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Interventionelle Kardiologie

Kardiologe 2014 · 8:302–312 J. Pöss1 · J.O. Vollert2 · M. Böhm3 · H. Thiele1 · C. Hamm4 · J. Leick4 · P. Radke2, 5 ·
DOI 10.1007/s12181-014-0577-9 M. Möckel2 · Task Force Patientenpfade der Kommission für Klinische Kardiologie
Online publiziert: 26. Juli 2014
der DGK
© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014 1 Medizinische Klinik II/Kardiologie, Angiologie, Intensivmedizin, Universitätsklinikum

Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, Lübeck


2 Arbeitsbereich Notfallmedizin/Rettungsstellen/CPU und Med. Klinik m.S. Kardiologie, Charité-

Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum und Campus Mitte, Berlin


3 Klinik für Innere Medizin III, Kardiologie, Angiologie und Internistische

Intensivmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar


4 Abteilung Kardiologie, Herz- und Thoraxzentrum, Kerckhoff-Klinik GmbH, Bad Nauheim

5 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie, Schön Klinik Neustadt, Neustadt

Infarktbedingter
kardiogener Schock
Prozessorientierte und standardisierte
Umsetzung der nationalen und
internationalen Leitlinien

Trotz immenser Fortschritte in der Be- infarkt (STEMI), Nicht ST-Hebungsin-


Mitglieder der Task Force
handlung des akuten Myokardinfarktes farkt (NSTEMI), myokardiale Revasku-
Patientenpfade (alphabetisch)
(AMI) in den letzten Jahren bleibt der in- larisation, akute und chronische Herzin-
A. Elsässer2, C. Hamm3, 8, M. Haude4, J. Leick3, farktbedingte kardiogene Schock (CS) die suffizienz] verteilt. Dies verhindert eine
T. Lickfeld9, M. Möckel5, M. Moser1, P. Radke10, Haupttodesursache dieser Patienten [10]. klare Visualisierung und erschwert dem
V. Schächinger7, H. Schunkert11, 6, T. Trepels7,
Dabei liegt die Sterblichkeitsrate des CS Leser die strukturierte klinische Anwen-
J. Vollert5, S. Wolfrum6
1Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung bei etwa 40% [1]. Die Inzidenz des CS bei dung. Die 2011 publizierte, deutsch-öster-
Innere Medizin III Kardiologie und Angiologie, Patienten mit AMI beträgt zwischen 4 und reichische S3-Leitlinie „Infarktbedingter
Freiburg 15%. Dies bedeutet, dass in Europa pro kardiogener Schock“ gibt im Gegensatz
2Klinikum Oldenburg gGmbH, Integriertes
Jahr etwa 60.000 bis 70.000 Fälle von CS hierzu sehr umfassende und fokussier-
Herzzentrum, Klinik für Kardiologie auftreten. Um eine optimale Versorgung te Behandlungsempfehlungen für Patien-
3Kerckhoff-Klinik, Herz- und Thoraxzentrum,

Bad Nauheim
der Patienten zu erreichen, sind eine ra- ten mit CS [31]. Aufgrund von deren Um-
4Städtische Kliniken Neuss – Lukaskranken- sche Diagnostik und Therapie unabding- fang verbleibt in der Akutsituation jedoch
haus – GmbH, Medizinische Klinik I, Neuss bar. Die Leitlinien der European Society dennoch eine gewisse Distanz zur Umset-
5Charité – Universitätsmedizin Berlin, Arbeits-
of Cardiology (ESC) geben evidenzbasier- zung. Ziel der hier zusammengefassten
bereich Notfallmedizin Campus Virchow- te Handlungsempfehlungen zur Behand- Darstellung zur Behandlung des CS ist es,
Klinikum und Mitte; Medizinische Klinik m. S.
lung von Patienten mit CS [12, 21, 27, 28]. dem klinisch tätigen Arzt auf Grundla-
Kardiologie, Berlin
6Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Ziel der Leitlinien ist es, evidenzbasierte ge aller oben genannten Leitlinien einen
Campus Lübeck, Medizinische Klinik II Strategien darzulegen, um eine qualitativ übersichtlichen, strukturierten und pra-
7Klinikum Fulda gAG, Medizinische Klinik I, vereinheitlichte Behandlung der Patien- xisgerechten prozessualen Algorithmus
Fulda ten zu erreichen. Allerdings sind trotz der an die Hand zu geben, anhand dessen die
8Zentrum Innere Medizin, Abteilung Kardio-
oben beschriebenen klinischen Relevanz Empfehlungen schnell auf die lokalen Ge-
logie, Universitätsklinikum Gießen
9Ev. Krankenhaus Bethesda, Mönchenglad- des Krankheitsbildes in den Leitlinien kei- gebenheiten anwendbar und umsetzbar
bach ne zusammenfassenden konkreten Emp- gemacht werden sollen. Dies erfolgt wie
10Schön Klinik Neustadt, Klinik Innere Medizin fehlungen zur Behandlung von Patienten in den bereits zuvor publizierten Arbei-
– Kardiologie, Neustadt i.H. mit CS zu finden. Vielmehr sind die re- ten der Task Force „Patientenpfade“ [19,
11Deutsches Herzzentrum München, Techni-
levanten Informationen auf verschiedene
sche Universität München unterschiedliche Leitlinien [ST-Hebungs- M. Möckel für die Task Force Patientenpfade.

302 |  Der Kardiologe 4 · 2014


Zusammenfassung · Abstract

22, 23, 24, 30] durch die Darstellung als Kardiologe 2014 · 8:302–312  DOI 10.1007/s12181-014-0577-9
erweiterte ereignisgesteuerte Prozesskette © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014
(eEPK) und durch beispielhafte Standard
J. Pöss · J.O. Vollert · M. Böhm · H. Thiele · C. Hamm · J. Leick · P. Radke · M. Möckel · Task Force
Operating Procedures (SOPs). Patientenpfade der Kommission für Klinische Kardiologie der DGK
Infarktbedingter kardiogener Schock.
Methodik Prozessorientierte und standardisierte Umsetzung
der nationalen und internationalen Leitlinien
Die Darstellung des Prozessablaufs er-
folgt, wie in der Publikation von Vollert et Zusammenfassung
Der kardiogene Schock (CS) ist eine lebensbe- nien und der deutsch-österreichischen Leitli-
al. [30] ausführlich beschrieben, als eine
drohliche Komplikation des akuten Myokard- nie zusammen. Die empfohlenen Handlungs-
sog. eEPK. Zu den Einzelheiten der pro- infarktes und tritt in etwa 10% aller Patienten abläufe werden in der übersichtlichen Form
zessorientierten Sichtweise sowie zur Pro- auf. Die verbreitete Durchführung einer früh- einer erweiterten ereignisgesteuerten Pro-
zessmodellierung sei auf die genannte Pu- zeitigen Revaskularisation hat zu einem Rück- zesskette (eEPK) sowie „standard operating
blikation verwiesen. Kurzgefasst wird in gang der Inzidenz des kardiogenen Schocks procedures“ abgebildet. Diese Darstellung er-
einer eEPK zunächst der wesentliche Pro- geführt. Trotz optimaler Therapie beträgt die laubt eine abstrakte und kompakte Visuali-
Sterblichkeitsrate jedoch immer noch nahe- sierung, die als Grundlage für die Etablierung
zessablauf in einem detaillierten Entschei-
zu 50%. Um das Überleben von Patienten mit von Behandlungspfaden dienen kann, wel-
dungsbaum dargestellt, wobei die jewei- kardiogenem Schock zu verbessern, müssen che durch Checklisten und IT-Anwendungen
ligen Prozessschritte durch eingetretene in einem interdisziplinären Team hinsicht- unterstützt werden. Diese Herangehensweise
„Ereignisse“ (rot) und daraus resultieren- lich der optimalen Strategie der Revaskula- soll dem bei der Behandlung von CS-Patien-
de Handlungen („Funktionen“; grün) cha- risation, der medikamentösen und ggf. me- ten beteiligten medizinischen Personal dabei
rakterisiert sind. An den wichtigsten Ent- chanischen Kreislaufunterstützung, dem Ma- helfen, die richtigen Therapieentscheidungen
nagement eines Multiorgandysfunktionssyn- zu treffen, um eine optimale Patientenversor-
scheidungswegen sind wesentliche Infor- droms und der weiteren intensivmedizini- gung zu gewährleisten.
mationen in Form von SOPs hinterlegt. schen Therapie viele korrekte Entscheidun-
Ziel dieser Form der Darstellung soll sein, gen getroffen werden. In der Akutsituation ist Schlüsselwörter
diese in IT-Anwendungen integrieren die Durchführung einer leitlinienkonformen Akuter Myokardinfarkt · Therapie · Erweiterte
zu können und somit die Anbindung an Behandlung eine Herausforderung. Die vor- Ereignisprozesskette · Standard Operating
liegende Arbeit fasst die wichtigsten Aussa- Procedures · Revaskularisation
Krankenhausinformationssysteme (KIS)
gen der verschiedenen europäischen Leitli-
zu ermöglichen. Ferner soll die Möglich-
keit gegeben sein, mittels einer Software
(Prototyp CliPS 0.1, LinkX®) aus der eEPK Cardiogenic shock due to myocardial infarction.
Flowcharts zu klinischen Arbeitsabläufen Process-oriented and standardized implementation
zu erstellen. of national and international guidelines
Die vorliegende Arbeit konzentriert
Abstract
sich auf den CS, die häufigste Ursache Cardiogenic shock (CS) is a life-threatening summarizes the most important recommen-
für die Entstehung eines kardiogenen complication of acute myocardial infarction dations of the various European and the Ger-
Schocks. Andere Ursachen sind aus Platz- which occurs in approximately 10% of the pa- man-Austrian guidelines. The recommenda-
gründen hier primär nicht berücksichtigt. tients. The widespread use of early revascu- tions are depicted as an extended event-driv-
Zur Erstellung der eEPK wurden die Be- larization has led to a reduction in the inci- en process chain (eEPK) and standard oper-
dence of cardiogenic shock; however, despite ating procedures. This general and compact
handlungsempfehlungen zur Therapie
optimal therapy mortality rates are still ap- representation forms the basis for treatment
des CS der aktuellen europäischen Leitli- proaching 50%. In order to increase surviv- pathways which are supported by check-
nien [12, 21, 27, 28] sowie der deutsch-ös- al of cardiogenic shock patients, several cor- lists and information technology (IT) applica-
terreichischen S3-Leitlinie [31] als Grund- rect decisions have to be made within a mul- tions. This approach will help healthcare pro-
lagen herangezogen. tidisciplinary team, e.g. regarding the optimal fessionals involved in the treatment of CS pa-
strategy of revascularization, medicinal and tients to make the right decisions in order to
if necessary mechanical circulatory support, guarantee optimal patient care.
Ergebnisse und Diskussion management of multiorgan dysfunction syn-
drome, and further supportive intensive care Keywords
Die . Abb. 1 zeigt die wesentlichen Pro- treatment. In the acute situation, adherence Acute myocardial infarction · Treatment ·
zessschritte zur Behandlung von Patien- to guideline recommendations is challeng- Extended event-driven process chain ·
ten mit CS als eEPK. Die Anwendung des ing. European guidelines do not give con- Standard operating procedures ·
densed recommendations for the treatment Revascularization
beschriebenen Prozesses setzt ein, wenn
of cardiogenic shock. The present manuscript
sich in der behandelnden Klinik ein Pa-
tient mit gesichertem akutem Koronar-
syndrom (ACS) mit Verdacht auf CS vor-
stellt.

Der Kardiologe 4 · 2014  | 303


Interventionelle Kardiologie

1 2
Patient mit ACS und
Algorithmus V.a. Cardiogenen
Brustschmerz Schock (CS)
3 liegt vor
SOP: Klinische
Einschätzung
Schock 4 6
Klinische Ein- Verantwortliche
schätzung Schock Organisationseinheit
5 durchführen

Information

7 12

ACS-Patient mit XOR ACS-Patient ohne


CS liegt vor CS liegt vor
8
SOP: Hämo-
dynamische und
respiratorische 9 11
Behandlung Hämodynamische
Verantwortliche
und respiratorische 13
Organisationseinheit
10 Behandlung
durchführen Algorithmus
Patient mit V.a.
Information ACS liegt vor

14 15
Hämodynamisch Hämodynamisch
stabilisierter XOR instabiler Patient
Patient mit ACS liegt vor
und CS liegt vor
16

SOP:
Katheterfähigkeit 17 19
Katheterfähigkeit Verantwortliche
prüfen Organisationseinheit
18

Information
20 25
katheterfähiger, nicht katheterfähi-
hämodynamisch ger, hämodynamisch
XOR nicht zu stabilisie- 26
nicht zu stabilisie-
render Pat. mit ACS render Pat. mit ACS
und CS liegt vor 21 und CS liegt vor Information
SOP:
Umgehende
Koronarangio-
graphie 27 29
22 Ursachen Verantwortliche
24 Organisationseinheit
evaluieren
Umgehende Verantwortliche
Koronarangiogra- Organisationseinheit
phie durchführen
28
23
Information
Information 30
XOR
Weitere
Maßnahmen
durchführen
31 33 38
CS Patient mit CS Patient mit CS Patient mit
unbehandelbarer behandelbarer 34 Ausschluss einer 39
Läsion mittels PCI Läsion mittels PCI koronaren Läsion
liegt vor liegt vor Information liegt vor SOP: Alternative
Ursachenprüfung
für CS

35 37 40 42
Verantwortliche Alternative Verantwortliche
32 PCI durchführen Ursachen für CS
Organisationseinheit Organisationseinheit
prüfen
Verlegung
Herzchirurgie
36 41
44 Information Information
Revaskularisierter 43
CS Patient liegt vor
Weitere
45 Maßnahmen
planen
SOP: Klinische
Einschätzung
Schock 46 48

Klinische Ein- Verantwortliche


schätzung Schock Organisationseinheit
47
durchführen
Information

XOR
49 51
Revaskularisierter Revaskularisierter
Patient mit ACS und Patient mit ACS und
stattgehabtem CS stattgehabtem CS
liegt vor liegt vor

52 56 60
SOP: SOP: SOP:
50 Hämodynami- Hämodynami-
Therapie des 53 61
Monitorüber- MODS 55 sches Monitoring 57 59 sche Schock- 63
wachung Hämodynamisches therapie Hämodynamische
Weitere Therapie des Verantwortliche Verantwortliche Verantwortliche
Organisationseinheit Monitoring Organisationseinheit Schocktherapie Organisationseinheit
Maßnahmen 54 MODS durchführen durchführen
58 62

Information Information Information


70
64
SOP:
Behandelter ACS- Diskussion im
Patient mit CS Heart Team
65 liegt vor
SOP: Klinische 69 71 73
Einschätzung Revaskularisierter Diskussion im
Schock Verantwortliche
instabiler Patient mit Heart Team Organisationseinheit
persistierendem CS durchführen
66 liegt vor
68
Erneute klinische 72
Verantwortliche
Organisationseinheit Einschätzung XOR
Schock Information
durchführen
74 75
67 Revaskularisierter
stabiler Patient mit Weitere
behandeltem CS Maßnahmen
Information liegt vor durchführen

304 |  Der Kardiologe 4 · 2014


Klinische Einschätzung Schock dynamische und respiratorische Behand- Dobutamin nach oben genannten Krite-
lung. Diese verfolgt einzig und allein das rien keine ausreichende klinische Besse-
Die Diagnosestellung eines CS bei Patien- Ziel, eine sofortige Revaskularisation zu rung erzielt werden, so sollte ergänzend
ten mit einem gesicherten ACS erfolgt an- ermöglichen. Unter keinen Umständen Noradrenalin gegeben werden. Die emp-
hand klinischer Kriterien. Ein invasives darf Letztere durch unnötige Maßnah- fohlene Dosierung beträgt 0,1–1 µg/kg/
hämodynamisches Monitoring ist nicht men zeitlich verzögert werden! min, wobei das Ziel einer Katecholamin-
zwingend erforderlich. Dies ist insofern Therapie immer in der niedrigst mög-
bedeutend, als dass die Diagnosestellung Hämodynamische Behandlung lichen Dosierung als auch zeitlich kür-
bereits frühzeitig – möglichst prähospital Da in den meisten Fällen zu diesem Zeit- zesten Gabe liegen sollte. Bei einem SBP
– erfolgen kann und der Patient somit oh- punkt noch kein erweitertes hämody- <70 mmHg sollten Noradrenalin und Do-
ne Zeitverzögerung in das nächstgelege- namisches Monitoring etabliert ist, er- butamin ab Therapiebeginn kombiniert
ne Herzkatheterlabor mit Erfahrung bei folgt die Therapiesteuerung nach Blut- werden, um eine Verstärkung der Hypo-
Akutkoronarinterventionen und einer druck sowie nach klinischen Kriterien. tonie durch eine alleinige Dobutamin-Ga-
24-h-Bereitschaft zur Durchführung per- Die in . Abb. 3 gezeigte SOP gibt eine be zu vermeiden. Es muss beachtet wer-
kutaner Koronarinterventionen transpor- Übersicht über die empfohlenen Be- den, dass eine andauernde und nicht zu
tiert werden kann. Dies wiederum ermög- handlungsschritte. Wesentliche Thera- stabilisierende Hypotonie gemäß Leitlinie
licht die schnelle Wiedereröffnung des In- pieziele sind die Behebung der Hypoto- eine Indikation zur Intubation und kon-
farktgefäßes, welche die effektivste Maß- nie [Ziel: mittlerer arterieller Blutdruck trollierten Beatmung darstellt. Die klini-
nahme zur Senkung der Letalität von Pa- (MAP) 65–75 mmHg, systolischer Blut- sche Erfahrung zeigt jedoch, dass zahlrei-
tienten mit CS darstellt [14, 15, 16]. Die in druck (SBP) ≥90 mmHg] sowie die Reg- che Patienten mit nichtinvasiver assistier-
. Abb. 2 dargestellte SOP fasst die Maß- redienz der klinischen Schockzeichen. ter Beatmung (NIV) stabilisiert und der
nahmen zur klinischen Einschätzung be- Häufig liegt bei Patienten mit CS ein rela- entscheidenden Revaskularisierung zuge-
züglich des Vorliegens eines CS zusam- tiver oder auch absoluter Volumenmangel führt werden können.
men. Zentrales Symptom des CS ist die ar- vor. In diesem Fall steht das zur Vorlaster-
terielle Hypotonie. Daher sollte zunächst höhung und somit zur Aufrechterhaltung Respiratorische Behandlung
eine Blutdruckmessung erfolgen. Zu be- einer suffizienten Zirkulation notwendige Die respiratorische Behandlung stützt
achten ist jedoch, dass die Hypotonie kein Volumen nicht zur Verfügung. Daher soll- sich auf die klinische Untersuchung des
obligates Kriterium darstellt, denn jeder te bei Patienten mit CS zunächst ein Volu- Patienten und die Kontrolle der Blutga-
vierte Patient mit CS präsentiert sich in- menbolus von etwa 500–1000 ml kristal- se (pO2, pCO2, pH, Laktat), welche ini-
itial ohne Hypotonie. In einem nächsten, loider Lösung gegeben werden. Von be- tial sowie im weiteren Therapieverlauf in
in der Praxis häufig parallel verlaufenden sonderer Bedeutung ist diese Maßnah- regelmäßigen Abständen erfolgen sollte.
Schritt wird eine klinische Untersuchung me bei Patienten mit rechtsventrikulärem Ein Rückwärtsversagen mit Lungenödem
durchgeführt. Hier wird auf Kriterien der Infarkt. Eine Ausnahme bilden Patienten stellt in den meisten Fällen eine Indika-
Kreislaufzentralisation geachtet wie kalte, mit Rückwärtsversagen, d. h. manifestem tion zur kontrollierten Beatmung dar. Zu-
marmorierte Extremitäten, Zyanose, Kalt- Lungenödem mit pulmonalen Rasselge- dem ist auf die typischen klinischen Zei-
schweißigkeit, Oligurie (wenn zu diesem räuschen. Führt allein die Volumengabe chen der respiratorischen/physischen Er-
Zeitpunkt bereits erfassbar) oder eine un- beim Infarktpatienten zur hämodynami- schöpfung zu achten, wie das Vorliegen
gewöhnliche Agitation oder Konfusion. schen Stabilisierung, liegt wahrscheinlich einer Tachypnoe, der Einsatz der Atem-
Wird basierend auf dieser Evaluation die kein CS vor. Die Behandlung kann dann hilfsmuskulatur, psychische Erschöpfung
Entscheidung getroffen, dass der Patient entsprechend dem Algorithmus „akutes sowie eine progrediente Hypoxämie, Hy-
keinen CS aufweist, so erfolgt die weite- Koronarsyndrom“ fortgesetzt werden. perkapnie bzw. respiratorische Azido-
re Therapie anhand des Behandlungsal- Nach Ausschluss des Volumenmangels se. Zu beachten gilt, dass laut den Emp-
gorithmus „akutes Koronarsyndrom“, die bzw. Persistenz des Schocks trotz Korrek- fehlungen der deutsch-österreichischen
eEPK endet mit dem entsprechenden Pro- tur desselben sollte eine Katecholamin- Leitlinien prinzipiell zunächst eine NIV
zesswegweiser. Liegt hingegen klinisch ein Therapie begonnen werden. Hierfür steht erwogen und ggf. versucht werden kann.
CS vor, so wird der vorliegende Behand- prinzipiell eine Vielzahl von Inotrop- Es wird jedoch klar formuliert, dass bei
lungsalgorithmus weiter verfolgt. ika und Vasopressoren zur Verfügung, fehlender rascher Stabilisierung die Indi-
es werden in den Leitlinien jedoch klare kation zur kontrollierten Beatmung be-
Hämodynamische und Präferenzen angegeben: Das Inotropikum steht. Diese großzügige Indikationsstel-
respiratorische Behandlung der ersten Wahl ist Dobutamin. Die emp- lung beruht unter anderem darauf, dass
fohlene Dosierung beträgt 2,5–10 µg/kg/ die Durchführung einer Revaskularisa-
Die erste Maßnahme, die es bei Patienten min. Dosissteigerungen über 20 µg/kg/ tion nicht unnötig verzögert werden darf
mit CS durchzuführen gilt, ist die hämo- min sind nicht zu empfehlen, da sie meist und dass der Patient hierfür flach und ru-
nicht zu einer Wirksamkeitssteigerung hig liegen muss, was unter NIV schwie-
Abb. 1 9 Erweiterte ereignisgesteuerte Prozess- führen, jedoch mit einer erhöhten Neben- rig sein kann.
kette – infarktbedingter kardiogener Schock wirkungsrate verbunden sind. Sollte unter

Der Kardiologe 4 · 2014  | 305


Interventionelle Kardiologie

oder innerhospital, bei Kammerflimmern


oder Asystolie) eine systemische Hypo-
thermiebehandlung einzuleiten [4, 11, 17],
obgleich es bislang keine randomisierten
Daten für Patienten mit CS gibt.
Bei Abschluss der hämodynamischen
und respiratorischen Behandlung muss
entschieden werden, ob der Patient unter
oben genannten Maßnahmen inklusive
Katecholamin-Therapie hämodynamisch
zu stabilisieren ist (Feld 14) oder nicht
(„Entweder-oder-Entscheidung“, Feld 15).
Hämodynamisch stabilisierte Patienten
müssen unverzüglich einer Koronaran-
giographie zugeführt werden. Hier sei auf
den Abschnitt „Schnellstmögliche Koro-
narangiographie“ verwiesen. Es sei an die-
ser Stelle betont, dass die Revaskularisa-
tion auch oder gerade bei instabilen Pa-
tienten das wirksamste und häufig einzi-
ge Mittel ist, um eine Stabilisierung zu er-
reichen. Wenn irgend möglich, sollte die-
Abb. 2 8 Klinische Einschätzung Schock
se daher durchgeführt werden.

Katheterfähigkeit
Bei Patienten, die auch nach den oben ge-
nannten Maßnahmen weiterhin so insta-
bil sind, dass eine Koronarangiographie
nicht durchgeführt werden kann, muss
geprüft werden, ob eine Katheterfähigkeit
hergestellt werden kann. Zentrale Punkte
sind hierbei die Identifikation und die Be-
hebung reversibler Ursachen für die Insta-
bilität. Hierzu sollten eine erneute klini-
sche Untersuchung, ein EKG, eine Rhyth-
muskontrolle sowie unbedingt frühzei-
tig eine Echokardiographie durchgeführt
werden. Die in . Abb. 4 dargestellte SOP
fasst die wichtigsten Ursachen für eine
hämodynamische Instabilität sowie die
Hauptmaßnahmen für deren Behebung
zusammen. Von übergeordneter Bedeu-
tung ist hierbei die Erkennung mechani-
scher Infarktkomplikationen (Ventrikel-
septumdefekt, ischämische akute Mitral-
insuffizienz, Ventrikelruptur). Diese Pa-
Abb. 3 8 Hämodynamische und respiratorische Behandlung tienten sollten möglichst rasch einer ope-
rativen oder ggf. interventionellen Sanie-
Bei der kontrollierten Beatmung soll- hämodynamischer Beeinträchtigung er- rung zugeführt werden. Überbrückend
te das Beatmungsmuster in der Initial- reicht wird. Diese Empfehlungen werden ist die Implantation eines mechanischen
phase so gewählt werden, dass eine suffi- in . Abb. 3 zusammengefasst. Unterstützungssystems [z. B. intraaorta-
ziente Oxygenierung [periphere arterielle Zudem empfehlen die Leitlinien auf le Ballonpumpe (IABP)] zu diskutieren.
Sauerstoffsättigung (SaO2) zwischen 95% Basis der vorliegenden Evidenz, bei Pa- Bei Patienten mit rechtsventrikulärem
und 98%] bei ausgeglichenem Säure-Ba- tienten mit CS und zuvor stattgehabter Infarkt ist eine erneute Volumengabe zu
sen-Haushalt unter geringst möglicher kardiopulmonaler Reanimation (außer- erwägen. Patienten mit supraventrikulä-

306 |  Der Kardiologe 4 · 2014


folgende Maßnahmen die Katheterfähig-
keit hergestellt werden konnte (Feld 20),
müssen, wie oben beschrieben, unverzüg-
lich einer Koronarangiographie zugeführt
werden. Alle oben genannten Leitlinien
empfehlen bei Patienten mit CS eine not-
fallmäßige Durchführung einer Koronar-
angiographie (Ad-hoc-PCI) mit hohem
Evidenz- und Empfehlungsgrad, da die-
se die wichtigste und am besten evidenz-
gesicherte Maßnahme zur Senkung der
Mortalität der Patienten mit CS darstellt
[14, 15, 16]. Dies ist unabhängig vom Zeit-
punkt des auslösenden Infarktes. In den
deutsch-österreichischen Leitlinien wird
diesbezüglich eine 1+-Empfehlung (d. h.
beruht auf randomisierter kontrollierter
Abb. 4 8 Katheterfähigkeit Studie mit geringem Bias-Risiko; [31]), in
den europäischen STEMI- und Revasku-
larisations-Leitlinien eine IB-Empfehlung
gegeben [27, 28]. Um dieses Vorgehen zu
gewährleisten, muss sofort das zuständige
Herzkatheterteam aktiviert werden. Sollte
in domo kein Herzkatheterteam verfüg-
bar sein, so muss eine umgehende Kon-
taktaufnahme mit dem nächstgelegenen
Zentrum mit PCI-Möglichkeit und Ex-
pertise in der Behandlung von Patienten
mit CS erfolgen, wobei nach Leitlinien
eine 24-h-PCI-Bereitschaft als ein Kri-
terium für bestmögliche Erfahrung des
Zentrums definiert wurde. Bei der Kon-
taktaufnahme mit dem Herzkatheterteam
ist es wichtig, dem zuständigen Team de-
taillierte Informationen über den Zustand
des Patienten mitzuteilen. Besonders rele-
Abb. 5 8 Schnellstmögliche Koronarangiographie vante Punkte sind Angaben bezüglich des
Beschwerdebeginns, der Infarktlokalisa-
ren oder ventrikulären Tachykardien bzw. die Allgemeinsituation mit berücksich- tion und der EKG-Veränderungen. Fer-
Kammerflimmern sollten kardiovertiert/ tigt werden. Zentraler Aspekt ist hierbei ner sollte die hämodynamische und re-
defibrilliert werden. Zudem ist die Gabe natürlich der Wille des Patienten selbst. spiratorische Situation des Patienten ge-
von Amiodaron, bei Kammerflimmern Weitere wichtige Variablen sind zudem schildert werden, insbesondere ob der Pa-
auch Adrenalin zu erwägen. Bradykar- biologisches Alter, Komorbiditäten und tient Katecholamine benötigt, ob er ma-
de/bradyarrhythmische Patienten sollten die neurologische Situation. Im Fall einer schinell beatmet ist und ob sich ein me-
ggf. mit einem passageren Schrittmacher stattgehabten Reanimation sind deren chanisches Unterstützungssystem in situ
versorgt werden. Prinzipiell sollte bei Pa- Dauer sowie die Wahrscheinlichkeit eines befindet oder geplant ist. Sollte eine Re-
tienten mit persistierender hämodynami- guten neurologischen Outcomes zu be- animation stattgefunden haben, so müs-
scher Instabilität interdisziplinär die Im- rücksichtigen. sen entsprechende Details erwähnt wer-
plantation eines extra- oder intrakorpo- den. Auch eine laufende Hypothermiebe-
ralen Unterstützungssystems diskutiert Schnellstmögliche handlung sollte angegeben werden. Die
werden. Eine generelle Empfehlung zur Koronarangiographie . Abb. 5 zeigt eine SOP zu diesem The-
Implantation einer IABP kann seit Publi- ma.
kation der IABP-SHOCK-II-Studie nicht Patienten, die durch die initiale hämo- Nach Durchführung der Koronaran-
mehr gegeben werden [29]. Bei allen Ent- dynamische und respiratorische Thera- giographie wird die Koronaranatomie be-
scheidungen und Maßnahmen muss bei pie stabilisiert werden konnten (Feld 14), urteilt und in einer „Entweder-oder-Ma-
diesen schwerstkranken Patienten immer sowie Patienten, bei denen durch nach- nier“, ggf. interdisziplinär im Heart-Te-

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Interventionelle Kardiologie

der PCI muss sofort eine erneute kli-


nische Einschätzung erfolgen, ob bei
dem nun revaskularisierten Patien-
ten weiterhin ein CS vorliegt oder
nicht (Feld 46). Grundlage hierfür ist
die bereits bei der initialen Beurtei-
lung des Patienten angewandte und in
. Abb. 1 dargestellte SOP. Ist nun kli-
nisch kein Schockzustand mehr nach-
weisbar (Feld 49), so wird der Patient
weiter monitorüberwacht und ver-
sorgt. Sind weiterhin Zeichen des CS
nachweisbar, so ist der behandeln-
de Arzt mit einem revaskularisierten
Patienten mit ACS und protrahier-
tem CS konfrontiert. Hierauf wird im
nachfolgenden Abschnitt detaillierter
eingegangen.
2. Die Läsion ist nicht mittels PCI zu be-
handeln (Feld Nummer 31). In die-
sem Fall wird der Patient in die Herz-
chirurgie verlegt, die vorliegende
eEPK endet mit dem entsprechenden
Prozesswegweiser. An dieser Stelle sei
betont, dass auch bei Hauptstammste-
nose und/oder koronarer Dreigefäß-
erkrankung eine unverzügliche Re-
vaskularisation angestrebt werden
sollte. Eine Diskussion im Heart-Te-
am ist hier hilfreich.
Abb. 6 8 Alternative Ursachenprüfung 3. Eine interventionsbedürftige Koro-
narläsion wird ausgeschlossen bzw.
der Schockzustand ist durch den vor-
liegenden Koronarbefund nicht er-
klärt, was die initiale Verdachtsdia-
gnose eines infarktbedingten CS wi-
derlegt. Sollte dies eintreten, so muss
umgehend nach einer alternativen
Ursache gefahndet werden. Neben
der Durchführung einer klinischen
Untersuchung sowie einer Rhythmus-
kontrolle (EKG, kontinuierliches Mo-
nitoring) muss hier erneut die mög-
lichst frühzeitige Durchführung einer
transthorakalen Echokardiographie
Abb. 7 8 Hämodynamisches Monitoring
erwähnt werden. Die Liste an mög-
lichen zugrunde liegenden Störun-
am zwischen folgenden 3 Optionen ent- vaskularisiert werden oder ob dies im gen ist umfangreich und kann grob in
schieden: Intervall durchgeführt werden soll. myogene, mechanische und rhythmo-
1. Die Läsion ist mittels PCI behandel- Die noch offene Frage, ob eine Mehr- gene Ursachen unterteilt werden. Die
bar, welche dann auch umgehend gefäß-PCI der alleinigen Eingefäß- SOP in . Abb. 6 gibt einen struktu-
durchgeführt wird (Feld 35). Liegen PCI des Infarktgefäßes bei Patienten rierten Überblick über mögliche Dif-
mehrere signifikante Stenosierun- mit kardiogenem Schock überlegen ferenzialdiagnosen.
gen vor, muss eine Einzelfallentschei- ist, wird die randomisierte, multizent-
dung getroffen werden, ob neben der rische CULPRIT-SHOCK-Studie klä- Je nach Ergebnis der Ursachenfindung
Infarktarterie auch andere Gefäße re- ren (NCT 01927549). Nach Abschluss müssen weitere Maßnahmen geplant wer-

308 |  Der Kardiologe 4 · 2014


sung durchgeführt werden. Zudem soll-
te ein erweitertes Monitoring mittels Pul-
monaliskatheter (PAK) erfolgen. Dieses
ist, wie oben beschrieben, für die Diagno-
sestellung eines CS zwar nicht nötig, im
Fall eines protrahierten Schockzustan-
des wird es von den Leitlinien jedoch aus
verschiedenen Gründen empfohlen: Bei
widersprüchlichen klinischen Befunden
kann die Verdachtsdiagnose eines CS be-
stätigt oder ausgeschlossen werden. Darü-
ber hinaus ermöglicht es eine differenziel-
le hämodynamische Therapie. Nicht zu-
letzt liefert es wichtige klinische Progno-
separameter wie den Cardiac Power Index
(CPI), welcher der stärkste, unabhängige
hämodynamische Prädiktor für Kranken-
haussterblichkeit bei CS-Patienten ist [8].
Es muss jedoch erwähnt werden, dass bis-
lang kein prognostischer Benefit für die
Anwendung eines PAK gezeigt werden
konnte, wobei es für Patienten mit CS kei-
ne randomisierten Daten gibt [5, 13].
Eine weitere Möglichkeit der Herzzeit-
volumen (HZV)-Bestimmung ist die An-
wendung des „PiCCO-Systems“, welches
auf der Methode der Pulskonturanalyse
beruht. Die klinische Validierung dieses
Verfahrens bei Patienten mit CS steht je-
doch noch aus.
Die SOP in . Abb. 7 fasst die wichtigs-
ten Punkte zum hämodynamischen Mo-
nitoring zusammen.

Hämodynamische Schocktherapie
Ziel der hämodynamischen Schockthe-
rapie ist die Sicherstellung einer ausrei-
chenden Perfusion der vitalen Organe.
In den deutsch-österreichischen Leitli-
nien wurden für verschiedene Parameter
Zielkorridore fixiert, welche größtenteils
auf Expertenkonsens beruhen (s. SOP in
. Abb. 8). Das oberste Ziel ist die Blut-
Abb. 8 8 Hämodynamische Schocktherapie druckstabilisierung (Ziel: MAP 65–
75 mmHg). Das Inotropikum der ersten
den, auf die hier nicht im Detail eingegan- operator verbunden sind. Diese Darstel- Wahl, welches hierfür angewendet wer-
gen werden kann. lung wurde so gewählt, da es sich bei dem den sollte, ist Dobutamin. Die randomi-
CS um eine Notfallsituation handelt und sierte SOAP-II-Studie verglich die beiden
Protrahierter kardiogener Schock aufgrund der hohen Sterblichkeit diag- Vasopressoren Noradrenalin und Do-
nach erfolgter Revaskularisation nostische und therapeutische Maßnah- pamin bei Patienten mit Schock unter-
men sofort und gleichzeitig durchgeführt schiedlicher Ätiologie. Die prädefinier-
Die bei Persistenz des CS nach Revasku- werden müssen. te Subgruppe von Patienten mit CS hat-
larisation zu treffenden Handlungsschrit- te mit Noradrenalin ein signifikant besse-
te werden in der eEPK durch 3 parallel Hämodynamisches Monitoring res Überleben als mit Dopamin [6]. Da-
angeordnete Funktionsfelder dargestellt, Falls zu diesem Zeitpunkt noch nicht er- her wird Noradrenalin als Vasopressor der
welche durch einen „und“-Verknüpfungs- folgt, sollte eine invasive Blutdruckmes- ersten Wahl angesehen (0,1–1 µg/kg/min).

Der Kardiologe 4 · 2014  | 309


Interventionelle Kardiologie

der MAP zwar formal im Zielbereich liegt,


für dessen Aufrechterhaltung jedoch ein
hoher SVR nötig ist. Bei erniedrigtem CI
ist die ergänzende Gabe von Levosimen-
dan zu erwägen, welches in Deutschland
aktuell jedoch nicht zugelassen ist. Eine
weitere Option ist die Gabe von Phos-
phodiesterase-Hemmern. Basierend auf
einer kleinen randomisierten Studie sind
diese jedoch der Levosimendan-Therapie
unterlegen [9].
Alternativ kann die Hämodynamik in
Analogie zum septischen Schock mithilfe
der gemischt- (SvO2) bzw. der zentralve-
nösen Sauerstoffsättigung (ScvO2) gesteu-
ert werden. Eine weitere Möglichkeit ist
das Monitoring der Cardiac Power Out-
put (CPO) bzw. des Cardiac Power Index
(CPI). Letzterer ist der wichtigste prog-
nostisch relevante hämodynamische Mar-
ker bei Patienten mit CS [8]. Eine Über-
sicht über die hämodynamische Schock-
therapie inklusive der Zielkorridore, der
empfohlenen Substanzen sowie deren Do-
sierungen zeigt die SOP in . Abb. 8.

Therapie des Multiorgandys-


funktionssyndroms und weitere
intensivmedizinische Therapie

Multiorgandysfunktionssyndrom
In den letzten Jahren erlangte man mehr
und mehr die Erkenntnis, dass der CS
keine Erkrankung ist, welche isoliert das
Abb. 9 8 Therapie des Multiorgandysfunktionssyndroms und weitere intensivmedizinische Therapie Herz betrifft. Vielmehr wird die Progno-
se der Patienten durch das im Rahmen
des Schockgeschehens auftretende Multi-
organversagen determiniert. Aus diesem
Grund ist die optimale, interdisziplinäre
intensivmedizinische Therapie des Mul-
tiorgandysfunktionssyndroms (MODS)
ein wesentlicher Eckpfeiler in der Be-
Abb. 10 8 Klinische Einschätzung Schock handlung dieser Patienten. Die SOP in
. Abb. 9 zeigt einen Überblick über we-
Wie bereits erwähnt, sollte bei einem SBP der Nachlast anhand des systemvaskulä- sentliche Punkte. Zentral hierbei ist die
<70 mmHg Noradrenalin bereits ab The- ren Widerstandes (SVR). Ist diese erhöht, Einleitung einer lungenprotektiven Beat-
rapiebeginn ergänzend zu Dobutamin ge- so sollte ein vorsichtiger Versuch der Re- mung. Während die Beatmung in der in-
geben werden, um eine Verstärkung der duktion des Noradrenalins bzw. die Ga- itialen Stabilisierungsphase wie beschrie-
Hypotonie durch eine alleinige Dobuta- be von Natrium-Nitroprussid (NPN) er- ben so gewählt werden sollte, dass eine
min-Gabe zu vermeiden. Bei erhöhten folgen. Hierbei ist zu bedenken, den nach ausreichende Oxygenierung ohne weitere
Blutdruckwerten (MAP >75 mmHg) soll- einer Nachlastreduktion häufig bestehen- Beeinträchtigung der hämodynamischen
te zunächst die Katecholamin-Therapie den relativen bzw. absoluten Volumen- Situation ermöglicht wird, sollte nun
reduziert bzw. beendet werden. Bei Persis- mangel auszugleichen. In einem nächs- möglichst frühzeitig eine lungenprotekti-
tenz erhöhter MAP-Werte sollte eine Sen- ten Schritt wird der Herzindex (CI) be- ve Beatmung analog zu den in den Survi-
kung der Nachlast erfolgen. Nach Einstel- stimmt. Ein erniedrigter CI liegt häufig in ving Sepsis Guidelines festgelegten Emp-
len des Blutdrucks erfolgt die Justierung der schwierigen Konstellation vor, in der fehlungen zur ARDS-Therapie erfolgen,

310 |  Der Kardiologe 4 · 2014


sofern die hämodynamische Situation mit einem Blut-pH ≥7,15) weder hinsicht- F In der vorliegenden Arbeit wurden
des Patienten dies erlaubt [7]. Gegebenen- lich der Hämodynamik noch hinsichtlich die Empfehlungen zur Behandlung
falls kann eine permissive Hyperkapnie in des Vasopressorbedarfs oder des Outco- des CS aus den verschiedenen euro-
Kauf genommen werden. Die Beatmungs- mes günstige Effekte erzielen konnte [20]. päischen und maßgeblich der fokus-
einstellungen sind in . Abb. 9 dargestellt. Eine Übersicht über die Therapie des sierten, deutsch-österreichischen
Die Analgosedierung sollte mittels einer MODS sowie die weitere intensivmedizi- Leitlinie zusammengetragen und in
Sedierungsskala (z. B. Richmond-Agita- nische Behandlung zeigt . Abb. 9. der übersichtlichen Form einer eEPK
tion-Sedation Scale (RASS, [26]) über- dargestellt. Dies könnte dabei helfen,
wacht und gesteuert werden. Die Urin- Behandelter Patient mit standardisierte Therapieentscheidun-
ausscheidung sollte bei Patienten mit CS akutem Koronarsyndrom gen zu treffen, um eine optimale Pa-
regelmäßig kontrolliert werden. Bei Vor- und kardiogenem Schock tientenversorgung zu gewährleisten.
liegen eines akuten Nierenversagens (mit
klinischen Zeichen der Urämie, Überwäs- Wurden alle 3 genannten Handlungs-
serung, metabolischer Azidose, therapie- schritte durchgeführt, so liegt ein be-
Korrespondenzadresse
refraktärer Hyperkaliämie) sollte frühzei- handelter Patient mit ACS und CS vor Dr. J. Pöss
tig eine kontinuierliche Nierenersatzthe- (Feld 64). Nun sollte erneut und regel- Medizinische Klinik II/Kardiologie, Angiologie,
rapie eingeleitet werden [2]. mäßig eine klinische Einschätzung erfol- Intensivmedizin, Universitätsklinikum
gen, ob weiterhin ein Schockzustand vor- Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck
Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck
Weitere intensivmedi- liegt oder nicht. Im Fall einer Resolution
Janine.poess@uksh.de
zinische Therapie des Schockzustandes endet die vorliegen-
Laut den deutsch-österreichischen S3- de EPK mit dem Prozesswegweiser „wei-
Leitlinien sollten die Patienten parenteral tere Maßnahmen durchführen“. Liegt wei- Einhaltung ethischer Richtlinien
ernährt werden, wenn sie voraussichtlich terhin ein CS vor, so muss erneut der Ver-
auch nach einem Zeitraum von 5±7 Ta- such einer Therapieoptimierung erfol- Interessenkonflikt.  J. Pöß: kein Interessenkonflikt.
J.O. Vollert: Employed at Thermo Fisher, Brahms GmbH
gen nicht ausreichend oral oder ente- gen. Regelmäßige klinische Untersuchun- in Heringsdorf, Germany as a medical director. No furt-
ral ernährt werden können [25]. Es soll- gen sowie Echokardiographien sollten her conflicts of interest. M. Böhm: Advisory Boards: As-
ten regelmäßige Blutzuckermessungen er- durchgeführt werden, um ggf. mechani- tra Zeneca, Bayer AG, Boehringer Ingelheim, Daiichi-
Sankyo, MSD, Novartis, Pfizer, Sanofi-Aventis, Servier;
folgen. Im Fall einer Hyperglykämie soll- sche Komplikationen oder andere aggra- Speakers Bureau: Astra Zeneca, AWD Dresden, Bayer,
te diese korrigiert werden, wobei Blutzu- vierende Faktoren frühzeitig zu erkennen. Boehringer Ingelheim, Berlin-Chemie, Daiichi-Sankyo,
ckerwerte <150 mg/dl (8,3 mmol/l) ange- Zudem sollte bei diesen sehr schwer kran- MSD, Novartis, Pfizer, Sanofi-Aventis, Servier, Medtro-
nic; Study Support: Astra Zeneca, Bayer AG, Boehrin-
strebt werden sollen. Diese eher liberale ken Patienten das weitere Procedere ggf. ger Ingelheim, Novartis, Pfizer, Sanofi-Aventis, Servier,
Empfehlung beruht auf den Ergebnissen im Heart-Team festgelegt werden, ins- Adrian-Medtronic. H. Thiele: Research support: Terumo,
der NICE-SUGAR-Studie [18]. Erythro- besondere wenn chirurgische Therapie- Maquet Cardiovascular, Teleflex Medical, Lilly; Consul-
ting: Maquet Cardiovascular, Lilly. C. Hamm: kein Inter-
zytenkonzentrate sollten bei einem Hä- optionen möglich erscheinen (s. SOP in essenkonflikt. J. Leick: kein Interessenkonflikt. P. Radke:
moglobinwert <7 g/dl bzw. einem Häma- . Abb. 10). Darüber hinaus kann in sel- kein Interessenkonflikt. M. Möckel: kein Interessenkon-
tokritwert (Hkt) <25%, bei älteren Patien- tenen Fällen anhaltender Rhythmusinsta- flikt. Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Men-
schen oder Tieren.
ten (>65 Jahre) <30%, transfundiert wer- bilität („electrical storm“) die akute Kathe-
den, wobei auch hier keine randomisier- terablation lebensrettend sein [3].
ten Daten für Patienten mit CS vorliegen. Literatur
Nach Beenden der Vollantikoagulation Fazit für die Praxis
im Rahmen der ACS-Behandlung soll-   1. Babaev A, Frederick PD, Pasta DJ et al (2005)
Trends in management and outcomes of patients
ten Patienten mit CS während der Phase F Trotz deutlicher Fortschritte in der with acute myocardial infarction complicated by
der Immobilisierung eine Thrombembo- Therapie bleibt die Sterblichkeit des cardiogenic shock. JAMA 294:448–454
lieprophylaxe erhalten, welche aufgrund CS mit nahezu 50% sehr hoch. In die-   2. Bagshaw SM, Berthiaume LR, Delaney A et al
(2008) Continuous versus intermittent renal repla-
der unvorhersehbaren subkutanen Re- ser Akutsituation ist die Umsetzung cement therapy for critically ill patients with acu-
sorption während der akuten Phase des einer leitlinienkonformen Diagnos- te kidney injury: a meta-analysis. Crit Care Med
Schocks intravenös verabreicht werden tik und Therapie eine große Heraus- 36:610–617
  3. Bansch D, Oyang F, Antz M et al (2003) Successful
sollte. Zudem sollte eine Stressulkuspro- forderung. Eine strukturierte, einheit- catheter ablation of electrical storm after myocar-
phylaxe erfolgen (H2-Rezeptorblocker liche Behandlung der Patienten mit dial infarction. Circulation 108:3011–3016
oder Protonenpumpeninhibitoren). Bei CS ist jedoch auch aufgrund der un-   4. Bernard SA, Gray TW, Buist MD et al (2002) Treat-
ment of comatose survivors of out-of-hospital car-
einer Hypoperfusionsazidose mit einem abdingbaren interdisziplinären Zu- diac arrest with induced hypothermia. N Engl J
pH ≥7,15 sollte keine Bicarbonat-Gabe sammenarbeit essenziell. Die euro- Med 346:557–563
durchgeführt werden. Diese Empfehlung päischen Leitlinien liefern keine kon-   5. Binanay C, Califf RM, Hasselblad V et al (2005) Eva-
luation study of congestive heart failure and pul-
beruht auf 2 randomisierten Studien, bei densierten Empfehlungen zu diesem monary artery catheterization effectiveness: the
denen die Gabe von Bikarbonat bei Pa- Krankheitsbild und tragen somit des- ESCAPE trial. JAMA 294:1625–1633
tienten mit Laktatazidose (überwiegend sen Komplexität keine Rechnung.

Der Kardiologe 4 · 2014  | 311


Fachnachrichten

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312 |  Der Kardiologe 4 · 2014

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