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Exposé: „Ruandas weiter Weg: Mit Dorfgerichten vom Genozid

zum konsolidierten Frieden“


Sind Gacaca-Justiz und UN-Tribunal erfolgreiche Werkzeuge im Prozess der
nationalen Aussöhnung und der Friedenskonsolidierung im Post-Genozid-Ruanda?

Von Carsten Kaefert


Seminar: „Friedens- und Konfliktforschung im Kontext von Globalisierung und Global
Governance“ (Uni Duisburg-Essen)
Dozentin: Julia Viebach
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1. Themenwahl
Im Rahmen des Seminars wurde das Thema der Konfliktbeilegung bzw. -bearbeitung und der
Friedenskonsolidierung ausgiebig bearbeitet. Insofern bietet sich das Thema auch für die Hausarbeit
an – zumal im Falle Ruandas eine besonders interessante Konstellation aus internationalen und
nationalen Anstrengungen besteht. Diese wird besonders deutlich, wenn es um die Aufarbeitung des
Konfliktes geht: In diesem Feld gibt es einerseits den Internationalen Strafgerichtshof für Ruanda
(ICTR), der eine internationale Anstrengung zur Konfliktaufarbeitung und -bewältigung darstellt
und andererseits die ruandische Gerichtsbarkeit, deren wichtigstes Mittel zur Aufklärung des
Genozides die Gacaca-Dorfgerichte darstellen. Ihr Ursprung liegt in traditionaler, non-formaler
Konfliktbearbeitung auf kommunaler Ebene. Um die Überforderung der herkömmlichen
Gerichtsbarkeit durch die schiere Masse an Genozidverbrechen zu vermindern, wurden diese in
einer massiven sozialen Anstrengung formalisiert. Dort urteilen nun 11.000 Laienrichter über
minder schwere Fälle und sind bemüht, einen sozialen Ausgleich zu erreichen.

2. Fragestellung
In diesem Feld ergibt sich nun die Frage nach dem Erfolg dieser Vorhaben – besonders, da Gewalt
auch ethnischer Natur nach wie vor ein Problem in Ruanda darstellt. Besonders relevant sind hier
Versuche, Zeugen einzuschüchtern. Auch die Zahl der vom ICTR Verurteilten bewegt sich auf
einem niedrigen Niveau. Es ist also naheliegend, diese Einrichtungen zu evaluieren und ihren
Einfluss auf den Friedensprozess einzuschätzen.

3. Aufbau
Die Arbeit wird sich in fünf Bereiche aufteilen. Neben der obligatorischen Einleitung, die einen
Überblick in die Thematik vermittelt, und einem Fazit,wird es die folgenden Bereiche geben:

– Die Gacaca-Gerichtsbarkeit:

– Zunächst wird in einem historischen Abriss die Entstehung und traditionelle Bedeutung
dieses Teils der Judikative dargestellt. Weiter werden dann die bisherigen Erfolge und
die Probleme dieser Form der Konfliktbearbeitung dargestellt. Abschließend wird die
gesamtgesellschaftliche Wirkung untersucht.

– Der Internationale Strafgerichtshof für Ruanda:

– Wieder bildet ein historischer Überblick den Einstieg in das Thema. Dargestellt wird die
Genese und Mission des ICTR. Danach wird seine Wirkung und Effektivität analysiert
und der Einfluss auf den Friedensprozess evaluiert.
– Konflikte und Wechselwirkungen

– In diesem Abschnitt wird die Zusammenarbeit – oder der Mangel selbiger – zwischen
diesen beiden Elementen der juristischen Konfliktbearbeitung untersucht. Es wird
darauf eingegangen, inwiefern sie etwa wegen unterschiedlicher Bewertung der
Schwere einer Tat in eine Konkurrenz um die Verhandlung des Prozesses treten oder
zusammenarbeiten. Außerdem wird versucht, diese Schlussfolgerungen zu
verallgemeinern und somit für andere Fälle wie etwa Afghanistan, in denen derartiges
Institution Building angezeigt erscheint, übertragbar zu machen.

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