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Kurzbeschreibung
Open Space ist eine lebendige Konferenzmethode, bei der zu einem Rahmenthema bzw.
einem Problem selbstgesteuert und selbstbestimmt Lösungsansätze erarbeitet sowie Verän-
derungsprozesse in Gang gesetzt und bewältigt werden. Sie eignet sich wegen ihrer Offen-
heit auch besonders für sehr grosse Gruppen.
Altersgruppe 14 – 99
Gruppengrösse 5 – 1’000
Gruppeneigenschaften Erwachsene und Jugendliche
Dauer halbtags, ganztägig, mehrtägig (zusammen)
Ort -
Personal ModeratorIn, HelferInnen
Vorbereitungsaufwand hoch
Materialbedarf hoch
Inhaltlich offen? nein
Teilnehmerrekrutierung ausgewählte TeilnehmerInnen/Gruppen, feste Gruppen, ge-
wählte TeilnehmerInnen/Vertreter/Delegierte, offene Gruppen
Der Zeit- und Raumplan dient nur zur Ori- Anders dagegen verhalten sich Schmetter-
entierung. Das Zeitmanagement liegt ganz linge. Auf den ersten Blick scheinen sie
in der Hand der jeweiligen Workshop- keinen Beitrag zu leisten. Sie verbringen
Gruppe. Denn Ideen und Anregungen ihre Zeit mit Kaffeetrinken, schwatzen u.ä.
kommen nicht auf Kommando. Sie kom- Jedoch sind sie für das Gelingen eines
men, wenn die Zeit reif dafür ist. Die Ver- Open Space unverzichtbar. Sie prägen
antwortung über die Entscheidung obliegt den arbeitsfreien Raum, sie markieren
der Gruppe. Erholung und Entspannung. Darüber hin-
aus verwickeln sie andere in Gespräche
d) "Vorbei ist vorbei." und bringen so indirekt, ungeplant und
unstrukturiert neue Impulse in die
Während die vorherige Leitlinie sich auf Workshops.
den Beginn einer Arbeitsphase bezieht,
markiert diese Leitlinie den Abschluss. Das Gesetz der zwei Füsse ist ein Kern-
Wann ein Thema ausreichend bearbeitet punkt der Methode. Doch gerade in die-
ist, bestimmt die Gruppe. Das kann nach sem Punkt tun sich viele Teilnehmerinnen
kürzester Zeit sein, aber auch über den und Teilnehmer schwer. Es ist ungewohnt,
abgesteckten zeitlichen Rahmen hinaus- die Freiheit zu geniessen, dorthin zu ge-
gehen. Auch hier liegt die Entscheidung im hen, wo man will. Die Moderation sollte die
Ermessen der Gruppe. Ist eine Themen- Teilnehmenden immer wieder dazu moti-
bearbeitung als abgeschlossen erklärt vieren.
können die Teilnehmerinnen und Teilneh-
mer sich anderen Dingen widmen, zu an- 2. Der Kreis/Themensammlung:
deren Workshops hinzustossen oder eine
neue Arbeitsgruppe bilden. Mit dem Kreis beginnt der eigentliche
Open Space. Alle Teilnehmenden werden
Das "Gesetz der zwei Füsse." nun eingeladen, Themen zu benennen,
die ihnen unter den Nägeln brennen, die
Es ist das einzige Gesetz beim Open sie bearbeiten möchten. Es geht als so
Space und sollte auch strikt eingehalten hier nicht um die Menge, sondern um die
werden. Inhalt des Gesetzes ist, das jeder, Bedeutung der Themen für jeden einzel-
der der Meinung ist, zur Arbeit einer Grup- nen. Wer ein Thema vorschlägt, geht in
pe nichts mehr beitragen zu können oder die Mitte und schreibt es auf die vorberei-
nichts mehr in der Situation lernen zu kön- teten Themenblätter. Er ist nun der "Einbe-
nen, seine Füsse benutzen und die Grup- rufer" eines Workshops und übernimmt
pe verlassen soll. In einer anderen Gruppe damit Verantwortung. Er ist der einzige,
wird er vielleicht benötigt. So wird keine der während der Zeit, in der sein Work-
Zeit verschwendet, Langeweile und Frust shop läuft, nicht wechseln darf, denn in
werden vermieden. Dieses Gesetz lässt der Regel leitet es diesen, er führt meist
verschiedene Teilnehmerverhalten zu. Protokoll und stellt am Schluss die Ergeb-
Griffig sind sie in zwei Typen bzw. Er- nisse dar. Gerade der erste Einberufer
scheinungsformen veranschaulicht. eines Workshops überwindet eine hohe
Hemmschwelle. Es gehört einiges an Mut
a) Hummeln: dazu. Viele zweifeln auch an ihrer Fähig-
keit, einen Workshop zu leiten. Diese
Hummeln fliegen von Blüte zu Blüte, trägt Schwelle muss überwunden werden. Die
dabei Pollen von der einen zur anderen blosse Anwesenheit der Betroffenen sig-
und trägt so zur Befruchtung bei. Diese nalisiert bereits ihre Bereitschaft zur Mitar-
Bild umreisst metaphorisch die Rolle der beit, denn die Teilnahme ist ja freiwillig. Ist
Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die an der Schritt zum Einberufer getan, sind vie-
vielen Workshops Interesse haben und le Menschen erstaunt, welche Führungs-
von einem zum anderen wechseln. Sie potentiale sie freisetzen können.
bringen entweder ihr vorhandenes oder
soeben erworbenes Wissen ein oder wir- Hat der Einberufer das Thema auf das
ken allein durch ihr Auftauchen oder ihre Themenblatt geschrieben und seinen Na-
Anwesenheit anregend und inspirierend. men hinzugefügt, stellt er es noch in der