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Open Space Technology (OST)

Kurzbeschreibung
Open Space ist eine lebendige Konferenzmethode, bei der zu einem Rahmenthema bzw.
einem Problem selbstgesteuert und selbstbestimmt Lösungsansätze erarbeitet sowie Verän-
derungsprozesse in Gang gesetzt und bewältigt werden. Sie eignet sich wegen ihrer Offen-
heit auch besonders für sehr grosse Gruppen.

Altersgruppe 14 – 99
Gruppengrösse 5 – 1’000
Gruppeneigenschaften Erwachsene und Jugendliche
Dauer halbtags, ganztägig, mehrtägig (zusammen)
Ort -
Personal ModeratorIn, HelferInnen
Vorbereitungsaufwand hoch
Materialbedarf hoch
Inhaltlich offen? nein
Teilnehmerrekrutierung ausgewählte TeilnehmerInnen/Gruppen, feste Gruppen, ge-
wählte TeilnehmerInnen/Vertreter/Delegierte, offene Gruppen

Verlauf/Beschreibung lich umsetzen. Niemand ist gezwungen,


Die Open Space Methode wurde Mitte der etwas anzuhören, was ihn nicht interes-
80er Jahren entwickelt. Ihr Erfinder Harri- siert, wie es oft bei herkömmlichen Veran-
son Owen, ein Organisationsberater, kam staltungen der Fall ist.
durch Umfragen zu dem Ergebnis, dass
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer her- Eignung und Vorbereitung
kömmlicher Konferenzen und Veranstal- Die Open Space Technology ist aufgrund
tungen zwar im Grunde zufrieden waren, ihres offenen Charakters für sehr unter-
sie jedoch die informellen Kontakte und schiedliche Gruppengrössen geeignet. Die
Gespräche am Rande, z.B. in den Kaffee- Spanne reicht in etwa von 5 bis 1000 Per-
pausen, als besonders effizient und zu- sonen. Allerdings ist anzumerken, dass
friedenstellend erlebten. Diese Momente bei kleinen Gruppen die kreativen Res-
zeichneten sich vor allem durch Unstruktu- sourcen, die entfaltet werden können, na-
riertheit, Fehlen von jeglicher Kontrolle turgemäss geringer sind.
und Selbstbestimmtheit aus.
Die Methode kann in sehr verschiedenen
Aus dieser Erkenntnis heraus entwickelte gesellschaftlichen Kontexten eingesetzt
Owen die Open Space Technology, die werden. In Unternehmen, Institutionen und
lediglich durch die Vorgabe eines einfa- Organisationen, in Vereinen und Verbän-
chen Rahmens und einer zeitlichen Struk- den, im Grunde überall dort, wo Menschen
tur, den reibungslosen Ablauf sichert. kooperieren und ein gemeinsames Anlie-
Hauptakteure sind die Teilnehmerinnen gen haben. Sie eignet sich allerdings nicht
und Teilnehmer, die individuell und als zur Konfliktlösung.
Gruppe Verantwortung für ihr eigenes Tun
übernehmen. Entscheidend für den Pro- Voraussetzungen zum Einsatz sind die
zess ist die "Kultur" der Veranstaltung, die persönliche Betroffenheit der Teilnehmen-
Art des Miteinanders. Hier liegt das Ge- den und das Vorliegen eines dringenden
heimnis der Open Space Technology be- Handlungsbedarf. Die Lebendigkeit und
gründet. Ein einfaches Regelwerk aus vier die Effizienz der Methode ist zudem stark
Leitlinien und einem Gesetz (siehe unten) abhängig von der Zusammensetzung der
ermöglicht es, dass die Teilnehmenden Gruppe. Hier sollten Menschen aus unter-
ihre eigenen Themen einbringen können, schiedlichen Kontexten, mit unterschiedli-
an diesen nach ihrem Engagement arbei- chen Erfahrungen und Potentialen, mit
ten, Ideen entwickeln und diese schliess- unterschiedlichen Funktionen und Rollen

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usw. zusammentreffen. Letztlich muss die Verfügung. Auch sie sollten über eine
Teilnahme immer freiwillig sein, denn nur Ausstattung verfügen, die zum Arbeiten
so ist ein hohes Engagement, eine grosse einlädt und diesbezügliche Möglichkeiten
Motivation, die Akzeptanz der und eine bietet (z.B. Stellwände, Pinnnadeln, Papier
Verantwortungsübernahme für die zu ent- und Moderationskarten, Stifte. Auch in
wickelnden Massnahmen gewährleistet. diesen Räumen sollte das Regelwerk vi-
sualisiert sein. In manchen Fällen emp-
Das Leitthema der Veranstaltung muss fiehlt es sich, einen Raumplan und Weg-
komplex sein und auch ein breites Mei- weiser anzufertigen.
nungsspektrum zulassen. Dies fördert die
Auseinandersetzung, die Kommunikation 1) Einführung/Einstieg
und regt zudem die Kreativität an.
Nach der Begrüssung der Teilnehmerin-
Die Vorbereitungen sind im Vergleich zu nen und Teilnehmer (und evtl. Erwar-
anderen Versammlungstechniken und tungsabfrage, Warming-up, Kennenlernen
Grossgruppenmethoden denkbar gering. usw.) folgt die Einführung in die Methode
Die Moderation muss lediglich den logisti- und die Bekanntmachung des Regel-
schen Rahmen bereitstellen. Darüber hin- werks. Dieses sollte visualisiert werden
aus macht sie zu Beginn der Veranstal- und immer sichtbar bleiben. Vier Leitlinien
tung die Teilnehmenden mir der Denkwei- und ein Gesetz sind die Rezeptur, die den
se, dem Ablauf und dem Regelwerk der besonderen "Geist" des Open Space si-
Open Space Technology vertraut. (Zur chern.
Rolle der Moderation während der Veran-
staltung siehe Hinweise zur Durchfüh- Die vier Leitlinien des Open Space:
rung.)
a) "Wer kommt, ist die richtige Person."
Die Raumgestaltung bzw. das Rauman-
gebot ist wichtig, denn Open Space be- In dieser Leitlinie kommt vor allem das
deutet offener Raum, was durchaus wört- Prinzip der Freiwilligkeit zum Tragen.
lich zu verstehen ist. Zentral ist der "Ple- Niemand darf zur Teilnahme an der Ver-
numsraum", der gross, hell und freundlich anstaltung verpflichtet oder gar gezwun-
sein sollte. In der Mitte befindet sich ein gen werden. Wichtig ist, dass sich Men-
Stuhlkreis, in dem alle Teilnehmerinnen schen versammeln, die zur Verbesserung
und Teilnehmer Platz finden. Auf dem Bo- oder Veränderung der Situation etwas
den in der Mitte liegen Filzschreiber und beitragen wollen. Dies gilt auch für die
Themenblätter. Nahe dem Eingang befin- Teilnahme an den verschiedenen
det sich ein Tisch, auf dem Namensschil- Workshops, die während des Open
der o.ä. bereitstehen. Auf einem anderen Space’s stattfinden. Jeder, der will, kann
Tisch stehen Getränke und vielleicht et- kommen und an der Bearbeitung des je-
was zum Essen (je nach Verpflegungspla- weiligen Themas teilhaben. Erlischt sein
nung). In einer Ecke des Raumes sind Interesse, entspricht der Workshop nicht
Arbeitsplätze mit PC’s und Drucker aufge- seinen Vorstellungen usw. kann er jeder-
stellt. Diese werden für die Anfertigung der zeit gehen und an einem anderen Work-
Dokumentationen und zum Festhalten von shop teilnehmen oder eine Pause ma-
Arbeitsergebnissen benötigt. An den chen.
Wänden ist das Regelwerk und Erklärun-
gen zu "Hummeln" und "Schmetterlinge" b) "Offenheit für das, was passiert."
(siehe unten) visualisiert. Zudem ist ein
Plakat angebracht, das die "Agenda", den Open Space Prozesse sind eben "offen".
Arbeitsplan in Form einer Zeit- und Raum- Um an ihnen teilhaben zu können, müssen
tafel, darstellt und ein "Nachrichtenbrett", die Teilnehmenden ihre Erwartungen zu-
das während der Arbeit zum zentralen rückstellen und sich für das Kommende
Punkt für den Austausch von Informatio- und vielleicht Unerwartete öffnen. Nur so
nen wird. Je nach Durchführung und Be- wird eine Atmosphäre des Voneinander-
darf ist eine weitere Ausstattung denkbar. lernens und ein kreatives und innovatives
Neben dem Plenungsraum stehen eine Arbeiten möglich.
Reihe von kleineren Räumen bzw. Ar-
beitsecken für die Arbeit in Gruppen zur

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c) "Es beginnt, wenn die Zeit reif ist." b) Schmetterlinge:

Der Zeit- und Raumplan dient nur zur Ori- Anders dagegen verhalten sich Schmetter-
entierung. Das Zeitmanagement liegt ganz linge. Auf den ersten Blick scheinen sie
in der Hand der jeweiligen Workshop- keinen Beitrag zu leisten. Sie verbringen
Gruppe. Denn Ideen und Anregungen ihre Zeit mit Kaffeetrinken, schwatzen u.ä.
kommen nicht auf Kommando. Sie kom- Jedoch sind sie für das Gelingen eines
men, wenn die Zeit reif dafür ist. Die Ver- Open Space unverzichtbar. Sie prägen
antwortung über die Entscheidung obliegt den arbeitsfreien Raum, sie markieren
der Gruppe. Erholung und Entspannung. Darüber hin-
aus verwickeln sie andere in Gespräche
d) "Vorbei ist vorbei." und bringen so indirekt, ungeplant und
unstrukturiert neue Impulse in die
Während die vorherige Leitlinie sich auf Workshops.
den Beginn einer Arbeitsphase bezieht,
markiert diese Leitlinie den Abschluss. Das Gesetz der zwei Füsse ist ein Kern-
Wann ein Thema ausreichend bearbeitet punkt der Methode. Doch gerade in die-
ist, bestimmt die Gruppe. Das kann nach sem Punkt tun sich viele Teilnehmerinnen
kürzester Zeit sein, aber auch über den und Teilnehmer schwer. Es ist ungewohnt,
abgesteckten zeitlichen Rahmen hinaus- die Freiheit zu geniessen, dorthin zu ge-
gehen. Auch hier liegt die Entscheidung im hen, wo man will. Die Moderation sollte die
Ermessen der Gruppe. Ist eine Themen- Teilnehmenden immer wieder dazu moti-
bearbeitung als abgeschlossen erklärt vieren.
können die Teilnehmerinnen und Teilneh-
mer sich anderen Dingen widmen, zu an- 2. Der Kreis/Themensammlung:
deren Workshops hinzustossen oder eine
neue Arbeitsgruppe bilden. Mit dem Kreis beginnt der eigentliche
Open Space. Alle Teilnehmenden werden
Das "Gesetz der zwei Füsse." nun eingeladen, Themen zu benennen,
die ihnen unter den Nägeln brennen, die
Es ist das einzige Gesetz beim Open sie bearbeiten möchten. Es geht als so
Space und sollte auch strikt eingehalten hier nicht um die Menge, sondern um die
werden. Inhalt des Gesetzes ist, das jeder, Bedeutung der Themen für jeden einzel-
der der Meinung ist, zur Arbeit einer Grup- nen. Wer ein Thema vorschlägt, geht in
pe nichts mehr beitragen zu können oder die Mitte und schreibt es auf die vorberei-
nichts mehr in der Situation lernen zu kön- teten Themenblätter. Er ist nun der "Einbe-
nen, seine Füsse benutzen und die Grup- rufer" eines Workshops und übernimmt
pe verlassen soll. In einer anderen Gruppe damit Verantwortung. Er ist der einzige,
wird er vielleicht benötigt. So wird keine der während der Zeit, in der sein Work-
Zeit verschwendet, Langeweile und Frust shop läuft, nicht wechseln darf, denn in
werden vermieden. Dieses Gesetz lässt der Regel leitet es diesen, er führt meist
verschiedene Teilnehmerverhalten zu. Protokoll und stellt am Schluss die Ergeb-
Griffig sind sie in zwei Typen bzw. Er- nisse dar. Gerade der erste Einberufer
scheinungsformen veranschaulicht. eines Workshops überwindet eine hohe
Hemmschwelle. Es gehört einiges an Mut
a) Hummeln: dazu. Viele zweifeln auch an ihrer Fähig-
keit, einen Workshop zu leiten. Diese
Hummeln fliegen von Blüte zu Blüte, trägt Schwelle muss überwunden werden. Die
dabei Pollen von der einen zur anderen blosse Anwesenheit der Betroffenen sig-
und trägt so zur Befruchtung bei. Diese nalisiert bereits ihre Bereitschaft zur Mitar-
Bild umreisst metaphorisch die Rolle der beit, denn die Teilnahme ist ja freiwillig. Ist
Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die an der Schritt zum Einberufer getan, sind vie-
vielen Workshops Interesse haben und le Menschen erstaunt, welche Führungs-
von einem zum anderen wechseln. Sie potentiale sie freisetzen können.
bringen entweder ihr vorhandenes oder
soeben erworbenes Wissen ein oder wir- Hat der Einberufer das Thema auf das
ken allein durch ihr Auftauchen oder ihre Themenblatt geschrieben und seinen Na-
Anwesenheit anregend und inspirierend. men hinzugefügt, stellt er es noch in der

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Kreismitte verbleibend der Gesamtgruppe jedem Workshop Protokolle zur Dokumen-
vor. Für viele ist diese "Zurschaustellung" tation angefertigt. Anschliessend werden
eine Strapaze. Aber sie ist bewusst ge- diese an der "Nachrichtenwand" ausge-
wollt. Denn nur so wird sichergestellt, dass hängt.
das Thema dem Einberufer wirklich wich-
tig und für ihn Bedeutung hat, ihm also Dieses Vorgehen hat viele Vorteile. Auf
unter den Nägeln brennt. Desweiteren diese Weise wird eine gemeinsame Infor-
bleibt so die Aufmerksamkeit der Gesamt- mationsbasis geschaffen. Jeder hat die
gruppe erhalten und jeder weiss, welche Möglichkeit, sich über den neusten Stand
Themen genannt worden sind. Nach der der Arbeit in den Workshops zu informie-
Vorstellung geht der Einberufer zur Raum- ren und ggf. Anmerkungen zu machen
und Zeittafel (siehe Beispiel) und legt ei- oder Hinweise zu geben. Da die Teilneh-
nen Ort und Zeitpunkt für den Workshop menden die Dokumentationen selbst
fest. erstellen, erhöht sich die Akzeptanz der
Ergebnisse.
Es ist niemals vorherzusehen, wie viele
Themen genannt werden. Deshalb sollte Zum Ende der Veranstaltung hin werden
die Moderation immer zusätzliche Spalten sie in so genannten Dokumentationsbän-
für die Raum- und Zeittafel und viele den zusammengefasst und den Teilneh-
Räumlichkeiten für die Durchführung der merinnen und Teilnehmern ausgehändigt.
Workshops in der Hinterhand haben. Die Sie ermöglichen zum einen eine Bewer-
Themensammlung dauert in der Regel tung der Ergebnisse und zum anderen
zwischen 10 und 30 Minuten (je nach sind sie Basis für die Realisierung der
Gruppengrösse und Komplexität des Massnahmen bzw. ein mögliches Fortfüh-
Rahmenthemas). ren der Arbeiten.

3. Der Marktplatz Um diese Dokumentationstechnik zu er-


möglichen, ist allerdings ein hoher Auf-
Sind alle Themen genannt und an der wand notwendig. Es müssen ausreichend
Raum- und Zeittafel angebracht, wird der PC-Arbeitsplätze und Drucker zur Verfü-
Marktplatz eröffnet. Alle Teilnehmerinnen gung stehen. Diese sollten sich immer im
und Teilnehmer gehen nun zur Tafel und Plenungsraum befinden.
tragen sich in die Workshops ein, an de-
nen sie teilnehmen möchten. Oft kommt Zur Anfertigung der Protokolle empfiehlt
es vor, dass sich hier Einberufer einigen sich eine Vorlage. Damit wird die Arbeit
und Themen zusammenlegen. Manchmal insgesamt erleichtert und die Überschau-
werden Zeiten verändert. Für all dies bie- barkeit und schnelle Erfassbarkeit der Er-
tet der Marktplatz Raum. gebnisse gesichert. Mögliche Gliede-
rungspunkte sind beispielsweise: Thema
4. Die Workshops der Arbeitsgruppe, Inhalte, Ziele/Wünsche,
Massnahmen/Empfehlungen, Einberu-
Nun beginnt die Phase der parallel laufen- fer/Mitwirkende.
den Workshops. In der Regel ist ihre Dau-
er mit 60 bis 120 Minuten angesetzt. An Angefertigt wird das Protokoll in der Regel
einem Tag finden meist drei oder vier vom Einberufer, aber auch andere können
Workshopblöcke statt. Dazwischen gibt es helfen oder diese Aufgabe übenehmen.
kleinere und grössere Pausen zum Essen, Sie werden zunächst handschriftlich ange-
Kaffeetrinken, Entspannen usw. Die Ges- fertigt und nach Abschluss des Workshops
taltung der Workshops obliegt jeder Grup- auf dem PC abgetippt. Hier ist ein Einga-
pe selbst. beformular in Form der Protokollbögen
hilfreich. Für die Inhalte gilt das so ge-
5. Die Dokumentation nannte KEKK-Prinzip (kurz, einfach, klar
und knackig).
Der Dokumentation der Workshop-Arbeit
kommt eine besondere Rolle zu. Anders
als bei anderen Veranstaltungsmethoden,
wo man oft tage- oder wochenlang auf die
Dokumentation wartet, werden hier nach

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6. Abendnachrichten und Morgenan- dem Blatt ein (Mitwirkende). Haben alle
kündigung ihre Punkte geklebt, wird eine Hitliste der
10 meistfavorisierten Themen erstellt. An-
Bei mehrtägigen Veranstaltungen endet schliessend kommen die Gruppen der
der "offizielle" Teil mit den so genannten "Top 10" in so genannten "Umsetzungs-
Abendnachrichten. Die Gesamtgruppe gruppen" zusammen und beraten über die
kommt zusammen. Es werden neue The- Massnahmen, nehmen evtl. Ergänzungen
men vorgeschlagen, organisatorische Fra- vor und legen erste Schritte zur Umset-
gen angesprochen, Erfahrungen ausge- zung fest. Ggf. können diese Beschlüsse
tauscht und Erlebtes reflektiert. Längere in einem sich anschliessenden Plenum
Diskussionen sind hier zu vermeiden. Je- vorgestellt werden.
de Bemerkung ist hier erwünscht und er-
laubt. Die "Morgenankündigung" hat keine In einer anderen Variante werden vor der
reflektierende Funktion. Sie dient zur Bewertung alle Massnahmen auf ihre Rea-
Sammlung und Motivation. Sie soll lisierbarkeit hin überprüft. Dazu sollten in
schwungvoll gestaltet sein. Aktivierende Organisationen und Unternehmen Ver-
Methoden und Spiele können hier einge- antwortliche und Entscheidungsträger hin-
setzt werden. zugezogen werden.

7. Redaktionsschluss Eine letzte Variante ist gerade für eintägi-


ge bzw. noch kürzere Open Spaces ge-
Nach Abschluss aller Workshop-Einheiten eignet. Hier wird eine Matrix erstellt (siehe
(bei dreitägigen Veranstaltungen meist am Beispiel). In einer ersten Spalte werden
Ende des zweiten Tages) werden die Pro- die Workshoptitel untereinander aufgelis-
tokolle zur Vervielfältigung gesammelt. Es tet. Daneben befinden sich zwei Spalten
ist wichtig, einen klaren Termin, den Re- mit den Überschriften "Ich nehme es in die
daktionsschluss, zu nennen. Danach wer- Hand" und "Ich mache mit" (Weitere Ab-
den alle Ergebnisse zu einem Dokumenta- stufungen sind möglich.). Nun überlegen
tionsband mit Inhaltsverzeichnis zusam- die Teilnehmenden zu welchem Engage-
mengefasst. ment sie für das Thema bereit sind und
tragen sich ein. Bei sehr grossen Gruppen
8. Ergebnisssicherung: bietet es sich an, farbige Karten an die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die im
Zum Schluss der Veranstaltung werden Stuhlkreis sitzen, zu verteilen. Nun wird
die Ergebnisse gesichtet, bewertet, ein- jedes Thema aufgerufen. Durch Heben
zelne Vorhaben ausgewählt und ihre Um- einer farbigen Karte signalisieren die Teil-
setzung geplant. Dies alles geschieht nun nehmerinnen und Teilnehmer den Grad
anders als zuvor in strukturierter und mo- ihres Engagements. Die Namen werden
derierter Form. von den Moderatoren in die Matrix einge-
tragen.
Es gibt unterschiedliche Varianten. Immer
werden zunächst die Dokumentationsbän- 9. Abschlussrunde
de verteilt und von den Teilnehmenden
gelesen. Hier macht sich die einheitliche Wie am Anfang sitzen alle im Kreis. Hier
und klare Gestaltung der Protokolle be- können sich die Teilnehmerinnen und
sonders bezahlt. Teilnehmer noch einmal als Gruppe erle-
ben. Unsicherheit und Skepsis sind Offen-
Nun schliesst sich eine Gewichtung der heit, Sicherheit und Gemeinschaftsgefühl
Ergebnisse an. Dazu werden von den Mo- gewichen. Hier ist nun Gelegenheit für ein
deratoren so genannte Bewertungsblätter kurzes Resümee jedes einzelnen. Ein
in die Raum- und Zeittafel gepinnt. "Blitzlicht" zur Frage wie "Was nehme ich
mit?", "Was ist mir besonders wichtig?"
Zu jedem Thema kleben die Teilnehme- usw. wäre hier denkbar. Äussern darf sich
rinnen und Teilnehmer Punkte, die aus- jeder, der will. Die Äusserungen werden
drücken, für wie wichtig sie die Realisie- weder kommentiert noch diskutiert.
rung der vorgeschlagenen Massnahmen
halten. Sind sie bereit, bei der Umsetzung Die Open Space Technology kann, wie
mitzuwirken, tragen sie ihren Namen auf bereits mehrmals angeklungen, in unter-

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schiedlichen Formen durchgeführt werden: und nicht auf die Inhalte der Workshops.
halbtägig als Besprechungsform, ein- oder Dennoch sind die Anforderungen hoch.
zweitägig, oder wie meist verbreitet als Sie muss in die Methode einstimmen, er-
dreitägige Veranstaltung. Zur Durchfüh- mutigen, Atmosphäre und Vertrauen
rung und Planung, sowie viele praktische schaffen und in hohem Masse präsent
Hinweise und Checklisten finden sich in: sein. Open Space-Prozesse lassen sich
Maleh, Carole: Open Space: Effektiv ar- nicht im voraus kalkulieren. Es gibt oft
beiten mit grossen Gruppen. Beltz Verlag - chaotische Phasen, in den die Moderation
Weinheim und Basel, 2001 viel Ruhe, Kraft, Gelassenheit und Zutrau-
en benötigt. Niemals aber sollte sie eines
Hinweise zur Durchführung tun, wie der Erfinder Owen schrieb: "Es
Zur Rolle der Moderation: In erster Linie ist gibt einen einzigen Weg, der den Misser-
die Moderation für die Gewährleistung folg eines Open-Space-Ereignisses garan-
eines problemlosen Arbeitens verantwort- tiert, und das ist der Versuch, die Kontrolle
lich. Sie konzentriert sich auf die Gruppe zu behalten" (Owen 1995).

Pädagogische Hinweise keine


Vorbereitungen siehe Verlauf/Beschreibung
Varianten keine
Sonstiges keine Angaben
Benötigtes Material  umfangreiches Moderationsmaterial
 zahlreiche Pinnwände und Flipcharts
 PC-Arbeitsplätze und Drucker
 u.v.a.m.
(näheres siehe Verlauf/Beschreibung)
Literatur Owen, Harrison: Open Space Technology : ein Leitfaden für
die Praxis. Stuttgart, 2001.
Personelle Erfordernisse Auch wenn es sich hier nicht um eine klassische Moderati-
onsmethode handelte, sollten die Moderatoren über viel Er-
fahrung in der Moderation verfügen (weiteres siehe Hinweise
zur Durchführung)
Link http://www.bpb.de/methodik/J4X0OC,0,0,Anzeige_einer_Methode.html?mid=267

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