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240 •
Deutscher
Name
Pfaffenhütchen (G)
Euonymus europaea
Wissenschaft-
In optischer Hinsicht läuft das Pfaffenhütchen, das botanisch-
licher Name nüchtern auch Gewöhnlicher Spindelbaum genannt wird, erst im
Herbst zur Hochform auf. Aus den winzigen, völlig unscheinbaren,
grünlichen Blüten entwickeln sich dann prächtig purpurrosa bis
Wissens- karminrote Kapselfrüchte. Solange diese noch geschlossen sind,
erinnern sie in Form und Farbe an ein Barett katholischer Priester –
wertes daher der für ein Gehölz etwas ungewöhnliche Name Pfaffenhütchen.
zur jeweiligen Seinen Abschied vom Vegetationsjahr nimmt der Strauch schließlich
Art in einem oft flammend roten Herbstkleid.
SPINDELBAUMGEWÄCHSE • 241
Typisch
Vor allem junge Zweige
sind deutlich vierkantig,
meist ziehen sich zudem
Im vollen Fruchtschmuck gibt das Pfaffenhüt- ausgeprägte Korkleisten
chen ein prachtvoll farbiges Bild ab.
an ihnen entlang.
Typisches
Merkmal
als zusätzliche
Bestimmungs-
hilfe
BLÜTEZEIT/FRUCHTZEIT
J F M A M J J A S O N D
Zeitleiste
hell: Blütezeit in Mitteleuropa
dunkel: Fruchtzeit (reife Früchte an der Pflanze)
10 • BÄUME UND STRÄUCHER
Mitteleuropa ist Waldland. Das war früher so und ist heute so. Doch
hat der Wald im Lauf der Geschichte sein Gesicht mächtig verändert.
Noch zur Zeit der Römer war ganz Germanien von riesigen Urwäldern
bedeckt, düster und weglos, unterbrochen nur von Sümpfen und
Seen. Im Gegensatz zu heute beherrschten Laubbäume die Wälder,
allen voran Eichen. Lediglich in den Kammlagen der Gebirge domi-
nierten Nadelbäume.
Weil es für viele Pflanzen mehrere deutsche Namen gibt, die oft
regional unterschiedlich gebraucht werden, bedienen sich Fach-
leute meist der wissenschaftlichen Artnamen. Diese haben inter-
nationale Gültigkeit und sind damit eindeutig.
Die von lateinischen oder griechischen Begriffen hergeleiteten
Namen bestehen stets aus zwei Teilen. Das erste Wort bezeichnet
die Verwandtschaftsgruppe (Gattung), zum Beispiel Salix für die
Weiden, der zweite Namensteil benennt die Art, etwa Salix alba,
die Silberweide.
Ist das Gehölz durch eine Kreuzung aus zwei Arten entstanden,
wird dies mit einem »×« im Namen gekennzeichnet, so zum Bei-
spiel bei der Graupappel Populus × canescens.
Heidekraut
Calluna vulgaris
Typisch
Im Unterschied zu den
Erica-Arten sitzen die
nur 1–3 mm kurzen
Blättchen in vier Längs-
reihen am Stängel, dem
sie dachziegelartig an-
liegen. Die becherförmig
geöffneten Blüten beste-
hen aus je vier farbigen
Kron- und Kelchblättern.
HEIDEKRAUTGEWÄCHSE • 45
VERWENDUNG Der
botanische Name kommt
vom Griechischen »kallyna«,
ich fege, reinige, was darauf
hinweist, dass die Zwerg-
sträucher früher zur Herstel-
lung von Besen verwendet
wurden. Vielfach werden sie
immer noch als Besenheide
bezeichnet. Heute schmückt
das Heidekraut in einer
Vielzahl von Sorten unsere Die Blüten des Heidekrauts können rosa,
Gärten und Balkonkästen rot, violett oder weiß sein.
BLÜTEZEIT
J F M A M J J A S O N D
72 •
Europäische Lärche
Larix decidua
verdunsten – was die Wurzeln aus dem gefrorenen Boden nicht nach-
liefern können. Indem die Nadeln abgeworfen werden, wird dieser
Wasserverlust verringert und ein Vertrocknen verhindert.
WG 422 Naturführer
ISBN 978-3-8338-2609-2
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