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Deutscher Bundestag

Sportausschuss

Ausschussdrucksache
17 (5) 31
Auszug aus der Olympiaanalyse des DOSB zu Sportfördergruppen der Bundeswehr, der Bundespolizei
und des Zolls

Insgesamt gehörten der deutschen Olympiamannschaft 99 Athleten an, die entweder bei der Bundeswehr, der
Bundespolizei und dem Zoll gefördert werden. Den größten Anteil nimmt dabei die Bundeswehr (63) ein, gefolgt von
Bundespolizei (24) und Zoll (12). Dies entspricht einem Prozentanteil an der Gesamtmannschaft von fast 65%!
Rechnet man dazu noch die Gruppe der Berufssportler (hauptsächlich Eishockey), so bestand die deutsche
Olympiamannschaft bei den Winterspielen in Vancouver 2010 zu 87% aus Athleten, die sich unter professionellen
Rahmenbedingungen vorbereiten konnten (Abb. 17).

Abb. 17: Berufsstatus der 153 Athleten umfassenden deutschen Olympiamannschaft bei den OS 2010

Berufsstatus Deutsche Olympiamannschaft 2010 Vancouver

Bundeswehr 41,2%

20
63
Berufsstatus_TTT.pr4 BLS 02/2010

133
10 Berufstätig 6,5%
Profi's
(87 %) 1
24 6
3 Azubi 0,7%
Bundespolizei 15,7% Student(in) 3,9%
12 34 Schüler(in) 2,0%

Zoll 7,8%
Berufssportler(in) 22,2%

Dieser hohe Anteil an ‘Profis’ in der deutschen Olympiamannschaft ist ein besonderes Merkmal im Wintersport und
spiegelt auch die Erfolgssituation wider.

Von den 99 Angehörigen der institutionell geförderten Sportler gewinnen 33 Athleten (17 Männer und 16 Frauen) eine
Einzelmedaille und/oder Medaillen in den Teamwettbewerben. Verteilt auf die Förderinstitutionen heißt dies:

 Bundeswehr 20 von 63 Athleten gewinnen 17 Medaillen


 Bundespolizei 8 von 24 Athleten gewinnen 8 Medaillen
 Zoll 5 von 12 Athleten gewinnen 8 Medaillen

Jeder Dritte der insgesamt 99 nominierten Athleten aus den Sportfördergruppen gewinnt persönlich Edelmetall bzw.
sind an den insgesamt 30 Medaillen der deutschen Olympiamannschaft beteiligt.

Beispiele für die herausragenden Leistungen der Angehörigen der Sportfördergruppe sind:
Bundeswehr: André Lange, Stephanie Beckert, Kati Wilhelm, Axel Teichmann
Bundespolizei: Felix Loch, Michael Uhrmann, Björn Kircheisen, Martina Beck
Zoll: Magdalena Neuner, Maria Riesch, Viktoria Rebensburg, Tim Tscharnke

Diese Erfolgsbilanz unterstreicht die herausragende und unersetzbare Bedeutung der Spitzensportförderung durch
die Bundeswehr, die Bundespolizei und den Zoll für den deutschen Leistungssport.
Dazu DOSB Präsident Dr. Thomas Bach: „Ohne Sportförderung der Bundeswehr, der Bundespolizei und des Zolls
könnte Deutschland in der Weltspitze nicht mehr mitmischen. Sie ist fester Bestandteil der Planungen im deutschen
Leistungssport und bietet den Aktiven beste Rahmenbedingungen, um sich intensiv auf internationale Wettkämpfe
vorzubereiten.“

Am Beispiel der Spitzensportförderung der Bundeswehr verdeutlichen die Entwicklungszahlen von den Olympischen
Spielen Albertville 1992 bis zu den Olympischen Spielen Vancouver 2010 die herausragende Bedeutung für den
Erfolg des deutschen Wintersports. Bei den letzten sechs Olympischen Winterspielen seit 1992 – Albertville,
Lillehammer, Nagano, Salt Lake City, Turin und Vancouver – haben Athleten der Bundeswehr 103 Medaillen (39 - 41-
23) der gesamt 173 Medaillen der deutschen Olympiamannschaft errungen (60%). Weitere zahlreiche Medaillen bei
Junioren-Weltmeisterschaften, Europa- und Weltmeisterschaften im gleichen Zeitraum runden diese Erfolge ab.

In der Tabelle 48 sowie den Abb. 18 und 19 wird diese Entwicklung mit konkreten Zahlen sichtbar gemacht:

Tab. 48: Anteil Sportfördergruppen Bundeswehr in der deutschen Olympiamannschaft und prozentuale Entwicklung
der Medaillengewinne am deutschen Gesamterfolg im Zeitraum Olympische Winterspiele 1992 – 2010.
Anteil Albertville Lillehammer Nagano Salt Lake Turin Vancouver
Bundeswehr 1992 1994 1998 City 2002 2006 2010
Teilnehmer 26 % 33 % 30 % 43 % 45 % 41 %
Medaillen 50 % 54 % 55 % 71 % 66 % 57 %

Abb. 18: Größe der deutschen Olympiamannschaften und Anteile der Bundeswehrangehörigen bei den OS 1992 – 2010.

158 162
153
134
116 117

68 72 63
43 % 45 % 41 %
39 43
30 30 %
33 %
26 %

1992 1994 1998 2002 2006 2010


Albertville Lillehammer Nagano Salt Lake City Turin Vancouver

Bundeswehr - Wint er.pr4 BLS 02/2010

Abb. 19: Größe der deutschen Olympia-Teilmannschaften und Anteile der Bundeswehrangehörigen bei den Olympischen
1
Winterspielen im Zeitraum 1992 – 2010 (differenziert nach Männer und Frauen)

Männer (95) Frauen (58)


97 95
88
80 83
78
70
64
58
51

38 37

40 40 41
33 43 %
32
27 28 45 % 41 % 28 50% 22
41 % 34 % 6 40 %
35 % 3 16 %
15 38%
8% 29 %

1992 1994 1998 2002 2006 2010 1992 1994 1998 2002 2006 2010
Albertville Lillehammer Nagano Salt Lake City Turin Vancouver Albertville Lillehammer Nagano Salt Lake City Turin Vancouver
Bundeswehr - Winter.pr4 BLS 02/2010

1
Der geringere Anteil von Frauen bei den Olympischen Spielen 2010 ist im Zusammenhang mit der Nicht-Qualifikation der Damen-
Eishockeymannschaft zu bewerten.
In der Zusammenarbeit mit dem Bundesverteidigungsministerium und dem für den Spitzensport der Bundeswehr
verantwortlichen Streitkräfteamt ist als neuer positiver Akzent festzustellen, dass nun mehr auch die vom DOSB
initiierte Traineroffensive von der Bundeswehr inhaltlich unterstützt wird. D.h., innerhalb der mit dem DOSB
abgestimmten Obergrenze von Sportlerstellen werden zukünftig bis zu 50 Plätze ausschließlich für Trainer mit
Bundesaufgaben in olympischen Sportarten zur Verfügung gestellt. Der Einsatz von Soldaten als Trainer erfolgt
zukünftig möglicherweise auf der Basis von Dienstposten als Zeitsoldat (SaZ) und als Berufssoldat.

Mit dieser Initiative leistet die Bundeswehr in hervorragender Weise einen wichtigen Beitrag für die duale
Karriereplanung zahlreicher Spitzensportler/innen.

Neben der Bundeswehr hat sich die Spitzensportförderung der Bundespolizei und des Zolls zu einer festen Größe im
deutschen Spitzensportsystem entwickelt.

Mit einem Rekordteam von 24 Athleten stellt die Bundespolizeischule in Bad Endorf bisher das stärkste Team bei
Olympischen Spielen seit Beginn der Sportförderung im Jahr 1978: Lillehammer 1994 (8 Teilnehmer), Nagano 1998
(10 Teilnehmer), Salt Lake City 2002 (17 Teilnehmer), Turin 2006 (22 Teilnehmer) und Vancouver 2010 (24
Teilnehmer). Auch die Erfolgsbilanz der Spitzensportförderung für den Wintersport im Rahmen des ‘Bad Endorfer
Modells’ ist sehr beeindruckend. Seit 1978 wurden von den Athleten/innen bei Junioren-WM, EM, WM und
Olympischen Spielen über 400 Medaillen erkämpft. Im Vancouver-Team der Bundespolizei gewannen acht Athleten
Edelmetall und bestätigten die hohe Effizienz der Sportförderung.

Die Spitzensportförderung des Zolls ist ein weiterer wichtiger Baustein im Wintersport. Die Bundeszollverwaltung
fördert ausschließlich in den drei Sportarten Ski Alpin, Skilanglauf und Biathlon. Das Zoll-Ski-Team für die
Olympischen Spiele umfasste insgesamt 12 Athleten und überzeugte insgesamt mit Klasseleistungen, wobei
insgesamt die drei Goldmedaillengewinnerinnen Magdalena Neuner, Maria Riesch und Viktoria Rebensburg
herausragten.

Aus Sicht des DOSB ist es erfreulich, dass die beiden Bundesminister Karl-Theodor zu Guttenberg für die
Bundeswehr und Thomas de Maizière für die Bundespolizei bei ihrem Besuch der deutschen Mannschaft erklärten,
dass sie weiter starke und verlässliche Partner des Sports sein wollen. Bundesverteidigungsminister zu Guttenberg
versprach als Dienstherr von aktuell 824 Sportsoldaten „die Unterstützung auf hohem Niveau“; Bundesinnenminister
de Maizière stellte einen Aufwuchs von Stellen bei der Bundespolizei in Aussicht.

Ausblick und Erwartungen des DOSB an die zukünftige Spitzensportförderung der Bundeswehr, der
Bundespolizei und des Zolls

Die drei Partner – Bundeswehr, Bundespolizei und Zoll – verfolgen mit ihrer dargestellten Spitzensportförderung
gemeinsam das Ziel der sportlichen Förderung der Athleten, unterscheiden sich aber auf dem Weg dorthin
konzeptionell und im Interesse einer umfassenden Sportförderung deutlich voneinander. Gerade dieser Unterschied
im Konzept der Spitzensportförderung bietet den Athleten eine optimale Auswahlmöglichkeit entsprechend ihrer
individuellen schulischen und beruflichen Vorbildung, ihrem Lebensalter und den künftigen Berufs- und
Ausbildungswünschen.

Die Qualität der Spitzensportförderung wird im Wesentlichen durch die Anzahl der zur Verfügung gestellten Plätze für
Spitzensportler/innen bestimmt. Dagegen sind z.B. Anzahl und Größe der einzelnen Sportfördereinrichtungen eher
nachrangig, da das tägliche Training weiterhin an den dafür vorgesehenen Leistungszentren, Bundesstützpunkten
und Olympiastützpunkten stattfindet.

Die Förderung der drei Partner muss als ein ‘Gesamtpaket’ betrachtet werden. Wie im DOSB-Papier „Zur
Zukunftsfähigkeit im Spitzensport in Deutschland“ beschrieben, ist unter dem Anspruch ‘Deutschland – Weltspitze im
Sommer- und Wintersport’ eine Kapazität von über 1000 Spitzensportlerstellen bei Bundeswehr und Bundespolizei
sportfachlich notwendig.

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