionsarbeit zum Austausch der Vit- und Vut-Kultstätten
gegen St. Veits-Kirchen:
Der rechtliche Anspruch, den das Kloster Corvey vom 12. bis ins 17. Jahrhundert auf
die Insel Rügen erhob, wird in der Forschung auf den Svantovit-Kult bzw. auf eine
Missdeutung dieses Kults als Verehrung des heiligen Veit (lat. sanctus Vitus), des
zweiten Patrons des Klosters Corvey, zurückgeführt75.

Wörter, die aus dem Futhark- Alphabet stammen


In der Studie des germanischen „Wit“-Konzepts untersuchte ich welche Wörter eindeutig aus dem
„Futhark“-Wort oder eindeutig aus anderen Quellen stammen.
Dabei wurde für die niederländische Wörter zugegriffen auf die Niederländische „Etymologiebank“
in http://etymologiebank.nl/ [(Sijs, Nicoline van der (samensteller) (2010)].
Die Anzahl der Wörter mit unsicherer Herkunft ist in nachfolgender Tabelle gelb markiert.
Als Ergebnis kann man feststellen dass die Wörter “wet” („Gesetz“) und “weten” „Wissen“) aus
dem Wort vidēre (Latein: ‘sehen’) stammen, was wohl mit dem germanischen „vid“-Konzept
zusammenhängt.

75 Svantovit und der heilige Veit


Englische Wörter, die vielleicht aus dem Futhark-Alphabet stammen
In The Kernel of the Futhorc Languages dokumentiere ich eine Wortliste die man aus einer
“futhorc”-Reihe in Englisch ableiten könnte:

Wort/Link Bedeutung Herkunft / Ursprung Quelle/Autor


fasten (v.) fesseln PIE *fast "solid, firm" Etymonline
fat (adj.) fett PIE *poid- Etymonline
father (n.) Vater (genetisch) PIE *pəter- "father" Etymonline
fathom (n.) Längenmaß PIE *pot(ə)-mo-, Etymonline
feast (n.) Fest, heiliger Platz PIE *dhis-no- "divine, holy Etymonline
;consecrated place,"
feed (v.) füttern PIE root *pa- "to feed." Etymonline
fetter (n.) fesseln PIE root *ped- "foot." Etymonline
fit (adj.) Passend, angemessen unbekannt Etymonline
fodder Futter PIE *pa-trom / *pa- "to feed." Etymonline
foot (n.) Fuß PIE root *ped- "foot." Etymonline
foster (v.) Vater (Ernährer) PIE root *pa- "to feed." Etymonline
fud (n.) Hintern, (ggf. Vagina) unbekannt Etymonline
Krodo
taw (v.) (Leder) herstellen Proto-Germanic root *taw- "to Etymonline
make, manufacture"

Thor Odins ältester Sohn from *þunroz (Donner) Etymonline


Tiw Himmelsgott PIE *deiwos"god Etymonline
Tuesday (n.) (from Tiwes, → Tiw, "Tiu") related to Zeus
Tuesday (n.) from PIE *deiwos "god," from root Etymonline
*dyeu- "to shine," in derivatives
"sky, heaven, god."
wit Einsicht, Intellekt PIE root *weid- "to see," Etymonline
metaphorisch → "to know."
Woden Odin Anglo-Saxon god, from PIE *wod-eno-, *wod-ono- Etymonline
Old English, see Odin "raging, mad, inspired,"
from root *wet- (1) "to blow;
inspire, spiritually arouse"
wood (adj.) verrückt PIE *wet- (1) "to blow; inspire, Etymonline
(mittlerweile veraltet) spiritually arouse;"
Tabelle 12 Englische Wörter, die vielleicht aus dem Futhark-Alphabet stammen
Niederländische Wörter, die vielleicht aus dem Futhark-Alphabet stammen
In Niederländisch kann man eine ähnliche Reihe aus „Futhark“ zusammensetzen:
Wort/Link Bedeutung Herkunft Quelle/Autor
feest Freudevolle Feier Latein bn. fēstus M. Philippa e.a. (2003-2009)
fit "gesund“ von Englisch „ fit“ und unsicher M. Philippa e.a. (2003-2009)
fitten ‘anpassen' (?)
foeteren schimpfen Latein futuere M. Philippa e.a. (2003-2009)
(unbekannt)
fut Vitalität, Lebenskraft, - Energie unklar M. Philippa e.a. (2003-2009)
futiel Nichtig, unbedeutend Aus dem Latein fūtilis M. Philippa e.a. (2003-2009)
Krodo
pit Samenkorn, Samenkern unbekannt M. Philippa e.a. (2003-2009)
thor Nordischer Gott → Donner van Veen en van der Sijs (1997)
touwen Verarbeiten von Leder Go. taujan (= tun) J. Vercoullie (1925)
Tuw76 Der alte Himmelsgott *Tīwaz Taaldacht (NL)
vadem Altes Längenmaß → Faden ‘draad’ M. Philippa e.a. (2003-2009)
vader Ein Mann der ein Kind hat ‘vader’, < pie. *ph2tḗr M. Philippa e.a. (2003-2009)
[Erzeuger77 eines Kindes]
vasten fasten (nicht essen / trinken) → festhalten M. Philippa e.a. (2003-2009)
vat Tonne unbekannt M. Philippa e.a. (2003-2009)
vatten (be)greifen (be)greifen (1351) N. van der Sijs (2001)
vet Fett (gut ernährt) Pr.-Germ. *faitijan- M. Philippa e.a. (2003-2009)
‘mästen’
veter Kord, Schnur → ‘Fuß-(Fessel)’ M. Philippa e.a. (2003-2009)
voeden Füttern → pie. *peh2(i)- M. Philippa e.a. (2003-2009)
„mit einem Fuß ausstatten“ (?) ‘Vieh hüten’
voet Der Unterteil einer Sache Latein: pēs M. Philippa e.a. (2003-2009)
vot Kont; ab 1599 als „Vagina“ fehlt van Veen en van der Sijs (1997)
wet System mit Gesetz-Regeln von → weten (wissen). M. Philippa e.a. (2003-2009)
weten Wissen, begreifen von → Latein vidēre M. Philippa e.a. (2003-2009)
‘sehen’
Wodan Germanische Gottheit van → woede van Veen en van der Sijs (1997)
(unsicher)
woede Raserei Sehr unsicher M. Philippa e.a. (2003-2009)
wut / wit Wir beide → wi(r) & “t”78 Taaldacht-(W-woorden)

Tabelle 13 Niederländische Wörter, die ggf. aus dem Futhark-Alphabet stammen

76 Herkunft: *tīwaz ‘Gott, Gottheit’ (siehe tuw). Tuw (buchsäblich ‘God’) war der ursprüngliche Hauptgott, wurde aber
in der heidnischen Endzeiten als untergeordnet zum Donnergott und Wotan eingestuft.
77 Der Adoptivvater (foster-father im Gegensatz zum Erzeugervater) ; siehe für Details De kern van de “Futhark”-talen
78 Aussage von Jacob Grimm
Deutsche Wörter, die vielleicht aus dem Futhark-Alphabet stammen
In Deutsch kann man eine ähnliche Reihe aus „Futhark“ zusammensetzen:
Wort/Link Bedeutung Herkunft Quelle/Autor
Faden Draht Latein: filum Deutsches Wörterbuch
Fassung Fassung Latein: captus, conceptus Deutsches Wörterbuch
Fasten nicht essen, ...aus der terminologie des Deutsches Wörterbuch
enthalten jüdisch christlichen cultus von
den Gothen empfangen...
Fessel Fessel Deutsches Wörterbuch
Fesseln Festbinden die wurzel ist goth. fitan Deutsches Wörterbuch

Fest festmachen vor allem fällt seine Deutsches Wörterbuch


abwesenheit im goth. auf.
Fett Fett unhochdeutsches, erst durch Deutsches Wörterbuch
Luthers bibel eingedrungnes
wort
Fud, Füdlein, Vulva ? Deutsches Wörterbuch
Futuz
Fuß Fuß Deutsches Wörterbuch
Futter Ernährung, zeugen, fuot Deutsches Wörterbuch
in sich aufnehmen
Futtern Fluchen, kopulieren foutre, futuere (s. DWB futern) Deutsches Wörterbuch
„foutre une femme“.
Krodo
Tau Seil aus nd. tau seil, Deutsches Wörterbuch
Thor
Vater Vater (genetisch) Stamm: pa „nähren“ Deutsches Wörterbuch
hüten, schützen
Wotan
Wut Wut idg. wurzel *et-, *ot- Deutsches Wörterbuch
(*at-) 'blasen, inspirieren'
Ziestag alemannischer name lat. Martis dies: ziestag Deutsches Wörterbuch
des dienstags
Ziu
Tabelle 14 Deutsche Wörter, die vielleicht aus dem Futhark-Alphabet stammen
Die Quellen werden entnommen aus dem Deutschen Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm.
Die Schlüsselwörter der Alt-Griechischen Sprache
Die Schichtbildung in der sprachlichen Evolution
Es gibt einen guten Grund für mich diese Essay mit den provenzalischen, germanischen und Sami-
Sprachen anzufangen und die Behandlung der mediterranen, einschließlich griechischen,
lateinischen und slawischen Sprachen bis zum Schluss auf zu heben.
Die Komplexität der germanischen und Sami Sprachen verhalten sich einfacher als die mediterrane
Sprachen, in deren Fundamenten die griechische Kolonisten und römische Verwalter gewaltig
Einfluss genommen haben.
Auch die provenzalische Sprache hat natürlich gelitten unter den Griechen und anschließend den
Römern. Außerdem haben die Griechen auch die Römer beeinflusst. Die griechische Kolonisten
haben jedoch nur eine schmale Küstenregion besetzt, wo die Händler mit der lokalen Bevölkerung
in Kontakt blieb.
Die Römer und Griechen entwickelten jeweils eigene philosophische Systeme, die sich gegenseitig
beeinflusst haben. Deshalb werde ich die philosophische Hauptquellen soviel wie möglich getrennt
studieren. In nahezu allen bisher untersuchten germanischen, griechischen, slawischen, Sami und
provenzalischen Sprachen wurde die philosophische Hauptquelle im Nominativ der
Personalpronomina der ersten Person geortet. Die Quellen umfassen dabei sowohl den Singular,
Dual als auch den Plural.

Der Dual νώ, resp. νῶϊ (“wir zwei”) in Alt-Griechischer Sprache


In der Alt-Griechischen Sprache kann man den Dual νώ identifizieren, der sich in epischer Form als
νῶϊ (“wir zwei”) gestaltet79.
Der germanische und griechische Duale gestalten sich als unterschiedlich. Im Eintrag wir seines
Wörterbuchs erwähnt Jacob Grimm das „t“ in „wit“ („wir zwei“) als „angehängte Zweizahl“:
Neben der pluralform steht im älteren germ. der dual wit (t ist angehängte zweizahl) 'wir
beide'.

Der Buchstabe “t”, der auch im niederländischen Wort „twee“ und im englischen „two“ den Dual
andeutet fehlt im Dual νώ beziehungsweise νῶϊ (“wir zwei”) der Alt-Griechischen Sprache.

Die Schlüsselwörter der Alt-Griechischen Sprache


Die griechischen Wörter “νόος” und “νοῦς” (Nous80) kann man in Englisch übersetzen als “wit”,
“witness”, “wit (v.)” beziehungsweise “wit (n.)” und sind verwandt mit der Weisheit. Das gotische
Wort witan ("wissen") korreliert mit Wotan (“der wissende Gott”).
Es gibt eine ähnliche Korrelation zwischen den Alt-Englischen Wörtern “wit” (“wir beide”) und “to
wit” (“Einsehen”) beziehungsweise in Alt-Griechisch zwischen “νοος” (“wit”, “Einsicht”) und dem
Nominative Dual “noo(in)” (“wir beide”) des Personalpronomens der ersten Person,
In Alt-Griechisch schreibt man “noo(in)” als “νώ”, νῶϊ, νῶιν und νῶν (“wir beide”), wobei man
rückwärts lesend das Personalpronomen Singular der ersten Person ἰώ (iṓ), beziehungsweise ἱών
(hiṓn) des Äolischen (beziehungsweise Böotischen) Dialekt entziffern kann.

79 Für Details: The etymology of the Greek dual form νώ (νῶϊ)


80 Im Deutschen wird „Nous“ meist mit „Geist“, „Intellekt“, „Verstand“ oder „Vernunft“ wiedergegeben.
(Quelle:Nous)
ἱών (hiṓn, „ich“) o-o νῶϊ (nooi, “wir zwei”)
Rückwärts gelesen korreliert der Singular ἱών (hiṓn) mit dem Dual νῶϊ (“wir zwei”) des gleichen
Personalpronomens für die ersten Person. Das kann natürlich ein Zufall sein, oder aber ein
sorgfältig ausgedacht Konzept.

“Ion”, “Ionisch”
Auch die Etymologie (die offiziell als “unbekannt” erklärt wird) des Schlüsselwortes “Ion” im
Namen “Ionisch” kann zusammenhängen mit dem Singular Personalpronomen der ersten Person
ἰώ (iṓ), beziehungsweise ἱών (hiṓn) des Äolischen (beziehungsweise Böotischen) Dialekt.

Die Wut des Wotans


Die oft erwähnte Charaktereigenschaft „Wut“, die dem Hauptgott „Wotan“ angedichtet wird,
erscheint mir mit der Einsicht (in Englisch: “wit”) und dem damit verbundenen germanischen Dual
Personalpronomens „wir beide“ (in Englisch: “wit”) unverständlich. „Wut“ ist eher ein
Zufallsprodukt, das unglücklicherweise ähnlich klingt.

„Tiw“ o-o „wit“


Durch Umkehrung der Leserichtung kann der Name des germanischen Himmelgottes “Tiw” aus
“wit” abgeleitet werden. Symbolisch betrachtet sind beide Himmelgötter als “weise” Gestalten
gestartet, wobei Witan wohl als “Tiws Vater oder Sohn” entstanden sein kann.

νῶϊ (“wir zwei”) und “νοῦς” (Nous) in Homers Ilias


Beide griechische Wörter νώ, beziehungsweise νῶϊ (“wir zwei”) und “νόος” beziehungsweise
“νοῦς” (Nous) sind in Homers Ilias auffindbar in Buch Δ 41881 beziehungsweise 1 [130]82.
Diese Wörter können als Fundament eines philosophisches System gegolten haben. Seit der
Veröffentlichung von Ilias und Odyssee ist das „Nous“-Konzept von nahezu allen Philosophen
studiert und erweitert worden, unter anderen durch Heraklit, Parmenides, Anaxagoras, Sokrates,
Plato, Aristoteles, Plotin, Valentin, Simon Magus, Averroes, die Kirchenväter… Sicherlich gehört
das „Nous“-Konzept zur fundamentalen Basis der Philosophie.

Das λόγος (“Logos”)-Konzept


Anschließend würde das „Nous“-Konzept erweitert zum λόγος (“Logos”)-Konzept.
Das griechische Wort λόγος stammt vom Verb λέγω, légō, lit. 'Ich sage') und ist ein Äquivalent der
provenzalischen Konjugation “D” & “iéu” → “Diéu” (“Ich sage”).
Der Logos wurde zur technischen Formel der Westlichen Philosophie und zwar ab
Heraklit (~  535 – ~ 475 BC), der die Logos als Maß definierte für Ordnung und
Wissen.[3] 83

Die Logos gestaltete sich als die Logik zur Untermauerung eines Arguments.[4]84.

81 Lexicon of the Homeric Dialect - by Richard John Cunliffe - University of Oklahoma Press, 1963
82 Notes to the Philosophical “Nous”-Concept
83 Cambridge Dictionary of Philosophy (2nd ed): Heraclitus, 1999.
84 Butler, S. "The Appeals: Ethos, Pathos, and Logos". members.tripod.com. Retrieved 2016-10-27.
Die Liste der auf dem Logos basierenden Veröffentlichungen umfasst die Werke der Sophisten,
Aristoteles, die Stoiker, Philo von Alexandrien und Carl Jung. Hinzu kommen das Soefisme und
das Evangelium von Johannes,85
Im Gegensatz zum Wort νόος (Nous, die göttliche Einsicht) korreliert das Wort Logos (die göttliche
Gedanke) nicht mit dem Personalpronomen νῶϊ (“wir zwei”).
Die Basis für beide Wörter Logos als „göttlicher Gedanke“ und λέξις als „Wort“ ist das Verb légō
(λέγω), was übersetzt wird als "(Ich) zähle, sage, spreche, ..." 86, was genau übereinkommt mit dem
provenzalischen Verb „diéu“ („ich sage“) und dem provenzalischen Substantiv Diéu („Gott“).

Der gemeinsame Kern der Begriffen


Der gemeinsame Kern der Begriffen νόος (Nous, die göttliche Einsicht), λόγος (Logos, die göttliche
Gedanke) und Diéu („ich sage“ und„Gott“) ist das Personalpronomen „ich“/“wir zwei“ der ersten
Person in den Formen νῶϊ (“wir zwei”) und “iéu“ („ich“).

Gab es ursprünglich nur den Dual und keinen Singular?


Genau genommen müssen wir noch prüfen ob Diéu („ich sage“ und„Gott“) ursprünglich vielleicht
doch bereits ein Dual („wir beide sagen“) gewesen ist, der später zu „ich sage“ entwickelt hat. Die
dreifache Form des Kerns iéu könnte ein „ich“ („i“) und „du“ („u“) enthalten, die durch einem
Bindeglied „é“ zusammengehalten werden. Der ursprüngliche androgyne Urmensch aus Platos
Symposium hätte dann kein „ego“-Wort benutzt sondern selbstverständlich immer seine Ehefrau als
Partner in seinen Aussagen einbezogen: „wir beide sagen“ anstelle von „ich sage“.
Der Name Diéu repräsentiere dann ebenfalls einen ursprünglich androgynen Schöpfergott, was aber
bei Plato nicht erwähnt wird.
Plato hat die menschliche Form (als „bedrohlich“ für die Götter) göttlich und Marcus Tullius Cicero
hat den Menschen einen „sterblichen Gott“ genannt87. Beide haben wohl Recht gehabt und
vielleicht diese Weisheit aus der Sprache abgelesen....
Plato hat den Hybris der Menschen als Spaltung des dualen Menschen interpretiert, wobei Zeus die
duale Gestalt auftrennt wie man mit einem Haar ein Ei zerschneidet. Die Schwächung war gewollt
weil es den Menschen von den Göttern trennt und entmachtet. Es ist die Individualisierung des
ursprünglichen, doppelten Menschen.
Es war Varrus der als erster den Unterschied zwischen „divus“ und „deus“ zu erklären
versuchte. Darin wurde „divus“ für die ewige Götter und „deus“ für den zu Gott erhobenen
Menschen reserviert. Später hat man die Definition umgepolt und „divus“ für den
vergötterten Menschen wie zum Beispiel Caesar.88

85 Quelle: Logos
86 Üblicherweise wird Logos zwar als „Wort“ übersetzt, aber im grammatischen Sinne handelt es sich keineswegs um
einem Wort, wofür man den Begriff lexis (λέξις, léxis) benutzt.[9] Beide Wörter logos und lexis stammen jedoch
vom gleichen Verb légō (λέγω), was übersetzt wird als "(Ich) zähle, sage, spreche, ...".[1][9][10]
87 Quelle: Die Philosophie und die Wissenschaften - Vittorio Hösle – (1999) - Der Ausdruck „sterbliche Götter“ soll
von Haraklit stammen (Reid 1925; 153-54). (→ Cicero and the Rise of Deification at Rome)
88 Diodorus Siculus and the World of the Late Roman Republic
Die Schlüssel “iou” und “nos” in der Sprache Latein
Zunächst unterschied man in der Lateinischen Grammatik nur zwischen Singular “ego” / “tu” und
Plural “nos” / “vos”. Ein Dual oder Höflichkeitsfloskel existierte in Latein schlichtweg nicht.
Für ein nüchternes Soldatenvolk war die effiziente Lösung optimal, da man im Militärbereich keine
zeitaufwendige Schnörkel gebrauchen kann.
Die römische Zwillinge Romulus & Remus waren Brüder und mangels Frauen mussten die Römer
zur Fortpflanzung der Armee die Töchter ihrer Nachbarn entführen.
Die Römer benötigten am Anfang auch keine eigene Philosophie und wählten den Kauf auf dem
Sklavenmarkt auf um sich mit Lehrern und Philosophen zu umringen.

Die Schlüsselwörter “iou” und “IU”


Wie die provenzalische Bevölkerung wählten die Latinische Bevölkerung Italiens das Singular des
Ego-Pronomens als Schlüsselwort.
Prinzipiell basiert das Ego-Pronomen aus einer Vokalreihe wie zum Beispiel “ieu”, “iau”, “iou”
oder “iaω”, die wir auch in einigen Götternamen “dieu”, “diau”, “diou” beziehungsweise “diaω”
wahrnehmen.
Dieser Mechanismus einer Wortbildung wurde bereits beschreiben im Kapitel zur Conjugation in
der provenzalischen Sprache:
• “d” & “iéu” → “diéu” (“Ich sage”)
“*IOU89” gilt als Ursprung für „Iou-piter“, das später verwandelte in „Iu-piter“ oder „Jupiter“
(offiziell abgeleitet aus Proto-Italisch *djous “Tag, Himmel”).
Diverse iou-pronomina einschließlich einige der zugehörigen Götter sind in der Nähe Italien und
Roms identifiziert worden:
• Das Ego-Pronomen “jou” wird gefunden in Sutselvisch (in den Schweizer Alpen).
• Das Ego-Pronomen iòu më und m’iòu wird angewandt im Patois von Villar-St-Pancrace90.
• Das Ego-Pronomen “iu91” und der Himmelgott “Diu” wird benutzt in Sizilien.
• Das Ego-Pronomen Yiou und der Himmelgott Dïou wird gefunden in Nîmes92.
Ursprünglich waren diese Ego-Pronomina wohl direkt in anderen Wörtern integriert wie:
• „jung“ (Latein: „iuvenis“),
• das Englische Wort pious (Deutsch: „fromm“; Latein: „pius“),
• „Justiz“ (Latein: “justitia”),
• “justieren” (mittellateinisch iustare = berichtigen, zu lateinisch iustus, just ),
• “*djous” (“Tag, Himmel”), die von “iou” beziehungsweise “iu” abstammen.
Während der römischen und kirchlichen Regierung verbreiteten diese Ausdrücke sich in den
Regierungsbezirke und wurden von der lokalen Bevölkerung in de Sprache assimiliert.

89 The Latin name Iuppiter originated as a vocative compound of the Old Latin vocative *Iou and pater ("father") and
came to replace the Old Latin nominative case *Ious. (Name and epithets)
90 Diese Website war einiger Zeit verschollen und wurde aus dem Archiv in Patois van Villar-St-Pancrace in het web-
archief. Übernommen. The series of personal pronouns is: (Cas sujet Cas régime atone tonique direct indirect) Sg.
1°p a (l’) iòu më, m’ iòu 2°p tü, t’ të, t’ tü 3°p M u(l), al ei(l) së lu ei F eilo la eilo N o, ul, la - lu - Pl. 1°p nû* nû*
2°p òû* vû* vû* 3°p M î(z) së lû* iè F eilâ (eilaz) lâ* eilâ
91 Offiziell abgeleitet aus: Vulgar Latin *eo, von Latin ego (“I”).
92 “Yiou” & “Dïou” in the dialect of Nimes
Der Transfer der Ideen zu den Griechischen Kolonien

Νῶϊ (“wir zwei”) → Noi (“wir alle”)


Beim Studieren der griechischen “νώ”, νῶϊ (“wir beide”) und Lateinischen Personalpronomina
“nos” (“wir alle”) entdeckte ich in den Nachbarländern eine Vielzahl von Pluralformen “noi” (“wir
alle”)93. Selbstverständlich können diese “noi”-Varianten von “nos” abstammen, aber sie können
genauso gut zuvor als Dualis oder Plural “noi” existiert haben.
In einer späteren Phase können die „noi“-Wörter zum Plural verschoben worden sein wie das auch
mit den Pluralformen við, “vit” und wið94 der Sprachen Isländisch, Faroers beziehungsweise
Älvdalisch passiert ist.

“Nos” → “Nosotros”
Zunächst haben einige mediterrane Sprachen den Dual νῶϊ (“noi”, “wir beide”) der griechischen
Kolonisten übernommen.
Auch ist es denkbar, dass einige Völker den Pluralformen “nos” und “vos” die Phrasen “otros”
(“anderen”) oder auch den eigenen archaischen Dual “noi” und “voi” hinzugefügt haben.
Diese Zusätze “otros” (“anderen”) konnten den Sprachgebrauch helfen einen originalen Dual
(“noi”, “wir beide”) von der wahren Pluralform “nos” zu unterscheiden.
Der Mechanismus der Zusatzmarkierung “otros” (“anderen”) erklärt vielleicht auch warum der
Dual abgesehen von der alt-griechischen, hebräischen und arabischen Sprachen im gesamten
mediterrane Regio fehlt. Sogar in Italien kann die moderne Pluralform “noi” (“wir alle”) analog an
das alt-griechische νῶϊ (“noi”, “wir beide”) ursprünglich ein Dual gewesen sein.

Die vererbte “noi” und “voi” an die griechischen Kolonien


Eine ordentliche Zahl Mediterrane Sprachen (wie Aromunisch, Rumänisch, Neapolitanisch,
Katalanisch, Okzitanisch, Italienisch, Dalmatisch95 und Sizilianisch) gehörte zu den Sprachen, die
sich in oder nahe an den griechischen Kolonien befunden haben. Die können die “noi” und “voi”-
Plurale von den griechischen Kolonisten übernommen haben. Die griechische Kolonisierung hat
sich verbreitet in im 8e, 7e und 6e Jahrhundert vor Christus.
Eine Anzahl "i”-Markierungen96 in den Personalpronomina “noi” und “voi” werden identifiziert in
den Sprachen Aromunisch (Mazedonien und Albanien), Istriotisch (Kroatien), Sardinisch,
Rumänisch und Neapolitanisch, Dalmatisch, Italienisch, Sizilianisch und Venezianisch.

Das Fehlen der "i”-Markierungen in entfernten Regionen


Das Fehlen der “i”- und “otros”- Markierungen in den “nos”/”noi”-Personalpronomina in den
Sprachen Portugiesisch (bei der Atlantikküste), Rätoromanisch (in den Schweizer Alpen) und
Wallonisch (in Belgien) kann begründet werden mit den erheblichen Entfernungen zu den
griechischen Kolonien. Diese Sprachen konnten nicht auf Basis des νῶϊ das Charakter des Plurals
“nos” durch ein “i”- oder “otros”-Markierung verdeutlichen wollen.

93 Details (Tabellen) sind verfügbar in Notes to the usage of Nos and Vos, Nosotros and Vosotros
94 Siehe die Erläuterungen in der Karte auf der Webseite: The personal pronoun "We" in Scandinavian dialects
95 Dalmatien war einst eine römische Provinz Illyria (in Griechisch) oder Illyricum (in Latein) (aus: Wiktionary (Nōs)
96 "i”-Markierung → das „i“ in “noi” und “voi”
Das philosophische Nous-Konzept
Das philosophische Nous-Konzept stammt aus Griechenland. Die griechische Philosophie hat
Generationen von Philosophen beeinflusst. Das Nous-Konzept kann auch die Etymologie des
französischen Personalpronomen „nous“ („wir alle“) beeinflusst haben.
Die Schlüssel der mediterranen Sprachen
Die Schlüssel der mediterranen Sprachen entstammen einigen verschiedenen Quellen:
• Zu den allgemeinen Vokalwörtern gehören auch die Kategorien Ewigkeit, Gesetz 97 und die
Ehe, welche die germanische und mediterrane Sprachen oft teilen. Einige Wörter enthalten
Vokalkombinationen verschiedener Buchstaben als Symbol für Fundamentalelemente wie:
◦ â, ê, á, æ → aha → ahwa → aqua (“Wasser”)
◦ æ, æw, eu (in Alt-Englisch: “law (Gesetz), scripture (Schrift), ceremony (Zeremonie),
custom (Tradition), marriage (Ehe)”);
◦ æ (in Isländisch: “ewig”, “immer”)
◦ ἀιών (aiōn), aevum, aiws (in Gotisch: “lebenslänglich”, “Ewigkeit”)
◦ æ, Ehe, ee (übersetzt in Alt-Englisch, Deutsch, beziehungsweise Alt-Niederländisch)
◦ æ: (dialect, Fjolde) “ich” (Personalpronomen der ersten Person Singular)
◦ æ: ich (Personalpronomen der ersten Person Singular) (Dialekt, meistens in Trøndelag
und im Norden, Süden und Westen Norwegens).
◦ IAΩ (Gott)
◦ Εὔα (Eva)
• Die fundamentale Konjugationen “diéu” (“ich sage”), “siéu” (“ich bin”), “riéu” (“ich
lache”), “viéu” (“ich sehe”), die im Kapitel zur provenzalischen Sprache beschrieben
worden sind.
• Lateinische Ausdrücke mit Bezug auf Regierungsregelungen, die auf den IOU-Kern des
Hauptgottes Jupiter basierten wie zum Beispiel: ius (Recht), inius (Gegenteil), iustus,
iustitia, iurare, iubere, iurista, iuridicus, iurisdictio (mit dicere) iudex, Iu-piter, gius, giure,
jura, jus, jury, und jurisprudentia. Zudem sind spezielle griechische Ausdrücke wie
Akademie, Alphabet, Androgyn,... (siehe die Liste von Gräzismen) bekannt, die dem
lateinischen Wortschatz hinzugefügt wurden. Diese griechische und lateinische Ausdrücke
wurden den mediterranen Sprachen vererbt.
• Die fundamentale Elemente des Nous-Konzept, das in Französisch als “le noûs”
buchstabiert wird und direkt vom griechischen νοῦς abstammt. In Französisch ist das
Personalpronomen nous (Plural “wir alle”) vielleicht auf “le noûs” abgestimmt.
Diese breite Wortspektrum kann in den mediterranen Sprachen vorgefunden werden. Die älteste
griechische Wortimporte mögen zu den Küstenregionen beschränkt geblieben sein. In den
entfernten Regionen die weniger von den griechischen beziehungsweise römischen Eingriffen
beeinflusst wurden, blieb die Einwirkung der Fremdsprachen geringer.
Namentlich die Einwirkung des fehlenden grammatischen Dualis kann einigen Völker überzeugt
haben den Pluralform “noi” anstelle von “nos” zu wählen oder dem Personalpronomen „nos“
“otros”-Markieringen hinzuzufügen.
Die Anwendung der Pluralformen “noi”/”voi” und die Ergänzung der Zusätzen “otros”für
“nos”/”vos” und “noi”/voi”, die man geraume Zeit in den mediterranen Sprachen wahrgenommen
hat, sind vergleichbar mit den Dual-Wörtern við, “vit”, wið in die Pluralformen der Sprachen
Isländisch, Faroers beziehungsweise Älvdalisch.

97 In Niederländisch „Wet“, verwandt mit weten „wissen“, abgeleitet von Idg. wt. wid = sehen (vgl. Lat. videre =
sehen): „was man sieht weiß man auch“.
zitiert aus Sijs, Nicoline van der (samensteller) (2010), Etymologiebank, op http://etymologiebank.nl/
Karte der Europäischen philosophischen Konzepten
Die nachfolgende Karte illustriert die germanischen “wit”- und mediterranen “d” & “iéu” → “diéu”
(“ich sage”)”- Konzepte. Eine Grenzlinie markiert die Trennung der nördlichen “wit”-Regio von der
mediterranen Regio, die ebenfalls die Auswirkung der römischen Eroberungen darstellt.
Ein anderer, südlicher gelegene Grenzlinie kreuzt die am dünnsten bevölkerten Europäischen Zone
(das Departement Lozère, die römische Stadt Nemausis (Nimes) und die Cevennen in Süd-
Frankreich, wo die provenzalische Sprache das “diéu” (“ich sage”)”-Konzept aufbewahrt.
Östlich der Cevennen befindet sich in de Alpen die Savoyische Sprachregio, in dem sich eine
chaotische Mischung an Dialekten gebildet hat.
Im Norden Europas bilden die uralische, baltische und (teilweise auch die) slawische Sprachen die
Grenzzonen des germanischen “wit”-Konzept, die in der nachfolgende Karte nicht abgebildet
werden.
Die fleischfarbene “νῶϊ”-, “noi”- und “nous”-Markierungen illustrieren die möglichen Dual-Formen
für die Personalpronomina und das griechische “Nous”-Konzept, das möglicherweise mit dem
germanischen “wit”-Konzept zusammenhängt.

4: Karte der Europäischen philosophischen Konzepten


Appendix – Detailstudien in der Academia Datenbank
Chronologische Übersichtstabelle

Spr. Titel Datum

D Über die Evolution der Sprachen 16.11.2018 7 9

NL Over het ontwerpen van talen 7 8

E The Art of Designing Languages 7 7

E Notes to the usage of the Spanish words Nos and Vos, Nosotros and Vosotros 7 6

E Notes to the Dual Form and the Nous-Concept in the Inari Sami language 7 5

NL Over het filosofische Nous-concept 7 4

E Notes to the Philosophical " Nous " -Concept 7 3

E The Common Root for European Religions 7 2

E A Scenario for the Medieval Christianization of a Pagan Culture 7 1

NL Een scenario voor de middeleeuwse kerstening van een heidens volk 10.10.2018 7 0

E The Role of the Slavic gods Rod and Vid in the Futhorc-alphabet 6 9

E The Unification of Medieval Europe 6 8

E The Divergence of Germanic Religions 6 7

NL De correlatie tussen de dualis, Vut, Svantevit en de Sint-Vituskerken 6 6

E The Correlation between Dual Forms, Vut, Svantevit and the Saint Vitus 6 5
Churches
D Die Rekonstruktion der Lage des Drususkanals 6 4

D Die Entzifferung der Symbolik einer Runenreihe 6 3

E Deciphering the Symbolism in Runic Alphabets 6 2

E The Sky-God, Adam and the Personal Pronouns 6 1

NL Notities rond het boek Tiw 6 0

E Notes to the book TIW 5 9

D Von den Völkern, die nach dem Futhark benannt worden sind 5 8

E Designing an Alphabet for the Runes 5 7

D Die Wörter innerhalb der „Futhark“-Reihe 5 6

E The hidden Symbolism of European Alphabets 5 5

E Etymology, Religions and Myths 5 4

E The Symbolism of the Yampoos and Wampoos in Poe's “Narrative of Arthur 5 3


Gordon Pym from Nantucket”
D Notizen zu " Über den Dualis " und " Gesammelte sprachwissenschaftliche 5 2
Schriften " 5
NL Ϝut - Het Nederlandse sleutelwoord 5 1
E Concepts for the Dual Forms 5 0

E The etymology of the Greek dual form νώ (νῶϊ) 4 9

E Proceedings in the Ego-pronouns' Etymology 4 8

NL Notities bij „De godsdiensten der volken“ 4 7

E The Role of *Teiwaz and *Dyeus in Filosofy 4 6

E A Linguistic Control of Egotism 4 5

E The Design of the Futhark Alphabet 4 4

E An Architecture for the Runic Alphabets 4 3

E The Celtic Hair Bonnets 4 2

D Die keltische Haarhauben 4 1

NL De sculpturen van de Walterich-kapel te Murrhardt 4 0

E The rediscovery of a lost symbolism 3 9

NL Het herontdekken van een vergeten symbolisme 3 8

NL De god met de twee gezichten 3 7

E The 3-faced sculpture at Michael's Church in Forchtenberg 3 6

NL Over de woorden en namen, die eeuwenlang bewaard gebleven zijn 3 5

NL De zeven Planeten in zeven Brabantse plaatsnamen 3 4

E Analysis of the Futhorc-Header 3 3

E The Gods in the Days of the Week and inside the Futhor-alphabet 3 2

NL Een reconstructie van de Nederlandse scheppingslegende 3 1

E The Symbolism in Roman Numerals 3 0

E The Keywords in the Alphabets Notes to the Futharc's Symbolism 2 9

E The Mechanisms for Depositing Loess in the Netherlands 2 8

NL Over het ontstaan van de Halserug, de Heelwegen en Heilwegen in de 2 7


windschaduw van de Veluwe
E Investigations of the Rue d'Enfer-Markers in France 2 6

D Die Entwicklung des französischen Hellwegs ( " Rue d'Enfer " 2 5

NL De oorsprong van de Heelwegen op de Halserug, bij Dinxperlo en Beltrum 2 4

E The Reconstruction of the Gothic Alphabet's Design 2 3

D Von der Entstehungsphase eines Hellwegs in Dinxperlo-Bocholt 2 2

NL Over de etymologie van de Hel-namen (Heelweg, Hellweg, Helle..) in 2 1


Nederland
NL Recapitulatie van de projecten Ego-Pronomina, Futhark en Hellweg 2 0

NL Over het ontstaan en de ondergang van het Futhark-alfabet 1 9

D Die Etymologie der Wörter Hellweg, Heelweg, Rue d'Enfer, Rue de l'Enfer 1 8
und Santerre
E The Etymology of the Words Hellweg, Rue d'Enfer and Santerre 1 7

E The Decoding of the Kylver Stone' Runes 1 6


E The Digamma-Joker of the Futhark 1 5

E The Kernel of the Futhorc Languages 1 4

NL De kern van de Futhark-talen 1 3

D Der Kern der Futhark-Sprachen 1 2

NL De symboolkern IE van het Nederlands 1 1

E Notes to Guy Deutscher's "Through the Language Glass" 1 0

E Another Sight on the Unfolding of Language 0 9

E Notes to the Finnish linguistic symbolism of the sky-god's name and the days 0 8
of the week
E A modified Swadesh List 0 7

E A Paradise Made of Words 11.04.2018 0 6

E The Sky-God Names and the Correlating Personal Pronouns 12.11.2017 0 5

E The Nuclear Pillars of Symbolism 28.10.2017 0 4

E The Role of the Dual Form in Symbolism and Linguistics 17.10.2017 0 3

E The Correlation between the Central European Loess Belt, the Hellweg- 08.10.2017 0 2
Markers and the Main Isoglosses
E The Central Symbolic Core of Provencal Language 07.10.2017 0 1
Inhalt
Abstract ................................................................................................................................................1
Zusammenfassung................................................................................................................................2
Einführung über den Entwurf eines Wortes..........................................................................................3
Einfachwörter wie Aa, Ae, Die, Ee, Ie, IJ........................................................................................3
Einfachwörter wie â, ê, á, æ, ἀιών (Ewigkeit), ee, die Ehe.............................................................3
Die reinste Indo-Europäische Sprache.................................................................................................4
Die provenzalische Sprache (Diéu = „Ich sage“)............................................................................4
Die Rangordnung der Vokalen....................................................................................................4
Dyaus..........................................................................................................................................5
Der Zerfallsprozess.....................................................................................................................6
Das “Marsiho”-Dialekt................................................................................................................6
Die Provence...............................................................................................................................6
Die Sprachregeln.........................................................................................................................6
Der Vokaltausch..........................................................................................................................8
Die Symbolik der Einzelbuchstaben......................................................................................8
Die Sprachgrenze zwischen integrierten und losen Personalpronomina....................................9
“Avoir” und “savior”...................................................................................................................9
Die Rätoromanische Dialekten.................................................................................................10
Dïóu u = „Ich sage“.......................................................................................................................10
Die Übergangszonen Savoie, Sardinien und Wallonien.................................................................11
Der grammatische Dual im savoyische Dialekt........................................................................12
Der philosophische Kern der germanischen Sprachen.......................................................................13
Wit = “wir beide”...........................................................................................................................13
Die Sprachgrenze für das “wit”-Konzept..................................................................................14
Der grammatische Dual „Wit“ als Schlüsselelement................................................................14
Notizen zur Älvdalischen Sprache............................................................................................15
Notizen zu Yair Sapir: Elfdalian...........................................................................................15
Notizen zu Runenschrift noch vor 100 Jahren in Westschweden lebendig..........................16
Die „Dalrunen“ ........................................................................................................................16
Die rätselhafte Limburgische Dual-Form “weet” (“wir beide”)...............................................17
“Weet” in der Wiktionary.....................................................................................................17
Die (Russische ?) //enacademic.com - Kopie einer Wikipedia-Webseite............................17
Diskussion WikiWörterbuch zum grammatischen Dual......................................................17
De Grenzzone der Uralischen Sprachen.............................................................................................18
Die samische Sprache und Flagge.................................................................................................18
Die samische Sprache...........................................................................................................18
Das Schüsselwort Jumala...............................................................................................................19
Die Schlüsselelemente in den Sami Dialekten..........................................................................21
Der Entwurf des Futhark Alphabets...................................................................................................22
Die Rolle der Schlüsselwörter im Futhark Alphabet.....................................................................22
Krodo........................................................................................................................................22
Die Anfangsbuchstaben des Futhark-Alphabets.......................................................................23
Die “A”-”I”-”Ω”-Struktur des Runenalphabets.............................................................................24
Das Optimieren des Runenalphabets durch stablosen Runen ..................................................24
Die Evolution des Futhark-Alfabets..............................................................................................25
Das älteste Futhark-System.......................................................................................................25
Die Codierung der Personalpronomina................................................................................25
Die Schlüsselwörter in den 6 ersten Buchstaben ᚠ, ᚢ, ᚦ, ᚩ, ᚱ, ᚳ ................................................25
Die Buchstaben des Frankenkönigs Chilperich I......................................................................26
Der Entwurf des gotischen Alphabets.......................................................................................26
Der Wortschatz des Futhark Alphabets...............................................................................................27
Die Fortpflanzungssymbole .........................................................................................................27
Fut als “vitale Lebensenergie”.......................................................................................................27
Vut als ein Abgott und Kürzel für Wotan.......................................................................................28
Wotan als Vut............................................................................................................................28
Der St.Vitus-Kult vereinigt zum ersten mal Europa......................................................................28
Svantovid / Svetovid.................................................................................................................29
Wörter, die aus dem Futhark- Alphabet stammen..............................................................................29
Englische Wörter, die vielleicht aus dem Futhark-Alphabet stammen.....................................30
Niederländische Wörter, die vielleicht aus dem Futhark-Alphabet stammen...........................31
Deutsche Wörter, die vielleicht aus dem Futhark-Alphabet stammen......................................32
Die Schlüsselwörter der Alt-Griechischen Sprache...........................................................................33
Die Schichtbildung in der sprachlichen Evolution........................................................................33
Der Dual νώ, resp. νῶϊ (“wir zwei”) in Alt-Griechischer Sprache................................................33
Die Schlüsselwörter der Alt-Griechischen Sprache.......................................................................33
ἱών (hiṓn, „ich“) o-o νῶϊ (nooi, “wir zwei”)........................................................................34
“Ion”, “Ionisch”....................................................................................................................34
Die Wut des Wotans.............................................................................................................34
„Tiw“ o-o „wit“....................................................................................................................34
νῶϊ (“wir zwei”) und “νοῦς” (Nous) in Homers Ilias.........................................................34
Das λόγος (“Logos”)-Konzept.............................................................................................34
Der gemeinsame Kern der Begriffen........................................................................................35
Gab es ursprünglich nur den Dual und keinen Singular?..........................................................35
Die Schlüssel “iou” und “nos” in der Sprache Latein........................................................................36
Die Schlüsselwörter “iou” und “IU”..............................................................................................36
Der Transfer der Ideen zu den Griechischen Kolonien..................................................................37
Νῶϊ (“wir zwei”) → Noi (“wir alle”).......................................................................................37
“Nos” → “Nosotros”.................................................................................................................37
Die vererbte “noi” und “voi” an die griechischen Kolonien.....................................................37
Das Fehlen der "i”-Markierungen in entfernten Regionen ......................................................37
Das philosophische Nous-Konzept...........................................................................................38
Die Schlüssel der mediterranen Sprachen..........................................................................................39
Karte der Europäischen philosophischen Konzepten........................................................................40
Appendix – Detailstudien in der Academia Datenbank......................................................................41
Chronologische Übersichtstabelle.................................................................................................41

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