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HS Niederrhein, 2010/2011
Videotechnik Einführung
Bei der Arbeit mit Film und Video gibt es einige technischer Fallen in die man treten und mit denen man sich schnell sein Ender-
gebis versauen kann. Das fängt bei der Aufnahme an, geht über den Schnitt und die Postproduktion bis hin zum finalen Film, zur
DVD oder zur Webpräsentation.
Desshalb sollte man sich vor jedem Projekt folgende Fragen stellen:
- Was habe ich für technische Möglichkeiten, um das beste Ergebnis für meinen fertigen Film zu gewährleisten?
Habe ich eine HDCam oder eine Spiegelreflex Kamera für meinen Film der auf BluRay erscheinen soll?
- Wie verarbeite ich die Daten, um möglichst wenig Qualitätsverlust während des Produktionsprozesses zu haben?
1. Video
Gängige Videoauflösung:
Größenvergleich:
Filmauflösung:
Die überwiegende Mehrheit der aktuellen
A-Budget-Filme wird mittlerweile digital
ausbelichtet. Die Auflösung ist dabei für
NTSC
PAL
über 95 % aller ausbelichteten Kinopro-
duktionen 2K.
HDTV 720p Eingefleischte Cineasten fordern mittler-
weile eine Auflösung von 9K - das ent-
spricht in etwa der Auflösung die echtes
HDTV 1080i Filmmaterial hat.
Filmauflösung 2K 2048×1080
Filmauflösung 4K 4096×2160
Gängige Seitenverhältnisse:
Videoauflösungen: Videoauflösungen:
PAL Alle HDV Formate
NTSC PAL Widescreen
Wobei hier auch Widescreen NTSC Widescreen
Fufnahmen als „Letterbox“
gezeigt werden können, also
mit Balken oben und unten.
Kinofilme werden entweder so
oder in Ausschnitten gezeigt.
Im Kino wird bei Cinemascope Filmen auf normalem Film aufgenommen, jedoch mit einer verzerrenden Linse vor
der Kamera. Im Kino sorgt dann eine entzerrende Linse (Anamorphot) vor dem Projektor für ein breites klares Bild:
Man könnte sagen dass die Pixel auf dem Film nicht mehr quadratisch sind. Auch das Fernsehen und digitale Video
haben oftmals aus technischen Gründen keine quadratischen Pixel.
Übersicht:
PC: Quadratische Pixel / Squarepixel (Aspect Ratio: 1.0)
Ein Fernseher läuft mit 25 Bildern pro Sekunde. Wenn das Vollbilder wären, hätten das TV Gerät eine Herzzahl von 25Hz.
Das würde unerträglich flackern. So bediente man sich eines Tricks: Man Teilte das Bild in gerade und ungerade Zeilen, soge-
nannte Halbbilder, die ineinander üebergeblendet werden. Daraus ergibt sich eine gut anschaubare Frequenz von 50Halbbildern
bzw 50Hz. Schaut man Fernsehmaterial z.B. auf dem Rechner an, der keine Halbbilder darstellen kann sieht man besonders bei
schnellen Bewegungen die typischen horizontalen Linien im Bild.
Standart ist: bei DV PAL: unteres halbbild zuerst bei HDV: oberes Halbbild zuerst.
Bei Fernsehübertragungen auch in PAL ist auch das oberse Halbbild zuerst.
- Welche Bildgröße soll der finale Film haben? Für welches Medium ist er gedacht?
DVD (D1 Pixel, PAL)
BlueRay (HDTV)
Kino (Vollbilder, Kinoauflösung 2K oder 4K)
Web (Vollbilder, Squarepixel, Standart: 640x480....)
Am besten ist es bei der digitalen Filmproduktion so lange wie möglich in der höchstmöglichen Qualität zu arbeiten.
Beispiel:
Ein StopMotion Film soll später auf DVD erscheinen.
Vorher soll er aber im Kino präsentiert werden und vielleicht auf Festivals geschickt werden.
Dreh:
Ich schieße Photos mit einer digitalen Spiegelreflexkamera mit 12 bzw 24 Bildern/ Sekunde.
Da die Einstellungen genau geplant sind, nehme ich die passende Auflösung zum Endformat:
also unter 2000Pixel (Grund: schnellere Datenverarbeitung im Rechner)
Schnitt:
Ich erstelle in Premiere ein HD-Dokument:
AVCHD 720p 24Bilder/Sekunde
mit1280x720 quadratischen Pixeln, 16:9 Progressive-Scan 720p, mit 23,976 Frames pro Sekunde und 48 kHz Audio
Export:
Nach dem Schnitt und der Vertonung exportiere ich das Video
1. Als DVDfile: MPEG2 DVD mit:
PAL Auflösung: 720x576, Pixelseitenverhältnis: 16:9, unteres Halbbild zuerst. Framerate: 25Bilder/Sekunde
kaum ein Rechner schafft heute diese Datenrate. Darum müssen Bilder und vor Allem Videos komprimiert werden.
Das machen sogenannte CoDecs (Codieren und Decodieren).
Videoformat Audioformat
MOTION JPG
MP3
H264
MPEG-4 Part 10 DOLBY DIGITAL
DIVX MPG
MPEG-4 Part 2
PCM
Unkomprimiert
MPEG2/DVD
Multiplexen
Containerformat
engl. Audiospur
AVI
MOV
WMV
MPEG Untertitel
VOB
Menues
Ein Video liegt eigentlich immer in irgendeinem Container vor, zusätzlich zur Videospur können in diesem Container auch noch
Audiospuren, Untertitel und sogar Interaktionsmöglichkeiten enthalten sein.
Zur Komprimierung der Videospur kommt ein Videocodec zum Einsatz. Das kann z.B. H.264, MPEG-2, oder Sorenson sein.
Eine Quicktimedatei mit der Endung „mov“ kann also exakt den gleichen Inhalt wie eine WMV-Datei haben.
Speichert man ein Video also als MPG, MOV oder WMA ab, sagt das noch gar nichts über den Inhalt aus!
Der Quicktimeplayer hat den Vorteil, dass nehezu alle möglichen Quicktime Codec bereits integriert sind und dass desshalb fast
jeder Quciktime Film überall abgespielt werden kann.
Ähnliches gilt für den kostenlosen VLC (VideoLanClient) Player.
Welchen Codec benutzen?
Das kommt darauf an was mit dem Film gemacht werden soll. Weiterverarbeitung oder Präsentation
auf DVD / im TV / Streaming im Web / Download / soll er ins Kino / auf dem Handy / auf Blu-Ray / beim VJing benutzt werden...
Zum Weiterverarbeiten:
Als Endformat:
Kompression
1. Intraframekompression, auch Einzelbildkompression
Digitale Bilder werden durch ein Raster in Quadratische Pixel eingeteilt.
die gesammte Anzahl der Pixel ergibt die Auflösung.
KYYYMM 1K 3Y 2M
KMMMMM 1K 5M
KCCCCC 1K 5C
Die JPG Komprimierung hat diverse Mathematische Verfahren die Datengrösse eines Bildes zu komprimieren.
Erkennbar ist dass das Bild mit zunehmender Kompression unschärfer wird und die typischen Block-Artefakte auftauchen.
Um Videos weiterverarbeiten zu können, im Schnitt oder der Postproduktion, sollte die Intraframe Kompressionsart verwendet
werden, da alle Voll- oder Halbbilder gespeichert werden.
Als Endformat, also zum reinen Anschauen gedacht (z.B. DVD oder Internet) sind Videos komprimiert mit Intraframe.
Typisch ist der MPEGCodec der z.B. auch bei DVDs zum Einsatz kommt.
aber auch DivX, XVid und dem neueren H264 Codec etc...
Funktionsweise:
Ein Bild wir vollständig erfasst wie bei der Intraframe Komprimierung.
= I-Frame (Intra-Bild oder Schlüsselbild)
Im nächsten Bild wird nur die Bildänderung bzw die Differenz zum Vorhergehenden
gespeichert. = P-Frame (predictive-coded picture / Differenzkodierte Einzelbilder)
Eine Abfolge von I-Frames B-Frames und P-Frames wird GOP (Group of pictures) genannt.
Eine typische GOP mit einem I-Frame alle 15Bilder sähe so aus:
I-B-B-P-B-B-P-B-B-P-B-B-P-B-B
Im Adobe Media Encoder tauchen dann auch noch M und N-Frames auf:
M-Frames: Die Anzahl der B-Frames zwischen aufeinander folgenden I- und P-Frames.
N-Frames Die Anzahl der Frames zwischen I-Frames. Dieser Wert muss ein Vielfaches des M-Frame-Werts sein.
Der H264 /MPEG-4 Codec ist zur Zeit einer der besten Codecs.
Er hat ein noch ausgefeilteres Codierungsverfahren als übliche Interframecodecs
und kann zudem bei HDV trotzdem weiterverarbeitet werden. Dies benötigt allerdings mehr Rechnerleistung.
Zudem kommt er bei Blu-Ray und digitalem Fernsehen zum Einsatz.
Weiterführende Links:
http://de.wikipedia.org/wiki/2K_Film
http://de.wikipedia.org/wiki/PAL_Bildformat
http://de.wikipedia.org/wiki/High_Definition_Television
http://de.wikipedia.org/wiki/Standard_Definition_Television
http://de.wikipedia.org/wiki/Codec
http://de.wikipedia.org/wiki/H264