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Sommersemester 2017
§Haushaltsrechtliche Lösung
§ Haushaltsgrundsätzegesetz (HGrG) in der Fassung vom 26.11.1993
§ Vergabeverordnung (VgV) vom 22.02.1994
§ Nachprüfungsverordnung (NpV) vom 22.2.1994
§ Verdingungsordnungen (VOB, VOL, VOF)
§Vergaberechtsänderungsgesetz (VgRÄG)
§ Gesetzessystematische Verankerung im Gesetz gegen Wett-
bewerbsbeschränkungen (GWB).
§ Einräumung subjektiver Rechte von Bewerbern und Bietern auf Einhaltung
der bieterschützenden Bestimmungen über das Vergabeverfahren durch die
öffentlichen Auftraggeber (§ 97 Abs. 7, § 107 Abs. 2 GWB a.F.).
§ Einrichtung eines Nachprüfungsverfahrens in erster Instanz durch
verwaltungsinterne Vergabekammern und in zweiter Instanz durch
Vergabesenate bei den Oberlandesgerichten (Primärrechtsschutz).
§ Der Begrenzung des Bieterschutzes auf öffentliche Aufträge ab einem
bestimmten Schwellenwert (§ 100 Abs. 1 GWB a.F. i. V. m. § 2 VgV a.F.).
Vergaberechts-
Vergaberechts-
änderungs- Änderung
modernisierungs-
gesetz VgV
gesetz
Neu- Neufassung
fassung der VOB
VgV Verdingungs- 2012
ordnungen
VgV
Sekt- Änderung
VO GWB
ÖPP-
Beschleunigungs- Änderung
gesetz der VgV VSVgV
Folie 7
© Dr. Tobias Schneider
Seit 2011 Bestrebungen zur Modernisierung des EU-
Vergaberechts
Folie 9
© Dr. Tobias Schneider
Die Richtlinienumsetzung in Deutschland
Folie 10
© Dr. Tobias Schneider
Wesentliche Ziele des Gesetzgebers
"Das Vergaberecht sorgt für fairen Wettbewerb bei der Vergabe öffentlicher
Aufträge. Mit unserer Reform machen wir die Vergaberegeln für Unternehmen
und für die öffentliche Hand übersichtlicher und transparenter.
Vergabeverfahren werden schneller und effizienter.“
Folie 11
© Dr. Tobias Schneider
Wesentliche Ziele des Gesetzgebers
Folie 13
© Dr. Tobias Schneider
Vergaberechtsreform 2016 – neue Struktur
Folie 14
© Dr. Tobias Schneider
Rechtsquellen des Vergaberechts: Zweiteilung des Vergaberechts
§EG-Richtlinien
§Kartellvergaberecht (GWB)
§Haushaltsrecht § Vergabeverordnung/Sektoren-
§1. Abschnitt der VOB/A und VOL/A verordnung/VSVgV
§ Primärrechtsschutz vor §VOB 2. Abschnitt
Landgericht (im Einzelnen str.) §Subjektive Bieterrechte
§Vergabe-Rechtsschutz
Binnenmarkt- Relevanz
© Dr. Tobias Schneider Folie 15
Grundlagen: Rechtsquellen des Vergaberechts
Freier
Dienstleistungs-
verkehr
Freier Waren- Freier Kapital-
verkehr verkehr
EG-Vertrag
Gleich- Gegenseitige
behandlung Anerkennung
Transparenz
Allgemeine Konzessions-
Sektoren-RL VS-RL
Vergabe-RL RL
EG-Rechtsmittelrichtlinie
Problem/Sachverhalt
Artikel 53 (Zuschlagskriterien)
Der AG wendet … bei der Erteilung des Zuschlags folgende Kriterien an:
a) Entweder – wenn der Zuschlag auf das … wirtschaftlich günstigste Angebot
erteilt werden soll – verschiedene mit dem Auftragsgegenstand
zusammenhängende Kriterien, z.B. Qualität, Preis, …
b) Oder ausschließlich das Kriterium des niedrigsten Preises
Artikel 24 (Varianten)
(1) Bei Aufträgen, die nach dem Kriterium des wirtschaftlich
günstigsten Angebots vergeben werden, können die Auftraggeber
es zulassen, dass die Bieter Varianten vorlegen.
Entscheidung
Allgemeine Grundsätze:
§Ein Auftraggeber hat in den Vergabeunterlagen anzugeben, ob er
Nebenangebote nicht zulässt bzw. ob er Nebenangebote ausnahmsweise nur in
Verbindung mit einem Hauptangebot zulässt (§ 8 (EU) Abs. 2 Nr. 3 VOB/A).
§Bei der Wertung der Angebote dürfen nur Kriterien und deren Gewichtung
berücksichtigt werden, die in der Bekanntmachung oder in den Vergabe-
unterlagen genannt sind (§ 16d EU Abs. 2 Nr. 2 VOB/A).
§Der Zuschlag wird auf das wirtschaftlichste Angebot erteilt (§ 127 Abs. 1 GWB).
§Nach § 107 Abs. 3 GWB müssen Vergabeverstöße grundsätzlich unverzüglich
nach Kenntnis / Kennenmüssen gerügt werden. Hier kann man für den
Vergabeverstoß nicht nur auf die evtl. fehlerhafte Ausschreibung, sondern auch
auf die Wertung des Nebenangebots abstellen (str.).
© Dr. Tobias Schneider Seite 21
Rechtsquellen des Vergaberechts: EG-rechtliche Quellen - Beispielsfall
§BGH: In der VOB/A ist lediglich bestimmt, dass die öffentlichen Auftraggeber die
Mindestanforderungen festlegen müssen, denen zugelassene Nebenangebote
genügen müssen. Diese Anforderungen sollen dem Bieter eine hinreichend große
Variationsbreite in der Ausarbeitung von Alternativvorschlägen lassen. Eine
wettbewerbskonforme Wertung der Nebenangebote ist angesichts dessen
nicht möglich, wenn der Preis das alleinige Zuschlagskriterium ist. Denn in
diesem Fall wäre der Auftraggeber verpflichtet, den Zuschlag auf ein den
Mindestanforderungen genügendes und geringfügig billigeres Nebenangebot als
das günstigste Hauptangebot zu erteilen, unabhängig davon, ob das
Nebenangebot in der Qualität deutlich hinter dem Hauptangebot zurückbleibt
und sich daher bei wirtschaftlicher Betrachtung gerade nicht als das günstigste
Angebot erweist.
© Dr. Tobias Schneider Seite 23
Rechtsquellen des Vergaberechts: EG-rechtliche Quellen - Beispielsfall
§Die öffentlichen Auftraggeber erteilen … den Zuschlag auf der Grundlage des
wirtschaftlich günstigsten Angebots (Art. 67 Abs. 1 RL)
§Die Bestimmung des aus der Sicht des öffentlichen Auftraggebers wirtschaftlich
günstigsten Angebots erfolgt anhand einer Bewertung auf der Grundlage des
Preises oder der Kosten, mittels eines Kosten-Wirksamkeits-Ansatzes, wie der
Lebenszykluskostenrechnung gemäß Artikel 68, und kann das beste Preis-
Leistungs-Verhältnis beinhalten (Art. 67 Abs. RL).
§Auch sorgen sie (Auftraggeber) dafür, dass die gewählten Zuschlagskriterien
sowohl auf die Varianten angewandt werden können, die diese
Mindestanforderungen erfüllen, als auch auf übereinstimmende Angebote, die
keine Varianten sind (Art. 45 Abs. 2 RL)
N R
Umsetzungsgebot A E
T C
E
I H
U
O T
- Auslegungsgebot
N
R
A
E
L
C
Anwendungsverbot E
H
S
T
Unmittelbare Anwendung
Folie 31
© Dr. Tobias Schneider
Vergaberechtsreform 2016 – neue Struktur
Folie 32
© Dr. Tobias Schneider
Das neue GWB-Vergaberecht
Folie 33
© Dr. Tobias Schneider
Die neue VgV (1)
Ø 1. Verfahrensarten
Ø 2. Besondere Methoden und Instrumente in Vergabeverfahren
Ø 3. Vorbereitung des Vergabeverfahrens
Ø 4. Veröffentlichung, Transparenz
Ø 5. Anforderungen an Unternehmen, Eignung
Ø 6. Einreichung, Form und Umgang mit Angeboten, Teilnahmeanträge und
Interessenbestätigung
Ø 7. Prüfung und Wertung der Angebote, Zuschlag Folie 34
© Dr. Tobias Schneider
Die neue VgV (2)
Folie 35
© Dr. Tobias Schneider
Die neue VOB/A 2016
– Inhalte zumeist:
• Tariftreue und Vergabemindestlohn
• Nachhaltigkeit der Vergabe
• Verschärfte Preisprüfung
Folie 37
© Dr. Tobias Schneider
Rechtsquellen des Vergaberechts: Verdingungsordnungen
§Verfahrensregelungen
§ Verschiedene Vergabeverfahren
§ Teilnehmer am Wettbewerb
§ Vergabeunterlagen
§ Bekanntmachungen und Fristen
§ Angebotsabgabe durch die Bieter
§ Eröffnungstermin
§ Angebotswertung
§ Zuschlagserteilung
§ Beendigung des Vergabeverfahrens durch Aufhebung
Vergabe- und
Haushaltsrecht Vertragsordnungen
EG-Primärrecht
§Wettbewerb + §§ 30 HGrG + §1. Abschnitt VOB/A
§Transparenz §§ 55 BHO §1. Abschnitt VOL/A
§LHOen §NICHT VOF
§NICHT Sekt-VO
Problem/Sachverhalt
Entscheidung
§ Aus der Pflicht zur Beachtung der Grundsätze des AEUV resultiert nach der
ständigen Rechtsprechung des EuGH überdies die Pflicht zur europaweiten
Ausschreibung.
§ Für die Prüfung des grenzüberschreitenden Interesses ist eine Prognose darüber
anzustellen, ob Bauauftrag nach dem Auftragswert und den konkreten
Marktverhältnissen, das heißt im Hinblick auf die angesprochenen
Branchenkreise und ihre Bereitschaft, Aufträge angesichts ihres Volumens und
des Ortes der Auftragsdurchführung auch grenzüberschreitend auszuführen, für
ausländische Anbieter, speziell solche aus den Niederlanden, interessant ist.