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G U N AT U R F Ü H R E R

BÄUME & STRÄUCHER


Die wichtigsten Arten
entdecken und bestimmen
Darüber informieren Sie die Bestimmu
Kapiteleinteilung
zur leichten Identifizierung
(siehe Klappe vorne)

240 •

Wenn die reifen Samenkapseln Im Herbst bezaubern die Blätter


(A) = unter aufspringen, geben sie 1–4 dicke durch eine leuchtend orangerote
Artenschutz Samen frei, die in einen leuchtend Färbung.
orangen Samenmantel gehüllt sind.
(G) = giftig

Deutscher
Name
Pfaffenhütchen (G)
Euonymus europaea
Wissenschaft-
In optischer Hinsicht läuft das Pfaffenhütchen, das botanisch-
licher Name nüchtern auch Gewöhnlicher Spindelbaum genannt wird, erst im
Herbst zur Hochform auf. Aus den winzigen, völlig unscheinbaren,
grünlichen Blüten entwickeln sich dann prächtig purpurrosa bis
Wissens- karminrote Kapselfrüchte. Solange diese noch geschlossen sind,
erinnern sie in Form und Farbe an ein Barett katholischer Priester –
wertes daher der für ein Gehölz etwas ungewöhnliche Name Pfaffenhütchen.
zur jeweiligen Seinen Abschied vom Vegetationsjahr nimmt der Strauch schließlich
Art in einem oft flammend roten Herbstkleid.

VORKOMMEN an Wald- und Wegrändern, in Auwäldern und


Feldgehölzen; in Europa weit verbreitet, in Mitteleuropa häufig; auch
oft als Ziergehölz im Garten gepflanzt
GRÖSSE 2–3 m hoher, dicht verzweigter Strauch oder bis zu 6 m
hohes Bäumchen
mmungsseiten
Biologische Familie

SPINDELBAUMGEWÄCHSE • 241

VERWENDUNG Aus dem sehr harten, zähen Holz des Strauchs


wurden früher Gebrauchsgegenstände wie Stricknadeln oder Garn-
spindeln (Spindelbaum!) gefertigt. Daraus gewonnene Holzkohle ist
als Zeichenkohle sehr geschätzt.
ACHTUNG! Alle Pflanzenteile des Pfaffenhütchens, insbesondere
aber die Früchte sind stark giftig. Bereits der Verzehr weniger Kapseln
führt (oft erst am nächsten Tag) zu schweren Vergiftungssymptomen.

Typisch
Vor allem junge Zweige
sind deutlich vierkantig,
meist ziehen sich zudem
Im vollen Fruchtschmuck gibt das Pfaffenhüt- ausgeprägte Korkleisten
chen ein prachtvoll farbiges Bild ab.
an ihnen entlang.

Typisches
Merkmal
als zusätzliche
Bestimmungs-
hilfe

BLÜTEZEIT/FRUCHTZEIT

J F M A M J J A S O N D

Zeitleiste
hell: Blütezeit in Mitteleuropa
dunkel: Fruchtzeit (reife Früchte an der Pflanze)
10 • BÄUME UND STRÄUCHER

WALD FRÜHER UND HEUTE

Mitteleuropa ist Waldland. Das war früher so und ist heute so. Doch
hat der Wald im Lauf der Geschichte sein Gesicht mächtig verändert.

Noch zur Zeit der Römer war ganz Germanien von riesigen Urwäldern
bedeckt, düster und weglos, unterbrochen nur von Sümpfen und
Seen. Im Gegensatz zu heute beherrschten Laubbäume die Wälder,
allen voran Eichen. Lediglich in den Kammlagen der Gebirge domi-
nierten Nadelbäume.

In den folgenden Jahrhunderten nahm die Bevölkerung stark zu, und


der Wald wurde entsprechend gerodet. Aber bis ins 19. Jahrhundert
hinein blieb der immer noch unwegsame Wald für die meisten eine
eher beängstigende Umgebung. Man konnte sich darin verlaufen, Räu-
ber trieben dort ihr Unwesen und wilde Tiere bedrohten den Waldgän-
ger. Zahlreiche unserer Märchen wissen ein Lied davon zu singen.

Heute sind nur noch rund 30 Prozent der Bodenfläche Deutschlands


von Wald bedeckt, doch diese 30 Prozent werden hoch geschätzt.
Und niemand fürchtet sich mehr im Wald. Im Gegenteil. Wir gehen
WALD FRÜHER UND HEUTE • 11

Beim Namen genannt

Weil es für viele Pflanzen mehrere deutsche Namen gibt, die oft
regional unterschiedlich gebraucht werden, bedienen sich Fach-
leute meist der wissenschaftlichen Artnamen. Diese haben inter-
nationale Gültigkeit und sind damit eindeutig.
Die von lateinischen oder griechischen Begriffen hergeleiteten
Namen bestehen stets aus zwei Teilen. Das erste Wort bezeichnet
die Verwandtschaftsgruppe (Gattung), zum Beispiel Salix für die
Weiden, der zweite Namensteil benennt die Art, etwa Salix alba,
die Silberweide.
Ist das Gehölz durch eine Kreuzung aus zwei Arten entstanden,
wird dies mit einem »×« im Namen gekennzeichnet, so zum Bei-
spiel bei der Graupappel Populus × canescens.

gerne im Wald spazieren, genießen dort das viele Grün um uns


herum und betrachten Wanderungen durch Waldlandschaften als
Erholung pur.
Blätter
nadelförmig
44 •

Heidekraut
Calluna vulgaris

An einem sonnigen Tag ertönt über einem blühenden Heidekrautbe-


stand ein beständiges Summen: Die Bienen haben es hier wichtig. Sie
sammeln den Nektar der zahllosen kleinen Blüten. Schließlich besteht
dieser zu 24 Prozent aus Zucker. Zur Freude der Imker bereiten die
Bienen daraus den leckeren Heidehonig. Doch auch sehr viele Schmet-
terlingsarten und ihre Raupen ernähren sich von dem immergrünen
Zwergstrauch.

VORKOMMEN in ganz Europa mit Schwerpunkt Mittel- und Nord-


europa, von der Küste bis zum Gebirge, dort bis zur Baumgrenze; auf
nährstoffarmen, sauren, gerne sandigen Böden; Charakterpflanze
der Heide (z. B. Lüneburger Heide), aber auch in Heidemooren, lich-
ten Wäldern und auf Dünen

Typisch
Im Unterschied zu den
Erica-Arten sitzen die
nur 1–3 mm kurzen
Blättchen in vier Längs-
reihen am Stängel, dem
sie dachziegelartig an-
liegen. Die becherförmig
geöffneten Blüten beste-
hen aus je vier farbigen
Kron- und Kelchblättern.
HEIDEKRAUTGEWÄCHSE • 45

GRÖSSE 20–50 cm,


manchmal bis 1 m hoher
Zwergstrauch

VERWENDUNG Der
botanische Name kommt
vom Griechischen »kallyna«,
ich fege, reinige, was darauf
hinweist, dass die Zwerg-
sträucher früher zur Herstel-
lung von Besen verwendet
wurden. Vielfach werden sie
immer noch als Besenheide
bezeichnet. Heute schmückt
das Heidekraut in einer
Vielzahl von Sorten unsere Die Blüten des Heidekrauts können rosa,
Gärten und Balkonkästen rot, violett oder weiß sein.

BLÜTEZEIT
J F M A M J J A S O N D
72 •

Europäische Lärche
Larix decidua

Als einziger unserer Nadelbäume ist die Lärche nicht immergrün.


Ihre Nadelblätter verfärben sich im Herbst leuchtend gelb und fallen
ab. Im Frühling treiben dann neue Nadeln aus, die den Baum mit
einem zarten Hellgrün überziehen. Weil die weichen Nadeln nicht
durch eine derbe Wachsschicht geschützt sind wie bei anderen Na-
delbäumen, würde der Baum im Winter über sein Laub viel Wasser
KIEFERNGEWÄCHSE • 73

Die kleinen, aufrecht stehenden Zapfen bleiben an den Zweigen, auch


wenn die reifen Samen bereits ausgefallen sind. Erst nach 5–10 Jahren
fallen sie mitsamt dem Zweig ab.

verdunsten – was die Wurzeln aus dem gefrorenen Boden nicht nach-
liefern können. Indem die Nadeln abgeworfen werden, wird dieser
Wasserverlust verringert und ein Vertrocknen verhindert.

VORKOMMEN natürliche Bestände in den Alpen bis in 2300 m


Höhe, in den Sudeten und Karpaten; darüber hinaus forstlich sowie
als Garten- und Parkgehölz angebaut

GRÖSSE bis zu 40 m hoher Baum mit meist sehr gleichmäßiger,


kegelförmiger Krone

VERWENDUNG Das gleichmäßig gemaserte Lärchenholz stellt ein


hochgeschätztes Material für Fußböden, Decken- und Wandverklei-
dungen sowie für Möbel dar. Weil es
sehr fest und außerdem unempfind-
lich gegen Wasser, Säuren und Pilzbe- Typisch
fall ist, wird es auch zum Schiffsbau
verwendet. Lange Zeit fertigte man Die weichen Nadeln
auch Wasserrohre daraus. sprießen in Büscheln
von 20–40 Stück aus den
braunen »Knubbeln« der
BLÜTEZEIT/FRUCHTZEIT Kurztriebe.
J F M A M J J A S O N D
BÄUME
& STRÄUCHER
Die wichtigsten Arten
entdecken und bestimmen

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